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Von Sternschnuppen und roten Rosen

von

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Der Kristall des reinen Lichts

Verbissen kämpfte Endymion gegen die Attacken des Meisters an. Doch es war unübersehbar, wie schwer es ihm fiel, mitzuhalten. Er musste gleichzeitig den Sternschnuppen ausweichen und die schwarze Energie abwehren. Dem Meister war seine neue, starke Macht deutlich anzusehen. Fast schon gelangweilt stand er da und traktierte seinen Feind.

Sailor Moon stand mit den Zwillingen noch immer unter der Eiche und beobachtete den Kampf. „Wir müssen ihm helfen!“, sagte Sailor Fullmoon. Ihre Schwester nickte bekräftigend, aber Sailor Moon schüttelte den Kopf. „Wir müssen warten. Er will es allein schaffen. Erst, wenn er uns darum bittet können wir eingreifen. Er hält es für seine Schuld.“ Die Zwillinge sahen Sailor Moon mit großen Augen an. Sie hätten nicht gedacht, dass hinter ihren Handlungen so viele Überlegungen steckten. Hatte ihre Mutter ihnen nicht immer erzählt, wie kindisch ihre Großmutter früher war? Dass Momoko ihr darin so ähnlich war? Doch davon war nun nichts zu sehen. Obwohl sie abseits des Kampfgeschehens waren, ließ Sailor Moon Endymion keinen Moment aus den Augen. Die Zwillinge sahen ihn nun ebenfalls an. Er kämpfte mit unerschöpflicher Energie und die beiden fragten sich, wo er die nach all den Strapazen noch hernehmen konnte. Eine starke Aura ging vom Erdenprinzen aus, das konnten sie deutlich spüren. °Glaubst du er kann es schaffen?°, fragte Sailor Earth ihre Schwester. °Ich weiß es nicht... aber wenn Sailor Moon ihm vertraut, sollten wir das auch tun.°

Immer wieder stieß Endymion vor. Doch so sehr er es auch versuchte, er schaffte es nicht mit seinem Schwert an den Meister heranzukommen. Trotz allem verspürte er tiefes Mitleid mit seinem Feind. Er war zu einer eigenständigen Person geworden. Stand es ihm als solcher nicht zu ein eigenes Leben zu führen? Außerdem wusste er nicht was er tun würde, wenn ihm jemand seine Bunny weggenommen hätte. Aber trotzdem musste er ihn vernichten. Er konnte nicht zulassen, dass seine Geliebte für etwas bestraft wurde, was sie nicht gewusst, geschweige denn beabsichtigt hatte. Bunny war die letzte, die jemanden aufgrund seiner Herkunft verurteilte. Sie sah in allem und jedem das Gute. Und das musste er bewahren, koste es, was es wolle.

„Du langweilst mich. Es wird Zeit dir ein bisschen einzuheizen!“, rief der Meister und ließ in seiner linken Hand einen Feuerball erscheinen, den er Endymion entgegenschleuderte. Der wehrte ihn mit einem Hieb seines Schwertes ab und er schlug in einem Baum ein, der trotz des Eises in Flammen aufging. Diese Machtdemonstration machte Endymion erst richtig klar, wie stark sein Gegner wirklich war. „Oder brauchst du nur eine kleine Abkühlung?“ Endymion wich dem folgenden Wasserstrahl aus, doch der änderte einfach mitten in der Luft die Richtung und verfolgte ihn. Er versuchte ihm zu entkommen, doch es gelang ihm nicht. Bald holte der Wasserstrahl ihn ein. Er traf ihn am Rücken. Das Wasser lief an ihm herab und fror ihn dann am Boden fest. Endymion stürzte vornüber. „Das ist einfacher als ich dachte.“, sagte der Meister und warf wieder einen Feuerball. „Endymion!“ Schneller als die Zwillinge schauen konnten war Sailor Moon zu ihm gelaufen. Die Arme gekreuzt fing sie die Attacke des Meisters ab. Wenn sie Schmerzen hatte, dann ließ sie sich davon nichts anmerken. Dann drehte sie sich um und versuchte Endymions Beine aus dem Eis zu befreien. „Pass auf!“, sagte er, als der Meister erneut angriff. Gerade noch rechtzeitig drehte Sailor Moon sich um und warf ihren Mondstein gegen den Wasserstrahl, der auf sie zusteuerte. Das Wasser spritzte in alle Richtungen davon und wurde auf dem Boden zu kleinen Eiskristallen. Auf einmal tauchten die Zwillinge neben ihr auf. „Lass mich das machen!“, sagte Sailor Fullmoon und deutete auf Endymion. Sailor Moon nickte und stand auf. Gemeinsam mit Sailor Earth stellte sie sich nun dem Meister entgegen. „Ihr solltet euch lieber in Sicherheit bringen!“, sagte sie zu der jüngeren. Doch Sailor Earth schüttelte nur den Kopf. „Ihr habt uns mitgenommen, also kämpfen wir! Außerdem sind wir eine Familie. Gemeinsam sind wir stark!“ Sailor Moon lächelte traurig. Chibiusa hatte früher auch immer an ihrer Seite gekämpft. „Genug geplaudert! Kämpfen wir.“ Der Meister baute sich vor ihnen auf. In der linken Hand sammelte er Energie für einen weiteren Feuerball, in der rechten für einen Wasserstrahl. Er schickte beides gleichzeitig los. „Mondstein, flieg und sieg!“ „Macht der Erde, sieg!“ Sailor Moon und Sailor Earth warfen ihre Diademe, um die Angriffe aufzuhalten. Es funktionierte.

„Halt still, ich habe es fast geschafft!“, sagte Sailor Fullmoon zu Endymion. Er sah sie an. „Wenn du fertig bist, schnappst du dir deine Schwester und dann verschwindet ihr von hier!“ Das Mädchen zog eine Augenbraue hoch. „Wozu?“, fragte sie. „Wenn dir etwas zustößt bin ich sowieso unweigerlich auch dran!“ Darauf konnte Endymion nichts erwidern. Sailor Fullmoon lächelte ihn an. „Mach dir keine Sorgen. Wir schaffen das schon! Hast du sie nicht gesehen?“ „Was?“ „Na die Angst in seinen Augen.“ Sie nickte in Richtung des Meisters. „Unsere Mutter hat uns immer von der Macht der Liebe erzählt... dass sie die stärkste Macht überhaupt sein soll, aber ich habe ihr nicht geglaubt. Ich habe nicht gewusst, wie stark sie tatsächlich ist.“ Endymion sah sie verblüfft an. Sailor Fullmoon stemmte die Hände in die Hüften. „Na hör mal! Momoko und ich sind eineiige Zwillinge, die einmal eure Seelen tragen werden! Also wenn das keine Seelenverwandtschaft ist, dann weiß ich auch nicht... So, fertig.“ Endymion versuchte, sich zu bewegen. Und tatsächlich, er konnte die Füße wegziehen. „Danke. Und jetzt helfen wir Sailor Moon und deiner Schwester.“

Der Meister runzelte die Stirn, als Endymion und Sailor Fullmoon an der Seite der beiden anderen auftauchten. Wo war nun seine angeblich so große Macht? Es hatte nichts weiter als zwei Diademe gebraucht, um seine Attacken aufzuhalten.

Sei nicht so ungeduldig. Wir wollten nur sehen, wie groß deine Macht ohne uns ist. Weit hat es ja nicht gereicht.

Der Meister schnaubte. Er hatte sich in die Welt hinter dem Tor zur Dunkelheit gewagt und jetzt verspotteten ihn die, die ihm eigentlich helfen sollten.

Wie du wünscht. Aber sei gewarnt: Deine Gestalt wird sich unserer Macht anpassen.

°Ist mir egal, aber macht schnell! Ich will sie endlich los werden!°

Wir ebenso.
 

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Die Sailorkriegerinnen waren noch immer unterwegs. Aufgrund der verletzten Starlights kamen sie nur langsam voran. Yaten schaffte es schon fast wieder frei zu gehen und inzwischen war Maker auch aufgewacht, hatte sich jedoch in Taiki zurückverwandelt und war noch zu schwach um selbst zu gehen. Uranus trug ihn auf dem Rücken. Jupiter trug Seiya. Zwar hatte auch er sich zurückverwandelt, doch er war immernoch bewusstlos. Sie hatten sich darauf geeinigt, die drei erst in Sicherheit zu bringen und dann Sailor Moon und Endymion zu suchen. Es fielen keine Sternschnuppen mehr, also wussten sie nicht, wo ihre Freunde waren.

„Es ist nicht mehr weit!“, rief Sailor Mars, die ganz vorne lief. Es war nicht zu glauben, wie schwer man sich in seiner Heimatstadt zurechtfand, wenn sie eingefroren war. Doch Mars fand ihren Heimweg nach eigenen Angaben so gut wie im Schlaf. Das Sailorteam hatte beschlossen, die Starlights zum Tempel zu bringen. Dort wären sie einigermaßen in Sicherheit und die hohe Lage verschaffte ihnen einen besseren Überblick. Als sie um die nächste Ecke bogen, kam er auch schon in Sichtweite. Doch was war das? Eine schwarze Lichtsäule stieg plötzlich aus der Nähe des Tempels auf. Sie hielten an. Waren Sailor Moon und die anderen etwa beim Tempel? „Was machen wir jetzt?“, fragte Venus. „Lasst uns einfach hier.“, ächzte Yaten, der sich auf sie gestützt hatte. Venus wollte protestieren, doch Uranus fiel ihr ins Wort. „Er hat Recht. Dieses Ding sieht nicht gut aus. Wir müssen uns beeilen, für viel Rücksichtnahme bleibt da keine Zeit mehr. Und wenn wir den Meister nicht besiegen können, hilft den dreien auch das beste Versteck nichts!“ Venus nickte zaghaft. Sie wusste ja, dass die anderen Recht hatten. Sie wollte Yaten nur nicht alleine lassen. „Ich komme schon klar. Ich kümmere mich um die beiden, geht ihr und sorgt dafür, dass hier endlich wieder Frieden einkehrt.“ Venus lächelte ihn an und führte ihn dann an den Straßenrand. Uranus und Jupiter legten Taiki und Seiya daneben. Dann rannten sie die Straße entlang. „Passt auf euch auf!“, rief Yaten ihnen noch hinterher. „Ich liebe dich, Minako...“, fügte er flüsternd noch hinzu.
 

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Sailor Moon traute ihren Augen nicht. Kaum waren Endymion und Sailor Fullmoon an ihre Seite getreten, hatte der Meister schon die nächste Teufelei auf Lager. Einfach so war er plötzlich in einer schwarzen Lichtsäule verschwunden, die sie blendete. Unsicher, was nun zu tun war, warteten die vier ab, was passierte.

Nach gefühlten Stunden löste sich das schwarze Licht wieder auf. Doch hätten sie es nicht besser gewusst, hätten sie geschworen, dass es nicht der Meister war, der wieder heraustrat. Er hatte sich sehr verändert. Aus Mamorus durchaus gutem Aussehen war ein Monster geworden. Er war gewachsen und nun über zwei Meter groß. Seine Haut war schwarz und nicht mehr menschlich. Ledern sah sie aus. Die Hände waren zu Klauen geworden, die vermutlich kein Schwert mehr halten konnten. Seine Augen waren das einzige, was noch an seine ursprüngliche Gestalt erinnerte. Ihr durchdringendes Blau war erhalten geblieben. Ansonsten war auch der Rest seines Gesichtes entstellt. Seinen Mund würde man eher als lippenloses Loch bezeichnen, die Wangen waren eingefallen. Es gab nichts, das dieses Monster auch nur annähernd beschreiben könnte. Sailor Moon erinnerte sich an keinen Dämon, der ihr je so schrecklich vorgekommen war.

Der Meister schien ihre Abscheu zu bemerken. „Na, habt ihr Angst?“ Seine Stimme war dunkel, dumpf und rau. Eher wie das Knurren eines wütenden Tieres. Sailor Moon standen die Nackenhärchen zu Berge, als er sprach. Mühsam löste sie sich aus der Starre, die sie befallen hatte und blickte Endymion an. In seinem Gesicht konnte sie die selbe Ungläubigkeit sehen, die auch sie verspürte. Endymion erwiderte ihren Blick und schüttelte nur den Kopf. Er hatte auch keine Ahnung, was sie jetzt tun sollten.

„Was zum?!“ Sailor Moon drehte sich um. Endymion und die Zwillinge taten das selbe. Am oberen Ende der Treppe stand der Rest des Sailorteams. Also hatten sie es geschafft, die vier Schwestern zu besiegen. Doch die Freude war nur von kurzer Dauer, denn auch der Meister hatte sie nun bemerkt. Er wandte sich ihnen zu und öffnete seinen Mund, aus dem sofort ein schwarzer Energiestrahl schoss. Die Kriegerinnen stoben auseinander. Glücklicherweise hatte er keine von ihnen erwischt. Sie bildeten jetzt fast einen Halbkreis um ihren Feind. „Worauf warten wir?“, rief Jupiter. Sie ließ ihren Talisman erscheinen und legte den Bogen an. „Macht des-“ Weiter kam sie nicht. Blitzschnell kam eine Art dritter Arm aus dem Körper des Meisters geschossen und drückte sie mit unglaublicher Kraft gegen die Eiche, unter der Sailor Moon und die Zwillinge zuvor Schutz gesucht hatten. „Jupiter!“ Mars lief zu ihr. Sie zückte ihr Schwert und machte Anstalten, den dritten Arm abhacken zu wollen. Da schoss ein vierter aus einer anderen Stelle des Körpers hervor und umklammerte mit seiner Klaue ihre Taille und presste ihre Arme daran. Ihr Talisman fiel zu Boden und löste sich auf. Merkur keuchte. „Alle gemeinsam!“, rief Venus da. Die Kriegerinnen holten ihre Talismane hervor, Endymion zückte sein Schwert und Sailor Moon und die Zwillinge lösten ihre Diademe. Doch damit schien der Meister schon gerechnet zu haben. Diesmal schossen gleich mehrere seiner klauenartigen Arme hervor. Jeder von ihnen schnappte sich einen Krieger, bis schließlich alle gefangen waren. Endymion ließ sein Schwert fallen, Sailor Pluto ihren Stab und Saturn den Stern der Wiedergeburt. „Jetzt hab ich euch!“, sagte der Meister mit seiner unheimlichen Stimme und drückte zu. Die Mädchen schrien auf vor Schmerz. Was konnten sie ihm jetzt noch entgegensetzen?

„Sailor Star, Sternenlaser!“ „Sailor Star, lähme sie!“ „Sailor Star, halt sie auf!“ Die Attacken der Starlights verbanden sich und trafen den Meister in die Seite. Der wurde dadurch erst auf die drei Kriegerinnen aufmerksam. Langsam und schwerfällig drehte er sich um. Seine vielen Arme, in denen er die Sailorkrieger gefangen hielt, schwebten dabei durch die Luft. Das Sailorteam sah zu ihren Freunden. Während Healer einigermaßen aufrecht dastand, wankte Maker bedrohlich und Fighter war bereits wieder auf der Treppe zusammengesunken und atmete schwer.

Nachdem die Sailorkriegerinnen losgerannt waren, hatten Yaten und Taiki versucht Seiya zu wecken. Irgendwann gelang es ihnen glücklicherweise. Die beiden erzählten ihm davon, dass die Mädchen ihnen gesagt hatten, dass sie hier bleiben sollten. Doch Seiya wollte davon nichts wissen. Er hatte ein ungutes Gefühl und verwandelte sich gleich wieder in Fighter. Obwohl es sie viel Kraft kostete, stand sie auf. Ihr Angriffsstern leuchtete merkwürdig. Sie mutmaßte, dass das von der Kraft Neo-Königin Serenitys herrührte und sich Sailor Moon in Gefahr befand. Sie brauchte nicht lange, um Yaten und Taiki von ihrer Vermutung zu überzeugen. Schon machten sich die drei, wenn auch langsam, auf den Weg zu den anderen. Und wie es aussah, war das eine gute Idee gewesen, denn ihre Freunde konnten ihre Hilfe wirklich gebrauchen. Ob sie dazu in der Lage waren, sie ihnen auch zu geben, war eine andere Frage.

Healer atmete schwer. Selbst ihre gemeinsame Attacke hatte dem Meister nicht einmal einen Kratzer beschert. Sie konnten nichts ausrichten. Sie blickte zu Venus, die verzweifelt versuchte, sich gegen den Klammergriff zu wehren. Wie gern hätte sie ihr geholfen. Ein tiefes Grollen riss sie aus ihren Gedanken. Es dauerte einen Moment, bis sie begriff, dass das Grollen eigentlich das Lachen des Meisters war. Sie sah ihn an, wie er seine Aufmerksamkeit auf sie und ihre beiden Kampfgefährtinnen richtete. „Elende Würmer!“ schnaubte er. Dann öffnete er seinen Mund für eine neue Energiekugel. Die Attacke traf die Starlights zwar nicht direkt, schlug aber so dicht vor ihnen ein, dass sie zurückgeworfen wurden und nun die Treppen hinunterstürzten. „Oh Gott!“, keuchte Merkur. „Yaten!“, schrie Venus. „Nein, bitte nicht! YATEN!“

Endymion sah auf. Während sich Venus die Seele aus dem Leib schrie, leuchtete der Stein in ihrem Diadem auf. Da kamen ihm die Worte von Sailor Fullmoon wieder in den Sinn: „Unsere Mutter hat uns immer von der Macht der Liebe erzählt... dass sie die stärkste Macht überhaupt sein soll...“ Er blickte nach rechts. Ein wenig über ihm hing Sailor Moon, ebenfalls gefangen, und sah traurig zu Sailor Venus hinüber. Mit aller Kraft versuchte Endymion zumindest einen seiner Arme freizubekommen. Glücklicherweise war der Meister noch immer abgelenkt und es gelang ihm schließlich. „Bunny!“, rief er so laut er konnte, ohne dass der Meister es mitbekam. Sailor Moon drehte sich zu ihm. Er streckte ihr seinen Arm entgegen. „Nimm meine Hand!“ Verblüfft sah sie ihn an, nickte aber und ergriff seine dargebotene Hand. Sie selbst hatte beide Hände frei, der Meister hatte sie um die Hüfte gepackt. Als sich ihre Finger berührten lächelte Endymion. Er konzentrierte all seine Kraft in die Verbindung mit Sailor Moon. Sie schien es zu spüren und tat das selbe. Mit Mühe schaffte Endymion es, auch seine andere Hand aus der Umklammerung zu lösen. Er hielt sie an seine Brust und schloss die Augen. Sekunden später hielt er den goldenen Kristall in der Hand. Sailor Moon löste nun auch ihren Silberkristall aus ihrer Brosche. Dann streckten beide die Hand, die den Kristall hielt, dem Meister entgegen. „Macht des Mondes!“ „Macht der Erde!“ Die Kristalle begannen hell zu leuchten. Der Meister stieß einen Schrei aus und bedeckte mit einer seiner beiden echten `Hände´ seine Augen, während er die andere nach den Störenfrieden ausstreckte.

Die Zwillinge nickten sich zu und lösten dann ebenfalls ihre Kristalle aus den Broschen. Die Klaue des Meisters hielt inne, als zwei weitere starke Lichter zu den beiden ersten kamen. Auch die anderen Kriegerinnen stimmten nun mit ein. „Macht des Mars!“ „Macht des Merkur!“ „Macht des Jupiter!“ „Macht der Venus!“ „Macht des Uranus!“ „Macht des Neptun!“ „Macht des Pluto!“ „Macht des Saturn!“ So umkreist schrie der Meister gequält auf. Seiner ledrigen Haut oder seinen Kräften hatten die Mädchen nichts entgegenzusetzen, doch sie konnten seine empfindlichen Augen mit ihrem Licht attackieren. In seiner Verzweiflung fiel ihm nichts besseres ein, als stärker zuzudrücken. Die Mädchen schrien erneut auf vor Schmerz, doch sie hielten ihr Licht weiter am leuchten. Ein regelrechter Wettbewerb begann. Der Meister drückte immer stärker zu und die Kriegerinnen steckten nun all ihre Kraft in das Licht ihres Planeten. Merkur war die erste, die ohnmächtig wurde. Das blaue Licht des Merkur erlosch. Kurz darauf folgte Mars, dann Saturn. Auch Pluto hielt nicht länger durch. Immer weniger Lichter leuchteten. Schließlich mussten auch Venus, Uranus und Neptun aufgeben. Einzig die Zwillinge und Endymion und Sailor Moon waren noch bei Bewusstsein. Ihre Kristalle schienen sich gegenseitig zu stärken, sonst wären die beiden jungen Mädchen sicher längst ohnmächtig geworden.

Auf Endymions Stirn zeichnete sich inzwischen erneut das Zeichen der Erde ab. „Uns kriegst du nicht!“, schrie er dem Feind entgegen. „Unsere Liebe...“ „...hält ewig!“, vollendete Prinzessin Serenity seinen Satz. Sailor Moon hatte sich verwandelt. Gemeinsam hielten sie dem Meister ihre Kraft entgegen. Die Erde um sie herum bebte und die Bäume bogen sich von ihnen weg. Ein gewaltiges Kraftfeld war entstanden.

Nein! Sie werden uns nicht kriegen! Diesmal nicht!

Das Chaos und seine neuen Gefährten mischten sich in die Stimme des Meisters. Sie leiteten etliche Energie durch die klauenartigen Arme, um die Gegner zu schwächen. Sailor Fullmoon und Sailor Earth schrien auf vor Schmerz. Endymion und Serenity spürten ihn nicht. Ihre Liebe gab ihnen Kraft. Sie spürten, wie ihre Herzschläge eins wurden. Der goldene Kristall und der Silberkristall leuchteten immer stärker, bis sie fast glühten. Dann wurde alles weiß.
 

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Serenity und Endymion standen da, die Zwillinge, als Prinzessin Serenity und Prinzessin Gaia, links und rechts neben ihnen. All ihre Freunde standen im Halbkreis vor ihnen. Serenity sah von einer zur anderen. Venus lächelte sie an. Sie nahm ihr Diadem von der Stirn, das sich in ihrer Hand in ihren Seelenkristall verwandelte. Sie streckte ihre Hand aus und der Kristall verwandelte sich in pure Energie, die auf den Silberkristall zusteuerte und ihn verstärkte. Merkur, Mars und Jupiter taten das selbe, bis der Silberkristall in allen Regenbogenfarben leuchtete.

Dann wandten sich Uranus, Neptun, Pluto und Saturn Endymion zu und gaben ihre Energie dem goldenen Kristall. Gold- und Silberkristall schwebten von Serenitys und Endymions Händen hoch und drehten sich über ihren Köpfen beständig um sich selbst. Dann schwebten sie aufeinander zu und verschmolzen miteinander. Im selben Augenblick stießen die Zwillinge ein leises „Oh!“ aus. Das Licht der sich vereinenden Kristalle blendete alle.
 

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Als sich das Licht wieder legte, befanden sie sich wieder im normalen Raum. Die Sailorkriegerinnen regten sich nicht. Serenity und Endymion jedoch standen aufrecht, hielten aber weder den Silberkristall noch den goldenen Kristall in der Hand. Stattdessen schwebte zwischen ihnen ein neuer, vollkommen weißer Kristall. „Was ist das?“, fragte Serenity. „Das ist der Kristall des reinen Lichts!“ Vor ihnen schwebte eine Frau. Sie hatte die selbe Frisur wie Serenity, nur dass ihre zartlilafarben war und ihre Haarknubbel die Form von Herzen hatten. „Wer bist du? Und wo kommst du her?“, fragte Endymion. „Ich wurde durch die Vereinigung der Kristalle aus den Körpern von Prinzessin Gaia und Prinzessin Serenity geboren. Mein Name ist Sailor Cosmos. Ich bin die Trägerin des Kristalls des reinen Lichts und des Sterns der Wiedergeburt.“ Erst jetzt fiel Serenity die Abwesenheit der Zwillinge und die Waffe in der Hand von Sailor Cosmos auf. „Sailor Cosmos...“ „Ja. Ich bin die stärkste Kriegerin des Universums. Stärker noch als das Chaos!“ Bei ihren letzten Worten hatte sie sich umgedreht und stellte sich nun dem Meister gegenüber, den ein starkes Zittern überfallen hatte.

°Ihr habt mir gesagt, niemand sei stark genug euch zu besiegen!°

Sie sagte, sie sei stärker als das Chaos! Aber ist sie auch stark genug uns alle gemeinsam zu besiegen?

Der Meister grinste schief. „Dann mal los!“, rief er. Sailor Cosmos tat nichts weiter als ihre Waffe vor sich zu halten. Doch der Meister schien sich plötzlich nicht mehr bewegen zu können. „Verdammt!“, zischte er gereizt. Sailor Cosmos drehte sich um und richtete ihren Stab nun auf die Klauenarme, die Serenity, Endymion und alle anderen gefangenhielten. Augenblicklich öffneten und zogen sie sich zurück. Die Körper der Kriegerinnen schwebten sanft auf den Boden zu, wo sie liegenblieben. Verzweifelt versuchte der Meister, sich zu bewegen und gegen die Feinde anzukämpfen, doch er hatte keine Chance gegen Sailor Cosmos. Serenity und Endymion standen da und beobachteten das Geschehen. Sailor Cosmos wandte sich erneut dem Meister zu. „Eure Zeit auf dieser Welt ist vorbei!“, rief sie. „Heilige Macht des Cosmos, hilf!“ Ein gewaltiger Blitz zuckte über den Himmel und schlug direkt in den Stab ein. Sailor Cosmos stieß sich ab und flog dem Meister entgegen. Sie führte ihren Stab nun wie ein Schwert. Die Szene schien in Zeitlupe abzulaufen und wurde durch ein sanftes, weißes Licht erhellt. Mit Schrecken sah der Meister, wie die mächtige Kriegerin auf ihn zukam.

Nach nur einem Schlag war der Kampf entschieden. Sie hatte den Meister in der Mitte durchgeteilt. Die beiden Hälften wurden zu undurchdringlichen schwarzen Rauchwolken. Mit einer Handbewegung brachte Sailor Cosmos den Tempel im Hintergrund dazu, zu verschwinden. Einzig die Feuerstelle blieb übrig. Auf Sailor Cosmos´ Zeichen hin begann das heilige Feuer wieder zu brennen und verwandelte sich bald in eine Feuersäule, die einmal mehr das Tor zur Dunkelheit preisgab. Die Wächterin verneigte sich vor der Prinzessin des Kosmos. Dann öffnete sie das Tor erneut. Ein mächtiger Sog entstand, dem sich die schwarze Rauchwolke nicht entziehen konnte. Unter lauten Schreien der darin befindlichen bösen Energie wurde sie in die Welt jenseits des Tores gesogen. Die Wächterin richtete ihren Blick auf eine Gestalt, die am Boden zurückgeblieben war, doch Sailor Cosmos schüttelte den Kopf. Die Wächterin verneigte sich abermals und schloss das Tor wieder. Bevor sie jedoch wieder verschwand, richtete sie das Wort an Sailor Cosmos. „Herrin, die Hüterinnen... Sie sind...“ „Ich weiß. Ich werde mich darum kümmern.“ Die Wächterin sah erleichtert aus. Sailor Cosmos legte einen Bann über das Tor zur Dunkelheit. „Nun ist es wieder eine Einbahnstraße. Was hineingesogen wird, kommt nie wieder heraus.“ Daraufhin verschwand die Hüterin wieder und nahm das Tor mit sich. Kurze Zeit später stand der Tempel wieder da, als wäre er nie weggewesen.

Sailor Cosmos lächelte Serenity und Endymion an, die immernoch nicht fassen konnten, was eben geschehen war. „Eure Aufgabe ist noch lange nicht beendet. Die Welt muss entfroren, die vier Hüterinnen der Erde wiedergeboren und vieles wieder aufgebaut werden.“ Sie sah, wie Serenitys Blick sich auf ihre Freundinnen richtete, die sich noch immer nicht regten. „Es tut mir Leid, euch das sagen zu müssen, aber eure Freunde sind tot.“ „Nein!“, entfuhr es Serenity sofort. Sie hatte nicht einmal mehr den Silberkristall, um sie ins Leben zurückzuholen. Sailor Cosmos schien ihre Gedanken erraten zu haben. „Der Silberkristall allein reicht nicht aus, um sie wiederzuerwecken. Doch mein Kristall schon. Ich werde seine Energie einsetzen, um ihnen das Leben zu schenken.“ Bevor Serenity oder Endymion protestieren konnten, schwebte Sailor Cosmos hoch in die Luft. Sie hielt den Kristall des reinen Lichts in den Händen, aus dem sich nun warme Energie über das gesamte Kampffeld verteilte.

„Rei!“, schrie Serenity, als ihre Freundin langsam aufwachte, und lief zu ihr. Endymion hingegen konnte den Blick nicht von Sailor Cosmos lassen. Als die Energie ihres Kristalls versiegte, lächelte sie ihn noch einmal an, bevor sie sich auflöste. Einzig ihr Stab blieb zurück, der nun einsam am Boden lag.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  mitsuki11
2009-09-13T11:26:54+00:00 13.09.2009 13:26
Super Kapitel!!

Bin gespannt wie es weiter geht!!

lg mina
Von:  SailorStarPerle
2009-09-11T20:41:31+00:00 11.09.2009 22:41
wau das ging ja fix dass, das böse besigt wirt
ja ich hoffe auch das sich alles zum guten wendet ^^
Von:  PrincessOfMoon
2009-09-11T18:19:09+00:00 11.09.2009 20:19
*rums...knall....peng* ich bin vor spannung erst vom stuhl gefallen und dann vor neugierde geplatzt *grins*

ich hoffe die zwillinge sind nicht tot und ich bin auf den rest gespannt eine supi fanfic


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