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Gegen die Götter

von

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Feier auf Skidbladnir

Nochmal ein kurzer Autorenkommentar: In diesem Kapitel hab' ich einen Songtext benutzt. Das hab' ich vorher noch nie getan und ich weiß auch nicht, ob ich es jemals wieder tun werde, aber es hat einfach zu gut reingepasst.

Natürlich stammt das Lied nicht wirklich von den Göttern, aber ich fand es hätte von ihnen kommen können...

Nun ja, wen es interessiert, es heißt "Tanz auf dem Vulkan" und ist von "Subway to Sally". Und jetzt viel Spaß beim Lesen!
 

**********************
 

Thrud hielt ihr Wort. Pünktlich eine halbe Stunde vor Beginn der Feierlichkeiten stand sie vor Sakuras Tür, bereits in ihrem Kleid und fertig frisiert.

Der Kunoichi stockte bei dem Anblick ein wenig der Atem. Thrud trug das gleiche, fast bis zum Boden reichende Kleid, wie sie auch. Es war weiß, ärmellos und bis auf einige kunstvolle Stickereien eher schlicht gehalten. Darüber hatte sie einen kurzen Mantel aus hauchdünnem Tuch geworfen. Thruds Mantel war dunkelgrün, während Sakura ein identisches Kleidungsstück in Weinrot trug, doch das war sicher nicht der einzige Unterschied zwischen ihnen.

Thruds lange, rote Haare fielen lang und offen über ihre Schultern und den Rücken hinab, nur gehalten von einem grünen Haarreif, der aus echten Pflanzen geflochten zu sein schien. Das war das erste Mal, dass Sakura das Mädchen mit offenen Haaren sah und sie musste zugeben, dass es ihr gut stand. Schminke schien Thrud keine benutzt zu haben, aber die brauchte sie auch nicht, ihre helle Haut sah gut aus, wie sie war. Dafür aber umfassten jeweils zwei breite, goldene Bänder ihre Handgelenke und Oberarme.

Lächelnd legte sie gerade den Kopf schief. „Darf ich reinkommen?“

„Wie…? Oh, ja natürlich, entschuldige.“ Mit einer entschuldigenden Geste machte Sakura Platz und stellte dabei fest, dass Thrud offenbar auf Schuhe verzichtet hatte, während sie selbst bereits helle Sandalen angezogen hatte.

Sakura ging voran in ihr Zimmer, in dem Thrud ihr bedeutete sich hinzusetzen und sich dann an ihren Haaren zu schaffen machte. „Ist die Farbe in Ordnung?“, fragte sie in die aufkommende Stille hinein.

„Welche Farbe?“ Sakura schreckte aus ihren Gedanken auf.

„Die des Mantels.“, antwortete Thrud geduldig und begann damit aus einer Haarsträhne einen Zopf zu flechten und ihn mit einem Band zu befestigen.

„Natürlich, sie ist wunderbar. Hast du sie ausgesucht?“

Thrud nickte, dann fiel ihr ein, dass Sakura das nur schlecht sehen konnte und so sagte sie: „Ja. Wir wollten für jeden etwas Individuelles, aber es war nicht ganz so leicht passende Farben zu finden.“ Sie fügte grinsend hinzu: „Bin gespannt, wie den Jungs ihre Farben gefallen.“

Für eine Sekunde hatte Sakura ein äußerst unsinniges Bild von Naruto und Sasuke in demselben, weißen Kleid vor Augen, dann schüttelte sie lachend den Kopf. Die beiden würden bestimmt nie im Leben ein Kleid anziehen…
 

Das Schiff war wieder zu einer wahrlich beeindruckenden Größe gewachsen und schwebte einige Meter über dem Trainingsfeld in der Luft. Ein mit Ranken verzierter Steg führte vom Erdboden zum Deck hinauf.

Am Fuß desselben standen bereits drei Personen und schienen zu warten. Alle drei trugen schwarze, mit hellen Mustern bestickte Kleidung und darüber einen Überwurf in unterschiedlichen Farben. Forseti und Uller hatten ihnen vor wenigen Minuten gezeigt, wie man letztere mit Fibeln befestigte, dann waren sie für die abschließenden Vorbereitungen aufs Schiff verschwunden und hatten die drei Ninja alleine gelassen.

„Wo bleiben denn alle?“, maulte Naruto und zupfte gelangweilt an seinem leuchtend Orange gefärbten Cape.

„Sie werden schon noch kommen.“, beruhigte ihn Kakashi. Von seinem Grinsen sah man allerdings auch nicht mehr als sonst, denn trotz allen Zuredens hatte er sich geweigert seine Maske abzunehmen. Wie er damit etwas essen wollte konnte sich keiner der Gäste vorstellen, aber sie waren zu höflich um nachzufragen. Kakashi selbst war froh darüber, er fand den weißen Umhang auf seinen Schultern schon ungewohnt genug, auch noch ohne seine Maske herumzulaufen kam überhaupt nicht in Frage.

„Sei doch nicht so unruhig, Idiot.“, murmelte Sasuke und verdrehte die Augen. Auch er fand die Kleidung äußerst seltsam, aber auf eine unerklärliche Weise gefiel ihm der dunkelrote Umhang richtig gut. Er könnte sich daran gewöhnen.

„Hey!!“, rief eine freudige Mädchenstimme und alle drei Gesichter drehten sich absolut synchron zu den beiden Neuankömmlingen.

„Sakura, das sieht wunderschön aus!“, rief Naruto begeistert. Thrud hatte ihr mehrere kleine Strähnen geflochten und die Haare mit zwei goldenen Spangen aus dem Gesicht gehalten. Dann hatte sie ihr ein hauchdünnes Make-Up aus Naturfarben, also hellem Braun, Beige und ein wenig Gold verpasst. Es sah wunderbar natürlich aus und Sakura lächelte angesichts des Kompliments.

Dann wand sie sich unsicher zu ihrem Schwarm um. „Sasukeee…?“

Der sah sie kurz an und nickte, dann war das Thema für ihn abgehakt. Ein wenig enttäuscht ließ Sakura die Schultern hängen.

„Guten Abend, wir wären dann so weit.“, sagte eine neue Stimme neben ihnen und sie erkannten einen jungen Mann, der zu ihnen gekommen war. Er war schlank, ein wenig kleiner als die übrigen, hünenhaften Männer der Familie und hatte kinnlange, blonde Haare.

„Das ist Frey.“, stellte Thrud vor, „Ihr erinnert euch? Freyas Zwillingsbruder.“

Der rieb sich leicht verlegen die Nasenwurzel. „Eigentlich sollte ich ja auch am Turnier teilnehmen, aber es gab einen kleinen… äh… Zwischenfall mit meiner Schwester.“ Er lachte nervös und verschwand in den Schatten.

Thrud kicherte. „Sie hatte ein Problem mit seinem Fahrstil.“, wisperte sie, „Er wollte das nicht einsehen und sie hat ihn KO geschlagen. Ein Tipp, Jungs, legt euch nie mit Freya an.“, meinte sie zwinkernd und führte die Gäste den Steg hinauf. Oben angekommen staunten die vier nicht schlecht.

Das Deck war noch größer, als es von unten ausgesehen hatte und zauberhaft geschmückt. Überall hingen und standen Fackeln und tauchten die Szenerie in ein warmes, rotes Licht. Dazwischen zogen sich Ranken und einige andere Pflanzen mit hellroten Blüten entlang. Direkt vor ihnen standen mehrere große Tische mit dem Festtagsbüffet, sowie eine mit Geschirr gedeckte Tafel.

„Das ist…“, setzte Sakura an.

„…umwerfend!!“, vollendete Naruto lautstark den Satz und eilte schnell los, um sich das Büffet genauer anzusehen.

„Naruto!“, rief Sakura entsetzt und eilte ihm hinterher, doch auf halbem Weg fing Forseti sie ab und redete beruhigend auf sie ein.

Kakashi senkte ein wenig beschämt den Kopf. „Keine Sorge, es ist doch zum Essen gedacht und wir sind nie davon ausgegangen, dass wir alle gleichzeitig zu Tisch sitzen werden.“, beruhigte Odin ihn, der gerade zum Aufgang herüberkam. „Zuerst wollen wir ein wenig Spaß haben und tanzen.“

„Tanzen?“, echoten Kakashi und Sasuke erschrocken im Chor.

„Ja, das gehört bei uns zu einer Feier dazu.“, lächelte Thrud, doch als sie Sasukes Gesichtsausdruck sah, hatte sie eine Idee. Sie beugte sich zu ihm herüber und flüsterte: „Wenn du mitmachst halte ich dir heute Abend deine Fangirlies vom Leib.“

Er zog als Kommentar eine Augenbraue hoch und sie kicherte. „Nein, ernsthaft. Ich habe meine Informanten.“, neckte sie geheimnisvoll, „Es werden nur die Ninja eingeladen, mit denen wir Kontakt hatten, plus ihre Teams. Das heißt es sind genau zwei deiner Fans anwesend.“ Sie warf einen Blick zu Sakura hinüber, die sich gerade erklären ließ, was genau es da eigentlich zu essen gab. „Sakura und eine gewisse Ino Yamanaka. Mein Angebot: Ich sorge dafür, dass die beiden beschäftigt sind, wenn du dafür zumindest versuchst Spaß zu haben und nicht allzu mürrisch auszusehen. Was sagst du?“

Inzwischen kamen immer mehr Gäste und der Platz um die Tische herum füllte sich. Sasuke zögerte noch, er hatte definitiv keine Lust auf diese Feier und noch weniger Lust zu tanzen, aber da er ohnehin nicht fort konnte, wie ihm ein schneller Blick zu seinem Lehrer noch einmal bestätigte, was hatte er da zu verlieren?

Achselzuckend nickte er, wollte dann aber zweifelnd wissen: „Wie willst du das anstellen?“

„Überlass das mir.“, meinte sie zwinkernd und lief nun doch los, um Naruto aufzuhalten, ehe er sich selbst mit der Fleischgabel erstach.

„Keine Angst, Thrud hält ihre Versprechen immer.“, meinte Odin, der das Gespräch verfolgt hatte und den skeptischen Blick des Teenagers missverstand.

„Sie scheint sehr energiegeladen.“, meinte Kakashi lächelnd, doch aus irgendeinem Grund schien Odin darüber betrübt.

„Thrud war schon immer ein lebhaftes Kind, aber im Augenblick überspielt sie nur ihre Sorgen.“, meinte er traurig.

„Ihre Sorgen?“, fragte Sasuke, ehe sein Sensei ihn aufhalten konnte.

„Ja, es ist nicht meine Sache das zu erzählen, aber soviel sei gesagt: Thrud wollte heiraten. Sie schwebte im siebten Himmel, aber ihr Vater war, nun ja, nicht eben begeistert von seinem zukünftigen Schwiegersohn. Er hielt ihn für seiner Tochter nicht würdig.“ Wieder ein Seufzen. „Die beiden gerieten aneinander und…“ Er ließ den Satz offen, die beiden Ninja rissen geschockt die Augen auf. „Er hat ihn umgebracht?!“

„Nein, so schlimm ist es nicht. Aber ihr Verlobter ist tot. Gerade als ihr Vater erkannte, dass er sie doch verdient hatte, hat ihn ein dummer Zufall getötet. Thrud ist noch immer nicht so ganz darüber hinweg gekommen…“

Er brach ab, als seine Enkelin freudenstrahlend wieder zu ihnen stieß. „So, Sasuke, du brauchst dir keine Gedanken mehr über die beiden zu machen.“ Sie deutete mit dem Daumen hinter sich und Sasukes Blick folgte der Geste. Forseti beschlagnahmte Sakura nach wie vor und scheinbar hatte er sie zum Tanzen aufgefordert, denn er führte sie gerade auf eine größere, noch freie Fläche und erst jetzt fiel Sasuke die Musik auf, die wohl schon eine Weile spielte.

Ino hingegen schien ein wenig überfordert mit der Tatsache, dass Modi sich gerade mit ihr unterhielt. Ein Grinsen unterdrückend nickte Sasuke anerkennend.

„Dann wollen wir mal tanzen!“, rief Odin freudig und zu Sakura und Forseti gesellten sich Naruto und ein kleines Mädchen, mit schier endlos langen, hellblonden Locken.

„Das ist Idun.“, erklärte Thrud, dann tippte ihr jemand auf die Schulter und sie wand sie halb um, um leise Ullers Frage zu beantworten.

Sasuke seufzte. Jetzt musste er sein Versprechen halten, doch mit wem sollte er tanzen? Zum Glück fielen Sakura und Ino aus, aber wer dann? Die meisten weiblichen Anwesenden waren einiges älter als er und das hätte das ganze nur noch schlimmer gemacht. Sein Blick wanderte zu Thrud, erwartete sie, dass er mit ihr tanzte? Nein, sie war kurz davor zu gehen, aber vielleicht…?

Zu spät, das erste Lied spielte bereits und die ersten Paare drehten ihre Runden. Es war ein ruhiges, süßliches Lied und Sasuke war froh, dass er so lange gezögert hatte. Eine helle Frauenstimme begann zu singen, in einer fremden, rauen Sprache, die die Ninja nicht verstanden, aber die Gefühle spürten sie trotzdem.

„Worum geht es in dem Lied?“, fragte Kakashi niemanden bestimmtes.

„Um eine im Krieg verlorene Liebe.“, antwortete Uller neben ihnen. „Wir wollten mit etwas Gefühlsbetontem anfangen.“ Er zuckte die Schultern. „Das nächste wird schneller.“, versprach er und tauchte wieder in der Menge unter.

Und so blieben Lehrer und Schüler einfach stehen und betrachten fasziniert das ruhige hin und her der tanzenden Paare. Irgendwann verstummte die Stimme und kurz danach klang auch das Lied aus.

Sasukes Gedanken kreisten fieberhaft durcheinander. Er wollte seinen Teil der Abmachung einhalten, aber wie sollte er das tun? Nicht nur, dass er tanzen hasste, nein, er wüsste nicht einmal, mit wem er tanzen sollte. Und wenn er einfach nichts tat? Wie würde Thrud reagieren?

„Sie würde nichts tun.“, beantwortete eine tiefe Stimme seine Gedanken und er blickte auf. Kakashi war verschwunden, stattdessen stand Odin neben ihm. „Sie würde es dir vermutlich nicht einmal übel nehmen, aber sie wäre enttäuscht.“, flüsterte er leise.

„Opa, Loki will den Feuertanz machen, meinst du das…“ Thrud und Uller tauchten nebeneinander aus dem Gewühl auf und brachen ab, als sie sahen, dass ihr Großvater sich unterhielt.

„Aber natürlich, dass wird bestimmt lustig. Nur zu.“, meinte Odin lächelnd und die beiden nickten glücklich.

Sasuke zögerte noch kurz, dann hielt er Thrud mit einem fragenden Blick die Hand entgegen. Sie blinzelte verwirrt und sah genau in seine Augen, als wollte sie darin lesen, ob er es ernst meinte. Schließlich lächelte sie und nahm seine Hand. Sasuke erhaschte noch einen zufriedenen Blick Odins, dann fand er sich am vorderen Ende des Schiffes auf einem mit Erdboden bestreuten Platz des Deckes wieder, neben ihm Naruto mit Idun und Sakura mit Forseti.

„Was machen wir hier?“, fragte er verwirrt.

„Frey würde uns umbringen, wenn sein Schiff auch nur einen Funken abbekommt.“, erklärte Idun mit glockenheller Kinderstimme.

„Funken?“, wiederholte Sakura zweifelnd.

„Ihr werdet es gleich sehen.“, meinte Forseti. „Folgt einfach dem Lied, es gibt keine weiteren Tanzvorschriften.“

„Aber wir verstehen eure Lieder doch nicht…“, warf Sakura besorgt ein.

„Keine Sorge, wir werden in eurer Sprache mitsingen.“, versprach Thrud und kaum hatte sie das gesagt, begann die Musik zu spielen und die drei Paare stellten sich auf. Sakura war zu abgelenkt von ihrem Tanzpartner, um auf Thrud eifersüchtig zu sein und Naruto war begeistert von dem kleinen Mädchen, das ihn zum Tanzen aufgefordert hatte. Die beiden amüsierten sich bereits göttlich.

Trommeln schlugen den Takt und die drei Europäer sangen laut mit.

Du musst tanzen durch das Feuer,

tanz nur immer weiter, tanz,

Wie auf Stichwort schossen Feuer um sie herum in die Höhe und trennten sie von den Zuschauern ab. Doch irgendwie fühlte sich das richtig an.

tanz solange die Musik spielt

dreh dich einmal voll und ganz.

Es gab wirklich keine Vorschrift, jeder tanzte wie er wollte und auch wenn Idun, Thrud und Forseti ganz automatisch ähnliche Schritte machten, sie waren nicht synchron.

Dreh dich einmal um die Sonne,

das die Welt vorüber fliegt.

Naruto gefiel das Lied, ihm gefiel der Tanz, ihm gefiel überhaupt die ganze Feier und obwohl sie gerade erst begonnen hatte, war er jetzt schon ein klein wenig enttäuscht, dass sie früher oder später wieder zu Ende gehen würde.

Tanz und dreh dich

Und die Schwerkraft wird besiegt.

Sakura ließ sich mitreißen vom Rhythmus der Musik, von den Zeilen des Liedes und von den Bewegungen ihres Tanzpartners. Forseti war ein erstklassiger Tänzer und sie freute sich, dass er gerade mit ihr tanzen wollte.
 

Dreh dich ewiglich,

tanz und dreh dich ewiglich,

spring und dreh dich ewiglich,

beim wilden Tanz.

Mitten in den Zeilen des Liedes entzündete sich eine riesige Flamme genau in der Mitte des Platzes auf dem sich alle hin und her bewegten. Die drei Ninja erschraken, doch als sonst niemand eine Reaktion zeigte, entspannten sie sich wieder.

Dreh dich,

tanz und dreh dich,

spring und dreh dich,

beim wilden Tanz auf dem Vulkan.

Nacheinander sprangen Idun, Forseti und Thrud mitten durch das ansehnliche Feuer, das in ihrer Mitte tobte. Sie schienen keine Angst vor den wilden Flammenwirbeln zu haben und wie durch ein Wunder blieb auch ihre Kleidung verschont.
 

Du musst tanzen in der Asche

Bis zum allerletzten Tanz

Vielleicht ist das doch nicht so übel…, schoss es Sasuke durch den Kopf, wofür er sich am liebsten selbst geohrfeigt hätte. Was war los mit ihm?!

Tanze Krater in den Boden

und zertanz die Schuhe ganz.

„Könnt man sich dran gewöhnen, was?“, flüsterte Naruto in Sasukes Ohr, als sie sich bei einer der Bewegungen näher kamen. Der blonde Chaot reihte sich mühelos in den Takt ein, wie Sasuke unwillig zugeben musste.

Tanze, tanze über Tiefen,

denn wer tanzen kann, der lebt.

Er selbst lernte zwar schnell, aber es lag nicht wirklich in seiner Art wild herumzuspringen. Er antwortete nur mit einem „Hn.“, ehe sie wieder außer Hörweite der Flüsterlautstärke waren.

Und du spürst die Erde,

wie sie wogt und bebt.
 

„Danke, dass du dein Versprechen gehalten hast.“, sagte Thrud zwischen den Textzeilen und lächelte zufrieden.

Dreh dich ewiglich,

tanz und dreh dich ewiglich,

spring und dreh dich ewiglich,

beim wilden Tanz.

Team Sieben warf sich einen kurzen Blick zu, als dieser Teil des Liedes sich wiederholte, dann sprangen sie nacheinander durch das Feuer, genau, wie es die anderen drei vorgemacht hatten.

Dreh dich,

tanz und dreh dich,

spring und dreh dich,

beim wilden Tanz auf dem Vulkan.

Überrascht, aber zustimmend nickend klatschten die drei Europäer in die Hände und taten es ihren Partnern nach.
 

Dreh dich ewiglich,

tanz und dreh dich ewiglich,

spring und dreh dich ewiglich,

beim wilden Tanz.

Langsam bekamen die Ninja ein Gefühl der Leichtigkeit. Je länger sie tanzten, desto einfacher und natürlicher schien es. Nicht länger falsch und ungewohnt, sondern mehr so, als würden sie es schon ihr ganzes Leben lang machen.

Dreh dich ewiglich,

tanz und dreh dich ewiglich,

spring und dreh dich ewiglich,

Der Rhythmus änderte sich viel zu schnell und alle spürten, dass das Lied zu Ende ging. Sie sechs Tanzenden legten ein letztes Mal an Tempo zu.

beim wilden Tanz,

beim wilden Tanz,

beim wilden Tanz auf dem Vulkan.

Irgendwann verklang die Musik und die Bewegungen wurden langsamer, ruhiger und mit ihnen verloschen nach und nach die Feuer um sie herum, bis schließlich alles zum Stillstand kam und die Nacht seltsam dunkel ohne das rote, flackernde Licht erschien.

Noch wie betäubt und halb im Rausch machten die jungen Tänzer den Platz frei und gesellten sich unter die Zuschauer, um den nächsten Paaren zuzusehen.

Tsunade hatte Odin die Bitte nicht abschlagen können, Kakashi nahm zur allgemeinen Verwunderung mit Freya Aufstellung und Uller hatte es irgendwie geschafft Hinata zu überreden. Und dann ging der Tanz von vorne los und ließ nicht nur die sechs Personen auf der Tanzfläche fröhlich lächelnd und ein wenig atemlos zurück.
 

Kaum jemand merkte noch, wie die Zeit verging und es grenzte beinah schon ein Wunder, dass sich sämtliche Mitglieder von Team Sieben gleichzeitig am Tisch zum Essen einfanden. Naruto trug ein breites Dauergrinsen und nicht einmal die Tatsache, dass es keinen Ramen, sondern alle möglichen gegrillten Fleischvarianten mit Gemüse zu essen gab, konnten ihm die Laune verderben. Auch Sakura amüsierte sich prächtig und hatte im Trubel einmal völlig vergessen, dass sie eigentlich vorgehabt hatte Sasuke zu verführen.

Der wiederum war zwar schweigsam wie immer, aber hin und wieder huschte ein Lächeln über seine Lippen. Er wusste selbst nicht, was mit ihm los war, vielleicht war es der berauschende Klang der fremden Musik, vielleicht war es die Stimmung um ihn herum, vielleicht auch einfach die Tatsache, dass er sein Versprechen gehalten hatte. Was auch immer es war, er fühlte sich wohl wie lange nicht.

Naruto wollte gerade mit seinem Rivalen anstoßen, als Thrud ihn am Ärmel zupfte. „Hey, Naru, kannst du unauffällig mein und dein Horn vertauschen?“

Er blinzelte verwirrt. Zum einen weil er sich noch nicht so ganz daran gewöhnt hatte, dass man hier von „Trinkhörnern“ sprach, zum anderen wegen der seltsamen Bitte und nicht zuletzt auch wegen dem Spitznamen.

Sie fing seinen fragenden Blick auf und wisperte: „Vertrau mir, bitte, ich erklär’s dir später.“ Er deutete ein Nicken an und kam ihrer Bitte nach. Dann stieß er aber lachend mit Sasuke an, der die ganze Aktion wohl doch mitbekommen hatte und skeptisch eine Augenbraue hob.

„Auf ein wundervolles Turnier!“, rief Loki ihnen gegenüber nun und hob das Horn und ehe noch einer der Jungen reagieren konnte stieß Thrud ihren Becher so heftig gegen seinen, dass der süße Fruchtsaft darin durch die Luft spritzte. „Und auf neue Freunde.“, fügte sie grinsend hinzu.

„Oh, ja!“, stimmte Loki zu und trank einen großen Schluck, nur um ihn gleich darauf hustend wieder auszuspucken.

„Wusst’ ich’s doch…“, murmelte Thrud zufrieden. Sie spürte die Blicke der anderen auf sich und erklärte vergnügt: „Loki kann es nicht lassen anderen Streiche zu spielen. Ihr solltet genau darauf achten, was er tut. Vorhin hat er etwas in Narutos Getränk fallen lassen und so, wie es aussieht würde ich sagen es war getrocknetes Zitronenextrakt.“

Sie schielte seitlich zu ihrem Verwandten herüber, der sich langsam wieder erholte. „Gut beobachtet.“, nickte er schelmisch, aber noch mit heiserer Stimme.

„Keine schlechte Idee mit dem Anstoßen.“, staunte Sakura, doch Thrud lachte nur. „Was glaubst du, woher dieser Brauch kommt? Früher hatten die Leute große Angst vor heimlichen Attentätern und durch das starke Anstoßen konnten sie sicher sein, dass, wenn Gift im Getränk war, ihr Gegenüber es auch einnahm.“ Sie zwinkerte ihnen zu. „Also, passt schön auf, was Loki macht.“, schloss sie winkend und stand auf, um Augenblicke später in der Menge unterzutauchen.
 

Irgendwann stieß Uller zu ihnen und ließ sich erschöpft auf einen Stuhl sinken.

„Amüsiert ihr euch?“, fragte er lächelnd und bekam ein dreifaches Nicken zur Antwort.

„Wo ist eigentlich Sensei Kakashi?“, fragte Sakura mit ein Mal.

„Da drüben.“, erwiderte Uller und deutete hinter sie. Kakashi stand an die Reling gelehnt und unterhielt sich mit einer jungen Frau.

„Das ist Eiri.“, bemerkte Naruto mit zusammengekniffenen Augen. „Die kann noch schneller heilen als Oma Tsunade.“

Daraufhin folgte eine Weile angenehmes Schweigen, die vier saßen einfach nur da und schauten den Leuten um sie herum zu. Die Musik war noch deutlich zu hören, doch mittlerweile ruhiger geworden und mehr ein Hintergrundgeräusch.

„Was steht hier eigentlich?“, fragte Sakura irgendwann und deutete auf eine kleine Stickerei über ihrer linken Brust, in der sie eine Rune vermutete. Jeder hier schien eine zu haben, Naruto und Sasuke sogar dieselben.

„Ich schätze mal unsere Initialen.“, erklang auf einmal Kakashis Stimme direkt hinter ihn und als sie den Kopf in den Nacken legte sah sie direkt in sein Gesicht. Was meinte er damit? Ihre Namen? Dann erkannte sie, dass er das gleiche Symbol, wie sie selbst trug und schlug sich gegen die Stirn.

„Natürlich…“

Uller lachte. „Er hat recht.“, meinte er schlicht.

„Und was bedeutet dann euer Zeichen?“, fragte Sasuke und trank noch einen Schluck Saft. Er nickte kurz in Richtung Uller. Soweit er mitbekommen hatte, besaßen die Europäer irgendwie keinen Nachnamen, also hätte er eigentlich ein „U“ erwartet, doch das Zeichen unterschied sich deutlich von Narutos und seinem.

„Das ist ein „A“ für Asen.“, erklärte Uller, „Das ist ein wenig kompliziert mit unseren Namen, weißt du? Aber das würde jetzt zu weit führen, außerdem fürchte ich, dass ihr unsere richtigen Namen auch gar nicht aussprechen könntet.“

„Wie meinst du das?“, hakte Kakashi nach.

„Nun ja, sie sind… zu rau für eure Sprache.“, Uller hob entschuldigend die Hände, „Belassen wir es doch einfach bei den Namen, mit denen wir uns vorgestellt haben, ja?“

Er wartete auf Zustimmung, doch Kakashi war schon wieder verschwunden, Sasuke in seine Gedanken vertieft und nur Naruto nickte freudig. Sakura war abgelenkt, da Forseti gerade zu ihr kam. Sie wollten eine zweite Runde des Feuertanzes machen und er fragte, ob sie noch einmal Lust hatte.

Kaum war sie fort, stand auch Naruto auf. „Wohin gehst du, Idiot?“

Naruto reagierte nicht einmal auf die übliche Beleidigung. „Idun suchen.“, antwortete er augenzwinkernd, „Ich will auch noch mal.“

Sasuke zögerte noch kurz, dann erhob er sich von seinem Platz. Vielleicht war tanzen doch nicht so übel.
 

Gegen drei Uhr Morgens schließlich löste sich das Treiben auf. Nicht etwa, weil keiner mehr Lust hatte, sondern viel mehr, weil am nächsten Tag immer noch das Turnier anstand und die Kämpfer es sich nicht leisten konnten die Nacht durchzufeiern.

„Wollt ihr über Nacht bleiben?“

Team Sieben hatte das Angebot einstimmig angenommen und nun schlurften sie zusammen mit den Europäern in die großzügigen Kabinen des Schiffes.

Auf dem Weg lief ihnen eine noch äußerst aktive Tsunade über den Weg.

„Hey, woll’ ihr scho’ in die Heia?“, nuschelte sie.

„Ich dachte, Shizune hat ihr den Sake verboten?“, fragte Sakura besorgt.

„Sake?“ Forseti kannte das Wort nicht.

„Reisschnaps.“, erwiderte Sakura schlicht.

„Verträgt sie den nicht?“, wollte Thrud wissen, woraufhin ihr Sakura eine bildliche Beschreibung der Auswirkungen von Alkohol auf die Hokage gab und Thrud, Forseti und Uller langsam aber sicher immer bleicher wurden und schon fast ängstliche Blicke austauschten.

„Was habt ihr?“ Naruto gähnte laut.

„Ich glaube, Odin wollte mit ihr anstoßen. Wir haben zwar alle wegen dem Turnier nur Saft bekommen, aber er hat Met getrunken und ihr vermutlich auch welchen angeboten…“, meinte Thrud zerknirscht.

„Met?“

„Honigwein…“



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2009-04-23T21:13:23+00:00 23.04.2009 23:13
gutes kapitel,
die feier war lustig und das
mit dem zeug ins getraenke mischen
kenne ich dank meiner freunde auch.
Die frage ist ja eigentlich was noch mit
tsunade passiert, met hat die warscheinlich
noch nie getruken. freu mich schon auf naechste.
mfg Deathwing666
Von:  Givrali
2009-04-23T15:47:19+00:00 23.04.2009 17:47
Toller Feier^^
Naruto scheint sich ja wirklich
pärchtig mit Idun zu verstehen.^^
Selbst unser lieber miesepeter
Sasuke hat sich amüsiert.
küsschen
h.h.c.
Von:  Kyuuo
2009-04-23T15:13:51+00:00 23.04.2009 17:13
tolles kapi
die klamotten waren gut beschrieben
und die feier echt super
toll dass sasuke auch mitgemacht hat
freu mich aufs nächste
lg kyuuo
Von:  Fuchslady
2009-04-23T15:05:51+00:00 23.04.2009 17:05
Super, da stoß ich heute auf deine FF und darf auch schon prompt das nächste Kapitel genießen. Das Lied hat wirklich wunderbar reingepasst und ich habs nebenbei laufen lassen :3 Ich steh auf Subway to Sally aber nichts überbietet Kleid aus Rosen^^
Bin ja gespannt was Tsunade noch alles anstellen wird und wie es weitergeht mit dem Turnier! Hoffentlich gibts dann wieder Äktschn! Und noch ein dickes Kompliment, deine Kapitel sind immer so schön lang~
Freu mich schon aufs nächste und sagst mir wieder Bescheid?
Greets!
Meru-chan


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