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Gegen die Götter

von

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Fächer gegen Sturm

Am nächsten Morgen schien die Sonne durch die Fenster auf einen wahrlich einmaligen Anblick, als Kakashi ins Zimmer kam, um seine Schützlinge zu wecken. Er lehnte an der Tür und lächelte sacht auf das friedliche Bild, das sich ihm darbot.

Naruto lag wie üblich mit weit ausgebreiteten Armen quer über seiner Matte, daneben Sasuke, auf eine Seite gedreht und zumindest im Schlaf einmal entspannt und mit ansatzweise glücklichem Gesichtsausdruck und schließlich Sakura auf dem Rücken, völlig reglos und mit einem Dauergrinsen im Gesicht. Kopf an Kopf dazu lagen die Gäste und schienen ihre Begleiter regelrecht zu spiegeln.

Thrud hatte die Bettdecke zu einem einzigen Knäuel verknotet und zur Seite gedrückt. Sie selbst lag mit ausgestreckten Gliedmaßen da und schlug beinahe ihrem Cousin neben ihr ins Gesicht, der seelenruhig auf der Seite lag, nur eine Hand erhoben, um ihren Schlag instinktiv abzuwehren. Schließlich Uller, der so seltsam still lag, dass ein unbeteiligter Zuschauer ihn durchaus für tot halten könnte.

Schmunzelnd schüttelte Kakashi den Kopf, dann öffnete er den Mund und gab eine sehr authentische Imitation eines Hahns zum Besten. Seine drei Schüler schossen angriffsbereit in die Höhe und nahmen instinktiv Abwehrhaltung ein, während die Gäste dieses Geräusch wie erwartet gewohnt waren und sich gähnend und streckend aufrichteten.

„Morgen, Leute, ich hoffe, ihr habt gut geschlafen. Ich erwarte euch in einer halben Stunde in der Arena.“ Damit verpuffte er in einer Rauchwolke und ließ sechs alles andere als wache Teenager leicht verdattert zurück.
 

Sie schafften es tatsächlich noch pünktlich zur Arena, allerdings haarscharf. Sich noch streckend und teilweise gähnend ließen sich alle auf ihren bereits bekannten Plätzen nieder, nur Uller blieb stehen. Nach ein paar kurzen Abschiedsworten verschwand er einige Reihen weiter, um sich an seinen Platz vom Vortag zu setzen, wo immer der auch sein mochte. Kakashi war noch nicht da, aber er erschien, wie nicht anders zu erwarten genau eine Minute vor Beginn stillschweigend auf seinem Stuhl und trug einen zufriedenen Gesichtsausdruck, fast, als wäre er die ganze Zeit dagewesen.

„Einen wunderschönen guten Morgen!“, hallte Odins Stimme durch die Arena. „Ich hoffe, alle haben gut geschlafen und wir können frisch und munter in den nächsten Tag starten.“

„Gut, das ich heute nicht mehr ran muss…“, murmelte Thrud so leise, dass niemand sie hörte und fuhr sich durch die Haare. In Ermangelung von Zeit hatte sie sie heute nicht geflochten und nur locker zum Pferdeschwanz gebunden, außerdem trug sie nun ein dunkelgrünes, deutlich längeres und zum Kämpfen absolut ungeeignetes Kleid, eine Nachlässigkeit, die sie sich nie erlaubt hätte, wenn ein Kampf bevorgestanden hätte, die sie sich nun aber leisten konnte, da sie ihr Soll bereits am Vortag erfüllt hatte.

Neben ihr schien Naruto nicht mehr im Geringsten müde zu sein. „Ich will jetzt auch endlich drankommen…“, grummelte er.

„Den heutigen Auftakt bilden Sasuke Uchiha und Forseti.“, verkündete derweil das alte Familienoberhaupt und ein Raunen ging durchs Publikum, untermalt von einem leichten Seufzen mehrerer weiblicher Stimmen.

„Hast wohl deinen eigenen Fanclub, wie?“, scherzte Thrud und stieß Sasuke an, der gerade aufstand. „Leider…“, erwiderte der mit verzogenem Gesicht und das Lachen schwand von ihren Lippen. „Häh? Echt jetzt? Das sollte nur Spaß sein…“ Doch der Uchiha warf ihr einen einzigen, vielsagenden Blick zu. Nein, er machte keinen Spaß und Thrud schluckte fassungslos.

Forseti stieß sie leicht an. „Thrud, wärst du so nett?“, fragte er und hielt ihr einen metallischen Gegenstand hin, der verdächtig nach einer Speerspitze aussah.

„Natürlich, entschuldige.“ Sie kramte einen ihrer Samen aus der Tasche und steckte ihn zur Verwunderung Narutos in das offene Ende. Dann schloss sie die Augen und Sekunden später hielt sie einen vollständigen, an die zwei Meter langen Speer in der Hand, den sie sogleich ihrem Cousin gab.

Sasuke sprang lässig in die Arena, während Forseti die Treppe nahm. Unten angekommen schwang er den Speer ein-, zweimal hin und her, dann nickte er zufrieden und nahm Angriffstellung ein. Sasuke tat es ihm gleich, ein kaum sichtbares Zucken auf seinen Mundwinkeln.

„Das dürfte interessant werden.“, grinste Forseti und sein Gegner nickte stumm.
 

„Mmh… mir fällt grade auf, das ich keine Ahnung habe, wie Sasuke kämpft.“, kommentierte Thrud derweil auf der Tribüne.

„Ziemlich hart.“, war Narutos kurz angebundene Antwort. Thrud blinzelte überrascht und lehnte sich über den nun freien Platz zu Kakashi hinüber. „Was hat er denn auf einmal?“, flüsterte sie.

„Er ärgert sich, dass Sasuke vor ihm kämpfen darf.“, erklärte der Jonin bereitwillig. „Die beiden haben eine seltsame Rivale-Freund-Beziehung und wollen einander ständig übertrumpfen.“

„Aha…“, meinte Thrud mit wenig begeistertem Gesichtsausdruck. „Das erklärt natürlich einiges…“ Sie ließ sich wieder zurücksinken, behielt den hyperaktiven Blondschopf aber vorsichtshalber im Auge, nicht, dass der noch auf die Idee kam etwas anzustellen. Ihre Sorge war allerdings umsonst, Naruto war viel zu sehr damit beschäftigt sich alle möglichen Verwünschungen für Sasuke und Tsunade auszudenken – nicht dass sein Rivale etwas dafür konnte, dass er dran war, aber das war Naruto im Augenblick herzlich egal. Einen Grund, um auf Sasuke sauer zu sein brauchte er nicht, der würde sich früh genug von alleine finden…
 

Kaum erklang das Startsignal stürmten beide Kämpfer aufeinander zu und schneller als die meisten Augen folgen konnten prallte Metall auf Metall, als Sasuke den Speer mit einem Kunai abwehrte, fort stieß und selbst angriff.

In atemberaubender Geschwindigkeit klirrten die Waffen wieder und wieder aufeinander. Forseti zollte seinem Kontrahenten in Gedanken Respekt, das war ein ziemlich hohes Tempo und Sasuke schien es problemlos halten zu können. Er hatte also richtig vermutet, dass dies kein kurzer oder gar leichter Kampf werden würde. Sein Gegner war einer der gefährlicheren Sorte und auch wenn er sich sonst ziemlich unbeteiligt gab, er war es nicht. Es schien als ahnte er seine Bewegungen voraus. Forsetis Blick traf Sasukes Augen – und der junge Europäer schluckte. Etwas war anders. Das tiefe Schwarz der Iriden war verschwunden, abgelöst von einem durchdringenden Rot mit kleinen, schwarzen Flecken, aber das war es nicht. Auch wenn er nicht genau erklären konnte, was er sah, Forseti verstand instinktiv, dass Sasuke irgendeine Technik einsetzte, die es ihm erlauben würde das Tempo weiter zu steigern und bald schon würde sich die Frage stellen, ob er selbst noch in der Lage war mitzuhalten…

Sasuke hingegen merkte schnell, dass sein Sharingan diesmal nicht die entscheidende Technik, sondern eher der entscheidende, winzige Vorteil sein könnte. Abgesehen von Lee hatte noch niemand mit seiner Geschwindigkeit Schritt halten können, doch Forseti schien es zu können. Auch wenn er versuchte es zu verstecken, Sasuke merkte sofort, dass Forseti sich noch zurückhielt. Er stürmte nicht wie ein gewisser Idiot gleich mit voller Kraft voraus, sondern dosierte seine Stärke und testete den Gegner.

Ja, das würde wirklich ein interessantes Duell werden und aller Wahrscheinlichkeit nach würde es nicht allein die Geschwindigkeit sein, sondern die Taktik, die über Sieg und Niederlage entscheiden würde.
 

Naruto schielte aus halb zusammengekniffenen Augen auf den Sandplatz unter ihm hinab. „Ähm? Sensei? Können Sie noch sehen, was die beiden machen?“

Und obwohl sie ausnahmsweise einmal die Gelegenheit dazu gehabt hätte, versetzte Sakura ihm für den dummen Kommentar keine Kopfnuss, denn er hatte schlichtweg recht. Sie selbst konnte auch nicht mehr als verwaschene Schemen, einer dunkel, einer hell, erkennen, die vor ihren Augen hin und her sausten. Die meiste Zeit wurde das Spektakel untermalt von dem metallischen Klang der Waffen, aber das war auch schon alles.

Thruds Augen zuckten in Windeseile hin und her und deuteten an, dass es ihr offenbar noch gelang mitzuhalten, doch in Wahrheit konnte auch sie nur bedingt mehr sehen, als die beiden jungen Ninja neben ihr. Sie sah die beiden Kämpfer, aber ihre Bewegungen waren auch für sie zu schnell und unscharf, um ihnen wirklich folgen zu können. Sie hasste es, wenn Forseti voll aufdrehte und sie wieder mal nichts mitbekam…

„Jetzt ja.“, kommentierte Kakashi gerade und ein Blick zur Seite zeigte, dass er sein linkes Auge offenbart hatte. Thruds Gesichtsausdruck musste wohl ziemlich viel von ihrer Verwunderung angesichts der Narbe und des roten Auges verraten haben, denn der Jonin lachte. „Sie versuchen sich noch mit den Waffen zu treffen, aber es scheinen irgendwie nur halbherzige Versuche zu sein. Dennoch, die Geschwindigkeit ist definitiv nicht zu verachten.“, spielte Kakashi den Kommentator.
 

Forseti schlug mit geballter Kraft zu und katapultierte beide an ein Ende des Spielfeldes, wo sie schlitternd zum Stehen kamen und einige Sekunden verschnauften. Es war zu Energie raubend den Kampf so fortzuführen, er musste sich etwas anderes einfallen lassen und das möglichst schnell.

Sasuke indes versuchte abzuschätzen, wem von ihnen eher die Puste ausgehen würde, doch er kam zu keinem Ergebnis und musterte Gedanken versunken seinen Gegner. Der Junge schien gerade hochkonzentriert, aber nicht auf ihn und das würde er ausnutzen. Mit ein paar schnellen Fingerzeichen sprang er hoch in die Luft und hob eine Hand an den Mund. „Feuerversteck: Jutsu der flammenden Feuerkugel.“

Forseti riss erschrocken die Augen auf, als besagte Technik auf ihn zuraste. Oh, verdammt, wer hätte denn bitte mit einem solchen Feuerangriff gerechnet? Er biss sich auf die Lippen und eilte zur Seite davon und entkam geradeso den seitlichen Ausläufern der Flammen, dafür allerdings nicht Sasukes Faust.

Der Ninja hatte gewusst, dass sein Gegner schnell genug war, um auszuweichen und da die Gäste – bis auf Thrud – scheinbar lieber die Treppe benutzten, als ein paar Meter in die Tiefe zu springen, hatte er mit einem Manöver zur Seite gerechnet. Sein Sharingan hatte ihm geholfen und die Bruchteile von Sekunden gebracht, die er brauchte, um Forseti seitlich der Feuerfront abzufangen. Eigentlich hatte er ihm die Faust in den Bauch donnern wollen, doch Forseti hatte rasend schnell reagiert und wollte abwehren. So streifte Sasuke nur seine Schulter, was ihn insgeheim ziemlich ärgerte, der Jury aber offenbar gleichgültig war…

„Sasuke erhält einen Punkt!“
 

„Was für ein großer Feuerball.“, staunte Thrud, denn das war so ziemlich das einzige, was sie von der ganzen Aktion wirklich mitbekommen hatte. „Ich hätte nie gedacht, dass Sasuke Feuerspucker ist…“

„Feuerspucker? Das ist gut, das muss ich mir merken. Sasuke der Feuerspucker…“, lachte Naruto und fing sich einen fragenden Blick von der Rothaarigen neben ihm ein.

„Thrud? Was genau stellst du dir unter einem Feuerspucker vor?“, fragte Kakashi, das Missverständnis ahnend, das sich gerade vor seinen Augen abspielte, während sein Blick weiterhin auf den beiden Jungen in der Arena klebte.

„Jemanden, der Alkohol in den Mund nimmt und ihn dann beim Ausspucken entzündet?“, erwiderte das Mädchen verwundert. Das war so ziemlich das, was Kakashi erwartet hatte und er schüttelte wohlmeinend den Kopf.

„Sasuke braucht dazu weder Alkohol noch Feuer, es ist eines seiner Jutsu, er entzündet die Luft mit Chakra.“, erklärte er geduldig.

„Ähm… und was genau ist Chakra?“
 

Sein nächster Schlag ging allerdings vollkommen daneben, da Forseti es irgendwie geschafft hatte plötzlich hinter ihm aufzutauchen und der Speer gefährlich nah an seiner Wange vorbeisauste.

Mit einer rasanten Hundertachtzig-Grad-Drehung wirbelte Sasuke herum und wehrte mehrere gut gezielte Schläge ab. Forseti war eigentlich leicht im Nachteil, denn sein Speer war größer und umständlicher zu handhaben als die kleinen Kunai, doch irgendwie schaffte er es trotzdem immer wieder um ein Haar Sasukes Verteidigung zu umgehen, bis er schließlich mit einer ruckartigen Seitenbewegung auswich und mit einem schnellen Tritt Sasukes linke Hüfte streifte.

„Ausgleich 1:1!“, ertönte es, doch die beiden Jungen kümmerten sich nicht im Geringsten darum, prallten erneut aufeinander und sprangen einige Meter rückwärts, doch im Gegensatz zu ihren Vorgängern gönnten sie sich gegenseitig keine Atempause und Sasuke schleuderte noch in derselben Bewegung mehrere Wurfsterne auf Forseti. Genau in dem Moment allerdings rauschte eine starke Windböe über das Feld und die Shuriken wurden so weit abgelenkt, dass sie wieder zu ihm zurückkamen und er sie, kaum auf dem Boden aufgekommen, mit einigen, schnellen Handbewegungen abwehren musste.

Sasukes Gesicht verzog sich leicht. Das war kein Zufall gewesen, irgendwie hatte Forseti es offenbar geschafft diesen Wind zu erzeugen. Es gab keinen Zweifel mehr, die Europäer brauchten keine Handzeichen, die eine Idee gegeben hätte, welches Jutsu sie benutzen würden, er würde sich also auf alles einstellen müssen.

Wunderbar, wenn er diesen Kampf gewann hatte er wirklich etwas erreicht. Blitzartig stieß er sich vom Boden ab und formte die nächsten Fingerzeichen. Mal sehen, wie schnell Forseti wirklich rennen konnte.
 

„Du weißt nicht, was Chakra ist?“, fragte Naruto mit großen Augen und erntete dafür einen Schlag auf den Kopf von seiner Teamkollegin.

„Als ob du es wüsstest…“, murmelte sie genervt.

Sich den Kopf haltend motzte Naruto: „Ich weiß so was von was das ist!“

„Dann kannst du es Thrud doch sicher erklären, oder?“, erwiderte Kakashi und zwinkerte Sakura einmal kurz zu, ehe er sich wieder auf das Geschehen unter ihm konzentrierte. Die beiden Jungen hatten kurz nacheinander beide einen Treffer gelandet und hetzten schon wieder durch die Gegend. Es war wahrlich bewundernswert, was die beiden boten, aber keine gute Idee sofort seine ganze Kraft einzusetzen.

Sicher, Sasuke hatte seine ultimative Technik noch nicht benutzt und allein die Tatsache, dass Forseti dem großen Feuerball ausgewichen war, anstatt ihn mit einem Windstoß beiseite zu fegen, was er vermutlich ohne weiteres gekonnt hätte, bewies, dass auch er sich Energie aufsparte, dennoch… sie würden beide hinterher ganz schön ausgelaugt von dem Tempo sein…

„Ja, also, Chakra… mmh… wie erklär ich das am besten… also, das ist… nein, warte… eher…“ Das konnte noch dauern.
 

„Feuerversteck: Jutsu der Phönixblume.“

Forseti riss die Augen auf, als sich mehrere kleine Feuerkügelchen aus heiterem Himmel über ihn ergossen. Warum musste gerade er gegen den Ninja mit den Feuerattacken antreten?!

Während er loslief und versuchte möglichst in Bewegung zu bleiben schossen im mehrere Gedanken durch den Kopf.

Zum einen ärgerte es ihn. Seine Luftkräfte waren geeignet, um Feuerangriffe zu verstärken, nicht, um sie abzuwehren. Wenn er nicht bald einen Weg um dieses Problem herum fand, würde er kläglich scheitern.

Zum anderen sah er den einzigen Schwachpunkt, den Sasuke in dieser Sekunde besaß: Er musste hoch in die Luft, um die Technik möglichst großflächig einsetzen zu können, das hieß, er würde früher oder später wieder herunterkommen, außerdem war er solange er dort oben blieb vielleicht doch angreifbarer als er ahnte.

Und dann war da noch eine Erinnerung, die ungefragt auftauchte. Das war nicht sein erster Kampf gegen Feuerangriffe und wenn er Glück hatte… Er würde es darauf ankommen lassen.

Ein mächtiger Windstoß riss an seinen Kleidern, lenkte die kleinen, brennenden Kugeln zwar nur bedingt ab, aber das war auch gar nicht der Sinn der Sache. Noch immer ausweichend gestattete sich Forseti einen schnellen Blick nach oben und lächelte zufrieden, scheinbar hatte sein Plan funktioniert.

Sasuke musste seinen Angriff abbrechen. Nicht etwa, weil ihm der Wind in die Quere kam, sondern, weil er viel zu sehr damit beschäftigt war nicht unkontrolliert und vermutlich schmerzhaft gegen die Tribünenwand zu knallen.

Forsetis Sturm galt nie dem Feuer, sondern ihm selbst, wie er nun erkannte. Solange er sich mitten in der Luft befand bot er ein leichtes Ziel und wurde durch die Luft gewirbelt, wie ein kleiner Spielzeugdrache, genau auf die harte Wand zu.
 

Naruto war noch immer bei seinen „Ja…“ und „Also…“ Aussagen und Thrud hatte es mittlerweile mehr oder weniger aufgegeben noch eine vernünftige Antwort zu erhalten. Stattdessen hörte sie lieber Kakashi zu, der so gut es ging einen Live-Report abgab, damit zumindest die beiden Mädchen (Naruto hörte ohnehin nicht zu und faselte gerade sinnloses Zeug von Kröten, Kaulquappen und Eremiten) noch eine Ahnung von dem bekamen, was unter ihnen vor sich ging.

Einzig diesem Bericht war es auch zu verdanken, dass Sakura sich nicht am Gelaber des Blondschopfs störte, sie war einfach zu fasziniert von dem spektakulären Kampf ihres Schwarms, für den es gerade aber gar nicht so gut aussah.

Die „Phönixblume“ hatte sich nur auf den ersten Blick als gute Idee erwiesen und die kleinen Feuer waren längst verglüht, als Sasukes Füße in Kontakt mit der Wand traten.

„Ich würde auch gerne so schnell sein…“, seufzte Thrud geistesabwesend und ihre Augen rasten hin und her, in der Hoffnung, doch das eine oder andere mitzubekommen.
 

Sasuke war zufrieden, er hatte es im letzten Moment geschafft sich herumzuwerfen und den Aufprall abzufangen, allerdings nur, um in der nächsten Sekunde Forsetis Faust an seinen Beinen zu spüren und äußerst unsanft auf dem Boden zu landen.

Das „Forseti ein Punkt!“ hörte er kaum, denn der Junge war kurz davor, auf ihm zu landen und seinen letzten, entscheidenden Treffer zu setzen, doch das würde er nicht zulassen. Sasuke riss die schmerzenden Beine nach oben und fing Forseti ab, schleuderte ihn über sich nach hinten, wo dieser mit einem Keuchen landete.

Der junge Ninja sprang auf und wollte sich auf den Gegner stürzen, doch Forseti fing ihn ab und zog ihn nach unten. Nach kurzem Ringen fanden sie sich in einer ziemlichen Staubwolke wieder, doch irgendwie gelang es Sasuke Forseti die Faust mitten auf die Nase zu schlagen, woraufhin dieser ihn weit von sich stieß, sich mit schmerzverzerrtem Gesicht aufrichtete und an die wunde Stelle fasste.

Blut rann aus seiner Nase, aber selbst aus der Ferne war zu erkennen, dass die Verletzung alles andere als schlimm war. Sasuke war fast ein wenig enttäuscht, nicht einmal das Nasenbein schien gebrochen… Wie auch immer, es reichte. „Ausgleich, 2:2, es bleibt spannend.“
 

„Das stimmt.“, kommentierte Thrud gelassen. Wenigstens hatten die beiden ihr Tempo ein klein wenig zurückgeschraubt und sie konnte wieder halbwegs sehen, was auf dem sandigen Boden ablief. Kakashi fuhr allerdings mit seinen Kommentaren fort und das war auch ganz gut, vermutlich waren sie die einzigen auf der ganzen Tribüne, die tatsächlich wusste, was geschah und nicht nur Staubwolken sahen. Wie Tsunade und Odin noch Punkte verteilen konnten, war ihr Geheimnis.

Naruto war mittlerweile verstummt – nachdem es Sakura doch irgendwann zu bunt geworden war – und rieb schmollend eine ansehnliche Beule mitten auf seinem Kopf. Seine Teamkollegin kümmerte das nicht weiter, sie war zu beschäftigt ihren Schwarm anzuhimmeln und so hörte einzig Kakashi, was Thrud sagte.

Er antwortete ihr mit einem kurzen Nicken, kurz bevor ein ziemlich lautes Kreischen zu hören war. Ein überraschter Blick in die Runde ließ die beiden gleichzeitig seufzen. Sasuke und Forseti standen sich gegenüber und offenbar war das zu viel für die Fangirlies gewesen - offen blieb nur, ob es sich nur um Sasukes handelte, oder ob Forseti bereits dabei war ihm einen Teil streitig zu machen.
 

Forsetis Atem ging schwer, aber auch an seinem Kontrahenten ging der Kampf nicht spurlos vorbei. Langsam wurde es Zeit, dass sie zu einer Entscheidung kamen. Forseti konzentrierte sich ein letztes Mal und mitten auf dem Feld breitete sich ein kleiner Tornado aus. Sasuke konnte sich nicht wehren, der Luftwirbel wurde zu schnell zu groß und ehe er sich versah, wurde er wild durch die Luft gewirbelt, während Forseti seelenruhig im windstillen Auge stand und ihm mit Blicken folgte.

Sasukes Gedanken rasten. Shuriken und Kunai konnte er in dieser Situation vergessen und mit seinen Feuerattacken konnte er nicht richtig zielen, wenn er sich die ganze Zeit im Kreis drehte. Selbst das Chidori würde ihm nicht helfen, denn dafür musste er zu dicht an seinen Gegner heran.

Das Problem löste sich aber von selbst. Forseti konnte den Sturm nicht ewig aufrecht erhalten und außerdem gewann er so auch keinen Punkt. So sprang er im Zentrum nach oben, passte den richtigen Moment ab - und schlug daneben. Wie…? Sicher, Sasuke war schnell, aber Forseti war die Windbewegungen mehr als gewöhnt und er hatte sich noch nie verschätzt… In dem Augenblick traf ihn ein Fußtritt in den Rücken und auch wenn er sich noch umwand, es war zu spät.

Mit einem Lächeln kapitulierte er und mit einem einzigen Augenschlag verschwand der Tornado und die beiden Jungen fielen erschöpft auf den Boden.
 

„Wie…? Was…? Wo…?“ Thrud verstand die Welt nicht mehr. Sie kannte Forsetis Wirbelsturm, aber das half ihr nicht im Geringsten hineinzusehen und selbst Kakashi schien Schwierigkeiten zu haben bei den wirbelnden Luftmassen noch den Überblick zu behalten.

„Mmh… ich glaube, Sasuke hat es geschafft ihn zu täuschen, wie er das genau gemacht hat, kann ich jetzt aber auch nicht sagen, vermutlich ein Doppelgänger…“

Doch Thrud hörte ihm kaum zu, gebannt sah sie auf die Anzeige, auf der nun ein „3:2“ für Sasuke stand und wie auf Stichwort verkündete ihr Großvater: „Sasuke gewinnt mit einem Punkt Vorsprung. In zehn Minuten geht es weiter.“

Kakashi schob sein Stirnband wieder über das linke Auge und zwinkerte zufrieden. „Das war doch mal ein Kampf.“

„Und Sasuke hat gewonnen!“, fügte Sakura stolz hinzu, während Naruto nur ein „Ich will auch.“, murmelte.
 

Forseti und Sasuke rappelten sich unterdes langsam wieder auf. Sie waren beide ausgelaugter als sie zugeben wollten, die Angriffe und Attacken deutlich Kräfte zerrender als sie es gewohnt waren.

Sasuke war zufrieden mit sich selbst. Er hatte es geschafft, auch wenn nicht ganz so, wie er es sich vorgestellt hatte, er hatte gewonnen. Er klopfte sich den Staub von der Kleidung und sah zu Forseti hinüber, der noch immer lächelnd zu ihm herüberkam und ihm die Hand entgegen hielt.

„Du bist wirklich stark.“, meinte er schlicht. Sasuke nickte nur, doch dann schüttelte er die dargebotene Hand und erwiderte: „Du auch. Das war ein guter Kampf.“

Gemeinsam stiegen sie langsam die Treppe wieder hinauf und kehrten zu ihren Plätzen zurück. Sasuke wimmelte die hibbelige Sakura mit einer Handbewegung und einem eiskalten Blick ab und ignorierte auch Narutos Kommentar: „Mann, du hast aber lange gebraucht.“

Als er aber wieder saß, lehnte er sich zurück und Thrud direkt neben ihm sah seine Mundwinkel zucken. Sie musste an Kakashis kurze Beschreibung der beiden jungen Ninja neben ihr denken und verstand, dass Naruto ihm wohl eher ein Kompliment gemacht, als ihn veralbert hatte und dass Sasuke das offenbar auch wusste.

Insgeheim schüttelte sie den Kopf. Jungs…

Ihr Cousin hatte in der Zeit seine eigenen Probleme. Er war keinesfalls enttäuscht oder verärgert über seine Niederlage, dazu gab es keinen Grund. Nein, er wollte sich eigentlich ein wenig erholen, doch Sakura redete ununterbrochen auf ihn ein und ließ ihm keine ruhige Minute und im Gegensatz zu Sasuke war Forseti schlicht nicht unhöflich genug, um sie einfach von sich zu schieben und so beantwortete er ihr notgedrungen ihre Fragen und hoffte, dass sie irgendwann genug haben und schweigen würde...



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2009-04-17T05:51:05+00:00 17.04.2009 07:51
super kampf,auch gut das
der so ausgeglichen war aber
die Asen haben glaube ich nicht
gerade viele siege fuer sich
verbucht oder ihre ich mich gerade?
Das am anfang mit dem schlafen war auch
gut, kennen wir alle doch auch irgendwie^^
mfg Deathwing666
Von:  Nerv13
2009-04-15T13:28:15+00:00 15.04.2009 15:28
toll jetzt kann ich es kaum noch ab warten wann Naruto dran ist.
Super geworden das kp und ist so Schönlage ^^ geworden

besonders das Kakashi wider pünktlich war fand ich schon gut (der sohlte auf passen, nicht das dass noch zur Gewohnheit wird ^^)

der Kampf ist dir auch super gelungen.

wie gesagt freue ich mich schon auf nächste KP cya
Von:  Kyuuo
2009-04-15T09:55:33+00:00 15.04.2009 11:55
tolles kapi
der kampf war echt spitze
und die beschreibung der schlafgewohnheit am anfang fand ich auch lustig^^
freu mich schon aufs nächste
lg kyuuo
Von:  Givrali
2009-04-15T07:42:03+00:00 15.04.2009 09:42
Was für ein Kampf.
Da war das Kräfte Gleichgewicht wirklich aus geglichen.
Und Sasuke hat tatsächlich
gewonnen.
Jetzt muss nur noch Naruto
seinen Kampf gewinnen(wenn er den mal drankommt.^^)Und dann seinen Gegner Richtig schocken, wennn er Kyubi einsetzt.^^
küsschen
h.h.c.


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