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Die Geschichte der Seeräuber-Jenny Teil 1

eine Geschichte basierend auf der "Drei-Groschen-Oper" von B. Brecht mit der Musik von K. Weill
von

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Und mit fünfzig Kanonen

Beckford ging zum Kapitän und verglich den Kurs, den sie hatten mit dem, den sein Sohn ihm aufgezeichnet hatte.

Eigentlich hatte er Richard nicht helfen wollen. Der Dummkopf hatte sich selbst in die Lage gebracht. Was bandelte er auch gegen seines Vaters Willen mit der Gouverneurstochter an? Doch als der Name Sweelinck gefallen war, änderte er seine Meinung.

Er zog den Dreispitz tiefer ins Gesicht und blickte in den aufkommenden Sturm.

Gut, dieser würde ihm helfen.

Am Horizont tauchte schon die Fregatte auf.

„Hisst die Segel!“

Die Stimme des Kapitäns schlug laut gegen den Wind an.

Beckford gab Anweisungen, was das Laden der Kanonen betraf.

Sie näherten sich schnell dem anderen Schiff.

„Heute ist dein letzter Tag, Sweelinck.“
 

***
 

„Kapitän, da kommt ein Schiff!“

Polly und John sprangen gleichzeitig auf.

Sie sahen das britische Kriegsschiff schnell näher kommen.

„Wir haben keine Chance.“

Pollys Stimme war leise, John drückte ihre Hand und übernahm das Kommando.

Die Mannschaft tat alles, was nötig war.

Sie luden ihre eigenen Kanonen, rafften die Segel und machten sich kampfbereit.

Denn sie würden tatsächlich nicht fliehen können.
 

***
 

Richard zog sich zurück, als der erste Schuss fiel.

Die Charlotte würde heute untergehen.

Er aber nicht mir ihr.

Also schlich er sich in den leeren Frachtraum und sperrte sich selbst in den Käfig, der für Gefangene gedacht war.
 

***
 

Beckford lachte, als er die ersten Flammen sah.

Die Segel hatten schnell Feuer gefasst und anstatt weiterzukämpfen flüchtete sich die Hälfte der Piratenmeute ins Wasser. Die andere war schon längst tot.

„Nehmt sie gefangen!“

Keiner würde eine Chance haben.

Er malte sich schon aus, wie er die nutzlosen Matrosen töten lassen würde.

Und Sweelinck, ihn würde er leiden lassen.
 

***
 

Polly sah zornig in die wässerigen Augen, die sie schon aus dem Haus des Gouverneurs kannte.

Beckford nahm ihr Kinn und zwang sie, ihn anzusehen.

„Wen haben wir denn hier? Die kleine Dienstmagd, hm? Oder doch eher die Seeräuber-Jenny?“

Sie spuckte ihn an.

„Ich sehe schon, wir werden sehr viel Spaß miteinander haben, Schätzchen.“

„Lass sie in Ruhe!“

John wurde mit dem Lauf einer Muskete schmerzhaft ruhig gestellt und sackte neben Polly zusammen.

„Und wer ist das?“ Beckford zwang auch John wieder aufzusehen, in dem er ihm den Degen unters Kinn hielt. „Den Herren Johannes Sweelinck. So sieht man sich wieder. Und was aus dir geworden ist … - ein armseliger Pirat, dessen Name niemand kennt. Segelst unter dem Namen deiner kleinen Freundin hier, was?“

John antwortete nicht, er hustete nur und spuckte Blut.

Polly lenkte Beckfords Aufmerksamkeit zurück auf sich.

„Ihr habt einen vergessen, Admiral! Euren eigenen Sohn, der Euch verraten hat.“

Beckford lachte.

„Meine Liebe, was glaubst du, wer mich auf deine Spur gelockt hat?“

Seine eisigen Finger fuhren ihr übers Gesicht.

Polly schloss die Augen und hoffte, dass es bald vorbei war.



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