Einsam oder Allein?
<Muss ich mir jetzt sorgen machen, weil es nur Kommentare zum ersten Kapitel gibt? Ich hoffe sehr, dass es nicht daran liegt, das die anderen alle so schlecht sind...
Aber über die Kommentare hab ich mich auf jeden Fall RIESIG gefreut. Genauso darüber, dass meine Geschichte bereits in einigen Favoritenlisten auftaucht! *alle knuddel die diese Geschichte lesen* Naja, mal schaun wies heute weiter geht (ich glaube es wird ein bissl dramatisch). Oh, diesesmal kommt ein Lied vor und die Geschichte ist viiiiel besser, wenn man es an der richtigen Stelle hört (den Kommenar im Text, wann das Lied beginnt,musste ich leider herausnehmen...). Das Lied ist von Ich&Ich „Stark“. *Kekse und Taschentücher für alle hinstell* Uuuund Vorhang auf:>
„FRÜÜÜÜÜÜHSTÜCK!!!“ schallte ein Schrei über das Schiff.
Zorro wäre vor Schreck fast aus seiner Hängematte gefallen.
Griesgrämig begab er sich zur Kombüse. Dort funkelte er Sanji, der den Mädchen gerade frisch gepressten Orangensaft serviert, grimmig an.
„Was soll das? Ist dein Finger über Nacht wieder angewachsen?“
„Ich bin kein Krüppel Marimo. Wenn wir mit dem Frühstück gewartet hätten bis du heraufkommst wären wir alle schon längst verhungert.“
Bei diesen Worten wurde Ruffy etwas blass um die Nase und schnappte sich schnell das nächste Brot.
„Wirklich Zorro, du hättest etwas früher aufstehen können. Was wäre denn wenn die Wunde wieder aufgegangen wäre?“ Na klasse. Jetzt begann auch noch Nami ihm Vorwürfe zu machen. Ganz zu schweigen von den vorwurfsvollen Blicken der anderen.
Zorro schnappte sich ein Brot, schnitt sich ein Stück Käse ab und drehte sich um.
„Wo gehst du denn jetzt hin?“ fragte Robin.
„Nach draußen. Brauch Luft.“ Damit schlug er die Tür hinter sich zu.
„Jetzt zieht er schon wieder seine einsamer-Wolf-Nummer ab“ hörte er Lyssop durch die verschlossene Tür sagen.
Zorro verbrachte den ganzen Tag damit Gewichte auf dem hinteren Teil des Decks zu stemmen. Nur einmal mittags und einmal abends machte er kurze Pausen um Sanji bei der Vorbereitung des Essens zu helfen und selber eine Kleinigkeit zu essen. Selbst für seine Verhältnisse war er heute sehr wortkarg.
Die anderen der Mannschaft blieben in der Kombüse sitzen während Zorro nach draußen ging und sich an den Mast lehnte. Von der Kombüse her drang lautes Lachen an sein Ohr, anscheinend hatte Ruffy eine Party ausgerufen.
Zorro legte den Kopf nach hinten gegen den Mast und schloss die Augen. Seit vier Jahren fuhr er nun mit dieser Mannschaft über das Meer und das erste Mal im Leben hatte er so etwas wie Freunde. Aber eben nur so etwas. Als Kopfgeldjäger war es einfacher gewesen. Er war allein gewesen und einsam. Wenn er nicht Lorenor Zorro gewesen wäre, hätte er sich damals bestimmt manche Nacht in den Schlaf geweint, wie ein kleines Mädchen. Aber er war Lorenor Zorro und so hatte er nur nächtelang in Kneipen gesessen.
Lorenor Zorro war alleine. Ein Einzelgänger.
Das musste wohl so sein.
Aber dann war diese Junge mit dem Strohhut aufgetaucht und hatte irgendetwas in ihm angekratzt. Das erste Mal in seinem Leben hatte er sich wohl gefühlt mit anderen Leuten. Irgendwie hatte diese verrückte Strohhutbande sich in sein Herz geschlichen, von dem er glaubte er habe es bereits vor Jahren sorgfältig verschlossen. Dann kam der Koch auf das Schiff. Neben ihm kam Zorro sich unbeholfen vor. Dem Koch fiel es nicht schwer mit Leuten zu reden. Gut, die Hälfte der Zeit redete er Unsinn, aber irgendwie schien es ihm nichts auszumachen. Tief in sich wusste Zorro, dass er ihn darum beneidete.
Seit vier Jahren fuhr Zorro auf diesem Schiff. Seit er Ruffy getroffen hatte war er nicht mehr alleine. Aber einsam war er immer noch.
In der Kombüse wanderten ein Paar baue Augen in Richtung Tür.
„Sanji?“ Der Angesprochene zuckte leicht zusammen als er seinen Namen hörte.
„Weißt du was mit Zorro los ist?“ Sanji sah Robin verständnislos an.
„Woher sollte ich das wissen?“ sagte er schließlich.
Über Robins Gesicht ging ein undefinierbares Lächeln.
„War nur so ein Gedanke“ sagte sie.
Sanjis Augen wanderten wieder zur Tür, von der er immer noch hoffte sie würde gleich aufgehen und... Er schlug sich mit der Hand gegen die Stirn. Was dachte er sich denn da zusammen? Er mochte den Marimo doch nicht einmal!
Zorro öffnete die Augen und sah in den Himmel. Das stimmte nicht ganz. Er war sogar noch einsamer als vorher, seit der Koch auf das Schiff gekommen war. Besser gesagt, seit diesem Moment war es ihm erst richtig bewusst. Seit diesem Moment wünschte er sich es wäre anders, er wäre ein anderer. Er verbrachte viel Zeit damit den Koch einfach nur anzuschauen. Inzwischen war er ein richtiger Meister darin geworden so zu tun als würde er in der Sonne dösen, während er in Wirklichkeit Sanji ansah. Zorro schüttelte den Kopf. Das war doch unmöglich. Wieso tat er das? Er mochte den Koch doch nicht einmal! 'Vielleicht ja doch' meldete sich ein kleines Stimmchen und nach einiger Zeit seufzte Zorro auf.
„Vielleicht ein bisschen“ murmelte er leise.
Sein Blick fiel auf die Gitarre die von den anderen einfach liegen gelassen wurde. Er griff nach ihr und sah sie einige Minuten einfach nur an. Es war ewig her. So lange, dass er sich schon gar nicht mehr daran erinnern konnte. Leise schlug er eine Seite an.
Dann hängte er sich die Gitarre um den Rücken und begann zum Krähennest hinaufzuklettern.
In der Kombüse herrschte währenddessen Hochstimung. Chopper und Nami waren dabei auf dem Tisch zu Tanzen und alle anderen klatschten dazu. Einzig Sanji war mit seinen Gedanken wo anders. 'Er verpasst doch sonst keine Gelegenheit Alkohol zu trinken' dachte er. Ein kurzer abschätzender Blick auf die anderen verriet ihm, dass es ihnen wohl nicht auffallen würden, wenn er kurz nach draußen ging. Als er aufstand bemerkte es auch tatsächlich nur Robin die schon wieder ihr undefinierbares lächeln lächelte.
Vor der Tür atmete Sanji genüsslich die kühle Nachtluft ein. Plötzlich riss er die Augen auf. Er glaubte Musik zu hören. Nicht das Gegröhle aus der Kombüse, sondern ein richtiges Lied.
Mit vorsichtigen, leisen Schritten entfernte er sich von dem Lärm der Kombüse um besser hören zu können. 'Wer oder was ist das' fragte er sich.
Es konnte nur Zorro sein, aber diese Stimme klang so viel sanfter. Wenn er sich konzentrierte, konnte er auch den Text verstehen.
Ich bin nicht der, der ich sein will
und will nicht zeigen wer ich bin.
Mein Leben ist das Chaos,
schau mal genauer hin.
Sanji schluckte. War das wirklich DER Zorro? Er blickte zum Krähennest, von dem die Stimme kam.
Irgendetwas an dem Lied berührte ihn und ließ ihn ein merkwürdiges Gefühl in der Magengegend fühlen.
Als das Lied zu Ende war, fühlte Sani sich wie aus einem Traum erwachend.
Schnell versteckte er sich. Er wollte nicht, das der andere wusste, dass er gelauscht hatte.
Nachdem Zorro unter Deck verschwunden war, blieb Sanji noch einige Zeit an Deck und starrte auf das Meer hinaus.
<Hachjeh. Zu dramatisch? Zu unrealistisch? Versetzt mir den Gnadenstoß. Aber irgendwe hatte ich diese Szene schon die ganze Zeit im Kopf. Eigentlich steh ich nicht so auf Ich&Ich, aber mein Radiowecker hat dieses Lied gespielt und irgendwie hab ich dabei Zorro auf dem Krähennest sitzen und singen sehen.>
