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Zwei Jäger und ein Baby

DxS
von

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Es ist offiziell! Ich bin ein Freak

Nachdem sie alle ausgangsfähig waren, checkten sie aus und machten sich im Impala erst einmal auf zum nächstgelegenen Frühstücksdiner. Sam hatte darauf bestanden, dass sie diesmal richtig frühstückten und es nicht wieder bei Kaffee und Gebäckteilchen beließen. Die freundliche Kellnerin brachte sie an einen Tisch und stellte ihnen für Jenny einen Hochstuhl zur Verfügung. Anschließend goss sie ihnen Kaffee ein und reichte ihnen die Speisekarten. Sam gab noch weitere Getränke in Auftrag und kurz darauf kam sie mit zwei Gläsern Orangensaft und einem Glas Milch für Jenny zurück.

„Haben Sie schon entschieden, was Sie essen möchten?“, fragte sie die beiden Winchesters. Dean entschied sich für das „Arterienverstopfungs-Delux-Frühstück“ wie Sam es nannte. Speck, Eier, Würstchen und anderes Zeug, das vor Fett nur so triefte. Sam entschied sich für ein Müsli mit Milch und einen Früchtebecher und für Jenny bestellte er Haferbrei und eine Banane.

„Haferbrei? Echt jetzt? Armes Kind.” Dean zog eine Schnute, bei dem Gedanken an die gräuliche Pampe.

„Halt die Klappe. Es ist genau das richtige für ein Kind in ihrem Alter.“ Dean wollte gerade zu einem Protest ansetzen, wurde aber von Sam sofort unterbrochen.

„Von dir will ich jetzt zu dem Thema nichts mehr hören oder ich lass dich die Reste essen“, drohte er ihm an.

„Wäh, bloß nicht.“

„Gut, hab ich mir gedacht, also Brotladen zu.“ Sam nahm einen Schluck seines Kaffees und kippte sich dann noch einen weiteren Schluck Milch hinzu. Dean rümpfte die Nase. Sams Kaffee war ja nun schon fast blasser als ein Latte macchiato. Aber was Speisen und Getränke anging, hatte sein Kleiner ja eh noch nie viel Geschmack gezeigt. Er nahm selbst einen Schluck seines Kaffees, als sein Handy klingelte. Er nahm es aus seiner Jackentasche und sah aufs Display. Es war eine unbekannte Nummer, aber das musste nichts heißen. Ihr Vater hatte auf seiner Mailbox schließlich Deans Nummer angegeben. Vielleicht war es jemand der Hilfe brauchte. Sam sah ihn neugierig an.

„Ich geh kurz raus, um den Anruf anzunehmen. Es ist so voll hier drin, dass ich wahrscheinlich sonst nichts verstehe.“

„Okay, bis gleich.“ Dean stand auf und gab Sam beim Rausgehen einen Kuss auf die Wange.
 

„Hallo?“, fragte er, als er das Gespräch entgegen genommen hatte.

„Du und dein Freund habt vielleicht Nerven.“

„Wer ist denn dran?“, erkundigte sich Dean. Ihm kam die Frauenstimme bekannt vor, konnte sie im ersten Moment allerdings nicht zuordnen.

„Also wirklich! Erst setzt du deinen Freund Mortimer auf mich an und dann erkennst du mich nicht mal am Telefon. Um es dir leichter zu machen. Ich bin diejenige dessen halbe Familie von deinem durchgeknallten Jägerkumpel niedergemetzelt wurde. Klingelt es da bei dir?“

Und ob es klingelte. Dean hatte schon gewusst, wer dran war, als sie Mortimer erwähnt hatte. Es war die Daywalker-Vampirin.

„Sorry Adriana, aber erstens war Gordon nicht mein Kumpel und zweitens war ich es, der verhindert hat, dass er auch noch den Rest deiner kleinen Blutsaugerfamilie hingerichtet hat.“

„Und mir hast du es zu verdanken, dass du und deine kleine Freundin jetzt kein Kompost seid“, wetterte sie.

„Schon wieder daneben. Kara war und ist nicht [style type="italic"]meine[/style] Freundin, wenn es hoch kommt, vielleicht maximal [style type="italic"]eine[/style] Freundin.“

„Willst du jetzt etwa auf Details herumreiten? Dein durchgeknallter Freund Mortimer ist echt bei mir in meiner Wohnung an Campus aufgetaucht und das auch noch, als mein Vater hier war. Er hat ihn natürlich sofort erkannt und ich konnte ihn nur mit Mühe davon abhalten, ihn und seine Freundin, die er dabei hatte, unserer Familie als Nachmittagssnack mitzubringen. Dabei hatte ich die ganze Zeit die Befürchtung, dass er mir vor Schiss auf den Teppich pinkeln würde.“

„Ja, das klingt nach Mortie.“

„Aber seine Freundin, die ist tough. Keine Ahnung, was sie in diesem Hans-Wurst sieht. Sag ihr, dass wenn sie genug von ihm hat, sich gerne bei mir melden kann. Ich würde sie nicht von der Bettkante stoßen.“

„Ein bisschen girl on girl action, wow.” Dean schnalzte mit der Zunge.

„Mit wem zum Teufel redest du da?“, fragte Sam, der just in diesem Moment mit Jenny auf dem Arm aus dem Diner trat. Dean war schon ziemlich lange weg gewesen für seinen Geschmack, also hatte er sich seine Tochter geschnappt, um nach ihm zu sehen und die Worte girl on girl action gefielen ihm mal gar nicht.

„Ha, ha. Aber glaub ja nicht ich, würde dich zusehen lassen, du Perversling“, antwortete Adriana am anderen Ende der Leitung. Dean riss leicht erschreckt die Augen auf bei Sams Anblick. War ja klar, dass der zu genau diesem Zeitpunkt hinter ihm herlaufen musste.

„Einen Moment bitte“, sagte Dean und nahm kurz das Handy vom Ohr. Die Daywalker-Vampirin war, dem Gezeter, das aus dem Hörer drang, darüber wohl gar nicht erfreut.

„Du lässt uns für Telefonsex im Diner sitzen oder was war das eben?“, fragte Sam und klang zu Deans Erleichterung mehr verwirrt als verärgert.

„Ich weiß, die Worte sind das reinste Klischee, aber es ist wirklich nicht, dass wonach es sich anhört. Ich erklär es dir gleich, aber ich muss jetzt das Telefonat fortsetzen. Es ist Adriana, du weißt schon, die Daywalker-Vampirin.“ In Sams Kopf ratterte es, bis es klick machte und ihm wieder einfiel, dass sie diesen Anruf ja erwarteten, weil Dean herauskriegen wollte, was sie damals meinte, als sie auf kryptische Weise irgendwas gesagt hatte von wegen es sei etwas in Deans Blut.

„Oh, okay, aber wehe ich kriege nicht danach meine Erklärung.“ Er wollte gerade wieder zurück ins Diner gehen, als Dean ihn am Ärmel packte und zurückhielt.

„Bleib, bitte“, sagte er und sah ihn mit warmen Augen an. Sam nickte und Dean hielt das Handy wieder ans Ohr.

„So, da bin ich wieder. Ich musste nur kurz was …“

„Ist mir verdammt noch mal egal, was du musstest. Du kannst mich doch nicht einfach so abwürgen, schließlich wolltest du doch was von mir. Ich hätte bei der girl on girl action schon auflegen sollen.“

„Adriana, bitte. Es tut mir leid, okay? Leg nicht auf. Es ist wichtig.“

„Wenn es so wichtig ist, hättest du mich einfacher und ungefährlicher kontaktieren können, als durch diesen Mortie. Ich bin unter meinem echten Namen bei Myspace eingetragen.“

„Myspace? Was ist das? So was wie ne Pornowebside?“ Sam rollte bei den Worten seines Bruders mit den Augen. In manchen Dingen lebte Dean wirklich hinter dem Mond.

„Oh, man! Ihr Jäger solltet wirklich mal öfter eure Flinten beiseitelegen und etwas leben. Myspace ist ein soziales Netzwerk und die Zukunft, aber wem sag ich das. Ich wette du hast auch noch ein Radio-Kassetten-Deck in deinem Auto. Ich bin ehrlich überrascht, dass du ein Handy hast.“

„Natürlich hab ich ein Handy. Ich leb ja nicht mehr in der Steinzeit.“ Die Spitze mit dem Radio-Kassetten-Deck überging er. Die Tussi hatte doch eh keine Ahnung, was gut war. Fast wie ein weiblicher Sammy.

„Okay, ist ja gut. Wirst du mir jetzt vielleicht endlich verraten, was du so Wichtiges mit mir zu besprechen hast?“ Dean gab in kurzen Sätzen noch einmal wieder, was sie damals zu ihm in dem Motelzimmer gesagt hatte.

„Ich hatte es irgendwie damals nicht wirklich wahrgenommen, aber vor Kurzem ist es mir wieder in den Sinn gekommen. Was hast du damit gemeint?“, beendete er schließlich seine Ausführungen.

„Naja, Vampire vertragen dein Blut nicht.“

„Soviel hab ich schon kapiert, aber warum nicht?“

„Vampire vertragen das Blut anderer übernatürlicher Wesen nicht. Darum herrscht ja irgendwie auch die Fehde zwischen Werwölfen und Vampiren. Viele unserer Ahnen sind verreckt, weil sie nicht verwandelte Werwölfe gebissen haben. Die Werwölfe lebten weiter, aber die Vampire wurden ziemlich stark dezimiert, was wohl das Ziel der Werwölfe war, um an die Spitze der Nahrungskette zu kommen.“

„Moment, willst du mir sagen, dass ich ein Werwolf bin?“ Bei Deans Worten klappte Sam die Kinnlade runter.

„Nein unsere Ahnen haben irgendwann gelernt auch unverwandelte Werwölfe am Geruch zu erkennen und ihr Wissen weiter gegeben. Wenn du ein Werwolf wärst, hätte der Vampir dich auf der Toilette damals gar nicht erst gebissen, sondern dir ne Silberkugel verpasst.“

„Und was stimmt dann nicht mit meinem Blut?“

„Du bist zumindest kein richtiger Werwolf, soviel steht fest. Aber du hast Blut von etwas Übernatürlichem in dir. Dominant genug, um uns zu schaden, aber zu rezessiv, als das du sonst irgendwelche sichtbaren Merkmale dieses übernatürlichen Wesens ausgebildet hättest.“

„Und was für ein Wesen soll das bitte sein?“

„Tut mir leid, aber das kann ich dir nicht sagen. Ich weiß es nämlich nicht, und soweit ich weiß, gibt es keine Bluttests, mit denen man eine Monster-Genanalyse durchführen kann.“

„Willst du mir sagen, dass ihr nur Werwölfe erkennen könnt?“

„Dean, wir können auch einige andere vollwertige übernatürliche Wesen am Geruch erkennen, aber wessen Blut auch immer da in deinen Adern fließt, es ist dermaßen gering im Vergleich zu dem Anteil deines normalen, menschlichen Blutes, dass es selbst für Vampire unmöglich ist, eine Witterung aufzunehmen.“

„Okay, okay. Hast du irgendwelche Informationen, die mir weiterhelfen können?“

„Ich habe dir doch eben gesagt, dass ich es nicht weiß. Aber es gibt jetzt nicht so viele übernatürliche Wesen, die menschliche Formen annehmen, aber du als Jäger weist da sicher besser bescheid als ich.“

„Na toll“, kam es frustriert von dem älteren Winchester. Sam wusste, dass was immer Dean zu hören bekam nicht wirklich gut sein konnte.

„Und eins noch, Dean. Wessen Blut da zusätzlich noch in dir ist, das Wesen muss sehr mächtig sein, dass schon ein so geringer Anteil reicht, um einem Vampir zu schaden und es wäre für dich wahrscheinlich sicherer nichts darüber herauszufinden.“

„Die Chancen, dass ich was raus finde, stehen eh eine Million zu eins.“

„Ja, wahrscheinlich schon. Also lass es lieber gleich bleiben, denn auch, wenn du in den späten 80ern stecken geblieben bist, bist du ein guter Kerl.“

„Wow und das von einem Vampir.“

„Hey, du hast einen Teil meiner Familie gerettet.“

„Danke Adriana, auch wenn deine Auskunft mehr Fragen aufgeworfen als beantwortet hat.“

„Pass auf dich auf. Ach und bevor ich es vergesse. Ich soll dir zwei Dinge ausrichten.“

„Von wem?“

„Zum einen von Mortie. Er lässt ausrichten, dass ihr jetzt wahrhaftig quitt seid und wenn du jemals wieder was von ihm willst, verlangt er als Gegenleistung deinen Wagen.“

„Okay, das klingt auch ganz nach ihm.“ So langsam verstand Sam nur noch Bahnhof. Erst machte Dean einen betrübten Eindruck und nun hatte er ein Schmunzeln auf den Lippen.

„Und die zweite Nachricht ist von seiner Freundin. Sie lässt ausrichten, dass du nicht auf Mortie hören sollst und sie anrufen kannst, wann immer du Hilfe brauchst oder auch so.“

„Ja, du hast sie richtig gut eingeschätzt. Sie ist tough.“

„Ja … okay. Ich werde jetzt auflegen. Versuch im neuen Jahrtausend Fußzufassen.“ Mit diesen Worten beendete sie das Gespräch.
 

„Und?“ Sam platzte fast vor Neugier und Besorgnis. So schlimm war es ja noch nicht mal als sie in Truro auf die Ergebnisse ihrer HIV-Tests warten mussten.

„Es ist offiziell. Ich bin ein Freak“, sagte Dean mit Galgenhumor.

„Was soll das denn heißen?“

„Komm, lass uns was essen. Ich erzähl es dir drinnen. Sie Sonne knallt schon ganz doll heute Morgen und Jenny hat ihre Mütze noch nicht auf,“ sagte Dean und nahm Sam Jenny ab. Kurz darauf waren sie wieder an ihrem Platz. Ihr essen war noch nicht da, was beide etwas seltsam fanden im Anbetracht, der Tatsache, dass sie ziemlich lange draußen waren. Doch das sollte sich gleich aufklären. Sam wollte gerade noch mal bei Dean nachhaken, als die Kellnerin ihnen ihr Frühstück brachte.

„Ich habe gesehen, dass Sie noch telefoniert haben, da habe ich Ihnen Ihre Bestellung zurückgestellt. Kalte Eier und Haferbrei sind nicht besonders appetitlich. Aber jetzt ist alles frisch. Guten Hunger.“ Sie lächelte, schenkte ihnen noch mal Saft und Kaffee nach und ging dann zum nächsten Tisch, um abzuräumen.

„Wow, gib ihr bloß ein großes Trinkgeld, Sammy. Sie hat es verdient.“

„Ja, ja … aber jetzt sag endlich, was los ist.“

„Was und das köstliche Festmahl unangetastet kalt werden lassen? Nein. Ich esse jetzt erst und du solltest Jenny mit ihrem Frühstück helfen, sonst fällt sie uns noch vom Fleisch.“

Super, die Winchester-Verzögerungstaktik kam mal wieder zum Einsatz, aber Sam beugte sich dessen und fing an Jenny mit dem Haferbrei zu füttern. Zu Dean Überraschung mochte das kleine Mädchen diese Pampe. Während Sam sie fütterte, riss sie plötzlich das Ruder oder besser gesagt den Löffel an sich.

„Hey, meinst du etwa, du kannst das schon alleine?“ Bis jetzt hatte sie alleine sonst nur mit den Fingern gegessen. Zum Beweis, dass sie es konnte, tauchte sie den Löffel in die Schüssel und führte sie schaufelartig zu ihrem Mund. Nicht der ganze Inhalt des Löffels landete in ihrer Futterluke, aber mit etwas Training würde das bald klappen. Die Brüder betrachteten sie stolz, während sie weiter löffelte.

„Bald wird sie uns gar nicht mehr brauchen“, sagte Sam leicht melancholisch.

„Darüber reden wir, wenn sie alleine aufs Klo gehen kann.“ Dean grinste und zauberte Sam ein Lächeln ins Gesicht. Während Dean einen Schluck Kaffee trank, angelte Sam mit seinem Löffel nach ein paar von Deans Hash Browns.

„Hey, warum bestellst du dir nicht deine Eigenen?“, beschwerte sich der Ältere.

„Ich will ja keinen ganzen Teller von, sondern nur ein paar Happen.“ Er sah ihn mit seinem Hundeblick an.

„Das ist nicht fair …“

„Lass mich dir ein Angebot machen“, er beugte sich nach vorne und gab Dean einen kleinen Kuss auf den Mund.

„Mhm…okay, noch einen und du kannst deine paar Bissen haben.“

„Deal.“ Er küsste ihn abermals und dann ließ Dean Sams Löffel passieren. Danach begann der Jüngere dann mit seinem Müsli. Abschließend kam er dann zu seinem Fruchtsalat.

„Wirst du mir nun endlich sagen, was Adriana zu dir gesagt hat?“

„Ja, aber nur, wenn du mir die Trauben abtrittst.“

„Wenn du Obst freiwillig willst, werde ich den Teufel tun und sie dir verweigern.“ Er schob Dean den Becher hin. Nachdem er die Trauben verzehrt hatte, erzählte er Sam dann endlich, was er von Adriana erfahren hatte.
 

„Unglaublich, einfach unglaublich“, sagte Sam kopfschüttelnd.

„Tja, scheint so, dass etliche Generationen zuvor irgendein übernatürliches Wesen sich mit einem Vorfahren dieser Leute gepaart hat.“

„Welche Leute?“, fragte Sam stirnrunzelnd.

„Sam, du weißt, welche Leute ich meine. Die …, die du gesucht hast.“ Jetzt ging Sam ein Licht auf. Dean meinte die Worcesters, das Paar, von dem sie vermuteten, dass sie Deans Erzeuger waren. Der Ältere schien sie aber nicht mal als solche bezeichnen zu können. Für ihn hatten sie einfach nichts mit ihm zu tun. John und Mary waren seine Eltern, und seit Sam ihm erzählt hatte, was er damals in Lawrence herausgefunden hatte, hatte Dean nie auch nur das kleinste bisschen Interesse an diesen Leuten, wie er sie nannte, gezeigt.

„Oh, ja … scheint so.“

„Ist das alles, was du dazu zu sagen hast? Kein Ausflippen?“

„Dean, ich hab Visionen und kann manchmal Dinge bewegen, da werde ich mich sicher nicht an dieser Besonderheit in deiner Blutlinie stören.“

„Das ist nicht meine Blutlinie“, sagte er und klang ein wenig zornig.

„Dean, es nützt nicht, es zu leugnen. Wir sind nicht verwandt. Gefühlsmäßig wirst du immer auch mein großer Bruder sein, aber genetisch bist du es nun mal nicht.“ Bei diesen Worten sah Dean aus wie ein geprügelter Hund.

„Wenn das meine Blutlinie ist, wer bin ich dann?“, fragte er leise und mit leicht trauriger Stimme. Sam legte seine Hand auf Deans. Er wünschte sich, dass dieses leidige Thema nicht zur Sprache gekommen wäre. Es schien Dean wirklich zu belasten.

„Dein genetischer Code macht doch nicht die Person aus, die du bist. Du bist Dean Winchester, ein wunderbarer, mutiger, Mann mit einer harten Schale und einem butterweichen Kern und einem großen Herzen. Ich liebe dich.“

„Oh man! Bitte verbuch, dass was du eben gesagt hast unter „nie wieder sagen“, da wo du auch hoffentlich das böse s-Wort abgelegt hast.“ Das klang schon wieder eher nach Dean.

„Auch das „ich liebe dich“ ?“

„Da können wir noch mal drüber reden.“

„Idiot!“

„Ich liebe dich auch, Sammy.“

„Ha, „ich liebe dich“ ist erlaubt.“ Sam grinste breit.

„Nane“, mischte sich Jenny ein, die mittlerweile ihren Haferbrei in ihren Mund auf ihrem Oberteil verteilt hatte. Sie streckte ihre Hand nach der gelbschaligen Frucht aus. Beide Brüder lächelten bei dem Anblick. Während Sam ihr die Banane pellte, meinte Dean:

„Na da müssen wir Madame wohl noch mal umkleiden, bevor wir losfahren.“

„Ja, zum Glück habe ich ihre Tasche ganz nach oben getan.“ Er gab seiner Tochter die Banane. Dann sagte er ernst zu Dean:

„Ich weiß, du willst es sicher nicht hören, aber vielleicht wäre es gut, wenn wir mehr über diese Leute herausfinden.“

„Nein wäre es nicht“, entgegnete Dean in einem Tonfall, der klar machte, dass das Thema für ihn gegessen war. Er hatte sich eine einfache Erklärung wegen der Blutsache erhofft, diese aber nicht bekommen. Normalerweise würde er dahin gehend Nachforschungen anstreben, aber er wollte sich nicht mit diesen Leuten auseinander oder Gott bewahre in Verbindung setzen. Höchstwahrscheinlich wäre das eh eine Sackgasse und sie wussten gar nichts. Warum also schlafende Hunde wecken?

„Aber es könnte wichtig sein.“

„Sammy, ich habe schon 27 Jahre lang damit gelebt und soweit wir wissen beeinflusst es mich nicht. Alles, was es bringt, ist ein Schutz vor Vampiren und das ist was Gutes.“ Es war komisch, normalerweise sollte er wegen dem Ganzen doch ausflippen, aber irgendwie fühlte er sich Sam und Jenny jetzt näher. Jetzt war er auch nicht mehr ganz normal und sie konnten eine kleine, glücklich Freak-Familie sein.

„Ich will doch nur dein bestes.“

„Sammy, das Beste für mich sind du und Jenny.“ Mit diesen Worten brachte Dean Sams Herz zum schmelzen und er gab nach, nahm sich jedoch vor, Bobby mal unauffällig auf das Thema anzusprechen, natürlich ohne dabei Dean zu erwähnen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  -Kassiopeia-
2011-03-20T14:00:30+00:00 20.03.2011 15:00
shcönes kapitel. jetzt bin ich gespannt, was für ein wesen da deans blut verändert hat. ich finde es, sehr schön, dass du obwohl nur ich kommentare schreibe, immer noch weiter machst. viele hätten schon mit der ff aufgehört und es gäbe eine weitere unter der rubrik: abgebrochen. aber du machst weiter und ich freu mich^^ bis zum nächsten kapitel!


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