Zum Inhalt der Seite

Zwei Jäger und ein Baby

DxS
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Deans Equipment

Ihr Motel lag in einer ziemlich interessanten Gegend. Man konnte bequem zum nächsten Starbucks laufen, um sich einen vernünftigen Kaffee und Sam sein fettfreies Vanille Latte Dings zu besorgen (was tat er nicht alles für seinen Kleinen) und schräg Gegenüber ein Sexshop. Trotz Deans leicht lasterhafter Vergangenheit war er noch nie in einem solchen Etablissement gewesen. Daher stand er nun auch ziemlich unsicher vor dem Kaffeehaus und schielte immer wieder zum Erotikladen hinüber. Er hatte schon eine Idee, nach was er dort gucken könnte. Seitdem ihn Sam heute Morgen erneut auf seinen Wetteinsatz angesprochen hatte, hatte sich Dean darüber Gedanken gemacht, was ihm die Idee, Sam am Arsch zu lecken, schmackhafter machen könnte. Während Sam mit Jenny im Bad war, um sie zu waschen und ihr die Zähne zu putzen, hatte der Ältere sich heimlich Sams Laptop geschnappt und ein wenig recherchiert. Er war ziemlich überrascht, wie viele Treffer das Stichwort Analhygiene erzielte. Er hatte dort einige nützliche Hilfsmittel entdeckt, mit denen Sam sich seine Abflussrohre ordentlich durchpusten konnte, in der Hoffnung, dass Dean dann nach kurzer, züngelnder Vorarbeit sein Rohr bei Sam verlegen konnte. Man, er hätte Klempner werden sollen. Schließlich gab Dean sich einen Ruck. Er würde das durchziehen. Für Sam und auch für sich. Es wäre besser für Sam, dass die Aussage, dass das Feedback, dass er dem Jüngeren gegeben hatte die Mühe wert war, auch für Dean zutraf. Er entschloss sich dafür vor dem Kaffee holen doch einen Abstecher in den Laden zu machen. Er überquerte die Straße und war nach einigen Metern vor der Tür angekommen. Er atmete tief durch und betrat dann den Sexshop.
 

Vor Kopf war die Kasse. Ein man saß dort und las in einem Playgirl. Zweifellos schwul dachte Dean. Der Mann blickte auf und nickte ihm kurz zu, dann widmete er sich wieder seiner Zeitschrift. Dean war sehr dankbar darüber, denn ganz gleich, wie cool er sonst war, wenn der Kerl ihn gefragt hätte, ob er ihm helfen könne, hätte der ältere Winchester sicherlich irgendwas zusammen gestottert und auf diese Peinlichkeit konnte er gut verzichten, außerdem wollte er sich selbst erst ein Mal einen kleinen Überblick verschaffen. Und man, zusehen gab es einiges. Von innen erschien der Laden um einiges größer als von außen. Links von ihm erstreckte sich seitlich von der Kasse bis zur Tür ein Regal voller Kondome aller möglichen Größen, Geschmacksrichtungen und Marken. Zu Deans rechten erstreckte sich ein Labyrinth aus weiteren Regalen voller Sexartikel. Langsam schritt er die Gänge ab. Gummipuppen, Gleitgele in Hülle und Fülle, Reizwäsche, sexy Kostüme alla Schulmädchen, essbare Unterwäsche für sie und ihn, Bodypainting und Körperpuder unterschiedlicher Geschmacksrichtungen, Massageöle und anderes Massagezubehör, Vibratoren, Dildos und diese Sachen waren bloß die in Deans Augen harmlosen Dinge. Er kam in eine Abteilung mit Peitschen, Lederoutfits und jeder Menge anderem Zeug, dass sich Dean eher in einer Folterkammer als im Schlafzimmer vorstellen konnte. Zügig verließ er diese Abteilung wieder und kam in einen Gang mit sehr seltsamen Gegenständen. Auf den ersten Blick sahen die Dinger aus wie Taschenlampen, doch wo eigentlich das Licht rauskommen sollte, befand leicht eingestülptes rosa Weichplastik. Was zur Hölle war das?

„Na, gefallen dir unsere künstlichen Vagina Masturbatoren?“ Dean zuckte zusammen. Er drehte sich um und sah, von wem die Stimme kam, die ihn erschreckt hatte. Sie gehörte einem etwa 1,90 großen und dabei auch ziemlich breiten Transvestiten in einem silbernen Glitterfummel und Highheels, die so groß waren, dass es schon fast Kindersärge hätten sein können. Wie viele Diskokugeln für das scheußliche Kleid wohl sterben mussten, überlegte Dean, dessen Blick nun bei dem mit Makeup zugespachtelten Gesicht der Drag Queen angekommen war. http://img402.imageshack.us/i/21196483880thisdragquee.jpg/

Ne Schönheit war das aber nicht. Deans Gesichtsaudruck fasste diese Person völlig falsch auf.

„Gefällt dir, was du siehst, mein Hübscher?“, fragte die Drag Queen, deren Mitarbeiternamensschild an ihrem Ausschnitt sie als Fantasia bezeichnete. Deans Mund öffnete und schloss sich einige Male wie bei einem Fisch, der auf dem Trockenen saß, aber ihm kam kein Wort über die Lippen. Er hatte es schon mit so manchen Monstern zutun gehabt aber eine mit ihm flirtende Drag Queen war ein völlig neues Level an Gruseligkeit, genau wie diese komischen künstlichen Vaginas.

„Soll ich dir vielleicht ein Modell vorführen, Süßer?“, fragte Fantasia. ~Komm schon Dean, sag was, sonst macht sie das noch und das willst du garantiert nicht sehen~, sagte er gedanklich zu sich selbst.

„Nein … nein, nicht nötig“, stotterte er. Wenn er gedacht hätte, dass er sie damit loswerden würde, dann hatte er sich geschnitten. Auf ihrem Gesicht zeichnete sich ein seltsames Lächeln ab und dann sagte sie zu ihm:

„Ah, verstehe. Du spielst für das andere Team, na dann sind künstliche Vaginas natürlich eher nicht dein Ding, aber wir haben auch andere Modelle, keine Bange. Das Richtige wird schon für dich dabei sein.“ Fantasia nahm den perplexen Dean an der Hand und zog ihn ein paar Regale weiter, wo es ähnliche Produkte gab, nur dass das Weichplastik mit der Öffnung vorne diesmal wie Lippen aussah.

„Na, ist das eher nach deinem Geschmack?“, wollte Fantasia wissen.

„Ähm … ich …“ Dean stammelte und suchte verzweifelt nach Worten.

„Warum denn so nervös? Bist du etwa zum ersten Mal in einem Sexshop?“ Dean nickte kaum merklich. Hoffentlich würde sie ihn nun in Ruhe lassen und merken, dass er sich von ihr etwas bedrängt fühlte. Weit gefehlt.

„Hey Patrick, wir haben hier eine Jungfrau“, rief Fantasia dem Typen an der Kasse zu.

„Okay. Ist notiert. Sein Ersteinkaufspräsent kann er sich beim Bezahlen an der Kasse abholen“, kam es von Patrick zurück.

„Danke Patrick!“ Dean sah sie mit großen Augen an. Gott, warum war er bloß hier rein gegangen? Das war der reinste Albtraum.

„Kundenfreundlichkeit wird bei uns groß geschrieben, daher bekommt jeder der zum ersten Mal hier einkauft ein kleines Gratisgeschenk“, erklärte die Drag Queen ihm.

„Oh … ähm … danke?!“ Was sollte er sonst sagen.

„So und nun lass uns mal sehen, was wir für dich finden können. Ich mach ne kleine Führung mit dir, du süßer Schnuckel. Wir haben alles, was dein Herz begehrt.“ ~Der Mann scheint ein wenig verklemmt zu sein, aber den bekomm ich schon aus der Reserve gelockt~, dachte Fantasia über Dean.

„Oder sollte ich besser sagen, was dein kleiner knackiger Arsch begehrt?“, fragte sie, als sie ihn in den Gang mit den Dildos gezerrt hatte. Das Wort Arsch verstärkte sie dadurch, dass sie Dean auf den Hintern klatschte. Das war zu viel für Dean. Sie oder er oder was auch immer meinte es sicher freundlich, aber er hatte was dagegen, wenn jemand ungewollt in seinen persönlichen Freiraum eindrang und das machte er der Drag Queen nun auch ziemlich deutlich klar. Er griff nach Fantasias Hand und sagte:

„Hör zu du Vogel, rück mir nicht so auf die Pelle. Ich hab einen Freund!“

„Okay, reg dich ab. Kein Grund gleich laut zu werden.“ Mit pikiertem Gesichtsausdruck und etwas auf den Lippen das für Dean nach „blöder Wichser“ klang, stöckelte sie davon und stürzte sich auf einen anderen Kunden, der im Gang mit den Gummipuppen stand und Fantasia erklärte, er bräuchte eine für einen Junggesellenabschied.
 

Dean atmete tief durch. Man, das Ganze war ihm total unangenehm gewesen. Er war drauf und dran den Laden mit leeren Händen zu verlassen, als er hinter sich erneut eine Stimme erklingen hörte.

„Sei ihr nicht böse, sie kann ziemlich aufdringlich sein, besonders bei gut aussehender, männlicher Kundschaft, aber eigentlich ist sie ganz nett.“ Wieder drehte sich Dean zur Quelle der Stimme um und diesmal erblickte er eine junge Frau, die etwa in Sams Alter war. Sie war recht hübsch, nette Figur, blaue Augen, blonde Haare, aber wegen der Kurzhaarfrisur doch nicht ganz sein Typ.

„Ich bin Geraldine“, stellte sie sich vor, als sie sich sicher war, dass sie Deans Aufmerksamkeit hatte.

„Hi“, entgegnete Dean zurückhaltend. Sie lächelte freundlich.

„Kann ich dir weiterhelfen oder möchtest du dich lieber noch alleine etwas umsehen? Es gibt nämlich zwei Arten von Neulingen. Typ 1 kommt nur aus Neugier rein und geht meist wieder ohne was zu kaufen und Typ zwei, hat in seinem Kopf bereits eine kleine Fantasie oder zumindest eine bestimmte Vorstellung von dem was sie hoffen hier zu finden und gehen schließlich mit viel mehr aus dem Laden als sie anfangs geplant haben. Ich halte dich eher für jemanden von Typ 2“, sagte sie zu Dean. Er hatte keine Ahnung, warum, aber mit Geraldine fühlte, sich Dean irgendwie wohler. Ein Stück seines Selbstbewusstseins kehrte zurück und so stieg er auch gleich in das Gespräch ein.

„Und wie kommst du darauf?“, fragte er sie.

„Ist nur so ein Bauchgefühl. Übrigens, Neulinge von Typ zwei werden in der Regel Stammkunden und haben ein aufregendes Sexleben.“ Sie zwinkerte ihm zu. Ein leichtes Grinsen zeichnete sich auf seinem Gesicht ab.

„Es muss dir nicht peinlich sein, hier rein zu kommen. Ich versichere dir, kein Kunde wird nicht dafür verurteilt, was er hier kauft. Das Einzige was passieren könnte wäre, dass Patrick dich nach deiner Nummer fragt, wenn er sieht, dass du extra große Kondome kauft, aber ansonsten … Dildos und Peitschen sind für uns wie Brot und Eier. Nichts Besonderes. Die Kunden müssen uns vertrauen, sonst kommen sie nicht wieder.“ Sie sah ihn erwartungsvoll an und fragte dann:

„Also habe ich recht? Bist du vom Typ zwei?“ Der ältere Winchester nickte kaum merklich. Geraldine lächelte zufrieden.

„Hab ich es doch gewusst“, sagte sie triumphierend. Dean lachte leicht. Diese Frau war ihm irgendwie sympathisch.

„Also, was kann ich für dich tun?“, fragte sie ihn und er konnte sehen, dass sie praktisch schon in den Startlöchern stand, um ihm das Gewünschte zu zeigen. Dean sah sie unsicher an. Es war ihm nicht peinlich, nicht wirklich. Er hatte in der Vergangenheit nie Probleme damit gehabt hier und da über seine sexuellen Erlebnisse mit Frauen vor seinem kleinen Bruder zu prahlen. Über Sex zu reden war eigentlich nie sein Problem und er wurde dabei auch nie so rot wie Sam zu Beginn ihrer Beziehung. Er war nicht verklemmt, aber irgendwas in ihm sträubte sich etwas dagegen einer wildfremden Verkäuferin zu erzählen was er und Sam taten und was er nun kaufen wollte. Andererseits wollte er auch nicht ewig hier durch die Gänge wandern, um das Gesuchte zu finden.

„Oder möchtest du doch lieber noch ein bisschen alleine gucken?“ Sie kannte sich wirklich mit Neulingen aus, wusste, das es diesen sehr oft schwer viel gerade herauszusagen, was sie haben wollten. Meistens noch nicht mal, weil es ihnen peinlich war, was sie im Schlafzimmer oder sonst wo so trieben, sondern eher weil sie so was Intimes nicht irgendeinem Fremden erzählen wollten. Es war halt schon was anderes, wenn man über Fantasien und Vorlieben mit dem Partner, Gleichgesinnten oder Freunden sprach, als zu einem Sexshopverkäufer zu sagen: Zeigen sie mir doch mal ihr Nippelklemmensortiment. Mal abgesehen davon, dass die meisten Neulinge gar nicht die Fachbegriffe kannten. Aber nach einigen Einkäufen waren bis jetzt noch alle Kunden locker geworden und hatten sich im Rahmen des Möglichen mit dem Verkäufer ihres Vertrauens angefreundet, sodass es am Ende wirklich so war, als würde man sich nur Eier und Brot kaufen. Natürlich erstellte man als Verkäufer gedanklich ein Profil für Stammkunden, sodass man ihnen ihren Vorlieben entsprechend neue Produkte anbieten konnte, aber das war auch nicht anders, als wenn man in einem Comicladen arbeiten und einem Kunden immer schon die neusten Ausgaben zurücklegen würde. Dean sah sie mit einem prüfenden Blick an. Dann entschied er, dass Geraldine sicher schon schrägere Kundenwünsche erfüllt hatte und rückte endlich mit der Sprache raus, so gut es seine noch immer anhaltende Nervosität zuließ.

„Also, ich wollte was für die tiefer gehende Reinigung“, erklärte er umständlich und wünschte sich gerade ein Loch, in dem er versinken konnte.

„Häh?“, kam es von ihr und sie schien darüber nachzudenken, was er wohl meinen könnte. Es schien bei ihr Klick gemacht zu haben, als sie sagte:

„Oh, verstehe. Kein Problem. Folge mir unauffällig, dass, was du suchst, ist in Gang 7.“
 

Dean trottete hinter ihr her. Sie blieb schließlich einige Meter weiter in einem Gang stehen.

„Da wären wir“, sagte sie und lächelte. Dean sah sich die Produktwand an und Geraldine merkte augenblicklich, dass ihr Neuling ein wenig verloren wirkte, also entschloss sie sich dazu ihm weiter zu helfen.

„Ich weiß, die Auswahl ist riesig, aber wenn du mich fragst, ich würde mich für dieses Modell entscheiden. Unser Bestseller. Einfach zu handhaben und gutes Preis/Leistungsverhältnis.“ Sie nahm besagtes Produkt von der Stange und reichte es Dean. Dieser sah das Analduschset an als wäre es ein Alien. Geraldine musste sich zurückhalten nicht zu lachen. Das Gesicht, das dieser Kunde machte, war einfach unbezahlbar. Schließlich wurde sie wieder ernst und erklärte ihm:

„Zum Reinigen des Enddarms mit der Analdusche sollten einige 100 ml ausreichen. Kann man dann ein paar Mal wiederholen. Wenn du aber ´ne richtige Darmspülung, also inklusive Dickdarm machen willst, brauchst du für den Einlauf etwa einen halben Liter handwarmes Wasser, das man ein paar Minuten im Darm behält, bis dieser sich mit dem Gefühl, dass man aufs Klo muss, meldet. Aber Anfängern rate ich immer mit etwa 200 ml anzufangen. Einläufe sollte man aber nicht zu oft machen und wenn dann immer ein wenig Kochsalz mit ins Wasser, um den Mineralhaushalt auszugleichen. Verwende besser kein kaltes bzw. Eiswasser, dadurch kann es zu Krämpfen kommen, aber es soll Leute geben, die stehen auf so was. Und niemals zu viel Seife, das tötet die Darmflora ab. Manche Einlauf-Experten schwören auf Alkoholeinläufe, andere raten, die Finger davon zu lassen. Tatsache ist, dass anal eingeführter Alkohol eine extreme Wirkung hat. Denn hier wird die Leber, die das Zellgift Alkohol nach dem Trinken zum Teil bereits abbaut, einfach umgangen. Der Alkohol wird über die Darmschleimhaut absorbiert und gelangt direkt in den Blutkreislauf.“

„Warum sollte man Alkohol dazu verwenden?“ Dean verzog leicht das Gesicht.

„Wegen des Rauschzustandes. Ein Glas Rotwein anal hat dieselbe Wirkung wie ein guter Liter auf die übliche Weise genossen. Der erste heftige Rausch setzt innerhalb weniger Minuten ein und dauert bis zu einer Stunde. Wegen dieser schlechten Dosierbarkeit kann es schnell zu Alkoholvergiftungen kommen. Hochprozentiges wie Schnaps oder Whiskey ist tabu, denn schon kleine Mengen per Einlauf eingeführt, können tödlich sein.“

„Oh Mann!“ In Deans Kopf drehte sich alles. Er würde sich schon wohler fühlen Sam nach einer Analdusche zu lecken, wenn überhaupt, aber ob Sam für ein wenig Vergnügen so eine aufwendige Vorbereitung betreiben würde?

„Ich weiß, sind ganz schön viele Informationen, aber bei allem was Sex angeht gilt bei mir: Sicherheit geht vor.“

„Klar verstehe ich. Schließlich muss der Anwender das ja wissen. Ich meine, man will sich ja nicht umbringen“, sagte Dean. Es schüttelte ihn etwas, als er sich die Schlagzeile: „Tod durch anale Alkoholvergiftung!“ in der Zeitung vorstellte.

„Das war natürlich nur das Worst-Case-Szenario. Die Benutzung ist ungefährlich, wenn man sich an die Bedienungsanleitung hält und ich hab gehört, dass es Spaß machen und bei Männern der leichte Druck des Wassers auf die Prostata sich ganz nett anfühlen soll.“

„Dann wird es Sam vielleicht doch benutzen“, dachte Dean und merkte dabei nicht, dass er es auch hörbar aussprach.

„Ah, du willst das für deinen Partner, verstehe. Darf ich dir einen Tipp geben?“ Deans Ohren wurden ein wenig rot, aber jetzt war die Katze aus dem Sack, also was soll’s, also sagte er:

„Nur raus damit. Ich bin für jeden Rat dankbar.“

„Wenn er dich nicht mit dem Kauf beauftragt hat, setz ihm das Ding nicht einfach so vor die Nase. Wenn du schon leicht nervös beim Kaufen bist, wird es ihm wohl genauso gehen, wenn er es benutzen soll, schließlich ist es für ihn genau so neu. Sprich erstmal mit ihm darüber und schlag am besten vor, dass ihr es beide mal beim Duschen ausprobiert.“

„Okay, das werde ich beherzigen.“ Diese Frau verstand ihr Handwerk. Was sie sagte, machte vollkommen Sinn.

„Geraldine kommst du mal? Die neue Lieferung der Kristalldildos ist eben angekommen und du weißt, wie tollpatschig ich bin“, rief Patrick.

„Ich komme, wir wollen ja nicht, dass es Kristallscherben werden“, rief sie zurück. Dann wandte sie sich wieder an Dean.

„Kommst du jetzt alleine zurecht?“, fragte sie ihn.

„Ja, ich hab, dass was ich will und jetzt werde ich noch ein bisschen stöbern.“

„Alles klar und vergiss nicht dein Gratisgeschenk an der Kasse einzufordern.“ Sie lächelte ihn noch einmal an und machte sich dann auf den Weg ins Lager.
 

Dean war nun wieder alleine. Fantasia hatte, nachdem sie ihren Kunden mit einer Gummipuppe versorgt hatte, beschlossen das Kondomregal aufzufüllen und ignorierte Dean, was diesem nur Recht war. Seine Nervosität war verschwunden und er schlenderte durch die Gänge und sah sich so manche Kuriositäten etwas genauer an. Als er schließlich an die Kasse ging, hatte sich zu dem Analduschenset noch das eine oder andere Produkt hinzugesellt. Als Patrick ihn kommen sah, legte er seine Zeitschrift zur Seite und fing an Deans Einkäufe einzuscannen. Nebenbei scannte er auch Deans Körper von oben bis unten und der ältere Winchester fühlte sich ein wenig als wäre er Ware auf einem Bazar. Wenn er noch mal irgendwann in einen Sexshop gehen sollte, dann würde er Sam mitnehmen. Sam konnte groß und gefährlich wirken, wenn er wollte und das sollte wohl reichen, um sich vor ungewollten, lüsternen Blicken zu schützen.

„So, das macht dann 52,40“, verkündete Patrick, nachdem alle Produkte eingescannt waren. Dean sprangen fast die Augen aus dem Kopf. Für die paar Artikel wollten die soviel Geld von ihm? Als Stammkunde könnte man ja glatt seinen Lohncheck hier einlösen.

„Jetzt gucken sie doch nicht so. Spaß kostet eben manchmal was.“ Dean reichte ihm eine seiner falschen Kreditkarten. Patrick kassierte ab und packte dann alles in eine schlichte, schwarze Plastiktüte. Dean wollte schon gehen, als der Verkäufer noch meinte:

„Moment, Sie haben ihr gratis Geschenk vergessen. Diese Woche gibt es Dildos! Sind zwar Auslaufmodelle, aber da Sie ja das erste Mal in einem Sexshop einkaufen, haben sie sicher noch keinen. Also, was hätten Sie denn gern? Was in Ihrer Größe oder darf es noch etwas mehr sein?“ Dean sah ihn an, als wäre Patrick von einem anderen Stern. `Darf´s noch etwas mehr sein?´ Hat der Kerl vorher an der Wursttheke gearbeitet?

„Was ist an meiner Größe denn auszusetzen?“, verlangte Dean zu wissen.

„Nichts, nur die meisten unserer Kunden bevorzugen ein größeres Equipment als sie es von ihrem Partner gewohnt sind, wenn Sie verstehen, was ich meine.“

„Glauben Sie mir. Mein Partner und ich sind mit unserem Equipment voll und ganz zu frieden“, versicherte Dean ihm.

„Okay, habs verstanden. Dann also etwas in Ihrer Größe.“ Patrick sah ihn ungeniert auf den Schritt und schien zu überlegen.

„Hm, der 18, 5er Dildo sollten Ihnen wohl am ehesten gerecht werden. Vielleicht haben Sie sogar etwas mehr, aber dafür bräuchte ich Nahaufnahmen …“ Er leckte sich über die Lippen und Dean konnte sich gerade eben noch beherrschen, ihm nicht einfach eine reinzuhauen.

„Ich geh mal eben ins Lager.“

„Sparen Sie sich die Mühe. Ich hab einen wohlbestückten Freund zu Hause, da brauch ich kein kaltes, lebloses Pimmelimitat.“

„Sie wissen ja nicht, was man mit einem Freund und einem Dildo alles so anstellen kann.“

„Danke, auf die Erfahrung verzichte ich“, sagte Dean. So was wollte er nicht ausprobieren. Sie beide hatten sich mit dem zu begnügen, was auf den Tisch kam. Wer wusste schon, ob Sam nicht auf einmal nur noch dieses Plastikding haben wollte, anstatt ihn.

„Banause“, sagte Patrick in einem leicht tuckigen Tonfall.

„Hey, Patrick. Ich hab die Dildos rein getragen. Geh sie mit dem Preis auszeichnen. Ich weiß doch, wie gerne du mit ihnen hantierst“, sagte Geraldine, die eben neben ihrem Kollegen hinter der Kasse aufgetaucht war.

„Du bist die Beste“, sagte Patrick freudig erregt. Mit einem Song auf den Lippen, der sich so anhörte wie: „It’s Dildo time all over the world“, verschwand er im Lager. Dean sah ihm kopfschüttelnd hinterher.

„Hier“, hörte er dann, wie Geraldine ihn ansprach und ihm etwas hinhielt.

„Was ist das?“

„Dein Gratisgeschenk. Wenn du keinen Dildo willst, ist das Okay. Das ist nicht jedermanns Sache. Ich hoffe der 10er Pack Gleitgel mit Probepackungen der beleibtesten Geschmacksrichtungen ist ein guter Ersatz dafür.“

„Oh! Ja … ähm … danke.“ Er steckte den 10er Pack in die schwarze Tüte. Sie lächelte.

„Dann viel Spaß und denk dran: Genieße den Sex, aber bleib safe!“
 

Mit hochroten Ohren verließ er den Laden. Er ging schnell wieder rüber auf die andere Straßenseite, holte ihnen bei Starbucks ihr kleines Frühstück und machte sich dann auf den Rückweg zum Motel. Die Tüte mit den Sexartikeln verstaute er im Kofferraum des Impalas. Er wollte ja mit Sam darüber reden, wie Geraldine ihm geraten hatte und der Kauf einer Analdusche zwecks Rimmings war wirklich nichts, dass man beim Frühstück zur Sprache bringen sollte. Als er dann das Zimmer betrat, saßen Vater und Tochter angezogen auf dem Bett und machten eins von Jennys Puzzeln.

„Na da bist du ja endlich. Was hat das denn so lange gedauert? Musstest du die Kaffeebohnen erst selber mahlen?“, fragte Sam ihn. Er war aufgestanden und nahm Dean die Tüte mit dem Kaffee und ihrem Frühstück ab.

„Hey, wenn alle Leute vor der Arbeit bei Starbucks einen Zwischenstopp einlegen, gibt das schon ne lange Schlange,“ log Dean, der so seinen eigenen Zwischenstopp vorerst noch für sich behalten wollte. Sam sah ihn skeptisch an.

„Ja, ja … lange Schlange. Ich wette, du hast unterwegs irgendeine vierrädrige Schönheit getroffen, die du erst noch beäugelt hast, wenn das dein Baby wüsste“, neckte er Dean und fing an die Tüte auszupacken.

„Du hast mich erwischt, aber verrat meinem Baby nichts, sonst brennt ihr vielleicht vor Wut eine Zündkerze durch.“ Er legte Sam eine Hand in den Nacken und zog so sein Gesicht für einen kurzen Kuss zu sich. Beide lächelten.

„Hatten die keine Banane?“, fragte Sam schließlich, als er einen Apfel und einen Pfirsich aus der Tüte hervor holte. Dean schüttelte mit dem Kopf.

„Nur das was ich mitgebracht habe und Orangen, aber Orangen bedeuten Ausschlag, wie wir ja festgestellt haben.“

„Naja, dann muss es halt auch einen Morgen so gehen.“ Er kramte etwas in seinem Seesack herum und holte schließlich ein Taschenmesser hervor. Er setzte sich an den Tisch in der Ecke ihres Zimmers und find an für Jenny das Obst zu zerkleinern. Dean wollte sich schon über seinen Kaffee und seine Muffins hermachen, doch Sam scheuchte ihn weg.

„Beschäftige Jenny noch ein bisschen. Wir essen gleich zusammen.“

„Manno, gönn mir wenigstens einen Schluck Kaffee.“

„Na gut. Einen Schluck.“ Nachdem er sich seinen erlaubten Schluck Kaffee genehmigt hatte, setzte er sich zu Jenny aufs Bett und half ihr bei ihrem Puzzle. Sie stellte sich jedes Mal geschickter an und beide Männer waren sehr stolz auf sie. Nachdem Sam endlich mit dem klein schneiden fertig war, es hatte so lange gedauert, dass Dean schon dachte, Sam wolle aus dem Apfel einen Schwan oder so was schnitzen, setzten sie sich zusammen und nahmen ihr Frühstück ein. Nach einem kleinen Windelzwischenfall ging es dann direkt nach dem Frühstück zur Mall. Dean parkte den Impala auf dem weitläufigen Parkplatz und dann gingen sie zu der Tür, die den Schildern nach zu urteilen der Osteingang der Mall war. Dean atmete tief durch und sagte dann:

„Also bringen wir es hinter uns.“ Sam rollte mit den Augen und schmunzelte, dann folgte er seinem Partner ins Innere des Einkaufzentrums.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  WillowSilverstone
2011-03-07T09:50:14+00:00 07.03.2011 10:50
ach so
und dragqueens oder transehen sehen sonst auch besser aus...
Von:  WillowSilverstone
2011-03-07T09:49:47+00:00 07.03.2011 10:49
Also dafür das es hier um Dean geht ist er ja ganz schön verklemmt
war selbst auch schon in sexshops
und finde da nix schlimmes...
hab sogar schon gleitgel geschmacksverkostungen erlebt
Von:  -Kassiopeia-
2011-02-13T11:31:28+00:00 13.02.2011 12:31
wäre ich an deans stelle gewesen, ich hätte es nicht lange in dem laden ausgehalten. zum glück gab es eine nette verkäuferin/ beraterin^^. bin ja mal gespannt wie sam auf die erungenschaften seines partners reagiert ;)


Zurück