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Zwei Jäger und ein Baby

DxS
von

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Die Wette

Verwendete Songs:

SALT 'N' PEPA – Let’s talk about sex

Shaggy – Bombastic
 

SDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDS
 

„Jedenfalls haben Dean und ich uns gefragt, wie wir mit Jennys Fähigkeiten umgehen sollen“, hörte Dean seinen Bruder zu Missouri sagen, als er mit den fertigen Sandwiches ins Wohnzimmer kam. Missouri mit Jenny auf dem Schoß bot einen familiären Anblick. Sie würde eine super Oma abgeben. Sie schien Jenny gern zu haben, aber jeder der ihre kleine Sabberschnute kennenlernte mochte sie auf Anhieb.

„Danke, Dean. Die sehen doch tatsächlich essbar aus“, sagte Missouri. Dean wusste nicht, was er sagen sollte und schnappte wie ein Karpfen. Hatte die Frau etwa wirklich so abschätzig von seinen Meisterwerken gesprochen?

„Ja, es ist echt überraschend. Dean ist zwar kein Paul Bocuse und sein Koch-Repertoire beschränkt sich auf ein paar wenige Gerichte, aber was dabei raus kommt, ist wirklich lecker, nur gleicht die Küche danach meist einem Schlachtfeld“, sagte Sam. Dean funkelte ihn böse an. Da hatte er ein Mal ein wenig Chaos verursacht und sein Kleiner hielt ihm das immer noch vor. Leicht beleidigt setzte er sich mit seinem Sandwich demonstrativ nicht neben Sam sondern in den freien Sessel.

„Oh, sieh ihn dir an, jetzt haben wir seine Gefühle verletzt“, neckte die Hellseherin den älteren Winchester. Sam schmunzelte. Dean sah mit dem entzückenden Schmollmund, den er gerade machte, einfach unglaublich küssenswert aus.

„Ich hoffe, du kannst dich noch zurückhalten, bis ihr wieder in eurem Motel seid“, sagte Missouri und sah Sam durchdringend an. Dean runzelte die Stirn und sah Sam fragend an, der nach Missouris Worten schon wieder rosa angelaufen war und Gott, sah er wieder niedlich aus, am liebsten hätte Dean ihn jetzt geküsst, nur um ihn noch mehr in Verlegenheit zu bringen und natürlich, um Sams Lippen auf den seinen spüren zu können.

„Hey, fang du nicht auch wieder an, Mister“, sagte sie nun mahnend zu Dean. Zwischen den beiden war eine, für Hellseher kaum zu übersehende sexuelle Energie und trotz aller Liebe zu den Jungs war Missouri nicht gerade scharf drauf zu sehen, wie sich diese Energie entlud. Sie hatte so im Gefühl, das wenn sie und Jenny nicht im Raum wären, die beiden schon längst auf ihrer Couch übereinander hergefallen wären, aber ihre Beziehung war nicht nur körperlicher Natur. Sie konnte auch deutlich die starke Liebe und Zuneigung der beiden zueinander, sowie eine einzigartige Verbundenheit spüren und sie freute sich, dass die beiden ihr Glück gefunden hatten. Es war ihnen zu gönnen.

„An was hat er eben schon wieder gedacht?“, kam es synchron von den Brüdern. Die Hellseherin musste lachen. Die beiden waren wirklich süß zusammen.

„Ich finde, wir sollten jetzt essen.“

„Nane!“, sagte Jenny freudig.

„Scheint so, als würde dir Jenny zustimmen“, sagte Dean zu ihr. Sie aßen schweigend ein paar Bissen, ehe Sam noch ein Mal auf Jennys Kräfte zu sprechen kam.

„Also, was können wir tun?“

„Also ich denke, dass sie wie du Sam, keine Kontrolle über ihre Visionen hat, aber irgendwie, die wirklich Wichtigen an dich weiterleiten kann, so wie sie es getan hat, als der Dämon in eurem Dad Dean im Krankenhaus töten wollte. Was ihre empathischen Fähigkeiten betrifft, so würde ich sagen, dass so lange ihr euch nicht in Gefahr begebt, sie damit wohl keine Probleme haben wird und was die Telekinese anbelangt, so wird es wahrscheinlich durch starke Gefühle ausgelöst. Wie war das bei dir Sam?“ Der Jüngere schluckte. Der Tag an dem er zum ersten und bis lang auch einzigen Mal seine telekinetischen Fähigkeiten benutzt hatte, war nichts, an das er sich gerne erinnerte und doch nie aus dem Kopf bekommen würde. Als er die Vision hatte, dass Max Dean erschießen würde, war es die Angst seinen Bruder zu verlieren, der Auslöser gewesen. Die Verlustangst hatte in ihm die nötige Kraft freigesetzt, die er brauchte, um den Schrank wegzubewegen und sich zu befreien. Seit er mit Dean zusammen war, hinterfragte er sich auch immer wieder, ob dieses Ereignis unterbewusst nicht sogar den Schalter von brüderlicher zu nicht mehr nur brüderlicher Liebe umgelegt hatte. Vielleicht war es nicht die Angst Dean zu verlieren, sondern viel eher seine Liebe zu ihm und der Wunsch ihn zu beschützen, der Auslöser gewesen. Aber wie es auch sei, diese telekinetische Kraft hatte sich seit diesem Tag nicht mehr gezeigt und sein Bruder war seitdem mehr als nur ein Mal in Gefahr gewesen. Im Prinzip wusste er also eigentlich nicht, was letztlich nötig war, um diese Fähigkeit auszulösen, aber Gefühle waren definitiv mit im Spiel. Missouri räusperte sich und Sam fiel wieder ein, dass er ihr ja noch eine Antwort schuldig war.

„Ja! Ich meine, ja, bei mir war es auch ein … starkes Gefühl.“ Sie sah ihn an und hatte schon wieder dieses wissende Lächeln auf den Lippen.

„Na ja, sie war ziemlich sauer, dass Sam und ich ihr nicht ihr Plüschtier aufgehoben haben.“

„Verstehe, hm … ja, ich denke, das könnte man als starkes Gefühl bezeichnen“, überlegte sie.

„Das habe ich befürchtet, denn das heißt doch dann, das wir im Prinzip nichts gegen diese Kräfte tun können und uns sie uns immer wieder überfahren werden“, meinte Dean.

„Ich befürchte, dass du da recht hast. Ihr könnt es erst beeinflussen, wenn Jenny älter ist und dann solltet ihr ihr helfen diese Kräfte unter Kontrolle zu kriegen. Es tut mir leid, dass ich euch nichts anderes sagen kann, aber so was wie bei Sam und Jenny ist mir bis lang auch noch nicht untergekommen.“

„Oh man! Na das wird ein Spaß.“

„Dean, jetzt sie es doch nicht so negativ. Vielleicht …“

„Vielleicht was, Sam? Die Kleine ist eine Wundertüte und wir wissen ja nicht mal, was für Kräfte sie eventuell noch entwickelt.“ Sam seufzte. Er hätte es kommen sehen sollen. Dean hatte sich Hilfe von Missouri erwartet, aber abgesehen von den Energien, die sie in Jenny gespürt hatte, waren sie genau so schlau wie vorher und Dean hatte ganz offensichtlich den obligatorischen Ausraster und er konnte nur hoffen, dass Dean es sich mit ihm nicht doch noch anders überlegte. Ein Leben mit Freak und Freak jr. konnte wohl kaum das sein, was sich Dean vorgestellt hatte. Kaum hatte Sam das gedacht, da bereute er es auch schon wieder. Er hasste sich dafür, dass er schon wieder an Deans Gefühlen gezweifelt hatte, aber er konnte nichts dagegen machen. Jedes Mal, wenn sich in puncto übernatürliche Fähigkeiten was Neues ergab, hatte Sam Angst Dean zu verlieren, weil er befürchtete, dass es dem Älteren zu anstrengend und verrückt wurde mit ihm. Ein unüberhörbarer Pupser unterbrach Sams Gedanken, gefolgt von einem unangenehmen Geruch.

„Wow, was für ein atemberaubendes Aroma“, sagte Missouri und runzelte ihre Nase.

„Ni Puh“, sagte das kleine Mädchen und klang irgendwie ein wenig stolz.

„Ja und jetzt wird es Zeit gegen das Puh was zu unternehmen“, sagte Sam und schnappte sich seine Tochter und ihre Wickeltasche.

„Ich geh sie schnell wickeln“, informierte er die anderen beiden. Missouri nickte und dann verließ Sam den Raum. Von ihrem letzten Besuch wusste Sam, dass Missouri ihre Waschmaschine im Badezimmer hatte. Das sollte ihm zum Wickeln genug Platz bieten.
 

Nachdem Sam das Wohnzimmer verlassen hatte, seufzte die Hellseherin und sah Dean durchdringend an.

„Du machst es Sam aber auch nicht leicht.“

„Was?“

„Du darfst deswegen nicht die Nerven verlieren, denn so selbstständig Sam auch sein will, er braucht dich. Ich weiß, dass es für dich nicht einfach ist, aber je mehr du wegen dieser Fähigkeiten ausflippst, desto mehr Sorgen macht sich Sam darüber dich vielleicht zu verlieren“, erklärte sie ihm. Ihr waren Sams Gedanken eben nicht entgangen.

„Er verliert mich doch nicht und das habe ich ihm auch schon oft genug gesagt.“

„Dean, das ist wie „Ich liebe dich“ zu sagen, Sam kann es nicht oft genug hören. Er braucht diese Bestätigung.“

„Ist das so ein Frauending?“ Er konnte den Schmerz schon spüren, bevor Missouris Hand erneut Bekanntschaft mit seinem Hinterkopf machte.

„Dean Winchester, solche Sprüche sind hier so was von fehl am Platz. Außerdem lechzen Männer doch noch viel mehr nach Bestätigung.“ Ihr Gesichtsausdruck war zweideutig.

~Was sie wohl damit meinte? Klar, es gab Kerle die ihre Schlafzimmerqualitäten durch ein „Na wie war ich?“ absichern mussten, dazu gehörte er nicht. Ihm reichte das dankbare, befriedigte Lächeln seiner Partner völlig. Er wusste, dass er gut war. Auch auf dem Gebiet was Sex mit Männern, in diesem Fall Sex mit Sam anging. Das war so was von gut.~ Er hatte ein recht dümmliches Grinsen im Gesicht.
 

Mr. Lover lover, I’m Mr. Lover lover

With my sexual physique Jah know me well built

Mr. Boom boom boom boom boombastic

Tell me fantastic
 

„Oh Mann! Langsam wird es mir echt zu viel mit dir. Wenn ihr keinen Fall habt, kreisen deine Gedanken wohl nur um das eine, oder? Antworte nicht darauf“, sagte sie kopfschüttelnd und hob abwehrend die Hand. Dean, der bereits den Mund für eine Erwiderung geöffnet hatte, schloss ihn wieder.

„Din“, kam es von der Wohnzimmertür und Jenny wackelte mit ihrem frischen Windel-Po auf den älteren Winchester zu. Missouri konnte sehen, wie sich ein wunderbares Lächeln auf Deans Gesicht abzeichnete, als er das kleine Mädchen auf sich zu kommen sah. Er stand von dem Sessel auf und ging neben der Couch in die Hocke, um Jenny in seinen Armen in Empfang zu nehmen. Dann stand er auf, gab ihr einen Kuss und kitzelte sie etwas, was ihr ein fröhliches Giggeln entlockte. Die Hellseherin wusste nicht, was es war, aber zwischen diesen beiden bestand eine besondere Verbindung und sie strahlten die gleiche Energie aus. Was immer es war, dass sie verband, es war stark und sie hatte so etwas noch nie zuvor gespürt. Auch die Bindung zwischen Sam und Dean war einzigartig, aufgewachsen als Brüder, oft auf sich allein gestellt, standen sie sich ohnehin näher als normale Geschwister und ihre darauf aufbauende Liebe stärkte das Band zwischen ihnen und sie war sich sicher, dass sie auf ewig miteinander verbunden sein würden. Zusammen konnten sie sich ihre eigene Version von Normalität aufbauen und Missouri freute sich, dass den Winchesters endlich mal etwas Gutes widerfuhr. Sie hätte den beiden gerne mehr geholfen, aber die Herkunft dieser übernatürlichen Kräfte erschlossen sich ihr nicht.

„Wo hast du denn deinen Dad gelassen? Du hast ihn doch hoffentlich nicht vergast.“

„Nein, ich lebe noch“, sagte Sam und lachte leicht.

„Uh, Missouri, ist es okay, wenn ich die Windel in dem Mülleimer in der Küche deponiere?“

„Klar, aber hey zupf ein paar Basilikumblätter ab und schmeiß sie mit in den Müll. Meine Geruchsnerven sind an eine solche Stinkbombe nicht gewöhnt.“

„Tja, dann sollten wir sie dir vielleicht heute mal zum Babysitten überlassen, dann kannst du sie sicher oft genug wickeln“, meinte Dean. Sam schmunzelte. Versuchte Dean da etwa gerade für sie beide einen Jenny-freien Abend zu organisieren, damit sie ungehemmt rum machen konnten? Und scheiße, wo kam denn der Gedanke schon wieder her? Hatte er was Dean betraf denn gar keinen Funken Selbstbeherrschung mehr, dass er fast jedes Mal, wenn Dean etwas sagte oder ihn auf eine bestimmte Art ansah nur daran denken konnte mit dem Älteren zur Sache zu kommen?
 

Let's talk about sex, baby

Let's talk about you and me

Let's talk about all the good things

And the bad things that may be
 

„Ich halt es doch nicht aus. Ihr beiden seid echt schlimm.“ Missouri wurde die schier übersprudelnde Libido der beiden jungen Männer langsam zu viel.

„Was ist jetzt schon wieder?“, fragte Dean verwirrt, aber als er sah, dass Sam zum x-ten Mal am heutigen Tag rot wurde, konnte er sich denken, was die Hellseherin meinte. Er grinste.

„Sammy, Sammy, Sammy …“

„DEAN, es reicht. Keine schlüpfrigen Kommentare und um auf deinen Vorschlag zurückzukommen, so sehr ich Jenny auch ins Herz geschlossen habe. Heute Abend habe ich keine Zeit zum Babysitten.“

„Ach, wieso nicht? Du hast doch Betriebsferien.“ Er sah sie neugierig an. Man, es wäre cool, wenn er ihre Gedanken lesen könnte.

„Hey, du darfst zwar alles essen aber nicht alles wissen.“ Sie würde den beiden auf keinen Fall auf die Nase binden, dass sie heute Abend zum Speeddating wollte.

„Sag ihm das bloß nicht, sonst zieht er sich nur wieder das fettigste Fast Food rein“, sagte Sam. Missouri lächelte, doch ihre Kinnlade klappte runter, als sie hörte, was Sam noch zu sagen hatte.

„Du könntest uns aber ruhig sagen, dass du heute Abend zum Speeddating willst.“

„Sam, sag mir jetzt nicht, dass du jetzt auch Gedanken lesen kannst“, sagte Dean mit leicht besorgtem Unterton in der Stimme. Sam grinste. Missouris ertappter Gesichtsausdruck war einfach unbezahlbar.

„Gedanken lesen kann ich nicht, aber der Flyer an der Pinnwand im Flur war kaum zu übersehen“, löste er das Ganze schließlich auf. Dean konnte sich daraufhin ein Lachen nicht verkneifen. Die verdatterte Hellseherin war peinlich berührt.

„Speeddating, auf deine alten Tage, sehr interessant“, neckte Dean sie. Rache war Blutwurst.

„Ja, Speeddating, manchmal will ich auch einfach mal Spaß haben und ich bin nicht alt, haben wir uns verstanden? Frecher Lümmel, ich sollte dich rausschmeißen und du steck deine Nase gefälligst nicht in anderer Leute Pinnwände“, schalt sie die beiden Brüder. Sie ging in Richtung Küche.

„Du wirst uns doch jetzt nicht wirklich mit dem Nudelholz verhauen, oder? Ich meine, denk doch an Jenny“, sagte Dean.

„Verdient hättet ihr es, ihr könnt wirklich froh sein, dass ihr Jenny dabei habt und ich euch beide ja doch irgendwie gern hab.“ Sie verschwand in der Küche und kam kurz darauf mit einem geschockten Gesichtsausdruck zurück.

„Sag mal Dean, das kann doch nicht dein Ernst sein, du wolltest doch sicher die ganzen Sandwichutensilien noch wegräumen, oder?“

„Ja, Ma ‘am!“ Sam lachte, so kleinlaut hatte er Dean lange nicht erlebt.

„Gut, denn ich mach das ganz bestimmt nicht und nimm die Teller mit. Ich „altes“ Weib werde mich auf die Couch setzen und mich mit Jenny anfreunden und du lach nicht Sam, sonst lass ich mir für dich auch noch was einfallen.“

„Was?“, fragte er perplex. Dean streckte ihm schadenfroh die Zunge raus.

„Roll den Lappen ein, Dean. Das gehört sich nicht und steh da nicht so rum, das Geschirr räumt sich nicht von alleine in die Geschirrspülmaschine.“
 

Als Dean in der Küche verschwunden war, erzählte Sam ihr, dass sie auf dem Weg waren, um Bobby zu besuchen. Sie erzählte ihr auch von Jennys Taufe und dass Bobby und Dean Jennys Paten waren. Nachdem Dean sein Chaos in der Küche beseitigt hatte, wurde Jenny langsam quengelig. Es war Zeit für ihren Mittagsschlaf.

„Ich glaube, wir sollten langsam gehen. Zum einen ist Jenny müde und zum anderen haben wir schon genug deiner Zeit in Anspruch genommen,“ sagte Sam.

„Sei nicht albern Sam. Ich freu mich doch, wenn ihr mich besuchen kommt. Du kannst Jenny ruhig in meinem Schlafzimmer hinlegen.“

„Danke für das Angebot, aber es wird wirklich Zeit, wir haben noch so viel zu tun“, sagte Dean. Wer wusste schon, was sich Missouri sonst noch für Aufgaben für ihn einfallen lassen würde. Scheiße, das hatte er ja auch wieder gedacht, doch Missouri schüttelte nur leicht amüsiert mit dem Kopf. Dean war einfach nur unverbesserlich, aber sie hatte ihn richtig gern.

„Es ist schade, dass ihr schon Morgen weiter zu Bobby fahren wollt, aber ich kann verstehen, dass er sich auf sein Patenkind freut. Also passt auf euch auf und seid vorsichtig.“

„Vorsicht ist mein zweiter Vorname“, sagte Dean lächelnd.

„Ich meine es ernst, last es ruhig angehen.“

„Mach dir keine Sorgen, seit wir Jenny haben, treten wir eh schon kürzer“, sagte Dean. Sam runzelte leicht die Stirn. Der Fall mit dem Acheri, also Deans verrenkter Rücken und Sams Fieberkoma waren dann wohl ein Kindergeburtstag oder was? Missouri hatte recht, sie sollten wirklich vorsichtiger sein, sowohl Dean als auch er.

„Einsicht ist der erste Weg zur Besserung“, sagte die Hellseherin und schenkte Sam ein warmes Lächeln. Die beiden Brüder verzogen leicht das Gesicht. So langsam nervte es schon, dass sie ständig ihre Gedanken lesen konnte. Wenn sie wenigstens ihre Kommentare für sich behalten könnte.

„Aber wo wäre denn dann der Spaß?“, fragte Missouri mit einem Schmunzeln auf den Lippen. Sie konnte ihren Geist zwar vor den Gedanken anderer abschotten, sonst würde sie wohl auch verrückt werden, aber bei Sam und Dean tat sie es nicht, denn es machte ihr wirklich Freude, die beiden ein wenig zu triezen.

„Oh man! Ich halt’s doch nicht aus“, sagte der ältere Winchester und fuhr sich durchs kurze Haar. Missouri verdrehte die Augen.

„Du hältst es nicht aus? Was meinst du, wie es mir geht, wenn ihr beiden alle fünf Minuten darüber nachdenkt, wie ihr euch am besten an die Wäsche gehen könnt? Ich meine von dir habe ich ja nichts anderes erwartet, aber jetzt auch noch Sam? Im Moment bin ich mir nicht mal sicher, wer von euch beiden schlimmer ist.“ Synchron deuteten die beiden auf den jeweils anderen. Missouri lachte.

„Oh Jenny, Liebes. Du musst mit den beiden Verrückten ja echt was aushalten. Wenn sie dich nicht so lieb hätten und dich wie ihren Augapfel hüten würden, wärst du echt zu bedauern.“

„Hey, so schlimm ist er nicht“, sagten beide gleichzeitig und deuteten wieder auf den jeweils anderen. In der Hinsicht waren sie sich also einig.

„Ihr seid einfach einmalig und es ist gut, dass ihr euch gefunden habt. Kommt her und umarmt mich zum Abschied.“ Lächelnd folgte Sam ihrer Aufforderung.

„Muss das sein?“, maulte Dean.

„Dean Winchester, stell dich nicht so an.“ Seufzend fügte sich der Ältere in sein Schicksal. Zufrieden legte Missouri ihren Arm auch um Dean und drückte die Brüder.

„Es tut mir leid, dass ich eure Fragen nicht wirklich zu eurer Zufriedenheit beantworten konnte. Ich wünschte, ich hätte ein Patentrezept für euch, aber eigentlich können wir alle nur abwarten, aber ich bin überzeugt, dass ihr gemeinsam alles meistern könnt.“

~Definitiv der schlimmste Chick-Flick Moment meines Lebens~, dachte Dean.

„Geh, bevor ich doch noch mein Nudelholz raus hole.“ Das ließ er sich nicht zwei Mal sagen. Während Sam die Hellseherin noch einmal umarmte, schnappte Dean sich Jenny. Dann brachte Missouri die beiden noch zum Wagen.

„Und wehe ihr meldet euch nicht. Ich habe Mittel und Wege euch aufzuspüren und dann setzt es wirklich was mit dem Nudelholz.“

„Daran habe ich keinen Zweifel“, sagte Sam. Dean hatte Jenny gerade angeschnallt und saß bereits auf dem Fahrersitz.

„Steig ein Sammy, Missouri muss sich langsam fürs Speeddating fertigmachen. Wenn man älter ist, brauch man ja länger, um sich präsentabel zu machen.“

„Treib es nicht zu weit, Dean. Ich kenne eine Voodoopriesterin, die mir sicher eine schicke Puppe von dir anfertigen kann und die verhau ich dann immer mit dem Puppenkochlöffel meiner Großnichte“, drohte Missouri ihm.

„Das war doch nur ein Scherz. Dein Antlitz ist so strahlend schön, das jeder Mann heute Abend von dir verzaubert sein wird.“

„Gott, mir wird übel“, sagte Sam. Die Hellseherin lächelte.

„Mach, dass du wegkommst, du Schleimer.“

„Machs gut, Missouri“, verabschiedete sich Dean.

„Ihr auch und passt auf das Krümelchen auf.“

„Machen wir.“ Sam stieg in den Impala. Kurz darauf fuhren sie los.
 

„Irgendwie hatte ich mehr erwartet,“ sagte Dean als sie auf dem Rückweg zum Motel waren.

„Ja, es wäre toll gewesen, von ihr die Antwort auf all unsere Probleme zu kriegen.“ Sam hatte das in einem so traurigen Tonfall gesagt, dass Dean sich ein wenig mies fühlte. Es war ja schließlich nicht Sams Schuld, dass er und Jenny besonders waren. Sein Kleiner schien wirklich zu glauben, dass er ihn mit der Tatsache, dass er und Jenny übernatürliche Fähigkeiten hatten, belasten würde, so als wäre er für Dean nur ein Klotz am Bein. Missouri hatte wohl Recht. Es wurde Zeit, dass er Sam die Bestätigung gab, dass er egal was passiert für ihn und Jenny da war. Das würde zwar wieder in einen Chick-Flick-Moment auslaufen, aber was tat er nicht für seinen Sammy, den er mehr liebte als alles andere auf der Welt. Und warum das auf die lange Bank schieben. Am Besten, er tat es sofort. Dean räusperte sich.

„Ächem…Sammy?“

„Ja?“ Nachdenkliche, warme Sammy-Welpenaugen blickten dem Älteren entgegen.

„Ich…ähm…also…es ist…ähm…“

„Dean, atme einmal tief durch und dann fang noch mal von vorne an,“ sagte der Jüngere und lächelte leicht. Dean tat wie ihm geheißen.

„Der Besuch bei Missouri war jetzt vielleicht nicht so erfolgreich, wie wir gehofft haben, aber ich glaube, dass sie Recht hat. Zusammen werden wir das Kind schon schaukeln, obwohl, vielleicht schuppst sie sich mit ihren Kräften ja selbst an, dass erspart uns später arbeit.“ Dean hoffte mit dem Scherz das Eis zu brechen und es gelang ihm. Sam schmunzelte. Dean tat es ihm gleich ehe er wieder ernst wurde, ihn kurz ansah und sagte:

„Sammy, du und Jenny, ihr seid alles für mich. Ihr seid meine Familie und keine Familie ist perfekt. Mit deinen Fähigkeiten liegst du also doch noch irgendwo in der Norm, also… was ich damit sagen will ist, dass ich...ich dich liebe und … und zu dir halten werde, egal was passiert.“ Dean war ob der kitschigen Worte peinlich berührt und war etwas rosa um die Nase Mit diesen Worten hatte er Sam eins der schönsten Lächeln aufs Gesicht gezaubert, dass er bei dem Jüngeren je gesehen hatte. In Sekundenschnelle war Sammy zu ihm herüber gerutscht. Sie standen gerade an einer roten Ampel und Sam nutzte die Gelegenheit Dean einen der umwerfendsten Küsse aller Zeiten auf zu drücken. Für einen kurzen Moment vergaßen sie beide alles um sich herum. So bekamen sie nicht mit, wie Jenny in ihrem Kindersitz zufrieden giggelnd ihre Händchen wie bei einem Klatschen zusammen drückte. Erst das Gehupe der Autos hinter ihnen, ließ sie, nachdem bereits die zweite Rotphase eingesetzt hatte, mit den Köpfen auseinander fahren.

„Sammy, wenn ich es zulassen würde, wärst du glatt in der Lage mich um Sinn und Verstand zu küssen,“ sagte Dean baff.

„Lange wäre ich wohl nicht beschäftigt, sowenig wie du davon hast,“ sagte er neckend und rückte etwas von ihm weg.

„Mistkerl,“ sagte Dean und zog Sam am Hemdärmel wieder zu sich.

„Bleib hier, ich mag es, wenn du nah bei mir bist,“ sagte Dean ganz leise und hoffte, dass Sam es nicht gehört hatte. Er war von sich selbst beschämt, Gott, warum machten ihn seine Gefühle zu Sam ihn manchmal zu so einem Softie? Sam hatte es gehört, aber wusste, dass Dean seine eigenen Gefühlsäußerungen peinlich waren und daher entgegnete er nichts, sondern lehnte nur seinen Kopf an Deans Schulter.
 

„Ich bin ohne mit dem Kochlöffel geschlagen zu werden davon gekommen, das sollten wir feiern,“ sagte Dean und stieg aus dem Wagen aus. Sie hatten inzwischen das Motel wieder erreicht und die Stimmung hatte sich nach Deans kleiner Liebesbekundung wieder gebessert.

„Ach komm, Missouri mag dich. Sie würde dich doch nie hauen.“

„Ich mag Missouri auch, wirklich, aber sie ist mir auch auf eine gewisse Art unheimlich“, sagte Dean, während er die mittlerweile eingeschlafene Jenny wieder aus ihrem Kindersitz nahm. Der Jüngere war nun ebenfalls ausgestiegen.

„Ja und es war schon irgendwie unangenehm, dass sie die ganze Zeit unsere Gedanken gelesen hat. Man, das war vielleicht peinlich. Sie muss uns ja nun wirklich für triebgesteuert halten, okay bei dir stimmt es ja, aber bei mir, da hat sie einen ganz falschen Eindruck bekommen“, sagte Sam. Dean lachte, dann schloss er ihre Zimmertür auf.

„Was?“, fragte Sam.

„Du glaubst das doch nicht etwa wirklich? Ich meine, wem willst du hier was vormachen? Dein Appetit, was Sex angeht, ist doch unersättlich.“

„Ich bitte dich, Dean. Ich kann es sicher länger ohne aushalten, als du“, sagte Sam mit hoch gezogener Augenbraue. Für seine Aussage sprach ja wohl definitiv seine über 6 Monate lange Abstinenz nach Jessicas Tod. Dean legte Jenny in ihr Bettchen.

„Vielleicht, aber Sam, wir reden hier nicht über normalen Sex, sondern über Sex mit mir, und da du total auf mich abfährst und mir hoffnungslos verfallen bist, was nur zu verständlich ist, immerhin werde ich in manchen Staaten als Sexgott verehrt, kannst du einfach nicht lange die Finger von mir lassen. Ich hingegen bin durchaus in der Lage dir über einen langen Zeitraum hinweg zu widerstehen“, meinte er rotzfrech. Sie setzten sich nebeneinander auf ihr Bett.

„So, so. Also wenn du so von dir selber überzeugt bist, wie wäre es dann mit einer kleinen Wette?“, fragte Sam und fragte sich selber in Gedanken, was ihn da gerade ritt, dass er so einen Vorschlag machte.

„Eine Wette?“, fragte Dean skeptisch.

„Ja, wer von uns beiden es länger ohne Sex aushält.“ Sams Hirn hielt das für eine gute Idee, schließlich war es der Meinung Meister der Selbstbeherrschung zu sein, aber Sam Jr. schrie panisch auf. Sein Hirn war größenwahnsinnig geworden und gehörte entmündigt.

„Okay, was ist der Wetteinsatz?“ Unter normalen Umständen würde Dean auf so was nicht eingehen, schließlich liebte er Sex, aber er kannte seinen Kleinen und wusste, dass dieser bald einknicken würde. Dem Verlangen nach Dean würde der Jüngere nicht lange standhalten, denn wer ein Mal mit Dean angefixt war, der wollte immer mehr und das war nicht überheblich, sondern eine Tatsache, dachte zumindest Dean.

„Wenn ich gewinne, machst du bei mir das, was ich bei dir gemacht habe, als uns das eine Mal das Gleitgel ausgegangen war“, schlug Sammy vor. So wie Dean sich dabei angehört hatte, konnte dieses Rimming nur gut sein und er wollte das auch spüren. Schon bei dem Gedanken daran regte sich etwas in seiner Hose und gleichzeitig trieb ihm das aber auch wieder eine leichte Röte ins Gesicht.

„Du meinst als du deine Zunge in meinen…“ Er musste den Satz nicht vollenden, denn Sam nickte bereits eifrig. Seine Zunge in Sams Hintern? No way, aber das war ja eh keine Option, da er diese Wette auf jeden Fall gewinnen würde. Dean nickte.

„Okay, und wenn ich gewinne, dann …“ Er überlegte kurz, dann grinste er.

„Ja?“, sagte Sam und sah Dean fragend an. Dieses Grinsen konnte eigentlich nichts Gutes bedeuten, so gut kannte er Dean inzwischen.

„Wenn ich gewinne, dann wirst du mir einen Lapdance bescheren.“ Das würde sicher lustig werden oder sexy oder beides.

„Du spinnst doch.“

„Hey, es war doch deine Idee mit der Wette und wenn du so von deiner Willensstärke überzeugt bist, wo ist dann dein Problem?“

„Na gut, du hast recht, aber wir brauchen Regeln.“

„Ich höre.“

„Kein Masturbieren …“

„Wie willst du das denn kontrollieren, häh?“

„Glaub mir, ich kenne dich lange genug, um zu wissen, wie du danach aussiehst und was für Geräusche du dabei machst. Ich würde das mitkriegen.“

„Uh, was bist du denn für ein kleiner, perverser Spanner?“, neckte Dean den Größeren.

„Sagt der Mann, der mich immer, wenn wir in der Nähe zur mexikanischen Grenze sind, in eine Sexshow schleifen will.“

„Touché. Noch weitere Regeln?“

„Ja. Küssen ist erlaubt, aber keine unautorisierten Berührungen unterhalb der Gürtellinie, dies gilt als sexuelle Handlung und führt zum Verlust der Wette, aber ansonsten ist alles erlaubt, was dir an Verführungsmöglichkeiten einfällt und wer zuerst nachgibt, hat verloren. Deal?“

„Sicher, Deal. Kein Problem.“ Er besiegelte das Ganze mit einem kurzen Kuss auf den Mund. „Mann, ich habe noch nie so leicht eine Wette gewonnen. Leg dir doch schon mal ein paar Tanzschritte zurecht, damit du dich nicht all zu sehr blamierst.“

„Du solltest dir mal nicht zu sicher sein, Baby ...“
 

TBC



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