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Zwei Jäger und ein Baby

DxS
von

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Von beinahe Telefonsex, im Sand verlaufenden Spuren und einem müden Sam

Anmerkung:

Den Winnie Pooh Teil habe ich von ner Folge, die ich auf Youtube gefunden hab

Verwendete Songs

Bon Jovi – Always

Guns N’ Roses – Sweet Child of mine
 

@ RyouAngel: Tja, Dean steht so einiges bevor. Danke für dein Review.
 

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Dean war nun auf dem Weg nach Boston. Er war nach einem sehr, sehr langen Abschiedskuss aufgebrochen. Sam wahr sehr gut im Abschiedskuss geben. Er und Sam hatten fast eine viertel Stunde neben dem Impala gestanden und sich geküsst, nachdem sie Jenny ins Bett gebracht hatten. Sam hatte gesagt, dass er doch nach Boston fahren könnte, aber Dean meinte er würde wie eine alte Oma fahren, wenn es nicht gerade um Leben und Tod ginge. Daraufhin hatte der Jüngere wieder ein wenig geschmollt und Dean hatte ihn damit aufgezogen, dass Sam anscheinend das Mädchen in ihrer Beziehung war. Sie hatten sich dann gekebbelt, was in einer wilden Knutscherei auf der Couch endete. Und das war es, was es war eine „unschuldige“ Knutscherei. Die beiden genossen es zusammen zu sein und beide fühlten sich dabei irgendwie wie Teenager, die zum ersten Mal verliebt waren. Das ganze fand jedoch ein jehes Ende, als Jenny ihr Mittagsschläfchen, das an sich schon Recht lang war, für beendet erklärte. Den Nachmittag über hatten sie mit Jenny gespielt und weiter Radio gehört. Aber in Sachen Leuchtturm wurde nichts mehr Neues durchgegeben. Nachdem Abendessen hatte Dean sich noch ein paar Snacks für die Fahrt gemacht und war dann nach besagtem Abschiedskuss gegen halb acht los gefahren. Wenn alles glatt ging, könnte er in den frühen Morgenstunden wieder zurück sein und dann noch für ein Weilchen zu Sam unter die Bettdecke schlüpfen und darauf freute Dean sich jetzt schon. Langsam lief ihre Beziehung in eine Richtung, die Dean sich von Anfang an gewünscht hatte. Jetzt mussten sie nur noch diese Gefühlsduseleien auf ein Minimum reduzieren, dann würde dass ganze viel reibungsloser funktionieren. Wenn sie sich nicht weiterhin so dämlich anstellten, was den Umgang mit einander anging, dann würden sie es schaffen. Deans AC/DC Kassette lief aus. Dean öffnete das Handschuhfach, packte seine AC/DC Kassette in den Karton und griff zielstrebig nach der Kassettenhülle in der sich seine Led Zeppelin Kassette befinden sollte. Ohne auf die Kassette zu achten, schob er sie ins Abspielgerät.
 

„Oh bitte Christopher Robin, lass mich auch mal Lokführer sein. Ich würde gern mal schwupp di wupp um die Kurve zischen.“

„Ich weiß nicht, ob du das kannst Tigger. Du bist noch nie Lokführer gewesen. Das ist nicht so einfach.“

„Die schnellsten Lokführer sein, können Tiggers am besten. Sag mal, wo ist denn der Propeller an diesem Ding?“

„Du meine Güte, du meine Güte, du meine Güte.“

„Macht es dir keinen Spaß Eisenbahn zu spielen Ferkel?“
 

„Was zur Hölle?,“ entfuhr es Dean. Wie konnte Sam es wagen? Dean drückte auf die Auswurftaste und riss die dämliche Winnie Pooh Kassette heraus. Mit einem Wurf landete sie auf dem Rücksitz. Der Jüngere musste sie vertauscht haben während er sich die Snacks aus der Küche geholt hatte. Oh, dass würde er Sam noch heimzahlen. Er griff nach seinem Handy und rief seine geliebte Nervensäge an.

„Sehr witzig,“ sagte Dean, als Sam an der anderen Seite der Leitung abgenommen hatte. Der Größere fing laut an zu lachen, weil er genau wusste wovon Dean sprach.

„Das war dafür, dass du gesagt hast, ich würde wie eine alte Oma fahren,“ brachte Sam heraus, als er sich von seinem Lachanfall erholt hatte.

„Du weißt doch was man sagt Sam, wer austeilt muss auch einstecken können. Wenn ich du wäre, würde ich in nächster Zeit tierisch auf der Hut sein.“

„Weißt du was ich schade finde? Ich hätte zu gerne dein Gesicht gesehen,“ sagte Sam und lachte wieder, auch wenn ihm klar war, dass Dean sich irgendwann dafür „rächen“ würde.

„Wo ist sie?“

„Wo ist wer?,“ fragte Sam unschuldig.

„Die Led Zeppelin Kassette.“

„Ach die meinst du. Die hab ich sicher in Verwahrung genommen.“

„Du hast sie als Geisel genommen?“

„Nein, ich habe ihr nur mal ne Auszeit verschafft. Sie klang schon so ausgeleiert, aber vielleicht sollte ich Lösegeld verlangen wenn du zurück bist.“

„Ich werde sie auch so wieder kriegen Sammy und wenn ich Notfalls ne Leibesvisitation bei dir machen muss.“

„Das würde dir gefallen, was?“

„Ich weiß, wem das ganze noch mehr gefallen würde. Wie wäre es, wenn ich mal austesten würde, ob Tristan eine feine Spürnase hat? Ich lass ihn rein zu dir und dann darf er nach Herzenslust an dir rum schnuppern und dir die Waden „abtasten“.“

„Die Kassette wird auf dem Küchentisch liegen, wenn du zurück bist.“ Diesmal war es Dean, der lachte. Er hatte den richtigen Knopf bei Sam gefunden. Es war nicht so, dass er Angst hatte vor dem Hund, aber er brachte es nicht über sich dem kleinen Vieh mal anständig in den Hintern zu treten, damit er ihn in Ruhe ließ, also musste Sam notgedrungen mit der „Belästigung“ leben.

„Okay, braver Sammy. Aber die Leibesvisitation mach ich vielleicht doch noch.“

„Und wenn ich mich dir widersetze?“

„Oh, das würde die Sache für mich nur noch reizvoller machen,“ sagte Dean mit rauer Stimme.

„DEAN!“ Der kleinere konnte an Sams Tonfall praktisch heraushören, dass sein Bruder schon wieder rot geworden war.

„Das würde mich eventuell dazu zwingen, dich gegen die Wand zu drücken und mich ganz langsam an dir hinab zu tasten, ohne dich dabei aus den Augen zu lassen,“ fuhr Dean fort.

Plötzlich hörte er ein Weinen im Hintergrund.

„Ich, … ich muss mich um Jenny kümmern,“ stammelte Sam, den bei Deans Worten ein wenig heiß geworden war.

„Dann tu das. Ich muss jetzt Tanken. Denk aber jetzt nicht, dass die Sache mit der Winnie Pooh Kassette jetzt vom Tisch ist. Du wirst deine gerechte Strafe schon noch erhalten.“

„Ich kann es kaum erwarten.“ ~Was zum Teufel hatte er da gerade gesagt? Sein „es“ muss sich scheinbar ganz plötzlich eingeschaltet und die Kontrolle über sein Sprachsystem errungen haben.~ Dean schluckte. Hatte er sich verhört oder hatte Sam gerade mit verdammt sexy Stimme gesagt, dass er sich auf seine „Bestrafung“ freute? Jeden Falls hatte das Dean ein wenig aus der Fassung gebracht, so dass er beinahe gegen die Zapfsäule gefahren wäre.

„Ich glaube, wir sollten auflegen,“ sagte Dean.

„Ja, das wäre vielleicht besser,“ sagte Sam mit glutroten Backen.

„Bis dann.“

„Ja.“
 

„Henricksen, ein Streifenwagen hat einen schwarzen Pontiac mit Kennzeichen aus Kansas angehalten. Der Fahrer wollte gerade die Stadt verlassen. Sie bringen ihn zur Befragung her,“ informierte Wilks seinen Kollegen. Victor sprach gerade mit Luke von der Spurensicherung.

„Gut, sage sie mir bescheid, wenn er hier ist. Ich will ihn persönlich vernehmen.“ Wilks nickte und verließ dann wieder den Raum.

„Wo war ich eben stehen geblieben?,“ fragte Luke.

„Sie wollten mir gerade sagen, was es mit der kristallinen Substanz auf sich hat, die sich an der Wand des Leuchtturms befand,“ sagte Henricksen.

„Oh ja, stimmt. Es ist Steinsalz.“

„Steinsalz?“

„Ja und wir haben noch was daran gefunden. Etwas merkwürdiges, dass an Steinsalz eigentlich nichts zu suchen hat.“

„Gott, spucken sie es schon aus,“ sagte Victor ungehalten.

„Ich habe an den Salzkristallen Reste von Schießpulver entdeckt. Jemand hat das Steinsalz als Munition verwendet.“

„Warum sollte jemand mit Steinsalz schießen? Damit kann man doch niemanden töten,“ sagte Henricksen.

„Das nicht, aber es tut sicher höllisch weh,“ sagte der zweite Mann von der Spurensicherung.

Ein Salzkreis am Boden und Steinsalzmunition? Wofür war das gut?, fragte sich Victor. Und wie passte das zu den Morden am Leuchtturm? Der zweite Mann von der Spurensicherung, der eben hinter seinem PC hervorgeschaut hatte, sagte:

„Ich habe die Fingerabdrücke auf dem Kupferrohr gecheckt.“

„Und war was brauchbares dabei?,“ wollte der FBI Mann wissen.

„Nicht wirklich. Ein Großteil der Abdrücke waren verwischt oder nur zum Teil vorhanden, aber es gab auch richtige Abdrücke, aber leider spuckt die Datenbank dazu keinen Namen aus.“

Super, dass hatte Victor Henricksen ja nun mal so richtig nach vorne gebracht. Die DNS des Blutfleckens würde wahrscheinlich auch nicht zu jemandem aus der DNS-Datenbank passen, aber es war im Moment seine letzte Hoffnung.

„Was ist mit dem Blutfleck?,“ fragte er also hoffnungsvoll.

„Wir arbeiten noch daran,“ sagte Luke. Was dachte sich dieser Henricksen eigentlich? Glaubte er, er wäre in der Fernsehserie CSI wo ein DNS Test in 30 Sekunden ausgewertet und der Fall in weniger als 45 Minuten abgeschlossen war?, fragte sich Luke.

„Sagen sie bescheid, wenn sie das Ergebnis haben,“ sagte Henricksen gefrustet. Er ließ die „Laborratten“ in dem kleinen Kabuff, dass die Truroer Polizei ihnen zur Verfügung gestellt hatte, zurück.
 

Sam schritt nach oben in das Zimmer seiner Tochter, die ein gequengeltes Weinen von sich gab. Zum Glück war es ein gequengeltes Weinen und nicht das Markerschütternde Geschrei, das sie von sich gab, wenn sie sich Sorgen um Dean und ihn machte. So hatte es wenigstens etwas gutes, wenn Dean in Gefahr war, würde Sam es über Jenny erfahren, aber er betete inständig, dass er Jennys gequältes Weinen für eine sehr, sehr lange Zeit nicht mehr würde hören müssen. Er nahm die Kleine aus dem Bettchen. Sie trug ihren Schlafanzug mit den Erdbeeren drauf. Dafür, dass es bereits fast neun war, sah sie verdammt wach aus, normalerweise sollte sie doch um diese Zeit müde aussehen, wenn sie schon nicht schlief. Dieser viel zu lange Mittagsschlaf hatte scheinbar die geplante Nachtruhe zu Nichte gemacht.

„Was ist los Prinzessin Erdbeer?,“ fragte Sam seine Tochter, die jetzt aufgehört hatte zu weinen. Oh je, dem Gesicht nach zu urteilen, war sie wirklich nicht müde, sondern wollte Aufmerksamkeit und schien ein bisschen knatschig zu sein, weil Sam nicht sofort bei ihr gewesen war. Dean hatte sie definitiv verwöhnt, was das anging.

„Sa-Sa,“ sagte sie nur und keuchte ein wenig. Sam trocknete schnell ihre Tränchen.

„Ja, ich bin ja hier.“ Er schlenderte eine Weile mit ihr durchs Zimmer in der Hoffnung, dass sie doch wieder einschlafen würde, aber das war im Moment so unwahrscheinlich, wie die Möglichkeit, dass der Mond aus Käse war. Sam seufzte. Eigentlich wollte er noch duschen, aber wenn er Jenny jetzt wieder hinlegen würde, dann würde sie wahrscheinlich augenblicklich wieder anfangen zu weinen. Also würde aus der Dusche wohl ein Bad werden – mit Jenny. Vielleicht würde ein warmes Bad sie müde machen. Sie war immer noch quengelig, weil Sam anscheinend nicht das mit ihr machte, was sie wollte oder erwartete. Obwohl er jetzt viel besser mit ihr umgehen konnte, als am Anfang, ließ sie sich immer noch lieber von Dean beruhigen. Wenn Dean jetzt hier wäre bräuchte er sie nur mit seinen strahlenden, grünen Augen und seinem umwerfenden Lächeln ansehen und sie würde aufhören zu quengeln, schoss es Sam wehmütig durch den Kopf. Aber Sam würde ihr nicht eine Dean-Imitation liefern, er musste seinen eigenen Weg finden mit ihr auf eine Ebene zu kommen, aber ein paar Tricks von Dean würde er auf seine Weise auch verwenden können. Er trottete mit der Kleinen ins Badezimmer und ließ sich ein Bad ein. Das schien ihr schon mehr zu gefallen. Mal sehen, was mochte sie noch? Musik, Dean sang ihr immer vor. Er ließ sich mit ihr in das warme Wasser gleiten. Was könnte er ihr vorsingen? Es hatte sich heraus gestellt, dass sie „normale“ Kinder- und Schlaflieder nicht besonders mochte und Sam hatte aber auch nicht vor ihr Deans Version von einem guten Schlaflied vorzusingen. Aber er könnte es ja mal mit der Musik probieren, die er mochte. So könnte er Deans „schlechten“ Musikgeschmack bei seiner Tochter ausgleichen. Die kleine Maus planschte fröhlich in der Wanne, aber von Müdigkeit war immer noch keine Spur. Sam seufzte, also würde er ihr doch was vorsingen. Er setzte sich auf seinen rechten Oberschenkel und knuddelte sie ein bisschen.

„Also, ich habe zum Glück nicht so einen furchtbaren Musikgeschmack wie Dean, aber leider auch nicht so eine schöne Singstimme, also sei gnädig mit mir,“ sagte er zu der Kleinen, die ihn erwartungsvoll ansah. Dann begann er leise den Refrain von Bon Jovis „Always“ zu singen. Was Langsames, was sie hoffentlich müde machen würde.
 

And I will love you, baby - always

And I’ll be there forever and a day - always

I’ll be there till the stars don’t shine

Till the heavens burst and

The words don’t rhyme

And I know when I die, you’ll be on my mind

And I’ll love you – always
 

Victor war in dem kleinen Büro, als Wilks herein km um ihm zu sagen, dass der Fahrer des schwarzen Pontiacs jetzt da war. Sie gingen in den Vernehmungsraum,

„Aber Victor, ich denke nicht, dass er unser Mann ist,“ sagte Wilks.

„Das werden wir ja dann sehen.“ Aber auf den ersten Blick wurde Henricksen klar, dass Wilks Recht hatte. Der Kerl war mit Sicherheit nicht ihr Mann. Der kleine, dickliche Asiate mit Brille passte weder auf die Beschreibung der angeblichen FBI-Agenten noch auf den Hillary am Leuchtturm gesehen hatte.

„Das ist Henry Hwang,” stellte Wilks ihm Henricksen vor.

„Mr. Hwang, was führt sie nach Cape Cod?,“ fragte Henricksen ihn.

„Das habe ich den beiden Polizisten doch schon erklärt.“

„Jetzt sind sie aber im Zuständigkeitsbereich des FBI, also erzählen sie uns das auch noch mal,“ sagte Henricksen.

„Ich bin Photograph und arbeite für den Verlag Book Sales Inc. Ich schieße Photos von Leuchttürmen hier in der Gegend für einen Bildband. Amerikas Leuchttürme.“

„Wir überprüfen das gerade, aber er hat eine Photoausrüstung im Wagen gehabt, also scheint er die Wahrheit zu sagen,“ sagte einer der Streifenpolizisten.

„Laut ihren Personalien kommen sie aus New York City. Wieso fahren sie einen Wagen, der in Kansas zugelassen ist?“

„Das ist ein Mietwagen. Ich habe keinen eigenen Wagen. Wieso auch, in New York findet man eh kaum einen Parkplatz. Ich habe den Wagen bei Dollar rent a Car in New York gemietet. Rufen sie die doch an, die werden ihnen das bestätigen. Ich habe nichts gemacht. Bitte lassen sie mich gehen,“ sagte Mr. Hwang ängstlich.

„Sind sie das erste Mal in Truro?,“ fragte Victor, auch wenn er wusste, dass die ganze Befragung überflüssig war.

„Ja. Ich war auf dem Rückweg von Provincetown und habe hier vorhin halt gemacht um den Highland Leuchtturm zu photographieren.“

Ein zweiter Streifenpolizist kam herein.

„Der Verlag hat eben bestätigt, dass Mr. Hwang für sie arbeitet.“

„Habe ich doch gesagt,“ sagte der Asiate.

„Außerdem hat die Spurensicherung ausgeschlossen, dass seine Fingerabdrücke auf dem Kupferrohr waren.“

Der Asiate atmete erleichtert aus. Henricksen seufzte.

„Sie können gehen. Es tut uns leid, dass sie Unannehmlichkeiten hatten, aber wir müssen jeder Spur nachgehen,“ sagte Wilks. ~Ja und jede Spur führt in eine Sackgasse~, dachte Victor. Mr. Hwang war dann auch ziemlich schnell verschwunden.

„Es würde mich nicht wundern, wenn Mr. Adams Bruder am Wochenende hier auftaucht und uns erzählt, dass ihm während seines Angelausflugs ein Tannenzapfen oder so auf den Kopf gefallen ist und er sich nicht mehr an den angeblichen FBI Agenten erinnern kann,“ sagte Henricksen frustriert. Bei diesem Fall war einfach kein Land in Sicht.
 

Ein Bad, etliche Bon Jovi Songs und eine warme Milch später, war Jenny immer noch wach und Sam fix und alle. Er hatte alles ausprobiert, was ihm eingefallen war. Er hatte ihr vorgelesen, aber sie wollte irgendwie lieber spielen. Vielleicht sollte er sie sich auspowern lassen, aber dann würde sie am nächsten Tag sicher bis Mittag schlafen und das würde ihren Rhythmus total durcheinander bringen. Schließlich war Sam selber so müde vom betüddeln, dass er sich Jenny und Speedy schnappte und sich mit ihr auf Deans Seite des Bettes im Schlafzimmer legte. Er sorgte dafür, dass sie sich an ihn kuscheln konnte und rieb ihr über den Bauch. Sie gab einen Rülpser von sich und machte dann auch keine Anstalten mehr von ihrem Dad weg zu krabbeln. Sam lächelte und sang dann leise „Sweet Child of mine“ von Guns N’ Roses.
 

Her hair reminds me of a warm safe place

Where as a child I'd hide

And pray for the thunder

And the rain

To quietly pass me by
 

Sweet child o' mine

Sweet love of mine
 

Es hörte sich schrecklich an, weil Sam wirklich kein guter Sänger war, aber Jenny schien es trotzdem zu mögen und war beim zweiten Refrain eingeschlafen.
 

Victor setzte sich in dem kleinen Büro an den Laptop, den Wilks dort aufgestellt hatte und rief eine Suchmaschine auf. In die Suchleiste tippte er dann „Verwendung Steinsalz“ ein und drückte dann auf Enter. Super, bloß fast 26000 Treffer. Henricksen überflog das meiste, bis er auf eine Seite stieß, die mehr bot als „Aus Steinsalz wird Kochsalz“. Aber so wirklich viel weiter half ihm das auch nicht. Steinsalz zur Regenerierung der Wasserenthärtung in Spülmaschinen- unwichtig. Über die sogenannten "Salzstraßen" wollte Victor auch nichts wissen. Die Herkunft des Wortes „Salz“ interessierte ihn nicht. Auch über den Salzkrieg zur Zeit des römischen Kaisers Julian (331 - 363 n. Chr.) wollte er nichts wissen. Gab es denn überhaupt etwas, was ihm weiter half? Das Steinsalz auch als nichttödliche Munition für Schrotflinten verwendet wird, wusste er ja inzwischen, aber er hatte immer noch keine Antwort darauf, warum er das Steinsalz in dem Leuchtraum gefunden hatte. Da waren ja wohl kaum Straßenunruhen oder Aufstände gewesen, die den Einsatz von dieser Nicht-tödlichen Waffe notwendig gemacht hatte. Noch dazu kommt, dass das Steinsalz bis auf die Wand ganz offensichtlich niemanden getroffen hatte. Nach einem wirklichen Kampf hatte es dort auch nicht ausgesehen. Das Kupferrohr deutete zwar daraufhin, dass es zur Verteidigung verwendet wurde, nur gegen wen wurde es eingesetzt? Und vor allem wo sind die Personen dann plötzlich hin? Man schießt und schlägt doch nicht auf einander ein, nur um hinterher friedlich wieder abzuziehen. Es gab nämlich keinerlei Spuren, dass eine Person die Treppe oder den Weg entlang geschleift wurde. Natürlich hätte der „Gewinner“ der Auseinandersetzung seinen Gegner auch tragen können, aber keine der Fußspuren in der Nähe des Leuchtturms passten zu jemanden, der eine schwere Last getragen hatte, denn bei dem sandigen Untergrund, hätten die Schuhabdrücke dann wesentlich tiefer sein müssen. Das alles hier war einfach nur zum verrückt werden. Er las weiter. Salz, als Symbol der Freundschaft, passte wohl auch nicht. Salz als Reinigungsmittel. Auf diesen Abschnitt ging er weiter ein.

„Um die Atmosphäre eines Hauses von Streit und Unfrieden zu befreien, wurde ein Salzkreis darum gezogen, oder die Stube mit Salz bestreut und anschließend ausgefegt. Auch verstorbene Seelen sollten so aus ihrer Verhaftung an das irdische Dasein befreit werden, damit sie Wohnungen und Häuser verlassen und in den Himmel finden konnten.“ Hatte ihr Leuchtturmmörder den Salzkreis gezogen um die Seelen seiner Opfer in den Himmel zu führen? Wenn ja, dann hatten sie es ganz offensichtlich mit jemandem zu tun, der total durchgeknallt war. Aber vielleicht hatten diese alten Weiber, die da arbeiteten, das auch nur gemacht um den Leuchtturm zu reinigen. Frauen interessierten sich doch häufig für so einen mystischen Quatsch. Aber warum hätten sie dann die Polizei rufen sollen? Das machte eigentlich keinen Sinn, aber was machte bis jetzt an diesem Fall schon Sinn?



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Ju_chan
2009-10-03T17:15:23+00:00 03.10.2009 19:15
lol
die Idee mit der Winnie Pooh kasette ist genial *rofl*

und hendrickson ist weiterhin gefrustet- das ist doch super! Jetzt bleibt nur zu hoffen, dass die Vampire Dean nicht anrühren....*droh*

Irgendwie habe ich das Gefühl, dass Jenny Sams Musik nicht sonderlich mag-
dean war eben früher da, aber ich finde es gut, dass sie seinen
Musikgeschmack übernimmt- ich liebe den supernatural soundtrack!!!!




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