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Zwei Jäger und ein Baby

DxS
von

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Der Beginn einer wunderbaren Freundschaft

@Morathi: ja ich weiß, mir geraten sie immer mehr ooc, aber ich kann es nicht aufhalten. Hast du da nen Tipp? Das mit den badehose kommt schon noch mal wieder vor, aber noch nicht so schnell. Weil die beiden ja immer noch den job haben, haben sie leider nicht so viel freizeit. Das mit henriksen hab ich ein bischen geändert. Bei mir ist er den beiden noch nicht so lange auf der spur wie in der serie. Ist quasi so was wie „erste begegnung“ und so ganz ausgereift ist die idee auch noch nicht. War ursprünglich nicht vorgesehen. Die idee ist mir erst im urlaub gekommen, weil ich henriksen sehr gerne mag. Und der neffe von augusta wird schon noch eine rolle spielen, aber das dauer noch. Momentan habe ich ja mehrere kapitel für einen einzigen tag. Aber wenn der fall abgeschlossen ist, dann mache ich einen kleinen zeitsprung.
 

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„Darf ich vorstellen, Paula Duffield. Sie zeichnet unten am Strand immer Portraits,“ sagte Agent Wilks als er die Frau in das kleine Büro der Polizeistation, in der sich die beiden FBI Männer eingerichtet hatten, führte. Paula reichte dem Afroamerikaner die Hand. Victor schüttelte sie kurz.

„Und sie trauen sich zu für uns eine Phantombildzeichnung an Hand einer Zeugen Beschreibung anzufertigen?,“ fragte Henriksen sie.

„Ich werde mir Mühe geben. Wissen sie mein Dad war bei der Polizei in Providence. Jetzt ist er natürlich im Ruhestand und lebt mit meiner Mutter in Florida. Er ist aber noch recht aktiv. Er ist in der Nachbarschaftspatrouille in seiner Straße…“

Hier unterbrach Henriksen sie.

„Wilks, bringen sie Mrs. Duffield…“

„Miss Duffield bitte,“ sagte sie.

„Verzeihung. Bringen sie Miss Duffield bitte nach neben an und warten sie dort mit ihr auf Mr. Und Mrs. Adams. Ich werde die beiden anrufen und her bitten.“

Sein Kollege nickte und bat Paula ihn zu begleiten. Henriksen rieb sich die Schläfen nachdem beide das Büro verlassen hatten. Die Frau sollte bloß was zeichnen und ihm nicht ihre ganze Lebensgeschichte erzählen. Er hoffte, dass ihn die Zeichnung wenigstens weiter helfen würde. Er hatte zuvor mit der älteren Tochter der Martins telefoniert. An die Freundinnen von Kelly Martin kam er in Europa ja schlecht ran. Donna Martin war somit die einzige Person von der er sich eine wirklich gute Beschreibung des zweiten FBI Mannes erhoffen konnte. Sie würde allerdings auch erst morgen kommen können. Henriksen griff nach dem Telefon und zitierte Dylans Eltern aufs Revier. Die beiden trafen 10 Minuten später auf der Polizeistation ein und saßen jetzt schon fast eine Stunde mit Paula im Nebenzimmer. Henriksen und Wilks sahen immer mal wieder rein, ließen aber Miss Duffield in Ruhe ihre Arbeit machen. Victor nahm sich gerade etwas Wasser aus dem Wasserspender, als Wilks rein kamund sagte Paula wäre jetzt fertig. Voller Tatandrang folgte Henriksen seinem Partner ins Nebenzimmer.

„Dann lassen sie mich mal sehen,“ sagte er zu Paula. Sie reichte ihm ihren Skizzenblock. Victor sah ungläubig auf die Zeichnung.

„Dieser Mann war bei ihnen und hat sie befragt?“

Mr. Und Mrs. Adams nickten.

“Sie hat ihn ganz ausgezeichnet getroffen,” sagte Mrs. Adams.

„Und da sind sie sich ganz sicher?,“ hakte nun auch Wilks nach. Wieder nickten beide.

Henriksen hätte sich am liebsten die Harre gerauft, aber im Moment hatte er ja keine. Das konnte doch nicht wahr sein. Das Ehepaar war doch noch gar nicht so alt, aber entweder die beiden hatten was an den Augen oder der gesuchte Mann sah genau so aus wie Tom Hanks in seiner Rolle als Forrest Gump. Wilks fragte Mr. Adams:

„Wann ist denn ihr Bruder wieder von seinem Angelausflug zurück?“ Mr. Adams Bruder hatte den Mann auch gesehen und würde hoffentlich eine bessere Beschreibung liefern können, zu mal sie ja ab Morgen den Phantombildzeichner da hatten.

„Er wollte am Wochenende zurück sein,“ sagte er.

„Stimmt was nicht?,“ fragte seine Frau.

„Nein, es ist alles in Ordnung. Aber ihr Schwager könnte das Bild des Mannes nur noch mal zusätzlich bestätigen,“ sagte Wilks mit beruhigender Stimme.

„Verstehe,“ sagte die Frau.

„Sie können dann jetzt gehen. Vielen Dank für ihre Hilfe,“ verabschiedete Henriksen die beiden. Sie nickten und ließen sich von Wilks hinaus begleiten.

„Na, sind sie mit meiner Arbeit zufrieden?,“ fragte Paula.

„Ja, ja. Sie haben uns sehr geholfen. Sie können jetzt auch gehen,“ sagte Victor in leicht unfreundlichem Ton.

„Wenn sie mich noch Mal brauchen, ihr Kollege hat meine Nummer.“

„Okay.“ Der FBI Agent schob Paula nun aus dem Büro. Das ganze hier musste ein schlechter Scherz sein. Versteckte Kamera oder so. Er hatte einen Tag vergeudet, weil er sich darauf verlassen hatte, dass das Ehepaar wirklich eine gute Beschreibung würde abliefern können und was hatte er jetzt? Eine verschissene, wenn auch gelungene schwarz/weiß Zeichnung von Tom Hanks. Er spürte einen Migräne Anfall kommen und beschloss für heute Wilks das Feld zu überlassen und ins Motel zu fahren. Heute konnte er eh nichts mehr tun. Er hoffte nur inständig, dass Donna Martin dem Phantombildzeichner morgen nicht Tom Cruise beschreiben würde. Für die Zeichnung des anderen angeblichen FBI Agenten musste er dann wohl oder übel auf den Bruder von Mr. Adama warten. Dylans Freunde waren nämlich auch keine große Hilfe gewesen. Alle hatten gesagt, dass wenn es ein weiblicher Agent gewesen wäre, sie sicher mehr drauf geachtet hätten. So wusste einer noch, dass der Mann recht groß war und kurze hellbraune Haare hatte. Ein anderer Freund konnte dem noch hinzufügen, dass der Mann grüne Augen hatte. Ein dritter konnte sich an gar nichts erinnern, da es in seinem Zimmer nach Gras roch, war das aber kein Wunder. Als Henriksen zum Motel fuhr, fiel ihm der schwarze Impala, der ihm entgegen kam nicht auf. Sein Kopf tat höllisch weh und er wollte sich nur noch hinlegen und diesen unnützen Tag vergessen.
 

Als sie wieder beim gemieteten Ferienhaus waren teilten sie sich brüderlich die noch warmen Hähnchenteile (Sam aß zwei, Dean vier Teile) und fütterten Jenny, die daraufhin auch gleich für ihr längst überfälliges Mittagsschläfchen hingelegt wurde.

„Und was machen wir jetzt?,“ fragte Dean den Jüngeren als er wieder unten war. Er zog Sam zu sich aufs Sofa und küsste ihn.

„Ich werde unten an der Strandpromenade mal nachforschen und sehen was ich über diese ominöse Sekretärin und deren Chef heraus finden kann,“ sagte Sam und löste sich aus Deans Armen.

„Du? Und was mach ich?“

„Du bleibst hier und passt auf Jenny auf. Du glaubst doch nicht, dass ich dich in nächster Zeit auch nur in die Nähe einer Bar lasse. Du kannst auch schon ruhig Carrie bescheid sagen, dass wir sie heute Abend brauchen.“

„Weißt du Sammy, du kannst auch mit Carrie reden. Sie beißt nicht.“

„Ich ziehe es vor ihrem notgeilen Hund aus dem Weg zu gehen.“

„Aber er liebt dich. Du brichst ihm das Herz wenn du ihn immer abweist.“ Dabei sprach Dean irgendwie mehr über sich als über Tristan. Er konnte sich was interessanteres vorstellen, als den Rest des Nachmittags darauf zu warten, dass Jenny aufwachte oder Sam zurück kam, je nachdem was eher eintreffen würde.

„Wenn du so um das Wohl dieses Pinschers besorgt bist, dann geh du doch rüber zu ihm und tröste ihn.“

„Auf mich steht er aber nicht.“

„Dann hat er halt Pech gehabt.“

„Seit wann bist du so herzlos?“

„Ich bin nicht herzlos. Was soll diese sinnlose Unterhaltung überhaupt?“

Dean hatte keine Ahnung.

„Findest du es wirklich eine gute Idee alleine los zu ziehen?“

„Wo ist dein Problem? Es ist doch nicht das erste Mal, dass wir alleine recherchieren.“

Was sollte Dean darauf antworten? Sam hatte ja Recht. Sein Problem war nur, dass er den Fall momentan am liebsten sausen lassen würde (und das will bei Dean Winchester schon was heißen) um den Rest des Tages oder der Woche oder seines Lebens oben mit Sam im Bett zu verbringen und rum zu machen. Aber der Jüngere würde diesem Vorschlag wahrscheinlich genau so wenig zustimmen wie seiner Nacktbadeidee. Dean seufzte. Was nützte es ihm mit jemandem zusammen zu sein, der in der Lage dazu war ihn um Sinn und Verstand zu küssen, wenn dieser jemand mit dem verteilen dieser Küsse so geizig war wie Mr. Scrooge mit dem auszahlen von Weihnachtsgeld?

„Bitte, dann geh halt alleine,“ sagte Dean und schmollte beleidigt. Dabei sah er so niedlich aus, dass Sam ihn am liebsten geküsst hätte, aber er wusste auch, dass wenn er erstmal anfangen würde Dean zu küssen, er heute mit großer Wahrscheinlichkeit zu nichts anderem mehr kommen würde, dafür küsste Dean einfach zu gut. Auch wenn es für Sam sehr verführerisch war die ganze Sache mit dem Leuchtturm auf sich beruhen zu lassen und bei Dean zu bleiben, vielleicht doch später wenn es dunkel wäre mit ihm nackt im Atlantik zu schwimmen, so durfte doch ihr Job nicht durch ihre langsam aufblühende Beziehung nicht negativ beeinflusst werden. Sam war zu dem Entschluss gekommen, dass wenn sie die Leute schon durch ihre gefälschten Kreditkarten über den Tisch zogen, sie der Gesellschaft durch dass was sie „beruflich“ machten auf ihre Weise wieder etwas zurück geben konnten. Und auch wenn Dean der Sinn im Moment nach was ganz anderem stand, würde er später sicher bereuen, dass er sich dem Vergnügen hingegeben hatte und die Menschen weiterhin starben, dessen war sich der Jüngere sicher. ~Wenigstens einer von uns beiden sollte die Kontrolle behalten, damit das ganze nicht im Chaos endet~ dachte Sam. Er musste Dean widerstehen. Wenigstens so lange bis sie heute Abend von ihrem nächtlichen Einbruch in den Leuchtturm zurück waren. Der größere der beiden seufzte. Er konnte Dean ansehen, dass es ihm am liebsten gewesen wäre, wenn er bei ihm bliebe oder wenigstens mit ihm zusammen losziehen würde, aber wenn sie Jenny ständig beim Babysitter lassen würden, könnte Carrie ja gleich bei ihnen einziehen. Was wäre er denn für ein Vater, wenn er Jenny ständig beim Babysitter lassen würde? Nein, Sam wollte es besser machen als sein Vater. Dean oder er, wenigstens einer von beiden sollte immer bei der Kleinen sein. Es sei denn der Job würde die Anwesenheit von ihnen beiden erfordern. Was aber beim recherchieren nicht der Fall war. Zu manchen Recherchen konnten sie Jenny ja auch mitnehmen, aber da sich an der Strandpromenade als freie Journalisten ausgegeben hatten, wäre es schon recht seltsam, wenn sie auf einmal mit einem Baby auftauchen würden. Sam sah zu Dean herüber, der neben ihm saß und die Arme vor der Brust verschränkt hatte. Er erinnerte Sam an ein bockiges, kleines Kind, das sauer war, weil seine Mutter ihm nach dem Einkaufen keinen Schokoriegel kaufen wollte. Die Person, die neben ihm saß war so gar nicht wie der Dean, den er kannte. Wieder seufzte Sam. Er küsste den mürrischen Dean kurz zärtlich gegen die Schläfe, stand dann auf und verließ das Haus.
 

Was war eigentlich los mit ihm, fragte sich Dean nachdem Sam weg war. Seit wann benahm er sich wie ein beleidigter kleiner Junge, den man sein Lieblingsspielzeug weg genommen hatte? Er war ein Jäger. Sein Job sollte ihm nicht so egal sein, wie es momentan der Fall war. Fakt war jedoch, dass Dean im Moment ernsthaft mit dem Gedanken spielte alles hinzuschmeißen und mit Sam und Jenny ein normales Leben zu beginnen. Weg von den Gefahren, die drohten dass bisschen Glück, das er hatte, kaputt zu machen. Aber wenn er ehrlich zu sich war, dann hatte er absolut keine Ahnung, was er mit einem normalen Leben anfangen sollte und dieser Punkt war es, der ihn die Idee aufzuhören, bei den wenigen Malen in seinem Leben an denen er daran dachte, wieder verwerfen ließ. Dean seufzte. Sein Leben war verkorkst von vorne bis hinten. Er sah auf seine Uhr und schaltete den Fernseher an. Vielleicht wusste Oprah ja einen Rat.
 

„Spiels noch einmal Sam“ drang es aus dem Fernseher. Jenny war vor einiger Zeit wach geworden und Dean hatte sich mit ihr aufs Sofa gelegt und gezappt, ehe er bei Casablanca hängen geblieben war.

„Hast du gehört, der Typ heißt auch Sam, genau wie dein Daddy,“ sagte Dean und kraulte der Kleinen durchs Haar. Sie roch so wunderbar nach Baby, jeden Falls bis jetzt.

„Nicht doch. Du bist echt ein Stimmungskiller, weißt du das? Kaum haben wir neue Windeln gekauft, musst du sie auch schon wieder voll machen.“ Er stand mit ihr auf und ging nach oben. Sam hatte auf dem großen Bett in Jennys Zimmer ein Badehandtuch gelegt und diese Stelle diente nun als provisorischer Wickeltisch. Der ältere Winchester begann damit seine Patentochter zu wickeln.

„Puh, Sammy sollte aufhören dich mit diesem Gemüsezeugs zu füttern. Was da hinten raus kommt stinkt ja fürchterlich.“ Er zog die schmutzige Windel unter Jennys Po weg und griff nach einem Feuchttuch.

„Na ja, wenn wir mal knapp bei Kasse sind können wir deine vollen Windeln immer noch als Biowaffen an die Army verkaufen,“ sagte Dean während er sie sauber machte.

„Nur wo sollen wir die ganzen dreckigen Windeln bis dahin lagern? Hast du ne Idee?“ Er sah die Kleine fragend an.

„Din!,“ sagte sie und dieser bildete sich ein, sie hätte dass in einem ähnlichen Ton gesagt, den Sam immer anschlug, wenn er der Meinung war Dean würde dummes Zeug erzählen.

„Hey, ich mach doch nur spaß.“ Er schob ihr eine frische Windel unter den Po.

„Also wegen dir verpassen wir noch den Film. Irgendwann sagt der Typ, der von Humphrey Bogart gespielt wird zu Ingrid Bergmann `Schau mir in die Augen, Kleines`,“ sagte Dean in bester Bogartmanier, während er großzügig etwas Pocreme auftrug. Jenny sah ihn mit ihren großen, braunen Kulleraugen an.

„Flirtest du mit mir? Also wenn du später die Jungs oder Mädchen auch so ansiehst, wirst du dich vor Dates nicht retten können. Dein Daddy und ich werden ausflippen.“ Er küsste sie auf den Bauch, ehe er ihr die neue Windel zu machte und sie dann wieder anzog. Als sie wieder unten waren, holte er sich und Jenny ein paar Kekse aus der Küche und dann setzten sie sich wieder aufs Sofa. Die Packung Kekse stand zwischen Dean und Jenny. Er war mehr mit ihr und ihrer Stoffschildkröte beschäftigt, als dass er auf den Film achtete. Sams Tochter reichte ihm einen Keks.

„Jenny, ich glaube das ist der Beginn einer wunderbaren Freundschaft. Danke.“ Er küsste sie auf die Wange.
 

Sam kam zurück als der Abspann lief.

„So, ihr zwei hatte also spaß ohne mich,“ sagte er, als er die leere Kekspackung auf dem Couchtisch und Jenny samt Speedy auf Deans Bauch liegen sah.

„Du kannst gerne dazu kommen. Auf der Couch ist noch jede Menge Platz, selbst für einen Typen mit Bigfoot ausmaßen wie dich.“

„Du bist ja nur neidisch, weil ich größer bin als du.“

„Klar, ich wollte schon immer mal im gleichen Geschäft meine Klamotten kaufen wie Bigfoot.“ Sam nahm Jenny auf den Arm.

„Also den Appetit von Bigfoot hats du schon mal.“ Sam deutete auf die leere Kekspackung.

„Die habe ich nicht alleine gegessen. Jenny und ich hatten Besuch vom Krümelmonster.“

„Und das Krümelmonster hat auch noch Ernie und Bert mitgebracht oder was?,“ lachte Sam.

„Genau so war es.“ Dean grinste und machte für Sam ein bisschen Platz auf dem Sofa. Der Ältere lag jetzt auf der Seite und stützte seinen Kopf mit der Hand ab. Sam hatte sich neben ihm auf den Rücken gelegt und hatte jetzt seine Tochter auf der Brust liegen.

„Carrie kommt gegen 22 Uhr. Sie will aber einen Nachtdienstzuschlag,“ informierte er den Jüngeren. Er hatte sie angerufen während bei Oprah Werbung war. Dean schob seine Hand unter Sams T-Shirt und begann damit mit seinem Zeigefinger Kreise um dessen Bauchnabel zu malen. Sam lächelte.

„Meinetwegen. Den soll sie kriegen, solange sie nicht nachher mit ihrem Köter hier auftaucht. Ross ist mir gerade mit ihm entgegen gekommen und er hat es schon wieder getan.“

„Du bist eben unwiderstehlich.“ Dean küsste Sam zärtlich auf die Lippen.

„Ich habe übrigens einiges über die Sekretärin und den Stadtrat in Erfahrung bringen können.“

„Schieß los,“ sagte Dean, zog seine linke Hand wieder unter Sams Shirt hervor und legte ihn um Jenny und ihren Dad.

„Also an der Geschichte, die mir Donna erzählt hat, scheint wirklich etwas dran zu sein. Bei der Sekretärin handelt es sich um Lucretia Asbury. Sie hat seit 1990 für Stadtrat Reiff gearbeitet. Ein paar Jahre später sollen sie dann eine Affäre begonnen haben, was natürlich Stadtgespräch war, aber offiziell selbstverständlich niemals bestätigt wurde und auch niemand wirklich beweisen konnte. Als die Kongresswahlen anstanden zu denen sich Reiff hatte aufstellen lassen, musste er Lucretia natürlich loswerden. Sie schadete plötzlich seinem Image und stand seiner Wahl im Wege. Hey, hörst du mir überhaupt zu?,“ fragte Sam plötzlich, als er merkte wie Dean auf einmal angefangen hatte genüsslich an seinem Ohrläppchen zu knabbern. Bei den meisten Frauen konnte er das nicht machen, da viel von ihnen irgendwelche störenden Ohrringe drin hatten und Dean hasste das Gefühl von Metall in seinem Mund. Er war doch kein Pferd, die mit Trense im Mund rumlaufen mussten. Der Ältere ließ von Sams Ohrläppchen ab.

„Natürlich habe ich dir zugehört, als Jäger muss man schließlich Multitaskingfähig sein.“

„So? Und was habe ich eben gesagt?“

„Du meinst bevor du mich gefragt hast, ob ich dir zuhöre?“ Sam nickte.

„Du hast mir im Groben die Inhaltsangabe eines Hollywood Politthrillers erzählt. Also, unser Stadtrat, gespielt von Gene Hackman, muss zusehen, dass er die Kleine irgendwie aus dem Weg geschafft kriegt und bringt sie bzw. lässt sie umbringen?“

„Was das angeht, gehen die Geschichten ein wenig auseinander. Ein Barkeeper hat mir erzählt, Reiff hätte sie bestochen, damit sie verschwindet und sie würde jetzt irgendwo auf den Bahamas leben. Ein anderer hat gesagt, er wollte sie bestechen und hat sie umgebracht, weil sie sich geweigert hatte zu verschwinden. Wieder ein anderer meinte Reiff hätte sie getötet, weil sie gedroht hatte ihm den Ruf zu ruinieren, da sie die Trennung nicht akzeptieren konnte. Und Chris hat mir erzählt Reiff hätte sie angeblich auf ein Stell dich ein beim Leuchtturm eingeladen. Sie hoffte wahrscheinlich, dass er sein Versprechen, seine Frau endlich zu verlassen, einlösen würde, um mit ihr zusammen zu sein. Laut Chris soll Lucretia ziemlich naive gewesen sein. Ich soll dich übrigens von Chris grüßen.“

„Das ist aber nett, aber jetzt weiter im Text.“

„Also, anstatt der erwarteten Liebesnacht, wartete am Leuchtturm der Tod auf sie. Reiff soll sie erdrosselt haben. Fakt ist jedenfalls, dass seit 1996 niemand mehr Lucretia Asbury gesehen hat. Sie ist von einem auf den anderen Tag verschwunden. Sie lebte alleine hier und Reiff hat sie einige Tage nach ihrem „Verschwinden“ als vermisst gemeldet.“

„Und natürlich hat niemand den guten Stadtrat verdächtigt.“

„Wie auch? Man hat ja bis heute keine Beweise, dass sie überhaupt tot ist. Übrigens, Reiff ist mittlerweile Abgeordneter in Washington D.C.“

„Wenn er sie ermordet hat er dann mit ihrer Leiche gemacht? Hat er deswegen die Versetzung des Leuchtturms veranlsst?“

„Nein, ich denke eher, er hat diesen Ort für das Treffen ausgesucht, weil der Leuchtturm gerade versetzt wurde.“

„Du meinst also, dass während er sich jetzt in D.C. den Arsch platt sitzt, diese Lucretia irgendwo im neu gegossenen Fundament vor sich hin gammelt?“

„Es wäre möglich. So eine Baustelle wäre doch der ideale Ort um eine Leiche zu entsorgen.“

„Wenn es eine Leiche gibt und Lucretia wirklich unser Geist ist, was ist dann ihr Motiv die Leute umzubringen?“

„Es waren doch immer Pärchen, oder?“

„Ja, jedes Mal ein Junge und ein Mädchen. Worauf willst du hinaus?“

„Vielleicht ist der Geist von Lucretia sauer auf Männer.“

„Nachdem was Reiff ihr wahrscheinlich angetan hat, wäre das verständlich, aber warum tötet sie die Mädchen?“

„Da bin ich mir nicht sicher, aber ich habe eine Vermutung. Willst du sie hören?“

„Nur raus damit.“

„Ich glaube, sie will sie dafür bestrafen, weil sie ihren Freunden vertraut haben und mit ihnen zum Leuchtturm kamen.“

„Du meinst sie war angepisst, weil die Mädchen in ihren Augen den gleichen Fehler machten wie sie damals, weil sie ihren Freunden vertrauten?“ Sam nickte. Dean wusste nicht was er davon halten sollte, aber in ihrem Job spielte das warum eine eher untergeordnete Rolle.

„Also angenommen sie ist unser Geist, wie stoppen wir sie? Wir wissen nicht wo ihre Leiche ist,“ sagte Dean und zog seine Stirn leicht grüblerisch in Falten. Sam küsste ihn kurz.

„Na ja, wir sollten eigentlich erstmal abklären, ob sie der Geist ist. Danach sehen wir weiter.“

„Du meinst wir sollen jetzt den Morgan Freeman Part übernehmen und das ganze aufklären?“

Sam lachte.

„So ähnlich, ja.“ Er küsste Dean wieder. Diesmal etwas länger, was in beiden ein angenehmes Kribbeln auslöste. Ihnen würde wohl nichts anderes übrig bleiben, als das zu tun, was Sam gesagt hatte. Dean hasste solche schwammigen Fälle. Klar, den Geist mussten sie erstmal identifizieren, aber in der Regel lagen die Leichen der Geister immer irgendwo begraben auf einem Friedhof, was ihnen das weitere Vorgehen und den Abschluss des jeweiligen Falles ein wenig vereinfachte. Wenn Lucretia Asbury wirklich ihr Geist war, dann würden sie damit beginnen müssen die Nadel im Heuhaufen zu suchen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2009-09-19T07:13:34+00:00 19.09.2009 09:13
Dean als kleiner bockiger Junge, den man sein Lieblingsspielzeug weggenomme hat (Sam) gefällt mir gut^^
Und man merkt ja, wie ernst er es mit Sam meint... schließlich ist er momentan schon so weit, dass er darüber nachdenkt, den Jäger-job sausen zu lassen und ein normales Leben zu führen.
Trotzdem glaube ich nicht, dass es jemals so weit kommen wird.
Wenn ich so aufgewachsen wäre und wüsste, was draußen in der Nacht lauert könnte ich auch nicht still in einem Häuschen hocken und Kaffee trinken.

Tja, manchmal müssen sich Sam und Dean eben trennen, auch wenn es beiden nicht gefällt^^
Ich musste wirklich lachen, als Sam sich dachte: <Ich muss dean widerstehen!> Als wäre Dean i-wie was zu essen und Alkohol oder sowas^^
Der kann sich ja derweil gut mit Jenny amüsieren!
Die beiden zusammen sind ja einfach zu drollig, und Jenny hat eindeutig mehr auf dem Kasten, als ein Baby in ihrem Alter sollte, aber okay^^
Die Freundschaft zu Dean ist jetzt auch gesichert, schließlich teilt sie sogar die Kekse mit ihm =)

Sam und Dean brauchen dringend mal wieder etwas Zeit für sich...
Wenn sie immer so kurz angebunden sind (wegen den Fällen), dann werden sie es schwer haben ihre Beziehung auf ein neues Level zu bringen...
Aber gut, jetzt muss erst mal der Fall mit der Sekretärin zu Ende gebracht werden.. aber wie verbrennt man eine Leiche, die in Beton gemauert unter nem Leuchtturm ist?

Spannend, spannend^^
Mal schaun, ob Henrikssen ihnen trotzdem auf die Spur kommt, obwohl er nur eine Tom Hanks Zeichnung als Anhaltspunkt hat^^
Mach weiter so!
Lg
Von:  Morathi
2009-09-18T19:43:23+00:00 18.09.2009 21:43
Und schon ist ein neues Kapitel online ^^
Toll! Warst ja sehr fleißig ;)

Also zum ooc, ich finds jetzt gar nicht so dramatisch, man muss halt aufpassen. Das, was ooc ist, resultiert meistens aus den Entwicklungen, die sie in deiner FF durchgemacht haben. Beim Rest ... ja, das ist so ne Sache. Ich weiß, dass Charaktere ab einem bestimmten Punkt so ziemlich machen, was sie wollen. Passiert jedem ;)
was man dagegen machen kann? Hm, vielleicht sich in Erinnerung behalten, dass es beide recht harte Kerle sind. Klar, bei Jenny werden sie weich und beieinander auch, aber sie sind Jäger. Und zwar beide ^^ Richtig ooc sind Sam und Dean, wenn einer die Frauen- und einer die Männerrolle abbekommt.
mehr kann ich da nicht an Tipps geben, sorry.

Und jetzt zum Kapitel ;)
Also der Vergleich zwischen Tristan und Dean is ja genial XD und als er sich danach wie ein schmollendes Kleinkind verhalten UND gefühlt hat, da hat er es noch zusätzlich bestätigt. Aber klar, wenn man schon seine persönliche Droge entdeckt hat, kann man schwer davon lassen. Nur Sam, der hält sich davon ab. Faszinierenderweise weil er weiß(!), dass er fast sofort die gesamte Kontrolle verlieren wird. Aber wer kann's ihm verübeln? Vor allem, da er vermutlich sexuell unausgeglichener ist, als Dean.

Geil find ich auch die Szene, in der Henriksen die Porträtzeichnung sieht XD und ich dachte schon, irgendwer wäre erkannt worden, aber dann ist es Tom Hanks *ggg* das war genial ;) na mal sehen, wann sie aufeinander treffen ^^

Dean und Jenny zusammen, sind dann einfach putzig. Man merkt, dass er die Erfahrung hat und vor allem, dass er sich ja fast mehr wie ihr Vater fühlt. Wie bei Sam. Völlige Hingabe. Aber süß ^^ Wie sie so ihre Kekse futtern und Dean alles zärtlich, aber mit seiner sarkastischen, "total männlichen" Art löst XD passt auch super zu ihm.
Also die Sprüche während dem Windeln wechseln ^^ Und Jenny scheint auch schon genau zu lernen, wie sie ihn rumkriegt.
Einfach eine süße, kleine Familie.

Jetzt fehlt nur noch, dass Sam und Dean ein bisschen mehr Zeit füreinander haben. Aber so wie ich das sehe, wird in den nächsten Kapiteln erst einmal diese Nacht und der Fall bearbeitet. Das interessiert mich aber auch brennend. Vor allem, wird Henriksen noch rechtzeitig dazu kommen? Werden sie die Leiche finden?
Ist Sams Geschichte der wahre Hintergrund?

Also dann, ich bin gespannt ;)
Das war ein schönes Kapitel.
lg und eine gute Nacht.
Morathi


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