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Zwei Jäger und ein Baby

DxS
von

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Ein Sonntagsausflug, ein Bienenstich und ein heiß kalter Schauer

@ Morathi: Ich wollte eigentlich gar nichts gruseliges bei der Situation erwecken. Wow, was ich alles so unbewusst mit rüber bringe.

Die sache zwischen den beiden wird sich auch weiterhin langsam entwickeln. Sie werden also auf keinen Fall von null auf hundert anfangen rumzumachen wie die Kanickel.

Toll, dass ich dir in Sachen Song weiter helfen konnte. Als ich den Song neulich im Radio gehört habe, dachte ich mir, dass passt super zu dem Kapitel und hab den noch nachträglich eingefügt.

@Fine: Ein weißes Kleidchen ist es zwar nicht geworden, aber ließ selbst.

@Noir10: Ich mag es irgendwie Dean unmännliche Sachen machen zu lassen und für Sammy macht er eh alles

@RyouAngel: Man darf ja wohl noch mal ein paar unschuldige Andeutungen machen *grins*. Ja, wenn die aus dem Haus raus sind erwartet die beiden erstmal wieder mehr drama. Aber vorher passiert noch was schönes
 

So, dann hier das neue Kapitel

+++++++++++++++++++++++++++++++++
 

Am nächsten Morgen wachte Sam als erster auf. Er sah zur anderen Seite des Bettes hinüber und wich ein wenig zurück, als er merkte, dass er seinen Arm um Deans Mitte gelegt hatte, ihn also während der Nacht im Arm gehalten hatte. Was hatte ihn da nur geritten? Zum Glück war er vor dem Älteren wach geworden. Nicht auszudenken, was er ihm für einen Vortrag halten würde, wenn er in Sams Umarmung aufgewacht wäre. Sam sah Dean zärtlich an. Wenn er schlief sah er einfach zum anbeißen aus. Sam seufzte, er hätte Dean gerne noch länger im Arm gehabt, aber er konnte nicht riskieren, dass der Ältere aufwacht, während Sam sich an ihn kuschelte. Der Jüngere stand auf und ging unter die Dusche.
 

Dean wurde wach als ihm der Duft von Zitrusfrüchten in die Nase stieg. Er drehte sich um und sah zur Tür, die ins angrenzende Badezimmer führte. Sie war nur angelehnt und aus dem Spalt drangen Wasserdampfschwaden mit eben diesem Duft in das Schlafzimmer. Jetzt wusste er auch warum er fand, dass Sam nach Obst und Zitronenbonbons roch. Dean stand gerade in dem Moment auf, als Sam in ein Handtuchgewickelt aus dem Bad kam. Der Ältere wollte eigentlich nicht hinsehen, aber irgendwie schweiften seine Augen doch wieder über Sams Oberkörper.

„Guten Morgen Dean! Habe ich dich geweckt?,“ fragte Sam und nahm frische Unterwäsche aus einer Schublade.

„Morgen Sammy! Nein, du hast mich nicht geweckt,“ sagte Dean, der nun jeden Zentimeter Haut von Sams breitem Rücken musterte.

„Ähm, ich werde mal Kaffee kochen,“ sagte Dean und verschwand nach unten. Normalerweise wäre er jetzt auch duschen gegangen, aber das ganze Badezimmer trug ja immer noch einen Hauch von Sammy. Da jetzt rein zu gehen würde ihn wahrscheinlich wahnsinnig machen. Je länger er Sams Präsenz ausgesetzt war, desto größer wurde die Wahrscheinlichkeit, dass Dean durchdrehen würde und etwas tat das Sam mit höchster Wahrscheinlichkeit verschrecken oder gar anekeln würde. Warum musste alles an Sam Dean auch so unglaublich anmachen?
 

Einige Minuten später kam Sam mit Jenny nach unten. Diesmal war es Dean, der ihm eine Tasse Kaffee reichte.

„Ich hoffe du konntest genug schlafen,“ sagte Sam während er Jennys Frühstück vorbereitete.

„Als du kleine Nervensäge eingeschlafen warst, konnte ich auch endlich zur Ruhe kommen.“

„Dein Onkel fängt schon am frühen Morgen wieder an zu stänkern, ist das zu glauben?,“ sagte Sam zu seiner Tochter. Er setzte sie in ihren Hochstuhl und trank einen Schluck Kaffee.

„Alter! Der ist ja so stark, damit könntest du Tote zum Leben erwecken,“ sagte Sam.

„Du bist halt nichts gutes gewöhnt Sammy,“ entgegnete der Ältere und machte sich daran Jenny zu füttern. Sam ging zum Kühlschrank und goss sich einen großen Schluck Milch in seinen Kaffee. Dann sah er auf die Uhr. Es war halb elf.

„Meinst du, ich kann Mr. Mitchell um diese Zeit schon anrufen?“

„Warum nicht?“

„Es ist Sonntag. Vielleicht will er richtig ausschlafen.“

„Er hat gesagt, wenn wir ein Problem haben, können wir ihn jeder Zeit anrufen,“ sagte Dean.

„Ich glaube, dass hat er nicht wörtlich gemeint.“

„Jetzt ruf ihn schon an.“ Der Ältere rollte mit den Augen und schob Sam nach draußen in den Flur, wo sein Handy lag.
 

„Ja Mr. Mitchell, das verstehe ich. In Ordnung, dann also am Montag und entschuldigen sie noch mal die Störung. Schönen Sonntag noch,“ sagte Sam und legte auf. Er ging ins Wohnzimmer. Dean war nachdem er Jenny gefüttert hatte mit ihr ins Wohnzimmer gegangen, wo er jetzt gerade dabei war Jenny mit Sonnencreme einzureiben. Er hatte der Kleinen mit der Creme ein Smilie aufs Gesicht gemalt. Sam lächelte bei dem Anblick.

„Und?,“ sagte Dean und sah Sam fragend an.

„Mr. Mitchell hat gesagt heute arbeiten die Leute von der Hauswartung nicht, aber sie werden am Montag vorbei kommen um die Klimaanlage zu reparieren.“

„Das heißt, ich muss entweder hoffen, dass es heute Nacht nicht wieder so warm wird, oder mich wieder als Schlafgast bei dir anmelden.“

„Ich glaube ein weitere Nacht mit dir halte ich gerade noch aus,“ sagte Sam und lächelte.

„Ich kann ja froh sein, dass wir nicht Winter haben und die Heizung ausgefallen ist, wenn ich dann mit dir in einem Bett schlafen müsste, würde ich wahrscheinlich erfrieren, weil du mir die Decke klauen würdest.“

„Woher willst du das wissen?“

„Das hast du als Kind auch immer gemacht, als wir beide noch in einem Bett geschlafen haben,“ erklärte Dean.

„Ich kann mich nicht erinnern, dass du je was darüber gesagt hast.“

„Natürlich nicht. Du warst mein kleiner niedlicher Bruder und ich wollte, dass du es warm und behaglich hast.“

„Ich bin immer noch dein Bruder. Heißt das, dass du mir noch immer die Decke überlassen würdest?,“ fragte Sam interessiert.

„Der Unterschied ist, dass du jetzt nicht mehr klein und niedlich bist.“ ~Sondern groß und verdammt heiß~ fügte Dean in Gedanken hinzu.

„Das beantwortet nicht meine Frage.“ Dean seufzte.

„Natürlich würde ich dir die Decke überlassen, aber ich würde mich freuen, wenn du so freundlich wärst mir etwas davon abzugeben.“ Er verrieb die Creme auf Jennys Stirn.

„Nur damit du es weißt Dean, ich würde dir meine Decke auch jederzeit überlassen,“ sagte Sam und ging in die Küche zurück um seinen Kaffee auszutrinken. Der Ältere lächelte. Nachdem er Jenny eingecremt hatte ging er mit ihr wieder in die Küche.

„Hat Mr. Mitchell auch gesagt, wie lange wir noch bleiben können?,“ fragte Dean.

„Am Freitag sollen wir raus sein. Am Samstag kommt ne Putzkolonne und am Montag wollen schon die neuen Besitzer einziehen.“

„Huh, das wird aber knapp. Was machen wir, wenn wir den Fall bis dahin noch nicht abgeschlossen haben?“

„Dann müssen wir wohl für den Rest der Zeit in ein Motel.“

„Ich werde mir am Montag noch mal die Wartungslisten genau ansehen. Vielleicht krieg ich raus, wann der Bus mit unserem letzten Teil das nächste Mal in die Zentrale kommt.“

„Vielleicht reicht es auch wenn du raus kriegst wo er gerade ist. Ich meine wenn es in der Nähe ist könnten wir nachts zum entsprechenden Busbahnhof fahren und du holst das Teil.“

„Wie stellst du dir das vor? An ein Lenkgetriebe kommt man nicht so einfach ran. Das muss ich schon in der Werkstatt machen und auch dann wird es nicht gerade einfach das unbemerkt da raus zu schmuggeln.“

„Okay, ich gebe mich geschlagen.“

„Guck nicht so bedröppelt. Wir kriegen das schon hin,“ sagte Dean und legte Sam aufmunternd die Hände auf die Schultern.
 

„Gut, dass ihr da seid. Theresa hat so viel Essen für das Picknick gemacht, dass wahrscheinlich alles gar nicht in unseren Kofferraum passen wird,“ sagte Nelson als er den dreien ein paar Stunden später die Tür öffnete.

„Das hört man doch gerne,“ sagte Dean und grinste.

„Fresssack,“ ließ Sam verlauten.

„Mistkerl,“ kam es von Dean.

„Idiot,“ sagte Sam.

„Wie ich sehe versteht ihr euch heute mal wieder blendend,“ sagte Nelson. Er nahm Sam Jenny ab, da dieser auf die Toilette wollte und ging mit ihr in die Küche.

„Benehmen sich deine Eltern immer so verrückt?,“ fragte er die Kleine. Dean folgte ihm in die Küche und sah sich zwei großen Picknickkörben gegenüber.

„Ich hoffe, dass das reichen wird,“ sagte Theresa und stellte noch eine Kühlbox dazu.

„Hi Dean!,“ begrüßte sie ihn dann.

„Hi Theresa! Wie sehe warst du fleißig.“

„Allerdings. Ich muss ja schon mal üben für das Familienpicknick am 4. Julie.“

„Also wenn du ein Versuchskaninchen brauchst für dein Essen, Dean steht dir sicher gerne zur Verfügung,“ sagte Sam als er nun ebenfalls in die Küche kam. Er nahm Jenny wieder auf den Arm.

„Zuerst ein Mal brauche ich jemanden der mir beim tragen hilft,“ sagte Theresa und schnappte sich die Kühltasche. Dean bekam von Sam Jenny aufgedrückt. Der Jüngere hatte Theresa gewarnt Dean einen der Picknickkörbe tragen zu lassen, da Dean wahrscheinlich zu Yogi Bär mutieren würde und vom Inhalt des Korbes nicht mehr allzu viel übrig bleiben würde. So trugen Sam und Nelson die Picknickkörbe und luden alles in Nelsons Auto.
 

Zehn Minuten später erreichten sie einen Parkplatz nahe dem See. Sie entschieden sich für einen Picknickplatz unter einer großen, alten Weide, der genügend Schatten bot. Während Theresa die Decke ausbreitete und die Lebensmittel auspackte erzählte Nelson Sam und Dean von einer Legende die es um den See gab.

„Ihr interessiert euch doch für Geister. Kennt ihr schon die Story von dem Geist der hier in einem Teil des Sees spuken soll?,“ fragte er die beiden. Sam rollte mit den Augen. An vielen Legenden war ja was dran, dass hatte er Hautnah mitbekommen, aber trotzdem hatte er momentan einfach keine Lust auf solch eine Geschichte, da er ziemlich sicher war, dass an ihr nichts dran war. Er hatte sämtliche Legenden über die Region geprüft, aber das was er gelesen hatte waren wirklich nur Legenden und es gab keine Beweise dafür, dass die Geister aus diesen Legenden eine Gefahr für Menschen darstellten. Außerdem störte ihn Nelsons Art wie er auf das Thema zu sprechen kam. `Ihr interessiert euch doch für Geister`, das war ja genau so ein blöder Spruch wie `Du bist doch Zauberer, mach mal nen Trick`. Sie interessierten sich nur soweit für Geister wie es ihnen half sie auszulöschen. Er wollte zwar nicht unhöflich sein, aber hatte wirklich kein Interesse an der Story, also sagte er so freundlich wie möglich:

„Erzähl Dean davon. Ich werde mal sehen ob ich deiner Frau helfen kann.“ Sam ging mit Jenny auf dem Arm und ihrer Wickeltasche über der Schulter zu Theresa herüber. Dean sah ihm hinterher. Er hatte ihm am Gesicht ablesen können, dass er Momentan keine Lust auf solcherlei Kindereien hatte und konnte es ihm nicht verübeln. Scheinbar war Nelson nicht klar, dass Geister zu jagen nicht so war als wenn man Briefmarken sammeln würde, aber er brachte es so rüber.

„Ich glaube zwar nicht, dass an der Geschichte was dran ist, aber schieß los,“ sagte Dean zu seinem Kollegen während sie noch einmal zum Wagen gingen um den zweiten Picknickkorb und die Kühlbox zu holen. Das Scheinbar mangelnde Interesse der beiden hatten Nelson den Wind aus den Segeln genommen, also rasselte er die Geschichte herunter.

„Also nach dem Charlie Pitts, ein Mitglied von Jesse James Bande, bei dem Schusswechseln nach ihrem letzten Überfall getötet wurde, hat man seine Leiche in eine Kiste gelegt und sie in diesen See getaucht. Dr. Henry Hoyt, ein lokal bekannter Arzt, wollte das bloße Skelett als Anschauungsobjekt für sein Büro und die Überlieferung besagt, dass der Geist von Charlie Pitts jetzt in dem Teil des Sees spukt in dem seine Leiche eingetaucht wurde.”

„Hat den Geist je jemand gesehen, den du kennst?,“ fragte Dean.

„Nein, wie gesagt es ist ja nur eine Legende.“

„Wenn ihn in niemand gesehen hat den du kennst, dann kannst du beruhigt schlafen,“ meinte Dean, gab ihm einen freundschaftlichen Klaps auf die Schulter und ging dann zu Theresa, Sam und Jenny herüber. Nelson folgte ihm. Dean setzte sich neben Sam, der gerade dabei war Jenny mit Fruchtbrei zu füttern. Der Jüngere sah ihn fragend an. Dean schüttelte nur mit dem Kopf und Sam verstand und nickte. Was Nelson zu sagen gehabt hatte, war nicht wichtig gewesen. Sam reichte Dean einen Becher Eistee.

„Danke,“ sagte Dean und lächelte. Theresa nahm bereits die restlichen Picknickutensilien aus dem zweiten Picknickkorb während Nelson an alle Teller verteilte. Ein paar Minuten später meinte Theresa dann:

„Es ist angerichtet. Bedient euch.“ Das musste man Dean nicht zweimal sagen. Beim Essen war der Ältere ganz in seinem Element. Sam warf ihm immer wieder Blicke zu. Wenn Sam nicht wüsste, dass Dean so einiges verdrücken konnte, hätte er sich Sorgen darüber gemacht, dass sich der Ältere vielleicht später würde übergeben müssen, aber die Gefahr bestand bei Dean nicht und so probierte er alles was Theresa gemacht hatte – sogar den Salat. Es war wirklich von allem reichlich da, besonders die Mini-Steak-Sandwichs hatten es Dean angetan. Während des Essens erzählte Theresa ihnen von ihrer Cousine und deren Baby und wie sie und Nelson mit ihren Familien immer den 4. Julie feierten.

„Letztes Jahr waren wir hier am See. Das Feuerwerk war klasse,“ sagte Theresa.

„Und was macht ihr immer am 4. Julie?,“ fragte Nelson die beiden. Sam und Dean sahen sich an. Was sollten sie darauf antworten? beide konnten sich nicht erinnern, dass sie jemals den 4. Julie oder andere Nationalfeiertage gefeiert hätten.

„Wir bleiben unter uns und genießen die Zeit miteinander, nichts aufregendes,“ sagte Sam und legte seinen Arm um Dean, so wie es der Ältere am Vortag gemacht hatte.

„Ja, wir haben beide nicht nennenswert viel Familie,“ sagte Dean. Nelson sah Theresa an. Die beiden Winchesters wussten was jetzt kommen würde.

„Nelson und ich würden euch gerne zu unserem Familienpicknick einladen wenn ihr Lust habt,“ sagte Theresa auch wie erwartet.

„Danke, dass ist nett von euch. Wir werden darüber nachdenken,“ sagte Sam und lächelte. Bis zum 4. Julie waren es noch über zwei Wochen. Dean und er hätten gerne zugesagt. Sie mochten die beiden, aber sie wussten ja noch nicht mal ob sie am Independence Day noch in St. Paul sein würden. Es fehlte noch ein Teil des verunglückten Busses, dass sie hoffentlich bald finden würden und danach sollten sie weiter ziehen. Vor allem weil der Vertrag für das Musterhaus Ende der nächsten Woche auslief und Nelson und Theresa schon angekündigt hatten sie in ihrer „Richtigen Wohnung“ besuchen zu wollen, die ja nun mal nicht existent war. Sam würde zu gerne in dem Haus wohnen bleiben. Er befürchtete, dass Dean sich wieder mehr von ihm entfernen würde, sobald sie nicht mehr das Paar spielten. Dean hätte gerne zugesagt, aber wer wusste schon ob sie am 4. Julie überhaupt noch in der Stadt waren. Ein Teil von ihm wollte mit Sam und Jenny hier bleiben, weil er glücklich mit ihnen war. Wenn sie weiter zogen konnte er Sam wohl kaum weiter so Nahe sein wie Dean es wollte. Aber ein anderer Teil von ihm sagte ihm, dass sie weiter mussten um ihren Job zu erledigen. Das war nun mal ihr Leben. Nein, eigentlich war es sein Leben. Sam und Jenny hatten etwas Besseres verdient und er wünschte er könnte den beiden ein normales Leben ermöglichen. Es war deutlich spürbar wie wohl Sam sich fühlte seit sie hier waren und Dean wollte das Sam auch weiterhin glücklich sein konnte. Wieder einmal verfluchte er sich dafür, dass er den Jüngeren von Stanford weg geholt hatte.

„Dean?“ Der Ältere wurde aus seinen Gedanken gerissen als er eine Hand auf seiner spürte und eine wohlbekannte Stimme sanft seinen Namen aussprach. Er hob den Kopf und sah in Sams wundervolle Augen. Die Hand auf seiner war Sams. Dean lächelte.

„Ist alles okay?,“ fragte Sam ihn.

„Ja,“ sagte der Ältere. Aber eigentlich war nichts okay. Dean konnte den Drang Sammy an sich zu ziehen und zu küssen kaum unterdrücken. Sams warmer, leicht besorgter Blick und seine Hand auf seiner machten es nur noch schwerer. Dean griff nach seinem Eistee.

„Dann ist ja gut. Du warst kurz wie weg getreten,“ sagte Sam und ließ Deans Hand los. Der Ältere seufzte leise.

„Möchtet ihr noch was essen? Wenn nicht würde ich die Sachen wieder einpacken, ehe wir von einer Horde Ameisen überfallen werden,“ sagte Theresa. Da alle, sogar Dean, satt waren, konnte Nelsons Frau wieder alles einpacken. Die leicht verderblichen Lebensmittel hatte sie zu den Getränken in die Kühlbox getan. Kurz darauf ging Nelson in das gut 300 Meter entfernt aufgestellte Toilettenhäuschen.

„Hey, hilft mir vielleicht einer von euch die Körbe wieder zum Auto zu bringen?,“ fragte Theresa die beiden Brüder. Dean, der gerade angefangen hatte sich mit Jenny ein Bilderbuch anzusehen blickte auf.

„Ja, ich helfe dir,“ sagte Sam und wuschelte seiner Tochter durchs Haar. Dann nahm er den einen Korb und folgte Theresa zum Auto. Sie öffnete den Kofferraum und Sam stellte die Körbe hinein. Dann reichte sie ihm noch ein paar Wasserflaschen, die sie gleich noch in die geräumige Kühlbox packen wollte. Auf dem Weg zurück zu ihrem Picknickplatz liefen zwei gut trainierte Jogger Anfang zwanzig an den beiden vorbei. Theresa warf ihnen leicht anzügliche Blicke nach und gab einen leisen Pfiff von sich.

„Ich weiß schon weshalb ich so gerne hier her komme,“ sagte sie und grinste.

„Was?,“ gab Sam von sich. Er hatte die Jogger nur nebenbei registriert. Seine ganze Aufmerksamkeit galt Dean. Er lag auf seinen Unterarm gestützt auf der Picknickdecke. Jenny saß gegen seine Brust gelehnt vor ihm. Mit seiner freien Hand hielt Dean das Bilderbuch.

„Sag bloß dir sind die beiden Prachtkerle mit ihren knackigen Hintern nicht aufgefallen, die eben an uns vorbei gelaufen sind,“ sagte sie verdutzt.

„Ich habe nicht sonderlich auf sie geachtet,“ sagte Sam nur.

„Echt nicht?“

„Nein, warum sollte ich auch. Ich steh nicht auf Männer,“ sagte Sam ruhig.

„Was? Aber du und Dean ihr seid doch…,“ stammelte Theresa, die jetzt total verwirrt war. Sie hatte den jüngeren Winchester am Arm gepackt und sah ihn entgeistert an. Sam lächelte.

„Ja sind wir, aber Dean…, Dean ist der Einzige, verstehst du? Er ist in meinem Leben die eine besondere Person, er bedeutet mir einfach alles.“ Theresa entging nicht das warme glänzen in Sams Augen bei diesen Worten. Sie lächelte.

„Dean kann sich wirklich glücklich schätzen jemanden wie dich zu haben.“ Sam lächelte immer noch. Er hatte Theresa nicht belogen. Es war das, was er tief im inneren für Dean empfand und die Empfindungen drangen Tag für Tag weiter an die Oberfläche. Sie gingen über den Rasen wieder zur Picknickdecke. In ein paar Metern Entfernung sahen sie auch Nelson zurück kommen. Sie ließen sich wieder auf der Decke nieder.

„Also, die haben echt an der Sauberkeit auf den Toiletten gearbeitet, wenn ich da an letztes Jahr denke,“ sagte Nelson.

„Kein widerlicher Fliegenschwarm mehr, wenn man die Tür öffnet?,“ fragte Theresa.

„Nein.“ Er setzte sich hinter seine Frau, die sich an ihn lehnte. Sam verstaute das Wasser in der Kühlbox und beobachtete dann Dean, wie er sich noch immer mit Jenny das Bilderbuch über eine Marienkäferfamilie ansah. Seine Tochter sah unglaublich niedlich aus in ihrem hellblauen Sommerkleidchen mit der Schildkröte von „Findet Nemo“ darauf. Schildkröten hatten es ihr scheinbar angetan. Sam lächelte, irgendwie konnte er heute gar nicht mehr aufhören zu lächeln.
 

Eine halbe Stunde später war Jenny eingedöst. Mit ihrer Plüschschildkröte als Kopfkissen lag sie nun friedlich zwischen Dean und Sam auf der Decke im Schatten der Weide. Sam packte gerade das Bilderbuch wieder in die Wickeltasche während Dean von einer Biene belästigt wurde, die um den Rest Eistee in seinem Becher kreiste. Der Ältere versuchte sie einige Male mit einem Schlenker seiner Hand zu vertreiben, was ihr scheinbar nicht gefiel, denn sie ließ von dem Eistee ab und umkreiste jetzt seinen Kopf.

„Dean hör auf nach ihr zu schlagen, dann wird sie schon wieder abschwirren,“ sagte Sam.

„Rede nicht mit mir als wäre ich ein Kind,“ maulte der Ältere.

„Dann hör auf dich wie eins zu benehmen,“ konterte Sam.

„Sie verschwindet aber nicht,“ sagte Dean. Als er das Summen dicht an seinem Ohr hörte drehte er etwas zu hektisch den Kopf weg und spürte kurz darauf ein schmerzendes Brennen an seinem Hals.

„Verdammtes Vieh,“ fluchte Dean und fasste sich an den Hals.

„Lass mich mal sehen,“ sagte Sam.

„Es geht schon,“ sagte Dean.

„Dean!“ Der Jüngere griff bestimmt nach Deans Hand und zog sie weg.

„Ich werde dir einen Eiswürfel aus der Kühlbox holen,“ sagte Theresa.

„Es war definitiv ne Biene. Der Stachel steckt noch.“ Sam zog Dean zum Stamm des Baumes unter dem sie saßen, damit er sich anlehnen konnte.

„Halt still, ich zieh ihn raus,“ sagte der Jüngere im leichten Befehlston. Sam hatte in den Babyratgebern etwas über die Behandlung von Insektenstichen gelesen und wendete sein Wissen nun an. Da Sam keine Pinzette zur Hand hatte, fasste er den Stachel vorsichtig mit den Fingernägeln und achtete darauf, dass die Giftdrüse der Biene, die noch mit am Stachel hing, nicht gequetscht wurde, damit nicht noch mehr Bienengift unter Deans Haut geriet.

„So, der Stachel ist raus.“ Sam legte Dean geradezu zärtlich die Hand auf die Brust. Sein Kopf kam Deans Hals immer näher.

„Sam was…,“ war alles was Dean noch raus bekam. Sanft hatte Sam seine Lippen um den Stich platziert und begann damit das Gift heraus zu saugen. Dean stöhnte auf. Wie konnte Sam so was tun? Wollte er ihn wahnsinnig machen? Ein heißer Schauer überkam den Älteren und ein unglaublich erregendes Kribbeln durchfuhr seinen Körper als Sams warme Lippen seine Haut berührten. Der Schmerz war wie vergessen. Sam jedoch führte das Stöhnen auf den Schmerz zurück. Schließlich löste der Jüngere seine Lippen wieder von Deans Hals und spuckte das ausgesaugte Gift aus. Nur zu gerne hätte er Deans Haut noch etwas länger unter seinen Lippen gespürt. Theresa reichte Sam einen Eiswürfel. Diesen ließ er sachte über Deans Hals gleiten und kühlte somit den Stich. Dean fühlte Sams Fingerkuppen über seinen Hals gleiten. Wieder entwich ihm ein Stöhnen und diesmal überkam ihm ein kalter Schauer, den er als nicht weniger erregend empfand als den ersten. ~Reiß dich zusammen Dean~ sagte er zu sich selbst. Dann nahm er Sam den Eiswürfel aus der Hand. Wenn der Jüngere ihn weiter so berühren würde, konnte er für nichts garantieren. Auf seiner Haut hatte sich bereits eine gewaltige Gänsehaut ausgebreitet.

„Danke Sammy,“ sagte Dean und hielt sich nun selber den Eiswürfel an den Hals.

„Es müsste bald besser werden,“ sagte Sam.

„Ist es schon,“ sagte Dean und lächelte.

„Also ich werde wohl in Zukunft immer Eiswürfel dabei haben, wenn wir uns treffen. Dean scheint ja ziemlich verletzungsanfällig zu sein,“ meinte Theresa, die Dean nach der Poltergeist Sache bereits mit einem Eisbeutel versorgt hatte.

„Eigentlich ist Sam der Tollpatsch von uns beiden,“ neckte er den Jüngeren.

„Bin ich nicht,“ wehrte sich Sam.

„Bist du doch, aber du bist auch eine verdammt gute Krankenschwester,“ sagte Dean grinsend. Er konnte gerade noch Sams Faust abfangen die auf seinen Oberarm zielte.

Theresa und Nelson lachten. Diese beiden waren einfach eine Klasse für sich, dachte das Ehepaar. Sam rollte mit den Augen.

„Wenn dann bitte schön Krankenpfleger,“ meckerte Sam.

„In Ordnung Sammy, dann eben Krankenpfleger,“ sagte Dean und lächelte.
 

Sie blieben noch bis zum Sonnenuntergang. Dean redete mit Nelson über Sport während Sam und Theresa mit Jenny spielten, dann lästerten sie über die Kollegen auf der Arbeit, dann alberte Dean noch etwas mit Sam und Jenny rum während sie beobachteten wie die Sonne am Horizont verschwand und den Himmel in ein warmes orange hüllte. Schließlich packten sie zusammen, verabschiedeten sich und fuhren nach Hause. Da es genau so warm war wie am vergangenen Abend, gingen die beiden nach einem lustigen Fernsehabend – es lief ein King of Queens Marathon – gemeinsam zu Bett. Für beide ging ein wunderbarer Tag zu Ende.

„An so ein normales Leben könnte man sich glatt gewöhnen,“ sagte Dean.

„Ja, wir sollten den Zustand in dem wir uns befinden solange genießen wie es geht.“

„Ja.“ Einen Augenblick schwiegen beide. Dann lachte Dean.

„Was ist?,“ fragte der Jüngere.

„Ich mir uns beide gerade in ups - Uniformen vorgestellt. Gott sahen wir blöd aus, aber vielleicht ist das ne gute Idee für ne neue Tarnung,“ sagte Dean.

„Dean, du trägst keine Shorts,“ sagte Sam, der bei der Vorstellung ebenfalls lachen musste.

„Stimmt auch wieder. Gute Nacht Sammy.“

„Schlaf gut Dean.“ Sam schaltete das Licht der Nachttischlampe aus. Bald darauf waren sie eingeschlafen und merkten nicht wie sie sich in der Nacht aneinander kuschelten.



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Von: abgemeldet
2009-11-25T22:25:09+00:00 25.11.2009 23:25
Ach süß! Sie kuscheln!

und ui ui..... Sammy als Krankenpfleger, der das Gift raussaugt! Das war echt ne genial idee! Wirklich!!!!!!!!! *smile*

knuddel
Von: abgemeldet
2009-04-29T16:22:18+00:00 29.04.2009 18:22
Also ich sollte wohl kein Kapitel über ein Picknick lesen, wenn ich eh schon Hunger hab. *sigh*
Und ich dachte während dem Lesen noch, sie könnten sich doch einfach küssen, fände ja keiner was dabei, schließlich sind sie ein Paar.^^ Aber ich weiß, ich weiß, dem steht ja noch was im Weg. Und dafür haben wir ja diese Bienenstichsache bekommen, die mir echt i-wie gefallen hat. Liegt bestimmt an Deans Reaktion, konnte mir das Ganze sehr gut vorstellen.;)
Und so süß wie Sam meint es gibt niemanden außer Dean für ihn, hach, das hat mir ja auch sehr gefallen.
Inzwischen schlafen sie also schon aneinandergekuschelt, was?;)
Das musste ja irgendwann mal kommen. Finde ich gut, sehr gut sogar.
Man spürt immer mehr das Prickeln zwischen ihnen in der Luft.
Ja, läuft doch alles sehr gut, sie sollen sichs nur nicht zu gemütlich in ihrem "normalen Leben" machen, sonst geht doch immer was schief.:D
lg
Von:  RyouAngel
2009-04-23T11:45:48+00:00 23.04.2009 13:45
Oh das war ja wiedereinmal unheimlich niedlich und mein Wunsch vom letzten Kap ist wahr geworden, die Klima wurde noch nicht repariert XD

Das Picknick war auch toll, ich hab richtig gezittert als Sam an Deans Hals saugte um das Bienengift rauszubekommen~
*schmelz*

Und dann wie er einfach sagt er stehe nicht auf Männer XD
Ich dachte schon du Idiot!
Aber diese Erklärung dann...
Einfach zu süß~

Ich freue mich nun schon sehr auf das nächste Kapitel~

RyouAngel
Von:  Morathi
2009-04-22T08:02:53+00:00 22.04.2009 10:02
Hi =)

Ein echt süßes Kapitel! So ein Picknik hat wirklich seinen Reiz und hat sowohl bei Sam als auch bei Dean ja anscheinend die Sehnsucht gesteigert ;) irgendwann wird einer von beiden explodieren, was?
Und wieder einmal, ähnlich wie bei der Sache mit dem Bett, ist es Sam, der selbstverständlich Deans Hand nimmt, ihm näher kommt, ihm seine Hand auf die Brus legt und dann das Gift auf eine faszinierende Art und Weise aussaugt *gg*
ich sage jetzt mal vorsichtig, dass Dean das vermutlich wenn nur zögernd gemacht hätte. Aber aus dem Grund, dass er Angst hat, sich nicht beherrschen zu können :P

Absolut süß und liebenswert find ich die Liebeserklärung von Sam, die er ja leider nicht gegenüber Dean geäußert hat ^^ So wie er ausschließlich auf Dean fixiert ist, ihn alles andere kalt lässt und dann dieses Zugeständnis. Ich glaube Sam ist glücklicher mit dem Gefühl, während Dean Angst hat dass er zuviel zeigt.
Aber genug der Interpretation XD
Diese Stelle war auf alle Fälle wundervoll!

Und soviele andere Stellen in diesem Kapitel auch =) Süß, süß, süß!
Ich bin ja mal gespannt, ob sie das letzte Teil noch finden, wann und ob dann alles geklappt hat. Wo werden sie dann hinziehen? Und was wird mit ihren Freunden? Sie verstehen sich ja ziemlich gut mit ihnen ^^

Also, ich freue mich aufs nächste Kapitel ;)
schönen Tag noch!
lg
Von:  L_Angel
2009-04-21T21:24:50+00:00 21.04.2009 23:24
Das neue Kapi hat mir sehr gut gefallen!!!!
Das mit dem Bienenstich war wirklich eine sehr gute Idee, konnte mir sehr gut vorstellen wie Dean verwirrt/errötet/erregt(?) aussieht, als Sam ihm plötzlich das Bienengift aussaugt!!! *sweeeeetttt!!!!*
Echt geniale Idee!!!!
Freu mich wenn es weiter geht, schreib bitte schnell weiter, ja??

*wink*
L_Angel^^
Von:  KC8
2009-04-21T20:52:50+00:00 21.04.2009 22:52
*freu* Schön das es weiter geht:)!
Mal wieder ein klasse Capi^^
Kann mir richitg bildlich vorstellen,
wie Dean von der Biene angegriffen wird.
Und dann Sam als "Krankenpfleger", sehr süß!
Bitte schreib schnell weiter!
*wink*
Sam
Von:  Noir10
2009-04-21T20:11:13+00:00 21.04.2009 22:11
Wiieeeeeeeee schööööööön, ich wäre an deans stelle mit der biene aufgesatnden und wie ein auf gescheuchtes huhn durch die gegen gelaufen aber trotzallem mit den händen gefuchtelt.
Ich finde die kleine voll süüüß besonders das mit den kuscheltier imer ich brauch meine kuscheltiere auch immer zum kuscheln oder schlafen.
acvh und ich dacht jezt muss es doch passieen bei dn sonnenuntergan ein kleiner Kuss auf die lippen wäre sooo schöön gewesen, und ist wirklich sehr kurzfristig das sie ausziehen müssen da gebe ich dean recht.
Freu mich schon wenn es weiter geht!!
^^-^^

Von:  Fine
2009-04-21T19:54:58+00:00 21.04.2009 21:54
Hey, gut das es endlich weiter geht.
Ich fand zwar ein weißes Kleidchen hübscher, aber mit dem hellblauen Kleid mit der Schildkröte drauf, ist sie bestimmt auch total niedlich.

Ich fand das Kapi richtig süß und besonders die Stelle mit dem Bienenstich hat es mir angetan.
Ich mein, allein die Vorstellung, dass Sam an Deans Hals saugt (auch wenn es nur wegen dem Bienengift ist), ist einfach ... rar!
Oh, ich glaub gleich werd ich rot. *grins*

Okay, es war ein schönes Kapi und ich hoffe, dass du schnell weiter schreibst, ja?
Bis dann

P.S.: Juchhu, Erste!


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