Letzte Vorbereitungen
Vielen Dank an KC8, kaliel und RyouAngel für ihre lieben Kommentare. Ich bin froh, dass überhaupt jemand meine Story liest.
@RyouAngel: Das mit dem Namen ist wirklich ein lustiger Zufall. Dann bist du ja quasi teil meiner Story.
jetzt geht es aber endlich weiter
Letzte Vorbereitungen
Um Dean abzukühlen brachte Sam ihn erstmal zum nächsten Diner und das frittierte Zeug, das der Ältere dort zu sich nahm hatte schließlich auch die gewünschte Wirkung.
„Also für mich klang das nicht nach einem Dämon. Andrew und Beth scheine einem natürlichen Tod zum Opfer gefallen zu sein,“ sagte Sam.
„Ganz deiner Meinung. Ein Dämon nimmt sich nicht 5 Jahre Zeit um jemanden zu töten. Meinst du, er hat es auf das Baby abgesehen und die Großmutter ist nur schmückendes Beiwerk?,“ fragte Dean seinen Bruder.
„Ganz ehrlich, ich habe nicht die geringste Ahnung was für ein Motiv dieser Dämon hat. Ich weiß nur, dass er sehr bald Mrs. Ericsson und ihre Enkelin töten wird und das wahrscheinlich nur weil er gerade Lust dazu hat.“
„Nicht wenn wir es verhindern können,“ sagte Dean und legte den fälligen Geldbetrag in das kleine schwarze Mäppchen mit der Rechnung drin, die der Kellner ihnen gerade gebracht hatte. Sam musste immer noch grinsen, als er daran dachte wie verdutzt Dean geguckt hatte als er den Kellner erblickt hatte. Den Kaffee hatte ihnen noch eine blonde Kellnerin gebracht, die perfekt in Deans Beuteschema passte und mit der sein großer Bruder auch sofort auf Flirtkurs gegangen war. Jedoch muss wohl kurz danach ihre Schicht zu Ende gewesen sein und der Kellner, groß, schlank, dunkelhaarig trat an ihren Tisch um die Essensbestellung auf zu nehmen. Dean, der noch mit der Karte beschäftigt war und aus dem Augenwinkel nur die Uniform des Diners wahrnahm, hatte dann gesagt:
„Wir sind gleich so weit Schätzchen.“ Dean war richtig gehend auf geschreckt, verschluckte sich an seinem Kaffee und prustete als eine dunkle, raue Stimme darauf hin entgegnete:
„Gut, dann warte ich solange Süßer.“ Das schlimme daran war, dass der Kellner es ernst meinte und nun seinerseits versuchte mit Dean zu flirten. Der Ältere war jedoch viel zu perplex um das Missverständnis wirklich richtig zu stellen und Sam gab sich nicht die geringste Mühe, seinen Bruder aus der Situation zu befreien, dafür war das ganze viel zu lustig. Der Kellner nahm Dean seine Erklärungsversuche aber auch nicht ab. Als der Kellner ihnen das Essen brachte, schien er Dean richtig gehend mit seinen Blicken auszuziehen. Sam lachte als sein Bruder daraufhin anfing sich sein Hemd, dass er über seinem T-Shirt trug, zuzuknöpfen. Das Beste war aber zu sehen, wie Deans Kinnlade an diesem Tag abermals herunter klappte, als er sah, dass der Kellner ihm zusätzlich zur Rechnung auch seine Telefonnummer in das Mäppchen gelegt hatte.
„Das darf doch wohl nicht wahr sein,“ hatte Dean daraufhin gesagt.
„Tja Dean! Dein Charme ist halt allgegenwärtig und scheint nicht nur das weibliche Geschlecht in seinen Bann zu ziehen. Das sollte deinem Ego doch nur all zu zuträglich sein,“ neckte Sam ihn. Jemand der so gut aussah wie Dean durfte sich Sams Meinung nach nicht beschweren, dass sowohl Frauen als auch Männer auf ihn flogen.
„Dann muss ich mich wohl damit abfinden, dass ich nicht nur Gottes Geschenk an die Frauen bin sondern für die gesamte Menschheit,“ konterte Dean.
„Idiot.“
„Mistkerl.“ Beide lachten und sprachen dann wieder über den Fall.
Der Kellner schien mittlerweile auf den Trichter gekommen zu sein, Dean und Sam wären ein Paar und entschuldigte sich bei Sam weil er mit Dean geflirtet hatte. Sam legte daraufhin demonstrativ seinen Arm um Deans Hüfte und sagte:
„Tja, er ist leider schon vergeben. Aber das mit dem flirten war nicht so schlimm. Ich sage immer, Appetit darf man sich wo anders holen, aber gegessen wird zu Hause.“ Der Kellner zwinkerte den beiden zu und die Brüder verließen das Diner. Dean hatte im ersten Moment nicht einmal die Chance Sam deswegen bitterböse anzugucken. Er war viel zu überrascht darüber, wie gut sich Sams Arm um seine Hüften anfühlte, fast so als würden er genau da hingehören. Oh Man! Er brauchte wohl dringend wieder etwas erwachsenen Spaß – mit einer Frau- wenn ihm jetzt schon Berührungen von seinem Bruder gefielen. Schließlich stieß er Sam von sich.
„Was sollte das eben?,“ fauchte er den Jüngeren an.
„Hey, wenn er uns für ein Paar hält, lässt er dich wenigstens in Ruhe,“ rechtfertigte sich Sam.
„Da hast du auch wieder Recht. Aber ein Schulterklappser hätte es sicher auch getan.“
„Es sollte doch überzeugend wirken.“ Außerdem muss man ja jede Gelegenheit nutzen, wenn man seinem Umarmungsunwilligen Bruder mal körperliche Nähe abringen will.
„Also, werden wir uns heute Nacht vor Mrs. Ericssons Haus auf die Lauer legen und abwarten was passiert?,“ fragte Sam.
„Genau das hatte ich vor. Aber zuerst sollten wir ein Motel suchen. Wir müssen noch ein bisschen Weihwasser herstellen ehe wir heute Abend losziehen.“
„Das sollte reichen,“ sagte Dean und verschloss den Flachmann den er zu letzt mit Weihwasser gefüllt hatte und legte ihn zu den anderen in die Tasche. Sie hatten diesmal ein nicht ganz so schäbiges Motel gefunden und sofort mit der Herstellung des Weihwassers begonnen. Nachdem alles abgefüllt war, nahm Sam den Rosenkranz aus dem Eiskübel, trocknete ihn ab und legte ihn ebenfalls in die Tasche.
„Ich fühle mich trotzdem irgendwie unvorbereitet,“ sagte Sam.
„Ich weiß was du meinst. Wir haben nicht gerade viel Erfahrung mit Dämonen. Meinst du der Exorzismus aus Dads Tagebuch funktioniert auch bei dem Dämon hier?“
„Ich denke schon, aber ich befürchte, dass dieser Dämon wesentlich stärker ist als der im Flugzeug. Was ist, wenn du ihn nicht so lange in Schach halten kannst bis ich den Exorzismus gesprochen habe?,“ fragte Sam seinen Bruder mit besorgter Stimme.
„Wenn du einen Plan B hast nur raus damit.“
Sam seufzte und schüttelte mit dem Kopf. Dämonen stellten definitiv die größte Herausforderung für die beiden Jäger dar. Aber bis jetzt hatten sie zusammen noch alles gemeistert, also ermahnte sich Sam nicht schon vorher die Pferde scheu zu machen.
„Das ist wieder einer der Tage an denen ich wünschte Dad wäre hier,“ sagte Sam.
„Ich auch, aber er ist es nun Mal nicht. Also müssen wir das Beste daraus machen. Hör zu, ich fahre noch mal eben zum Tanken. Ruh du dich noch ein bisschen aus. Vielleicht findest du ja im Internet noch was, dass uns weiter helfen kann.“ Dean schnappte sich die Autoschlüssel und machte sich auf den Weg. Sam fuhr sich durch die Haare, dann setzte er sich an seinen Laptop. Er musste etwas finden, wenn er nicht wollte, dass das ganze in einem Fiasko endet.
Eine viertel Stunde später war Dean wieder zurück. Scheinbar hatte er nicht nur sein Baby mit einer Tankfüllung beglückt, sondern auch für sich selbst ein paar Vorräte besorgt. Aus einer mittelgroßen braunen Papiertüte ragte einer Familienpackung M&M’s heraus. Mit einem Grinsen im Gesicht warf er Sam eine Tüte Studentenfutter zu.
„Hier, Nervennahrung für dich, Collegeboy.“
Sam runzelte die Stirn, bedachte Dean für seinen dummen Spruch mit einem genervten Blick und schob die Nuss-Rosinen Mischung bei Seite.
„Hast du was entdeckt?,“ fragte Dean seinen Bruder und ließ sich auf dem Stuhl ihm gegenüber nieder.
„Wie man es nimmt. Es gibt im Netz einiges über Dämonen. Natürlich ist das meiste Schrott, aber ich habe tatsächlich etwas gefunden, was uns weiter Helfen könnte.“ Sam drehte den Laptop zu seinem Bruder um. Der Ältere las sich die Beschreibung über Dämonenfallen durch. Seine Mimik blieb dabei unverändert, so dass Sam nicht erahnen konnte, was Dean davon hielt. Schließlich hob der ältere Bruder die linke Augenbraue.
„Selbst wenn das funktionieren sollte, woher wissen wir welche von diesen Fallen wir verwenden müssen und vor allem wie sollen wir sie in der verbleibenden Zeit bis heute Abend in dem Kinderzimmer aufmalen?,“ fragte Dean.
„Also einen Schritt vor und zwei zurück,“ sagte Sam verzagend, denn auch her hatte keine Ahnung wie sie das bewerkstelligen sollten. Bis heute Abend würden sie sicher nicht mehr das Glück haben, das Haus verlassen vorzufinden. Diese Zeichnung war auch nicht unbedingt unauffällig, so dass Mrs. Ericsson sie unmöglich übersehen konnte. Vielleicht würde sie dann die Polizei rufen und dann waren noch mehr Menschen gefährdet, was Dean und Sams Job nicht gerade einfacher machen würde.
„So hart würde ich das nun nicht ausdrücken. Vielleicht können die Informationen noch für einen späteren Fall hilfreich sein. Es wird eh Zeit, dass wir mal ne Dämonenfortbildung machen,“ sagte Dean.
„Ja klar. Ich werde gleich mal sehen ob ich nicht einen Volkshochschulkurs dazu finde,“ sagte Sam sarkastisch. Dean musste daraufhin unwillkürlich lachen.
„Sam ich meine es ernst. Vielleicht sollten wir uns mal mit ein paar von Dads Jägerkollegen unterhalten. Vielleicht können die uns weiterhelfen.“
„Ich habe schon versucht Bobby und Caleb zu erreichen, aber beide haben scheinbar ihr Handy aus,“ entgegnete Sam.
„Nicht verwunderlich. Schließlich müssen die beiden auch ihre Jobs erledigen und können uns nicht Rund um die Uhr als Auskunft dienen.“
„Ich denke auch nicht, dass wir das am Telefon besprechen sollten.“
„Du meinst also, dass es Zeit wird Bobby mal einen Besuch abzustatten, wenn wir hier fertig sind,“ schlussfolgerte Dean.
„Genau. Erinnerst du dich wie viele Bücher über das Übernatürliche er bei sich zu Hause hatte?,“ sagte Sam.
„Ja und er hat sie uns niemals lesen lassen, weil er meinte wir wären zu jung.“ Dean lächelte, als er an ihre Aufenthalte bei dem Freund ihres Vaters dachte. Wenn sie bei Bobby waren, ließ ihr Vater sie zur Abwechslung mal annähernd wie normale Kinder sein. Natürlich hatten sie immer noch einige Pflichten und John sorgte dafür, dass sie ihr Waffentraining und die sonstige Ausbildung, die nötig war um ein guter Jäger zu werden, nicht vernachlässigten. Aber Bobby, der fand, dass John seine Kinder für ihr Alter zu hart ran nahm, hatte eine mildernde Wirkung auf ihren Dad, so dass dieser, in der Zeit in der sie bei Bobby waren, wesentlich nachsichtiger und geduldiger mit den Brüdern war.
„Mittlerweile dürften wir alt genug sein,“ meinte Sam. Er fuhr seinen Laptop herunter.
„Schräg gegenüber ist ein Cafe, lass uns rüber gehen und uns mit dem nötigen Koffein für heute Nacht versorgen,“ sagte Dean nah einem Blick auf seine Armbanduhr. Es war mittlerweile halb sechs. Sam nickte.
„Ich könnte jetzt auch gut einen Kaffee vertragen.“ Er würde alles tun, was ihm dabei half wach zu bleiben. Sam hatte sich noch immer nicht ganz von seiner letzten Vision erholt. Aber er konnte sich jetzt keine Schwäche leisten. Sie hatten einen Job und Dean brauchte ihn.