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Shuichi wird gehen

von

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[Auf ein neues: Gravitation! Ich habe gerade Lust eine neue Fanfiction zu schreiben. Worum es geht? Woher soll ich das wissen? Ich bin nur der Autor^-^

"..." Leute reden

[...] Meine Kommentare]
 

Shuichi wird gehen
 

Seit Stunden saß Yuki nun schon in seinem Arbeitszimmer ohne ein weiteres Wort an seinem neuen Buch weiter zu schreiben. Das Buch hieß "Die Medaille" und handelte von einem Mann, dessen großer Traum, ein erfolgreicher Schauspieler zu werden, sich erfüllte. Doch dieser Erfolgt hatte nicht nur seine gute Seiten, musste er bald feststellen. Auch die Liebe spielte wie in allen Büchern von Yuki eine Rolle. Statt geschäftig auf seiner Tastatur rumzutippen, dachte Yuki an den letzten Abend. Shuichi hatte ihn zu einem Abendessen in einem feinen Restaurant eingeladen. Die Stimmung war die ganze Zeit über seltsam gewesen. Von Shuichis überdrehten und freudigen Art war keine Spur gewesen. Er hatte kaum ein Wort gesagt. Yuki schwieg ebenfalls, er hatte nicht den Mut gehabt zu fragen, was mit ihm los war. Noch verunsicherter wurde er, als Shuichi ihn nach Hause brachte, sich dann aber verabschiedete und verschwand. Yuki wüsste nur zu gerne, wo seine kleine Nervensäge gerade steckte. Es war so ungewohnt ruhig. Obwohl Yuki schon den Fernseher im Wohnzimmer angeschaltet hatte, was es einfach nicht dasselbe. Yuki seufzte und beendete niedergeschlagen das Schreibprogramm, dann öffnete er seinen Bilderordner und startete die Bildschirmpräsentation. Bilder von Yuki und Shuichi wurden auf seinem Flatscreen sichtbar, um nach einigen Sekunden zu verschwinden und einem anderen Bild Platz zu machen. Yuki nahm seine Hand von der Maus und berührte den Bildschirm, bevor das Bild von einem lächelnden Shuichi wieder verschwand. Seine Hand zuckte zurück als sein griesgrämiges Ebenbild erschien. Schluchzend bettete er seinen Kopf auf seinen gekreuzten Armen auf dem Tisch.
 

"Shuichi, schau nicht so traurig aus der Wäsche!", sagte Hiro zu seinem Kumpel, "Das kann man ja nicht mit ansehen." Shuichi schaute auf und blickte dem anderen dann gedankenverloren ins Gesicht. "Was sagst du?", fragte Shuichi. "Hast du es ihm gestern gesagt?", wollte Hiro statt dessen wissen. Der Pinkhaarige schüttelte seinen Schopf.

"Aber irgendwann musst du es ihm sagen! Du kannst es nicht ewig vor ihm verbergen."

"Ich werde einfach gehen!"

"Das wirst du nicht! Was ist nur mit dir los? Warum willst du es ihm nicht sagen?"

"Ich weiß nicht, wie er reagieren wird. Was ist, wenn er anfängt zu lachen vor Freude?"

"Du hast vielleicht eine Fantasie! Wenn du es ihm nicht sagst, wirst du es nie wissen!"

"Ich werde einfach gehen!"

"Das sagtest du bereits! Wenn du es ihm nicht sagst, werde ich es tun!"

"Neiii~iiin!"

Hiro seufzte: "Du machst es dir ganz schön schwer! Ich schlage dir was vor: Du gehst gleich rüber zu Yuki und dann verabreden wir uns zu dritt hier bei mir. Ich koche auch etwas leckeres. Und dann wirst du es ihm verdammt nochmal sagen!" Shuichi starrte auf seine Handinnenflächen, während er zu überlegen schien. Nach längerem Warten meinte Hiro streng: "Du wirst jetzt zu ihm gehen und mit ihm reden!" "Ich mag nicht!", mauelte Shuichi. "Was willst du denn noch?", schrie Hiro nun. Sein Freund duckte sich erschrocken und gab dann klein bei: "Ist ja schon gut. Ich gehe und rede mit ihm! Ich werde es ihm aber nur sagen, wenn du dabei bist." "Ich sagte doch schon, dass ich euch was koche. Treffen wir uns um 6 Uhr hier." "Nuh!", machte Shuichi, stand auf und trottete zur Tür. "Ist das ein Ja?" "Ja~ha!" "Na also!" Shuichi setzte ein künstliches Lächeln auf und verschwand dann aus der Tür.
 


 

Ein Klingeln an der Haustür ließ Yuki hochfahren. Er wusste gar nicht, warum er geweint hatte. Er weinte doch nie. Schnell wischte er sich die Tränen aus den Augen und atmete tief durch, bevor er dann sein Arbeitszimmer verließ, um die Tür zu öffnen. "Shuichi!" "Yuki!" Sie sahen sich eine Weile an, bevor Shuichi dann meinte: "Du siehst schlimm aus! Deine Augen sind ja total rot!" "Ich habe die ganze Zeit durchgearbeitet", log Yuki und schaute verstohlen auf seine Füße. "Darf ich rein kommen?", fragte Shuichi, nachdem Yuki keine Anstalten machte sich vom Fleck zu bewegen. Yuki trat beiseite und fragte dann schüchtern: "Wo warst du denn die ganze Zeit?" "Bei Hiro." Shuichi ging geradewegs ins Wohnzimmer, gefolgt von Yuki. "Ich habe mich gewundert wo du bist, weil du einfach gegangen bist."

"Oh! ... Hiro hat uns zum Essen um 6 Uhr zu sich eingeladen!"

"Aha... ich muss jetzt weiterarbeiten."

"Aber du hast doch schon die ganze Nacht gearbeitet..."

"Stimmt... ich werde ein wenig schlafen."

"Darf ich an deinem PC spielen?", fragte Shuichi. "Nein!", brüllte Yuki streng, er wollte unter keinen Umständen, dass Shuichi die Bilder entdeckte. Er ging ins sein Arbeitszimmer, schaltete den Computer aus und legte sich dann in sein Bett. Shuichi blieb auf dem Sofa sitzen und überlegte, wie er es Yuki am Besten beibringen sollte. Er spielte verschiedene Möglichkeiten durch. Am Ende grinste Yuki immer hämisch. Shuichi schüttelte sich, er wollte nicht mehr darüber nachdenken. Statt dessen überlegte er, ob er nicht Hiro anrufen sollte, um das Essen abzusagen. Hiro war sicherlich schon mitten in den Vorbereitungen. Allein aus Höflichkeit sagte er nicht ab. Vielleicht sagte er es Yuki einfach nicht und verschwand dann irgendwann... vielleicht.

"Yuki wach auf! Es ist kurz vor 6", sanft rüttele Shuichi die schlafende Schönheit. Trauer lag in seinen blauen Augen. Yuki wachte langsam auf und rieb sich schlaftrunken das Gesicht. Er stand auf und ging nochmal ins Bad, um den Schlaf abzuschütteln. Dann verließen sie gemeinsam das Haus und standen um kurz nach 6 vor Hiros Tür. "Ihr seid gerade rechtzeitig gekommen", begrüßte Hiro sie und bedeutete ihnen einzutreten. Selbstgemachte Pizza stand auf dem Tisch. "Das riecht super! Du hättest Koch werden sollen!", meinte Shuichi und bekam einen bösen Blick von Hiro zugeworfen. Der Gastgeber füllte auf und dann aßen sie schweigend. Wie am Abend zuvor war die Stimmung bedrückt. Hiro versuchte zwar Themen anzuschneiden, aber die Unterhaltung war immer schnell zu Ende. So gab er es dann auf. Shuichi legte als letzter sein Besteck nieder. Hiro knuffte ihn in die Seite und warf ihm einen zwingenden Blick zu. Shuichi reagierte nicht darauf, genervt flüsterte Hiro ihm: "Wenn du es nicht sagst, werde ich es tun. Das ist mein Ernst!" Shuichi seufzte: "Yuki? Du weiß ja, dass Bad Luck inzwischen ziemlich erfolgreich geworden ist. In Japan haben wir es schon sehr weit gebracht. Seguchi-san möchte, dass wir auch in anderen Ländern Erfolg haben. Deswegen wird Bad Luck für ein Jahr auf Deutschland Tournee gehen." [Juhuuu! Ich bestelle Karten für jede Stadt vor ^___^] Betretene Stille trat ein.
 

Wortlos stand Yuki auf und verließ Hiros Wohnung. "Yuki", flüsterte Shuichi und Tränen flossen über sein Gesicht. Beruhigend legte Hiro seine Hand auf Shuichis Schulter und sagte: "Er wird sich schon wieder einkriegen."

"Das ist es nicht!"

"Was dann?"

"Er ist einfach gegangen... einfach so. Ich verstehe ihn nicht."

"Immerhin hat er nicht gelacht!", versuchte Hiro ihn aufzumuntern, doch das machte alles nur noch schlimmer.

"Dann wüsste ich immerhin woran ich bin!", schluchzte Shuichi.
 


 

Yuki rannte. Er wollte einfach nur weg. Die Einsamkeit von gestern überflutete ihn erneut. Ein Jahr würde er alleine wohnen und die Stille wäre unerträglich. Er sollte doch froh sein, dass diese Nervensäge endlich weg wäre, dachte er, aber er hatte sich einfach daran gewöhnt mit der Zeit. Yuki rannte weiter. Langsam leerten sich die Straßen, so musste er nicht mehr allen Leuten ausweichen. Wohin er lief, dass wusste er nicht und warum er lief, das wusste er auch nicht. Er dachte daran, wie er damals Shuichi beim ersten Treffen "Null Talent" vorwarf. Jetzt war er so erfolgreich, er hatte ein großes Ziel erreicht. Unweigerlich musste er an sein Buch denken. Die Kehrseite der Medaille, der Nachteil des Erfolges. Erschöpft blieb er stehen und sah auf. Er stand vor Shuichis Aufnahmestudio. Dann setzte er sich auf eine Bank in der Nähe und stützte den Kopf auf seine Hände.
 

Hiro beobachtete Shuichi, wie er seine vierte Bierflasche leerte. "Ich glaube, das reicht jetzt mal langsam. Es hat doch keinen Zweck, wenn du dich sinnlos besäufst!" "Wasch soll isch n machen? Yu-yu-yuyu-kiii findet doch sowieso-ho, dass isch nerven tu und er mag misch nit.". lallte Shuichi und wackelte orientierungslos mit dem Oberkörper. Er krachte betrunken und niedergeschlagen gegen Hiro, der ihn stützte, damit er nicht ganz vom Stuhl kippte. "Wir gehen jetzt zu mir und da schläfst du dich aus, damit du wieder nüchtern wirst.", schlug Hiro vor und stand auf, wobei er immer noch Shuichi festhielt. Dann zog er Shuichi auf die Beine und griff unter seinen Arm, da er fast zusammenkrachte. Langsamen Schrittes und in großen Bogen schafften sie es dann bei Hiro anzukommen. Hiro lehnte seinen Freund gegen die Wand und schloß auf, dann bugsierte er ihn hinein und ließ ihn auf das Sofa fallen. Mit einem Fußtritt schloß er die Tür und meinte dann: "Und wehe du kotzt mein Sofa voll!" Hinter sich hörte er nur noch erbrechende Geräusche. Er drehte sich um und stellte fest, dass Shuichi immerhin so nett war auf den Boden zu kotzen und nicht auf sein neues Sofa. "Na klasse!", murmelte er und holte einen Lappen und Reinigungsmittel: "Das machst du aber alleine wieder weg!" Als er zurückkam musste er feststellen, dass Shuichi schon eingepennt war und die Arbeit doch an ihm hängen blieb. Genervt schrubbte er den Boden und stellte dann einen Eimer hin, falls Shuichi sich doch noch etwas durch den Kopf gehen ließ. Dann ging er auch ins Bett.
 

"Yuki, was machst du denn hier?" Der Angesprochene blicke auf und sah einen lächelnden Seguchi Tohma vor sich. Statt eine Antwort abzuwarten setzte Tohma sich neben ihn und fragte: "Hast du schon von der guten Neuigkeit gehört? Dass Bad Luck auf Deutschland Tournee geht?" Yuki nickte: "Gerade eben!"

"Ist das nicht toll?"

"War es deine Idee?"

"Ja, was sagst du dazu?"

"Warum? Warum schickst du ihn auf Tournee?"

"Weil ich denke, dass jetzt der richtige Zeitpunkt wäre... Außerdem dachte ich, dass dir vielleicht ein bißchen Erholung von ihm gut täte."

"Misch dich daraus! Ich kann meine Angelegenheiten alleine erledigen!"

"Ich wollte dir doch nur einen Gefallen tun."

"Handle als Produzent und nicht als ein Freund von mir, Tohma!" Ohne ein weiteres Wort stand Yuki auf und ging schnellen Schrittes davon. "Es war doch nur gut gemeint, Yuki!", rief Tohma ihm nach, er blieb noch einen Moment stehen, bevor er auch ging.
 

Ein Geräusch ließ Hiro hochfahren. Schlaftrunken stand er auf, um nachzusehen, was passiert war. Er knipste das Licht im Wohnzimmer an. Er blinzelte und richtete seinen Blick dann auf das Sofa. Die Decke lag längs auf dem Boden. Der Eimer war umgeschmissen. Er folgte der Spur. Der Tisch war verschoben und die Vase, die darauf gestanden hatte, umgeschmissen. Er hörte die Spülung und blickte zum Badezimmer, aus dem zwei Füße guckten. Shuichi hing über der Toilette und raffte sich jetzt langsam auf. Hiro klatschte in die Hände und fing an zu lachen. "Den Weg hättest du dir sparen können, ich habe dir einen Eimer vor das Sofa gestellt! Außerdem hätte ich dann in Ruhe schlafen können.", gähnte Hiroshi. "Ach, darüber bin ich gestolpert!", begriff Shuichi und wusch sich das Gesicht. "Immerhin scheinst du dich ausgenüchtert zu haben.", stellte Hiro fest, als Shuichi geraden Schrittes auf ihn zu kam. "Tut mir leid, dass ich dich geweckt habe, Hiro." Ein Blick zur Uhr verriet Hiro, dass es bereits acht Uhr war. "Eigentlich könnten wir gleich wach bleiben." "Ich mache dir ein Frühstück als Entschädigung!", schlug Shuichi vor. "Nenene, das mache ich schon. Für dich gibt es schönen Salzhering!" "Och nööö!", murrte der pinkhaarige und verzog sein Gesicht.

"Selber Schuld, wenn du dich betrinkst!"

"Ob Yuki auch was getrunken hat???"

"Woher soll ich das wissen! Wenn es dich interessiert, frag ihn."

"Vielleicht will er nicht mit mir reden!"

"Fängst du schon wieder an? Wann gehst du eigentlich wieder nach Hause?"

"Gar nicht! Ich bleibe hier!"

"Das habe ich mir schon gedacht. Du wirst noch heute zu ihm gehen!"

Shuichi war noch zu schlapp, um darüber zu diskutieren. Resignierend schwieg er. Hiro stellte ihm Salzhering vor die Nase, während er selbst Brötchen frühstückte. Shuichi stocherte in seinem Essen herum, während er immer wieder auf Hiros Teller schielte. "Kann ich nicht etwas von dir abbekommen???", versuchte er es. "Nein, iss dein Hering!", Hiroshi blieb hart und biß genüßlich in sein Brötchen. Dann fing auch endlich Shuichi an zu essen.
 

Nach einer kurzen Diskussion hatte Hiro Shuichi überzeugt zu Yuki zu gehen. Zögernd klopfte er an. "Ich kaufe nichts!", schrie Yuki von drinnen. "Yuki, lass mich rein!", brüllte er zurück. Yuki öffnete die Tür und zog Shuichi rein, dann schloß er wieder ab. Verwundert stand der Kleine an der Wand. Yuki schlug seine rechte Hand neben ihn an die Wand und schaute ihn durchdringend an. "Yuki..." "Shuichi, du wirst nicht gehen!" "Ha.. hast du getrunken?", murmelte Shuichi verlegen. "Nein, ich trinke nie!", sagte Yuki verwundert. "Warum soll ich nicht gehen?", fragte Shuichi und blickte Yuki direkt an. Schnell wendete er sich ab, dann flüsterte er: "Weil ich die Einsamkeit nicht ertrage. Du gibst mir das Gefühl, dass ich nie jemanden getötet habe. Dass es alles nur ein Teil eines meiner Bücher ist und nicht meine Vergangenheit." Shuichi ergriff seine Hand: "Yuki...ich... ich habe schon zugesagt. Ich wusste doch nicht... ich wusste doch nichts davon." "Dann geh, aber komm nie wieder- niemals!", sagte Yuki mit kalter Stimme. "Das könnte ich nicht!", schluchzte Shuichi, "Ich will nicht weg von dir. Ich werde die Tournee absagen! Ich werde bei dir bleiben für immer!" [Jetzt fehlt nur noch, dass Shuichi Yuki einen Heiratsantrag macht *gg* Das werde ich aber nicht schreiben ;-p] Schnell presste er seinen bebenden Körper an Yukis, dieser grummelte daraufhin vor sich hin.
 

Mr. K polierte gerade eine seiner vielen Pistolen. Verlegen stand Shuichi hinter ihm. Er wünschte, seine Bandmitglieder stünden neben ihm. Dann gäbe es wenigstens Zeugen, wenn Shuichi erschossen würde. "Du sagtest es sei dringend, also mach endlich den Mund auf!", meinte K -immer noch vertieft in seine Schusswaffen. "Ich werde nicht auf Tournee gehen!", sagte Shuichi gerade heraus. "Oh, und warum das nicht?" "Yuki braucht mich!" K lachte und drehte sich um. Seine Pistole zielte auf Shuichi. "Es wäre doch Schade, wenn ich meine gerade erst gereinigte Pistole schon wieder putzen müsste, weil ich sie wegen so eines Unsinns gebrauchte! Oder etwa nicht?" Shuichi schluckte: "Ich kann unmöglich weg!" "Hat klein Yuki Angst alleine zu Hause?", scherzte K und setzte ein fieses Grinsen auf. Der Sänger schnappte nach Luft als wolle er protestieren, doch ihm fiel nichts dagegen ein. Statt dessen fuhr er fort: "Ich werde Yuki nicht verlassen!" Somit drehte er sich um und wollte gehen. "Du vergisst da ein paar Kleinigkeiten: Ich habe eine Waffe und ich manage dich. Und wenn ich sage: Du gehst auf Tournee, dann tust du das!" Auf einmal hatte Shuichi ein flaues Gefühl im Magen und ein großer Kloß steckte in seinem Hals. "Nimm Yuki doch mit!", rutschte es K raus. Die Augen des Sängers weiteten sich und wurden ganz glänzend, dann schrie er: "Genau!" Er stürzte aus dem Raum und lief so schnell wie möglich nach Hause.
 

"Yuki Yuki Yukiiiiiiiiii!", brüllte Shuichi freudig und ließ die Tür hinter sich zufallen. Er stürzte in Yukis Arbeitszimmer. Yuki saß vor seinem Bildschirm und hatte immer noch keine Zeile weitergeschrieben. "Was ist denn los?", brummte er. "Du kommst mit auf Tournee!", mit diesen Wort fiel er dem Blonden um den Hals. "Warum wollen alle für mich entscheiden!?", knurrte Yuki.

"Wie meinst du das?"

"Vergiss es einfach!"

"Wie findest du denn die Idee?"

"Nicht schlecht!"

"Was heißt hier nicht schlecht? Gestern konntest du ohne mich nicht leben!"

"Das habe ich nicht gesagt! Außerdem war das gestern!"

"Yukii~iii"

"Ich freue mich ja auch, sieht man das nicht?"

Yuki zeigte auf sein Gesicht und hatte wie immer seinen grimmigen Blick drauf. "Nein!", meinte Shuichi, "Grins doch mal!" Yuki schob krampfhaft seine Mundwinkel nach oben. "Lass es doch lieber wieder!", Shuichi verzog sein Gesicht.

"Was denn?"

"Nichts!"

"Was ist los?"

"Nichts, sagte ich!"

"Du wirst mir jetzt sofort..."

Glucksend rannte Shuichi aus dem Zimmer, großen Schrittes kam Yuki hinter ihm her. Bewaffnet mit einem Kissen verschwand der Kleine in Yukis Schlafzimmer. Yuki betrat das Zimmer und bekam prompt das Kissen ins Gesicht geklatscht. "Idiot!" Er hob das Kissen auf und warf damit nach Shuichi. Doch genau gleichzeitig warf auch Shuichi eines. Die Kissen trafen sich und fielen auf den Boden. Yuki und Shuichi liefen darauf zu und schmissen sich auf die Kissen, um es gleich darauf dem anderen ins Gesicht zu schmettern. Lachend lag Shuichi auf dem Boden, Yuki lag daneben, doch er lachte nicht. Langsam kriegte Shuichi sich wieder ein und fragte: "Kommst du mit auf Tournee?" "Wenn ich nicht mitsingen muss!", forderte Yuki. "War das jetzt ein ja oder ein nein?", hakte der Kleine nach. "Ja!" "Yatta!", somit warf sich der Pinkhaarige auf seinen Freund, verschränkte seine Arme auf Yukis Brust und legte seinen Kopf darauf. Erleichtert seufzte er, während der Blonde mal wieder genervt brummte. Worauf hatte er sich da nur eingelassen? Trotzdem ließ er Shuichi auf sich liegen, statt einfach aufzustehen und Shuichi dem harten Boden zu überlassen.
 

"Hiroooo! Hiro, ich habe gute Nachrichten!", rief Shuichi mit einem Freudestrahlen auf dem Gesicht, während er an der Haustür klopfte. Sein Freund öffnete endlich die Tür und kratze sich am Hinterkopf: "Was gibt es denn, Kleiner?" Shuichi grinste: "Rate mal!"

"Nicht wieder dieses Spielchen!"

"Rate doch mal."

"Yuki hat gesagt, dass er es schön fände, dass du im Flugzeug abstürzt?"

"Hiro~o! Frag mich, wie Yuki reagiert hat!"

"Wie hat dein Purzelhäschen reagiert, Shuichi-chan?"

"Er kommt mit! Er sagte, dass er mit auf Tournee kommen würde."

" "Shuichi , du nervst, spring aus dem Flugzeug!", äffte sein rothaariger Freund Shuichis Lover nach. "Sei doch mal ernst!", klagte der Kleine und schlug seinem Freund freundschaftlich auf die Schulter. "Hallo, mein Name ist Ernst! Ich bin 22 Jahre alt, bin ledig und habe oft ziemlich starke Kopfschmerzen. Willst du nicht mein Lebenselixier sein?", alberte Hiro weiter rum. "Wie findest du es denn, dass Yuki mitkommt?", Shuchi ignorierte Hiros letzte Bemerkung und kam zum hauptsächlichen Thema zurück, weswegen er überhaupt hier war. "Hmmm...", Hiro machte eine nachdenkliche Geste, "Dann könnte ich wenigstens mal denjenigen kennen lernen, der das Auf und Ab deines Lebens bestimmt." Da hatte er vollkommen Recht. Yuki manipulierte Shuichi derart, dass seine Laune davon abhing. "Sei mal ehrlich. Stört es dich, wenn er mitkommt?" "Ach, wenn es nach mir ginge, würdest du auch nicht mitkommen.", scherzte Hiro und warf seinem Kumpel einen verschwörerischen Blick zu. "Seit wann bist du denn so scherzhaft aufgelegt?" "Ayaka-chan würde auch sehr gerne mitkommen wollen... Nur wenn es dir nichts ausmacht?", der Gitarrist versuchte den Blick des anderen zu deuten, aber so ein guter Menschenkenner war er nicht, so konnte er nichts daraus lesen. Shuichi war nicht allzu wohl bei dem Gedanken. Immerhin hatte er die Beziehung zwischen ihr und Yuki zerstört, andererseits schien sie sich mit Hiro sehr gut zu verstehen. Aber soviel wusste Shuichi nicht über diese Beziehung, da Hiro nicht so redselig war. Satt eine Antwort zu geben, fragte er nun: "Was läuft da eigentlich zwischen euch beiden?" "Nun ähm...", druckste sein Freund herum und ließ seinen Blick durch den Raum schweifen. Auf seiner Gitarre blieb sein Blick hängen, er nahm sie sich und fing an eine leise, sanfte Musik zu spielen. "Willst du mich jetzt einlullen oder mit mir reden?", feixte Shuichi. "Hmmhmm... nanana hmmm...", summte er, um dann laut aufzuseufzen, "Ich glaube, sie mag mich." "Und du?" Röte stieg in Hiros Gesicht und biss sich mit seinen rotbraunen Haaren. Er druckste herum und klimperte lauter auf seiner Gitarre. "Ich finde sie auch sehr nett.", murmelte er, "aber nun sag du mir doch mal, was du davon hälst, dass sie mitkommt!" Er ließ die letzten Töne seiner Gitarre verstummen und schaute Shuichi an. "Wenn Yuki mitkommen darf, dann kann Ayaka auch mit. Hast du es denn schon Tohma gesagt?", fragte nun der Sänger. "Nein, aber das sollten wir dann mal machen. Nicht, dass er uns einen Strich durch die Rechnung macht." "Was ist, wenn es nicht klappt?" "Dann werden wir wohl ein Jahr ohne sie auskommen müssen." "Das... das meinte ich nicht. Yuki sagt, dass ich nicht zurück kommen darf, wenn ich ihn verlasse.", klagte Shuichi und starrte in seine Handflächen. "Yuki sagt dies... Yuki sagt das... vergiss ihn doch mal. Von dem würde ich mir nichts sagen lassen! Was willst du denn? Hast du denn gar keine eigene Meinung mehr? ", warf Hiro ihm vor. "Doch, natürlich!", presste Shuichi aufgeregt hervor. "Was willst du denn?" "Ich möchte auf Tournee gehen. Ich habe hart dafür gekämpft, dass sich dieser Traum erfüllt." "Na also!", zufrieden klopfte Hiro Shuichi auf die Schulter und grinste ihn aufmunternd an. Obwohl Shuichi immer noch Zweifel hatte, sprach er sie nicht aus. Hiro sollte sich um ihn keinen Kopf machen, da er ihm doch immer zur Seite gestanden hatte. Es wurde Zeit, dass sich Shuichi bei ihm revanchierte. "Kannst du denn ein Jahr ohne Ayaka auskommen?", fragte Shuichi nun. "Naja, so oft sehen wir uns ja auch nicht momentan. Wir können doch immer telefonieren oder ich schreibe ihr Briefe, ist doch klar. Du kannst Yuki doch auch immer erreichen, wenn du auf Tournee bist!", meinte Hiro und schaute seinen Kumpel erwartungsvoll an. "Sicher, es ist zwar nicht dasselbe, aber ich denke, dass ich es überstehen werde." "Außerdem kommt er vielleicht mit, vergiss das nicht. Weißt du was, wir können doch sofort im Studio vorbei.", schlug der Gitarrist vor und stellte das Instrument wieder beiseite. Ein Blick auf die Uhr ließ Shuichi zweifeln, es war schon ziemlich spät und vermutlich wäre niemand mehr da. Trotzdem wollten sie letztendlich doch noch im Studio vorbeischauen, man weiß ja nie, vielleicht wäre jemand da.

"In einigen Büros brennt noch Licht!", beobachtete Hiro und betrat das große Gebäude gefolgt von Shuichi. Er drückte den Knopf, um den Aufzug zu holen, doch auch nach längerem Warten kam dieser nicht. "Dann müssen wir wohl laufen!", grinste Shuichi und nahm sprintete die Treppen hoch. "Nicht so schnell! Du musst bis zum 11 Stockwerk durchhalten.", unterbrach Hiro seinen Freund bei seinem Marathonlauf. "Na hör mal, ich bin sportlicher als du!" "Aber das hälst du niemals durch!" "Und wenn doch?", stocherte Shuichi und blickte auf seinen Freund herunter, der drei Stufen unter ihm stand. "Dann bist du vor mir oben!", wehrte der rothaarige ab, "So und jetzt geh weiter, denn sonst ist Tohma sicher schon weg, bevor wir oben ankommen." Somit stiegen die zwei dann Stufe für Stufe für Stufe... immer weiter nach oben. Langsam wurden ihre Beine müde, ihre Kehlen trocken und ihr Atem schwer. "Ich sagte doch, das hättest du nie geschafft!", sagte Hiro als sie erschöpft im zwöften Stockwerk ankamen. "Ja vermutlich. Hier...", Shuichi tippte auf ein Schild mit den Büros und dessen Eigentümern, "Tohma steht gar nicht dabei." "Mist, wir sind ein Stockwerk zu weit.", klagte Hiro und machte sich für den Abstieg bereit. Als sie dann in Tohmas Bürotür klopften, mussten sie feststellen, dass niemand mehr da war. Der ganze Aufstieg war also umsonst gewesen. "Da müssen wir eben bis morgen warten.", meinte Shuichi und hüpfte leichtfüßig die Treppen herunter. "Hoffentlich funktioniert der Fahrstuhl bis dahin wieder, nochmal stehe ich das nicht durch!"
 

Am nächsten Tag funktionierte der Fahrstuhl glücklicherweise wieder, so dass Shuichi und Hiro problemlos in den elften Stock gelangten. Der Gitarrist hatte sogar einen Muskelkater bekommen und warum um so froher, dass ihnen ein erneutes Treppensteigen erspart blieb. Shuichi klopfte an Tohmas Bürotür. Inzwischen hatte er sich abgewöhnt wie Obelix durch die Wände zu brechen und Zerstörung zu hinterlassen, das ist auf Dauer zu teuer. "Herein!", klang Tohmas Stimme von Innen. Die zwei Musiker traten ein. Fujisaki, das dritte Mitglied ihrer Band, war ebenfalls da. "Gut, dass ihr kommt. Fujisaki hat mir gerade mitgeteilt, dass es Unstimmigkeiten in der Band gibt wegen der Tournee.", erklärte Tohma und warf den Zweien einen fragenden Blick zu. "Ja, das stimmt, deswegen sind wir auch gekommen.", stammelte Shuichi. "Ihr wollt die Tournee doch nicht etwa absagen?", fragte Tohma skeptisch. "Nein, auf keinen Fall!", warf Hiro sofort ein, "Wir haben nur eine Bitte." Fujisaki blickte überrascht auf und musterte seine Bandmitglieder. "Und die wäre?" "Shuichi und ich würden gerne je einen Freund mitnehmen.", bat Hiro und verbeugte sich höflich. "Aber ihr seid doch Freunde!", verwundert ließ Tohma seinen Finger zwischen Shuichi und Hiro wandern. Die Zwei angepeilten nickten. "Es gibt aber jemanden, den ich nicht für ein Jahr alleine lassen möchte.", druckste Hiro herum. Shuichi war es gerade Recht, dass sein Freund das Reden übernahm. "Und diese Person wäre?", hakte der Produzent nach. "Ayaka-chan." Leichte Röte stieg in Hiros Gesicht, so dass es nur Shuichi sah. "Oh, ich kenne sie. Sie ist wirklich nett.", Tohma nickte und wandte sich dann an Shuichi: "Und wer soll bei dir mitkommen?" Eine Spur von Unsicherheit lag in seiner Stimme. "Yuki Eiri.", murmelte Shuichi. Tohma wich die Farbe aus dem Gesicht und mit seinem Hut verhinderte er geschickt die Sicht auf seine Augen. Shuichi schluckte. "So ist das also...", sagte Tohma heiser. Shuichi schluckte. Seit der Sache in New York war Tohma nicht allzu gut auf Shuichi zu sprechen. Er selbst war doch nur mit Yukis Schwester verheiratet, um an sein wahres Herzblatt zu gelangen. Tohma war immer für ihn da gewesen, hatte ihm Zuneigung geschenkt, hatte aber nie etwas zurückbekommen und Shuichi versperrte ihm, Tohma, immer mehr den Weg zu seinem Yuki. "Es tut mir leid, ihr könnt keine Freunde mitnehmen!", sagte er, versuchte seiner Stimme einen entschuldigenden Ton zu verleihen, aber der Hass überlagerte es. Shuichi erfolgreich zu machen, war das eine, es war sein Beruf, aber ihm zum Erfolg bei Yuki zu verhelfen, war etwas anderes, das war etwas persönliches. "Ihr entschuldigt mich, ich habe noch viel zu tun.", mit diesen Worten verließ er den Raum durch eine Seitentür. Shuichi starrte ihm traurig hinterher. Tränen brannten in seinen Augen. "Gomen nasai.", meldete sich Fujisaki als erstes wieder zu Wort, "Gehen wir trotzdem auf Tounree?" Hiro nickte und sah Shuichi fragen an, denn an ihm lag es nun. "Ja!", presste der Sänger hervor und seine Augen flammten wütend und stolz auf. Er hatte sich entschieden! Er würde berühmt werden und trotzdem Yuki niemals verlassen.
 

Die Tür öffnete sich. "Schon wieder zurück?", rief Yuki aus der Küche, er machte bereits Mittagessen. "Ja.", rief Shuichi tonlos und streifte seine Schuhe von den Füßen, bevor er in die Küche tapste. "Was machst du denn für ein Gesicht?", wollte Yuki wissen, als er beim Soße-Umrühren aufblickte. "Hmmm...", grummelte Shuichi, "Du darfst nicht mitkommen. Tohma verbietet es!" "So? Und aus welchem Grund?", der Blonde verschränkte die Arme. "Hat er nicht gesagt.", murrte der Kleine und schmiegte sich von hinten an seinen Freund. Er wollte ihn für sich ganz alleine beanspruchen und legte seine Arme um ihn. "Was bildet der sich denn ein?", tobte Yuki und riss sich von Shuchi los. Verstört stand der Sänger nun da und glotzte seinen Lover halb verängstigt halb erschrocken an. Yuki streckte ihm den Kochlöffel hin: "Du kümmerst dich jetzt um das Essen und statte Tohma einen Besuch ab." Ohne genau zu begreifen, was passiert war, griff der Pinkhaarige nach dem Löffel. Erst als der andere hinter der Tür verschwunden war, regte er sich wieder und begriff seine Worte. Vergnügt schüttelte er seinen pinken Schopf und kochte dann weiter.
 

Wütend knallte Yuki die Tür zu Tohmas Büro auf und ging schnellen Schrittes auf den Schreibtisch zu, an dem Tohma saß und nun erschrocken aufblickte. "Warum zur Hölle lässt du mich nicht mit Bad Luck auf Tournee gehen? Das sollte doch kein Problem darstellen!", donnerte Yuki und knallte mit der Faust auf den Schreibtisch, so dass Tohma zusammenzuckte. "Er kann ohne dich genauso Konzerte geben!", sagte Tohma im normalen Tonfall. "Als du damals mit Nittle Grasper auf Tournee wolltest, hast du mich auch gefragt, ob ich mitkommen wolle. Damals war es kein Problem, nur, dass ich nicht wollte.", Yuki dämpfte seine Stimme ein wenig, aber es lag immer noch viel Biss darin. Tohma erinnerte sich noch, wie enttäuscht er gewesen war, als Yuki ablehnte. "Willst du es mir nur verweigern, weil ich bei dir nicht mitkommen wollte? Oder ist es einfach nur dumme Eifersucht? Wäre nicht ich es, der mitkommen sollte, hättest du es gebilligt, nehme ich an.", Yukis harte Stimme drang an Tohmas Ohren und das Wort "Eifersucht" hallte in seinem Kopf wider. Tohma fasst sich an die Stirn und rieb sie nachdenklich. Yukis wütenden Augen hafteten wartend auf ihm. "Ja", Tohma blickte seinen Gegenüber an. "Ich kenne dich nun schon so lange, doch das ist das Dümmste, das du je getan hast seit...", der Produzent hielt inne und fixierte seinen Blick auf seine Hände. "Nun ja, ich halte es nicht für klug, dass du mit Shuichi zusammen bist." "Pure Eifersucht spiegelt sich in deinen Worten wider!", besondere Betonung legte Yuki auf das zweite Wort. Tohma schreckte auf. Er wusste, dass der andere Recht hatte. Es war egoistisch was er tat, doch er konnte es nicht ändern -weil er es nicht wollte. "So oft habe ich dir schon geholfen und niemals habe ich einen Dank erhalten. Ich würde alles für dich tun, selbst ohne Gegenleistung, aber was du da verlangst -nein- das kann ich nicht tun.", sagte Tohma ohne ihn anzusehen. "Du kannst nicht? Das ist doch eine Lüge! Du willst es einfach nicht!", laut sprach Yuki Tohmas Gedanken aus. Eine Dicke Träne rollte über die Wange des Ex-Musikers. "Warum ist es dir nur so egal, was ich fühle?", schluchzt er. "Weil ich nichts für dich fühle. Es hat keinen Zweck, egal, wie sehr du dich bemühst, ich werde nie etwas für dich empfinden.", hart klangen Yukis Worte, aber nicht anders war es. Niemals hatte er Gefühle für Tohma gehegt, er war einfach nur da gewesen, wie ein Kumpel. Nicht mehr, vielleicht sogar weniger. Fahrig wischte sich Tohma die Tränen aus dem Gesicht, gab ein kurzes Nicken von sich und sagte dann mit bestimmter, wenn auch zittriger, Stimme: "Dann sage Shuichi, dass du mit auf Tournee kannst. Und lass Hiro ausrichten, dass auch Ayaka mitkommen darf." "Ayaka...!?", ein ungutes Gefühl machte sich in seiner Magengegend breit. Er bedankte sich flüchtig und ging dann.

Als Yuki zurück kam, war Shuichi gerade mit dem Kochen fertig. "Ich darf mitkommen", brummte Yuki und setzte sich an den Tisch, "und Ayaka auch, das sollst du Hiro sagen." "Wie hast du das nur geschafft?", fragte er erstaunt, während er den Tisch deckte. "Hm.", machte Yuki und füllte sich von den Nudeln auf. Er wollte Shuichi nichts von der Unterhaltung erzählen. "Wann soll es denn losgehen?" "Am 10.März" "In einem Monat schon?" "Ja", Shuichi nickte und füllte Yuki und sich Soße auf. Nach dem Essen rief Shuichi sofort Hiro an und erzählte ihm die guten Neuigkeiten.
 

Endlich war es soweit. Bad Luck, Yuki, Ayaka und Anhang standen auf dem Flughafen. Ihr Gepäck war schon im Flugzeug, jetzt mussten sie nur noch an Bord gehen. Sie wussten, es würde eine lange Reise werden und es waren nur wenige Stops eingeplant. Nun stiegen sie endlich ein und suchten ihre Sitzplätze, die weit hinten lagen. Fujisaki saß neben K, Shuichi neben Yuki und Hiro neben Ayaka. Alle hintereinander in einer Reihe. Belustigt schauten sie nun zu, wie die Flugbegleiterinnen die Sicherheitsvorkehrungen erklärten. Gurt anlegen und strammziehen. Falls Sauerstoffmasken aus den oberen Fächern fallen, daran ziehen und über Mund und Nase ziehen. Hiro und Shuichi fingen laut an zu lachen. Die Notausgänge wurden gezeigt. Weitere Sicherheitsinformationen sind in den Fächern vor einem. Das ganze noch mal auf englisch. Inzwischen war das Flugzeug auf die Startbahn gerollt und beschleunigte seine Fahrt, um dann abzuheben. Für einen Moment fühlten sie sich schwerelos. Fujisaki hatte das auf den Magen geschlagen und so entleerte er dessen Inhalt in die Kotztüte, die K aus einem Fach gezogen hatte. "Lass alles raus, Junge!", feixte K und klopfte dem Armen auf den Rücken. "Der soll bloß aufpassen, wohin er spuckt.", grummelte Yuki, während Shuichi sich die Nase zuhielt, um dem Geruch zu entkommen. Ayaka drehte sich nach hinten um: "Shuichi!" Erschrocken zuckte er zusammen. Ayaka gluckste vergnügt in sich hinein, als Shuichi sie so ängstlich ansah. "Es tut mir leid, dass ich dich geohrfeigt habe." Ausnahmsweise hatte sie sich heute ihre langen, braunen Haar geflochten. Shuichi nickte und sagte dann mit einer entenhaften Stimme, die er durch das Nasezuhalten hatte: "Schon vergessen!" Ayaka drehte sich wieder um und kicherte leise. Shuichi war sich nicht sicher, was er davon halten sollte, aber vorerst wollte er es einfach hinnehmen. Yuki schaute Shuichi an, wie er nachdenklich auf die Lehne vor sich starrte. "Was ist denn mit dir los?", fragte er mehr gelangweilt als besorgt. "Ach nichts.", wehrte der Kleine ab und genoss die weite Aussicht aus dem Fenster. Sie flogen ewig lange. Die meiste Zeit schauten sie aus dem Fenster oder schliefen. Zwischendrin ging jemand mal auf die Toilette oder es gab etwas zu Essen. Fujisakis Magen beruhigte sich auch wieder, ihm war wohl nur der Start nicht bekommen. K war etwas traurig, dass Waffen an Bord nicht gestattet waren und sie deshalb tief im Gepäck verstaut waren. Während den Pausen vertraten sie sich meist die Beine bei einem Flughafen-Schaufenster-Bummel.

Shuichi begann vor sich hin zu summen. Sein Mund fing an Silben zu formen bis er schließlich lauthals "Super Drive" [Das Anfangslied beim Gravitation Anime] sang. Fujisaki trommelte die Melodie auf der Rückenlehne von Yuki, während Hiro in den Gesang mit einstimmte.
 

itsuno manika bokura nanige naku de atta

yasashi sayose atte kakurenbo wa tsuzu no

sou sa
 

No, wanna sell your soul shareta kiiroi tacchi (touch) de

No, forget smile again itsumo odotte itai dake
 

Hashiri nukeru ashita aruite wataru bokura

nishi kaze ni no seta boku no koe todokuno ?

sou sa
 

No, wanna sell your soul otogi hana no sekai de

No, forget smile again zutto nemutte itai dake
 

nee oi kakete oi kakete shiroi kaze

nee koini natte aini natte hane hirogetai
 

nee ii koto mo warui koto mo subete tashite

ni de watte umaku ikite toki o koetai
 

" se-no " dete o tsunai de mizu tamari koe tara

nijiga nozoku sora akai ito tsunaguno

sou sa

No, wanna sell your soul ameni soppo mukaretemo

No, forget smile again bokura waratte itai dake
 

nee oi kakete oi kakete shiroi kaze

nee koini natte aini natte hane hirogetai
 

nee ii koto mo warui koto mo subete tashite

ni de watte umaku ikite toki o koetai
 

toki o koetai
 

Yuki schaute aus dem Fenster. Bald würden sie landen. Shuichis Gesang erheiterte ihn und so genoss er den Anblick der schneeweißen Wolken, an denen sie vorbeizogen. Es sah aus wie Schnee. Unendlicher, weißer Schnee. Darüber strahlend blauer Himmel. Es sah wunderschön aus. Er drückte die Nase gegen das Fenster als wolle er den Schnee riechen. Ein Loch tat sich in den Wolken auf und enthüllte einen Blick auf die Erde. Die Illusion von Schnee war zerstört, es waren wieder Wolken. Das Flugzeug tauchte in die Wolken ein. Schnell flog der Nebel an ihnen vorbei, bis auch er wieder verschwand und das Flugzeug sich unter den Wolken befand. "Wir landen gleich.", murmelte Yuki. "Oh, bitte nicht!", stöhnte Fujisaki und ergriff eine Kotztüte. Starten und Landen konnte er einfach nicht ab. Er mochte auch nicht an die weiteren Flüge denken, um von Stadt zu Stadt zu kommen, in denen sie Konzerte geben würden. Ayaka freute sich schon sehr auf Deutschland. Bisher war die größte Entfernung von zu Hause gewesen, als sie Yuki auf eigene Faust in Tokyo besucht hatte. So richtig konnte sie Shuichi immer noch nicht verzeihen, dass er ihr Yuki weggenommen hatte. Trotzdem saß ein Lächeln auf ihren Lippen als das Flugzeug deutschen Boden erreichte. Shuichis Lied verstummte, mit großen Augen schaute er nach draußen. Mit müden Gliedern stiegen sie aus dem Flugzeug aus, in drei Tagen würden sie ihr erstes Konzert in Deutschland -in München- geben. Shuichi lächelte als er in japanischen Lettern "youkoso" (Willkommen) auf einer Tafel entdeckte.

[Ende! Das Schild gibt es übrigens wirklich. Ich musste auch grinsen, als ich die japanischen Schriftzeichen gesehen habe. Ich hoffe, euch hat das Lesen Spaß gemacht und dass ich euch nicht zu sehr gelangweilt habe^_-. Wäre lieb, wenn ich ein paar Kommentare bekomme.

Bye by

Rally-Kurai]



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2004-02-08T14:10:17+00:00 08.02.2004 15:10
Süß! Ne ehrlich! Voll niedlich *gg*

Hehe... Armes Yuki ^^ Aber irgendwie haste Hiro net so gut hinbekommen... der kam doch ein wenig ZU spöttisch rüber, da er ja eigendlich ein freundlicher Charakter ist.
Trotzdem, mir hat die Geschichte gefallen!
Von:  Furu
2004-01-28T07:51:17+00:00 28.01.2004 08:51
Oh wie kawaii ist das denn? Yuki endlich mal mit n paar Gefühlen gegenüber Shuichi-chan! *smile* Ich fand total knuffig, wie er am Anfang so traurig war und geweint hat. *Yuki mal knuddel* Mir gefiel auch, wie er zu Tohma ging und sich für sein Mitkommen eingesetzt hat. *g* Das beste ist die Idee, dass Bad Luck nach Deutschland kämen. *sofort Karten vorbestellen würde*
Außerdem find ich, dass du echtes Talent hast ne Spannung aufzubauen. Am Anfang als Hiro immer meinte: Entweder du sagst du es ihm oder ich sag es ihm! Keiner will wissen was ich dachte. *g*
Von: abgemeldet
2003-09-30T12:42:00+00:00 30.09.2003 14:42
tolle idee mit dem japanischen schild in münchen^^
Von:  MacRally
2003-02-27T15:50:25+00:00 27.02.2003 16:50
Tut mir mega leid! Weitere FFs und Pics wird es von mir in nächster Zeit wohl weniger (wenn überhaupt) geben. Ich habe kein Internetanschluß mehr *_*. Muss bei meiner Mutter betteln, dass ich "mal" rankomm. Sorry.

Bye
Rally-Kurai
Von: abgemeldet
2003-01-07T18:56:25+00:00 07.01.2003 19:56
Einfach klasse deine Geschichte. Eindlich mal eine längere Gravi-FF. Hab schon so viele Kurz-FF gelesen. Schreib bitte schnell weiter, denn ich muss unbedingt wissen wie's weitergeht. Wenn "Bad Luck" doch nur wirklich Auftritte in Deutschland geben würde *schwärm* Naja, deine Story ist jedenfalls megasuper und du hast die Charas wirklich sehr gut getroffen. Ich freu mich schon auf die Fortsetzung.
Kari-chan


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