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Verfehltes Ziel

Verfehltes Ziel
 

Lights Blick war konzentriert auf den Bildschirm gerichtet, während er eine Seite voller Text und Tabellen hinab scrollte. Die linke Hand in seinem Haar vergraben merkte er kaum, dass er unbewusst die Zähne aufeinander biss.

Ein Anhaltspunkt, es musste doch irgendeinen Anhaltspunkt geben.

Seufzend lehnte er sich zurück, verschränkte die Arme vor der Brust und schloss für einen Moment die Augen. In seinen Schultern hatte sich ein tauber Schmerz ausgebreitet, der sich sein gesamtes Rückgrat entlangzog. Viele Stunden hatte er nun schon mit der Recherche verbracht und war dennoch keinen Schritt vorangekommen. Es war spät geworden. Alle anderen Mitglieder des Untersuchungsteams waren bereits gegangen. Ein weiterer Tag neigte sich ergebnislos seinem Ende zu.

Als Light die Augen wieder öffnete, wandte er den Kopf zur Seite. Der Anblick, der sich ihm bot, überraschte ihn nicht. L hatte die Beine angewinkelt, seine Arme hingen kraftlos rechts und links von dem Drehstuhl herab und er starrte schon seit einer Ewigkeit einen unbestimmten Punkt an der Decke an. Seitdem Light das letzte Mal zu seinem Ermittlungspartner hinübergesehen hatte, war dessen Zustand unverändert.

Kurzentschlossen stand er auf. Die Kette zwischen den Handschellen klirrte leise, als Light den Stuhl, auf dem L saß, herumdrehte und sich mit den Händen auf den Lehnen abstützte, um auf ihn hinab zu schauen. Dieser erwiderte den Blick ohne jegliche Regung.

„Willst du einfach darauf warten, bis uns der entscheidende Anhaltspunkt entgegenfliegt?“, fragte Light mit ruhiger Stimme.

„Wenn du meinst, dass du etwas findest, dann suche weiter nach Hinweisen“, antwortete L in ebenso ruhigem Ton, „niemand hält dich davon ab, Light-kun. Doch ich bin nicht bereit, diesen Felsblock den Berg hinaufzuschieben.“

„Was wir tun, ist aber keine Sisyphusarbeit.“

„Für dich vielleicht nicht.“

Angestrengt stieß Light die Luft zwischen seinen zusammengebissenen Zähnen aus und unterdrückte die Wut, die erneut in seinem Inneren hochzukochen drohte. In sachlichem Tonfall sagte er dann:

„Wir beide haben mit unseren Ermittlungen an unterschiedlichen Punkten begonnen, bis sich unsere Wege schließlich kreuzten. Wir haben dasselbe Ziel und ich kann dir versichern, dass ich nicht aufgeben werde und dieses Ziel erreichen will oder beim Versuch sterbe. Wir sind nicht in einer Sackgasse angekommen, es geht noch immer weiter. Denn der Weg hört erst mit dem Gehen auf, Ryuzaki. Vielleicht führt uns schon der nächste Schritt zur Lösung. Solange müssen wir uns anstrengen.“ Die Intensität, mit der Light auf ihn einzureden versuchte, erstaunte L nicht zum ersten Mal. Dass die Theorie zutraf, Lights Verhalten wäre nur eine weitere ausgeklügelte Taktik, war mittlerweile auf eine kaum nennenswerte Wahrscheinlichkeit herabgesunken. Aber Light war Kira gewesen. Selbst wenn sie durch ihre Arbeit die nächste Marionette fingen, würde ihnen das Phantom des gottgleichen Killers entkommen.

„Wir müssen uns anstrengen?“, fragte L mit annähernd ironischem Unterton. „Anstrengung lässt nur Dinge in uns leben, die nicht existieren. Es heißt zwar, der Weg sei das Ziel, aber warum sollte ich einen Pfad beschreiten, der nur ins Nichts führt?“

„Wer sagt, dass das alles sinnlos ist?!“, rief Light aufgebracht und packte im Affekt Ls Kragen. Dessen Miene blieb jedoch ausdruckslos und gab keinen Aufschluss darauf, mit welchem neuerlichen Plan er Light aus der Reserve zu locken gedachte, als er entgegnete:

„Wir können Kira nur fassen, wenn er einen Fehler macht. Aber das wird nicht passieren.“

„Was meinst du damit?“, fragte Light und merkte dabei nicht, dass er fast bedrohlich klang. Doch L gab keine Antwort und wartete nur eine weitere Reaktion ab. „Ryuzaki... du glaubst doch wohl nicht, dass Kira keinen Fehler machen würde, oder? Auch wenn er sich für einen Gott hält, er ist und bleibt ein Mensch, genau wie du und ich. Wie kannst du Kira so idealisieren?“ Damit drückte Light ihn verärgert zurück in den Stuhl und ließ dessen Kragen los, bevor er sich mit einem Ruck von ihm abwandte. Die Handschellen machten es ihm jedoch unmöglich, einfach zu gehen. L betrachtete einen Moment lang Lights Rücken und ließ dann den Blick auf dessen Händen ruhen, die zu Fäusten geballt waren und leicht zitterten.

„Du meinst“, sprach L schließlich leise, „weil ich denke, dass Kira keine Fehler begeht, hätte ich mir ein Idealbild von ihm kreiert?“

„Kein Mensch ist perfekt“, erwiderte Light schlicht, ohne sich umzudrehen.

„Und was ist mit dir, Light-kun? Hast du denn jemals einen Fehler begangen?“ Das Zittern in Lights Fingerspitzen hatte aufgehört. Er atmete gleichmäßiger und schwieg. Wozu eine Antwort? Dass er nicht perfekt war, musste er nicht erst betonen. Deshalb fuhr L in monotoner Weise fort:

„Warum stört es dich, dass ich Kira idealisiere? Wenn ich noch immer davon ausgehe, dass du Kira bist, dann wäre das doch ein großes Kompliment für dich, erst recht, da es von mir kommt.“

„Aber ich bin es nicht.“ Resignation lag in diesen Worten, von denen Light wusste, dass es sinnlos war, sie auszusprechen.

„Nun, wenn das so ist...“, entgegnete L kühl, „wenn du nicht Kira bist, dann wirst du ihm wohl nicht das Wasser reichen können.“

„Was soll das schon wieder heißen?“ Light wandte sich um und starrte in Ls dunkle Augen. „Hast du denn nur Achtung vor mir, wenn ich Kira bin? Wenn ich mit meiner Intelligenz über Leichen gehe, um die kranke Vorstellung einer neuen Welt zu verwirklichen? Bin ich nur dann etwas für dich wert?“

Eiskalte Stille breitete sich zwischen beiden jungen Männern aus, während sie sich gegenseitig mit den Augen durchdrangen. Bis L sein Schweigen brach:

„Beweise mir doch, dass du so gut bist wie er.“

Lights Augen weiteten sich, doch er widerstand dem Drang, ihm erneut ins Gesicht zu schlagen. Stattdessen suchte er eine Möglichkeit, um zu seinem Ausgangspunkt zurückzukehren, und meinte:

„Ich dachte, wir seien ein Team. Wozu soll ich dir etwas beweisen, wenn wir eigentlich zusammenarbeiten müssten, Ryuzaki? Ich kann dir natürlich keine Vorschriften machen, aber...“

„Dann tu es nicht“, unterbrach ihn L und ging damit in keiner Weise auf den Appell ein. Währenddessen kam sich Light vor, als würde er mit bloßen Händen versuchen, eine Stahlwand zu zerkratzen, die jedoch nicht nachgab und nur seine blutigen Fingernägel abplatzen ließ.

Es hatte keinen Sinn.

Light ließ sich zurück auf seinen Stuhl sinken und vergrub wortlos das Gesicht in den Händen.
 

Der Druck an seinem Handgelenk holte Light aus seinem Schlaf. Jede Nacht versuchte er seine linke Hand so zu positionieren, dass ihm nicht die Knochen wehtaten. Dennoch wurde er am nächsten Tag meist durch das kalte Metall geweckt.

Er setzte sich auf. Neben ihm, am äußeren Rand des Bettes, lag L in einer dem Anschein nach unbequemen Position. Er hatte sich mit dem Rücken auf die Decke gelegt, doch seine Beine waren seitlich unter den Körper gezogen, während die gefesselte Hand auf seiner Brust ruhte und der andere Arm leblos vom Bett herabhing. Light fragte sich, ob man so überhaupt schlafen konnte. Doch diese Frage erübrigte sich, denn L war wach und starrte unentwegt die Wand an.

Als Light darüber nachdachte, musste er feststellen, dass er L noch nie hatte schlafen sehen. Selbst seitdem die beiden jungen Männer keine Sekunde mehr allein waren, hatte Light niemals die geschlossenen Augen des Meisterdetektivs gesehen. Wahrscheinlich würde L erst im Moment seines Todes die Lider senken.

Light wunderte sich über diesen Gedanken, der ihm überraschend gekommen war, und wischte ihn sofort beiseite.

„Wollen wir aufstehen?“, fragte er vorsichtig. Doch L quittierte es nur mit einem unbestimmten Laut, weshalb Light fortfuhr: „Wenn du mich allein in einen deiner Meinung nach aussichtslosen Kampf schickst, dann solltest du mich wenigstens nicht in meiner Arbeit behindern.“

Er hatte versucht, seine Stimme anklagend und genervt klingen zu lassen, doch verfehlte es bei L seine Wirkung, der offensichtlich unbeeindruckt blieb. Dennoch bewegte er nach ein paar Sekunden seine Beine und machte Anstalten, sich zu erheben.

„Bleib liegen“, änderte Light plötzlich seine Forderung, wobei er eine Hand auf Ls Schulter legte und ihn bestimmt zurück auf das Bett drückte. Dieser wandte ihm nun irritiert seine Aufmerksamkeit zu.

„Auf diese Weise funktioniert es nicht“, meinte Light erklärend. Aus einem Impuls heraus ließ er sich ebenfalls in die Kissen zurückfallen und starrte, neben L liegend, zur Decke.

Einen langen Moment schwiegen beide.

„Ich weiß, wie du dich fühlst“, begann Light schließlich unvermittelt, „und ich verstehe auch dein Verhalten. Aber das hier ist keine Lösung. Dieser Kampf sollte erst vorbei sein, wenn der letzte Wortführer der gerechten Sache stumm ist und jeder an die neue Gerechtigkeit Kiras glaubt. Aber das tun wir nicht, oder? Keiner im Ermittlungsteam tut das, selbst Matsuda nicht. Besonders meinen Vater bewundere ich für seinen unerschütterlichen Glauben.“

Der Sohn des Polizeichefs drehte seinen Kopf zur Seite und stellte fest, dass L ihn mit seinen schwarzen Augen musterte, ohne dabei etwas von seinen Gedanken preiszugeben. Schwach lächelnd setzte Light seine Erzählung fort:

„Mein Vater war mir immer ein Vorbild, ein Ausdruck der Gerechtigkeit, die ich gern verwirklichen wollte. Schon in der Grundschule habe ich versucht, mich für die Schwächeren einzusetzen, habe mich manchmal sogar geprügelt, wenn jemand schikaniert wurde. Aber allein kann man nicht viel ausrichten. Ich habe oft verloren und oft hat es mir nicht einmal die Dankbarkeit derjenigen eingebracht, denen ich helfen wollte.“

„Du fandest es ungerecht“, kommentierte L die Worte seines Partners, „aber so sind die Menschen nun einmal. Ob man Täter oder Opfer ist, sagt nur etwas über die eigene Rolle aus, nichts über den Charakter.“

„Ja, die Menschen sind so. Einer wie der andere“, murmelte Light, während er die Hände hinter seinem Kopf verschränkte, „so gesehen ist die Welt voll von Leuten, die...“ Eine plötzliche Erinnerung drängte sich Light auf, doch vermochte er nicht, sie zu greifen. Die Erinnerung schien nicht mehr als ein Traum zu sein, den man am Morgen schon vergaß und der den eigenen Gedanken schneller entglitt, je stärker man ihn festzuhalten versuchte.

„Light-kun?“ Der Angesprochene kehrte in die Realität zurück und merkte, dass er nun vollends den kleinen Fetzen der Vergangenheit verloren hatte. Doch war es überhaupt wichtig gewesen?

„Ich muss zugeben“, gestand Light, „dass ich mittlerweile immer abwäge, ob das Eingreifen in eine Situation sinnvoll ist oder nicht. Meist lasse ich es bleiben, wenn es eindeutig aussichtslos erscheint, denn wenn ich unterliege, gäbe es keinerlei Grund mehr für mein Handeln.“

„Und dann hättest du dich umsonst geopfert.“

„Genau das ist eine Form der Sinnlosigkeit, vor der wir auch jetzt wieder stehen“, bestätigte Light, „darum glaube mir, Ryuzaki, dass ich zumindest in Ansätzen weiß, was in dir vorgeht.“

„Ist das so? Dann frage ich mich, wie sich völliges Versagen in Ansätzen anfühlt.“ Ein ungewohnter Sarkasmus klang aus Ls Stimme heraus. Er hatte den Blick wieder zur Decke über ihren Köpfen gerichtet und biss allem Anschein nach verärgert auf seinem Daumennagel herum, obwohl seine Mimik kaum Aufschluss über seinen emotionalen Zustand gab. „Bist du sicher, dass du weißt, wie sich das Versagen kurz vorm Ziel anfühlt? Es fehlte nur noch ein kleines Stück und der Fall wäre gelöst gewesen. Ich hasse es, zu verlieren.“ Light merkte, dass Ls rechte Hand sich neben dessen Körper verkrampfte. „Aber diesmal war es mehr als demütigend. Als Kira könntest du jetzt wirklich über mich lachen.“

„Darum geht es doch gar nicht!“ Light hatte sich wieder aufgesetzt und schaute eindringlich auf L hinab. „Es geht nicht immer ums Gewinnen oder darum, außergewöhnliche Leistungen an den Tag zu legen. Man muss einfach nur so viel tun, wie man kann! Es ist gerecht, sein Leben so gut wie möglich zu leben und den Menschen im Umfeld zu helfen. Niemand muss versuchen, die Welt zu verändern.“

Dieses Mal glaubte Light in Ls Augen eine Frage zu sehen: Denkst du wirklich so? Gerade du?

„Wenn man nicht dazu in der Lage ist“, fuhr Light energisch fort, um sich selbst davon zu überzeugen, „dann muss man auch nicht alles Schlechte ändern, um gerecht zu sein, sondern nur die kleine Welt verbessern, in der man selbst lebt. Aber du... du bist L, du bist der weltbeste Detektiv und wirst es wahrscheinlich als einziger schaffen, Kira dingfest zu machen. Verstehst du das? Du hast eine Verantwortung zu tragen, die du vor vielen Menschen und vor dir selbst rechtfertigen musst.“

L zeigte keinerlei Reaktion.

Seufzend schlug Light die Beine übereinander und starrte auf die Handschelle an seinem linken Arm, bevor er mit ruhigerer Stimme sagte:

„Man kann auf den Sinai steigen und dort in den Wolken weilen, um auf eine Eingebung zu warten; aber man muss dann auch mit Gesetzestafeln in der Hand herunterkommen.“

„Du meinst, dass ich früher oder später zu meiner Arbeit zurückkehre?“, fragte L ebenso ruhig. „Ich weiß, was das bedeutet. Selbst wenn ich jetzt resigniere, muss ich irgendwann wieder aktiv werden. Denn die Welt will eine Leistung sehen.“

Mit diesen Worten wandte sich L ab, drehte sich auf die Seite und zog die Beine an seinen Körper. Light betrachtete ihn noch einen langen Moment, bevor er nach dem Hörer des Telefons griff, das neben dem Bett auf dem Nachttisch stand. Er würde Matsuda darum bitten müssen, ihm einen Laptop aufs Zimmer zu bringen. Denn wie es aussah, würde sich L nicht so bald wieder bewegen.
 

Die nächsten drei Stunden waren nur vom leisen klackernden Geräusch erfüllt, welches Lights geschäftige Finger auf der Tastatur des Laptops verursachten. Nun allerdings begann seine Arbeit an Beständigkeit zu verlieren. Langsam gingen ihm die Ideen aus, Elan und Konzentration ließen nach, bis er schließlich erschöpft den Laptop zuklappte und beiseite legte.

Als Light sich, auf dem Bett sitzend, an die Wand in seinem Rücken lehnte und den Blick durch das Fenster nach draußen schweifen ließ, veränderte L zum ersten Mal seit jenen drei Stunden seine liegende Position. Er drehte sich auf den Rücken und hob die rechte Hand gerade über seinen Kopf, wobei die Metallfessel den dünnen Unterarm hinabrutschte. L schaute an seinen langen Fingern vorbei zur Decke.

Durch die Bewegung war das weiße Oberteil verrutscht, sodass ein paar Zentimeter seines flachen Bauchs freilagen. Light starrte gedankenversunken auf Ls Beckenknochen, der unter seiner nackten Haut zum Vorschein kam.

„Wollen wir uns von Matsuda etwas zu essen bringen lassen?“, fragte Light, da ihm selbst eingefallen war, dass sie an diesem Tag noch nicht einmal ans Frühstück gedacht hatten.

„Wieso nicht“, entgegnete L gelangweilt, „für irgendetwas muss er ja zu gebrauchen sein.“

„Du scheinst keine allzu hohe Meinung von ihm zu haben.“

„So würde ich das nicht sagen“, erwiderte L, während sein rechter Arm über seinem Kopf leicht hin und her schwankte. „Matsuda ist nur dummerweise ein Faktor, den man schlecht berechnen kann.“

„Das stimmt.“ Light konnte ein Schmunzeln nicht unterdrücken. „Nichtsdestotrotz ist es von Vorteil, einen solchen Ermittler in der Sondereinheit zu haben. Bei ihm könnte ich mir auch niemals vorstellen, dass er Kira ist.“

„Nein, das sicher nicht. Anfangs hatte ich vor, dem gesamten Team ein paar Tests aufzuerlegen, um ihre Ehrlichkeit und Loyalität zu überprüfen. Aber ich verlor relativ schnell das Interesse daran.“

Zuerst wollte Light ihn mit der Frage konfrontieren, warum er trotz allem nicht das Interesse an ihm, dem vorbildlichen Schüler und Ermittlungspartner, verloren hatte. Mitten im Atemzug hielt er jedoch inne, da er wusste, dass er dadurch nur eine fruchtlose Diskussion provozieren würde. Stattdessen meinte er:

„Als Manager ist Matsuda sehr gewissenhaft und glaubwürdig. Vor kurzem hat er den Vertrag für Misa bestätigt, damit sie in Nishinakas neuem Film mitspielen kann. Sie wird nun viel mit den Dreharbeiten beschäftigt sein, weshalb Matsuda im Moment kaum die Aufgabe hat, neue Aufträge an Land zu ziehen.“

„Dann hat er also zumindest für solche Dinge Zeit, die er nicht ins Chaos stürzen kann.“

„Wie unser Essen zum Beispiel. Matsuda wird nachher mit Misa hierher kommen. Was möchtest du denn? Mochis vielleicht? Oder gezuckerte Mandeln...?“

„Da kennst du mich aber schlecht.“ Endlich richtete sich L auf. Seine Lippen umspielte sogar fast ein Lächeln, als er dem verwunderten Blick seines Partners begegnete. „Auch wenn ich den Geschmack dieser Süßigkeiten mag, esse ich sie nicht allzu gern, weil sie so kleben. Wie man sie auch anfasst, der Zucker bleibt beispielsweise bei den Mandeln an den Fingern hängen. Kekse dagegen krümeln bloß, das ist nicht weiter schlimm. Komplette Schokoladenkekse sind wiederum problematisch, es müssen schon Stellen frei sein, die sich mit Daumen und Zeigefinger festhalten lassen.“

Die Verblüffung stand Light offen ins Gesicht geschrieben, doch ein paar Sekunden später musste er bereits lachen. Für diesen Moment war jene Resignation, die in letzter Zeit immer häufiger Besitz von ihm ergriffen hatte, in den Hintergrund getreten. Light fragte sich, ob sein Partner ihn beabsichtigt aufmuntern wollte.

Mit unerschütterlichem Ernst in der Stimme hörte er L jedoch sagen:

„Ich möchte Taiyaki haben, aber ohne Bohnenmus, fünfzehn mit Vanillecreme und fünfzehn mit Schokoladencreme.“

Sofort hörte Light zu lachen auf.

„Das ist nicht dein Ernst, Ryuzaki. So viele...?“

„Wenn es um so etwas geht“, entgegnete L kühl, „mache ich keine Scherze. Das solltest du eigentlich wissen.“


Nachwort zu diesem Kapitel:
1. Die pessimistischen Aussagen von L, dass man sich etwa einen Wert des eigenen Tuns vorgaukelt, bloß weil man Anstrengungen dafür unternahm, sind partiell an Paul Valéry angelehnt.
2. Es ist ein Gedanke von Louis Reybaud, dass Untätigkeit allenfalls der Kontemplation dienen darf und durch ein Resultat gerechtfertigt werden soll, denn die Welt wolle eine Leistung sehen. Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  Yuiki
2014-03-15T13:12:31+00:00 15.03.2014 14:12
Uh~
Doppelte Gänsehaut.
Im ersten Abschnitt konnte ich mich kaum konzentrieren weil Light's...bildliche Umschreibung (abgeplatzte Fingernägel) mich komplett fertig macht ;(
Mich machen auch diese 'Spaß'-Beschreibungen à la "Rasierklingen zwischen den Zähnen" und "Holzsplitter unter den Fingernägeln" jedes Mal zu einem nervlichen Wrack, daher...nur geteilte Aufmerksamkeit für die beiden Herren diesmal.

Zweite Gänsehaut im zweiten Abschnitt beim Zitat aus dem ersten Kapitel. So motiviert und positiv wie er in den letzten FF-Kapiteln war verdrängt man schnell mal dass das Gedankengut das ihn zu Kira gemacht hat letztendlich immer noch in ihm liegt.
Antwort von:  halfJack
24.03.2014 18:58
Alle Persönlichkeitseigenschaften von Light und sein Zurechtweisen, wenn L den Menschen mal wieder zu unmenschlich betrachtet, wirkt durch und durch gutmütig, solange er diese Thesen auf die "reine" und gutmütige Weise vorträgt, die ihm während seiner erinnerungslosen Zeit zu eigen ist. Dass Justitia ein Schwert benötigt, um die Regeln der Gesellschaft durchzusetzen, erwähnt er nur am Rande und meint damit eigentlich die polizeiliche Gewalt. Mit dem Wissen darum, dass er Kira ist, sieht man als Leser natürlich die Zweischneidigkeit dieser Aussage. Justitias Schwert meint gleichzeitig die Gewalt von Kira, der sich selbst als die Gerechtigkeit sieht. Hat man sich auf dieses Prinzip eingelassen, muss man zwangsläufig zugeben, dass die Tötung von Verbrechern durch Kira genauso rechtens ist wie die staatliche Sanktionierung, in welcher am Ende die Mehrheit entscheidet.
Die Verzweiflung von Light, deren bildliche Beschreibung dich so aufgewühlt hat, stellte sich durch seine Hilflosigkeit und Tatenlosigkeit ein, weil L die Zeit nicht nutzt, um im Fall voranzukommen, sondern sich depressiv gehen lässt und aufgegeben hat. Das Gefühl zu dieser Zeit ist ein Äquivalent zu Lights Vergangenheit, als er anderen zu helfen versuchte und manchmal scheitern musste. Obwohl er das als Kind naiv gehofft hat und meinte, die Gerechtigkeit würde stets siegen, musste er feststellen, wie unfair das Leben stattdessen oft ist. Ohne diese Erkenntnis hätte er vermutlich nicht gedacht, dass die Welt ein verdorbener Ort sei, wie im ersten Kapitel des Mangas. Er war der Meinung, es müsse sich etwas ändern, und als er schließlich das Death Note erhielt, sah er darin die lange erhoffte Gelegenheit. Dieses Denken hat er nicht erst entwickelt, nachdem er das Death Note in Händen hielt. Es war schon vorher vorhanden, sicherlich übersteuert durch sein jugendliches Alter, in welchem häufig Ideale, Desillusionierung und Selbstfindung problematisch miteinander im Konflikt stehen. Vermutlich war es sogar ungünstig, zu einem solchen Zeitpunkt das Death Note zu erhalten. Später, sobald Light ein bisschen erwachsener gewesen wäre, hätte sich diese Einstellung zur Gesellschaft vielleicht nicht mehr so krass gezeigt.
Daher das halbe Zitat aus dem ersten Kapitel. Sein Denken geht nach wie vor in diese Richtung, aber wollte Light den Satz wirklich damit beenden, dass man diese Menschen besser alle umbringen sollte? Der Abbruch mitten im Satz zeigt, dass ein Teil des früheren Ichs in Light noch vorhanden, ein anderer allerdings verloren gegangen ist.

Ich schreibe dies alles übrigens nicht als Erklärung an dich, sondern als persönliches Résumé. Mir kommt es nämlich so vor, als würdest du meine Intentionen durchaus gänzlich erkennen. Zudem freue ich mich sehr, dass du dir die Zeit nimmst, einzeln zu manchen Kapiteln Stellung zu beziehen, wodurch ich selbst die Geschehnisse aufgrund deiner Kommentare Revue passieren lasse. Darauf möchte ich dir als Dankeschön meine eigenen, hierbei hervorgerufenen Gedanken mitteilen.
Von:  angeljaehyo
2009-07-06T16:17:57+00:00 06.07.2009 18:17
OMFG. ... *FrauKraehes Kommentar anschau und nicht mal versuch, ihn zu lesen*

Tut mir leid :D
Ich fand das Kapitel wirklich gut, weil du weiterhin L so charakterisierst, wie ich ihn sehe, was ich immer gern lese. Genauso finde ich Raitos Charakter gut gelungen, denn so kommt er auch im Manga/Anime rüber, wenn er nicht gerade Kira 'ist'. Wobei ihn das irgendwie viel uninteressanter macht, findest du nicht auch? Klar ist er immer noch sehr interessant, aber irgendwie gefällt mir der Wahnsinn in Kiras Augen besser. Ich bin schon höchst gespannt, wie du ihn schreibst, wenn er wieder Kira ist.
Vielleicht ist 'uninteressanter' falsch ausgedrückt... Nein, ganz sicher :D Ich finde ihn gruseliger, wenn er nicht Kira ist. So, wie du Matsuda als "unberechenbar" beschreibst, finde ich, dass es Raito ohne Kira-Erinnerungen ist. Denn man hat es mit jemandem mir Mord-Potenzial zu tun und man sieht's ihm nicht an...
Ich will nicht länger schreiben, sondern schnell weiterlesen, und das ist das größte Kompliment, das ich dir machen kann.^^
Von: abgemeldet
2009-05-26T08:05:00+00:00 26.05.2009 10:05
endlich komme ich auch mal dazu ein Kommi zu schreiben und was soll ich sagen? mal wieder ein super Kapitel ^^
Haach ja, ich liebe die Diskussionen zwischen L und Light, so lange sie nicht all zu lang werden ^^"

Freu mich schon aufs nächste *__* musst unbedingt weiter schreiben und ja nicht aufhören, sonst gibts ärger xD

Haach ich liebe deinen Schreibstil einfach *~*
*auf nächstes Kapi wart*
*hibbel*
LOOOOOSSS O.O xD
Von: abgemeldet
2009-05-24T19:29:47+00:00 24.05.2009 21:29
Oh, bedeutungsverfälschenden Fehler gemacht, es soll heißen "...auch mit Recht gerichtet werden können und sich mit der Ausrede, nichts für ihr Verhalten zu können, *NICHT* aus der Misere ziehen dürfen".
Von: abgemeldet
2009-05-24T11:26:53+00:00 24.05.2009 13:26
Okay, hier also das Monstrum, Sie haben es so gewollt. Da ichs vor dem Nachfragen geschrieben hatte, gehts nicht direkt auf deine Fragen ein, aber ich verspreche, das noch zu tun, habe nur gerade Zeitdruck und kann ENS erst später bewantworten. Viel Vergnügen... *sich zerknirscht verkriecht*

Zu 24/7 hätte ich so viel zu sagen, dass ich kaum weiß, wo oder wie ich anfangen soll und glaube, ich hätte dir besser meinen ersten Eindruck geschildert, statt es ewig im Kopf zu zerpflücken und auf immer mehr Einzelheiten aufmerksam zu werden, aber ehrlich gesagt war ich im ersten Augenblick viel zu perplex für irgendeine Meinungsäußerung. Daher schreib ich dir das nun, nachdem das erste Lesen schon ein Weilchen her ist, es jedoch nicht beim einen Lesen geblieben ist. Versuche einfach, all dem hier einigermaßen organisiert gerecht zu werden und nicht zu sehr abzuschweifen.

Es gab im Allgemeinen, abgesehen davon, dass ich es rein schriftstellerisch einmal mehr bewundernswert fand, inhaltlich zwei Besonderheiten, die mir ins Auge gesprungen sind. Einmal die außergewöhnlich gestaltete Beziehung zwischen Light und L und dann die verschiedenen 'Ebenen' der Geschichte, drei an der Zahl: die philosophische, die emotionale und die körperliche, die so ungewöhnlich miteinander vermischt wurden.
Außer diesen zwei Besonderheiten ist mir am Ende speziell durch die philosophischen Aspekte auch etwas über Light und Kira klar geworden, das ich vorher so nicht gesehen habe, und das du mir im Prinzip erst erklärt hast. Aber alles der Reihe nach.

Ich fang mal mit den Ebenen der Geschichte an, auf deren Grundlage lässt sich der Rest dann erklären. Die, die wohl jedem Leser als erstes auffällt, ist die des Verstandes, auf der diese (geistes-)wissenschaftlichen Diskussionen zwischen L und Light stattfinden und das nahezu in Reinform. Soll heißen auf eine Art, wie man sie nie im Leben in einer Fanfiction erwarten würde, sondern eher in wissenschaftlich orientierten Texten mit 'seriöserem Image' oder in irgendwelchen als solchen intendierten Diskussionen und dergleichen, auf jeden Fall nicht hier. So fachlich eben, so streng. Selbst wenn du Matsudas und Misas Zwischenfragen benutzt, um diese Passagen nicht ganz in Essays ausarten zu lassen und um darauf aufmerksam zu machen, dass dies hier herausgehoben ist aus dem Gebiet der normalen Gespräche, und selbst wenn du manche Sätze bewusst so überspitzt mit Fachtermini formulierst, dass es parodierend wirkt, nimmt das diesen Abschnitten nicht ganz den (in einer Fanfic) befremdlich nüchternen Charakter. Aber das ist keine Kritik, sondern ich ziehe erstens vor so viel bedachtvoll eingebrachtem, fundiertem Hintergrund(wissen) mit Respekt den Hut und finde es zweitens auch äußerst wichtig für die Geschichte selbst. Einmal natürlich, weil die beiden hier ja die Problematik von Death Note an sich diskutieren, was den Tyrannen im ethnologischen Relativismus und das Schwert der Justitia, die Staatsgewalt und die individuelle Selbstverantwortung etc. angeht, und das so ungewöhnlich in die Tiefe verschiedener Anschauungen gehend, wie es dir auf diese Weise so schnell kein Fanfictionautor nachmachen wird. Und dann auch, weil du diesen intellektuellen Aspekt mit den anderen, noch zu erwähnenden Ebenen so interessant vermischt hast, dass es in Kombination nicht zu trocken und im Gegenteil zu einer Verbindung wird, die die Beziehung zwischen Light und L in ihren verschiedenen Facetten mehr als treffend charakterisiert. Du demonstrierst mit diesem philosophischen Aspekt der Geschichte beispielsweise die hervorragende Bildung der beiden noch viel anschaulicher, konkreter, als das jemals im Manga/Anime der Fall war, machst aus dem "hochintelligent", das wir im fluiden Taktieren der beiden im Original sehen, auch ein "hoch gebildet" und "intellektuell", füllst sozusagen das Genie-Image mit faktischem Inhalt. Und dass sie auf dieser Ebene so beispiellos miteinander umgehen können zeigt einmal mehr, was sie für selten verwandte Köpfe sind, wie ebenbürtig, wie sie sich zu zweit vom Rest abheben, gleich speziell sind, wie sie einfach 'füreinander gemacht' und sich ähnlich sind. Somit ist das alles ein essentieller Aspekt ihrer besonderen Beziehung.

Dann gibt es die emotionale Ebene der Geschichte, in der sie halb bewusst, halb intuitiv miteinander umgehen, in der ihre Empfindungen aufeinander reagieren und ihr Verhalten einander gegenüber beeinflussen und umgekehrt, in der *wir* ungewöhnlich, aber nicht unrealistisch nah an Light und L heran treten und von ihren unvermittelt/unweigerlich auftretenden Emotionen und inneren Einstellungen erfahren, die sich über jede Kontrolle und jedes bereits diskutierte rationale Denken hinwegsetzen. Angst, Zweifel, Zuneigung, Stolz, Demotivation, Motivation, Hoffnung, Leere, Kampfgeist, Erwartung, Enttäuschung, Ärger, Bedrückung, Nervosität, Wut, auf beiden Seiten. Die Geschehnisse auf dieser emotionalen Ebene begründen auch einen Großteil dessen, was ich ganz oben mit der außergewöhnlich gestalteten Beziehung zwischen den beiden meinte, ihre von dir einzigartig geschilderte, seltsam intensive und gleichzeitig widersinnig misstrauische Freundschaft. Mir fiel hier einfach auf, wie weitläufig sie selbst die speziellsten Eigenarten des anderen einerseits akzeptieren und wie sie im Gegensatz dazu an bezeichnenden Dingen Anstoß nehmen. L beispielsweise ist nun einmal verschroben, kauzig, seltsam, schwierig, wenig sozialkompetent und schlichtweg ungenießbar, wäre wohl als reale Person, mal ehrlich, für die meisten Menschen kaum erträglich oder verständlich, das ist es, was ihn ausmacht. Und hier gibt es ein paar Momente, in denen das besonders deutlich wird und in denen Light das dennoch *ohne einen zweiten Gedanken* einfach hinnimmt, als wäre nichts gewesen, indem er das alles wie selbstverständlich als Teil von L akzeptiert, darüber hinweg und das Wesentliche sieht. Du hast einfach seine Weitsicht in Bezug auf seinen Freund so gut demonstriert. Er erkennt Ls wahres Ich im Gegensatz zum Rest der Welt *trotz* all den verzerrenden, kauzigen Äußerlichkeiten, erkennt beispielsweise den Perfektionisten (Kapitel 1, zu Ls eigenem Erstaunen, durchschaut worden zu sein), erkennt den Menschen, der mehr ist, als er von sich preisgibt (Kapitel 2, obwohl er ihn gerade aus dem Schlaf gerissen hat, akzeptiert er seinen Wunsch, aufzustehen "Light gab darauf keine Erwiderung, sondern atmete nur tief ein und aus, bevor er sich ungelenk erhob. Er war nicht wütend. So war L eben, denn er hatte offensichtlich noch mehr in seinem Inneren zu verbergen als nur seinen Namen"), den, der wie jeder andere auch irgendwo Angst und Selbsterhaltungstrieb hat (Kapitel 1, zur Verwunderung des Lesers) und den Menschen, der eine ganz eigene Art von Vertrauen zu ihm entwickelt hat, das er nie explizit ausdrücken würde, das aber Light dennoch erkennt, allein daran, dass L ihn so nah an sich heran und seine Berührung zulässt (Kapitel 2: "Und ich sollte wohl akzeptieren, dass du mir ebenfalls vertraust, aber auf eine andere Weise und mit anderen Auswirkungen. Sonst würdest du meine Nähe nicht so dulden."). Er akzeptiert ohne Murren, wenn L sich stundenlang nicht bewegen will und arrangiert sich einfach damit, akzeptiert sogar, wenn er gesteht, ihn ab und an zu belügen (Kapitel 2, "Du vernachlässigst eben nie deine Deckung"), bleibt kommentarlos angesichts seiner seltsamen Essgewohnheiten, verteidigt ihn einsichtig, wenn z.B. Matsuda ihn nicht versteht, sieht irgendwie als einziger tiefer in L hinein, sieht ihn als Menschen und lässt sich nicht von oberflächlich seltsamem Verhalten ablenken. Er versteht ihn einfach. Versteht ihn nicht miss, auch wenn er ihm genug Anlass dazu geben würde. Andersherum akzeptiert L unerwartet nachsichtig Lights Gefühle, wenn er sich zum Beispiel an seine Gefangenschaft erinnert (Kapitel 3: "Gegen das eigene Empfinden kann man nichts machen"), akzeptiert seine Berührungen, spricht zumeist sehr ruhig und interessiert mit ihm, selbst wenn ihre Meinungen divergieren … es ist, allgemein festgehalten, einzigartig, welchen still wertschätzenden Umgang sie in deiner Geschichte einerseits miteinander pflegen, wie speziell sie füreinander fühlen, wie nachsichtig sie sind, wie sie gegenseitig ihre Persönlichkeiten durchschauen, sich nicht an unwichtigen Nebensächlichkeiten aufhängen und sich als andersartig akzeptieren, sich in dieser Hinsicht so 'reif' und freundschaftlich verhalten. Einmal mehr wie zwei, die sich verstehen und akzeptieren können, weil sie auf ganz besondere Art geistig verwandt scheinen. Andererseits ist wie gesagt bezeichnend, was sie nicht akzeptieren können. Light verletzen Ls niemals ausgeräumter Verdacht gegen ihn, ja sogar die Tatsache, dass L ihn nur zu schätzen scheint, wenn er Kira wäre (Kapitel 5 "Wenn du nicht Kira bist, wirst du ihm wohl nicht das Wasser reichen können" – "Hast du denn nur Achtung vor mir, wenn ich Kira bin? Wenn ich mit meiner Intelligenz über Leichen gehe, um die kranke Vorstellung einer neuen Welt zu verwirklichen? Bin ich nur dann etwas für dich wert?") und der Gedanke, dass er den Kommentar über ihre Freundschaft gar nicht aufrichtig sondern nur als taktischen Zug gemeint haben könnte (Kapitel 2), sowie Ls Aufgeben des Falls, seine Demotivation, die fast schon einem Verlust seiner selbst gleichkommt und Light vielleicht auch deswegen so stört. Sobald es um diese Dinge geht, ist er aufgewühlt, wütend, verärgert. Alles ebenfalls Zeichen dafür, wie sehr er L in Wahrheit schätzt, und zwar genau so, wie er ist.
L hingegen kann nicht ertragen, dass Light nicht Kira sein könnte, wie es am Ende von Kapitel 3 durch Ls Erkenntnis besonders deutlich wird, aber auch in Kapitel 5, als beide zum ersten Mal wirklich offen über Ls Gefühle gegenüber/Idealisierung von Kira sprechen und L nach meinem Empfinden fast schon wütend darüber wird, dass Light einfach nicht er sein will (dieses aggressive "Dann tu es nicht!" ist immerhin das erste Mal, dass er ihn mitten im Satz unterbricht, wirkt etwas ungehalten – aber nicht ooc, denn du hast es sehr nachvollziehbar aufgebaut). Dass er es nicht ertragen kann liegt also so wie du es schilderst nicht (nur) an seiner Gewinnsucht, was recht unpersönlich wäre, sondern tatsächlich an der verqueren Wertschätzung der außergewöhnlichen Rivalitätsbeziehung zwischen ihm und Kira, der ersten echten Herausforderung seines Lebens, die ihm wirklich *alles* abverlangt, so, wie auch Light der erste Mensch ist, der ihn unwiderstehlich in eine ebenbürtige Freundschaft zieht, in eine geistige Verbindung und Nähe, wie es noch nie ein anderer getan hat. Vielleicht kann L nicht ertragen, dass es zwei Menschen geben sollte, die ihn derart fordern und berühren, ihn in vorher ungekanntem Ausmaß aus der vertrauten Bahn werfen, vielleicht kann er es sich auch einfach nicht vorstellen, er wünscht sich jedenfalls, dass diese beiden eins sind. Ist vielleicht theatralisch ausgedrückt, aber man hat bei dieser Geschichte so das Gefühl, er sehnt sich nach diesem faszinierenden Wesen, das gleichzeitig Light und Kira ist, damit er es mit ganzer Kraft hasslieben kann. Seine Empfindungen für Kira, seinen Wunsch, dass Light Kira ist, hab ich noch nie so durchdacht dargestellt und in Worte gefasst gesehen, wie bei dir, seine Verwirrung und Verärgerung, ja fast Verzweiflung darüber, Kira in ihm einfach nicht zu finden, was neben dem Gefühl des Versagens zu dieser Depression führt, noch nie so gut nachvollziehen und verstehen können, wie hier. Das ist einfach der Wahnsinn. Und das alles ist nicht OOC, sondern in einem glaubwürdigen Ausmaß beschrieben, durch dieses durchdachte Verhalten der beiden, dadurch, dass hier einfach nichts aufdringlich und plötzlich kommt, sondern langsam und überlegt aufgebaut wird.
Hm, es gäbe so viel zu der emotionalen Seite dieser Geschichte zu sagen, aber ich denke, das Wichtigste, was mir auffiel, hab ich erwähnt, ich möchte mich auch nicht allzu sehr in Einzelheiten verlieren.

Bleibt noch die körperliche Ebene. Es kommt ja immer wieder zu diesen Berührungen zwischen ihnen, zuerst, als L Light beim Anziehen hilft, dann, als Light Ls Schultern greift, weiter, als Light Ls Hand nimmt, dann während der Prügelei bzw. Lights zweitem Erleben derselben im Traum, woraufhin gleich die nächste Begebenheit folgt, bei der L die Hand auf ihn legt, um ihn zu beruhigen. Daneben gibt es noch in einem etwas weiteren Sinne körperliche Berührungen, und zwar all diese intensiven Blicke, mit denen L Light fixiert, mit denen er ihn sogar festzuhalten scheint in dem Moment, als die Handschellen kurz gelöst sind. Und auch Lights zufälliger Blick auf Ls freiliegenden Bauch gehört dazu. Das ist alles hochinteressant. Nahezu freudianisch. ^^ Es hat durch seine Natur als körperliche Berührung (besonders während der Prügelei) so was Animalisches, (besonders bei den zufälligen Berührungen) etwas von etwas Unbewusstem, das immer wieder einfach so, ungefragt und überrumpelnd hervorbricht. So scheinbar beiläufig und neutral, und doch meine ich fast, es hätte eine tiefere Bedeutung, einmal natürlich, weil du es überhaupt erst erwähnst, und du eigentlich nie etwas Überflüssiges beschrieben hast (im Gegenteil, beispielsweise deine Umgebungsbeschreibungen wirken immer wie das gekonnte Anschlagen von Saiten, wohlformulierte und kurze Passagen, sodass gerade eine Atmosphäre entsteht, aber nicht zu viel geschildert wird; du schreibst überhaupt nie ein Wort zu viel oder eins, das nicht wichtig ist), aber das ist natürlich ein hinkendes Argument. Ich meine also auch abgesehen davon, dass diese Berührungen aus einem tiefer liegenden Bedürfnis, sich nahe zu kommen, entstehen, das den beiden gar nicht bewusst ist und das sich so immer wieder äußert, wovon mich vor allem die intensive Art überzeugt, auf die Light im Traum, in dem ja Unbewusstes an die Oberfläche kommen kann, die Prügelei ein weiteres Mal erlebt. Er nimmt Ls körperliche Nähe einfach so außergewöhnlich betont und intensiv wahr. Und auch wenn nichts von all dem hier Erwähnten in deiner Beschreibung irgendwie mit angenehmem Beigeschmack, geschweige denn sexuell konnotiert wird, sondern gänzlich ohne Wertung bleibt, drängt sich mir diese Vermutung auf, dass sie sich im Innern gerne (auf welche Weise auch immer) nahe wären, und sei es nur das Bedürfnis, den besten Freund zu umarmen – etwas, was sie natürlich nie so ausdrücken würden. All diese Berührungen rücken einfach zu oft und zu klar ins Bewusstsein der beiden, in die sonst nichts überflüssig aussprechende Stimme des Erzählers, als dass sie gänzlich flüchtig und unbedeutend sein könnten. Als würden ihre Körper von einer Freundschaft sprechen, ohne dass die Geister davon wüssten. Das find ich in jeder Hinsicht einfach faszinierend. Und auch irgendwie wieder bezeichnend, genauso wie sie sich unbewusst nahe kommen möchten und es einfach nicht tun, sind sie ja auch 'seelenverwandt' und können aufgrund äußerer Umstände trotzdem keine normale Freundschaft leben.

Diese drei Ebenen decken eben einfach alles ab, was L und Light und ihre besondere Beziehung ausmacht. Intellektuelles Verständis, emotionales Verständnis, irgendwo auch eine unbewusste Körperlichkeit, und eine Menge unglücklich gelaufenes Schicksal, idealistische Verwirrungen und dergleichen. Du hast die Essenz der beiden in Worte gefasst. Deswegen bin ich begeistert. Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen und einfach nichts ausgelassen, bist ihnen in jeder Hinsicht gerecht geworden…zumindest meinem Verständnis der beiden nach.

Ich habe ja gesagt, du hast mich etwas an Kira und Light verstehen lassen, das mir vorher nicht klar war… dazu möchte ich noch gerne etwas loswerden.
Deine Geschichte behandelt ja die Situation, in der Light seine Identität als Kira sowie sämtliche Informationen über das Death Note vergisst und zu einem ganz anderen Menschen wird, den wir vorher so nicht kannten, da alles, was wir bisher von ihm beobachten konnten, nach dem Fund des Death Notes, dem entscheidenden Einschnitt in seinem Leben, geschehen ist. Somit haben wir bis dato immer nur den Light kennen gelernt, der bereits von der Macht des Notizbuchs beeinflusst wird, nicht den, der noch nicht in Versuchung geführt wurde. Nun liegt es nahe, dass der erinnerungslose, plötzlich unschuldige Light, wie er im Manga/Anime beschrieben ist, dann derselbe sein muss wie der unbeeinflusste vor dem Fund – etwas, das ich aber bis zu deiner Geschichte nie richtig glauben konnte, da der ausgewechselte, erinnerungslose Light einfach SO unglaublich rein und unschuldig scheint, dass ich absolut nicht nachvollziehen konnte, wie SO eine Person so schnell, so voller Überzeugung und Hochmut und so ohne Reue zu Kira werden kann. Ich dachte immer, da stimmt doch was nicht. Eben genauso wie L, der in seinem ausgewechselten Partner nun nach Kira sucht und aus lauter Unverständnis darüber, dass er ihn nicht einmal *im Ansatz* finden kann, glaubt, in seinen Schlussfolgerungen versagt zu haben und regelrecht depressiv und demotiviert wird. Nachdem ich aber deine Geschichte gelesen habe – in der dein Light zunächst genauso unschuldig, gerecht und rein scheint wie der im Manga/Anime zu dieser Zeit beschriebene, in der es jedoch durch die philosophische Ebene wesentlich mehr Einsicht in seine Gedankenwelt, seine moralischen Einstellungen, seine Überzeugungen und seine Anschauung der Welt/Gerechtigkeit/Gesellschaft- und Gesellschaftsordnung/Individualität und Selbstverantwortlichkeit des Menschen gibt – sehe ich, warum Light Yagami trotz (oder sogar wegen!) all seiner "guten Ideale" zu Kira werden konnte. Ich sehe, wie in den Einstellungen des "guten Jungen" die Grundlage für Kira gegeben ist, nachdem du sie erklärt hast. Das war vorher überhaupt nicht so. Und dass du diesen "missing Link" so gut erklären/füllen konntest, spricht einmal mehr dafür, was für eine fantastische Fanfiction-Autorin du bist, man könnte meinen, du hättest DN so gut durchschaut wie seine Schöpfer höchstpersönlich, da du etwas (sicherlich) in ihrem Sinne ausführen kannst, das sie selbst (aus Gründen des Platzmangels oder auch der Erzähltechnik, des Genres und der Unterhaltung) nicht (bildlich) ausgeführt haben. Ich weiß natürlich nicht, ob mein Verständnis deiner Ausführungen dem entspricht, was du aussagen wolltest, und vielleicht schieße ich hier auch gerade übel in den Ofen, aber ich werde dir einfach mal sagen, wie ich deine Worte interpretiere…
Das ganze fängt im zweiten Kapitel an. Light und L haben ihre erste richtige Diskussion, die sich daraus entwickelt, dass Light meint, er würde sich niemals das Recht herausnehmen, mit den Fähigkeiten Kiras nach eigenem Ermessen zu handeln und somit in einer Welt, in der so viele moralische Anschauungen nebeneinander existieren, anderen selbstgerecht seinen persönlichen Willen/seine persönliche Moralvorstellung aufdrängen. Kurzum, er behauptet, selbstgerechtes Handeln auf einer solchen Ebene, Selbstjustitz, selbst zum Wohle anderer, würde diesem Wohl gerade schaden, da man die Menschen so in ihrer Freiheit einschränkt und unterdrückt (von L erwähnter Orwell usw…). Er klingt fast so wie Near am Ende des Mangas, als er Kiras Rechtfertigung Kontra gibt und das Recht auf eigene Meinung(sfindung)/Lebensgestaltung/Moralvorstellung des Einzelnen verteidigt. Dieser Standpunkt Lights jedenfalls ist einer der Punkte, die einem scheinbar unverständlich machen, warum dieser Mensch, der so gegensätzlich zu Kira denkt, zu Kira werden konnte, da Kira eben das Kritisierte vor hat, nämlich eine Welt nach seinen eigenen, höchstpersönlichen Gerechtigkeitsvorstellungen zu formen und nichts anderes gelten zu lassen. Scheinbar hat man hier also den ersten Widerspruch zwischen dem noch unwissenden Light, der sich hat verführen lassen, und dem erinnerungslosen Light, der so unverführbar scheint, gefunden. Soweit kamen wir auch im Anime/Manga. ABER dann führst du seine Gedanken in der Diskussion weiter, sie kommen auf Verfassung, Staat und Staatsgewalt, Gesetz und Sanktion. Und da wiederum merkt man, dass Light gewisse Formen von 'auferlegter' Moral, nämlich das Gesetz und die Verfassung, die auf der Zustimmung der großen Mehrheit beruhen, gutheißen kann. Dass er sogar Gewalt akzeptieren kann, wenn sie der Einhaltung dieser allgemeinen, die Gesellschaft ordnenden und dem Einzelnen Sicherheit garantierenden Regeln dient und nebenbei die Gewaltenteilung eingehalten wird. L hingegen erscheint einem zeitweise fast wie ein Anarchist, als er in Frage stellt, dass jeder vor sich selbst und anderen beschützt werden müsste, und zu bedenken gibt, ob nicht erst durch Gesetze Ungerechtigkeit entstehen könnte. Nun ist ja Lights Einstellung an sich nichts Schlechtes, so wie auch nicht die, die er in anderen Diskussionen äußert, aber ich sehe darin zumindest eine Grundlage, einen Angriffspunkt für das Death Note, ihn zu verführen, da er in dem Moment, in dem er diese unglaubliche Macht bekommt, die Überzeugung von der Notwendigkeit der Gewaltenteilung verliert und dann das mit dem Glauben an die Berechtigung von Justitias Schwert pervertiert. Etwas ursprünglich 'gut gemeintes' also übertreibt und damit in sein Gegenteil, in etwas Schlechtes verkehrt.
Ebenso plädiert Light immer wieder (mehr als L) für die zumindest zum großen Teil vorhandene Selbstbestimmung des Individuums und gegen die absolute Determination durch das soziale Umfeld (Kapitel 3, als er meint, dass nicht das Ghetto automatisch den Verbrecher macht, sondern auch umgekehrt, und er dem Menschen im Prinzip mehr Eigenverantwortung zutraut) oder durch den eigenen Körper (Kapitel 4, selbst wenn er mit L über die neurologischen Fakten, wie der Zuordnung bestimmter Persönlichkeitsmerkmale zu umschriebenen Hirnarealen, einig ist, da gibt’s ja auch nicht viel zu streiten, wehrt er sich gegen die Vorstellung von Verbrechergehirnen). Aber damit ist ja auch die Grundlage dafür gegeben, dass solch freie Menschen, die dann ja verantwortlicher sind für das, was sie tun, als gänzlich determinierte, auch mit Recht gerichtet werden können und sich mit der Ausrede, nichts für ihr Verhalten zu können, aus der Misere ziehen dürfen. Ist vielleicht alles etwas an den Haaren herbeigezogen von mir, aber auch hier sehe ich irgendwie wieder eine Grundlage, die an sich eine 'gute Einstellung' sein mag, durch die Macht des Death Note aber pervertiert werden kann und ihn dann zu einem überzeugt richtenden Kira werden lassen kann.
Am deutlichsten wird diese Verbindung von positiver Grundlage und Entartung derselben allerdings in Kapitel 5, als du Light ja erstens diesen Satz aus dem Manga fast wiederholen lässt ("Einer wie der andere. So gesehen ist die Welt voll von Leuten, die man besser umbringen sollte.") und damit, trotzdem, dass er sich selbst unterbricht, eindeutig die Brücke zwischen dem scheinbar viel zu unschuldigen Light und Kira-Light schlägst, und ihn zweitens noch etwas anderes Beweisendes äußern lässt. Sie sprechen ja über Ls Versagensgefühle, und Light behauptet, seine Demotivation angesichts der scheinbaren Sinnlosigkeit weiterer Ermittlungen, die nur ein Selbstopfer bedeuten würden, verstehen zu können, da er selbst auch im Laufe seines Lebens den Kampf gegen Ungerechtigkeit auf Kosten Schwächerer ein wenig aufgegeben hat, bzw. inzwischen oft erst Kosten und Nutzen abwägt. Er versucht L damit zu trösten, dass man selbst nicht die ganze Welt gleich verbessern müsste, sondern einfach das tun müsse, was man kann, was in der eigenen Macht steht. Dass man in der kleinen Welt, die sich in der eigenen, kleinen Reichweite befindet, einfach so viel tun sollte wie eben möglich, und dass L an sich nicht diese vernichtenden, gleich alles umfassenden Ansprüche stellen sollte. Genau da seh ich den Knackpunkt – sobald Light das Death Note erhält, erweitert sich sein Horizont an Möglichkeiten ja ungemeint, es steht plötzlich wesentlich mehr in seiner Macht, er KANN plötzlich die ganze Welt verändern und nicht nur den kleinen, zuvor erreichbaren Teil. Und da er die Einstellung vertritt, man solle ganz nach seinen gegebenen Fähigkeiten handeln, kann er ohne Reue zu Kira werden.
Wie gesagt, ich weiß nicht, ob ich da deine Absichten recht verstehe, und sicherlich erzwinge ich da auch so einiges, aber ich persönlich würde in all den Meinungen, die Light so äußert, tief liegende (und zugegeben noch SEHR zu entartende – aber immerhin ist das Death Note auch eine ziemlich starke Macht, die einen Menschen wohl in einem solchen Ausmaß verdrehen könnte…) Grundlagen für Kira sehen. Zumindest kann ich mir nach deinem Text so einiges besser erklären als vorher, denn vorher hab ich null Verbindung zwischen den beiden gesehen.

Ich bin jedenfalls *sehr* gespannt, zu sehen, wie du Light denken lassen wirst, sobald er seine Erinnerungen zurück hat. Da du ja nun auch in dem unschuldigen Light eine Grundlage für Kira gelegt hast, und die zwei nicht gänzlich verschieden sind, könnte ich mir gut vorstellen, dass du ihn "vollen Bewusstseins" wieder zu Kira werden lässt, also dass er nicht einfach über alles hinwegsieht, was in der erinnerungslosen Zeit geschah und einfach so weitermacht wie bisher, ohne das zu berücksichtigen, sondern dass er sich vielleicht in Gedanken irgendwie Recht gibt, darauf noch mal klaren Kopfes Bezug nimmt oder ähnliches… und ich bin noch viel gespannter, zu erfahren, wie er dann L sehen wird, wie es sich dann mit seiner bisherigen Wertschätzung verhält, ob sie sich ins Gegenteil verkehrt in welchem neuen Licht er alles um sich herum, alle bisherigen Diskussionen dann betrachten wird. Und Ob vielleicht sogar L und Light über die neue Entwicklung sprechen…. Ob und inwiefern L ahnt, dass Light wieder Kira ist, und wie dann wohl *seine* Gedanken aussehen werden, in Anbetracht des bisherigen Wunsches, die beiden mögen eins sein. Ob L es nun doch bedauert oder sogar begrüßt? Nachdem du die beiden und ihre Beziehung so hochinteressant entwickelt hast, platz ich vor Neugier, zu sehen, was geschieht, wenn sich alles auf den Kopf stellt. Eine verdammt schwere Aufgabe, ich würde glaub ich unter der Last einer solchen bisherigen Leistung, die ja eine gleichwertige Fortsetzung fordert, zerquetscht. ^^' Aber wer andererseits so etwas zu schreiben im Stande ist, von dem kann man wohl alles erwarten, vor allem dem selbst geschaffenen Maßstab gerecht zu werden. Lass mich bitte wissen, wenn es weiter geht, da ich so etwas selbst auf der Favoritenliste schnell übersehe.

Von: abgemeldet
2009-05-05T15:21:41+00:00 05.05.2009 17:21
juhuuuu
ein neues kappi
echt toll geworden ^^


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