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Ehre und Stärke III : Maats Flügel

oder: Gundam Wing goes Ancient Rome
von

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Disclaimer: Gundam Wing und die Charaktere gehören nicht mir sondern Sunrise und Bandai. Ich verdiene auch kein Geld mit dieser Geschichte.

Kommentar: Die fünf Wissenschaftler im original Gundam Wing, sind ein ebenso komischer, merkwürdiger Haufen. Eigentlich kämpfen sie gegen OZ und dann blickt man doch wieder nicht, was sie eigentlich wollen.
 

Kapitel XVII
 

Der Fahrwind peitschte ihm seine langen blonden Strähnen um das Gesicht doch Zechs wagte nicht die Hände vom Lederriemen zu nehmen, der am Streitwagen befestigt war und dem Passagier als Haltegriff diente, um die Strähnen wegzustreichen.

Er fragte sich, wie es Treize fertig brachte sich bei dieser Geschwindigkeit aufrecht zu halten. Der Konsul benutzte keinerlei Riemen zur Befestigung, lediglich die Zügel der beiden Pferde hielt er in der Hand. Doch Treize schien mit dem Gefährt wie verschmolzen zu sein, blitzschnell federte er die Erschütterungen des Wagens mit seinen Knien ab und geriet kaum ins Schwanken wo Zechs schon mehrmals gegen die Wand gestoßen war.
 

Aber Zechs wusste, warum Treize so schnell durch die Wüste hetzte. Treize war sich ziemlich sicher, dass er verfolgt wurde, dass irgendeiner seiner Feinde in Rom ihm einen Spion nach Ägypten nachgeschickt hatten. Dieser Spion steckte wohl auch hinter dem feigen Anschlag auf Treizes Leben.

Sollten sie wirklich verfolgt werden, dann musste der Spion schon einen sehr guten Wagenlenker aufgetrieben haben, um jetzt noch Schritt halten zu können. Treize sich hatte den Weg zur Mine mit Hilfe der Karten vergegenwärtigt und Zechs konnte nur hoffen, dass Treize Orientierungssinn gut genug war. Wäre er auf sich alleine gestellt, er hätte schon längst aufgegeben. Zechs wusste, wie er sich in einem Wald zurechtzufinden hatte. Dort gab es natürliche Wegweiser wie besonders gewachsene Bäume, Felsen oder Bachläufe doch hier in der Wüste gab es nichts. Nur Sand über Sand und weiße, blank gescheuerte Knochen, die hier und da aus dem Sand emporragten. Knochen von Tieren, die hier verendet waren... oder Menschen. Mit Schaudern erinnerte er sich an den weißen Schädel eines Menschen, der ihn gleichsam höhnisch aus diesen leeren Augenhöhlen angestarrt hatte. War der Unglückliche hier in der Wüste verdurstet und verhungert? Hatte er sich verlaufen?

Er hoffte, dass ihnen nicht das gleiche Schicksal blühte.
 

Wie um seine düsteren Befürchtungen zu zerstreuen, konnte Zechs am Horizont plötzlich eine schwärzliche Felsenformation ausmachen. „Ist es das?“, rief er Treize zu, um den Fahrtwind und das Lärmen der Räder und Pferde zu übertönen.
 

Der nickte grimmig und trieb die Pferde noch einmal zu einem letzten Spurt an. „Ja, das ist die Mine.“ Natürlich, die Mine nach der sie suchten musste in die Tiefen irgendeines Felsen oder Gebirges getrieben worden sein.

Nun erkannte Zechs auch alte, verfallene Katen. Die Überreste eines Dorfes, in welchem wohl die Arbeiter früher gewohnt hatten. Wie bei den Knochen tat auch hier der Wüstensand sein übriges um die kleinen Häuser abzutragen. Zechs‘ Hoffnung, dass er hier Antworten auf seine drängenden Fragen erhalten würde, sank rapide. Wo sollten hier noch Menschen leben, mit denen sie reden konnten?
 

Treize zügelte die Pferde an einem Platz, der wohl früher der Mittelpunkt der Siedlung gewesen sein musste. Überreste eines Brunnens waren zu ihrer Linken erkennbar und Zechs blickte den Schacht hinab: „Versandet.“
 

So etwas hatte Treize schon erwartet und so führte er die Pferde in den Schatten eines Hauses, dessen Grundmauern und Dach noch im Großen und Ganzen intakt war und so einen behelfsmäßigen Unterstand abgab. Die Tiere waren vor der Sonne geschützt und zum anderen auch nicht von Außen sichtbar, sollte ihnen doch jemand gefolgt sein. Zum Glück hatte Treize zwei Eimer und genügend Wasser mitgenommen, das er nun den Pferden vorsetzte.

Schnell tranken auch er und Zechs einige Schlucke des köstlichen Nass‘ und erkundeten die übrigen Häuser. Wie Zechs vermutet hatte, trafen sie auf keine menschliche Seele und entdeckten auch keinerlei Inschriften oder etwas Ähnliches was Auskunft über den Platz hätte geben können. Es war nachweislich niemand hier und doch fühlte er sich beobachtet.
 

Zechs bemerkte, dass Treize ebenso fühlte. Immer wieder griff der Römer nach dem Griff seines Schwertes als ob er im nächsten Moment mit einem Angriff aus dem Hinterhalt rechnen würde.
 

„Jetzt bleibt nur die Mine selbst.“ Treize deutete zu einem schmalen, kaum mehr sichtbaren Pfad, der sich auf den Felsen emporschlängelte. Sicher befand sich der Eingang zu Mine irgendwo dort oben.

Es wäre ein geeigneter Platz für einen Hinterhalt, urteilte der erfahrene Krieger in Zechs. Leider verhalf diese Feststellung nicht gerade dazu, dass er sich jetzt weniger unbehaglich fühlte. Doch es stimmte. Ein gutes Dutzend Männer hätte sich hinter diesen Felsen verbergen können. Bereit sich ihnen in den Weg zu stellen, Geröll auf sie herabregnen zu lassen oder ihnen von hinten den Rückweg versperren.

Schweigsam erklommen sie den Pfad. Da drehte sich Treize unvermittelt zu ihm um, so dass Zechs stoppen musste. Die Stirn des Konsuls war in Falten gelegt. Sicher überlegte er, ob sie umkehren sollten oder den Weg weiter hinaufsteigen. Es war mehr als beunruhigend, dass sich neben Zechs auch Treize von diesem Ort so nervös machen ließ. Waren sie doch beide gestandene Kämpfer, die über genügend Erfahrung verfügten.

Schließlich setzten sie schweigend ihren Weg fort. Die Hände jedoch um die Griffe ihrer Schwerter gelegt. Zechs war überrascht gewesen als ihm Treize an Bord des Schiffes ein römisches Kurzschwert gereicht hatte. Noch vor einem Jahr hätte Treize niemals freiwillig einem Germanen eine Waffe in die Hand gegeben.
 

„Ich finde...“, begann Treize, der unter ihm auf einem kleinen Plateau stand und wieder angehalten hatte, und noch bevor er weiterreden konnte, warf sich Zechs auf den Konsul. Hatte Treize es nicht gehört? Dieses leise, sirrende Geräusch wie von einem Pfeil. Etwas traf ihn als er und Treize auf dem Geröllboden landeten. Zum Glück hatten sie gerade dieses kleines Plateau erreicht, sonst wären sie wohl geradewegs in die Tiefe gestürzt.

Zechs hob seine Hand, etwas steckte in seinem Bein. Es war ein kleiner Pfeil und ihm wurde bewusst, dass er Treize gegolten haben musste. Hätte er den Konsul nicht weggestoßen, hätte das Geschoss wahrscheinlich Treizes Kehle durchbohrt.
 

„Zechs!“ Treizes Stimme hörte er nur noch seltsam gedämpft und auch seine Sicht wurde zunehmend verschleiert.

Wieder dieses Geräusch und dieses Mal traf der Pfeil sein Ziel. Treize sackte auf ihm zusammen, sein Körper lastete so schwer auf Zechs, dass er kaum noch Luft bekam.
 

Gemeinsam stürzten sie in tiefe Bewusstlosigkeit.
 

Zechs konnte nicht sagen, wie viel Zeit vergangen war. Doch anhand der Schatten auf den Wänden rings um ihn, glaubte er zu bestimmen, dass es inzwischen Abend geworden sein musste.

Er war allein, niemand befand sich in seiner unmittelbaren Nähe und doch hörte er leise Stimmen. Ihre Verfolger? Oder irgendwelche Bewohner der Mine, die sich von ihnen bedroht gefühlt hatten? Wer war es gewesen, der sie da angegriffen hatte?
 

Zu seiner Verwunderung lag er auf einer recht komfortablen Liege und jemand hatte ihm die kleine Wunde am Bein verbunden. Der Pfeil war fachmännisch entfernt worden.

Keine Fesseln oder Wachen an seinen Handgelenken oder Füßen. Langsam richtete er sich auf. Sein Kopf dröhnte noch. Ob vom Aufprall oder dem Gift...

Der Pfeil, der ihn getroffen hatte, musste in Gift getränkt gewesen sein. Wie sonst diese Lähmung, die sich so schnell seines Körpers bemächtigt und ihn schließlich das Bewusstsein hatte verlieren lassen.

Befand er sich jetzt in der Mine? Nein, dafür war es zu hell. Links neben seiner Liege befand sich eine Art Fenster. Eine Öffnung direkt aus dem Felsen gehauen und er konnte ein Stück Himmel erkennen. Wahrscheinlich war dieses ‚Zimmer‘ direkt auf dem Felsenkamm errichtet worden.

Irgendetwas in Zechs sagte ihm, dass er hier keinerlei Gefahr fürchten musste. Trotz dieses feigen Hinterhalts. Warum sonst hätte man ihn so zuvorkommend behandelt und ihm sogar sein Messer und das Schwert neben der Liege bereitgestellt.
 

Ganz anders jedoch Treize. Zechs erhob sich gerade von seinem Lager, um den Raum näher zu erkunden da bemerkte er die zusammengesunkene Gestalt in der hintersten Ecke. Treize hatte man nicht auf eine Liege gebettet. Es hatte den Anschein, dass man ihn einfach in die Ecke auf den blanken Boden geworfen hatte. Eine Blutlache hatte sich um den Kopf des Römers gebildet und mit Schrecken kniete Zechs neben ihm nieder. Sein letzter Gedanke als er das Bewusstsein verloren hatte, hatte Treize gegolten. Dass der Pfeil wahrscheinlich Treizes Kehle zum Ziel gehabt hatte. Panisch drehte er den Konsul auf den Rücken.
 

Treize war gefesselt, die Hände waren hinter seinem Rücken mit dicken Lederriemen zusammengebunden.

Das Blut rührte von einer Wunde am Kopf. War Treize geschlagen worden? Oder rührte die Wunde von dem Aufprall auf den Felsen.

Zechs nahm sein eigenes Kopftuch ab und presste es gegen die Platzwunde. Verletzungen am Kopf bluteten immer sehr stark, das wusste er und doch strich er Treize mit fahrigen Bewegungen die Haarsträhnen aus dem Gesicht.

Er spürte einen langsamen Herzschlag am Hals und Treizes Atem strich ihm beruhigend über die Finger.

Wahrscheinlich dauerte es einfach noch etwas länger bis er wieder zu sich kam. Treize schien ansonsten unverletzt zu sein. Schnell richtete Zechs ein Gebet an Odin, dass er diesen Krieger noch nicht zu sich rufen würde.
 

Aber warum diese unterschiedliche Behandlung? Warum hatte man Zechs so umsorgt und Treize wie ein lästiges Überbleibsel in die Ecke gelegt.
 

„Eigentlich hätten wir ihn sofort töten sollen“, meldete sich eine Stimme hinter ihm.
 

Zechs wirbelte herum und brachte so Treizes Körper hinter ihn. Bereit ihn zu beschützen. Erst jetzt sah er, dass der Raum einen breiten Durchgang besaß und dort standen fünf Männer. Allesamt waren sich schon sehr alt und gezeichnet vom Leben, Qual, Sorge und Entbehrungen. Tiefe Falten hatten sich in ihre Gesichter eingegraben. Der Mann in der Mitte, der auch das Wort an Zechs gerichtet hatte, schien so etwas wie ihr Anführer oder Vorsteher zu sein. Er ging gebückt und benötigte einen Stock. Außerdem trug er eine Binde um die Augen. Vielleicht war er blind. Doch seine Stimme hatte einen so kalten und befehlenden Ton, dass Zechs nicht im geringsten zweifelte: Sie hätten Treize mit Sicherheit töten können. Das war kein leeres Gerede.
 

„Warum habt ihr es nicht getan?“ Es war vielleicht nicht die beste Art und Weise das Gespräch zu beginnen. Aber die ersten Worte, die unbedarft seinen Mund verließen.

Demonstrativ richtete sich Zechs nun auf, ging zu dem Tisch auf welchem sein Messer lag und löste damit Treizes Fesseln. Dann bettete er den Kopf des noch immer bewusstlosen Römers auf seinem Schoß, während er sich auf den Boden setzte. Sie sollten ruhig sehen, dass ihm Treizes Schutz wichtig war.
 

„Bedauerlicherweise trug er das hier bei sich.“ Mit einem metallenen Klirren landete ein Medaillon vor Zechs auf dem Boden. Es war jenes Schmuckstück, das Treize auf der großen Pyramide an sich genommen hatte und welches Zechs angeblich gefunden hatte. Obwohl er sich nicht mehr daran erinnerte.
 

„Außerdem ist er durch dein Blut an dich gebunden“, fügte ein der anderen Männer hinzu. Er war ähnlich klein wie der erste. Sein Gesicht zur Hälfte verdeckt durch dichte, struppige Haare. Eine Narbe zierte seine Wange.

Nummer drei, vier und fünf – Zechs bezeichnete sie in Gedanken so – hatten bis jetzt geschwiegen. Drei hatte ähnlich wie der Erste einen Streifen aus Leinen um sein Gesicht, der die Nase verdeckte. Vielleicht war er verstümmelt.

Nummer vier war etwas dicker, untersetzt, mit schwarzen Haaren und einem schmalen Bart. Nummer fünf war mit Abstand der Größte, ein bullig aussehender Kerl mit Glatze.

Sie waren eine seltsame Gruppe, so viel stand schon einmal fest.
 

Just diesen Augenblick hatte sich nun Treize ausgesucht um aus seinem Schlummer zu erwachen. Er blinzelte zu Zechs hinauf und stöhnte leise. Sofort fasste er sich an den Kopf, wo Zechs noch immer das Tuch gegen die Wunde gepresst hielt.

„Besser du setzt dich auf“, raunte ihm Zechs zu und half Treize in eine sitzende Position. Verdutzt beäugte Treize die fünf Männer, die ihn mit sichtlicher Abscheu und Mordlust anblickten.
 

„Ein Römer in unseren Räumen.“ Einer spuckte aus, ein deutlicheres Zeichen der Abscheu und Missachtung gab es kaum und Zechs hielt es für nötig eine Hand auf Treizes Schulter zu legen. Einfach um zu signalisieren, dass er durchaus nicht so dachte.
 

„Wer seid ihr?“, verlangte Zechs zu wissen. Treize war klug genug und schwieg fürs Erste. Vielleicht war ihm aber auch gar nicht nach reden zu mute. Sein Gesicht war noch kalkweiß und seine Augen schienen keinen festen Punkt fixieren zu können. Wahrscheinlich Nachwirkungen des Aufpralls.
 

„Das sollten wir nicht hier besprechen.“
 

„Doch, genau hier und jetzt. Ihr betäubt uns...“
 

„Eigentlich sollte es nur Khushrenada treffen.“
 

Da wurden sowohl Treize als und Zechs hellhörig. Diese Männer wussten offenbar ganz genau wen sie da vor sich hatten.
 

„Man stelle sich nur vor, der erklärte Liebling des Kaisers und wir können ihn nicht töten.“
 

Treize warf Zechs einen Blick zu. Die Fünf waren wohl trotz ihrer abgeschiedenen Lage im ägyptischen Hinterland ganz gut im Bilde was die aktuelle römische Politik anging.
 

„Also gut...“ Zechs rieb sich die Augen. „Zuerst einmal: Wir beide haben Hunger also entweder gebt ihr uns etwas zu essen oder wir müssen zurück zu unserem Wagen.“ Er fixierte die fünf Männer mit dem eisigsten Blick, den er zu Wege bracht. „Dann erwarte ich von euch eine Erklärung.“ Er sah schon wie die Fünf Treize zweifelnd anstarrten und sich zum Protest bereit machten.
 

Bei Odin und seinen Töchtern! „Und Treize wird dabei sein“, fügte Zechs hinzu. Er würde die Hilfe des Römers benötigen, um aus dem Ganzen hier einen Sinn ziehen zu können.



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