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What would you do

...if my heart was torn in two.
von

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part three.


 

◄●►
 

Abgehetzt drängelte sich Astoria durch einen Auflauf von Menschen. Wie kam es, dass sie ständig zu spät dran war, obwohl sie immer rechtzeitig losging?

Egal wohin sie wollte, ständig war sie in Eile und wirkte gehetzt. Bekleidet mit einer Jeans einem großen England -Trikot und einer Kappe versuchte sie sich einen Weg zum Südlichen Eingang zu bannen. Das große Stadion kam immer näher und sie konnte schon den Gesang der Fans hören, die sich bereits drin befanden. Die Scheinwerfer leuchteten in allen möglichen Farben und als Astoria einen kurzen Blick in den Himmel, es war als würde er in ein helles Gold erstrahlen und unweigerlich musste sie lächeln. Erst als sie die ungehaltene Stimme eines Aurors vernahm, schrak sie auf und drehte sich um. Etwa fünf Meter von ihr entfernt brüllte ein rothaariger Zauberer etwas von Wichser und Benehmen. Dann ertönte erneut ein empörter Ruf und die Menge drängelte sich stärker in Richtung Eingang. Es war mal wieder ein Kampf und Astoria fragte sich, weshalb es alle so eilig hatten, schließlich konnten sie ihre Sitzplätze nicht mehr verändern, auch wenn sie sich noch so früh im Inneren des Stadions befanden.
 

»United, United wird Siegen, Siegen, Siegen «
 

Das Gebrüll der Engländer wurde immer lauter und plötzlich höre Astoria neben sich eine Frau murren: „Als wenn es dasch wic`tigste der Welt wä`.“ Eine hübsche Vella verzog angeekelt das Gesicht und drängte sich dichter an einem großen Mann mit langen roten Haaren und einem vernarbten Gesicht. „Ach Liebling“, versuchte dieser sie zu besänftigen und Astoria sah, dass seine Wangen vor Aufregung glühten. „Es gibt doch nichts Besseres als bei einem Spiel der Spiele dabei zu sein! Warte es nur ab, es wird dir gefallen.“

„Dasch Bezweifele isch stark!“

Astoria kicherte, wahrscheinlich ging die junge Frau nur auf betteln ihres Freundes mit zu diesem Spiel und eins war ihr bereits jetzt schon klar. Zwischen all den brüllenden und aufgebrachten Quidditch-Nazis würde eine Prinzessin, wie sie, sich sicherlich nicht wohl fühlen. Astoria wurde weiter abseits gedrängt und verlor das komische Pärchen aus den Augen. Mit viel Kraftaufwand kämpfte sie sich schließlich bis zur Südseite und bemerkte erleichtert, dass das Gedrängel nachließ. Sie tastete nach ihrem Zauberstab, erleichtert darüber, dass er noch da war und sah sich um.
 

Überall trafen sich kleine oder große Grüppchen, doch von ihrer Begleitung fehlte jegliche Spur. Sie hatten sie ja wohl nicht vergessen oder gar versetzt? Unruhig verschränkte sie die Arme vor der Brust und versuchte die aufkommende Nervosität zu unterdrücken. Als sie eine Hand auf ihrer Schulter spürte, drehte sie sich strahlend um, doch augenblicklich erstarrte sie.

Drei Hochgewachsene Irren grinste auf sie herab, weshalb sie sofort einen Schritt zurück wich. Alle drei hatten eine Glatze und schräg darüber ein Totenschädel tätowiert.

„Hey Kleine, Lust auf ein Erlebnis, was du nicht vergisst?“, der Dickere von den dreien beugte sich ein wenig zu ihr herunter und sofort roch die Dunkelhaarige den Alkohol. „Ich verspreche dir, du wirst es nicht bereuen, wo du doch so ganz alleine hier rumstreust!“

„N-Nein danke“, brachte Astoria heraus und tastete nach ihrem Zauberstab der sich unter ihren Trikot befand. „I-Ich warte auf-!“

„Lass mich raten“, unterbrach der dunkle Glatzkopf sie höhnisch. „Auf deinen Freund, oder Bruder? Die Ausrede zieht nicht Püppchen.“

„Genau“, mischte sich der dritte ein und trat rechts an sie heran, sodass sie ihr jeglichen Fluchtweg versperrten. Vertraulich legte er Astoria einen Arm auf die Schulter. „Komm schon, es ist auch nicht weit.“
 

„Was ist nicht weit?“, mischte sich nun eine vierte Stimme ein und Astoria fuhr herum, erleichtert sah sie ihre drei Begleiter. „Ja“, begann sie freundlich an die drei Glatzköpfen gewandt. „Das war es, was ich eigentlich sagen wollte. Meine reizenden drei Cousins warten auf mich und ich muss sie erst um Erlaubnis fragen, ob sie nicht bei diesem unglaublich tollen und unvergesslichen Erlebnis mitmachen wollen.“ Sie zwinkerte. „Aber ich glaube nicht, dass sie an Gruppensex interessiert sind.“

Blaise riss der Geduldsfaden, ebenso wie Draco, beide zückten ihre Zauberstäbe, einzig alleine Theodor blieb gelassen und grinste.

„Also Jungs“, beendete Astoria diesen Konflikt nun mutiger als sie eigentlich fühlte. „Wie ihr seht, habe ich tatsächlich keine Interesse.“ Sie trat einen großen Schritt zurück und stand nun direkt neben Draco und Blaise. Die drei Glatzköpfe schnauften, dann zogen sie grummelnd von dannen, allerdings nicht ohne vorher noch einmal einen wütenden Blick zurück zu werfen. Der Dickere hatte sogar noch den Nerv und brüllte: „Du wirst es bereuen, so etwas verpasst zu haben.“

„Nein, ich glaube eher nicht“, murmelte Astoria und sah nun zu ihrer Begleitung.
 

Alle drei trugen Trikots, Nott sogar eine Kappe. Unweigerlich musste Astoria zugeben, dass das Dreiergespann äußerst attraktiv auf sie wirkte. Sie dazwischen musste aussehen, wie ein Witz. Kurz warf sie einen Blick auf Mr. Malfoy und stellte fest, dass er sein Haar nicht streng zurückgekämmt hatte, sondern ein paar Strähnen ihm ins Gesicht fielen. Seine sturmgrauen Augen folgten noch immer den drei Glatzköpfen durch die Menge, bis er sie aus den Augen verloren hatte. Dann entspannten sich seine Gesichtszüge und er sah auf sie herunter, weshalb sie schnell den Blick abwendete und sprach: „Blaise, lass mich dir sagen, du hast ein ausgezeichnetes Zeitgefühl, wenn es darum geht Damen in Not zu retten.“

„O nein!“, der Südländer winkte ab. „Da musst du dich mal wieder bei Dray bedanken, denn er hat dich zuerst eingekreiselt von diesen Idioten gesehen.“
 

Mit einem murkligen Gefühl sah sie zu ihren Retter. „Sieht so aus, als müsste ich mich schon wieder bei Ihnen bedanken.“

Bevor Draco etwas sagen konnte fuhr sein bester Freund dazwischen und zwang die kleine Gruppe zum stehen bleiben. „So geht das heute aber nicht weiter! Schluss mit den Faxen! Hat jemand was dagegen, wenn wir uns für die nächste Zeit einfach alle einmal Duzen? Wenn nicht erhebe er jetzt Einspruch oder solle für immer schweigen.“ Wortlos sahen drei Augenpaare ihn an, weshalb Blaise schließlich vergnügt einen Arm um Astoria legte und trällerte: „So und nun geliebte Astoria, darf ich dich ins Reich der Männer entführen?“
 

„Reich der Männer?“, sie lachte laut und zeigte ihm den Vogel. „Das Spiel entscheiden wird heute Potter und sie ist eine Frau, also wollen wir mal sagen, rein ins Reich der selbstständigen Hexen.“

„Du bist ein Potterfan?“, ertönte Dracos verstimmte Stimme und Astoria nickte ehrlich. „Ja, ich fand sie schon zu Hogwartszeiten toll. Sie konnte einmalig Quidditchspielen, war selbstbewusst und irgendwie total cool. Und heute muss ich zugeben, dass sie eine wirklich tolle Mutter ist.“

Durch einen kleinen Eingang, extra für die obere Loge, betraten sie das Stadion und zogen schließlich an mehreren Ständen vorbei, die ihren Weg zitierten. „Darf ich fragen, woher du Mrs. Potter kennst?“, fragte nun Theodor, als sie nebeneinander die Treppen hoch stiegen um zu ihren Plätzen zu kommen. „Ich arbeite für Mr. Potter“, erklärte sie knapp und Blaise riss die Augen auf. „Du hast einen Job im Ministerium?“

Astoria sah ihn gefährlich lächelnd an und wollte wissen, ob er ihr so eine Arbeit nicht zutrauen würde. Dieser winkte erschrocken ab und sprach: „Nein, nein. Es wundert mich generell das du arbeitest, da ihr Greengrass doch genug Gold für ein weiters Jahrhundert habt.“
 

Astorias Herz krampfte sich zusammen, doch sie versuchte sich nichts anmerken zu lassen, was ihr glänzend gelang. „Ich habe mich lange gefragt, wozu ich sieben Jahre in Hogwarts war und mir die Birne weich gepaukt habe, wenn ich nach der Schule in ein langes Kleid springen soll und danach nur noch dran denken soll, Kinder in die Welt zu setzten.“

Blaise lachte laut, während Theodor nur schmunzelte und Draco die Stirn runzelte. „Kommt ganz auf die Sichtweise an“, widersprach Draco und Astoria wendete sich ihm zu, als sie ihre Plätze erreicht hatten. Gerade als sie auf seinen Kommentar eingehen wollte, mischte sich Blaise ein, der ein Unheil kommen sah. „Ihr könnt in der Pause darüber streiten, wie es in der Welt der Frauen vorzugehen hat.“ Er trat zwischen den Beiden und legte jeweils einen Arm um ihre Schulter. „Jetzt genießen wir das Spiel!“, bestimmte er und wie auf sein Kommando ertönte eine laute Stimme.

Die Menschen im Stadion kreischten, Scheinwerfer fuhren herum und ein jeder spürte die Spannung in der Luft. Vorfreude explodierte und das Adrenalin stieg.
 

» Herzlich Willkommen meine Herren und die wenig Quidditchbesessenen Ladys!«
 

Astoria lehnte sich gegen die Brüstung und lächelte. Sie kannte die Stimme. Oft hatte Lee Jordan in ihrer Schulzeit die Quidditchspiele kommentiert und dabei bewiesen, dass er dies äußerst gut konnte. »Erleben Sie mit mir ein äußerst spannendes Spiel China gegen England, eine Begegnung die Geschichte schreiben wird! Zum ersten Mal seit die Meisterschaften stattfinden, stehen sich diese beiden, dank dem Lose Länder gegenüber und natürlich ist es seit Jahrhunderten Sitte, dass beide Kandidaten ein Geschenk für die Gäste mitbringen. Sehen wir doch mal, was unser Land zu bieten hat! «
 

„Hoffentlich wird es jetzt nicht peinlich.“ Theodor griff zu seinem Fernglas und Blaise lachte: „Ach wo, soweit ich weiß, ist es das Übliche.“

„Veelas…“ Draco klang sichtlich verstimmt und kramte seinen Zauberstab aus der Tasche. Er verspürte nicht sonderlich viel Lust anzufangen, wie ein Hund zu sabbern und seinen kleinen Freund nicht unter Kontrolle zu halten. Aus dem Augenwinkel sah er, dass Theodor es ihm gleich tat. Nur Blaise schien das Schicksal wieder herausfordern zu wollen. Neben ihm seufzte Astoria. „Warum sind die Veelas nicht mal männlich? Immer dieses Arschgewackel.“

Draco musste lachen als er ihr empörtes Gesicht sah. „Ja, ja lach du nur!“, wies sie ihn zurecht. „Ich meine es ernst!“
 

„Liegt vielleicht daran, dass achtzig Prozent der Fans männlich sind“, witzelte Draco. „Wenn diese statt hübsche Frauen, plötzlich einen gebräunten Männerhintern vor sich her schwingen sehen würden, das Chaos was darauf folgen würde, wäre gigantisch.“

Sie lachte. „Ja und? Das wäre doch der Skandal des Jahrhunderts.“ Sie richtete ihren Blick auf die jungen, überaus schönen Frauen, welche nun einen Tanz vorführten.
 

„Ich glaube, Skandale hat die Welt im Moment genug.“ Ohrenbetäubende Musik setzte ein und Astoria zuckte zusammen. Noch bevor sie zu ihrem Zauberstab griff, spürte sie, wie die Musik nachließ und sie sah auf ihren Nebenmann der freundlicherweise etwas nachgeholfen hatte. Lässig ließ er seinen Zauberstab verschwinden und sie lächelte dankbar. Während sie darauf warteten, dass die Chinesen ihr Geschenk zeigte, spürte Astoria, wie sehr ihr das Herz zum Hals klopfte. Die Anwesenheit Draco Malfoys machte sie nervös. Auch als die Chinesen es mit einem großen, festlichen Feuerwerk und einem Tanz mit einem gigantischen Drackenkostüm krachen ließen, konnte sie sich nicht konzentrieren. Immer wieder war sie versucht ihren Nebenmann einen verstohlenen Blick zuzuwerfen. Innerlich hoffte sie, dass er ihren Blick nicht bemerken würde, nichts wäre ihr sonst peinlicher.
 

»Und nun meine Damen und Herren, begrüßen Sie mit mir das chinesische Nationalteam, zu meiner linken Seite und heute in bezaubernden gold gehaltenen Umhängen, angeführt von Wuffei, Ching, Eji-Yan, Jiino, Zedong, Sacureii und zu guter letzt, als Sucher bejubelt und gefeiert Cjino! «
 

Die linke Seite des Stadions brüllte und jubelte, während eine Reihe von Spielern hintereinander das Stadion betrat und in die Feldmitte trat, wo der Schiedsrichter auf sie wartete. Ihre goldenen Umhänge verliehen ihnen etwas Wertvolles, Gewinnendes. Gerade als Astoria sich von Theodor das Fernglas ausleihen wollte, ertönte erneut die Stimme Lee Jordans.
 

»Kommen wir zu meiner rechten Seite Ladys und Gentlemans! Die Besten unseres Landes in einem herrlichen dunklen blau! Als Kapitän vertreten von Lintons und gefolgt von Wood, Devreaux, Heather, Flint, Peakes, Davis und Potter! «
 

Bei den Namen der Sucherin kreischte das halbe Stadion begeistert auf und die Chinesen reckten die Köpfe. Astoria war einer der Kreischenden und ihr glühender Blick heftete sich an die roten langen Haare. Endlich sah sie die Frau ihres Chefs einmal live spielen. Bis jetzt hatte sie sich mit Radio und Zeitung zufrieden geben müssen.

„Wenn Potter den Sucher macht, dann können wir doch gar nicht anders als gewinnen, oder?“, ließ Blaise vermerken und Theodor grinste. „Lass das bloß Marcus nicht hören, du würdest seinen Stolz aufs übelste beleidigen.“

„Den beleidigt er schon ganz alleine“, brummte Draco und Astoria runzelte die Stirn. Sie verstand nicht ganz, unterließ es aber nachzufragen. Von ihrem Vater wusste sie, dass Männer zu bestimmten Themen nicht gerne einen Kommentar abgaben, sondern bestimmte Aussagen lieber auf sich beruhen lassen wollten.
 

»Beide Mannschaften begrüßen sich höflich, die Kapitäne geben sich die Hand ohne sich gegenseitig zu verfluchen. Eindeutig ein Fortschritt im Gegensatz zu dem Desaster, welches wir vor drei Jahren in Mexiko erleben durften, als sich Italien und Australien zuerst duellierten, als einen sportlichen Wettkampf auszutragen. Doch das ist Vergangenheit, begrüßen wir nun das faire Spiel, welches auf uns zukommen wird. Watson greift zu seiner Pfeife um jeden Moment das Finale der 64 Weltmeisterschaft zu eröffnen. Freuen wir uns auf einen bombastischen Abend! «
 

Der Pfiff ertönte…
 

Es wurde ein tolles Spiel, spannend bis zur letzten Minute, das Stadion wurde buchstäblich mitgerissen, wenn sich Ginny Potter und Ryou Cjino ein um das andere Mal einen erbitterten Kampf um den Schnatz boten. Doch letzten endlich siegte England mit 320 zu 310, ganz knapp erreichte die junge Frau Harry Potters in einem Sturzflug den Schnatz vor ihrem Gegenspieler, der auf die Erde klatschte, während sie es gerade noch schaffte samt dem Schnatz in ihrer linken Hand den Boden auszuweichen.
 

„Einfach genial!“, jubelte Blaise, als die Truppe fast fünf Stunden später durch die voll belebten Straßen zog. „Potter isch wirklisch heisch“, lallte er und Theodor verdrehte die Augen, als der Schwarzhaarige einen Arm um seine Schulter legt. Sein Kumpel war eindeutig schwer angetrunken und hatte arg Probleme sich richtig auf den Beinen zu halten. Ein Blick auf Astoria und Draco sagte ihm, dass die beiden zwar auch schwer einen Intus hatten, jedoch eher angeheitert wirkten als betrunken. „Dat sagste schon zum dritten mal!“, erinnerte Astoria ihn. „Wenne sie so heiß findest, warum hassu se net geheiratet?“

„Sie steht nisch auf Gi-Gi…“, Draco schien das Wort fast die Zunge zu brechen, was Theodor lachen ließ. „Du meinst Gigolos?“

„Jau!“, nickte Astoria begeistert und grinste, dabei bemerkte sie, dass sie sich in einer gut beleuchteten Straße befanden. Immer und überall konnten sie den Schlachtruf United hören und stimmten jedes Mal freudig mit ein. Bunte Laternen heizten die Stimmung an und in mehreren Kneipen konnte man Engländer mit Chinesen feiern sehen. Trotz der Niederlage, schienen die Asiaten keinen Grund zu sehen, warum sie sich nicht zusammen mit dem Gastgeber hinter die Theke begeben sollten.
 

Der Himmel war Wolkenfrei und Sterne funkelten wie Diamanten auf sie herunter. Alles in einem war es der perfekte Abend um die Tassen zu heben.

„Hey, wolln, wa nisch zu diesem Quiz?“, fragte Blaise in die Runde schwankte dabei bedrohlich. Verwirrt runzelte Theodor die Stirn. „Was für ein Quiz?“

„Inner Markov-Hütte.“ Verwundert darüber, dass sein Kumpel trotz seines Zustandes noch wiedergeben konnte, was er zu Beginn ihres Besäufnisses gehört hatte, blieb er stehen und sah die anderen Beiden an. „Wer Fragen richtisch beantwortet, gewinnt nen Preisch.“

„Dann nischt wie hin!“, jodelte Astoria laut und Blaise wies den Weg an. Hinterher konnte Astoria nicht mehr sagen, ob sie dieses Quiz nun bestritten hatten oder nicht. Sie wusste auch nicht mehr, wie lange sie noch unterwegs gewesen waren. Nur eins hatte sie später noch vor Augen, nämlich das Tablett mit Feuerwhisky. Hatte sie es alleine getrunken? Oder hatten die Jungs ihr dabei geholfen? Ihr Gedächtnis ließ sie kläglich im Stich. Auch als es darum ging sich daran zu erinnern, wie sie es bis zum Zelt geschafft hatte, fühlte sich ihr Kopf merkwürdig leer an.
 

Doch absolute Tatsache war, sie hatte bis vor ein paar Sekunden noch im tiefsten Schlaf gelegen und nun wehrte sich alles in ihr dagegen aufzuwachen. Doch ihr langsam wach werdender Verstand flüsterte immer lauter, dass sie gut dran täte jetzt die Augen zu öffnen. Schwerfällig seufzte sie und rieb sich über die Augenlieder, dabei bemerkte sie zaghaft, dass sich die Matratze unter ihr, seltsam ungewöhnlich anfühlte, außerdem stank es schrecklich nach Bier und Whisky. Zögerlich tastete sich Astoria vor und berührte weiche gespannte Haut. Ihre Hand erstarrte, als sie ein Schlüsselbein ausmachen konnte. Sie hob ihren Kopf an und zwang sich die Augen aufzumachen, dabei drehte sich alles um sie herum.
 

S c h e i ß e !
 

Ihre Augen weiteten sich erschrocken, als sie helles blondes Haar erkannte, einen nackten Oberkörper unter sich spürte und der Mann unter ihr leise im Schlaf schnarchte. Ruckartig erhob sich Astoria, wobei ihr Herz bis zum Hals schlug, fahrig tasteten ihre Hände ihren Körper ab und sie bemerkte, dass sie ein viel zu großes T-Shirt trug mit der Aufschrift von den C.C. Ihre nackten Beine lugten unter dem schwarzen Shirt hervor und Astoria schwang die Beine aus dem großzügigen Bett. Augenblicklich taumelte sie und versuchte das Gleichgewicht zu halten. Sie war viel zu gehetzt und geschockt gleichzeitig, als dass sie ihre Umgebung irgendwie richtig wahrnahm. Sie wollte nur noch verhindern, dass das Ganze sich in eine äußerst peinliche Situation verwandelte. In ihrer Hast aus dem Zimmer zu kommen, übersah sie die Schuhe am Boden, stolperte, stürzte und schlug sich den Kopf auf einer Kante eines Schranks an.
 


 

…Stimmengewirr…
 

„…habt… Folgen…acht…“
 

„..rry… Draco… gef… lebt…“
 

Wer sprach da?

Und warum verstand sie nicht alles?

„Verdammt Pansy!“

Astoria stöhnte unweigerlich, als sie den Namen ihrer Freundin vernahm. Erneut versuchte sie sich zu zwingen aufzuwachen, was ihr dieses Mal um einiges besser gelang, als bei ersten Mal. Wobei… warum versuchte sie schon wieder wach zu werden? Eine böse Vorahnung beschlich sie, besonders, wenn sie sich wieder bei Pansy befand. Das Ganze konnte nichts gutes heißen.

„Meinst du Draco hat sie absichtlich geschubst, damit sie sich den Kopf anschlägt und er sie durchvögeln kann?“

Sofort riss Astoria die Augen auf und erkannte, dass sie im Bett ihrer besten Freundin lag. Der Raum um sie herum drehte sich und Sekunden bevor sie auch schon schutzlos zur Seite kippen konnte, legte sich ein Arm um ihre Schulter und eine Hand auf ihre Stirn. Sanft ließ dieser jemand sie zurück in die Kissen gleiten und Astoria brachte nicht mehr als ein schwaches „Danke“, hervor.
 

„Davon habe ich nicht geredet Blaise!“, zischte Pansy. „Im Gegensatz zu dir glaube ich, dass Draco noch immer so eine Art Stolz besitzt und sich an keine hilflosen Frauen vergreift.“

„Bei Merlin, was hältst du nur von mir. Manchmal frage ich mich, wo du all diesen Mist aufgeschnappt hast und weshalb du dir den ins Hirn pflanzen ließt!“

Plötzlich vernahm Astoria eine bislang stumm gebliebene Stimme und erkannte, dass es sich hierbei um Theodor handeln musste. „Ich schlage vor, wir regeln das draußen, was meint ihr? Pansy, Blaise.“, er sprach ihre Namen betont drohend aus und Astoria war sich nicht sicher, ob er sie nach draußen schob, oder ob sie sich freiwillig aus dem Zimmer entfernten

Sie schloss die Augen um ihren brummenden Kopf zu beruhigen und flüsterte: „Was für ein Desaster!“
 

„Da kann ich voll und ganz zustimmen.“

Erschrocken riss Astoria wohl zum dritten Mal die Augen auf und sah nach rechts, auf dieser Seite saß ein blonder Mann mit müden grauen Augen auf ihrer Bettkante. Sein Haar stand wirr vom Kopf ab, dunkle Ränder lagen unter seinen Augen und er schien blindlings nach Kleidung gegriffen zu haben. Zumindest würde das den schlichten braunen Pulli und die Jeanshose erklären.
 

Astoria legte die Hände über die Augen. „Du bist verflucht!“

Verblüfft hob Draco eine Augenbraue. „Wieso ich, du bist es die sich den Kopf angeschlagen hat, als du versucht hast, deinen Ruf zu wahren.“

Langsam richtete sich die Brünette auf und zeigte anklagend mit den Finger auf ihn. „Schon klar, aber jedes Mal wenn wir uns treffen lande ich immer ohnmächtig in irgendeinem Bett! Das kann doch nicht mit rechten Dingen zugehen!“

„Behaupte ich ebenfalls.“, brummte der Blonde. „Denn jedes Mal wenn wir[/] uns treffen, bringst du mich in irgendeine unangenehme Situation!“

Astoria schluckte leicht und spürte eine unbekannte Hitze in sich aufsteigen. „Stimmt ebenfalls.“ Dann reckte sie das Kinn und sprach: „In diesem Fall kann ich mich leider nur wiederholen und sagen, dass es mir leid tut.“
 

Draco fuhr sich mit der rechten Hand durch das unordentliche Haar und seufzte. „Machen wir es anders, ich vergesse das ganze Desaster und du verlierst ebenfalls kein Wort darüber.“

„Wir wollen uns ja nicht gegenseitig lächerlich machen“, setzte Astoria sarkastisch dazu und er nickte: „Ganz genau!“

Einen Moment lang herrschte zwischen ihnen eine ausgesprochen unangenehme Stille. Keiner sah den anderen direkt an, bis Astoria schließlich aufgab und sprach: „Es tut mir wirklich leid Draco. Ich mache das bestimmt nicht mit Absicht.“

Er reagierte versöhnlicher und sie bemerkte, dass sein Blick zum Fenster gewandt war. „Ich weiß. Pansy hat mich aufgeklärt.“

Sofort ging ein Ruck durch Astorias Körper. Pansy hatte was? In wie fern hatte sie ihn aufgeklärt? Über das, was sie ihren Eltern versprochen hatte?

„Zuerst hatte ich es nicht glauben können.“, gestand Draco und sie hielt buchstäblich die Luft an. Er würde sie hassen, wenn er die Wahrheit erfahren würde. Aber eigentlich war ja auch noch nichts passiert oder? Sie hatte ihn nett gefunden und sich ein wenig für ihn interessiert, was war denn schon dabei?
 

Astoria fühlte sich unglaublich schlecht und schluckte hart.

„Aber als sie mir die Geschichte mit der Rüstung und dem Rock bestätigte, wurde mir klar, dass du eben eine ausgeprägte Neigung zum Mittelpunkt hast.“ Er grinste breit und ihr fiel ein Stein vom Herzen.

Nicht die Wahrheit, nicht die Wahrheit.

„Das ist nicht lustig, du Snob!“ Sie boxte ihm leicht beleidigt in die Rippen und musste unweigerlich lächeln. „Ich kämpfe seit Jahren gegen meine Schusseligkeit an und Heilung ist immer noch nicht in Sicht.“

„Weshalb du diesem ganzen pompösen Schnickschnack erst einmal ein paar Jahre lang den Rücken gekehrt hast.“

Woher wusste er das schon wieder?

Er las in ihrem Gesicht und beantwortete die unausgesprochene Frage. „Pansy.“
 

Sie war so gut wie tot.
 

„Bevor du dich jedoch daran machst deine Freundin zu meucheln, wollte ich fragen wann wir den Gutschein einlösen wollen.“

„Welchen Gutschein?“

Draco murmelte kurz etwas von einem Filmriss ihrerseits und sprach dann: „Den wir gestern gewonnen haben. Ein Dinner zu zweit in diesem neuen französischen Restaurant.“

Astoria rieb sich die Stirn, sie konnte sich wahrlich an gar nichts mehr erinnern. „Wie wäre es am Mittwoch?“

Er nickte einverstanden und erhob sich. „Gut, dann würde ich bis dahin sagen, ruh dich aus und erhol dich und ich hole dich Mittwoch ab.“

Sofort riss Astoria die Augen auf. „Bloß nicht!“, wehrte sie ab und sah, dass er misstrauisch die Stirn runzelte. „Wir treffen uns am besten um neunzehn Uhr dort, ich möchte nicht, dass meine Nachbarn sich den Hals verrenken, wenn du vor meiner Tür stehst, das würde nur wieder unnötiges Gerede mit sich bringen.“

Verstehend nickte er erneut und wünschte ihr noch einen schönen Tag. Als Astoria sich zurück in die Kissen sinken ließ, seufzte sie tief.
 

Es hatte doch eigentlich ein unvergesslicher Abend werden sollen. Und was hatte sie daraus gemacht? Die Peinlichkeit ihres Lebens. Und als Dank dafür, wollte Draco doch tatsächlich den Gutschein, den sie wohl durch dieses Quiz gewonnen hatten, einlösen. Er war ein seltsamer Mensch und doch mochte sie ihn irgendwie. Oft wirkte er schroff, manchmal arrogant doch die Ironie in seiner Stimme, wenn er sich zweifelsohne zu einer nicht ernst gemeinten Bemerkung herhab ließ, ließ sie jedes Mal aufs Neue schmunzeln. Er war höflich, gebildet und verkörperte all das, was sie sich je bei einem Mann gewünscht hatte. Sie waren sich in vielen Dingen sehr ähnlich und doch wieder so verschieden, wie sie es nicht anders hätten sein können. Astoria war sich nun so sicher wie noch nie zuvor, dass Draco Malfoy in der Lage war, all ihre Probleme auf einem Schlag zu lösen. Er würde die Familienfirma retten können, sie gut als seine Ehefrau behandeln und ihr eine wunderschöne Zukunft bieten können. Lächelnd lehnte sie sich zurück und schloss die Augen.
 

◄●►
 

Unruhig schritt Blanche Greengrass im Salon auf und ab, ihr Ehegatte saß zurückgezogen am Fenster und las den Tagespropheten. Genüsslich paffte Edgar an seiner Zigarre und versuchte seine hin und her laufende Frau zu ignorieren. Schließlich blieb sie stehen und ließ sich ihm gegenüber nieder. Ihr Blick glitt zum Kamin und er spürte, dass ihr etwas auf dem Herzen lag, also legte er widerwillig die Zeitung auf den kleinen Tisch und nahm seine Brille von der Nase. „Was ist los Blanche?“

„Nichts“, antwortete sie wie in Trance und nicht zum ersten Mal spürte er das Verlangen sie foltern zu dürfen, damit sie damit aufhörte, ihn für dumm verkaufen zu wollen. Er schlug die Beine übereinander und sah sie eindringlich an, was seine Frau noch nicht einmal zu bemerken schien. Er blickte auf ihren Zeigefinger, der immer wieder auf die Armlehne des schmalen Ohrensessels tippte.

„Nun spuck es schon aus!“, brummte er. „Und hör auf, mir weiß machen zu wollen, dass du noch nicht herausgefunden hast, wie dein Gehirn funktioniert.“
 

Ein wenig verletzt seufzte seine Frau und schenkte ihm ihre Aufmerksamkeit. „Ich mache mir Gedanken über Daphne und Astoria.“

„Weshalb?“, murmelte Edgar und griff wieder zu seiner Zeitung. Er hatte geglaubt es wäre etwas gewesen, was von äußerster Wichtigkeit war. Nicht das seine Töchter nicht wichtig waren, aber aus Erfahrung wusste er, dass seine Frau manchmal nicht damit aufhören konnte, sich über die Mädchen zu beklagen. „Ich finde, wir sind Astoria gegenüber nicht gerecht. Schließlich durfte sich Daphne frei verlieben und Tori muss sich an, von uns vorgegebene Richtlinien halten.“

„Ich würde Andrew zwar nicht für ein großes Los halten, aber immerhin ist das Weichei in der Lage Daph ein Dach über dem Kopf zu bieten.“ Er machte kein Geheimnis daraus, dass ihm sein erster Schwiegersohn nicht zusagte. Seiner Meinung nach sollten sich Frauen mit Stoffen und Kleider auseinandersetzten und keine Männer.
 

Blanche sah ihn böse an, sie mochte Andrew, nicht zuletzt, weil er ihr immer wieder mit seinen neusten Kreationen aushelfen konnte. Zwar würde er niemals das Familienunternehmen retten können, da ihm erstens das Geld und zweitens die Fähigkeit dazu fehlte, aber wenn es darum ging den äußeren Schein zu wahren, so war Andrew Meister darin.

„Es sieht ganz so aus, als hätte Tori sich den Mann fürs Leben bereits ausgesucht“, verkündete Blanche die Neuigkeit, doch sie schien nicht besonders glücklich darüber.

„Ist doch gut.“, warf Edgar ein, doch als er die Miene seiner Frau sah, wusste er, dass dem nicht so war. Geschlagen, weil sie es geschafft hatte seine Aufmerksamkeit voll und ganz zu gewinnen, legte er endgültig die Zeitung beiseite und sah sie aufmerksam an. „Wer ist der Kerl? Doch nicht etwa dieser unsympathische Mr. Donald oder Mr. Conner?“

„Nein, nein“, wehrte Blanche ab. „Astoria hat jemanden im Auge der bei weiten höher gestellt ist, als wir es je sein werden.“
 

Unwillkürlich rutschte Edgars linke Augenbraue nach oben. „Also ich gehe mal davon aus, dass sie sich an die Reinblütigkeit hält?“

Blanche wedelte ungeduldig mit der Hand. „Natürlich, der junge Herr ist von sehr alten und reinen Blut, sein Stammbaum reicht bei weiten ein paar Jahrhunderte mehr zurück als unserer. Und was seinen Wohlstand angeht, wir hätten nicht einmal in unserer besten Zeit mithalten können.“, Blanche klang ein wenig verbittert, doch irgendwie auch schon wieder stolz darauf, dass ihre jüngste Tochter ein so gutes Gespür bewies.

„Wie viel verdient der Knabe im Jahr, 5.000 Galleonen?“, fragte er wie beiläufig, dabei immer im Hinterkopf, dass er zu Beginn seiner Zeit im Unternehmen nie mehr vorzuweisen hatte als 4.500 Galleonen.

Blanche schüttelte den Kopf.

„6.000 Galleonen?“

Wider ein Kopfschütteln.

„7.000?“

Erneut setzte Blanche nur ihren Kopf zu antworten ein und Edgar verdrehte die Augen. „Verflucht Frau, jetzt spuck es schon aus!“
 

„25.000“, flüsterte sie so eingeschüchtert, als könnte der besagte Herr direkt hinter ihr auftauchen. Augenblicklich riss Edgar die Augen auf und war einen Moment lang unfähig etwas Vernünftiges zu sagen. „2-25.000 Galleonen im Jahr? Grundgütiger Himmel!“, er schlug mit der rechten Hand auf die Sessellehne und strahlte: „Verdammt noch mal, was ist das Mädchen Slytherin!“

Blanche, die einst selbst eine Rawenclaw gewesen war, gab wenig auf diesen einstigen Häuservergleich zu Hogwartszeiten. „Interessiert es dich denn gar nicht um wen es sich handelt?“, versuchte sich seine Freude zu dämpfen, doch ihr Mann blies nur vergnügt den Rauch seiner Zigarre aus. „Nein, wieso auch, es reicht wenn ich weiß, dass der Junge zu den reichsten Männern ganz Großbritannien gehören müsste.“

Blanche änderte ihre Taktik und griff zu ihrem Stickwerkzeug. „Wenn dir das reicht. Ich jedoch mache mir die größten Sorgen um mein kleines Mädchen.“

„Wieso? Weil ihr vielleicht in zwanzig Jahren das Gold ausgehen wird, wenn er jetzt keinen Gewinn mehr machen würde?“
 

„Nein“, erklärte Blanche bestimmt und mit einem gewissen Nachdruck in der Stimme. „Ist dir vielleicht schon mal durch den Kopf gegangen, wie viele junge Männer du kennst, die tatsächlich dieses Einkommen mit sich bringen könnten?“

Kurz legte Edgar den Kopf schief und dachte nach. „Mr. Zabini, den Astoria uns aber niemals anschleppen würde, Mr. Darnell, Lord Thompson, Graf Durckheim, Mr. Rickmann, Mr. Hurrelship und Mr. Window-Mester.“

Blanche sah ihn enttäuschend an. „Niemand von diesen Witzfiguren. Mr. Darnell ist noch ein halbes Kind, Lord Thompson bereits um die Vierzig, Graf Durckheim ein aufdringlicher, grabschender Flubberwurm, Mr. Rickmann und Mr. Hurrelship Muggelliebhaber und Mr. Window-Mester ist Astoria so zuwider, dass sie niemals mit ihm anbändeln würde.“

„Und wer ist der geheimnisvolle Auserwählte, der dir mehr Angst als alles andere zu machen scheint?“, fragte Edgar gelangweilt und beugte sich nach Rechts um einen Drink vom Tisch zu nehmen.
 

„Ein Malfoy.“
 

Augenblicklich fiel Edgar das Glas aus der Hand und er starrte seine Frau geschockt an. „E-Ein Malfoy? Wir sprechen doch nicht etwa gerade von Draco Malfoy, den jüngsten Todesser aller Zeiten, den Bestverdiener ganz Europa, den einzigen Sohn Luzius Malfoy?“

„Genau von dem reden wir. Den Sohn einer Familie die so hoch über uns steht, dass wir ihr bis jetzt nur von weiten begegnet sind. Was meinst du, warum ich mir solche Sorgen um Tori mache?“, zischte Blanche scharf. Edgar lehnte sich noch immer leicht geschockt zurück und stammelte: „Ich wollte das sie sich ein reiches, vernünftiges Früchtchen sucht, aber doch nicht so eins!“, seine Frau stand auf und schritt erneut unruhig auf und ab. Er folgte ihr mit dem Blick.

„Hast du versucht ihr den auszureden?“

„Natürlich!“, winkte Blanche frustriert ab. „Doch leider lässt sich ein verliebtes Weib nicht so schnell von ihren Gefühlen abbringen.“
 

„O Merlin!“, Edgar schlug die Hände über den Kopf zusammen. „Ein Malfoy. Der Sohn von Lucius. Draco Malfoy, Astoria, was tust du uns nur an!“

„Sie dienert am Mittwoch mit ihm.“, erklärte Blanche mürrisch. „Und Andrew hat bereits alles getan um ihr Erscheinungsbild perfekt wirken zu lassen.“

„Aber bei Toris Geschick in die Fettnäpfchen zu treten, wird ihr auch ein Erscheinungsbild einer Sirene nicht mehr helfen können.“

Blanche blieb stehen und sah ihren Ehegatten an und dieser bemerkte den veränderten Ausdruck in den Augen seiner Frau. „Das ist das kleinste Übel, worüber ich mir sorgen mache Edgar.“, sie schlang die Arme um ihren Oberkörper und sprach: „Die Malfoys sind bekannt für ihre Traditionen und ihren Perfektionismus. Sollte es Astoria wirklich gelingen den Malfoy-Erben an sich zu binden, wird sie in diesen Strudel der Gesellschaft, der Intrigen und der ständigen Gerüchte geraten. Ich frage mich, ob sie die Stärke dafür besitzt.“
 

Edgar Greengrass schluckte hart und seine Miene wurde besorgt. Natürlich hatte er bereits von den Traditionen gehört, die die Familie Malfoy pflegte, aber da er mit niemanden im Kontakt stand, der ihm dieses Gerücht bestätigten könnte, hatte er es immer Gerücht sein gelassen.

„Ich habe mit Pansys Mutter darüber gesprochen, du weißt schon, Gudrun. Und nach all dem was sie mir erzählt hat, war sie froh, als Pansy von Mr. Malfoy sitzen gelassen wurde.“

Edgar warf seine Zigarre in den Kamin und schwang seinen Zauberstab, damit sich eine neue zu ihm bewegte. „Darf man fragen warum?“
 

Blanche sah erneut ins Feuer, es schien ihr schwer zu fallen darüber zu sprechen. „Die Frauen dieser Familie dürfen nicht arbeiten, außerdem haben sie die unausgesprochene Pflicht bereits im ersten Ehejahr einen Erben zur Welt zu bringen. Wenn nicht fällt dem Gatten das Recht zu sich eine so genannte Zweitfrau zu halten.“, ihr zerriss das Herz, wenn sie daran dachte, dass ihre jüngste Tochter in solch ein Unglück laufen könnten. Ihre Augen wurden feucht und sie holte erstickt Luft. „Verstehst du Edgar? In einer Ehe mit solch einem Mann hätte Tori keinerlei Rechte. Sie müsste sich nach dem richten, was er ihr aufträgt. Sie würde einzig und alleine für ihn leben und wenn sie sich nicht an seine Anweisungen hält, dann-“
 

Eine stumme Träne rollte ihr über die Wange, der Ersten folgten weitere.

„Ich hasse uns dafür, dass wir Astoria um so etwas baten.“

Edgar erhob sich und schritt auf seine Frau zu, führsorglich nahm er sie in den Arm und strich ihr behutsam über den Rücken.

„Ich hätte nie gedacht, dass Gold so viele Probleme mit sich bringen könnte. Mittlerweile wäre es mir sogar lieber, wir würden auf der Straße landen, als das auch nur eines der Mädchen unglücklich ist.“

Er seufzte und versuchte das ganze Desaster positiv zu sehen. „Noch ist ja noch nichts passiert. Außerdem ist mir bereits zu Ohren gekommen, dass Mr. Malfoy ein Bündnis mit Miss Delone eingehen wird, also sieht es ganz so aus, als müssten wir uns über eine Ehe der beiden keine Sorgen machen. Vielleicht pflegt Tori auch nur eine neue Bekanntschaft.“

Blanche hoffte es, nicht, dass sie etwas gegen den Malfoy-Erben hatte, doch die Bedingungen, die er mit sich brachte, bereiteten ihr die größten Sorgen, seit der dunkle Lord gestürzt war.
 

◄●►
 

Leise kratzte eine Feder über das Pergament, sanftes Kerzenlicht fiel auf den Schreibtisch und beleuchtete die geschwungene Schrift auf dem Papier. Die Feder hielt inne und die Hand des jungen Mannes führte die Feder zum Tintenfass. Draco blinzelte kurz, seine Augen waren müde und doch weigerte er sich ins Bett zu gehen. Er würde diese Nacht keinen Schlaf brauchen, schließlich hatte er erst in der letzten welchen nachgeholt und fühlte sich eigentlich fitt genug um in dieser Nacht liegen gebliebene Arbeit nachzuholen. Draco strich sich eine Haarsträhne aus den Augen und wollte wieder zum schreiben ansetzen, als ihm etwas auffiel.
 

In der letzten Nacht war er sturzbetrunken eingeschlafen und am nächsten Morgen hatte er Greengrass in seinem Zimmer bewusstlos vorgefunden. Es stand außer Frage, dass sie zusammen in einem Bett geschlafen haben mussten und doch machte ihn etwas stutzig. Normalerweise schlief er nicht gut, wurde seit Jahren von starken Alpträumen geplagt und nahm eigentlich jeden Abend vor dem schlafen gehen einen Trank um möglichst traumlos zu schlafen, doch in der Nacht zum Quidditchspiel hatte er keinen dabei gehabt und hätte ihn sicherlich vor lauter Alkohol auch vergessen.
 

Draco lehnte sich zurück, hinter ihm erstreckte sich die Dunkelheit des Zimmers, er sah hinaus aus seinem Fenster, welches an seinem großen Eichenschreibtisch grenzte. Sein nackter Rücken berührte den weichen Stoff des Stuhls und seine bloßen Füße strichen über den bunt bestickten Teppich. Er hatte gestern erstaunlich gut geschlafen, lag es nun am Alkohol oder…?
 

Beschämend über solch einen primitiven Gedanken schüttelte er den Kopf und griff wieder zur Feder. Warum sollte Astoria Greengrass der Grund dafür sein, wenn seine Alpträume einmal ihre Schicht vergaßen? Wahrscheinlich hatte der ganze Alkohol seinem Kopf so zugesetzt, dass er gar nicht mehr in der Lage gewesen war sein Unterbewusstsein in irgendeiner Weise abzurufen. Vielleicht sollte er sich öfters so hemmungslos betrinken um den schrecklichen Bildern zu entfliehen, die ihn seit seinem 16ten Lebensjahr begleiteten. Er setzte sich wieder aufrecht hin und wollte den Geschäftsbrief zu Ende verfassen, als seine Gedanken erneut abschweiften.
 

Er dachte an das entsetzte Gesicht der jungen Frau, als sie in dem Bett ihrer besten Freundin wieder zu sich gekommen war. Natürlich verstand er, dass es ein Schock für sie gewesen sein musste, einer solch unangenehmen Situation ausgesetzt zu sein und irgendwie wurde er das Gefühl nicht los, dass sie sich heimlich aus seinen Zimmer hatte schleichen wollen, damit sie der peinlichen Auseinandersetzung mit ihm entgehen konnte. Doch anscheinend hatte sie sich dabei nicht sonderlich geschickt angestellt. Ganz anders dagegen, wenn es darum ging in angetrunkenen Zustand ein Quiz zu lösen. Es hatte ihn mehr als nur die Sprache verschlagen, als der Quizleiter sie gefragt hatte, wann England zum ersten Mal die Weltmeisterschaft gewonnen hatte und Astoria wie aus der Pistole geschossen 16. April 1778 antwortete.

Ein Lächeln schlich über seine Lippen und er gestand sich ein, dass sie durchaus eine interessante Frau war. So ganz anders, als er es von ihrem Stand gewöhnt war. Natürlich war ihm klar, dass die Greengrass-Familie zwar seit einigen Jahrhunderten zur Oberschicht gehörten, doch an den Reichtum von Familie Parkinson oder Familie Delone kamen sie nicht heran. Weshalb er eigentlich angenommen hatte, dass Astoria eine strenge und alte Erziehung genossen hatte. Doch allem Anschein nach, war dem nicht so gewesen.
 

Sie trank wie Blaise, liebte Quidditch wie Markus, besaß ein Allgemeinwissen wie Theodor und hatte das Talent ihm die Langeweile zu nehmen, wie kein anderer. Draco legte den Kopf schief, als er daran dachte wie sie geflucht hatte, als China knapp vorne gelegen hatte. Irgendetwas hatte ihn wie magisch angezogen, nicht etwa die schmutzigen Worte mit denen sie um sich geschmissen hatten, viel mehr war es etwas anderes, etwas, was er noch nicht zuordnen konnte.
 

„Bist du wieder am arbeiten?“, eine belustigte Frauenstimme riss ihn aus seinen Gedanken und er sah im Spiegelbild des Fensters, wie die hübsche Blondine aus dem Bett kletterte, nackt wie Gott sie schuf. In leisen Schritten durchquerte sie den Raum und setzte sich neben ihn auf den Schreibtisch. „Langweilst du dich, Schätzchen?“

Sie wickelte eine Strähne ihres langen glatten Haars um den Finger und sah ihn abschätzend an. „Was glaubst du Draco?“ Audrey schlug die Beine übereinander und er konnte nicht anders, als sich zu erheben und sich zu ihr runter zu beugen.

„Mal sehen was sich dagegen machen lässt.“
 

Manche Leute vermisst man einfach, ohne zu wissen warum...
 

Fortsetzung folgt...



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von: abgemeldet
2009-09-24T18:02:38+00:00 24.09.2009 20:02
uuuh voll süß
Astoria hatts voll drauf
man merk langsam das draco sie will und umgekehrt
*tollllllllllllllllll*

und als sie dachte was mit draco gehabt zu haben....peinlich genial

war wieder n echt klasse kap
ich weiß das ende musste sein, draco du arsch XD

ich geh schnell das neue kap lesen

glg


Von: abgemeldet
2009-09-17T18:50:45+00:00 17.09.2009 20:50
Hey!
Finde deine Geschichte echt super, vor allem deinen Umgang mit Nebencharaktern.Gefällt mir echt gut.
Auch wenn ich immer ein etwas zwiespältiges Verhältnis zu Draco hatte,gefällt mir "dein" Draco gut. Und Astoria finde ich ziemlich lustig, gut das sie kein "püpchen" ist sondern eine richtige Frau.Da hat diese komische delone überhaupt keine chance!!!!

lg mitsch
Von:  CurlyHair
2009-09-17T18:24:35+00:00 17.09.2009 20:24
xDD
Astoria hat es ja echt faustdick hinter den Ohren. Ne richtige Partysau die Frau xDD
Scherz^^
Sie hat aber echt Talent sich in doofe Situationen zu bringen.
Aber sie und Draco sind einfach supermegatoll <3<3<3

Ich stimme den anderen zu, Blondinen raus aus Dracos Bett!!!
Ich hab heute eh einen aggresiven tag, Blondchen sollte mich besser nicht herausfordern *böse grins*
*lach*
Na dann, bye bye

glg Nicole
Von: abgemeldet
2009-09-17T17:34:51+00:00 17.09.2009 19:34
also ich kann _Natsumi_Ann_ nur zustimmen!! nimm die blondine da weg! *pfui*

da kap war toll! schade, dass sie einen filmriss hat... aber auf das dinner freu iich mich jetzt schon!^^

und wenn ich ehrlich sein darf: auch wenn es diese gerüchte über die malfoys gibt und wie sie ihre frauen behandeln, ich denke doch, dass draco das niemals machen würde, wenn er seine frau (in dem fall ja dann hoffentlich astoria!!) wirklich liebt!!

ich habe noch immer irgendwie bedenken, dass das gut geht... ich habe fast die befürchtung, dass draco das gefühl haben könnte, dass astoria sich des geldes wegen an ihn "ranschmeißt" und dass er nicht begreift, dass sie ernsthaft gefühle für ihn hat... denn egal ist er ihr auf keinen fall!!
und diese blöde delone soll sich mal verpissen! die ist garantiert nicht diejenige, die er ehelicht! *basta!*

tolles kap! und wenn es nach mir geht, legst du alles, was du im moment machst beiseite und schreibst das nächste kap!!!


glg emmett
und danke für die ens!
Von:  _Natsumi_Ann_
2009-09-17T09:29:44+00:00 17.09.2009 11:29
E R S T E!

Ihh ne Blondine in Dracos Bett! >>
Weg damit!
Blaise und Pansy waren wieder genail, auch wenn sie zu wenig zusammen vorkamen ;_; Mehr bitte *wein*
haha vll hat er sie echt absichtlich runtergeschmissen um sie zu bumsen :X Spass xD aber das wäre mal was O______o

The Show must go on ^^


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