Zum Inhalt der Seite

MiSTding zu Lovediaryletter

Ich bin zu dämlich für MSTings
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Wer solche Freunde hat...

„Und ich sage es noch mal; NEIN! Das ist mein letztes Wort!“

Damit beendete Kite das Gespräch. Am liebsten hätte sie vor Wut den Hörer auf die Gabel geknallt, doch bei einem Handy war das leider etwas knifflig, weshalb sie das Unterfangen aufgab und stattdessen nur ein paar Mal energisch auf den roten Knopf drückte.

„Du weißt, dass er das nicht akzeptieren wird, oder?“ Jeanne hatte der kleinen braunhaarigen Dämonin die ganze Zeit nur unbeeindruckt zugesehen und äußerte nun ihre Bedenken.

Die Frage wurde von Kite mit einem genervten Blick bedacht, bevor sie sich dann doch dazu herabließ zu antworten. „Ja, du wirst es nicht glauben, aber nach all den Jahren des Telefon-Stalkings bin ich mir ziemlich darüber im Klaren, dass er es nicht akzeptieren wird!“

„Und warum sagst du dann nicht einfach gleich zu, statt mitten im McDonalds eine Szene zu machen?“ Diesmal kam die Frage von Dark, der genüsslich an seiner Cola schlürfte.

„Weil es mir eine gewisse Genugtuung verschafft, ihn anzubrüllen!“

„Und du wunderst dich, wieso er immer dich anruft.“

„Silent, mach deinem Namen alle Ehre und halt die Fresse!“

„Uhhh… hat da jemand seine Tage?“

„Du auch Dark!“

Nach Jahren der Übung, verstand sich Jeanne gut darauf das Gezicke ihrer Freunde zu ignorieren und das Thema zu wechseln: „Was wollte der Doc eigentlich?“

Nach Jahren der Übung, verstand sich Kite gut darin auf die Themenwechsel ihrer Freundin zu reagieren und gleich darauf zu antworten: „Weiß nich genau… irgendein Kunde, in nem alten Haus am Stadtrand... bevor er mit den Details anfangen konnte, hab ich ihm gesagt, dass wir Urlaub haben und davon nichts hören wollen, was dann wiederum zu dem netten Wortwechsel geführt hat!“ Nur um danach wieder das alte Thema aufzugreifen, so als hätte es nie einen Themenwechsel gegeben.

Die Streiterei dauerte nicht lange, bis wieder das Handy läutete. Oder zumindest vibrierte, da Kite nie den Ton anstellte. Sie nahm es aus ihrer Hosentasche und starrte missmutig den kleinen Bildschirm an.

„Du solltest abheben. Du weißt doch noch, was das letzte Mal passiert ist?“

„Ja… mein Trommelfell hat das noch nicht vergessen.“

Ein Seufzer entwich ihr, ehe sie sich doch entschloss, das kleine grüne Knöpfchen zu drücken.

Noch ehe der Doc etwas sagen konnte, keifte sie schon ins Telefon: „Okay! Wir machen den verdammten Job! Gib uns einfach die verdammte Adresse!“
 

Die Adresse führte die vier zu besagtem Haus am Stadtrand.

Vom Efeu überwuchert und von Bäumen umringt, strahlte es eine unheimliche Atmosphäre aus.

So viel Cliché auf einem Haufen, machte selbst die kleine Gruppe sprachlos.

Dark war der erste, der sich erholte: „Ich wette in dem Haus sind Pixies.“

„Ich weiß nicht… der Doc fand es nicht erwähnenswert.“

„Wundert’s dich, so nett wie du immer zu ihm bist?“ Jeanne hob skeptisch eine Augenbraue.

Die Angesprochene entgegnete darauf nichts, da sie der Meinung war, ihr genervter Blick würde als Antwort reichen.

Die Jungs hatten inzwischen die Initiative ergriffen und benutzten den, wundervoll ins Gesamtbild passenden, Türklopfer.

Keine Antwort.

Noch ein Versuch. Dieses Mal etwas energischer.

Wieder nichts.

Keine Antwort.

Doch mit einem lauten Knarzen, ging die Tür langsam auf.

Die Dämonenjäger - oder Schädlingsbekämpfer, wie sie sich selber nannten - standen eine Minute lang dumm in der Gegend herum, ehe sie zu dem Schluss kamen, dass wohl niemand kommen würde um sie zu begrüßen und die Tür wohl von ganz allein aufgegangen war.

Während jeder vernünftige Mensch - oder jemand der genügend billige Horrorstreifen gesehen hatte - die Beine in die Hand genommen hätte, schlenderten die vier Freunde, mit einem Kommentar von Kite, von wegen „Wir sollten uns aufteilen, dann wäre es perfekt!“, nicht im geringsten beunruhigt, in das Haus hinein.

Schnell stellten sie fest, dass das Spukhaus offenbar schon seit mehreren Jahren leer stehen musste.

„Okay… irgendetwas stimmt hier nicht.“

„Vielleicht die Adresse.“

„Dark, ich glaube nicht, dass der Doc dumm genug ist, uns die falsche Adresse zu geben.“

Er nicht.“

„Hey! Ich habe definitiv die richtige Adresse aufgeschrieben!“ Kite kam ein Gedanke. „Vielleicht hat er uns absichtlich eine falsche Adresse gegeben.“

Silent konnte das nicht so recht glauben: „Wieso sollte er das tun?“

„Ich weiß nicht. Vielleicht weil er ein kranker Bastard ist?!“ Kite bemühte sich das Wort „Bastard“ besonders freundlich zu betonen.

Keiner von ihnen bemerkte die weniger staubigen Dielen denen sie sich während ihrer kleinen Diskussion näherten.

„Ich wette er beobachtet uns durch eine Überwachungskamera und freut sich einen Ast ab, weil wir ihm tatsächlich auf den Leim gegaaaaaaaaaah-“
 

Ihr Sturz durch eine sich plötzlich öffnende Falltüre wurde ein Stockwerk tiefer durch ein, nicht ganz zum Stil des übrigen Hauses passendes, Ledersofa gebremst. Das machte die Landung trotzdem nicht unbedingt sanfter, weshalb sich alle vor Schmerzen krümmten.

„Oh mein Gott… ich glaube, ich habe mir das Steißbein gebrochen…“

Jeanne, die gerade versuchte, die Schmerzen in ihrem Rücken, durch Reiben, zu lindern, bedachte ihre Freundin, wie so oft, mit einem genervten Blick. „Was jammerst du eigentlich? Du hättest doch fliegen können.“

„Ja… natürlich. In einem geschlossenen Raum, mit einer Flügelspannweite von fünf Metern! Intelligente Idee!“

„Ich frage mich welche Ausrede Dark hat.“ Silent grinste den Schwarzhaarigen an. „Na was ist? Deine Flügel auch zu groß? Oder warum bist du sonst nicht geflogen?“

Dark war nicht amüsiert. „Aus dem selben Grund, wieso du nicht deine dummen Karten verwendet hast!“

„Du konntest deine telekinetischen Fähigkeiten nicht schnell genug aus deiner Hosentasche ziehen?“

Dark wollte etwas entgegnen, doch so schnell fiel ihm nichts Gutes ein. Verdammt! Wieso musste Silent auch so schlagfertig sein?

Nachdem der Schmerz sich verzogen hatte, wurde die Truppe sich ihrer Umgebung bewusst.

Nicht nur das Sofa passte nicht zum Einrichtungsstil des Hauses, sondern auch das restliche Mobiliar des Raumes. Welches aus einem Couchtisch und einem großen Flachbildfernseher bestand.

„Okay… Wenn auf diesem Bildschirm eine Puppe auftaucht, die sagt, sie will mit uns spielen, werde ich schreien. Laut.“

Wie auf Kommando schaltete sich der Fernseher ein. Eine Holzpuppe, die verblüffende Ähnlichkeit mit dem Pinnocchio aus dem Disney-Film hatte, erschien und eine nasale Stimme sprach: „Ich will ein Spiel mit euch spielen!“

Doch keiner schrie.

Die nasale Stimme nahm einen normalen Ton an. „Och… Kite, ich wollte dich doch schreien hören.“

„Du bist dir hoffentlich im Klaren darüber, wie pervers das gerade geklungen hat? Was soll der Scheiß eigentlich?!“

„Na ja… ich fand dass ‚Guten Morgen, meine Engel’ so abgedroschen klingt.“

Jeanne massierte ihre Schläfen. Sie spürte wie sich üble Kopfschmerzen ankündigten. „Und diese Puppe, die übrigens nicht im Entferntesten gruselig ist-“

„Ich finde schon“, rief Kite dazwischen.

„-findest du weniger abgedroschen?“

„Ich wollte euch doch nur ein wenig ärgern.“

„Wir sollten dich wegen Körperverletzung verklagen!“

„Oh bitte, ihr seid solche Memmen!“

„Und das ausgerechnet von dir. Verlässt du eigentlich je dein Zimmer?“ Dark wurde schnippisch, doch Doctor ignorierte die Frage.

„Wollt ihr wissen, warum ihr hier seid?“

Drei Viertel der Gruppe setzten zu einem sarkastischen Kommentar an, doch ihr selbsternannter Boss ließ sie gar nicht zu Wort kommen.

„Ihr seid hier, wegen eines etwas anderen Auftrages.“

„Wir sollen das Haus putzen?“ Jeanne rammte Kite ihren Ellenbogen in die Rippen, damit sie die Klappe hielt. „Also was sollen wir machen?“

„Ihr sollt…“ Eine dramatische pause folgte. „… eine Fanfiction MSTen!“

Es vergingen eine, vielleicht aber auch zwei Minuten in denen keiner etwas sagte. Die vier Gestalten auf der Couch schauten dumm aus der Wäsche, was Doctor für ein Gesicht machte, wusste man nicht, eigentlich wusste man nicht mal wie sein Gesicht eigentlich aussah, da er immer nur durch ein Handy oder andere elektronische Geräte mit der Truppe kommunizierte.

Dark und Silent waren verwirrt, Jeanne hatte schon resigniert und Kite holte Luft um ihrer Stimme etwas mehr Dezibel zu verleihen.

„Das ist es?! Darum der ganze Scheiß?! Du schickst uns zu dieser Adresse, lässt uns durch eine Falltür knallen, sperrst uns in einen Keller und das alles nur weil wir eine verfickte FANFICTION MSTen sollen?!“

„Ja.“ Doctor war offensichtlich vollkommen unbeeindruckt von Kites Ausbruch.

„Bist du irre?!“

„Hätte ich euch sonst dazu gekriegt?“

Kite starrte den Doc, oder besser gesagt den Fernseher, an als ob er gerade etwas äußerst beschränktes gesagt hätte. „Äh… ja.“

Diese Meinung teilte Jeanne allerdings nicht. „Nein. Ich mag keine MSTings. Und außerdem sind wir Schädlingsbekämpfer. Wir MSTen keine FFs, wir jagen Dämonen.“

„Der Kunde ist an mich mit einem Auftrag herangetreten. Und dieser Auftrag besagt, dass ihr eine Fanfiction MSTen sollt und nicht dass ihr Pixies vertreiben sollt. Also werdet ihr eine Fanfiction MSTen.“

Nach diesen Worten ging der Fernseher aus. Offensichtlich war für den Doc das Gespräch beendet.

„Na toll.“

Die beiden Jungen, die das Gespräch bisher nur verwirrt mitverfolgt hatten, meldeten sich nun auch zu Wort: „Was ist eigentlich ‚MSTen’?“

„Ihr müsst mit der FF das machen, was ihr sonst immer bei mir macht!“

„Wir sollen die Fanfic beleidigen?“

„Jep!“

Mit dieser Antwort hatten beide nicht gerechnet, weil die Frage eigentlich als Scherz gedacht war, also schauten sie Kite leicht ungläubig an.

„Das ist mein Ernst.“

Jeanne seufzte. „Also schön! Dann bringen wir den Schmarrn eben hinter uns! Wo ist jetzt diese doofe Fanfiction?“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück