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Lie with me

Liebe mich (Severus Snape)
von

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Kopf oder Zahl

So, das nächste Kapitel ist da :). Hm diesmal hab ich an einer ganz gemeinen Stelle aufgehört haha. Aber ich hoffe, ihr seid mir nicht allzu böse.

Ich wünsch euch viel Spass beim lesen.
 

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Als ich am Morgen die Augen aufschlug, lächelte ich der Sonne entgegen, die mir auf den nackten Bauch schien. Ich streckte mich in alle Richtungen und stöhnte genüsslich auf, als meine Knochen knackten. In der Erwartung mich sofort unter die kühle Dusche zu stellen, erschauderte ich angenehm und sprang aus dem Bett.

Und im nächsten Augenblick schwanden mir die Sinne.

Als ich wieder zu mir kam, lag ich flach auf dem Boden und neben meinem Gesicht, lag eine zersprungene Schüssel. Ich riss die Augen auf und drückte sie dann noch mal fest zusammen. Langsam stützte ich mich auf meinen Händen ab und setzte mich hin. Zitternd hüllte ich mich in mein Laken ein und lehnte mich an den Rand meines Bettes. Bilder blitzten vor meinem inneren Auge vorbei. Und ich konnte es hören. Das Lachen des Todessers kurz bevor er seinen Zauberstab auf mich richtete. Ich schrie auf und hielt mir die Hände an den Kopf. Ich atmete schnell und flach und versuchte die Bilder wieder dahin zu drängen, wo sie hergekommen waren.
 

°Nicht jetzt, nicht später° dachte ich mir und wiederholte es gleich noch einmal flüsternd.

Allmählich beruhigte sich mein Atem und ich konnte wieder klar sehen. Die Erinnerungen waren wieder in der verschlossenen Kiste im hinteren Eck meines Kopfes verstaut und ich stellte mich probeweise auf meine zitternden Beine. Hastig ging ich zu meiner Kommode und zog die unterste Schublade auf.

Bei meiner Abfahrt, hatte mein Vater mir schnell einen Vorrat an Beruhigungstränken und Ähnlichem in ein kleines Toiletttäschchen gepackt. Zwar hatte ich schon seit einem Jahr keinen Anfall wie diesen mehr gehabt, doch trotzdem wollte er auf Nummer sicher gehen. Und gerade in diesem Moment, dankte ich ihm sehr dafür.

Ich langte nach einer kleinen Phiole, gab mich nicht mal damit ab nachzulesen, was darauf geschrieben Stand und stürzte den Inhalt meinen Hals hinunter.

Ich keuchte und verzog das Gesicht. Das Zeug schmeckte ekelhaft.

Als ich damals begonnen hatte, es zu nehmen, hatte ich mich nach einiger Zeit an den Geruch und den Geschmack des Gebräus gewöhnt. Doch nach längerer Zeit der Abstinenz, kam es mir noch ekelhafter vor, als bisher.

Ich warf das leere Fläschchen in einen Mistkübel neben der Tür und schlurfte erschöpft ins Badezimmer um mich unter die kalte Dusche zu stellen.

Ich versuchte mich zu entspannen und nach einer Weile, gelang es mir wieder zu lächeln. Ich versuchte diesen Zustand zu halten, als ich, viel zu spät, mein Zimmer in Richtung Unterricht in den Kerkern verließ.
 

Nervös stand ich vor der Tür der Klasse und überlegte, was ich ihm sagen sollte, wenn er mich fragen würde, wo ich geblieben war. Sollte ich bei der Wahrheit bleiben? Aber warum war ich dann nicht zur Krankenstation gegangen. Oder ich log und sagte, ich habe verschlafen. Ich entschied mich letztendlich für gar nichts und wollte sehen, ob mir das Glück vielleicht doch hold war. Mit zusammengepressten Lippen öffnete ich die Tür und überblickte schnell den Klassenraum.

Snape stand vorne bei seinem Pult und fuhr ungerührt mit seinem Vortrag weiter, als hätte er gar nicht bemerkt, dass ich soeben an ihm vorbeigehuscht war und mich langsam auf meinem Platz nieder ließ. Ich fuhr mir nervös über mein Gesicht, wischte mir eine Schweißperle weg, die sich ihren Weg nach unten bahnte und kratzte mir über die Stirn, als ein stechender Schmerz mich auffahren ließ.

°Au° dachte ich und runzelte die Stirne. Doch auch da zuckte ich zusammen. Ich hatte mir wohl eine Beule oder ähnliches geholt. Leider hatte ich nach dem Duschen keine Zeit gehabt mich in den Spiegel zu schauen und konnte daher nicht beurteilen, ob ich Schäden davongetragen hatte.

Neben mir hörte ich ein verhaltenes Keuchen. Chloe blickte mir entsetz auf meine Stirne. „Yo was ist mit deinem Gesicht passiert!“ fragte sie aufgeregt und anscheinend auch sehr laut, denn plötzlich hatte die gesamte Klasse, einschließlich Professor Snape ihre Blicke auf mich gerichtet.

„Ich…ähm…was?“ fragte ich blöde und starrte sie an. Chloe packte meine Hände und hielt sie mir vor das Gesicht. Sie waren beide blutrot.

Auch mein Kleid, auf welchem ich meine Hände abgelegt hatte, war rot.

Ich spürte ich mich zwei kräftige Hände nach oben zogen und zum Lehrerpult dirigierten. Snape drückte mich auf den Tisch und besah sich meinen Kopf. Er strich mir beiläufig über die Stirne und ihm so nah, konnte ich seinen warmen Atem auf meinem Gesicht spüren. In meinem Bauch kribbelte es und ich hielt die Luft an, als er mein Gesicht in seine Hände nahm und es zur Sonne richtete. Er murmelte einen Fluch.

„Holen sie Madame Pomfrey, Miss Silvera, aber schnell.“ bellte er ohne sich umzudrehen.

An mich gerichtet zischte er: „Was zum Teufel haben sie angestellt Pemberley?“.

Ich schüttelte nur den Kopf. „Ich weiß es nicht!“ flüsterte ich abgelenkt.

In meinem Kopf begannen sich bei seinem Anblick unwillkürlich die Szenen von gestern abzuspielen, als ich Snape in einer überaus prekären Situation beobachtet hatte. Ich versuchte mit aller Gewalt an etwas anderes zu denken. Jedoch gelang es mir nur teilweise.

°Maden in Dracos Essen° schoss mir durch den Kopf. Und es lenkte mich tatsächlich ab. °Jaaaaaa, dicke fette Maden in Dracos Essen° innerlich klopfte ich mir auf die Schulter. Als ich jedoch einen Blick in Snapes nun etwas distanzierteres Gesicht warf, wurde ich blass. In seinen Augen konnte man die Wut aufkochen sehen und ich erschauderte unwillkürlich, als ich seinen blitzenden Augen ausgeliefert war. Er verzog das Gesicht und drehte sich von mir weg.

Miss Pomfrey hatte gerade den Raum betreten, als Snape auf sie zuging und ihr etwas ins Ohr flüsterte. Kurz blickte sie ihm verwirrt ins Gesicht, nickte jedoch schulterzuckend und reichte ihm einen schmalen Tiegel, bevor sie wieder den Raum verließ. Die Stunde war jetzt fast vorbei und die Schüler begannen ihre Sachen zu packen. Als auch der Letzte endgültig den Raum verlassen hatte, schloss Snape die Türe hinter sich und ging langsam auf mich zu. Scheu richtete ich den Blick in sein Gesicht und zuckte augenblicklich zusammen.

Er knallte den kleinen Tiegel, den ihm Madame Pomfrey zuvor in die Hand gedrückt hatte, neben mir auf den Tisch und zischte mir ins Ohr.
 

„Ich würde wirklich gerne wissen, wer ihnen das Recht gegeben hat, in solch einer Weise in mein Privatleben einzudringen, doch ich werde Ihnen versichern, Miss Pemberley, das dieses Benehmen, verheerende Konsequenzen tragen wird. Einmal abgesehen davon, dass sie heute nur für die letzte Hälfte der zweiten Stunde meines Unterrichtes aufgetaucht sind.“ Er knallte den Tiegel noch zweimal sehr nachdrücklich auf den Tisch, packte mich dann grob an den Oberarmen und drückte mich in einen Sessel neben seinem Pult. Angewidert blickte er in mein Gesicht.

Ich atmete stoßweise. Ich wusste, was ich getan hatte, war in keiner Weise zu rechtfertigen, doch ich spürte wie die Wut langsam in mir aufstieg. Ich hatte eine klaffende und blutende Wunde auf meiner Stirne und er machte nicht einmal Anstalten mich zu heilen oder etwas gegen das Bluten zu unternehmen.

Ich stellte mich auf meine wackligen Beine, die unter mir wegzuknicken drohten und stützte mich mit einer Hand auf dem Tisch ab.

Außerdem hatte er ohne zu Frage in meinem Kopf herumgewühlt. Ich reckte mein Kinn nach vorne und spie: „Und wer zum Teufel hat Ihnen das Recht zugesprochen in meinem Kopf einen kleinen Spaziergang zu machen? Ich weiß genau, dass es nicht das erste Mal war, dass sie es getan haben, Sie unaussprechlicher Widerling.“ Ich schlug mit der Faust auf den Tisch und schwankte leicht. Amüsiert und spöttisch zog er eine Augenbraue in die Höhe.

„Oh, sie sprechen doch nicht etwa von dem Schäferstündchen, dass Sie mit mir auf diesem Tisch abgehalten haben?“ er blickte äußerst herablassend auf mich nieder und grinste mitleidig. „Ich muss Sie enttäuschen, falls Sie sich erhofft hatten, es würde vielleicht wahr werden. Doch da ich ein erwachsener Mann bin, der es bevorzugt mit erfahrenen FRAUEN sein Bett zu teilen, wird daraus wohl nichts werden. Sie vereinen keines dieser Attribute in sich.“

Ich hatte sehr wohl gehört, wie er das Wort Frauen betont hatte. Das würde ich mir nicht bieten lassen.

„Sie haben nicht das Recht, wie ein Hund in meinen Gedanken rum zu schnüffeln wie es Ihnen beliebt.“

„Miss Pemberley, ich muss sie darauf hinweisen, dass ich ein Professor bin und Ihnen damit überstehe. Ich denke, Sie sollten darauf achten den Respekt zu bewahren, sonst kann es passieren, dass ich meinen verliere!“ flüsterte er gefährlich.

„Da ich allerdings davon ausgehe, dass sie dies nicht mehr tun werden, begnüge ich mich damit, ihrem Haus zwanzig Punkte für Beleidigung eines Lehrkörpers abzuziehen.

„Sie wirken ja geradezu ekstatisch bei dem Gedanken meinem Haus Punkte abzuziehen!“ spöttelte ich ungehalten. Dieser riesen Arsch!

„Ich warne Sie ein letztes Mal. Sollten Sie nicht auf ihren Ton achten, werde ich es mir vielleicht noch einmal überlegen, ihrer kleinen Fantasie dazu verhelfen zur wahren Begebenheit zu werden und drücke Sie auf diesen Tisch. Allerdings glaube ich nicht, dass es Ihnen gefallen würde. Ich bin kein netter Mann.“

Ich schluckte.

Er hatte es geschafft mir ein wenig Angst einzujagen.

Er würde doch nicht…oder doch?

Ich trat einen Schritt zurück.

Er lachte herablassend. „Hatten Sie überhaupt eine Ahnung, wohin ich ging?“

unerbittlich kam er näher. Seine schwarzen Augen bohrten sich in meine, er verschränkte seine Hände und er zog die Augenbrauen in die Höhe.

Doch ich kam nicht mehr dazu ihm zu Antworten. Mein Körper begann unerträglich zu schmerzen und ich brach zusammen.
 

Das Mädchen vor ihm war über und über mit Blut besudelt das langsam aus einem tiefen Schnitt nahe der Augenbraue quoll. Sie antwortete ihm nicht.

Als er sich selbst in ihren Gedanken gesehen hatte, war er unglaublich wütend geworden. Dieses verdammte Gör war ihm tatsächlich gefolgt. Kurz ließ er den Nachmittag mit Helena Revue passieren und war augenblicklich froh, dass er relativ normalen Sex mit ihr gehabt hatte. Wer weiß, was das Mädchen getan hätte, wenn er plötzlich mit einer Peitsche dagestanden hätte.

Er verzog das Gesicht zu einem dreckigen Grinsen. Was wäre, wenn er es einfach bei ihr………..

°Wenn du diesen Gedanken zu Ende denkst, hast du wirklich ein mächtiges Problem. Da gehst du extra deswegen zu Helena und denkst erst recht daran° schalt er sich selbst.

Sogar in diesem desolaten Zustand, machte sie ihn unglaublich geil.

Er blitze sie an und machte einen drohenden Schritt auf sie zu, als sie plötzlich zusammenbrach und ihr Körper zu zucken begann.

Schnell wie der Blitz sank er neben ihr zu Boden und hielt sie fest. Sie schrie wie am Spieß und wand sich unter seinen Händen. Kräftig schlug sie aus und traf ihn am Kiefer. °Verdammt die kann zuschlagen° dachte er verbissen, während er ihren Kopf fest zwischen seine Hände packte und ihn für sich zugänglich machte.
 

Zuerst sah er nichts außer unzählige Szenen und Bilder an sich vorbeischwirren. Doch allmählich, wurde das Bild konkreter.

Er stand jetzt auf dem leeren Gang eines Krankenhauses oder ähnlichem.

Plötzlich hörte er das schnelle Tappen von nackten Füßen auf dem Boden näher kommen.

Unglaublich schnell bog eine jüngere, weitaus kindlichere Ausgabe des Mädchens in dessen Gedanken er jetzt wühlte, um die Ecke. Ihr Gesicht war angverzerrt und gehetzt blickte sie immer wieder hinter sich. Sie konnte ihn natürlich nicht sehen und so lief sie durch ihn hindurch.

Als er sich umdrehte sah er, wie Sie gegen eine Wand prallte. Verzweifelt sank Sie zu Boden und drückte sich an den kalten Beton.

Als sein Blick wieder zurück glitt, konnte er zwei Todesser ausmachen, die sich langsam auf das verängstlichte Mädchen zuschlichen. Ruhigen Blickes verfolgte er den Weg der beiden. Er erkannte, um wen es sich handelte.

Einer der beiden hob langsam seine Hand und setzte die Maske ab während der andere den Zauberstab hob. Plötzlich spürte Snape ein Ziehen in seinem Bauch und er wurde mit voller Wucht aus ihren Gedanken gerissen.

Zitternd und mit weit aufgerissenen Augen lag sie da und starrte ins Leere. Snape stand auf und schob einen Arm unter ihre Schultern und einen unter ihre Knie. Hastig trug er Sie in den Krankenflügel.

°Interessant° dachte er sich.
 

Ich stöhnte leise, als ich mit meinem Gedanken allmählich an die Oberfläche kam. Mein Kopf schmerzte unerträglich und mein Hals war unglaublich trocken.

„Wasser!“ krächzte ich. Ich spürte, wie mein Kopf sanft angehoben wurde, und mir jemand einen Becher an den Mund hielt. Zaghaft machte ich ein paar Schlucke. Mir lief ein Tropfen Wasser über das Kinn und jemand wischte ihn sehr zart weg. Ich ließ mich seufzend zurück in mein Kissen sinken. Zögernd griff ich mir, immer noch mit geschlossenen Augen, auf die Stirne, weil ich ein unangenehmes Pochen spürte.

In dem Moment erinnerte ich mich daran, was passiert war und ich fuhr mit einem Ausruf auf.

„Autsch!“ ich hielt mir den Kopf mit beiden Händen fest, wie um zu verhindern, dass er mir jeden Moment von den Schultern viel und davon kullerte. Ich öffnete zaghaft ein Auge und sah Snape mit überschlagenen Beinen neben meinem Bett sitzen, die obligatorische Augenbraue arrogant hochgezogen.

„Ausgeschlafen?“ fragte er spöttisch und stand auf. Gemächlich klopfte er sich den Mantel ab und strich sich die Haare nach hinten. Vollkommen überrascht klappte mir der Mund auf und wieder zu und ich starrte ihn einfach nur an. „Geben Sie sich keine Mühe Miss Pemberley. Ich bin nur hier um Ihnen zu sagen, dass sie ab heute eine Woche jeden Abend bei mir Nachsitzen werden. Nur weil sie ein paar epileptische Zuckungen hatten, heißt das nicht, dass damit Ihr zu spät Kommen zu meinem Unterricht entschuldigt ist. Ich erwarte Sie heute Abend, um neun Uhr in meinem Büro um zu Ihrer Strafarbeit anzutreten. Sehen Sie zu, dass Sie sich bis dahin geduscht haben, ich möchte nicht auch noch mein Büro putzen müssen!“ schwungvoll drehte er sich um und er verschwand mit wehendem Mantel.

Auch nach fünf Minuten starrte ich auf die Stelle, wo er gestanden hatte und mir mit sehr viel Verachtung klargemacht hatte, dass ich keine Sonderbehandlung erhielt, Krankenflügelaufenthalt hin oder her.

Ich musste wieder an diese unglaublich sanfte Berührung denken, als mir der Tropfen das Kinn runtergeronnen war. °Hat er etwa……° ich hob meine Finger an die Lippen und berührte sie zaghaft. Es war niemand anderes im Raum gewesen. Es musste es getan haben. Ich merkte, wie mein Herz schneller zu klopfen begann.

Meine Augen weiteten sich und ich drückte mir die Hand aufs Herz, wie um es damit im Zaum zu halten.

Konnte ein Mann wie Snape überhaupt so zärtlich sein? Die Haare lösten sich aus meinem Zopf, als ich den Kopf schüttelte.

Er war es nicht gewesen. Auf keinen Fall.

Und, wie um meine Gedanken auf einen hinteren Platz zu verweisen, stürmte Chloe in das Krankenzimmer.
 

Als das Mädchen so unglaublich blass und verletzlich vor ihm gelegen hatte, hatte er beinahe Mitleid mit ihr empfunden. Sie musste Schreckliches durchgemacht haben um diesen Grad der Verdrängung hervorgerufen zu haben. Er ballte die Hände zu Fäusten. °Du wirst sentimental° er lächelte ironisch.

Er würde es nicht einfach so auf sich sitzen lassen, dass dieses vorlaute Gör ihn der Lächerlichkeit Preis gab. Eher würde er sich den Schwanz abschneiden lassen.

°Du könntest sie aber auch einfach auf den Tisch….HALT DIE KLAPPE° dachte Snape, als er sich wieder bei einem gefährlichen Gedanken erwischte. Er ließ den Halswirbel knacken, als er den Kopf zur Seite legte.

Wenn er mit ihr fertig war, würde sie es nicht mehr wagen ihn auch nur schief anzusehen.

Plötzlich regte sich etwas in ihr und sie krächzte nach Wasser.

Da niemand in der Nähe war, goss Snape Wasser in einen Becher und ging damit zu ihr. Vorsichtig hob er ihren Kopf an und setzte ihr den Becher an die spröden Lippen.

Sie nippte ein bisschen daran. Erschöpft wie sie war, kippte ihr Kopf immer wieder zurück in seine Hand und ein wenig Wasser lief ihr das Kinn hinunter.

Er streckte seine Hand als er ihn sah. Sanft und darauf achtend sie nicht zu sehr zu berühren, strich er den Tropfen weg. °Was tust du° stöhnte seine innere Stimme auf.
 

Genauso wie jetzt, als er die Tür zu seinem Büro aufdrückte und kräftig hinter sich zuballerte. Er füllte sich ein Whiskeyglas und machte zwei große Schlucke, während er sich auf den Sessel hinter seinem Schreibtisch fallen ließ. Wenn er so weitermachte, könnte er gleich sein ganzes Gehalt ins Bordell schicken lassen.

Noch nie in seinem Leben hatte ein Weibsbild so sehr an seiner Selbstbeherrschung geknabbert. °Verdammt° fluchte er innerlich und starrte finster vor sich hin, während er die Füße ausstreckte und übereinander schlug.

Die erotische Anziehung die einige Schülerinnen über die Jahre verteil auf ihn ausgeübt hatten, hatte ihn nie ganz erreicht weil er immer mit viel Distanz über der Sache gestanden hatte. Es war vollkommen normal, so zu fühlen. Wenn es ihm zu viel wurde, war er zu Helena gegangen und sie hatte ihm wiedermal bewiesen, wie sehr er eine richtige Frau zu schätzen wusste. Alle Frauen, die er im Laufe des Lebens kennen gelernt hatte, waren reich an Erfahrung gewesen und wussten, worauf sie sich eingelassen hatten, wenn sie mit ihm ins Bett gestiegen waren.

Die eine oder andere war daraus zwar nicht gerade ohne wunden Hintern und Striemen hervor gegangen, doch keine hatte sich je darüber beschwert.

Warum machte ihn jetzt gerade dieses kleine Mädchen halb Wahnsinnig vor Geilheit?

Er schüttelte sich.

VERDAMMT.
 

Wütend stand er auf und schmiss sein Glas mit voller Wucht an die Wand. Der Boden war nun voller Scherben.

Snape strich sich fahrig durch die Haare und wurde immer wütender. Er war nicht Severus Snape, wenn er etwas dagegen zu unternehmen wüsste. Wenn er mit ihr fertig war, würde sie sich nicht mehr in seine Nähe wagen.
 

Als ich von Madame Pomfrey endlich entlassen worden war und ich Chloe hunderttausendmal versichert hatte, dass es mir wieder gut ging, begab ich mich auf schnellstem Wege in mein Zimmer um mich meiner blutigen Kleider zu entledigen und mich unter die warme Dusche zu stellen. Ich rieb mir mit einem Schwamm den ganzen Körper mit Duschgel ein und wusch mir die Haare und stand dann noch lange unter dem heißen Strahl bis mir urplötzlich einfiel, dass ich ja noch bei Snape antreten musste. Hastig stieg ich aus der Dusche und stellte mich vor den Spiegel. Ich bürstete mir die Haare und starrte mir aus grünen Augen entgegen.

Snape war ziemlich ungehalten gewesen, als er den Krankensaal verlassen hatte. Hoffentlich hatte er sich schon ein wenig beruhigt. Er würde es garantiert nicht dabei bleiben lassen sie irgendeine Strafarbeit zu verrichten. Ich machte mich darauf gefasst, ziemlich gemeine Dinge an den Kopf geworfen zu bekommen. Ich straffte meine Schultern und flitze hinüber ins Schlafzimmer um mir ein kurzes, dunkelblaues Chiffonkleidchen überzuwerfen. Dann band ich mir schnell die nassen Locken zu einem Knoten und verließ mein Zimmer in Richtung Snape.

Im Kerker war es merklich kühler als in den oberen Räumen und ich blieb kurz stehen und genoss es, nicht mehr dieser drückenden Hitze ausgesetzt zu sein. Selbst bei Nacht war es noch viel zu warm. Ich strich mir über den Nacken und ging auf eine große Holztüre zu. Ich klopfte zweimal und wartete. Als niemand antwortete, klopfte ich noch mal und plötzlich schwang die Türe auf. Überrascht betrat ich den Raum und blickte mich um. Snape saß an seinem Schreibtisch über ein paar Arbeiten gebeugt und korrigierte diese. Ich hielt kurz inne um seine Erscheinung zu betrachten. Snape trug nur ein leichtes schwarzes Hemd und hatte die Ärmel bis zum Ellenbogen hochgekrempelt. Er hatte drei oder vier Knöpfe offen gelassen und seine Haare hingen ihm ins Gesicht. „Miss Pemberley, wenn Sie damit fertig sind, mich anzustarren, würde ich Sie darauf hinweisen, dass Arbeit auf Sie wartet!“ ich schreckte auf, als er zu sprechen begann. Langsam ging ich auf ihn zu und stellte mich vor den Schreibtisch. „Was soll ich tun, Professor Snape?“. Er hatte mich bis jetzt kein einziges Mal angesehen. Doch als er jetzt aufblickte, wünschte ich mir fast, er hätte es bleiben gelassen. Sein Blick hätte den mutigsten Menschen dazu gebracht sich die Hosen voll zu machen und nach seiner Mama zu schreien.

„Sich setzten!“ zischte er und blitzte mich an. Er schob mir gleichgültig ein paar Blätter Pergament vor die Nase und legte mir mit äußerst übertriebener Vorsicht eine Schreibfeder vor die Nase (Bastard!).

„Und jetzt, Miss Pemberley, schreiben Sie einen Aufsatz über fünf Seiten, der das Thema „Warum ich mich nicht in die Privatangelegenheiten meiner Lehrer einmische“ behandelt.“ er besah mich ironisch und beugte sich wieder über seine Arbeiten.

Ich prustete empört.

Ich stand auf und warf die Feder auf den Boden. Als ich mir sicher war, dass Snape hersah, trat ich noch einmal ordentlich darauf. Er runzelte wütend die Stirne, aber ich kümmerte mich nicht darum.

„Da predigen Sie mir die ganze Zeit, dass sie Respekt erwarten, bringen mir jedoch Keinen entgegen. Sie sollten gefälligst mal vor Ihrer eigenen Haustür kehren, bevor Sie bei mir anfangen, sie verdammtes Arschloch!“ entsetzt, dass mir das Wort entflohen war, wollte ich mich schon entschuldigen. Doch als ich Snapes Blick wahrnahm, zog ich es vor, meinen Mund ganz zu halten.

Er war inzwischen aufgestanden und hatte den Tisch umrundet. Beiläufig viel mir wieder das dunkle Mal an seinem Arm auf. Seine Unterarme waren sehr muskulös und adrig. Die weiße, zarte Haut, wirkte fast fehl am Platz.

Snape stand jetzt direkt vor mir und sah mir gefährlich und wütend ins Gesicht.

„Passen Sie auf Miss Pemberley, Sie bewegen sich auf sehr dünnem Eis!“ flüsterte er nachdrücklich. Ich blickte ihm stur in die Augen und hoffte, er würde nicht merken, wie sehr er mir gerade Angst machte. „Sie haben damit begonnen!“ zischte ich und kam mir reichlich dämlich vor. °Sie haben damit begonnen° innerlich schlug ich mich. Ich klang wie ein kleines Kind. Doch genau das, hatte ich vermeiden wollen.

Also setzte ich noch eines drauf, als er spöttisch zu lächeln begann.

„Sie sind in meine Gedanken eingedrungen an jenem Tag und haben sich in MEINE Privatsphäre eingemischt. Und deswegen bin ich der Meinung, dass ich genauso eine Entschuldigung verdient habe!“

„Soso, sie sind also der Meinung, sie hätten eine Entschuldigung von mir verdient.“ Er lachte auf. „Was für eine Entschuldigung wünschen Sie sich denn Miss Pemberley? Ich könnte es auf der Stelle wieder gut machen wenn Sie wollen. Sie müssten mir nur helfen, den Schreibtisch frei zu räumen!“ er zog ironisch die Brauen in die Höhe und deutete mit der Hand auf den Tisch.

Ich schäumte vor Wut.

Darauf anzuspielen! Was glaubte er, wer er war?

Ich würde ihm sein arrogantes Grinsen schon aus dem Gesicht wischen. Mal sehen wie er darauf reagieren würde.

Ich atmete tief ein, gab mir innerlich eine sehr nachdrückliche Kopfnuss und begann gemächlich den Tisch zu leeren. Inständig betete ich, dass er einlenken würde denn ich war zu stolz dafür.

Snapes Augen wurden kugelrund und er fragte: „Was zum Teufel tun Sie da, Pemberley?“.

Er griff nach meinen Handgelenken und drehte mich zu ihm.

„Ich komme ihrem Vorschlag nach und räume den Tisch leer. Es war doch ihr Vorschlag, oder?“ erwiderte ich unschuldig mit den Wimpern klimpernd und machte einen Schritt auf ihn zu.

°Hör auf. Hör JETZT auf°

Doch ich konnte nicht. Ich hob den Kopf zu ihm hoch. „Oder haben Sie es sich anders überlegt, Professor?“



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Annea
2009-05-20T00:31:19+00:00 20.05.2009 02:31
heeeyy ich finde deine ff total genial!!!
suuper spannend, gut geschrieben und whaaa ich will wissen wie es weitergeht!!!

losloslos weitermachen!!!!! gerade jetzt aufhören.. wirklich.. schäm dich!!

lg
Von:  backfranz
2009-05-04T20:04:02+00:00 04.05.2009 22:04
hm ... sehr interessanter schluss muss ich sagen ... grins ... nee ganz ehrlich gut geschrieben ... bin echt mal gespannt was da jetzt so kommen mag ... freu ...
Von: abgemeldet
2009-05-04T14:52:53+00:00 04.05.2009 16:52
Ooooook du bist die Gemeintheit in Person !!!
Weißt du eigentlich, was du damit angerichtet hast? ICh werde jetzt verdammt dazu, mehrmals täglich nachzuschauen ob ein weiterer kapi on gestellt ist!
Du kannst Dir sicher denken , dass ich die FF mag und möglichst schnell weiterlesen will... also hop, hop! ran an die Tastatur :P

bis denne Chiyo


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