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Amielle- The Second Generation

von

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4 Fußballer-Haushalt

Freue mich über Kommis, *verbeug*

Viel Spaß *Fane*
 

„Kommt ihr mal alle her?“, rief Tsubasa von unten.

Amielle klappte ihren Laptop runter und stiefelte ins Wohnzimmer.

„Hört mal zu, ich muss mit euch was besprechen. Na ja, eher was mitteilen. Ich denke, dass ihr sowieso zustimmen werdet-“

„Komm zum Punkt“, bat Sanae höflich und legte einen Arm halb um ihn.

„Gestern war ja Taro zu Besuch. Sein Vermieter will ihn wegen Eigenbedarf rausschmeißen. Er hat gefragt, ob er übergangsweise bei uns einziehen darf, wenn die Frist abgelaufen ist“, Tsubasa sprach schnell weiter, bevor jemand ihn unterbrechen konnte, „nun und ich habe ihm dann angeboten, doch schon sofort zu uns zu ziehen-“

„Wann?“, unterbrach Sanae ihn nun doch.

„Ähm, tja- morgen“, sagte er dann.

„Morgen?!“, fragte Sanae entsetzt und zog die Augenbrauen hoch, „Morgen schon? Tsubasa ich habe nichts gegen Taro und auch nicht, dass er vorübergehend bei uns bleibt, aber muss das so schnell gehen?“

„Na ja, ich- was sagt ihr denn dazu? Nua, was meinst du?“

Nua wippte schon die ganze Zeit von einem auf den anderen Fuß und sah seinen Vater mit leuchtenden Augen an.

„Taro Misaki?“, fragte er ungläubig und sprach erst weiter als sein Vater ihm versicherte, dass es tatsächlich Taro Misaki sein würde, der hier einzieht, „Klasse! Spielen wir dann mal gegen ihn? Und gegen seinen Sohn? Wir alle vier?“

„Sicherlich“, Tsubasa streichelte ihm sanft über den Kopf, „jeden Tag und wir werden gewinnen, nicht wahr?“

„Jau!!!“, freute sich Nua und lief triumphierend in sein Zimmer (Amielle vermutete, dass er es aufräumt).

„Na dann“, lachte Tsubasa, „und Amielle? Was sagst du?“

„Wenn’s sein muss“, sagte sie und versuchte nicht allzu bitter zu klingen.

„Was hast du gegen Taro?“, wollte Tsubasa ein wenig herausfordernd wissen.

„Gegen ihn nichts, aber gegen seinen Sohn.“

„Was hast du gegen Miguel?“, fragte Tsubasa weiterhin herausfordernd.

„Er ist- ist auch egal, ist ja eh schon beschlossene Sache“, konstituierte sie und ging auf ihr Zimmer. Und es stimmte ja auch, sie hatte ja eh keine Wahl.
 

Wie Tsubasa es gesagt hatte, passierte es auch. Punkt 12 Uhr standen Taro und Miguel auf der Matte. Nua hüpfte herum und war überaus begeistert, noch zwei Fußballer in der Familie zu haben. Nachdem Taro und Miguel mehr schlecht als Recht das Gästezimmer bezogen (Möbel würde sie am Nachmittag zusammen in Tsubasas und Sanaes Keller lagern, so lange er noch keine neue Wohnung gefunden hatte), liefen die vier direkt raus und spielte zwei gegen zwei.

Während Sanae das Mittagsessen vorbereitete, sah Amielle träumend durch das große Terrassenfenster zu. Miguel spielte gut Fußball, nach ihrem Urteilsvermögen. Aber mögen tut sie ihn nicht. Sein anschmachten… wie lange würden sie wohl bleiben? Ein paar Tage nur? Oder gar Wochen?

Zumindest war Taro nicht länger als 8 Tage da. Montag begann das Training für die Nationalmannschaft.

„He Amielle!“, riss sie jemand aus ihren Überlegungen, Taro winkte ihr zu, „Willst du mitspielen?“

Amielle schüttelte den Kopf und ging auf ihr Zimmer. Mitspielen? Der spinnt wohl! Sie konnte kein Fußball spielen, Nua selbst würde ihr den Ball abnehmen können und einen „Mädchenbonus“ wollte sie nicht. Auf so ein Theater hatte sie keine Lust.

Sie öffnete ihren Laptop und wählte ein paar Bücher für ihre Hausarbeit aus. Aber es war ja lieb gemeint…
 

Amielle mochte das Schwimmen nicht sonderlich, auch wenn Hiro sehr nett zu ihr war (hatte er einfach nur ein schlechtes Gewissen wegen der Sportabzeichensache?).

„Amielle, das war ja so was von lahm! Du musst dich mehr anstrengen! Deine Zeit ist nicht berauschend“, sagte die Trainerin ehrlich.

Amielle nickte ein wenig niedergeschlagen, dachte dann aber nicht weiter darüber nach. Sie hatte andere Sachen im Kopf… Taro und Miguel, ihr Forschungsprojekt, welches sie mehr und mehr über den Samstag hinaus einspannte, die Sprachkurse, Hiro-

„Findest du nicht?“

Amielle bemerkte, dass Hiro mit fragendem Blick vor ihr stand.

„Ja, sicher“, stieß sie hervor ohne den Zusammenhang zu kennen.

Hiro grinste. „Dann kommst du doch bestimmt?“ Amielle sah ihn an und traute sich nicht zuzustimmen. „Zu dem 24-Std-Schwimmen? Ist die ganze Woche!“

Amielle nickte dann beruhigt. „Ja, dann kann ich etwas üben. Schaden kann es ja nicht.“

Hiro nickte zufrieden.
 

„Hallo“, rief Amielle und schloss die Haustür hinter sich, obwohl sie genau wusste, dass Montags abends niemand da war. Sanae holte Nua vom Training ab und kam gegen viertel vor sieben wieder und ihr Vater gab Trainingsstunden bis 19 Uhr. Doch sie hatte etwas verdrängt.

„Hallo“, sagte Miguel, der eine Cola in der Hand hielt.

Amielle erschrak, als er aus dem Halbdunklen auf sie zu kam. Miguel grinste.

„Hi“, sagte er nochmals.

Amielle wusste nichts zu sagen, nickte nur, drehte sich um und wollte die Treppe hoch zu ihrem Zimmer, doch Miguel versperrte ihr den Weg.

Amielle sah ihn lediglich mit hochgezogenen Augenbrauen fordernd an.

„Wir haben uns immer noch nicht getroffen“, stellte Miguel platt.

Amielle verdrehte innerlich die Augen, doch sie fühlte sich zu müde, um ihre restliche Energie auf Miguel zu verschwenden. „Wir wohnen zusammen, das muss reichen“, entgegnete sie trocken. „Darf ich vorbei?“

„Mir reicht das nicht. Wir können hingehen wohin du willst!“, beteuerte er.

„Okay“, sagte Amielle und bemerkte, dass Miguels Gesicht einen Hauch von Überraschung zeigte, „du fliegst zum Mond und bleibst am Besten dort.“

Amielle zitterte. Sie wusste nicht warum, aber kalt war ihr nicht. Miguel stand vor ihr. Er war so unnahbar. Was dachte er, was wollte er, wie reagierte er? Sie konnte seinen Gesichtsausdruck nicht deuten.

„Bitte, gib mir doch eine Chance“, auf einmal klang seine Stimme butterweich und auch sein Blick war weniger überheblich.

Amielle sah zur Seite. Das hatte sie von Miguel nicht erwartet. Umso schwerer würde es ihr fallen ihn wieder abzuweisen. Sie spürte Miguels Hand an ihrem Kinn, er drehte ihr Gesicht zu seinem, dass nun nur noch Zentimeter von ihrem entfernt war. Ihr war das unangenehm, diese Nähe, ein Hauch Wärme berührte ihre Wangen. Sie sah sein Gesicht kaum. Nur ein Licht schien vom Wohnzimmer her und zeigte seine Augen. Er lächelte nicht. Ein kurzer Moment, er küsste ihre Lippen ganz zart. Er küsste sie noch einmal und dann –sie wusste nicht warum sie das tat– erwiderte sie seinen Kuss ganz leicht- Plötzlich ging das Flurlicht an. Amielle zuckte zusammen und drehte sich um. Ihr Vater stand mit Sanae und Nua in der Eingangstür.
 

Wie ein Film, so kam es Amielle vor, verliefen die nächsten Sekunden. Miguel schritt unmerklich zurück, sie selbst machte einen Satz nach hinten und stieß sich den Kopf an der Wand. Sanae schleuste Nua an ihnen vorbei nach oben. Sekunden vergingen. Oben lief Wasser. Keiner sagte etwas, keiner zeigte irgendeine Emotion. Amielle biss sich auf die Lippe und lief nun endlich die Treppe hoch zu ihrem Zimmer. Sie hatte Miguel geküsst und ihr Vater hatte es gesehen, ging es ihr durch den Kopf. Sie wusste nicht was sie fühlen sollte. War das gut? Oder schlecht? Ihr Vater hatte sich das insgeheim sicher gewünscht. Miguel und sie- doch es gab dieses Wir nicht, sie liebte ihn nicht. Sie spürte Wut, Wut darüber, dass sie ihrem Vater Anlass gegeben hatte, zu hoffen, dass Miguel sein Schwiegersohn wurde. Wut darüber, seine Genugtuung sehen zu können oder sehen zu werden. Wut über sich selbst, weil sie den Kuss erwidert hatte.
 

Es klopfte sachte an der Tür. Lächelnd trat Sanae mit einem Tablett in der Hand ein. Amielle saß an ihrem Schreibtisch und drehte sich zu ihr um. Sanae setzte sich neben sie und reichte ihr wortlos ein Brötchen vom Tablett. Ihre Mutter hatte sie nicht zum Abendessen gerufen, was Amielle sehr taktvoll fand und nahm dankbar das Brötchen.

„Du liebst ihn nicht, oder?“

Amielle, nicht nur weil sie in das Brötchen gebissen hatte, antwortete nicht, sondern nickte nur.

„Mach dir keine Gedanken, niemand von uns wird etwas denken, was du uns nicht bestätigst. Tsubasa wird, das verspreche ich dir, nichts daraus schließen, was du uns nicht sagst. Versprochen.“

Amielle begann zu weinen.

„Ich weiß auch nicht, was das sollte. Was er wollte, was ich wollte. Er hat mich ja nicht mal bedrängt, zumindest nicht so, als dass ich den Kuss verhindern hätte können oder gar meine Erwiderung. Mama, ich habe ihn geküsst, obwohl ich genau weiß, dass ich ihn nicht liebe. Ich- ich habe ihn ausgenutzt“, schloss sie.

Sanae legte einen Arm um sie. „Amielle, auch wenn das kein besonders guter Trost ist, aber so was geschieht in der Liebe. Man macht Fehler, lässt welche über sich ergehen und genau das ist es was sie einzigartig macht. Glaub mir, Miguel wird es verstehen, du musst nur mit ihm reden.“

„Ich weiß gar nicht, was ich ihm sagen soll- Mama, ich hab nur noch mehr Angst, dass Papa von mir verlangt-“

„Vertrau mir, ich rede mit Tsubasa. Er wird nichts von dir verlangen. Schatz, es ist dein Leben. Niemand kann dir reinreden wen du magst und nicht magst“, Sanae küsste ihre Tochter auf die Stirn, „nun iss auf, wenn du mich noch brauchst, ich bin unten.“
 

„Schläft Nua?“

„Ja“, antwortete Sanae, als sie ins Badezimmer hinter sich schloss, wo Tsubasa gerade geduscht hatte

„Kann ich kurz mit dir reden?“, bat sie und setzte sich auf den Badewannenrand. Vor Taro und Miguel war sie noch nicht dazugekommen mit Tsubasa alleine zu reden. Dies erschien ihr eine gute Gelegenheit.

Tsubasa sah in den Spiegel und nickte ihr zu.

Sanae wartete ob er etwas sagen wollte. Als das nicht eintrat begann sie: „Ich bitte dich inständig, nichts aus dem, was wir vorhin gesehen haben zu deuten. Wirklich. Tu ihr bitte den Gefallen. Ich weiß wie sehr du dir das wünschen würdest und wer weiß, vielleicht wird auch noch etwas aus den Beiden, aber bitte dränge sie nicht-“

„Ich dränge nicht. Ich würde mich einfach freuen-“

„Ich weiß“, sagte Sanae scharf, „aber du gibst ihr das Gefühl, dass du diesen Schritt bestimmt hast und nicht sie und vor allem, dass du bekommen hast, was du willst. Das gibt ihr nur noch mehr das Gefühl, dass sie hier alles nach dem Fußball richtet“, Sanae stand auf und umarmte seinen nackten Oberkörper von hinten, „tu mir den Gefallen und mach’ keine Andeutung, Anspielungen und so weiter. Das würde sie sehr verletzen.“

Tsubasa drehte sich zu ihr um und küsste sie leidenschaftlich. „Für dich würde ich alles tun. Aber mal ehrlich, es wäre eine tolle Vorstellung-“

Sanae sah ihn tadeln an. Ein kleines Grinsen konnte sie sich nicht verkneifen. Tsubasa küsste es fort.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2009-04-25T15:30:06+00:00 25.04.2009 17:30
Weiter so... wieder gut geschrieben.
hatte leider keine Zeit gleich Kommis zu schreiben. hoffe du verzeihst ^^
4 Fußballer na dass kann ja was werden... die arme Amielle, wobei ja Taro nicht so verpeilt ist wie Tsubi, zum Glück.
Von:  Elfenkautz
2009-04-07T20:59:23+00:00 07.04.2009 22:59
Ich glaub ich würde wahnsinnig werden wenn ich so einen Vater hätte..das kapitel gefällt mir sehr gut deine Figur wird jetzt etwas menschlicher..oder sollte ich sagen altersentsprechend?..ich gespannt auf die weitere entwicklung


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