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Erinnerung vergangener Welten

von

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Neue Begegnung

Hakufu ging kurz darauf aus der Wohnung. Ryomou sprach mit mir. Es klang wie eine Frage, doch ich verstand sie wieder nicht. Ich sank zurück und schlief ein.
 

‚Eine Woche…eine Woche ist vergangen, seit ich Caro gefunden hatte…‘ Ryomou stand auf ihrem kleinen Balkon und blickte in die Morgensonne. Caro konnte sich inzwischen wieder einigermaßen bewegen und ein paar Schritte laufen. Sie war verbissen, so schnell wie möglich wieder auf die Beine zu kommen.

Sie hatten es beide geschafft, sich mit Händen und Füßen zu verständigen und besser kennen zu lernen. Oft nahm Ryomou einen Block und versuchte, das was sie wissen wollte, zu malen oder Caro irgendwie zu verdeutlichen. Im Gegenzug gab Caro sich alle Mühe, die Fragen zu beantworten und ein Paar Wörter japanisch zu lernen. Ryomou trank gerade den letzten Schluck Kaffee, als hinter ihr ein dumpfes Poltern ertönte. Caro kam gerade torkelnd aus dem Bad und lächelte zufrieden. Sie hatte es geschafft, sich wieder richtig anzuziehen. Da ihre alte Kleidung zerrissen war, lieh ihr Ryomou einen ihrer längeren Röcke, den sie sowieso aussortieren wollte und eine leicht Bluse in orrange. Sie hatte Caro zwar vorgeschlagen, einen der kurzen Röcke zu probieren, doch schüttelte diese nur energisch den Kopf, als sie den Minirock sah.

„Gut. Frühstücken?“, fragte Ryomou und deutete auf den bereits karg gedeckten Tisch. Die Angesprochene nickte und lies sich auf einen Stuhl plumpsen.
 

Ich drehte mich und begutachtete mein Werk. Ich war wieder einigermaßen auf den Beinen und stand gerade im Bad. Ryomou war so freundlich, mir ein Paar ihrer Sachen zu leihen, da meine kaputt waren. Beides passte, sowohl der Rock als auch die Bluse. Als sie mir einen Minirock- und der war wirklich mini- in die Hand drücken wollte, blickte ich entsetzt und verneinte mit einem Kopfschütteln. Nun stand ich in einem etwa knielangen Rock und weiter Bluse im Bad und betrachtete meine Wunden. Sie waren fast alle weg. Ein Paar würde ich als Erinnerung behalten, doch schlimm sah ich nicht mehr aus.

Nachdem wir gefrühstückt hatten, machte sich Ryomou, für die ich jetzt nur noch den Namen „Ryo“ gebrauchte, fertig und deutete an, einkaufen zu gehen, indem sie auf den Kühlschrank deutete. Dann flog ihr Finger auf die Uhr und deutete eine halbe Umdrehung an. Sie würde also in einer haben Stunde wieder zurück sein. „Ryo? Ich auch…“, sagte ich, stand auf und deutete zur Tür. „Ryo“ schaute skeptisch, doch ich nickte bestimmt. Ein Seufzen entfuhr ihr. Sie verschwand kurz und tauchte mit zwei Krücken wieder auf, was mir ein Strahlen ins Gesicht zauberte.
 

Nachdem alle Essensreste verstaut und das Geschirr in der Maschine gelandet war, ging Ryomou sich umziehen. „Ich gehe einkaufen. In einer halben Stunde bin ich zurück.“, meinte sie zu Caro und erklärte gleichzeitig mit der Hand. Caro verblüffte sie, als sie sagte, dass sie mitgehen wolle. Dann stand sie auf und humpelte zur Tür. Die blauhaarige blickte skeptisch und schüttelte leicht den Kopf, doch Caro hatte sich bereits entschieden. Sie seufzte. In ihrem Schrank hatte Ryomou noch ein paar Krücken, die sie nun rausholte und Caro in die Hand drückte. Die schien sich schon richtig zu freuen, endlich wieder nach draußen gehen zu können.“Na gut, aber du bleibst an meiner Seite…“, murmelte sie noch und trat zusammen mit Caro hinaus.

Die Luft war erfrischend kühl und blies die noch restliche Müdigkeit aus den Gliedern.
 

Unterwegs trafen wir seltsame Leute. Nicht unbedingt vom Aussehen her, nein, es war eher ihre Ausstrahlung, die mich verwirrte. Manche waren dermaßen mit einer Kraft ausgestattet, dass es mir alles innerlich zusammenzog. Andere wiederum würde man nur bemerken, wenn man mit ihnen aus Versehen zusammenstieß. Ryomou führte mich in einen kleinen Supermarkt drei Straßen von ihrer Wohnung entfernt. Staunend betrachtete ich die bunten und wild durcheinander gestellten Regale, die mit noch bunteren Waren vollgestopft waren. Da „Ryo“ sich anscheinend mit den Einkaufen Zeit ließ, hatte ich die Gelegenheit, durch die Regale zu humpeln und mich umzusehen. Leider kam ich an manchen Stellen nicht weiter, da die bunten Schränke teilweise zu dicht aneinander standen. Die Krücken waren in diesem Fall das größte Problem. Sie waren wahnsinnig unhandlich. Vor allem, als ich mich umdrehen wollte. Eine ungünstige Bewegung meiner linken Stütze und ein unüberhörbares Krachen später lagen haufenweise Süßigkeiten auf dem Boden verstreut. „Oh, verdammt!“, rief ich aus und stöhnte. Ich kniete mich hin und begann, die Sachen einzusammeln.
 

Ryomou bemerkte gleich, dass Caro zwar froh war, aus dem Haus zu kommen, aber solche Menschenmassen verunsicherten sie doch. Im Supermarkt angekommen, ließ sie sie alleine durch die Regale laufen, während sie die Nahrungsmittel zusammensuchte, die sie brauchte. Am Kühlwarenstand angekommen, ertönte hinter Ryomou eine Stimme. „Hey, wie geht’s dir?“, wurde sie gefragt und als Ryomou sich umdrehte, stand Shuuyuu vor ihr. Er war Hakufu’s Cousin und ging mit ihr und Ryomou auf dieselbe Schule. „Ganz gut, danke…wie läuft dein Training?“, antwortete sie und unterstrich das Ganze mit einem Lächeln. Shuuyuu machte ein gequältes Gesicht. „Haku schlägt mich immer noch jedes mal k.o….“, ließ er verlauten. Nebenher packte er eine Packung Pommes in seine Tasche. Beide schwiegen eine Weile. „Haku hat mir von dem Mädchen aus der alten Fabrik erzählt. Geht’s ihr inzwischen besser?“, fragte er weiter und lief hinter der Blauhaarigen her, die gerade zwei Packungen Nudeln aus einem knallroten Regal fischte. „Ja, es geht ihr besser. Wenn du willst, kannst du sie selbst kennenlernen, ich hab sie mitgenommen. Bessergesagt, wollte sie unbedingt mit und…“, fing Ryomou an zu erzählen, als es plötzlich krachte und sie Caros Stimme hörte. Sie sprintete um ein Paar Regale herum und sah Caro am Boden knien, Süßigkeiten um sie herum. „Alles ok? Ist dir was passiert?“, fragte Ryo und ging in die Hocke. Caro schüttelte den Kopf und machte eine kleine Bewegung mit der Krücke. Auch Shuuyuu erschien und begann sogleich, die Süßigkeiten aufzusammeln und wieder an ihren Platz zu stellen. „Ryo. Freund?“, fragte Caro und deutete auf Shuuyuu. Dieser lachte verlegen. Auch Ryo grinste. „Normaler Freund. Shuuyuu.“, meinte sie. Shuuyuu streckte Caro die Hand entgegen. „Hallo. Freut mich.“, antwortete er, worauf Caro den Handschlag erwiderte. „Hallo. Ich Caro“, sprach sie und rappelte sich hoch. Die Waren hatten alle unversehrt ihren Platz im Regal wiedergefunden.

Ryomou staunte. ‚Ich hätte nicht gedacht, dass sie doch so offen sein kann…vielleicht liegt das an meinen Freunden. Es scheint so, als wolle sie ebenfalls diese Freunde haben…‘, dachte sie sich, als sie gemeinsam aus dem Geschäft traten. Sie beschlossen, gemeinsam noch einen kleinen Stadtbummel zu machen, um Caro die Gegend zu zeigen. Ryomou brachte schnell sie Einkäufe nach Hause und Caro blieb so lange bei Shuuyuu. Als sie wieder kam, führte ihr Weg sie bis ans andere Ende der Stadt. In einer weiten Gasse kamen ihnen auf einmal andere Schüler entgegen. Allerdings hatten die eine andere Schuluniform an. „Oh oh, das könnte Ärger geben…“, murmelte Shuuyuu und verringerte sein Tempo. Die beiden Schulgruppen trafen kurz danach aufeinander.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  XV-Atelier
2009-03-06T23:27:50+00:00 07.03.2009 00:27
wie fies!!!
ich will wissen wie es weiter geht... du kannst doch nicht einfach so aufhören wenn es spannend wird^^
jetzt musst du dich wirklich mit dem nächstenb kapi beeilen ich wartet...
*auf die uhr schaut*
Von:  ElliotAlderson
2009-03-06T19:04:17+00:00 06.03.2009 20:04
Uh-Oh
Ich ahne schlimmes
Aber Caro wird mir immer sympathischer
Wie sie sich anstellt ist einfach zu goldig :)
Schreib schnell weiter >___<


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