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[Amu x Ikuto]
von

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Wer die Welt regiert

Hello~

Auf Wunsch von abgemeldet hab ich mal versucht, mehr Absätze zu machen. Vielleicht hat's ja geklappt. |D~

Kommentare und Kritik sind wie immer erwünscht. Und noch viel mehr erwünscht ist ganz viel Spaß beim lesen! ^^
 

Wer die Welt regiert
 

Irgendwie tat es doch gut, endlich einmal alles raus zulassen. Einfach zu sagen, wie es ihr ging und ihren Standpunkt klarzumachen, auch, wenn dem Fremden neben ihr das alles egal sein konnte. Dieser Ikuto hatte auf sie sowieso nicht den Eindruck gemacht, dass er sich für andere Menschen interessierte. Und trotzdem gab er ihr plötzlich das Gefühl, dass jemand für sie da war. Möglicherweise lag das auch daran, dass er ihre Hand hielt. Diese kleine Berührung gab ihr das Gefühl, so sicher zu sein, wie sie es auch zu Hause war. Der Vergleich war eigentlich zu lächerlich, da gerade der junge Mann, der sie zur Weißglut trieb, ihr die Sicherheit schenkte, obwohl er bisher nicht besonders nett zu ihr gewesen war. Am liebsten hätte sie ihre Hand wieder aus seiner entrissen, doch das konnte sie nicht. Stattdessen krallte sie sich immer mehr daran, als ob sie in eine tiefe Schlucht zu fallen drohte, wenn sie losließ. Doch vielleicht stimmte das auch. Vielleicht stürzte sie ja wirklich immer weiter ab. Und möglicherweise war es in diesem Moment nur noch seine Hand, die ihr Halt gab. Als Amu zu Ende gesprochen hatte, bemerkte sie, dass sie schon wieder weinte. Und das auch noch vor ihm. Bestimmt machte er sich irgendwann darüber lustig. Nach einigen Sekunden, die Amu viel länger vorkamen, machte der Blauhaarige bemerkbar, dass er ihr zugehört hatte.

„Du kannst hier bleiben. Aber ich verlange von dir, dass du deinen Eltern sagst, dass es dir gut geht und du bald wieder nach Hause kommst.“, teilte er ihr entschlossen mit. Er war also bereit, sie bei sich wohnen zu lassen. Allerdings nur, bis sie sich beruhigt hatte. Natürlich konnte sie ihm nicht verübeln, dass sie dafür aber ihre Eltern anrufen sollte, doch das wollte sie nicht. Die Rosahaarige kannte ihre Eltern. Wenn sie anrief, würden die beiden bestimmt am nächsten Tag vor der Tür stehen und Amu zwingen, mit ihnen nach Hause zu fahren. Sie hob ihren Kopf an und sah Ikuto verweint an. Sie wollte nicht nach Hause und das würde sie ihm auch klar machen.

„A-aber…“, fing sie leise an, bevor sie plötzlich von einem Knallen unterbrochen wurde. Sie konnte hören, wie eine Männerstimme wütend nach Ikuto rief. Wieder kam die stark ausgeprägte Fantasie in ihr hoch. Sie sah vor sich, wie ein ganzes Polizeiteam ins Wohnzimmer stürmte und Ikuto festgenommen wurde, weil er ein Schwerverbrecher war. Wie sie auf so einen Blödsinn kommen konnte, wusste sie selbst nicht. Natürlich war er kein Verbrecher, so sah er einfach nicht aus. Er wirkte lediglich wie ein junger Bursche, der vor dem Erwachsen sein weglief.
 

Plötzlich stand er auch schon da. Ein großer Mann, der durchaus Ähnlichkeiten mit Ikuto hatte. Obwohl er sie nur für den Bruchteil einer Sekunde angesehen hatte, bekam Amu es mit der Angst zu tun. Noch nie hatte sie einen Menschen so wütend gesehen. Die Augen des Mannes strahlten solch einen Hass aus, dass sie es nicht weiter wagte, ihn direkt anzusehen. Amu spürte, wie Ikuto einen Moment lang ihre Hand drückte und sie schließlich losließ.

„Das tut mir jetzt so Leid.“, nuschelte er in ihre Richtung, bevor er aufstand und den Mann vor sich genauso verachtend ansah, wie auch er Ikuto betrachtete.

„Hallo, Vater.“, kam es zischend vom Kleineren. Ikuto ließ seinem Vater gar nicht die Möglichkeit, etwas zu sagen, da er ihn gleich weiter anfuhr. „Was willst du hier? Ich habe gar nicht gehört, dass du angeklopft hast!“

Der Blick seines Vaters lag noch einen Moment lang auf ihm, ehe er zu dem fremden, rosahaarigen Mädchen sah und skeptisch eine Augenbraue hob. Amu fühlte sich sichtlich unwohl, denn obwohl sie so oder so schon klein war, machte sie sich noch winziger, indem sie den Kopf hängen ließ und die Schulter anspannte. Immer wieder wagte sie einen kurzen, schüchternen Blick in seine Richtung, doch als sie dem des angsteinflößenden Mannes begegnete, sah sie schnell wieder weg.

„Ich habe doch wohl noch das Recht, meinen Sohn zu besuchen. Aber wenn ich mir das recht überlege, hätte ich es auch sein lassen können. Verführst du jetzt auch schon Kinder?“, grinste der Ältere. Dieses Grinsen war nicht wie das von Ikuto. Es war kein amüsiertes Grinsen, sondern ein verachtendes, kaltes, ohne jeglicher Spür von Wärme. Allein dadurch fühlte Amu sich noch kleiner. Man konnte Amu mit einer Ameise vergleichen, und den dunkelhaarigen Mann mit einem riesigen Elefanten. Offensichtlich hassten die beiden sich. Doch warum war das so? Sie waren schließlich Vater und Sohn.

Ikuto konnte man ansehen, dass er vor Wut nur so kochte und seinen Vater am liebsten sofort wieder vor die Tür gesetzt hätte.

„Das geht dich nichts an, alter Mann.“, knurrte er bedrohlich. Sein Gegenüber ließ sich davon jedoch nicht einschüchtern und ließ sich lässig neben Amu auf dem Sofa nieder, welche daraufhin bloß zusammenschreckte.
 

„Ich wollte dich eigentlich nur daran erinnern, dass viel Arbeit auf dich wartet. Ich habe schon befürchtet, dass mal wieder den Weg in die Firma vergessen hast. Aber wenn ich mir das hier so ansehe…“ Er beendete seinen Satz nicht, sondern warf dem Rosahaarigen Mädchen, welches eingeschüchtert neben ihm saß einen richtig arroganten Blick zu. Amu sah zwar auf ihre Hände, konnte seinen Blick aber deutlich auf sich spüren. Daraufhin zuckte sie erneut zusammen und bemühte sich, nicht sofort wieder loszuheulen. Die Bei den beiden konnte man wahrscheinlich Angst haben, dass einer den anderem gleich an die Gurgel sprang. Trotz der äußerlichen Ähnlichkeiten waren die beiden doch von Grund auf verschieden. Amu hing in ihren Gedanken fest und schreckte erst wieder hoch, als sie bemerkte, wie Ikuto lauter wurde. Hatte sie jetzt etwas verpasst? Vorsichtig hob sie ihren Kopf an, um ihn neugierig anzusehen.

„Wie oft soll ich’s dir noch sagen!?“, schrie Ikuto aufgebracht. „Ich werde dort nicht arbeiten! Das ist nicht das, was ich will!“

„Was du willst spielt hier keine Rolle.“, erwiderte sein Vater daraufhin nur, bevor er eine kleine Packung aus seiner Jackentasche zog. Am liebsten hätte Amu ihre Augen verdreht und gestöhnt. Ikuto’s Vater war also Raucher. Die Rosahaarige rutschte unauffällig weiter weg, bis sie an die Lehne des Sofas stieß. Was Amu überhaupt nicht ausstehen konnte, war der stinkende Geruch einer Zigarette.

Ein paar Minuten waren Vater und Sohn still. Die Spannung zwischen den beiden war beinahe sichtbar. Ikuto’s Atem ging unregelmäßig, während sein Vater in Ruhe die Zigarette genoss.

„ Aruto, verlass sofort meine Wohnung.“ So schnell konnte Amu nicht schauen, da stand der Ältere schon bei Ikuto, mit erhobener Hand. Im nächsten Moment hörte sie ein Klatschen. Da die 15 jährige die Augen vor Schreck zugekniffen hatte, wusste sie nicht, was nun passiert war. Langsam öffnete sie wieder ihre Augen.

„Wenn ich das nächste Mal herkomme, benimmst du dich wie ein Erwachsener. Du bist mein Sohn, also benimm dich auch so und hör auf, dieser ekelhafte Schandfleck zu sein. Und deine kleine Freundin will ich hier auch nicht nochmal vorfinden.“, murmelte Aruto streng, bevor er sich schließlich umdrehte um den Raum zu verlassen. Als Amu eine Tür zufallen hörte, atmete sie erleichtert aus. Sie hatte Ikuto schon für einen Irren gehalten, aber sein Vater schlug dem Fass den Boden aus. Mit einem Mal erschien ihr der Mann aus dem Zug harmlos. Zumindest, wenn man ihn mit Ikuto’s Vater verglich. Amu wagte einen Blick zum Blauhaarigen, der sich noch keinen Zentimeter gerührt hatte und erschrak. Das war also passiert, als sie das Klatschen gehört hatte. Ikuto hielt sich die Wange und sah schmerzverzerrt auf den Boden. Zwar kannte Amu Ikuto noch nicht besonders gut, aber so einen Ausdruck hätte sie sich bei ihm nicht einmal vorstellen können. In ihr kamen Schuldgefühle hoch. Langsam aber sicher konnte diese Art von Gefühlen in ihr eine kleine Party feiern, da es inzwischen schon so viele waren. Wenn Amu es genau nahm, war sie doch auch mit schuld, dass sein Vater so ausgerastet war. Nicht nur einmal hatte er gezeigt, dass sie nicht willkommen war. So langsam fragte sich die Rosahaarige, ob es auf dieser Welt überhaupt einen Platz gab, an dem man sie wirklich haben wollte. Ikuto konnte sie es nicht übel nehmen, wenn er sie nun bat, zu verschwinden. Sie wusste selbst nicht, ob sie nach dieser Vorstellung noch bei ihm bleiben wollte.
 

„Tut mir Leid, dass du das mit anhören musstest.“, murmelte der Blauhaarige plötzlich und linste in ihre Richtung. Langsam nahm er die Hand von seiner Wange, woraufhin Amu sich leicht erschrak. Sie war komplett rot und schien auch anzuschwellen.

„Hast du Eis?“, fragte Amu, ohne auf seine Entschuldigung einzugehen. Sie fragte sich sowieso, wieso er sich denn entschuldigte, schließlich hatte er doch nichts getan. Ikuto blinzelte erst einmal verwirrt, bevor er nickte.

„Ja, in der Küche. Wieso?“ Ohne auf seine Frage zu antworten, stand sie auf und gab ihm bloß zu verstehen, dass er sich hinsetzten sollte. Dann verschwand sie in der Küche, um nach dem Eis zu suchen. Als sie in das Gefrierfach des Kühlschrankes sah, fand sie allerdings kein Eis. Es war schon witzig, wie wenig Ikuto sich in seiner eigenen Wohnung auszukennen schien. Seufzend nahm sie eine Packung Tiefkühlerbsen heraus, da sich sonst nichts darin befand und schlenderte wieder zurück in das angrenzende Wohnzimmer. Zufrieden konnte sie feststellen, dass der Junge sich hingesetzt hatte, wie sie es wollte. Glücklich sah er nicht aus, denn er hatte den Blick gesenkt. Ihm fielen einige Haarsträhnen ins Gesicht, sodass Amu es nicht richtig sehen konnte.
 

„Du solltest wirklich mal einkaufen gehen. Dein Kühlschrank ist ja mehr als nur leer.“, sagte sie beiläufig, während sie auf ihn zuschritt. Als sie sich neben ihm auf dem Sofa niederließ, hob er den Kopf. Er sah so aus, als ob er etwas zu sagen hatte, doch das verkniff er sich, als die Rosahaarige ihm die kalten Erbsen auf die stark gerötete Wange drückte. Einen Moment lang sah er sie wie ein geblitzter Elch an, bevor er verstand, warum sie ihm gefrorenes Gemüse an die Wange drückte. Ein bisschen erschüttert über die Tatsache, dass sie sich nun um Ikuto kümmerte war sie schon, jedoch konnte sie dieses Handeln mit Sicherheit auf ihre starken Schuldgefühle zurückführen. Und ganz offensichtlich hatte Ikuto sie schon durchschaut.

„Wenn du so weitermachst, bekommst du irgendwann ein Magengeschwür und ich muss dich ins Krankenhaus bringen.“, murmelte er. In seiner leisen Stimme konnte Amu hören, dass er mal wieder über sie amüsiert war. Langsam kam ihr der Gedanke, dass er vielleicht bloß den kindischen, perversen Idioten spielte, damit er seine wahren Gefühle nicht zeigen musste. Amu fand dieses Verhalten eigentlich lächerlich, doch sagen konnte sie ihm das nicht. Sie benahm sich schließlich auch so dumm wie er. Nur eben auf eine andere Art. Sie war hier auf einen jungen Mann gestoßen, dessen Familie genauso kaputt zu sein schien, wie es ihre eigene auch war. Und mit dem Magengeschwür hatte er möglicherweise auch irgendwie recht. Doch wenn das für sie galt, dann wohl auch für ihn.

„Pass mal lieber auf, dass du kein Magengeschwür bekommst.“, erwiderte sie abwesend.
 

„Ich weiß, es geht mich eigentlich nichts an, aber…“ „Mein Vater will, dass ich irgendwann die Firma übernehme. Aber ich will nicht so ein gefühlskaltes Arschloch wie er werden. Das habe ich ihm gesagt und deswegen geraten wir hin und wieder aneinander. Das wolltest du doch wissen, oder?“, murmelte er, während er sie mit seinen blauen Augen genau beobachtete. Amu hatte ihren Blick auf ihm und nickte verständnisvoll. Das hier war wohl der Beweis dafür, dass diese Geschäftsleute mit ihrem Job schon sowas wie verheiratet waren. Ikuto konnte in ihrem Blick sehen, dass sie neugierig war und scheinbar alles wissen wollte. Das Resultat darauf war bestimmt Mitleid und er hasste es, wenn die Leute ihn bemitleideten. Und obwohl es sie eigentlich gar nichts anging, sprach er weiter.

„Vor ein paar Jahren war er noch der Meinung, dass ich das tun soll, was ich will. Aber dann ist meine Mutter gestorben und er hatte nichts Besseres zu tun, als die nächstbeste Frau zu heiraten. Hauptsache große Oberweite, lange Beine und still, solange sie genug Geld zum ausgeben hat. Eine Vorzeigefrau eben. Ich denke, er kann nur nicht alleine sein. Du musst wissen, er ist nicht einmal in der Lage, sich eine Krawatte selbst zu binden. Wie auch immer, seine neue Frau hat ihm in den Kopf gesetzt, dass ich unbedingt in seine Fußstapfen treten muss.“ Ikuto zuckte gleichgültig mit den Schultern. Auf den ersten Blick sah er wirklich so aus, als wäre es ihm egal, doch seine Augen verrieten, dass es nicht so war. Er schien richtig verletzt zu sein. Traurig. Enttäuscht. Und noch eine ganze Palette voll mit solchen Gefühlen.

Amu konnte nicht verstecken, dass sie schockiert war. Schockiert von dem Verhalten, welches Ikuto’s Vater an den Tag legte. Der Drang, den Größeren einfach in den Arm zu nehmen wurde immer größer, obwohl ihr Unterbewusstsein sagte, dass sie es lieber sein lassen sollte.

„Aber wieso sollte sie das denn wollen?“, fragte sie ihn anteilnehmend.

„Geld, Kleine. Geld. Wenn die Firma in der Familie bleibt, bekommt das Miststück mehr Geld. Und darum dreht sich doch alles, oder?“, schmunzelte er. „Aber mir kann es egal sein. Ich will und werde keinen Fuß in das Gebäude setzen.“

Amu seufzte. Sie verstand ihn und sein Verhalten. „Wegen deiner Mutter?“, fragte sie vorsichtig nach, woraufhin Ikuto nur nickte. Ihr wurde klar, dass der Junge neben ihr im Grunde genommen nichts anderes war, als ein Kind. Ein Kind, welches alleine gelassen wurde, oder sich zumindest so fühlte. Und wenn er das tat, was sein Vater, oder seine Stiefmutter von ihm wollte, würde er sie hintergehen. So tickte er also. Er fühlte sich einfach nur alleine gelassen. Genau wie sie. Bevor Amu ihren Verstand einschalten konnte, hatte sie schon seine Hand genkommen. Sie hatten sich gegenseitig von ihren Problemen erzählt, also konnte sie ihn doch schon als Freund bezeichnen, oder? Ganz vorsichtig strich sie immer wieder über seine Hand. Er hatte ihr das Gefühl gegeben, dass er für sie da war, also wollte sie das auch für ihn tun. Wenn auch nur für einen Moment.
 

„Dein Vater ist nicht begeistert, dass ich hier bin. Soll ich lieber wieder gehen?“, fragte sie vorsichtig. Ikuto schüttelte sofort den Kopf und drückte ihre kleine Hand.

„Nein..“, teilte er ihr entschlossen mit.

„Nein?“, hackte sie noch einmal nach. Wahrscheinlich wollte er nur, dass sie blieb, eben weil sein Vater davon nicht sehr angetan war.

„Nein.“ „Ganz sicher? Nein?“ „Reden wir hier aneinander vorbei, oder bist du wirklich so bescheuert?“

Nachdem er das gesagt hatte, zog Amu ihre Hand aus seiner, um ihm einen Klaps auf den Kopf zu geben. Im ersten Moment verfluchte sie sich dafür, dass sie ihm gerade Trost spenden wollte, aber als sie das kleine, aber deutlich sichtbare Lächeln auf seinem Gesicht sah, verzieh sie ihm die Beleidigung automatisch. Zumindest diese eine wollte sie ihm nicht allzu übel nehmen, was sie ihm aber nicht so zeigen wollte. Amu hatte das Gefühl, dass es ihm automatisch besser ging, wenn er sie beleidigen konnte und sie daraufhin wütend wurde. Schmollend lehnte sich die Rosahaarige gegen das Sofa und schloss die Augen. Den amüsierten Blick ihres Gastgebers konnte sie so richtig auf sich spüren. Es war fast so, als bohrten seine blauen Augen sich direkt in sie hinein. Genervt öffnete sie ihre Augen und sah Ikuto an.

„Was gaffst du so blöd?“, murrte sie ihn an. Amu weitete ihre Augen, als der Blauhaarige sich die Erbsen, welche inzwischen wohl nicht mehr ganz eingefroren waren, von der Wange nahm und weglegte, um sich zu ihr zu lehnen.

„Ich hätte Lust, mit dir…“, nuschelte er in ihr Ohr. Sein Grinsen wurde breiter, als Amu schwer schluckte und sich komplett versteifte. Sie war eben doch ein kleines Mädchen. Um sie weiter zu ärgern, blies er ihr ins Ohr, um es anschließend mit den Lippen zu streifen.

„W-was?“, stotterte das Mädchen. Ihre Wangen verfärbten sich in ein gesundes Rot und ihr Herz klopfte wie verrückt. Lag das daran, dass Ikuto ihr gerade sehr große Angst machte?

Im nächsten Moment stand der Junge auch schon und die eben noch so bedrohliche Nähe war verschwunden.

„Lass uns nach draußen gehen. Ich bin nicht so gerne hier.“
 

Ikuto hatte Amu gar nicht die Möglichkeit gelassen, nein zu sagen. Dafür hatte er zu schnell seinen Geigenkoffer geschnappt und sie, wenn auch nicht sehr sanft, aus der Wohnung gezogen. Nun gingen sie also nebeneinander her und Amu sah sich erst einmal die Gegend an. Das Wohnhaus, in dem Ikuto wohnte, befand sich in einer eher ländlichen Gegend und hatte nicht mehr als fünf Stöcke. Außer diesem einem schien hier aber kein anderes mehr zu stehen. Sie konnte nur viele Einfamilienhäuser mit Gärten sehen. Amu hatte sich recht schnell an der Umgebung satt gesehen und wagte einen Blick zu dem Jungen neben sich. Wie es aussah, hatte er die Begegnung mit seinem Vater gänzlich verdaut, das verriet der Ausdruck in seinen Augen. Amu wollte nicht, dass der Blauhaarige sich noch beobachtet fühlte und sah auf den Weg vor sich.

„Sprich nicht so viel, ich komme ja gar nicht mehr mit.“, grinste er plötzlich und linste zur Rosahaarigen hinunter. War Amu vorher schon aufgefallen, wie groß er eigentlich war? Oder war sie einfach nur zu klein?

„Schönes Wetter heute?“, erwiderte sie darauf. Dass sie damit auf sein dummes Spielchen einging, war ihr in dem Moment nicht klar.

„War irgendwie klar, dass Smalltalk nicht so deins ist. Wir sind da.“

Amu blinzelte, bevor sie sich umsah. Ein Park? Was um Gottes Namen wollte er denn in einem Park. Nein, was wollte er in diesem Park? Obwohl es hell war und sich die Menschen hier nur so tummelten, erkannte sie ihn, was wahrscheinlich daran lag, dass ein unangenehmes Kribbeln sich in ihrem Bauch bemerkbar machte.

„Keine Angst, unter Tags kann dir hier nichts passieren. Ich weiß das. Ich bin fast jeden Tag hier. Außerdem bin ich ja auch bei dir.“, beruhigte er sie, bevor er wie ferngesteuert auf einen großen Springbrunnen zuging. Der Brunnen schien schon älter zu sein, was ihm allerdings nicht seine Schönheit nahm. Er bestand wahrscheinlich aus Marmor und in der Mitte standen vier Engel, welche Wasser spuckten. Amu folgte Ikuto wie ein gut abgerichteter Hund. Obwohl er versucht hatte, sie zu beruhigen, war ihr die Umgebung einfach nicht geheuer. Als der Junge seinen Geigenkasten auf eine Bank vor dem Brunnen legte, hob Amu skeptisch eine Augenbraue.
 

„Und was genau tun wir hier?“, fragte sie ihn einfach einmal. Er wollte doch wohl nicht den ganzen Tag auf einer Parkbank sitzen und die Sonne anstarren, oder? Ikuto grinste sie einen Moment lang an.

„Du hast gesagt, ich muss einkaufen gehen. Und dazu braucht man Geld, Liebes.“ Als er fertig gesprochen hatte, holte er die Violine aus dem Kasten. Amu wollte das nicht glauben. Wollte Ikuto jetzt wirklich Violine spielen, damit ein paar gnädige Bürger ihm vielleicht Kleingeld zuwarfen? Hatte dieser Junge etwa kein Schamgefühl? Fühlte er sich dabei nicht erniedrigt? Vor allem, wenn man miteinbezog, dass sein Vater eine ganze Firma besaß und er Ikuto anscheinend den Geldhahn zugedreht hatte. Sonst konnte sie sich nicht vorstellen, dass er freiwillig in einem Park Violine spielte. Wie so ein Penner. Bevor Amu ihn abhalten konnte, hörte sie auch schon die Klänge des Instrumentes.

Schön. Nein, Wunderschön. Das war alles, was sie plötzlich noch denken konnte. Wie im Trance starrte sie den Blauhaarigen an. Er hatte die Augen geschlossen und konzentrierte sich voll und ganz auf sein Spiel. Dass er dabei mehr als nur unwiderstehlich aussah, war ihm wahrscheinlich nicht klar. Oder vielleicht doch. Bei Ikuto konnte man das leider nicht wissen. Er hatte so eine zierliche Gestalt. Die Rosahaarige schloss schnell die Augen, bevor sie rot anlaufen konnte. Ihr fiel auf, dass sich die Klänge blind noch schöner anhörten. Bevor sie genau wusste, was sie da eigentlich tat, summte sie leise los. Aber anscheinend nicht so leise, oder Ikuto hatte einfach nur so gute Ohren.
 

„Süße Stimme. Wenn du dich nützlich machen willst, sing etwas.“
 

Ende des 4. Kapitels



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Kommentare zu diesem Kapitel (11)
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Von:  HaiFraeulein
2009-04-14T19:52:55+00:00 14.04.2009 21:52
Ach wie süß XDD
Das gefällt mir das Kap <3
Und der Vater von Ikuto ist ein Arschloch, aber er tut mir auch Leid.
Er wird nach dem Tod seiner Frau schwer gelitten haben, sonst wäre er niemals zu so einem Menschen geworden. Der arme =/
Ich hoffe, dass es für ihn auch ein gutes Ende nimmt!
Schreib schnell weiter <3
lg
Von:  Ondine
2009-04-11T20:39:33+00:00 11.04.2009 22:39
Ich habe erst gerade deine Ff gefunden und ich finde sie schon seit dem ersten Augenblick toll!
Du hast einen sehr guten Schreibstyl, finde ich.
Ikutos Vater ist ja mal ein Arsch, der tut mir richtig Leid, der Ikuto. Ich hoffe das nächste Kapi folgt bald....
pinkNightmare
Von:  Ondine
2009-04-11T20:39:03+00:00 11.04.2009 22:39
Ich habe erst gerade deine Ff gefunden und ich finde sie schon seit dem ersten Augenblick toll!
Du hast einen sehr guten Schreibstyl, finde ich.
Ikutos Vater ist ja mal ein Arsch, der tut mir richtig Leid, der Ikuto. Ich hoffe das nächste Kapi folgt bald....
pinkNightmare
Von:  Kiria
2009-04-08T21:43:01+00:00 08.04.2009 23:43
SOOORRRYYY~~~~ das ich so lange mit dem Kommi gewartet habe aber ich hatte zur Zeit keine Zeit....okay das ist jetzt doppelt gemoppelt XD~
Ausserdem wollte ich dir ja ein langes Kommi geben, net nur ein kurzes *lol*
Okay fang ich mal an....WAHHHH ich muss mich der Meinung der anderen anschließen ...der Vater ist ja wirklich ein `***** *no comment* *sauer+ Aber du hast die auseinandersetzung zwischen Ikuto und seinen Vater wirklich gut umgesetzt, aber musste er Ikuto eine klatschen *schmoll* man schlägt seinen Sohn net
Warum eigentlich will der Vater so sehr das Ikuto die Firma übernimmt *schmoll* also in diesen Kapi könnte ich mich voll aufregen *lach* Deine Kapis lösen in mir viele verschiedene Emotionen aus.
Und dann beschmimpft der Vater die arme Amu noch mit ******zensiert
also so was gemeines *schmoll*
Aber ich fande es auch super nett das Ikuto, Amu doch noch bei sich lässt und das mit den Erbsen *kicha* süß XD~~~
Also du bringst wirklich immer etwas süßes mit in deinen FF richtig schön *lol*
Und dann die Szene im Park, erinnert mich zwar sehr an den Anime/Manga, aber das ist ja das beste daran *schwärm* Das ist dann so ne Metapher *kicher+ also ich kann mir das so richtig schön (bildlich) vorstellen, einfach nur klasse X3~~~
Also mach ja schnell weiter und lass mich net so lange warten *lach*
Ps.: Ich lade gerade das erste Kapitel des Dojis hoch *smile* XD
bye dat Kiria
Von:  Tora-Pig
2009-04-05T14:31:21+00:00 05.04.2009 16:31
ohh man ich kann den vater echt nicht leiden, ikuto einfach so zu schlagern =_= dafür war amu um so süßer, wie sie ihm die erbsen gegeben hat. jetzt sin die beiden wieder in dem park und ich bin schon gespannt ob amu wirklich für ihn singen wird, dass wär echt knuffig ^-^ hach ich freu mich echt schon aufs nächste kapi
Von: abgemeldet
2009-03-29T06:25:32+00:00 29.03.2009 08:25
Super kap!
Ikutos Vater ist echt ein Arsch. Was denkt der sich bloß?!
Das Ikuto Amu trotzdem bei sich bleiben lässt ist niedlich.
Da kommt dann Ikutos Gentleman-Seite raus^^. Und das Amu sich um
ihn gekümmert hat war voll süüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüß!!!
Ich bezweifle nicht, dass ihr "Konzert" im Park ein voller Erfolg wird.
Die Gefühle sind sehr gut beschrieben und Ikuto und Amu sind
absolut realistisch rübergekommen. Abgesehen von ein paar Rechtschreibfehlern...man, du bist ein Genie!
Mach schnell weiter! Animegirl_1997

PS.:Schick mir bitte wieder ´ne Ens wenns weiter geht.DANKE!!!
Von:  _Mitsuki-chan
2009-03-27T13:27:19+00:00 27.03.2009 14:27
jay^^.... echt gutes kappi^^ich mag deinen schreibstil der ist echt gut^^so schön klar.. bei einigen is es etwas hölprig ^^... anscheinend kommen die beiden sich näher xD.... ich freu mich schon aufs nächste kapppi^^
Lg_Mistuki-chan
Von: abgemeldet
2009-03-26T20:25:11+00:00 26.03.2009 21:25
wieder ein super kapi. ^^
ikutos vater ist ja ein arsch. ich meine
wie kann er das seinen sohn antun nur wegen
seiner 2. Ehefrau hallo? unglaublich. ich
find das echt gut geschrieben. ^^ Echt süß
sind Amu und Ikuto. Im Park sie singt und er
spielt dazu. Erinnert mich an die eine Folge.
Bin schon gespannt auf das nächste Kapi ^^
Mach weiter so. ^^

LG Saku-chan90
Von: abgemeldet
2009-03-26T20:24:29+00:00 26.03.2009 21:24
klasse kapitel

ihc freu mich schon wen es weiter geht!!! ^__^
und danke für die ens krieg ich wieder eine wennes weiter geht???

lg
Von: abgemeldet
2009-03-26T20:23:42+00:00 26.03.2009 21:23
Super Kap...
Wann kommt das Nächste...*lach*
Der Typ der sich seinen Vater schimpft,mag ich absolut nich...der is wirklich ein Arschloch...*bäh*
Schön das sich die Beiden näher kommen...
Freu mich aufs nächste Kap.
Bis die Tage.
Gruß Angel ^-^


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