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perishing mission

von

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Als Neji seinerzeit diese Mission angenommen hatte, hatte er schon gedacht „Das könnte unangenehm werden.“

Dies lag zum einen an der Wahl seines Teams, für die er die Hokage gerne zur Strafe den Sake geklaut hätte, und zum anderen daran, dass er in diesem Fall die defensivste aller defensiven Rollen spielen musste.

Er verstand ja, dass die Augen der Hyuugas nicht gerade unauffällig waren und so auch nicht gerade unbekannt auch außerhalb des Dorfes.

Wollte man vermeiden, frühzeitig enttarnt zu werden, war es nahezu unausweichlich sich auf irgendeine Art und Weise zu maskieren. Und da die Maske der ANBU in diesem Fall nicht weniger auffällig gewesen wäre, musste eben eine einfache Mullbinde ihren Dienst verrichten.

Bis zu diesem Punkt konnte Neji noch alles nachvollziehen, aber er kapierte erstens nicht, warum er deswegen ausgerechnet den hilflosen Blinden spielen musste.
 

Desweiteren ging es einfach nicht in seinen Kopf hinein, warum er ausgerechnet von Yamanaka Ino und Haruno Sakura „geführt“ werden musste.

Nicht nur, dass die beiden Damen sich seit ihrem Aufbruch aus dem Dorf vor fünf Tagen pausenlos angegiftet hatten und Neji dabei um den nächtlichen Schlaf und die Gesundheit seiner Ohren gebracht hatten, sondern sie waren, seiner Meinung nach, auch einfach völlig unpassend für diese Mission. Es ging sogar schon weit, dass er sich zu seinen Cousinen sehnte, die waren wenigstens nicht so laut.

Außer Acht der Tatsache, dass es ihn in seinem männlichen Stolz angriff, sich von zwei Mädchen führen zu lassen, was sollte er bitte mit zwei mehr oder weniger ausgebildeten, durch geknallten Medicnin an seiner Seite?

Nicht, dass er ihre Fähigkeiten als Ninja im Allgemeinen diskreditieren wollte, sie waren sicher auf ihren Gebieten sehr gut, aber diese nützten ihnen in dieser Mission nicht viel.

So jemand wie Sakura war praktisch, wenn man jemanden heilen wollte oder es nötig war irgendwo unter Einsatz roher Gewalt einzudringen.

Auch Ino war eine gute Kunoichi, sie war geschickt in der Manipulation von Menschen, aber sie war körperlich extrem anfällig, während sie das Shintenshin no Jutsu anwendete.

Doch in einer Mission, die soviel Feingefühl erforderte und sich inmitten der Feinde befand, konnte man weder einfach drauflos schlagen, noch konnte man mal eben so in Tiefschlaf verfallen.

Jemand wie Nara wäre weitaus praktischer gewesen, der hätte ihm bestimmt in dieser vertrackten Situation helfen können.

Aber nein, er musste sich ja mit diesen verdammten Furien herumschlagen!
 

Dabei hätte es sogar funktionieren können, wenn denn nur eine der beiden mitbekommen wäre.

Wäre statt Sakura ein anderer Ninja mitgekommen, hätte dieser auf Ino achtgeben können, während diese in den Geist des Gegners eindränge. Dann hätte sie sich nicht geweigert, weil sie nicht „Stirnie“ ihren Körper überlassen wollte.

Und wäre Ino stattdessen zuhause geblieben, so hätte man eventuell Sakuras Drang zu unkontrolliert gewalttätigen Wutausbrüchen minimieren und auffangen können, anstatt ihn auch noch zu befeuern.

Die Kombination war es, die es so schwierig machte. Es war, als trüge man Feuerstein und Pulver in derselben Tasche mit sich herum, während man versucht über eine glitschige Eisfläche zu laufen.

Mit jedem Schritt, den Neji tat, rieben sich die beiden Komponenten gefährlich aneinander, bis es schließlich zur Explosion kommen würde.

Selbst wenn er diese überleben würde, so würde unter der Wucht der Detonation, das Eis nachgeben und es wäre aus.

Wie hatte er es nur geschafft, dass Godaime ihn so strafen wollte?

Er war sich keiner Schuld bewusst.
 

Doch nun war keine Zeit, mit dem Schicksal zu hadern, er musste sich etwas einfallen lassen und zwar schnell. Von den beiden Mädchen war in dem Bezug ja nicht viel zu erwarten. Selbst jetzt, da ihre Hände gefesselt waren, so dass kein Jutsu mehr möglich war, blafften die beiden sich noch an.

Neji seufzte und ließ den Kopf hängen.

Das sprichwörtliche Eis, auf dem sie sich befanden, war dünn. So dünn, dass es schon Risse und Spalten aufwies. Noch hielt es, doch wer weiß wie lange noch, wenn die beiden weiter so darauf herum hüpften und trampelten.

Aber zusammenpfeifen konnte er Sakura und Ino hier nicht, schließlich hatte er ja den hilflosen Behinderten zu spielen. Wie würde es da wirken, wenn er den beiden erst mal eine Strafpredigt hielte. Als wäre Blindheit mit geistiger Umnachtung gleichzusetzen.

„Nee-chans! Bitte nicht streiten!“ quäkte er in einem bewundernswert kindlichen Tonfall und zog eine Schnute.

Innerlich tobte sein Ego, es gefiel ihm nicht sich so zu verweichlicht zu präsentieren, aber die Mission stand nun mal eine Priorität über dem eigenen Selbstwertgefühl.

Sowohl Ino als auch Sakura stoppten einen Moment in ihrer hitzigen Unterredung und wandten sich mit einem verwirrten Blick nach ihm um.

Offensichtlich zweifelten sie gerade an seiner geistigen Gesundheit.

Gut, dann war seine Vorstellung ja überzeugend.

Wie um seinen eigenen Stolz zu besänftigen, lobte er sich innerlich selbst dafür, dass er seine Aufgabe gut machte und dieses einen herausragenden Ninja auszeichnete.

„Sind hier noch andere Menschen? Ich kann jemand atmen hören.“ säuselte Neji gespielt ahnungslos und fixierte hinter seiner Augenbinde die drei Personen vor ihm.

Dank des Byakugan war es ihm ja möglich zu sehen, obwohl ihm die Augen verbunden waren. Jedenfalls in Notfallsituationen, wie der diesen, schließlich war auch seine Menge Chakra nicht ohne Limit.

„Ja, aber ich kenne sie nicht, Brüderchen. Hab keine Angst, wir beschützen dich.“ Der Hyuuga hätte nie gedacht dass Sakuras Stimme einmal nicht nervig, zickig und laut sein konnte. Sanft und mütterlich, so schien ihm ihre Stimme zu seiner Rechten und wenn er nicht wüsste, dass sie auch nur schauspielerte, hätte er vielleicht sogar eine Gänsehaut bekommen.

Aber jetzt war keine Zeit für solche Sentimentalitäten.
 

„Hört auf mich für dumm zum zu verkaufen, ihr Bratzen!“

Der Daimyou von Mizu no Kuni wurde in seiner Wut noch dicker, als er eigentlich schon war. Neben dieser mächtigen Gestalt würden selbst die beleibtesten Mitglieder von Choujis Familie wie Hungerhaken wirken. Das mehrlagige Kinn wabbelte vor grimmiger Erregung und die kurzen, wurstigen Finger waren zu Fäusten geballt.

„Eine Mädchen dieser Gestalt kann niemals eine massive, mehrere Meter dicke Granitwand zum einstürzen bringen, ohne spezielle Techniken verwenden.“

Neji verkniff sich einen Laut der Frustration, offenbar hatte Sakuras Faust ein weiteren tiefen Spalt in das Eis geschlagen, auf dem sie verzweifelt auf den Beinen zu halten suchten.

Langsam bekam er echt ein bisschen Bedenken, ob sie hier lebend wieder rauskommen würden.

Er biss sich auf die Unterlippe und suchte verzweifelt nach einer Lösung, während Ino offenbar den Zeitpunkt gekommen sah, sie noch tiefer in die Fäkalien zu reiten, als sie eh schon drin saßen.

„Aber wir mussten doch stark werden, um unseren Bruder zu beschützen!“

Der dicke Herr hielt sich seine seidenbespannte Wampe und lachte freudlos. „Warum sollte ein blinder Junge aus einer Bäckersfamilie in irgendeiner Weise von Leuten verfolgt werden, dass er eines solchen Schutzes, den eines Ninjas, bedarf.“ Bellte er und betonte dann dass er nun zu Speisen gedächte und man die Delinquenten deshalb in entfernen möge. Wenig später spürte Neji, wie er mit erstaunlicher Leichtigkeit hochgehoben wurde.

Der Wächter musste verdammt kräftig sein, dass er einen durchschnittlichen Jungen an der Stufe zur Adoleszenz mit einer solchen Mühelosigkeit Richtung Kerker tragen konnte.

Offenbar wollte er sich nicht die Mühe machen ihn von Hand Stufe für Stufe hinunter in die Arrestzellen des Anwesens zu führen.

Neji sah sich aufmerksam um, aber außer dunklem Stein gab es nichts, was seinen Blick fing und es ihm ermöglicht hätte, den Weg in die Freiheit wieder zu finden.

Abgesehen davon, dass er sich momentan auch in der Fängen eines wandelnden Schranks befand, was eine Flucht sowieso unmöglich machte.

Zumal er immer noch gefesselt war und so seine Hände nicht einsetzen konnte, um sich zu befreien.

Der Aufprall, mit dem der Wächter ihn in eine Zellen plumsen ließ, war nicht gerade sanft und Neji verkniff sich einen leisen Schmerzenslaut, als er sich auf dem grob behauenen Granitboden auftraf.

Die Tür befand sich an der Decke des Raumes, welcher insgesamt recht klein war.

Mit einem Zähneknirschen nahm er zur Kenntnis, dass die Falltür über ihm zugeschoben wurde und Sakura und Ino so aus seinem Blickfeld entschwanden.
 

Er hatte sich schon damit abgefunden, dass er nun wohl endgültig den halt unter den Füßen verloren hatte. Neji schloss die Augen um nicht mit ansehen zu müssen, wie das Licht der Oberfläche langsam erlosch.

Das Eis war gebrochen und nun hatte nicht einmal die Größe, Die Bruchstücke oberhalb glitzern zu sehen.

Hier unten war es dunkel, feucht und kalt.

Trotzdem gefiel sich Neji schon fast in seiner Rolle des schicksalhaft Verlorenen.

Er lauschte verzückt dem bittersüßen Gesang der Sirene namens Resignation und ließ sich von ihr zärtlich in die beharrlichen Arme schließen.

Nun war er also am Grund angekommen.

Was konnte er tun als warten?

Warum sich Gedanken machen, wenn sein Schicksal doch besiegelt war?

Er würde es lächelnd in Empfang nehmen, schließlich hatte er doch sein Leben in bestem Wissen und Gewissen geführt.

So dachte er.
 

Ein lautes Krachen vertrieb diese anheimelnden Gedanken und zwang ihn zu handeln.

So rasch es die Fesseln zuließen, wich er den großen Gesteinsbrocken aus, die zu Boden polterten und den Weg an die Oberfläche wieder frei gaben.

Durch eine Wolke von Gesteinsstaub erkannte Neji zum einen den wahren Vorteil seiner Mullbinde, seine Augen waren nämlich durch sie gegen die ihn umgebenden Schwebstoffe geschützt, und eine zudem noch die Silhouette Sakuras, die im blendenden Licht der aufgebrochenen Decke aufgetaucht war.

„Komm hoch und pass auf Inos Körper auf! Wenn ich es tue, mault sie nachher!“ rief sie ihm zu und streckte eine Hand aus, um ihm aus seinem eisigen Loch zu helfen.

Kaum wieder Oberfläche, hatte er schon eine Frau in den Armen.

Allerdings war diese ernüchternder Weise ziemlich komatös.

„Ino kümmert sich um unser Zielobjekt, wir müssen in der Zeit hier raus.“ Informierte ihn Sakura und wischte sich den Steinstaub von der Hand.

Über die Schlagkraft dieses Mädchen konnte man echt Staunen, dachte Neji und besah sich unauffällig das riesige Loch im Boden.
 

„Ihr zwei habt zusammen gearbeitet, ohne euch dabei die Köpfe einzuschlagen?“ zeigte er sich beeindruckt, während er den schlaffen Körper seiner bewusstlosen Teamkameradin über die Schulter schlug und fest hielt, damit dieser nicht wieder zu Boden polterte, wie ein nasser Sack.

„Weißt du, Neji…“ wisperte Sakura halblaut, indes sie die einzige, schier endlos erscheinende Treppe nach oben hasteten.

„Wir sind vielleicht Rivalinnen, aber das schließt nicht aus, dass wir beide unseren Job mit Herzblut tun und alles in unserem Vermögen stehende in die Wege leiten, um die Mission zu einem Erfolg zu machen. Ein Ninja zu sein, bedeutet nun mal auch persönliche Opfer in Kauf zu nehmen.“

Sie schickte ihm ein grimmiges Lächeln, als sie endlich am oberen Treppenende ankamen.

Neji war außer Atem, obwohl Ino eigentlich recht schlank, ja schon fast mager, war, hatte sie ein recht beachtliches Eigengewicht, dass er beim Laufen ausbalancieren musste.

Doch die Frage, warum so ein Hälmchen wie Ino derart schwer sein konnte, war zu gegebenem Zeitpunkt genauso wenig zu klären, wie die, warum soviele Leichen in den Gängen des Anwesens offen lagen.

Leichen, die von dem Gebrauch stumpfer, roher Gewalt zeugten.
 

Kurz darauf stieß erst Sakura dann er sich von einem Fensterbrett ab und die nächtliche Kälte biss Neji neckend in die Ohrläppchen.

Die kleinen, dunklen Ziegel, mit denen die Residenz des Herrschers gedeckt war, klackerte leise aneinander, als er darauf landete und das Gewicht Inos ausgleichen musste um nicht das Gleichgewicht zu geraden.

Als er aufsah, erkannte er auch Sakura unweit von ihm. Sie stand auf dem Dachfirst und das fahle Mondlicht beleuchtete ein ernstes Lächeln auf ihren Zügen.

Der Nachtwind jagte große Wolkenfetzen über den Himmel, zerrte an ihren Haaren und rauschte in seinen Ohren.

Eigentlich war es doch verdammt schön am Leben zu sein, dachte er bei sich und fühlte ein wenig Bedauern, als kurz darauf der panische Schrei eines Mannes ertönte.

Ein Blick über die Dachrinne hinweg zeigte, wie der ungewöhnlich große Wächter von einem der Fenster unter ihnen in die Tiefe stürzte und arg verformt auf der vereisten Fläche des, den Sitz des ehemaligen Daimyous des Wasserreiches, Sees liegen blieb.

Neji glaubte fast die Knochen des armen Mannes im Kontakt mit dem unnachgiebig dicken Eis splittern zu hören.

Ino in seinen Armen schlug die Augen auf und grinste „Mission beendet!“
 

Ihre beiden Partner nickten und man machte sich sogleich auf den Rückweg.

Von dem Inselreich Mizu no Kuni brauchte man einige Zeit, bis man wieder in ihren Heimatland war und man wollte nicht in Gefahr laufen, doch noch vollends enttarnt zu werden.

Auf dem Weg zurück tat Neji im Geiste jenen verstorbenen Dienern und Wächtern Abbitte, die den Weg der Mission gekreuzt hatten.

So war der Job eines Ninjas nun mal.

Manchmal war er kalt, glatt und gefährlich wie eine Eisfläche und die Moral entzog sich ebenso glitschig ihrer Arbeitswirklichkeit.

Wie Sakura gesagt hatte, musste man persönliche Opfer einzelner in Kauf nehmen, um die Mission erfüllen zu können.

Sie hatten ihren Job gut gemacht, er sollte sich keine Gedanken über die Opfer machen.

Es vielleicht ihr Schicksal.
 


 

Nachwort:

Liebe Badkitty!

Man, da hast du mir aber ganz schön zu grübeln gegeben!

Zumal ich von zwei der drei von dir genannten Serien nur grob weiß warum es eigentlich geht…

Der Versuch mir Death Note so weit anzueignen, dass ich etwas darüber hätte schreiben können, habe ich dann nach zwanzig Animeepisoden aufgegeben, das ist einfach zu komplex um sich da mal eben rein zu fuchsen, obwohl das Interesse durchaus da war.

Also war recht schnell klar, dass wohl Naruto würde daran glauben müssen.

Wirklich eine Pairing-Fanfiction ist es zwar nicht geworden und die Neji/Sakura-Hints muss man wohl echt mit der Lupe suchen…Ich konnte mir Neji nicht in irgendeiner Art romantisch vorstellen, weil es irgendwie einfach nicht mit meiner Einschätzung von seinem Charakter zusammengepasst hat.

Langer Rede kurzer Sinn, ich hoffe ich habe deine Wünsche erfüllt und nicht völlig daran vorbei geschrieben.



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