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Liebe

Kann gefährlich sein
von

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Existenz

Hallo!!

Ich glaube manchmal kaum wie schnell ich bei dieser Geschichte voran komme...

Dabei haben die Kapitel eine für mich normale Länge!

Kann ja sein, dass es an den motivierten Lesern und Kommieschreibern liegt!

Kihihi!! Dankeschön!

Dann wünsch ich mal viel Spaß mit dem neuen Kapitel und empfele mich weiter!

Yours Ev!!^^°
 

Existenz
 

Andreas hat sich daran gehalten und mir, bevor er heute zur Arbeit ist, die Handschellen abgenommen. Die Fußfessel trage ich immer noch, aber die Kettenlänge lässt wenigstens zu, dass ich auf stehen kann und etwas gehen kann. Bis zur Tür oder zum Fenster komme ich nicht.

Ich habe sogar versucht das Bett zu verschieben, aber das Gestell ist komplett aus Metall und zu schwer.

Jetzt sitze ich wieder auf dem Boden und starre die Fußfessel an.

Vielleicht öffnet sich das Schloss ja durch anstarren.

Nein tut es nicht.

“Dummes Ding!”, fauche ich und kralle meine Finger in das Leder. Vergebens reiße ich daran rum.

Es hilft alle nichts, so bekomme ich es nicht ab.

Frustriet lege ich mich auf den Boden und starre an die Decke.

Und was soll ich jetzt machen? In diesem Zimmer befindet sich nichts, womit ich mir die Zeit vertreiben kann. Kein Buch, Radio oder sonst etwas. Und schlafen kann ich auch nicht.

Ich bin nicht müde.

Die letzte Zeit habe ich nur so viel geschlafen, weil er mir die ganze Zeit irgendwelche Tabletten gegeben hat. Heute morgen hat er mir keine mehr gegeben.

Es war noch dunkel als er aufgestanden ist. Ich bin davon aufgewacht und hab ihm zugesehen wie er sich umgezogen hat. Ich hab mich daran erinnert, dass er in einer Bank arbeitet, da trägt er wie auch heute immer einen dunklen Anzug. Es steht ihm ,wie ich festellen musste, aber ich werde es niemals zugeben.

Dann ist er längere Zeit verschwunden und ich habe noch etwas vor mich hingedöst.

Als er wiederkam waren seine Haare zurück gegelt. Dann sah er eher wie einer aus der Bank aus.

Er hat mir noch was zu Essen und zu trinken da gelassen und ich dürfte noch einmal ins Bad.

Er hat mich die ganze Zeit nicht allein gelassen und es war mir sehr peinlich.

Aber ich konnte mich etwas waschen und auch mal nach meinem Gesicht sehen.

Ich hab ein blau unterlaufenes rechtes Auge und mehrere kleine Schnitte. Meine Wange ist auch leicht verfärbt, aber es ist nichts mehr geschwollen und wenn ich es nicht anfasse, tut es auch nicht weh.

Danach hat Andreas mich wieder ins Schlafzimmer gesperrt und hat die Wohnung verlassen.

Seitdem bin ich alleine und warte bis er wieder kommt.

Wirklich erbärmlich.

Ich warte bis er wiederkommt. Schlimmer kann es nicht mehr werden.

Was anderes kann ich aber auch nicht tun.

Ich habe schon überlegt ob ich irgendwie Lärm verursachen soll, der auf mich aufmerksam macht. Ich könne schreien, auf dem Boden rumtrampeln.

Könnte ich machen.

Aber bei sowas ruft keiner die Polizei. Da beschweren sich die Mieter eher beim Besitzer der Wohnung und ich glaube, Andreas würde sowas nicht gefallen.

Und ich will nicht mehr geschlagen werden.

Ich will nach Hause.

Meine Mutter hat bestimmt schon die Polizei gerufen und mein Vater sucht bestimmt die ganze Stadt ab, aber leider ist Frankfurt ziemlich groß. Aber mein Auto haben sie bestimmt schon gefunden und dann müssen sie sich nur noch in der Gegend schlau machen. Das Wohnhaus ist nicht weit vom Parkplatz entfernt und ich wette, irgendwer hat uns doch im Pub bemerkt und der Mann hinter der Bar muss doch was mitbekommen haben und dann dürfte es doch nicht so schwer sein mich hier zu finden.

Ich muss nur noch etwas geduld haben und mir einen sicheren Weg einfallen lassen, wie ich mich bemerkbar mache ohne, dass Andreas was mitbekommt.
 

Ich muss wohl Stunden damit verbracht haben mir Gedanken zu machen, ohne auf eine Gute Lösung zu kommen, denn ich höre wie Andreas zurück kommt. Die Wohnung ist hellhörig, wie ich schon in den letzten Tagen mitbekommen habe und ich kann so genau hören wo er ist.

Erst ist er im Flur, zieht wohl den Mantel und Schuhe aus und legt den Schlüssel hin.

Dann geht er etwas umher, vielleicht in der Küche, ich kenne ja noch nicht viel von dieser Wohnung.

Jetzt ist er im Bad, ich höre das Wasser laufen. Kann sein dass er duscht.

Mein Verdacht wird bestätigt, da das Wasser sehr lange läuft.

Ich rolle mich derweil zur Seite und versuche ruhig zu bleiben. Ich komme mir vor wie die Maus in der Falle, die nur darauf wartet von der Katze entdeckt zu werden.

Ich liege mit dem Gesicht zum Bett immer noch auf dem Boden.

Leider kann nicht unters Bett kriechen. Darunter ist nicht genug Platz.

Schade ich hätte mich vielleicht etwas sicherer gefühlt. Ich hab mich schon seit dem ich klein bin in schmalen Ecken, Schränken oder ähnlichem versteckt. Manchmal habe ich mich so gut versteckt, dass mein Vater, oder meine Mutter mich nicht gefunden haben.

Ich habe keine Geschwister und hatte als Kind schon Probleme andere kennen zu lernen, da haben meine Eltern sehr viel mit mir gespielt.

In unserem Haus konnte man sich auch sehr gut verstecken.

Nach Hause.

Schnell wische ich mir die Tränen weg.

In dem Moment geht die Tür auf.

Andreas ist da.

“Hallo mein Schatz!”, ruft er.

Ich zucke zusammen. Sein Schatz. Das ich nicht lache.

Er kommt zu mir und dreht mich um.

Lächelnd beugt er sich über mich.

Seine Haare sind noch nass und er trägt nur noch eine Unterhose. Er tropft etwas und ich hebe meine Arme um mich vor dem Wasser zu schützen.

Er lacht dunkel, schiebt meine Arme beiseite.

“Wasser scheu?”, lacht er und küsst mich auf die Stirn.

Ich gebe einen unwilligen Laut von mir.

Er streichelt mir über die Haare und kuschelt sich an mich. Das ich total steif bin scheint ihn nicht zu stören.

Er legt sich neben mich, schlingt beide Arme um mich und zieht mich auf sich.

Der Platz ist total ungewohnt und ich werde rot, als ich seinen Körper unter mir spüre. Er ist zu nah.

Andreas drückt meinen Kopf auf seine Brust. Ich höre sein Herz. Langsam schließe ich die Augen und genieße etwas die Ruhe und die Wärme. Wenn wir so bleiben könnte ich alles vergessen und mir einreden, dass Andreas mein Freund wäre und wir grad total verknallt mi einander kuscheln.

Aber diese Wahnvorstellung hält nicht lange.

Andreas Hände, die vorhin noch brav auf meinem Kopf und Rücken gelegen haben, rutschen Tiefer.

Ich halte die Luft an und kralle meine Hände in den Saum meines Shirts.

Seine Hände Legen sich auf meinen unteren Rücken. Mit einer hält er mich unten, mit der anderen rutscht er in die etwas zu weite Unterhose.

“Nein!”, keuche ich, aber er geht nicht darauf ein und schiebt seine Hand zwischen meine Pobacken.

“Aua!!”, schniefe ich und versuche weg zu kommen.

Er hält mich weiter fest, zieht seine Hand aber zurück.

Ich atme hektisch und blinzel die Tränen weg. Es tut weh.

Er streichelt mir über den Kopf und setzt sich mit mir auf.

“Das mit dem Sex wird wohl in nächster Zeit nichts. Sonst blutest du noch und das dauert bis es gänzlich verheilt ist.”, sagt er und küsst mich.

Ich stemme mich gegen ihn, ziehe die Beine an und versuche aufzustehen.

Er seufzt nur nachlässig und hebt mich hoch, legt mich auf das Bett und drückt meine Arme runter. Mit meinen Beinen erreiche ich ihn gar nicht.

“Hör auf damit!”, brüllt er.

Ich erstarre. Schlägt er mich wider?

Nein, macht er nicht. Er lässt meine Arme wieder los.

“So ist gut!”, lobt er mich, gibt mir einen kleinen Kuss.

“Ich hab dir was mitgebracht!”, sagt er und löst die Fußfessel.

“Ich muss es nur noch holen! Bleib also brav hier!”

Dann geht er einfach aus dem Raum.

Ich springe auf.

Jetzt, eine Chance!

Schnell und so leise wie möglich, husche ich zu Zimmertür, spähe am Rahmen vorbei in den Flur.

Er ist nicht zu sehen, aber ich höre ihn. Er ist rechts von mir. Gerade aus ist die Wohnungstür. Schnell blicke ich zur Seite, dann renne ich los.

Es sind nur wenige Meter, aber es kommt mir wie ein ganzer Kilometer vor.

Mit ausgestreckten Armen lange ich nach der Klinke. Ziehe sie nach unten.

Will sie aufreißen.
 

Abgeschlossen!!!
 

“Nein!!!!”, keuche ich. Drehe mich um.

Andreas steht direkt vor mir.

Ich schreie auf.

Seine Faust trifft mein Gesicht. Ich werde zur Seite geschleudert und knalle gegen die Wand. Bevor ich daran runter rutsche krallt er sich meine Haare zieht mich daran weiter.

Ich bin kurz benommen, packe dann aber seine Hand, versuche mich zu befreien. Bohre meine Fingernägel in seine Haut.

Er zieht scharf die Luft ein, lockert seinen Griff. Ich reiße mich los, bringe etwas Abstand zwischen uns.

Hektisch suche ich einen Ausweg, irgendeine Hilfe...eine Waffe.

Ein großer Schirm, direkt in Reichweite. Ich packe ihn und schlage dann nach Andreas, der mich wieder einfangen will.

Ich treffe seine Arme. Er zieht sie zurück.

“Was soll das!”, brüllt er, streckt seine Arme nach mir aus.

Ich hole aus, schlage zu, immer wieder.

Auf seine Arme, Schultern, Kopf, was ich erwischen kann.

Er wehrt sich, krümmt sich etwas zusammen um den Schlägen zu entgehen, schreit mich weiter an, aber ich höre nicht auf.

Er hat mir angetan. Er hat mir so sehr weh getan!

“Ich hasse dich!!”, schreie ich.

Der Schirm wird mir aus den Händen gerissen. Ich falle hin.

Andreas steht über mir, den Schirm in der Hand. Er blutet an der Stirn.

Er steht nur da, starrt mich an. Die Augen verengt. Das Gesicht wütend verzogen.

Dann schlägt er zu. Immer wieder.

Erst mit dem Schirm, dann mit den Fäusten.

Ich versuche zu entkommen, er hält mich fest. Tritt mich in die Seite.

Verdreht mir den Arm. Ich höre es krachen. Ein unbeschreiblicher Schmerz jagt durch meinen Körper. Ich bleie atemlos liegen.

Er schlägt weiter.

Mir ist übel. Ich übergeben mich auf den Teppich, sacke in meiner Kotze zusammen und alles wird Schwarz.

Auch die Schmerzen verschwinden.
 

Ich wache auf und sofort schießen mir Tränen in die Augen.

“Ahh....”, stöhne ich schwach. Mein ganzer Körper ist ein einziger Schmerz.

Das Atmen tut weh, das Schlucken tut weh, selbst die Augen öffnen tut weh.

Aber ich mache es trotzdem. Ich wäre mehr als glücklich, wenn ich jetzt im Krankenhaus liegen würde, obwohl ich Krankenhäuser hasse. Kein Wunder. Ich lag in einem Jahr vier Mal drin, weil die Ärzte bei einer Routine OP nur Mist gebaut hatten, seitdem hasse ich diese Einrichtungen wie die Pest.

Aber es ist nicht das Krankenhaus. Diese Decke ist in Andreas Schlafzimmer.

Ich bin immer noch bei ihm.

Dann seh ich ihn auch.

Er sitzt auf einem Stuhl neben mir. Auf seiner Stirn klebt ein Pflaster und auf seinen Armen kann ich ein paar blaue Flecken und Kratzer entdecken.

Hah! Das hast du davon!

Ich will mich aufsetzten, diese Position tut weh.

“Bleib liegen, du tust dir nur weh!”, ruft Andreas und drückt mich zurück.

Ich keuche auf.

Er nimmt sofort die Hände weg. Ich bleibe aber trotzdem liegen.

Vielleicht hat er recht.

Ich liege nicht ganz flach, sodass ich an mir runter sehen kann.

Ich trage noch eine Hose aber der Rest ist bedeckt mit Verbänden und ein paar Pflastern.

Mein linker Arm ist auch bandagiert, aber dicker als der Rest verbunden und der meiste Schmerz geht von da aus.

“Der Arm ist wahrscheinlich angebrochen. Ich habe ihn wieder gerade gerückt und geschient. Sowas braucht meist mehrere Wochen um zu heilen.”, erzählt er.

Ich schließe gequält die Augen.

“Hast du Schmerzen?”

Tolle Frage, natürlich habe ich Schmerzen.

Ich nicke, aber nur vorsichtig, das tut auch weh.

Er grinst, als ich wieder zu ihm sehe.

Warum tut er dass? Freut er sich etwa, dass ich Schmerzen habe? Mag er sowas? Schlägt er mich auch deswegen immer wieder zusammen?

Ich bekomme Angst, je mehr ich darüber nachdenke. Aber ich komme hier grade nicht weg.

“Entschuldige, aber das ist eine kleine Strafe, dafür, dass du so unüberlegt gehandelt hast!

Wage es ja nicht, so etwas noch einmal zu versuchen! Du kommst hier, ohne mich nicht raus!”

Ich starre ihn wütend an.

“Meine Eltern haben bestimmt schon die Polizei eingeschaltet. Und wir wurden von genug Leuten gesehen! Sie werden dir auf die Schliche kommen und dann einsperren!!”, fauche ich trotzig.

Er hört sich meinen Protest grinsend an und schüttelt nachsichtig den Kopf.

Er beugt sich näher zu mir und legt seine Hand auf meine Haare. Streichelt darüber.

“Oh nein! Die Polizei wird nichts unternehmen, denn was sollen sie tun wenn die gesuchte Person einfach nur keine Lust mehr auf Zuhause hatte und im Ausland arbeiten will, ohne seinen Eltern davon Bescheid zugeben?”, fragt er mich.

Ich verstehe ihn nicht. Wie meint er dass?

Er lacht leise.

“Du hast gestern bei deiner Schule angerufen und dich dort abgemeldet, dann hast du dir Via Internet eine Zugfahrkarte nach Paris gekauft und dann dein Konto aufgelöst. Ganz einfach! Keiner kann etwas dagegen sagen, du bist über 18!”

“WAS!!”, brülle ich.

“Wie kannst DU einfach bei meiner Schule anrufen! Und wie bist DU an mein Konto ran?”, keuche ich.

Er lacht fröhlich und küsst mich einfach.

“Hast du vergessen dass, erstens deinen Geldbeute habe und zweitens bei einer Bank arbeite? Bei deiner Bank?”, sagt er leise und grinst diebisch.

Bei meiner Bank?

Es gibt so viele Bankfilialen in Frankfurt, Frankfurt ist die Bankenstadt schlecht hin und ich lande bei der Bank, deren Angestellter ein kompletter Psychopath ist?

“Ja, bei deiner Bank! Dort bist du mir auch vor drei Monaten das erste Mal aufgefallen.”

Ich starre ihn an. Das ist nicht sein Ernst.

Er stütz seine Ellenbogen auf die Matratze und legt seinen Kopf auf seine Hand, während er mich weiter ansieht.

“Ich arbeite nicht an den Schaltern, kümmere mich eher um die großen Geschäftskunden, aber an dem Tag, es war der 6. Dezember, habe ich kurz bei einem Kollegen was nachsehen müssen und bin deswegen runter in die Haupthalle gekommen.

Und dort standest du dann vor dem Schalter, den mein Kollege bediente.”, erzählt er ruhig. Seinen Gesichtsausdruck kann man als verliebt einstufen.

“Zuerst fiel mir dein scheuer Blick auf, der unsicher umher wehte. Man hätte deine Angst bestimmt riechen können. Ich konnte nicht anders, als dich die ganze Zeit zu beobachten und mir vorzustellen wie es wäre, wenn du mir gehören würdest.”, flüstert er und streicht mit einem Finger über meine Wange, lächelt dabei zuckersüß.

Ich zittere leicht und versuche von ihm wegzurutschen. Er ist krank eindeutig.

So denkt doch kein normaler Mensch!

Aber ich kann nicht weg, kann mich kaum bewegen und die Schmerzen halten mich eh vor solchen Aktionen ab.

“Als du gegangen bist, hatte ich total vergessen was ich von meinem Kollegen wollte und bin die hinter her. Ich habe dich dann bis zum Parkhaus verfolgt.

Du bist weggefahren und ich konnte dir nicht weiter folgen.

Danach war ich ziemlich fertig. Ich kannte weder deinen Namen noch wusste ich wo ich dich finden konnte.

Ich habe sogar daran gezweifelt, dass ich dich wirklich gesehen habe. Aber zum Glück war ich den einen Abend in dieser Disco, das war der 20. Dezemeber, um mir wen für ne Nacht zu suchen. Und da warst plötzlich wieder du! Leider warst du gerade am gehen und schon beim Ausgang, aber ich erkannte dich sofort.

Leider konnte ich dir nicht folgen. Aber es war klar bei der nächsten Gelegenheit spreche ich dich an.

Danach habe ich dich noch drei Mal gesehen, kam aber immer zu spät. Ich habe währenddessen versucht mehr über dich zu erfahren, aber wenige wusste etwas über dich, die meisten sagten nur, du würdest nie auffallen und wärst mehr als schüchtern.

Ich konnte nachts kaum noch schlafen weil ich immer an dich denken musste.

Ich kannte zwar deinen Namen, aber mehr nicht. Weder wo du wohntest noch was dich sonst so betraf, sonst hätte ich dich schon früher geholt.

So habe ich beschlossen, dass ich dich bei der nächsten Gelegenheit anspreche um mehr über dich zu erfahren, damit ich dich dann zu mir holen konnte, wenn ich alles vorbereitet hätte.”

Was? Er hat das so geplant? Das ist mehr als krank. Er wollt mich von Anfang an zu sich locken und mich dann einsperren... das ist doch nicht real!

So was passiert doch nur in Filmen!

Andreas lacht wieder und blickt dann entschuldigend drein.

“Aber dass du mir dann so schnell wieder über den Weg läufst...

Ich war erstaunt und fast hätte ich dich wieder verpasst!

Aber es hat ja alles funktioniert... naja, leider konnte ich mich dann nicht zurückhalten!

Als du Freitagnacht mit mir in der Bar gesessen hast da überkam es mich und ich hab dir ein Schlafmittel in dein Glas geschmuggelt damit du nicht alles mitbekommst. Damit ich mich nicht vorher verrate und er meine Wohnung präparieren konnte um dich später zu holen, nach ein zwei Wochen, das hatte ich vorgehabt.

Der Plan hat bis Samstag Vormittag ganz gut funktioniert! Du hast mir die Geschichte von dem Bösen Traum wirklich geglaubt und ich hatte auch vor dich dann nach Hause zu bringen und weiter dein Vertrauen gewinnen... aber als du dann in der Wanne gesessen hast konnte ich nicht anders! Du bist zu süß! Da ist es wieder mit mir durch gegangen. Aber es hat sich gelohnt. Wenn du so ängstlich unter mir liegst kann ich einfach nicht anders und muss fester zustoßen. Dein Anblick macht mich scharf!

Ich liebe dich!”, lächelt er mich glücklich an.

Ich starre ihn an. Es fühlt sich an als würde mein Herz brechen.

Er ist ein Schwein!

Was er mir angetan hat mit seiner kranken Liebe ist nicht mehr gut zu machen. Ich pfeife auf seine Gefühle. Und wie es mir bei dieser ganzen Aktion ergeht ist ihm augenscheinlich egal.

Aber ich frage mich trotzdem ob es anders gelaufen wäre, wenn er sich beherrscht hätte, ob wir dann eine normale Beziehung aufgebaut hätten.

...

Nein, er hatte von Anfang an vorgehabt mich einzusperren. Es wäre niemals eine normale Beziehung geworden.

Und jetzt hat er mich in der Hand.

Er hat recht, wenn er wirklich mein Konto aufgelöst hat, so als wollte ich nicht, dass meine Geldtransaktionen bekannt werden und auf dem Konto sichtbar eine Zugfahrkarte gekauft hat, dann macht sich die Polizei keine großen Gedanken. Es ist kein Verbrechen zu erkennen und es passiert oft, dass irgendwer abhaut, weil er Angst vor dem ABI hat oder ähnliches...

Nur meine Eltern werden die Geschichte nicht glauben...

Aber was sollen sie groß ausrichten. Andreas wird alles verhindern damit mich keiner je wieder zu Gesicht bekommt.

Tränen laufen mir über das Gesicht.

Es ist Hoffnungslos.

Resignation macht sich in mir breit. Ich kann graf gar nicht mehr. Kann noch nicht mal daran denken wie ich hier wieder raus komme.

Es macht mich nur müde und mein Kopf schmerzt. Kein Wunder nach der Prügel, die er mir verpasst hat.

Zum Glück wird er mich in der nächsten Woche wenigstens nicht wirklich anfassen und seine Gelüste an mir befriedigen. Ich bin verletzt... ich hoffe wenigstens, dass ich damit richtig liege und er Rücksicht nimmt. Denn dass ich einen angebrochenen Arm habe und diverse andere Blessuren davon getragen habe, macht ihm wohl kein schlechtes Gewissen.

Andreas wischt mir mit einem Taschentuch die Tränen weg. Ich reagiere nicht darauf, drehe, nachdem er fertig ist den Kopf weg und schließe die Augen.

“Du hast recht, es ist Zeit ins Bett zu gehen.”. sagt er und ich höre wie er aufsteht.

Ohne Probleme klettert er über mich, auf die Wandseite des Bettes. So scheint es wohl immer zu sein. Er schläft wohl gerne neben der Wand.

Mir ist es egal. Hauptsache ich kann schlafen.

Aber das wird auch heute kein Problem sein, so fertig wie ich bin.

Andreas legt die Decke, die am Fußende war, über uns beide und greift noch einmal über mich, um die Nachttischlampe auszumachen. Die hat er in den letzten Tagen auch immer aus dem Zimmer genommen. Jetzt, da ich fast Bewegungsunfähig bin, lässt er sie wohl stehn.

“Gute Nacht, mein Schatz!”, haucht er zusammen mit einem Kuss auf meine Wange.

Ich stelle mich schlafend und er dreht sich weg.

Langsam atme ich aus. Ich liege auf dem Rücken und werde so wohl auch schlafen müssen, denn auf die Seite drehen ist unmöglich, wenigstens heute.

Also lasse ich die Augen geschlossen und entspanne mich.

Die Müdigkeit tut ihr übriges.

Ich bin so fertig, dass ich sogar darauf hoffen kann ohne Traum zu schlafen. Bei den Erlebnissen könnte das wirklich von Vorteil sein.

Ich will es nicht nochmal in meinen Träumen wieder sehen wie er über mir ist, mich angrinst, sich über die Lippen leckt und stöhnt.

Moment stöhnt? Ich höre es schon in meinen Ohren.

Wann bin ich eingeschlafen und wann hat der Traum eingesetzt, dass ich ihn jetzt stöhnen höre.

Erschrocken reiße ich die Augen auf.

Ah, gut, ich bin wach!

Das Geräusch ist... nicht weg... nein wirklich nicht.

Mein Kopf ruckt zur Seite. Ich starre angespannt zu ihm. Versuche in der Dunkelheit etwas zu er kennen. Aber ich brauche eigentlich nichts zu sehen, ich weiß auch schon so was er tut.

Die Decke raschelt immer wenn er seine Hand bewegt und er stöhnt leise auf.

Zwischendurch kann ich sogar meinen Namen verstehen.

Ich drehe den Kopf weg.

Aber die Laute die er ausstößt lässt sich dadurch nicht vertreiben.

Ich versuche meine Arme zu heben, um sie auf meine Ohren zu pressen, aber den Linken kann ich gar nicht bewegen und beim Rechten tut es auch weh.

Ich muss zu hören wie er sich weiter einen Runterholt und dabei an mich denkt.

Scham und Ekel machen sich in mir breit.

Sein Atem ist schneller geworden. Dadurch werden die Laute die er macht leiser, aber seine Hand bewegt sich schneller.

Ich kann nicht anders, ich muss zu hören. Und es ist grauenhaft.

Irgendwann stößt er einen tiefen Seufzer aus und er versteift sich.

Ich atme laut ein. Es ist vorbei.

Danach ist es still neben mir. Er ist eingeschlafen.

Endlich.

Aber ich bin wach.

Und ich kann auch nicht einschlafen, so sehr ich auch will. Es geht nicht.

Diese Aktion von ihm hat mich total fertig gemacht. Mein Herz schlägt mir bis in den Hals und das Adrenalin will nicht aufhören meine Muskeln zittern zu lassen.

Ich will hier sofort weg. Aber ich kann nicht aufspringen. Deswegen bleibt der immense Druck in mir, sodass der Schweiß auf meiner Stirn steht.

Ich will schreien. Kann es aber nicht.

Beiße also die Zähne zusammen und versuche ruhig zu atmen.
 

Die ganze Nacht liege ich wach.

Es hat ewig gedauert mich zu beruhigen, die Panik, wie ich später erst erkannt habe, herunter zu schrauben und einigermaßen schläfrig zu werden.

Aber die Schmerzen, die durch die Verkrampfung meiner Muskeln, schlimmer wurden und auch das Fieber, dass irgendwann einsetzte, ließen mich dann doch nicht schlafen.

Alles pochte, zog und ziepte oder tat einfach nur weh. Zudem fühle ich mich gar nicht gut. Mir ist heiß. Ich glaube ich habe Fieber.

Andreas neben mir schnarcht leise und dreht sich manchmal um. Ich versuche nicht an ihn zu denken und drehe den Kopf die ganze Zeit weg.

Dank ihm kann ich nicht schlafen!

Erst gibt er mir nichts gegen die Schmerzen und dann macht er DAS!

Ich ende also damit an die Decke zu starren.

Plötzlich fängt es an zu piepen.

Ich erschrecke fürchterlich und sitze gerade im Bett.

“Ahhh....!”, keuche ich und kippe zur Seite. Höllische Schmerzen jagen durch meinen Körper.

Es piept immer noch, aber ich höre nicht mehr drauf.

“Marius? Was ist los?”, Andreas ist aufgewacht, schaltet das Piepen aus, wahrscheinlich sein Handy, aber das ist im Moment egal.

Ich liege halb auf der Seite und bekomme keine Luft mehr. Ein höllischer Druck hält mich vom richtigen Atmen ab.

Andreas packt mich und legt mich wieder auf den Rücken zurück, streichelt über meine Schultern.

“Ganz ruhig! Das geht gleich vorbei.”, sagt er und küsst mich immer wieder zärtlich.

“Es tut weh....!”, keuche ich atemlos. Tränen rollen über mein Gesicht.

Ich kann nur daliegen und heulen.

Andreas steht auf, lässt mich kurz alleine.

Als er wiederkommt sind die Schmerzen immer noch nicht weg, aber ich kann besser atmen.

Er setzt sich neben mich, hebt meinen Kopf vorsichtig an.

“Eigentlich wollte ich noch etwas warten, aber du scheinst es nicht auszuhalten und hast auch noch Fieber.”, sagt er und schiebt die Tablette zwischen meine Lippen. Zusammen mit dem Wasser, was er auch dabei hat, schlucke ich sie runter.

“Ich komm gleich nochmal vorbei.”, meint er und erhebt sich wieder.

Ich schließe die Augen und warte bis die Wirkung einsetzt.

Ich fühle mich erbärmlich. Schon wieder muss ich irgendwelches Zeug schlucken, damit ich schlafen kann, aber ich bin auch froh darüber. Darauf kann man sich wenigstens verlassen.

Endlich wird der Schmerz dumpfer und als Andreas wieder zu mir kommt, spüre ich kaum noch etwas.

“Bevor ich gehe musst du noch mal ins Bad.”, meint er und hebt mich hoch.

Ich bin eine leblose Puppe. Die Tablette wirkt stärker als die anderen davor und ich kann mich nicht rühren, obwohl die Schmerzen jetzt betäubt sind. Vielleicht liegt es daran, dass ich einfach nur ausgepowert und schwach, verletzt bin und Fieber habe. Das sind genug Gründe sie als Katalysator anzusehen.

Dass Andreas mir im Bad bei allem helfen muss, stört mich gerade gar nicht. Ich döse schon vor mich hin und werde nur etwas wacher, als er mich mit einem Waschlappen wäscht. Am ganze Körper. Danach kümmert er sich um meine Verletzungen und wenig später liege ich frisch angezogen im Bett.

Er stellt noch eine Wasserflasche und einen Plastikbecher mit Strohhalm neben mich.

“Ich werde heute wieder früher nach Hause kommen. Ich würde zwar gerne frei machen, aber das geht nicht so einfach! Aber spätestens bis zwölf bin ich wieder da und du schläfst schön, ja?”, flüstert er und nimmt mich in den Arm. Ich lehne mich an ihn, genieße etwas das Gefühl so gehalten zu werden. Es tut gut.

Andreas löst sich aber bald von mir und legt mich zurück, deckt mich zu und küsst mich auf die Stirn.

“Bis später, mein Schatz!”, sagt er und steht auf.

Meine Hand schnellt nach vorne und ich erhasche einen Zipfel seines Jacketts, dass er schon über seinen Anzug trägt.

Er hält an und dreht sich halb zu mir um.

Ich hab die Augen kaum einen Spalt breit auf, aber ich sehe ihn lächeln.

“Willst du nicht, dass ich gehe?”

Er löst meine Hand und küsst mich noch einmal auf die Stirn.

“Jetzt muss ich aber.”

Er geht einfach und ich bleibe alleine zurück..

Tränen rinnen wieder mein Gesicht hinunter.

“Ich will hier weg...lass mich gehn...”, murmel ich. Meine Augen fallen zu.

Ich schlafe ein.
 


 

AUA!! Marius hätte es fast geschaft zu fliehen, aber Andreas hat natürlich nicht vergessen die Tür abzuschließen! Mist!

Oh, man... ich bin selbst wirklich gespannt wie es weiter geht!!

Na dann! Bis zum nächsten Mal!!

Greetz ev!!^^°



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2009-02-11T00:59:43+00:00 11.02.2009 01:59
So schnell kommt Marius da nicht raus...
Echt krass sich vorzustellen das jemand dich beobachtet und selbst es nicht merkst >.<
wenn Andreas nicht so gierig wär und gewartet hätte, könnten die beiden ein wunderschönnes paar sein aber Andreas hat echt ne schraube locker
Bin schon gespannt wies weiter geht
lg
Nicicat
Von:  7Nine
2009-02-10T23:19:42+00:00 11.02.2009 00:19

Hey hab länger nix von mir hören lassen ^^

Nach wie vor finde ich die Geschichte sehr sehr gut :D
Auch wenn ich die vermutung mit den Stokholm-Syndrom noch nicht unterschreiben würde. Dafür hasst er Andreas zu sehr, als das es dieses Syndrom sein könnte ^^
Mir sind nach wie vor ein paar Fehler aufgefallen, wenn du möchtest kann ich dir deine Geschichte betan ^^
Hab in der nächsten Zeit eh nicht viel zu tun ^^


Ich bin gespannt wie es weitergeht ^^v

Baba 7Nine
Von:  Floreane
2009-02-09T11:17:14+00:00 09.02.2009 12:17
Ich habe die FF vorhin erst entdeckt und gelich in einem Rutsch durchgelesen. Sie ist wirklich sehr spannend geschrieben, und obwohl ich die Geschichte an sich echt heftig finde, gefällt sie mir doch sehr gut. Durch die Ich-Perspektive wirkt Marius' Situation noch viel beklemmender. Besonders gut ist dir sein innerer Zwiespalt gelungen. Einerseits hasst er Andreas abgrundtief für alles, was der ihm antut, aber es kommt immer wieder vor, dass er sich unbewusst an ihn klammert und bei ihm Schutz sucht, immerhin hat er ja niemand anderen. Mir ist, wie auch schon saspi erwähnt hat, auch gleich der Gedanke an das Stockholm-Syndromgekommen dabei.
Ich bin jedenfalls sehr gespannt, wie es weitergeht. Die Geschichte erinnert mich ein wenig an den berühnten Roman 'Der Sammler' von John Fowles, was ich absolut als Kompliment meine, denn das Buch ist wirklich grandios. Ich hoffe allerdings sehr, dass es am Ende für Marius besser ausgeht, als für die junge Frau im 'Sammler'.
Von:  bacino
2009-02-08T22:20:14+00:00 08.02.2009 23:20
uh die geschichte is so aufregend, als wär man selbst an marius stelle. freu mich sehr, dass so schnell neue kapitel kommen. bin so gespannt wie es weitergeht. bitte bitte mach schnell weiter.

Von:  Vampire-Hero
2009-02-08T21:29:01+00:00 08.02.2009 22:29
Nun das ist wahrscheinlich ein Wunsch, dem ihm Andreas nicht erfüllen wird, ne? Seine besessene Art, Marius zu lieben und ihn an sich zu binden, schließt jedenfalls daraus. Aber ich fand es toll, dass wir etwas aus seiner Sicht gehört haben und wie er sich in Marius 'verliebt' hat. Also ist es in der Bank passiert **gott, man stelle sich bitte mal vor, dass würde bei uns passieren, sachen gibt es ja manchmal wirklich die schrägsten dinger** und er hat für Marius ableben auch noch ne plausible Erklärung hergerichtet, weswegen sich höchstens die Eltern sorgen machen. Das einzig positive ist wohl, dass Andreas nicht über den Verletzten hergefallen ist und wie man sieht, kann er sein Verlangen echt nicht kontrollieren. Tka und Flucht? Sieht erst mal schlecht bei Marius aus, so angeschlagen wie er ist ^^ Da kann man nur hoffen dass es bald weitergeht ^^ freue mich wieder aufs nächste Chap :-)

LG
Vampire
Von: abgemeldet
2009-02-08T20:30:32+00:00 08.02.2009 21:30
ähm..ok jetz isses offiziell...andreas hat ne macke und ich hasse ihn mehr denn je....als er sich auch noch einen runter geholt hat..boah!!! ich glaube diesem spinner is echt nich zu helfen....wenn marius auf sowas steht dann ist er definitiv maso!! xD
aber ich finde du hast marius´ gedanken total gut rübergebracht respekt ^^
ja die ich-form is schon was feines ^^
Von:  saspi
2009-02-08T19:17:37+00:00 08.02.2009 20:17
Hey!!!
das kappi ist echt supi!!! bitte bitte veröffentliche
schnell das neue kappi. *süchtig bin*
hätte nett gedacht das er das von anfang an geplannt hat.
fast hätte er es geschaft. aber leider nur fast.
jetzt wird er aber fürs erste nicht von ihm angefasst oder??
hoffe ihm gehts bald besser.
und vielleicht kann er dann doch nich fliehen oder vielleicht passiert ja auch das er das Stockholm Syndrom bekommt.
freu mich auf die Fortsetzung.
Bye



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