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Die Supermietzen auf der Jagd

von

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Vincent, der die Mädchen bei ihrer Erkundungstour nicht aus den Augen ließ, bemerkte sogleich, dass Selenes Herzschlag unregelmäßig schlug und sie einer Ohnmacht nahe war, seitdem sie vor dem Portrait ihrer Ahnen stehen geblieben war. Er war auch sofort zu Stelle, als Selenchen plötzlich einen Schwächeanfall erlitt und zu Boden sank. Vorsichtig und mit sachter Gewalt hob er das Mädchen hoch und trug sie auf den nächstbesten Divan, auf den er sie sanft niederließ. "Charlie!", rief er mit lauter Stimme, die im ganzen Saal ertönte, "hole schnell ein Glas Wasser!" Charlotte, die bis dahin, verblüft über ihren Fund, ganz in ihren Überlegungen vertieft war, wachte auf, als die befehlende Stimme des Grafen den Nebel ihrer Gedanken zerriss und sie in die Wirklichkeit zurückholte. Noch bevor sie sich umdrehen konnte, sah sie, dass etwas Schwarzes an ihr vorbeihuschte und im nächsten Moment auch wieder verschwand. Völlig perplex und gleichzeitig irritiert blieb sie noch einen kurzen Augenblick stehen, um sich gewahr zu sein, dass sie auch nicht träume, als sie schon wieder den selben Schatten von vorhin erfasste. Diesmal waren die Umrisse schon viel deutlicher und Lottchen konnte ein sehr junges Mädchen mit langem, kohlrabenschwarzem Haar, den Raum durchschreitend und ein Silbertablett mit einem Glas Wasser haltend, erkennen. Nachdem diese dann beim Grafen, der in der Zwischenzeit beruhigend auf Selenchen eingeredet und deren Hand liebkost hatte, angelangt war, setze sich auch Lotte in Bewegung, voller Sorge um ihre Freundin, weil sie diese daliegend erblickt hatte. Selene die sich mühevoll aufrichtete, um einen Schluck Wasser zu nehmen, starrte dann voller Überraschung das junge Mädchen, das einen katzenähnlichen Blick aufwies, langanhaltend an. Es waren nicht ihre Augen, obgleich sie auch ihrer Verwunderung würdig wären, sondern ihre Katzenohren und ihr schwarzer, buschiger Schwanz, die Selenchens Aufmerksamkeit auf sich zogen. Lottchen, die sich der Gemeinschaft angeschlossen hatte, stierte ebenfalls den Neuankömmling mit großen grauen Augen an. Das blieb Vincent nicht verborgen "Darf ich euch vorstellen, meine Damen, meine Katze Charlie." Das Mädchen, das nicht älter, als zehn wirkte, grinste frech und machte einen leichten Ansatz zu einem Hofknicks. ‚SEINE KATZE?!?!?’, ging es den beiden Mädchen gleichzeitig durch den Kopf geschossen, ‚KATZE?!?’

"Nun, ihr werdet euch sicherlich über ihr Äußeres wundern. Wie soll ich es bloß erklären.. sie verwandelt sich nur nachts in einen Menschen..nun, oder fast in einen.", er lächelte milde und streichelte Charlie liebevoll über die Ohren, wobei diese das Schnurren anfing. "Eigentlich ist sie noch ein kleines dummes Kätzchen, sie kann nur Miauen. Zudem ist sie noch eine Waise. Wenn ihr wollt.. sie ist so etwas, wie eine Werkatze!" Nun schnurrte das "Kätzchen" noch lauter und schmuste sich in Vincents kalten Handschuh. Dabei lächelte er noch einmal so sanft, wie ein Vater nur lächelt, wenn sein Kind ihm voller Begeisterung einen zermatschten Käfer präsentiert.

Lottchen konnte nicht anders als dem Kätzchen an die Ohren zufassen, und als sie auch noch anfing zu schnurren, musste sie ihr das Ohr kraulen. "Ist die süüüüüüß!" Vincent wirkt redlich stolz, was der stillen Beobachterin Selene nicht entging, denn sie schaute ihm die ganze Zeit ins Gesicht, da sie irgendetwas fesselte, sie wusste nur nicht was. Sie wandte allerdings kurz den Blick ab um nach dem Glas zugreifen was auf dem Beistelltisch neben dem Divan stand, zugreifen und sich kurz zu erfrischen. Selene blickte sich noch ein bisschen um, während sich Lottchen immer mehr und mehr in Charlie vernarrte. "ich kann gar nicht mehr aufhören sie zu knuffeln, kraulen, streicheln und.. ach, du bist soooo süß", und drückte die kleine erst einmal ganz vorsichtig damit sie ihr nicht wehtat. Der Graf belächelte das Geschehen und freute sich darüber das sie sich so gut verstanden. Jedoch schielte er auch die ganze Zeit zu seiner Ahnin hinüber. Die Gedanken von Selene schweiften ab: ‚Wie kann das hier alles sein? Das Ganze fühlte sich wie ein Traum an und ich habe das Gefühl ihn schon einmal geträumt zu haben bzw. ihn schon einmal gelebt zu haben. Ich vesteh die Welt nicht mehr. Fehlt nur noch dass dann jetzt wieder so nen durchgedrehter Wermensch hier herein platzt wie in dem einem Traum.’ Ein Schmunzeln breitete sich über ihr Gesicht aus, denn der Gedanken an dieses Schnuckelchen bereitet ihr äußerstes Wohlgefallen. ‚Wenn er nur halb so verrückt wäre würde es mir schon reichen’, lächelte sie in sich hinein.

Victor kam den Gang entlang gehüpft, man kann es bei ihm so nennen, und war ganz aufgeregt. Plötzlich war ganz nah ein Aufheulen zu vernehmen, welches wiederhalte und somit bedeutet das sich etwas heulendes hier unten befand. "Dieser verdammte Narr!", entwisch es dem Graf wütend und verstummte.

Selene war schlagartig wieder bei klarem Verstand. "Das war doch nur ein Traum, oder etwa nicht?", fröstelte sie es, während sie sich aufsetzte.

"Was hast du gesagt?", fragte Lotte und Vincent zeitgleich. "Ähhhhm, ich hatte einmal so einen komischen Traum..."

Auf einmal schlugen die Türen zu Boden und alle drehten sich in die Richtung, während der Graf dem ungebetenen Gast entgegen stob, versteckte sich das Kätzchen hinter ihrer liebgewonnen Charlotte.

Als die großen Türflügel mit lautem Beben zu Boden fielen und die Mädchen vor Schreck leicht zusammenzuckten, wehte ein kalter Wind herein, der einen nassen Geruch von Laub und Moos, aber auch Rosenblüten im ganzen Raum verbreitete. Charlie, die klein an der Seite ihres neuerworbenen Frauchens kauerte, wimmerte leise auf und zog noch mehr an dessen Pullover. Zur gleichen Zeit sprang Selene auf und blickte mit großem Unbehagen dem Grafen hinterher. Unter dem salopp geschwungenen Türbogen konnten die drei Mädchen einen hochgewachsenen jungen Mann erkennen, der den Kopf herrisch erhoben hatte, um den Grafen mit einem frechen Grinsen auf den Lippen zu begrüßen. Dieser schritt eilend dem Unbekannten entgegen, packte ihn, ohne abzuwarten, am Kragen seines dunklen Mantels und zog ihn mit einem Ruck näher zu sich heran. "Du elender Mistkerl! Du hast mir dein Wort gegeben!", knurrte Vincent gereizt und funkelte seinen Ansprechpartner mit rot glühenden Augen an, "wie kannst du es nur wagen hier einzudringen?!" - "Tja.. ich konnte einfach nicht anders, weil du mich so neugierig gemacht hast." - "Neigierig?! Leg dich nicht mit mir an, Clayton! Wenn du den beiden nur ein Haar krümmst, bekommst du es mit mir zu tun!", Vincent verstärkte seinen Griff. "Ah.. sie sind also immer noch hier?.. Wie könnte ich auch den süßlichen Duft der beiden verleugnen, du riechst ihn doch ebenso gut, wie ich. Hab ich recht?" - "Treib es nicht zu weit, mein Guter! Du bist hier in meinem Revier, eine falsche Bewegung von dir und vergesse alles, was du jemals für mich getan hast!"

Der andere spähte zu den beiden Freundinnen rüber und leckte sich genüsslich über die Lippen. "Wie könnte ich meiner Nachfahrin Böses wollen.. DU bist doch derjenige, der hier Hintergedanken hegt, nicht wahr?", feixte Clayton den Grafen an, "oder irrt sich da mein Gemüt?" Kaum für die sterblichen Ohren vernehmbar, flüsterte der Fremde Vincent leise ins Ohr: "Du bist ebenfalls ein Monster. Vergiss das nicht.."

Bei diesen Worte ließ der Graf Clayton mit einem Male los und sah ihm in die feuriggelben Augen, die vor Heiterkeit Funken sprühten. "Ich warne dich sicherlich kein zweites Mal."

Damit entfernte sich der Graf und ließ sich auf einen verschnörkelten Stuhl in der Nähe seiner jungen Gäste nieder.



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