Zum Inhalt der Seite

Tigerauge

Für die etwas düsteren Leser;)
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Mikan wachte auf, kämmte sich die Haare.

Sie war nun 18 Jahre alt, in der Oberstufe und seit Jahren an den selben jungen Mann vergeben.

Die Sonne schien, der Regen gestern Nacht hatte alles weggewaschen, was an Dreck in der Welt lag. Ich liebe den Regen, dachte sie, schaute zum Fenster raus, atmete die frische Luft ein.

Nach einem Regenschauer kam es einem so vor, als wäre die Welt wieder sauber....egal wie verstaubt, voller Rauch oder wie viel Müll vorher rumgelegen hatte. Er war säubernd.

Sie öffnete das Fenster bis zum Anschlag, schaute raus, beobachtete die Schüler, die wie kleine Ameisen über den Rasen des Campus liefen. Sie zog tief ein, wieder aus. Dachte über den heutigen Unterricht nach. Da klopfte es an der Tür.

„Herein“, sagte sie mit ihrer ruhigen Stimme, Mikan war sehr ausgeglichen.

Nach dem ihm Eintrat gewährt wurde, betrat ein junger, schlanker und schwarzhaariger Mann den Raum und grinste. Er trat auf die Schülerin zu, die immernoch am Fenster hing, die Sonne auf der Nase kitzeln ließ und wohl in irgendwelche Tagträumen nachhing.

Er umpackte sie von hinten, hielt ihren Bauch fest.

„Morgen“, säuselte er in ihr Ohr, küsste sie auf die Wange und zog sie vom Fenster weg.

„Natsume!Du hast mich vielleicht erschreckt...verdammt!Mach das ja nicht wieder!“

Die Augen des Jungen blinkten in einem saftigen rot, schauten sie belustigt an.

„Ich liebe es, dass du so leicht zu erschrecken bist“, grinste er.

Sie zwickte ihn. „Lass uns los gehen, dann treffen wir noch Luca“, sagte sie fröhlich, wie immer und küsste ihn kurz auf den Mund.

„Morgen“, hauchte sie, leise, verschähmt.

Er kitzelte sie mit den Haarspitzen, dann gingen sie Hand in Hand los.

Sie überquerten den grünen, strahlenden Rasen, da drückte Natsume ihre Hand fester.

„Hast du schon gehört?“, flüsterte er.

Mikan schaute ihn erschrocken an, „nicht doch“

„Ich fürchte schon, sie hab erst vor kurzem wieder ein Mädchen gefunden“, er verzog das Gesicht, „vollständig zerfleischt“

Mikan drückte sich an ihn.

„Versprich mir, dass du nicht nachts alleine rumläufst, oder so“, er sah sie besorgt an.

„Würd ich nicht machen...bin doch viel zu ängstlich“

„Stimmt, du Angsthase“

„Was hast du gestern eigentlich noch gemacht?“

„Film geguckt...nichts besonderes“, seine sonst roten Augen blinkten nach dem Liedschlag golden auf, Mikan starrte ihn kurz an, schüttelte dann den Kopf. Denn beim zweite Augenaufschlag, waren sie wieder rot, wie das feuer.

Muss eine Ilusion sein, dachte sie.

„und du?“, fragte ihr Freund sie zum dritten Mal, bis das stuzende Mädchen endlich etwas mitbekam.

„Achso ich? Ach, ich hab noch gestern....für die Schule gelernt, Mathe...du weißt doch“

„Klar du Nuss“, er boxte ihr leicht gegen den Kopf, „soll der Meister dir Nachhilfe geben?“

„Nein danke, du sollst mein Nachhilfelehrer werden?Ich glaube ich hätte mehr Respekt vor Narumi als vor dir“, meinte sie mürrisch, bis sie merkte, dass ihr Freund sie schief anschaute.

„Tut mir leid, schlecht gelaunt“, murmelte sie.
 

Die Nacht war wolkenlos, die Sterne waren klar sichtbar.

Das Wesen zog die Luft ein.

Blut.

Der Körper drehte sich, wie eine wilde Spindel, bis ein pechschwarzer Rabe seinen Weg daraus fand und in die Nacht rausflog.

Es war Vollmond.

Langsam näherte sich der Rabe, der Spur des Blutgeruchs.

Darauf ausgebildet, Blut sofort zu riechen, war er sofort auf dem richtigen Weg.

Ein Schrei brach die Stille der Nacht, hallte in der dämpfenden Kugel der Welt nieder.

Jetzt schnell, sie wird verbluten.

Der Rabe flog in den tiefen Nordwald hinein, flog zwischen den Nadelbäumen hindurch, die engsten Pässe, fand den schnellsten Weg. Doch sofort meldete sich der Impuls „zu Spät“.

Da, der Blutgeruch wurde schwindelerregend stark.

Noch zwanzig Meter, fünfzehn Meter, zehn, fünf.

Ein schlaffe Körper hing in einem hohen Baum.

Die weiße Kleidung leuchtete und glitzerte.

Also ein weiteres Opfer. Pünktlich, jeden Vollmond. Eine Schülerin.

Der Rabe näherte sich langsam dem Körper, setzte sich nebendran auf einen Ast.

Leicht stocherte er mit dem Schnabel in der Hülle.

Komplett ausgehöhlt.

Ein kleine Stück Fleisch war an einer Sehne hängen geblieben. Die Augen des Raben blinkten in der Dunkelheit, er pickte nach diesem Leckerbissen.

Die Leiche schaukelte im Wind, und der Rabe schlang das Stück runter, Blut lief an seinem Schnabel hinunter.

Plötzlich fing er an zu keuchen und zu krächzen, die Spindel drehte sich schwindeleregend um ihn.

Die komplett schwarze Spindel erbrach einen jungen Mann.

Er erbrach sich, vom Baum herunter, würgte bis sein Bauch leer war.

Das war wohl der Preis, wenn man eine Tiergestalt annahm. Man folgte den kranken Instinkten eines Tieres.

Eine dunkle Gestalt erschien im Nordwald, erblickte den Mann und die Leiche, kam näher.

„Und? Noch eine Leiche...das war die vierte dieses Jahres.....“

Er fingerte mit seinen langen knochigen Fingern in der Hülle des Kadavers herum.

„Komplett ausgehöhlt....gratuliere...was glaubst du wie lange das arme Mädchen hier schon hängt?“

Der schwarze Mann strich sein Haar nach hinten.

„Klappe Persona!“, sprach der Junge, keuchte und würgte wieder.

„Ich hatte dir gesagt, was es für Folgen hat.....und dass du diese Gestalt nicht sehr gerne annimmst....aber du wolltest nicht hören...“, mitleidlos spielte er mit seine Ringen.

„Unglaublich..was diese Monster anstellen!“, brachte der nun bleiche Junge hervor.

„Sie folgen ihren Instinkten.....das müsstest du doch verstehen können..“, grinste Persona, „nicht wahr, meine Kreatur?“

Der Junge wurde wütend, hob dann jedoch sein Gesicht, schnupperte.

Blut.

Die Wunde....vor einem Monat....war noch nicht verheilt.

Das müsste heißen.....es war wieder dasselbe Tier....dasselbe Monster.

Noch während sich der Junge vom Baum fallen ließ, drehte sich die Spindel, und erbrach eine neue Gestalt.

Der graue Wolf rannte die Strecke entlang, schnüffelte am Boden entlang, suchte den Weg.

Da plötzlich.

Ein großer schwarzer Panther starrte ihn an.

Die goldbraunen Augen starrten ihn hungrig an.

„Du fragst dich sicher, wo sich das innere des Mädchens befindet“, knurrte der Panther mit einer samtweichen Stimme.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück