Wüste ( Die Ballade vom dunklen Turm I)
Wüste (Ballade vom dunklen Turm I)
Ein Mann allein, er eilt er rennt
Die Schuhe Staub, sein Haupt es brennt
Er lacht verzweifelt, lacht und schreit
Wer hört es hier? Die Wüste ist weit.
Die Wüste ist Hass, die Wüste ist Zorn
Alles was lebt beginnt hier von vorn
Flieht vor dem Leben, flieht vor dem Sterben
Stürzt alles um sich mit ins Verderben.
Seine Seele, die eine, kann er nicht retten
Legt sich durch sein Schicksal selber in Ketten
Die Waffe im Anschlag, die Waffe bereit
Die Wüste ist Feuer, die Wüste ist weit.
Erschöpft und zerrissen, verdammt und besessen
Die Welt wird sein Antlitz bald schon vergessen
Was kümmert ihn jetzt noch die Ewigkeit?
Die Wüste ist Durst, die Wüste ist weit.
Der Himmel ist blass, die Wolken zerschlagen
Er kann das Leid nicht länger ertragen
Doch seine Beine gehorchen ihm nicht
Führen ihn weiter ins sengende Licht.
Discordia (Die Ballade vom dunklen Turm II)
Discordia (Ballade vom dunklen Turm II)
Der Himmel ist ein düst´res Meer
Die Wolken Ruß und zäher Teer
Kein Stern erhellt die blut´ge Scharr
Nichts ist richtig, nichts ist wahr.
Oh! Discordia!
Am Horizont ein schwacher Glanz
Ein scharlachroter Lichtertanz
Doch Dämmerung ist noch nicht nah
Kein Morgen kommt, ist nimmer da.
Oh! Discordia!
Die Zinnen spüren schweren Sturm
Weit entfernt, der dunkle Turm
Dort oben steht er stumm und starr
Spürt seinen Feind, spürt die Gefahr.
Oh! Discordia!
Gesicht von Neid und Hass verzehrt
Niemand der ihn noch verehrt
Und so vergehen Jahr um Jahr
Bis seine Wut den Krieg gebar.
Oh! Discordia!
Man sah die dunklen Spitzen steh´n
Die Mächtigen zu Staub zergeh´n
Trübe ist nun, was einst klar
Gefallen lange, was einst war.
Oh! Discordia!
Der Himmel ist wie Blei so schwer
Viel finst´rer noch als schwarzer Teer
Nichts ist mehr so wie man es sah
Das Firmament wird nie mehr klar.
Oh! Discordia!
Mann in Schwarz (Ballade vom dunklen Turm III)
Mann in schwarz (Ballade vom dunklen Turm III)
Einst trat er an die mächt´gen Zinnen
Kein Herrscher konnte ihm entrinnen
Er schaute um sich grimmig und alt
Die ganze Welt in seiner Gewalt.
Gestalten wechseln immer wieder
Mal ist er Henker, dann spielt er Lieder
Mal Magier am Hofe reich
Hinter ihm Knochen, kahl und bleich.
Einst war er menschlich, lang ist´s her
Heute weiß das niemand mehr
Sie fürchten und verehren ihn
Doch wie der Wind, so wird er zieh´n.
Erweckt die Toten dieser Welt
Sät Hass, weil es ihm so gefällt
Er fürchtet nur den roten Herrn
Doch dieser ist zum Glück sehr fern.
So wird er weiter alle Zeiten
Auf Wellen tiefster Bosheit reiten
Wenn Menschen sich in Selbsthass winden
Dann wird der Mann in schwarz sie finden.
Straße der Nacht
Straße der Nacht
Wir sind unterwegs auf der Straße der Nacht
Singen die Lieder verlorener Zeiten
Zusammen, für immer, nie mehr erwacht
Du wirst mich auf ewig begleiten.
Wir dichten uns unsere eigene Welt
Spinnen sie aus der Dunkelheit
Beschreiten den Weg wie´s uns gefällt
Als Geister der Vergangenheit.
Der Himmel hier ist blanker Schmerz
So leer und wirklich schauerlich
Doch ohne Furcht ist unser Herz
Angst, die kennen Tote nicht.
So bist du mein und ich bin dein
Die Liebe für die Ewigkeit
Nimm meine Hand
Hab dich erkannt
Ich brauche dich
Verlass mich nicht!
Dunkles Gemäuer
Dunkles Gemäuer
Ein altes Haus auf Hügelland
An diesen Ort ward ich verbannt
Ist gar ein fluchbeladen Stück
Ich will Heim, ich will zurück.
Die Dielen ächzen, knarrend laut
Ein Schauer durchfährt meine Haut
Ich hör´ die Ratten im Gemäuer
Die nagend, kranken Ungeheuer.
Dann letzte Nacht da sah ich es
Ein flüchtig weißes Schreckgespenst
Der Nachtmahr macht das Herz mir bang
Denn traurig laut klingt sein Gesang.
Ich schließe mich im Zimmer ein
Ein Fieber schüttelt mein Gebein
Die Winde jaulen um die Wände
Unter dem Boden kratzen Hände.
Des Wahnsinns Klauen packen mich
Ich will schrei´n und kann es nicht
Welch Unheil hab ich aufgeweckt
Das mich jetzt bis zum Tod erschreckt?
Ein Luftzug bläst die Kerzen aus
Plötzlich herrscht Stille im ganzen Haus
Ich atme schon erleichtert auf
In dem Moment dreht sich der Knauf.
Es rüttelt die verschloss´ne Tür
Das Ungeheuer will zu mir
Ich schließ´ die Augen, bleibe hier
Weil ich mein Schicksal akzeptier.
Knallend birst das Tor sogleich
Ich werde noch viel ärger bleich
Ich kann nicht sagen was gescheh´n
Hab den Morgen nie mehr geseh´n.
Jetzt stoß ich mit den Toten an
Es dauert nie und nimmer lang
Wenn ihr die Totenstadt besucht
Fürchtet meinen Fluch.
Wir sind die Verlorenen
Wir sind die Verlorenen
Wir sind das Chaos
Wir sind Stürme
Wir sähen Angst
Wir reißen Türme
Wir jagen die Toten vor uns her
Hinter uns ein Flammenmeer.
Wir sind Wölfe die Zähne gebleckt
Wir sind der Geist der euch erschreckt
Wir sind der Tod
Wir sind die Pein
Wir lieben euch, so lasst uns ein.
Wir sind das Meer tosend und laut
Wir sind des Henkers zornige Braut
Wir sind die Erde wenn sie bebt
Wir sind der Feind, der in euch lebt.
Wir haben euch schon immer gesehen
Wir finden euch so wunderschön
Deswegen bringen wir euch Leid
Denn in uns tobt ein bitt´rer Neid.
Kein Tor kann halten unser streben
Wir werden mit euch ewig leben
Wir feiern bis die Zeit vergeht
Und irgendwann etwas neues entsteht.
Schlachtfeld (Ballade vom Dunklen Turm IV)
Ich hab den Himmel im Blick
Er wirkt so leer.
Über mir kreist ein schwarzer Vogel
Aasfresser, Unglücksymbol.
Vielleicht mein einziger Freund.
Die Sonne brennt vom Himmel,
wie eine Atombombe.
Sie fetzt mir die Haut vom Körper.
Langsam und träge.
Mein Freund setzt sich zu mir.
Er stubst mich sachte an,
Ganz zärtlich.
Stubst? Jagt mir seinen Schnabel
in den Körper.
Es tut nicht mehr weh.
Mehr kommen, so viele.
Ein Schatten legt sich über mich,
verscheucht meine neuen Freunde,
Geliebte.
Der Schatten mustert mich ohne eine
Regung.
"Willst du zurück?" fragt er leise.
Seine Stimme ist kalt und schneidend.
Ich weiß keine Antwort, wohin zurück?
"Zurück in dein Leben."
Was ist Leben?
Er lacht und legt mir seine kalte Hand
auf die Stirn. Linienlos.
Ohne mich zu regen, lasse ich geschehen
was geschehen wird.
Geschieht.
Geschah.
Ich stehe, über mir kreisen meine alten Freunde.
Der Himmel ist noch blau.
Unter mir erstreckt sich die Wüste, aber nicht
sandfarben, nein ... in vielen Farben.
Rot, Grün, Schwarz.
Stechend Süßer Duft weht mir entgegen.
Lärm, Schreie, Angst.
Wenn das mein Leben ist...
Welchen Sinn hat es dann?
unfertige Impression
1.
Der Lärm der Stadt bleibt hinter mir,
Kann es nicht mehr hör´n
Ich muss einfach weg von hier
Mein Dasein scheint zu stören.
2.
Es treibt mich in den Wahnsinn
Der Hass, er frisst mich auf
Ich würd´ euch gerne bluten seh´n
Doch etwas hält mich auf.
Refrain:
Ich fühl mich leer
Ich fühl mich leer
Mein Herz ist ausgebrannt und schwer
Ich fühl mich hässlich und verbraucht
Ich weiß genau ich bin es auch.
Und mein Himmel ist pechschwarz.
Ich weiß nicht was ich für euch bin
Was kümmert´s mich?
Wo ist der Sinn?
Wo ist mein altes Leben hin?
Ich kann nicht mehr
Bin tot und leer.
Und mein Himmel ist nicht mehr.
3.
Die Zeit ist eine Linie
Ich folge ihr ein Stück
Ich schau mich nicht mehr um
Der Moloch bleibt zurück.
4.
Ich fühl euch nach mir greifen
Doch haltet mich nicht auf
Es ist für alle besser
Verlasst auf darauf.
Der letzte Schritt
Wasser rauscht unter meinen Füßen
Sonnenblumen wogend im Wind
Die schwärze des Himmels lässt mich wissen
Dass wir bald wieder zusammen sind.
Dein Körper ruht unter den Wellen
Ich hab´deinem Leben ein Ende gemacht
Nichts kann den Horizont nun noch erhellen
In meinem Kopf tobt nun ewige Nacht.
Die Waffe die dich mir fort nahm
Liegt schwer in meiner Hand
Der Mensch ist einfach einsam
Eine Quintessenz von Staub und Sand.
Den Finger am Abzug, hebe den Arm
Küsst meine Schläfe kaltes Metall
Das Blut in den Venen pulsiert warm
Über mir das endlose All.
"Scheint das Ende zu sein?"
Diese Frage geht an dich
Deine Antwort lautet nein?
Das Lächeln weicht aus meinem Gesicht.
Ich will schießen, die Waffe nicht.
Über mir der Sterne Licht.
Kann den letzten Schritt nicht geh´n
Werde dich nie wieder seh´n.