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Der Tag, an dem Gabriel sich bekehrte - Teil 2

von

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Hallo ihr Lieben,

nachdem ihr anscheinen sooo sehnsüchtig auf die Fortsetzung wartet (also für mich sieht es schon so aus...) hab ich mich dann doch noch mal hingesetzt und die Story endlich zu Ende geschrieben! ...Was ja auch wirklich wieder mal lange gedauert hat. ...Ich entschuldige mich, aber so ist das halt nun mal bei mir! Mir sind zwischen drinnen einfach die Ideen zum weiterschreiben ausgegangen... GOMEN also!! Aber eure Kommentare zum 1. Teil haben mich ja dann schon ermutigt, das ganze mal fertig zu schreiben. Tja, und nachdem ich Anfang der Ferien auch endlich das Zorro Buch gelesen habe...! Da ist mir dann übrigens aufgefallen, dass ich bei "Signorita" auf die italienische Form zurückgegriffen hab, denn im spanischen schreibt man das natürlich "Senorita".

Aber ich hab eben eher das italienische drin, denn das hat ich mal als Wahlfach. In diesem Teil werd ich 's dann also richtig schreiben, sprich: Senorita! Also nicht verwirren lassen! *grins*
 

Gomen nasai. Ich entschuldige mich noch mal, dass ich euch so lang hab warten lassen!!
 

Aber jetzt, viel Spaß beim 2. und letztem Teil!
 

Kinoko
 


 

Der Tag, an dem Gabriel sich bekehrt - Teil 2
 

Als der Arzt das Zimmer wieder verließ schaute er sehr besorgt. Er ging auf Gabriel zu. "Sie hat sehr hohes Fieber. Ich weiß nicht was ich dagegen tun kann." "Wie? Gibt es etwa nichts??....Keine Medikamente?? Keine Heilungsmethoden?? Sie müssen ihr doch irgendwie helfen können!!" Er packte den Arzt an den Schultern und rüttelte ihn. "Lieutenant, sehen Sie.... Es steht nicht in meiner Macht. Sie können ihr nur immer wieder kalte Umschläge machen und Sie müssen ihr viel zu trinken geben, aber mehr kann ich vorerst auch nicht tun. Ihre Temperatur ist wirklich sehr hoch. Beten Sie, dass das Fieber wieder sinkt. Wenn sie einen starken Lebenswillen hat und eine Person an ihrer Seite die ihr das auch noch bekräftigt sind die Chancen umso größer." "Chancen! Hören Sie mir auf damit! Sie reden als würde sie das wirklich nicht überstehen. Das sind doch alles nur Spekulationen! Hören Sie, dieses Mädchen muss wieder gesund werden!! Durch sie habe ich doch erst begriffen, dass fast alles falsch war, was ich je getan habe. ...Verstehen Sie das nicht?! Sie muss wieder gesund werden!!" Völlig außer sich schrie er den Arzt an. "Tut mir leid.... Ich wollte nicht so laut werden..." "Lieutenant..." "Nein....bitte nennen Sie mich nicht so...." "Hören Sie.... ich bin wirklich froh, dass Sie sich so verändert haben. ...Es tut mir leid, dass ich anfangs noch so misstrauisch Ihnen gegenüber war, aber das Sie sich wirklich um dieses Mädchen sorgen konnte ich ja nicht ahnen." Er lächelte Gabriel an. "...Bleiben Sie auf jeden Fall bei ihr und lassen Sie sie nicht allein! Mit Ihnen an ihrer Seite wird sie es bestimmt besser durchstehen. Soetwas ist leichter wenn eine Person immer da ist und der andere weiß dass er nicht allein gelassen wird." Gabriel nickte und begleitete den Arzt bis zur Tür. "Es tut mir sehr leid. Ich möchte mich noch mal dafür entschuldigen, dass ich Ihnen anfangs nicht vertraut habe..." entschuldigte sich der Arzt erneut. "Das geht schon in Ordnung. ...Aber sagen Sie, wem haben Sie alles erzählt, dass Senorita Adorar sich hier aufhält?" Verschämt senkte der Arzt den Blick. "Also hören Sie, das tut mir wirklich leid...." "Schon gut, aber sagen Sie mir, wer davon weiß! Das ist sehr wichtig!" "Also den Namen der Senorita habe ich gar nicht genannt. Ich muss ja auch auf meine ärztliche Schweigepflicht achten... Ansonsten habe ich nur einigen Leuten in der Wirtschaft erzählt, dass Sie sich plötzlich um ein Mädchen kümmern. ...Da wusste ich doch noch nicht, dass Sie der Armee den Rücken kehren. Ich dachte Sie würden sie vielleicht bei sich festhalten..." "So ist Zorro also darauf gekommen... Hhm... Das Adorar es war hat bestimmt noch durch eigene Nachforschungen herausgefunden...." "Verzeihen Sie mir!" "Keine Sorge. Es darf nur niemand der Armee merken, dass sie hier ist, verstehen Sie?" "Ja, vollkommen. Und was machen wir nun?" "Lassen Sie die Sache einfach ruhen. Es wird schon niemand auf die Idee kommen jemandem von der Armee davon zu erzählen." "Ich hoffe auch, dass es keiner der Soldaten aufschnappt." "Und wenn es gar nicht anders geht müssen Sie ihnen eben etwas anderes erzählen. Zum Schutz der Senorita." Der Arzt nickte. "Verlassen Sie sich auf mich. Keiner der Soldaten wird davon erfahren. Das bin ich Ihnen schuldig." Er hielt dem Lieutenant die Hand hin, dieser schüttelte sie und nickte.

"Vielen Dank." "Schon gut. Wie gesagt, ich stehe in Ihrer Schuld. Und falls irgendetwas mit der Senorita ist, Sie wissen Sie können mich immer erreichen." Nochmal bedankte Gabriel sich, dann verschwand der Arzt nach draußen.

Langsam ging Gabriel wieder in Adorars Zimmer und setzte sich an ihr Bett. Er sah sie lange an ohne sagen zu können, was derzeit in seinen Gedanken vorging. Doch nach einer Zeit öffnete sie die Augen und griff nach seiner Hand. Langsam und lächelnd blickte er zu ihr hinab und sah ihr in die Augen. "Sie sind wirklich bei mir geblieben? Und ich dachte schon Sie würden mich verlassen und ich Sie nie wieder sehen." "Nein, ich hab Ihnen doch versprochen bei Ihnen zu bleiben. Wie kommen Sie nur darauf, dass ich das nicht einhalten würde?" " ...Als Sie nach draußen gingen wurde alles auf einmal so schwarz um mich herum..... Da waren Stimmen die nach mir riefen.... Sie wollten dass ich mit ihnen gehe...... Jemand in einem strahlendem Gewand streckte mir seine Hand entgegen.... Ich wollte zugreifen....es war so verlockend.....die Wärme, das Licht, das von der Person ausging..... Wunderschön....." "Senorita..." "Aber....ich konnte nicht mit ihnen gehen..... Wissen Sie warum? ....In dem Moment als ich die Hand ergreifen wollte spürte ich Ihre Nähe.... Erst da wusste ich wieder, dass ich....." Sie verstummte. "Sie halten mich bestimmt für verrückt." meinte Adorar und lächelte leicht. "Nur wegen eines Traums...." fügte sie leise hinzu. "Keineswegs denke ich so von Ihnen, Senorita! Ich bin sehr froh, dass.....dass Sie für mich am Leben bleiben wollten." "Was?" flüsterte sie zaghaft. "Aber es war doch......ein Traum....." "Sie brauchen mir nichts vorzumachen." Tränen stiegen in Adorars Augen. "Stimmt, Sie haben Ihr Versprechen eingehalten.....doch ich...... Sie haben mich nicht allein gelassen, aber ich......ich hätte es fast getan..... Ich hätte Sie..." Sie sank weinend auf dem Bett zusammen. "Bitte, weinen Sie nicht, Senorita Adorar." Adorar die sich mit beiden Händen an ihrer Bettdecke fest gekrallt hatte, blickte langsam zu ihm auf. Einzelne Tränen liefen über ihre Wangen. Gabriel hob seine Hand und wischte sie sanft weg. "Ich habe mir große Sorgen um Sie gemacht." Die Augen der Senorita füllten sich erneut mit Tränen. "Warum weinen Sie denn? Ich bin mir ganz sicher, dass nun alles gut wird. Es ist vorbei, da bin ich mir ganz sicher." Er fasste ihr kurz an die Stirn und lächelte dann. "Das Fieber scheinen Sie auch bereits überstanden zu haben." Adorar lächelte kurz unter Tränen. "Gabriel, ich weine doch nicht weil ich traurig bin, sondern weil ich so glücklich bin..." Gabriel lächelte sie kurz an, dann kehrte jedoch wieder ein ernster Ausdruck auf sein Gesicht zurück. "Das wird aber leider nicht lange anhalten, dieser Augenblick des Glücks. Denn wenn Sie wieder vollkommen genesen sind müssen Sie so schnell wie möglich aus dieser Stadt fliehen, da ich auf keinen Fall zulassen werde, dass Komandant Raymond Sie in die Finger bekommt. ...Es ist das beste für Sie." "Ich vertraue Ihnen. Vollkommen. ...Und wenn es auch nur noch diesen Moment ist, in dem ich bei Ihnen sein darf. Ich bin glücklich." Sie lächelte, zog seine Hand ganz nah an ihren Mund und küsste sie. "Senorita..." Er sah zu Boden. "Tun Sie das nicht. Ich habe mit meinen Händen viele Unschuldige ermordet." "Gabriel, sehen Sie mich an." Er hob den Kopf und schaute ihr wieder in die Augen. "Lassen Sie ihre Vergangenheit doch endlich hinter sich! Jeder Mensch macht einmal Fehler und das ist auch gut so, sonst könnten wir doch nicht daraus lernen. Es mag sein, dass Sie auf der falschen Seite standen, aber Sie haben es doch noch rechtzeitig gemerkt. Es ist nicht zu spät um nochmal neu anzufangen. ....Und wissen Sie, auch wenn Ihre Hände bereits mit Blut besudelt sind, es ist mir egal. Ich weiß, dass diese Hände mich gerettet haben und sich immer weider schützend über mich breiten werden, wenn ich in Not sein sollte. ....Ich vertraue Ihnen, Lieutenant Gabriel." Er lächelte, nahm ihre Hand nun in seine und drückte sie sanft. "Senorita, wissen Sie durch Sie sehe ich nun endlich wieder klarer. Ich habe mir lange etwas vorgemacht, was meinen Beruf angeht." Er senkte den Kopf und schwieg eine Zeit. "Was werden Sie jetzt tun?" "Ich habe lange darüber nachgedacht. Es ist wahrscheinlich das beste, wenn ich von der Armee abtrete." Er sah sie fragend an. "Hhm, das ist ganz allein Ihre Entscheidung. Tun Sie das, was Ihnen ihr Herz sagt. Das ist der richtige Weg. ...Es muss aber natürlich auch nicht sofort sein. Sie können auch erst mal eine Nacht darüber schlafen." Gabriel lächelte kurz. "Was würde ich nur ohne Sie machen? ...Sie sind ja nun fast schon zu meinem persönlichem Ratgeber geworden." Adorar verzog den Mund etwas. "Och, sagen Sie das nicht. Das hört sich ja fast so an als wäre ich ein Buch. ...Adorar Aprender! Das Antworten Buch auf Ihre Fragen!" Gabriel lachte kurz auf. "Wie gut, dass Sie Ihren Sinn für Humor nicht verloren haben." "Wie gut Sie lachen zu hören." Die beiden sahen sich in die Augen. Auch wenn es nur ein Augenblick war, schien er unendlich anzudauern. Dann lächelte Gabriel sie an. "Sie sollten nun besser schlafen. Es ist spät geworden und Sie sind immer noch nicht wieder ganz auf den Beinen." "Aber wenn ich dafür immer in Ihrer Nähe bleiben dürfte würde ich es auch in Kauf nehmen für immer krank zu bleiben." "Sagen Sie doch bitte sowas nicht! Sie müssen gesund werden und das weil es um Ihre Sicherheit geht." "Das weiß ich doch." "Na dann... Gute Nacht." Er stand auf, deckte Adorar zu und küsste sie auf die Stirn. "Ich bin in Ihrer Nähe, sollte irgendetwas sein rufen Sie mich einfach, ganz egal was es ist, ja?" "Ja." meinte Adorar unter einem warmherzigen und glücklichen Lächeln. "Ich werde auch bestimmt keine Dummheiten mehr machen. Und noch weniger werde ich daran denken, mich aufzugeben und Sie allein zu lassen. Ich verspreche es Ihnen!" "Gut. Dann bin ich wirklich sehr beruhigt." Er lächelte ihr nochmal zu, ging dann langsam aus dem Zimmer und schloß leise die Zimmertür hinter sich.

Mit vielen Dingen im Kopf, die ihm alle keine Ruhe ließen begab er sich in sein Arbeits-zimmer, dass gegenüber von Adorars Zimmer lag. Er ging zum Fenster, machte es auf und starrte einfach nur in die sternenklare Nacht hinaus in der Hoffnung alle Gedanken wenigstens für einen kurzen Moment aus seinem Kopf verbannen zu können. Doch es gelang ihm nicht.

"Buenas Noches, Lieutenant!" hörte er eine bekannte Stimme. Er blickte suchend aus dem Fenster, doch es gelang ihm nicht in der Dunkelheit eine Gestalt auszumachen. Erst als er nach links blickte, sah er Zorro, der es irgendwie schaffte am Dach angelehnt zu stehen. "Wie gut, dass Sie direkt unter dem Dach wohnen sonst hätte ich wohl nicht gewusst, wie ich Ihnen am besten noch einen Besuch abstatte." "Wie kommst du denn da rauf? Und was fällt dir ein, mich mitten in der Nacht noch zu stören?!" "Nanana, Herr Lieutenant! Seien Sie doch nicht immer gleich so unfreundlich zu mir. Im Grunde genommen habe ich Ihnen doch gar nichts getan." "Du stehst nur auf meinem Dach." Beschämtes Schweigen. "Ähhh....ja....das mag sein. ....Aber was ich eigentlich sagen wollte ist, dass wir doch nun im Grunde genommen für die selbe Sache einstehen. Und zwar für Gerechtigkeit für das Volk. Sie verstehen mein Handeln doch nun, oder?" "Das gebe ich zwar ungern zu, aber das tue ich. Mir ist klar geworden, dass ich immer auf der falschen Seite stand." Er lehnte sich auf das Fensterbrett und sah in den Sternenhimmel. "Eigentlich hätte ich keinen Grund mehr dich zu hassen Zorro..." "Und wieso eigentlich?" Die Frage umging Gabriel lieber, stattdessen meinte er: "Weshalb bist du gekommen?" "Ich möchte von Ihnen wissen, was Sie jetzt tun werden, mein lieber Gabriel!" "Ich werde die Armee verlassen." "Hhm, sind Sie sicher? Ich meine, Sie wollen einfach aufhören? Denken Sie doch mal nach, was würde das denn nun schon bringen? Ja, Ihr Gewissen hätten Sie damit vielleicht beruhigt, aber meinen Sie die Armee wird deshalb aufhören die Bevölkerung zu tyrannisieren? Nur weil Sie weg sind? ...Damit würden Sie unserem Volk auch nicht weiter helfen." "Und? Was soll ich deiner Meinung nach denn dann tun?" "Bleiben Sie in der Armee." "Bitte?!" "Ja, Sie haben schon richtig gehört. Dort könnten Sie sicherlich mehr bewirken. Entweder Sie machen sich dort für das Volk stark oder sie überlassen das mir." "Mit anderen Worten, du willst, dass ich in der Armee für dich spioniere?" "Öh... na ja. So könnte man das vielleicht nennen... Aber das wäre doch in jedem Fall besser als wenn Sie die Armee einfach so sang und klanglos verlassen. Nichts könnten Sie damit bewirken, höchstens dass das Volk vielleicht noch mehr erniedrigt wird." "Schon gut! Ich hab es ja verstanden. ....Ich soll in der Armee bleiben und so tun als wäre nichts geschehen, dir jedoch alle wichtigen Informationen übergeben, sodass quasi keine Massnahmen der Armee mehr ausgeführt werden können." "Sie haben ganz genau verstanden, was ich meine." "Hhm, ich werde darüber nachdenken." "Na das will ich hoffen. Aber im Moment ist Senorita Aprender immer noch am wichtigsten. Sie wird doch wieder gesund?" "Sie ist auf dem besten Wege. Sie hatte vorher schon kaum noch Fieber." "Sehr gut, dann könnte sie eventuell morgen schon mit einem Schiff abreisen. Je länger sie sich bei Ihnen aufhält, umso gefährlicher wird es für sie. Wir müssen sie so schnell wie nur möglich in Sicherheit bringen." "Ja, das weiß ich auch." "Gut. Seien Sie sich sicher, dass ich morgen noch einmal vorbei schauen werde, auch wenn es mir gar nicht liegt mich tagsüber auch nur irgendwo zu zeigen." Er lief das Dach entlang und sprang auf das nächste. "Und denken Sie gut über Ihre Entscheidung nach, Gabriel!" rief Zorro während er in der Dunkelheit verschwand.

Kurz sah er dem Maskiertem nach dann blickte er wieder empor in den Himmel. Noch mehr Gedanken schwirrten ihm nun durch den Kopf. Er dachte nach und irgendwie musste er Zorro recht geben. Wenn er seinen Posten so einfach verlassen würde, dann würde das an der Unterdrückung des Volkes auch nichts ändern. Vielleicht konnte er dem Volk wirklich nur helfen, wenn er seine Stelle behielt, Zorro Informationen weiter gab und Raymond auch zwischen drin selbst durch seine Aufträge pfuschte. Er wusste es nicht genau. Also entschied er sich, sich auf dem Sofa nieder zu lassen, um auch noch ein wenig Schlaf zu finden.

Die Sonne strahlte hell durch das Fenster als Adorar aufwachte. Sie setzte sich langsam im Bett auf und blickte um sich. Dann stand sie auf und verließ das Zimmer. Sie erinnerte sich daran, dass sie ja ohnmächtig gewesen war als Gabriel am Vortag in seine Wohnung gebracht hatte und sie deshalb gar nicht mal wusste wie er überhaupt lebte. Leise verließ sie ihr Zimmer und steckte den Kopf interessiert zur gegenüberliegenden Zimmertür hinein. Dort sah sie Gabriel, der gewisser Maßen in einer eher sitzenden als liegenden Haltung auf dem Sofa schlief. Sie lächelte, betrat den Raum, ging auf in zu und ließ sich vor ihm auf dem Boden nieder. Eine Zeit lange sah sie ihn einfach nur an.

"Sie schlafen so friedlich....." Wieder lächelte sie. Doch dann senkte sie ihren Blick langsam und sah zu Boden. "Wissen Sie, es fällt mir sehr schwer, Sie jetzt schon wieder zu verlassen, wo wir uns doch erst begegnet sind.... Aber trotzdem hab ich das Gefühl nach dieser kurzen Zeit, die ich mit Ihnen zusammen verbrachte, schon mehr als jeder andere über Sie zu wissen.... Ich bin dankbar, sehr dankbar, dass Sie mir begegnet sind." Sie erhob sich ein wenig, beugte sich zu ihm und küsste ihn auf die Stirn. Danach ließ sie sich langsam wieder auf dem Boden nieder und sah ihn eine Weile einfach nur glücklich an, bis er jedoch aufwachte. "Senorita... Wie geht es Ihnen?" Sie lächelte. "Bestimmt besser als Ihnen." Er sah sie verständnislos an. "Na, so wie Sie geschlafen haben. ...Ich meine, in der Lage... Ihnen müsste doch alles weh tun?" "Ach, nicht der Rede wert. Machen Sie sich doch darum keine Gedanken." "So? Warum denn nicht? ...Wegen mir haben Sie doch in dieser unangenehmen Lage schlafen müssen...." "Erstens: Es war nicht der Zwang, der mich dazu trieb und zweitens... bin ich noch lange nicht so alt, dass ich deshalb eine Nacht mal nicht so schlafen könnte..." Erst sah Adorar ihn nur an, dann musste sie jedoch lachen. Gabriel blickte nur verdutzt auf die am Boden sitzende und lachende Adorar, dann fing er schließlich auch an ein wenig zu lachen.

"Es tut mir sehr leid, dass ich Sie gerade jetzt stören muss...." kam es auf einmal vom Fenster. Adorar und Gabriel drehten sich ruckartig zum Fenster, dass immer noch offen stand. Es war Zorro, der durch das offene Fenster zu ihnen in das Zimmer sprang.

"Zorro?" fragte Adorar verblüfft und auch etwas ängstlich. Gabriel schien dies bemerkt zu haben. "Keine Angst. Er steht auf unserer Seite. Er ist hier, um Ihnen zu helfen, das Land zu verlassen." "Ganz recht. Genau so ist es. ...Senorita, wenn Sie gestatten... Unser letztes Aufeinandertreffen war ja sehr turbulent. Ich hoffe Sie verzeihen mir." Er zog seinen schwarzen Hut vor ihr und verneigte sich kurz. "Ich habe Ihnen bereits verziehen. ...Ich war nur bis gerade eben noch etwas skeptisch. ...Aber zwischen Ihnen und Lieutenant Gabriel müssen ja jetzt anscheinend alle Missverständnisse geklärt sein, sehe ich das richtig?" "Ähm...äh....ja. So wird es wohl sein." meinte Zorro nachdem er Gabriels Gesichtsausdruck gesehen hatte, der nicht gerade sehr begeistert aussah. "Ihnen scheint es wieder besser zu gehen? Das freut mich wirklich sehr. Allerdings muß ich nun mit dem Lieutenant und Ihnen, da Sie ja wieder gesund sind, besprechen wie Sie am besten unbemerkt auf das Schiff gelangen, um das Land zu verlassen. Deshalb bin ich hier. Ich hoffe Sie verstehen das." "Natürlich. ...Ich bin Ihnen dankbar, dass Sie mir dabei helfen wollen." "Senorita, es ist meine Aufgabe den Unterdrückten zu dienen." Sie lächelte ihn an und nickte. Zorro wandte sich an Gabriel. "Lieutenant. Sie wissen, wie die Lage ist. Am Hafen sind unzählige von Soldaten posizioniert. Es wäre nicht leicht dort vorbei zu kommen. Doch mit Ihnen als Lieutenant wird das schon mal leichter." "Ich verstehe." "Nun ja.... Trotzdem können Sie nicht einfach jemand auf das Schiff bringen auch wenn Sie zur Armee gehören. Verstehen Sie? Es würde dennoch auffallen." "Was schlägst du dann vor?" "Die Senorita muss alleine gehen. Sie können nur dafür sorgen, dass die Soldaten sie nicht beachten." "Wie soll ich das denn bitte anstellen?!" "Nun überlegen Sie doch einmal. Sie sind einer der Oberbefehlshaber der Armee. Es wäre ein leichtes für Sie den Soldaten einen anderen Auftrag zu erteilen. Wenn Sie etwas sagen müssen Ihre Männer Ihnen doch gehorchen, oder ist es nicht so?" Er lächelte geheimnisvoll. "Natürlich. Ganz bestimmt, wenn sie eher Zorro in die Finger bekommen könnten als die Schiffe zu überwachen..." "Sie werden sie ablenken?" stieß Adorar hervor. "Ja, etwas anderes bleibt uns kaum übrig. Zumal es auch noch ein paar mehr Leute sind, die von der Armee gesucht werden und mit diesem Schiff fliehen müssen um sich in Sicherheit zu bringen. Sie werden also nicht alleine sein." "Danke." lächelte sie glücklich. "Wie ist es mit ihrem Vater, Senorita? Wo hält er sich auf?" lenkte Gabriel ein. "Er ist noch hier in der Stadt... Er würde niemals ohne mich gehen. Doch ich treffe ihn nicht sehr oft. ...Er dachte er könnte mich dadurch schützen. ...Das die Armee in der Zwischenzeit heraus gefunden hat, dass ich seine Tochter bin, weiß er wahrscheinlich noch nicht..." "Ich werde ihn aufsuchen. Das ist ein Kinderspiel für mich. Dann werden Sie ihn vielleicht schon bald wiedersehen." "Danke. Vielen Dank." "Und....wie stellst du dir vor, dass das Ganze ablaufen soll?" fragte Gabriel Zorro. "Senorita Aprender sollte sich am Hafen erst einmal verdeckt im Hintergrund halten. Sie, mein lieber Gabriel sollten sich allerdings bei ihren Soldaten aufhalten, um ihnen dann, wenn ich erscheine den Befehl zu erteilen mich zu verfolgen. Und zwar alle! Bis auf Sie natürlich... Sie können dann die Senorita aus ihrem Versteck holen und auf's Schiff bringen. ...Ich werde früh genug erscheinen. Machen Sie sich also keine Sorgen. Es wird schon alles so wie geplant ablaufen." Er nickte den beiden zu. "Lieutenant, wir sehen uns. Und Ihnen Senorita wünsche ich viel Glück. Sie werden das schon schaffen. Also dann, Adios!" Er verneigte sich noch einmal kurz vor ihr und sprang dann wieder aus dem Fenster und lief über die Dächer entlang davon.
 

Kurze Zeit später liefen Senorita Adorar und Gabriel eilig durch die Gassen, die sie zum Hafen führten. Adorar trug einen weiten Umhang und verbarg ihr Gesicht unter einer Kapuze, für den Fall, dass sie doch von irgendjemand gesehen wurde. Sie hielten an als die schmale Gasse endete und sich vor ihren Augen der Hafen, an dessen Anlegestellen riesige Schiffe standen, erstreckte. "Bleiben Sie hier und verstecken Sie sich. Ich werde aufpassen, dass niemand in ihre Nähe gelangt." "Ja. Ist in Ordnung. ...Für den Notfall bin ich trotzdem ausgerüstet." Sie öffnete ihre Hand und Gabriel erkannte darin ein Messer. "Ich hoffe jedoch, dass Sie davon nicht Gebrauch machen müssen. ...Blut an ihren unschuldigen Händen..." Sie lächelte ihn an. "Gabriel, gehen Sie jetzt besser. Zorro könnte jeden Moment auftauchen." Er nickte ihr zu und ging dann, drehte sich jedoch noch einmal kurz nach ihr um und sah wie sie sich hinter Fäsern zusammen kauerte. Mit entschlossenem Gesichtsausdruck marschierte er auf die Soldaten zu, die überall an den Anlegestellen positioniert waren. "Lieutenant Gabriel! ...Was machen Sie denn hier?" Gabriel drehte sich um und erkannte hinter sich den erstaunten Sargent Gonzales. "Gonzales?" "Ja. Der Kommandant sagte Sie seien verhindert, deshalb habe ich hier die Aufsicht übernommen. ...Er hätte Sie sonst nämlich hier eingeteilt. ...War ziemlich sauer, dass Sie gestern seinen Auftrag verpasst haben." "Ich bleibe hier. Sie könnten für mich Laufbursche spielen und dem Kommandant bescheid sagen." Gerade als Gonzales protestieren wollte schrien einige der Soldaten auf. "Zorro!!" "Dort oben!!" Gabriel grinste. "Zorro, da bist du ja endlich..." "Lieutenant, was sollen wir tun?" "SETZ IHM NACH!!" Alle Soldaten sprangen auf ihre Pferde und auch Gonzales ließ sich in den Sattel seines Rosses fallen. "LOS, IHM NACH! BEVOR ER ES SICH ANDERS ÜBERLEGT!" schrie er und trat sein Pferd hart in die Flanken, sodass es sich aufbäumte und dann los präschte. Gabriel duckte sich hinter etlichen Kisten und andere Gepäckteile. Keiner von den Soldaten sollte sehen, dass er zurück blieb während die anderen Zorro nachjagten. Nachdem alle die Hafenstraße runtergeritten waren, schlüpfte Gabriel schnell wieder aus seiner Deckung. Er sah kurz hoch zum Felsen. Zorro stand immer noch dort. Er nickte dem Lieutenant zu, lenkte dann sein Pferd in die andere Richtung und verschwand. "Danke..." flüsterte Gabriel leise. Dann rannte er zurück zur kleinen Gasse, in der Adorar immer noch hinter den Fäsern geduckt saß und auf ihn wartete. "Die Luft ist rein. Beeilen Sie sich Senorita." Er streckte ihr seine Hand hin und half ihr somit beim Aufstehen. Dann rannten die zwei hinüber zum Schiff, vor dem nun keine Wachen mehr standen. Nicht nur sie auch andere Rebellen schienen diesen Moment zu nutzen und betraten eilig die Rampe, die auf das Schiff führte. Ein paar Schritte davor blieb Adorar plötzlich stehen. "Senorita?" Sie senkte ihren Kopf. Gabriel drehte sich um und ging auf sie zu. Er legte die ihr die Hände auf die Schultern. "Wissen Sie, was ich ihnen verspreche, ...wenn wir die Armee entgültig gestürzt haben, werden wir uns ganz bestimmt wieder sehen." Sie blickte zu ihm auf mit einem Lächeln auf dem Gesicht. Allerdings erkannte er auch Tränen in ihren Augen. "Dann werden wir uns also wiedersehen?" Sie ließ sich an seine Brust fallen. Er legte seine Arme um sie und schloss für einen kurzen Augenblick seine Augen. Dann ließ er sie wieder los. Auch Adorar ging wieder einen kleinen Schritt zurück und sah ihm ins Gesicht. Eine einzelne Träne lief über ihre Wange. "Ich werde auf Sie warten." meinte sie unter einem Lächeln. "Danke für alles." fügte sie hinzu. Er griff nach ihrer Hand und drückte sie kurz. "Passen Sie auf sich auf." Sie nickte und sah ihn nochmals an. Dann strich sie kurz mit ihrer Hand über seine Wange, lächelte, drückte seine Hand, ließ sie los und rannte dann die Rampe entlang, auf das Schiff. Wortlos sah er ihr nach, bis sie verschwunden war. Gleich darauf wurde die Rampe hochgeklappt und das Schiff stoch langsam in See. Er sah ihm nach und erkannte Adorar, die an der Reling stand. Der Umhang und ihre langen Haare flatterten im Wind. Ihre Lippen bewegten sich und er wußte, was sie eben in den Wind geflüstert hatte. 'Ich werde auf Sie warten.'

"Ja, sobald die Armee gestürzt ist werden wir uns wiedersehen, Senorita."
 

~The End~
 


 

So, ihr Lieben!

Das neue Jahr 2003 fängt gut an, denn ich hab es endlich geschafft diese Story zu Ende zu schreiben! Kleines Neujahrsgeschenk!

Na ja, ihr musstet aber auch wirklich lange warten... Das tut mir immer noch leid! Und ich hoffe, dass sich das wenigstens gelohnt hat und euch der Ausgang der Geschichte auch gefällt.

Hhm, okay, wer sagt was von Ausgang? Eigentlich wäre das noch lange kein Ende, zumal man ein paar Fälle in denen Zorro und Gabriel zusammen arbeiten ruhig schreiben könnte. Oder auch ein Wiedersehen mit Adorar...

Aber ich für mich möchte hier einen Schlussstrich ziehen. Ich denke, das ist schon zu verstehen!

Tja, ich widme mich jetzt eben noch mehr Ev & Ami!! ^-^

Ob man sich dem noch mehr widmen kann, als Dodori und ich das eh schon tun, ist die Frage...
 

Kleine Info:

Adorar wie Aprender sind spanisch.

Adorar bedeutet "lieben (auch anbeten)"

Aprender - "lernen"
 

Tja, das war 's dann also von mir!

Machts gut! Und besucht mich mal wieder!
 

Eure Kinoko-chan
 

P.S.: Akemashite Omedeto!



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  LammL
2012-05-01T23:00:11+00:00 02.05.2012 01:00
Wow, das war so süß
Sweet

Bye ^^
Von:  Draconian
2007-10-18T22:15:52+00:00 19.10.2007 00:15
ich machs mal kurz: MEHR! O_o
Von: abgemeldet
2003-06-13T01:27:28+00:00 13.06.2003 03:27
Hey,
ich hab grad deine Story gelesen.
Mir haben beide Teile sehr gut gefallen, du triffst die Figuren aus der Serie sehr genau (soweit ich sie in Erinnerung habe... *zwinker*) und der Plot entspricht auch wunderbar der Serie, so das ich es schon sher schade finde, dass es deine Geschichte wohl mie als Zorro-Folge geben wird.
Was Gabriel angeht, so muss ich sagen, er war mir immer irgendwo zwischen absolut unsympathisch und sympathisch.
Und der Kruzauftritt von Gonzales ist haargenau getroffen,
der arme Kerl hat die Clownsrolle der Serie.

Wenn ich noch mal Zeit und Muse hab, werd ich dir die paar Rechtschreibfehler die ich noch gefunden habe, rüberschicken. Sprachlich bist du auch sehr gut, vor allem macht es nochmal merh Spass Geschichten ohne Fehler zu lesen.
Deswegen ein Lob an dich wegen
einem sehr gelungenem Text
sehr guter Charazeichnung
und wegen einem sehr gutem Sprachniveau.

gruss sean-bea

PS....
du kannst natürlich ne Fortsetzung schreiben...
oder aber eine neue Geschichte schreiben...
das liegt ganz bei dir
aber pass bei Fortsetzungen auf, das du irgendwann nicht vergisst zu sagen, jetzt ist aber schluss...
Von: abgemeldet
2003-05-21T16:00:47+00:00 21.05.2003 18:00
Hallo!
Ich fand den 2 Teil auch wieder gut!
Ich weiß nicht warum aber lässt du gerne Zorro etwas schwer von begriff erscheinen? Das kam mir nämlich so vor!
Aber warum soll es nicht weiter gehen?
Ich würde mich freuen wenn du das ganze weiter schreibst!!!

Bye Unkwon


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