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Forgive me, I'm a Vampire

Was wenn die Liebe bis in die Ewigkeit reicht
von

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Part 5: Awake in Drume

Meine Schritte wurden langsamer und unsicher gesetzt. Ich war mir nicht mehr sicher, ob ich überhaupt noch auf dem Weg war. Das Gewicht meines Freundes, das auf meinem Rücken ruhte, war mit einer der Gründe dafür. Doch eigentlich hätte mich dies nicht im Geringsten gestört, wäre da nicht diese elende Wunde an meiner Schulter. Mein Bedürfnis denn Alphawolf zu töten wurde immer größer. Aber weder war ich in der Verfassung dazu, noch hatte ich die Zeit dafür. Ich musste Alphonse so schnell es ging zu einem Arzt bringen. Ich zwang mich meinen Gang wieder zu beschleunigen, was ich sofort wieder bereute. Alles vor meinen Augen begann zu verschwimmen und ein Schwindelgefühl machte sich in mir breit. Ich blieb stehen und rieb mir mit der Hand über die Augen. Das muss doch gleich wieder vorüber gehen, dachte ich und wollte weiter gehen, doch geriet ich ins Straucheln und musste mich an einem Baum abstützen, um nicht umzufallen. Mein Atem ging in kurzen, raschen Stoßen, ich zitterte am ganzen Leib und der Schmerz in meiner Schulter drohte mein Bewusstsein zu trüben.
 

Großartig. Dass sich gerade jetzt der menschliche Teil meines Körpers melden musste, kam mir wirklich nicht gelegen. Ich hatte dafür keine Zeit, verstand das denn nicht einmal mein eigener Körper? Scheinbar nicht, denn kurz nachdem ich den Gedanken beendet hatte, verweigerten meine Beine den Dienst und ich sackte auf die Knie. Meine Finger krallten sich in der Rinde des Baumes fest. Ich musste weiter. Da konnte mein Körper so viel Protest aufbringen, wie er wollte. Ich durfte mir jetzt keine Pause gönnen. Das würde Alphonse das Leben kosten. Aber so sehr ich es auch versucht, die Kraft wollte nicht in meine Beine zurückkehren. Ich ließ meinen trüben Blick die Umgebung absuchen. Ich brauchte nur ein kleines, ein klitzekleines Tier, dem ich das Blut entnehmen konnte, dann wäre das alles kein Problem mehr. Aber nichts. Kein Funke Leben schien in diesem Wald zu sprühen, als hätte die Nacht, die sich mittlerweile wie ein Schleier über die Umgebung gelegt hatte, alles und jeden zum Schlaf verdammt. Als wären die Gewalten der Natur gegen mich. Ich fühlte mich so hilflos. So allein gelassen.
 

Mein Körper fühlte sich an, als sei er aus schwerem Blei. Meine Hand löste sich fast automatisch von dem Baum und ich legte sie auf den Boden, um mich abzustützen. Es fiel mir immer schwerer mich halbwegs aufrecht zu halten. Immer wieder wurde mir schwarz vor Augen, doch ich zwang mich dazu wach zu bleiben. Etwas, das ich nie für möglich gehalten hatte, war eingetroffen. Ich war kurz vor dem Einschlafen. Auch wenn dies eine andere Art des Schlafes sein würde. Ich spürte, wie die letzte Spur Kraft aus meinem Körper wich und ich endgültig auf dem Waldboden fiel. Nun war es aus. Jetzt konnte ich nicht mehr davor fliehen. Die Dunkelheit überkam mich und das letzte, was ich mitbekam, war, wie sich eine Träne den Weg über mein Gesicht bahnte. 'Es tut mir Leid, Alphonse...', dachte ich, bevor die weite Schwärze mich umfing.
 

Ein leises Plätschern drang entfernt an mein Gehör. Was war das? Wasser? Hatte es etwa begonnen zu regnen? Das Geräusch verstummte und ein warmes Gefühl nahm dessen Platz ein. Nein, das konnte kein Regen sein. Langsam wich die Finsternis um mich herum. Schwerfällig öffnete ich meine Augenlider und sah an eine, braun angestrichene, Decke. Wo war ich? Was war geschehen? Nur schemenhaft konnte ich mich an die Geschehnisse des Abends erinnern. Ich hatte Alphonse zu mir eingeladen... wir waren in meinem Zimmer... dann kamen die Tölen... das Haus hatte gebrannt... ich bin geflohen...und Alphonse, er lag vor meinem Bett... Alphonse!

Erschrocken fuhr ich hoch. Ein stechender Schmerz durchzuckte meine Schulter und aus Reflex presste ich meine Hand auf die schmerzende Stelle.
 

„Du hast es immer noch nicht gelernt.“, drang eine amüsiert klingende Stimme an mein Ohr. Sofort wand ich meinen Blick zur Tür.

„Wie denn auch? Ich war noch nie in einer solchen Situation, Roy!“, gab ich der schwarzhaarigen Person die, sicherlich erwartete, Antwort. Sein Blick wurde ernster und ich merkte, dass ihn irgendetwas bedrückte. Niemals zuvor hatte er so geschaut, weshalb mich dieser Ausdruck auf seinen Gesichtszügen verwirrte.

„Was ist geschehen?“, entfloh die Frage unvermittelt meinen Lippen. Er sah mich nicht an, wand einfach nur seinen Blick aus dem Fenster, auf der anderen Seite des Raumes.

„Wir haben ein Opfer zu beklagen.“, antwortete er leicht abwesend.

„Bitte?“, fragte ich ihn und erst Sekunden später realisierte ich, was er mir damit mitgeteilt hatte. Was war passiert, nach dem ich das Haus verlassen hatte?
 

„Unser Wohnsitz in Ressembool ist niedergebrannt. Ich kam erst an, als er bereits komplett in Flammen stand. Niemand konnte mehr hinein... oder hinaus...“

„Sag mir nicht, sie...“, unterbrach ich ihn und der Blick, den er mir darauf hin schenkte, verriet mir alles. Doch, sie war zu diesem Zeitpunkt noch im Haus. Riza hatte es nicht mehr hinaus geschafft. Unser Clan war um ein weiteres Familienmitglied geschrumpft. Etwas fassungslos starrte ich den Schwarzhaarigen an. Das durfte nicht wahr sein.

„Was ist mit Alphonse?“, fragte ich dann. Vielleicht um mich selbst von dem zuvor Erfahrenen abzulenken, doch auch um mich nach dem Befinden des Jüngeren zu erkunden.

„Er schläft momentan. Er hat großes Glück gehabt. Wenige Minuten später und man hätten ihn nicht mehr retten können.“, erklärte Roy mir und auch er schien froh über dem Themenwechsel.
 

Erleichtet atmete ich auf. Mein gesamter Körper entspannte sich. Mir war gar nicht bewusst gewesen, dass ich jeden Muskel in meinem Körper angespannt hatte, bevor ich dies erfuhr. Er war außer Gefahr. Er hatte es überlebt. Roy schien bemerkt zu haben, wie die Spannung aus meinem Leib wich und aus seinen Lippen erkannte ich ein seichtes Lächeln.

Ich schlug die Decke zurück und schob meine Beine aus dem Bett. Als sie auf den von Paket überzogenen Boden trafen, richtete ich mich vollends auf und lief zum Fenster. Draußen schien die Sonne, doch das Fenster lag im Schatten des Hauses. Eine große Grünfläche erstreckte sich vor dem Haus und ab und an wurden die Wiesen von roten oder gelben Flecken geziert. Blumen vieler Arten wuchsen mit den Gräsern auf diesem Stück Natur heran. Ein sanftes Lächeln lag auf meinen Lippen. Ein solcher Anblick war in Ressembool immer nur im Hochsommer anzutreffen und auch nur, wenn sich jemand gut um die Felder gekümmert hatte.
 

Ich vernahm, wie der Ältere langsam näher kam und kurz darauf spürte ich, wie er seine Arme um meine Taille legte. Ich störte mich nicht daran, immerhin war ich solche Gesten seinerseits gewohnt.

„Wo sind wir eigentlich?“, erkundigte ich mich.

„In dem Dorf Drume. Es liegt südöstlich von Ressembool. Hier ist es ziemlich ruhig und die Bewohner-zahl liegt knapp über hundert. Nichts desto trotz sehr belebt. Jeder ist freundlich zum anderen und auch Fremde werden mit offenen Armen empfangen. Einfältig, wenn du meine Meinung hören willst.“, erklang seine Stimme nahe meines rechten Ohrs.

„Nein, das ist Gastfreundlichkeit, Roy.“, meinte ich leicht grinsend.

„Wärest du nun so freundlich und würdest mir verraten, wo ich Alphonse finden kann?“, fragte ich, während ich mich aus seiner Umarmung befreite.

„Die Tür raus, den Gang links runter und dritte Tür rechts.“

„Es sei dir gedankt!“, grinste ich und verließ den Raum.
 

Ich folgte der Beschreibung des Älteren und stand schließlich vor besagter Tür. Zaghaft klopfte ich an. Die Antwort blieb aus. Was hatte ich auch erwartet? Das er schon wieder wach war? Ich umfasste die Klinke, drückte sie hinab und schob die Tür auf. Ein Raum, der dem, indem ich erwacht war, sehr ähnlich schien, erstreckte sich nun vor mir. Meine Augen erfassten sofort das Bett, das an der Wand gegenüber dem Fenster stand. Oder eher gesagt, denjenigen, der sich darin befand. Langsam trat ich näher heran. Seelenruhig lag Alphonse in die weiche Decke gekuschelt da und schlief. Seine langen hellbraunen Haare hoben sich leicht von dem weißen Kissenbezug ab. Er machte einen so friedlichen Eindruck. Wenn man ihn sich so besah, würde man nicht glauben, was hinter ihm lag. Sanft strich ich ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht, worauf er ein leises Murren von sich gab und sich noch etwas in den weichen Stoff des Kissens kuschelte. Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen. Er sah niedlich aus, wenn er so ruhig schlief.
 

„Edward!“, drang eine kindhafte Stimme von der Tür zu mir durch und einen Moment später hing Elena an mir und klammerte sich an mich. Fast, als hätten wir uns seit mehreren Monaten nicht mehr gesehen. Ich strich ihr über den Kopf.

„Was denn so stürmisch heute?“, fragte ich, als ich sie sanft von mir löste und mich hin kniete um mit ihr auf einer Augenhöhe zu sein. Sie sah mich mit ihren großen Kulleraugen an und strahlte über das ganze Gesicht.

„Ich hab dich vermisst!“, sagte sie und drückte sich wieder in meine Arme. Und wieder bewies sie mir, wie anhänglich sie sein konnte. Ich musste schmunzeln.

„Wieso hast du mich denn vermisst? Wir haben doch gestern noch zusammen in Alphonse' Zimmer gesessen.“, fragend sah ich auf den kleinen blonden Haarschopf hinab. Sie hob den Blick und ihre grünen Augen strahlten Verwirrung aus. Hatte ich jetzt etwa etwas Falsches gesagt?

„Nein, das war doch vor einer Woche!“

Vor einer Woche? Verdammt, wie lange war ich den geistlich abwesend gewesen? Ich lächelte sie an.

„Ach ja, stimmt. Ich hab es noch so gut in Erinnerung, weshalb ich dachte, es sei gestern gewesen!“, log ich und richtete mich wieder auf, dabei die Jüngere auf den Armen haltend.
 

Mein Blick wand sich zur Tür, die immer noch offenstand und in der Mister und Miss Linu standen. Miss Linu schüttelte leicht den Kopf.

„Elena, ich hab dir doch gesagt, dass du nicht so stürmisch sein sollst!“, tadelte die Blondine ihre Tochter und betrat den Raum.

„Aber Mama, ich hab mich so gefreut!“, grummelte die Grünäugige und kuschelte sich leicht an mich. Ihre Mutter erwiderte nichts darauf und musterte mich.

„Ist bei dir alles in Ordnung, Edward? Roy schrieb uns, dass er euch im Wald von Angelos fand.“, leichte Sorge schwang in ihrer Stimme mit. Ich nickte bestätigend.

„Ja, um mich brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen.“, antwortete ich lächelnd und wollte das kleine Mädchen auf meinem Arm absetzten, doch sie klammerte sich an mich, als hätte sie Angst, dass ich gleich wieder verschwinde, sollte sie von mir ablassen.

„Kleines, du wirst ihm sicher schon zu schwer.“, kam ihr Vater mir zur Hilfe. Ich lächelte Bedankend, denn die Blondine löste sich endlich von mir. Etwas trotzig trottete sie zum Bett und setzte sich auf die Bettkante. Ihr Blick kündete ihr Vorhaben schon deutlich an.
 

„Lass ihn schlafen.“, riet ich ihr und wand mich dann an die beiden Erwachsenen.

„Sagen Sie, was hat Roy ihnen noch erzählt?“

„Nicht viel. Er wusste, dass wir überall nach euch suchten. Als wir dann vor zwei Tagen seinen Berief erhielten, sind wir sofort her gekommen. Hier haben wir noch kein Wort mit ihm gewechselt. Liegt wohl daran, dass wir ihn noch nicht gesehen haben.“, klärte Mister Linu mich auf. Ich nickte leicht.



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  SakuraxChazz
2009-05-17T16:54:04+00:00 17.05.2009 18:54
Ist ja traurig mit Riza, das verzeiht Roy diesen Tölen nie da bin ich sicher!
Eine Woche O.O das ist aber schon echt lang^^ Ob Al überhaupt noch aufsteht na ich werd es ja sehen wenn ich weiter lese xD

LG SakuraxChazz
Von:  Noveen
2009-03-01T00:04:56+00:00 01.03.2009 01:04
._.

wow, tolles kapi!

Bin schon gespannt was passiert wenn Al wieder wach wird xD
*hibble*

schnell weiter >.<
Von: abgemeldet
2009-02-24T19:50:02+00:00 24.02.2009 20:50
T_T arme Riza! Find ich voll traurig...
Aber ansonsten wieder mal richtig toll geschrieben.
LG
Von:  Zocker_Syrus
2009-02-24T15:43:46+00:00 24.02.2009 16:43
Das war war mal wieder geil! *-*
Nur schdae das Rizu nicht mehr da ist! T.T
Aber Ed und Al haben überlebt! *-*
Ahh, du hast das soo süß beschrieben, wie Ed al Beobachtet hat! *-*
Weiter so! *-*
Freu mich schon auf nächste Kapi! <3
Von: abgemeldet
2009-02-23T23:58:21+00:00 24.02.2009 00:58
oooh,wie süß....(kann es sein,des ich mich wiederhole???)
bei der stelle,wo roy seinen arm um ed gelegt hat...*seufts* gänsehautstelle xD *.*schönes chapter...der verlust wird doch wohl gerächt?!
bis zum nächsten kappi
cia lg
Von:  Sehun
2009-02-23T20:14:37+00:00 23.02.2009 21:14
*___*
ich fand es toll.. und..
ich warte....warte aufs nächste kapi...das das auch toll wird *__*

biitteee schreib schnell weiter~~

glg akaoni~
Von:  Sternenhirte
2009-02-23T18:47:31+00:00 23.02.2009 19:47
So der typische Satz:
Weiter *__*


xDD Du hast am ende der zweiten Seite Bereif oder sowas geschrieben^^
Sonst mal wieder richtig klasse *-*
mach weiter so ><
bist jedenfalls schneller als ich xDD

lg dein Aru


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