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Pleasant Presence

finales Kapitel
von

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Treffen im Regen

Regen? Schon wieder der Regen, sagte sich das Mädchen mit den langen Haaren. Diesmal aber war sie nicht traurig, sie musste ein wenig lächeln. Ran hatte zum ersten Mal wirklich gute Laune im Regen gehabt. Sie genoss es, wie das Wasser auf sie niederfiel und ihren Regenschirm bedeckte. Nass wurde sie nicht, aber darum ging es ihr nicht.

Die Langhaarige musste schmunzeln. Nun stand sie wieder, wie schon so oft, im Regen und dachte an all ihre Erlebnisse, die sie zuvor hatte. Anders, als beim letzten Mal, kamen nun die Guten zu Vorschein.

Hatte der Regen eine tiefere Bedeutung gehabt? Natürlich merkte Ran, dass fast alles, weswegen sie sich Sorgen machte, aber auch schöne Sachen passierten, während es regnete. Die Begebenheiten, die sie so lange verdrängt hatte und die wieder an die Oberfläche drangen, geschahen seinerzeit im Regen, die Begegnung mit vielen Menschen, fand in jenem Regen statt, so auch vor mehreren Jahren mit Shuichi Akai. Aber auch vor mehr als einem halben Jahr, standen sich die Beiden im Regen gegenüber. Es war schon merkwürdig gewesen, wieder darüber nachzudenken, aber alles war noch so real.
 

Fühlst du dich schwach?

Damals hatte Ran nicht gewusst, wie er es geschafft hatte, geschafft, so tief in ihre Seele zu blicken, dass er genau sagen konnte, was in ihr vorging. Zu erstaunt war sie, um zu reagieren und ihre Worte kamen nicht leicht über ihre Lippen. Damals hatte sie sich nicht so viele Gedanken darüber gemacht, wie er zu der Annahme kam, aber sie wusste, dass er Recht hatte. Sie fühlte sich schwach, viel zu schwach und hatte auch ihr Selbstvertrauen verloren. Der Glaube, dass sie wichtig für die Menschheit wäre, oder gar wichtig für das Leben, hatte er ihr wieder gegeben und das nur, durch einige wenige Worte.
 

Was ist aber, wenn man das Gefühl hat, dass man nichts für seine Mitmenschen tun kann? Ich hab das Gefühl, dass ich immer beschützt werde, aber nutzlos bin und die Menschen in Gefahr bringe, hatte Ran damals gesagt. Eigentlich wollte sie nur eine Bestätigung haben, ein Wort hätte gereicht und sie wäre am Boden zerbrochen, sie wäre nicht mehr sie selber und auch ihr Leben würde ihr keinen Sinn mehr zeigen. Nutzlos, das hatte sie damals gedacht, aber er konnte sie vom Gegenteil überzeugen und die Tage danach fühlte sie sich stark, so stark, dass sie gar nicht mehr daran dachte, was passiert war und an welchen Begebenheiten sie sich die Schuld gab.

Und dann kam etwas, mit dem sie nicht gerechnet hat. Akais Reaktion.

Sie war gänzlich anders, als bei einem anderen Menschen. Wäre es Sonoko gewesen, hätte sie Ran in die Arme genommen, ihr gesagt, dass sie sich keine Sorgen zu machen hat und das bald alles wieder gut werden würde. Selbst ihr Vater hätte sie aufgebaut, genau wie ihre Mutter und auch Shinichi wäre für sie da gewesen. Alle Menschen, hätten wohl so in der Situation gehandelt, hätten versucht ihr zu erklären, dass sie nichts Falsches getan hat, aber Akai war kein normaler Mensch, auch wenn sie es nie so bezeichnen würde.
 

Das ist doch Schwachsinn. Seine Worte kamen so hart und Ran bekam ihre volle Wucht gegen sich. Sie stand nur da und beäugte den Schwarzhaarigen, ohne sich zu rühren. Sie war am Boden und er brachte sie dahin, mit seinen Worten, aber dann kam der Teil, den sie nie vergessen würde.

Die Langhaarige schloss ihre Augen und lächelte leicht. Solange du nur versuchst einem Menschen zu helfen, sollte dein Gewissen rein sein, denn das alleine reicht manchmal schon aus. Wie Recht er damit doch gehabt hatte. Es reichte wirklich, wenn man selber versuchte einem Menschen zu helfen, man tat etwas Gutes und dies wusste man auch selber. Akai traf genau ins Schwarze. Auch wenn Ran nicht wirklich viel ausrichten konnte, wenn sie es nur versuchte, verfehlte es seinen Zweck nicht. Du bist ein Mensch, du kannst sicher nicht Jedem helfen und solltest dir deswegen keine Gedanken machen.

Akai wusste genau, was er sagen musste, er konnte es richtig gut, dabei kannte er sich gar nicht, hatte aber genau das getan, weswegen es ihr wieder besser ging.
 

Damals.

Auch damals hatte es geregnet, sie sprachen schon miteinander und trotzdem, kam ein altes und vertrautes Gefühl in ihr auf. Sie fühlte sich wohl, wohl im Regen und das nur, weil sie an seine Worte denken musste, die Worte, die sie wieder aufbauten und ihr halfen, weiter zu leben.
 

Doch dann wurde sie auch wieder traurig. Ihr ging es gut, aber ihm erging es Anders. Viel hatte sie zur damaligen Zeit heraus gefunden, von seiner Freundin, aber auch, dass er nun alleine war und keinen Menschen hatte, dem er Liebe schenken konnte. Ran hatte kein gutes Gefühl dabei gehabt, dass sie von allem erfahren hatte, das sie nichts für ihn tun konnte, obwohl er ihr so oft half. Am liebsten hätte sie ihn an die Hand genommen und sich nach einer Freundin für ihn umgeschaut, aber wer wäre die Richtige?

Schnell verwarf Ran diesen Gedanken. Wo sollte sie auch schon einen Menschen finden, der zu Akai passte? Sie kannte nicht einmal seine Vorlieben und wusste auch nicht, ob er wieder jemanden haben wollte, der genau so war wie Akemi oder ob ihm nicht eine andere Person lieber wäre. Was das anging, musste sie immer noch daran denken, wie sie zufällig Akai und Chris Vineyard gesehen hatte und wie viel die Beiden über den jeweils Anderen wussten. Vielleicht war sie ja die richtige Person gewesen, in die sich ein Mann wie Akai verlieben konnte, aber dann dachte Ran wieder daran, was er von der Frau hielt.
 

Es war nur zufällig gesagt worden, als sie von der Blonden schwärmte, wo Shuichi nicht gerade besonnen darauf reagierte. Vielleicht war die Idee, doch nicht so gut gewesen und außerdem, wie sollte Ran es anstellen? Sie schüttelte den Kopf. Nein, sie wollte sich nicht wieder einmischen, nicht so, wie sie es schon einmal getan hatte, als sie Akemis Akte mit sich nahm und prompt auf den jungen FBI Agenten traf.
 

Wenn Ran daran dachte, war sie niedergeschlagen, sie hatte alles Falsch gemacht, was man nur Falsch machen konnte und dennoch war er noch immer freundlich zu ihr gewesen und versuchte, was seine Wut anging, sich im Zaum zu halten. Ihr war bewusst, dass es wenig Männer gab, die genau wie Akai waren und sie war froh, dass er sie nicht anschrie, auch wenn es in dem Moment wohl besser gewesen wäre.
 

Ran hielt den Griff ihres Regenschirms nun noch stärker fest, während sie die Straße weiter entlang ging. Ein halbes Jahr hatte sie ihn nicht mehr gesehen, weder zufällig noch gewollt. Er war einfach nicht mehr da gewesen, wie vom Erdboden verschwunden. Er meldete sich nicht und sie war sich sicher, dass es ihre Schuld war, sie hatte sich zu sehr in alles eingemischt und aus diesem Grund, war er nun weg. Das Mädchen seufzte, sie blickte auf den Boden und setzte ihren Weg fort. Was hatte sie nur falsch gemacht, dass sich ein Mensch von ihr abwendete? Sie war traurig und musste daran denken, was ihr Shinichi damals gesagt hatte.
 

Nimm es dir nicht so sehr zu Herzen. Du hast versucht einem Menschen zu helfen und wolltest es nicht schlimmer machen. Es war keine Absicht gewesen und das weiß er sicherlich auch schon. Jeder der dich kennt, weiß, dass du niemanden schaden willst. Natürlich wollte sie keiner Person schaden, aber dennoch hatte sie einen Fehler gemacht und fühlte sich schlecht. Anders, als bei ihrem Vater oder bei Freunden, wusste sie bei Shuichi nicht, was in seinem Kopf vor sich ging und wie Nahe das alles für ihn war.

Mach dir doch nicht so viele Gedanken, du kannst nicht allen Menschen helfen, auch wenn du es gerne tun würdest. Nicht alle Menschen nehmen gerne Ratschläge anderer Menschen an. Genau so wenig wollen sie mit anderen Menschen über ihre Probleme reden. Auch das hatte Shinichi gesagt und er hatte Recht. Mit seiner Aussage, hatte er genau ins Schwarze getroffen und war zu ihr durch gedrungen. Akai wollte keine Hilfe von ihr und wie es schien, wollte er von keiner Person irgendwelche Hilfe haben. Dennoch, sie hätte ihm so gerne geholfen.
 

Ran war froh gewesen, dass Shinichi damals anrief und dass die Beiden darüber sprechen konnte. Ihrem Vater würde sie schlecht davon erzählen können, da dieser immer noch nicht gut auf Akai zu sprechen war, seit sich dieser in den Fall eingemischt hatte und erfolgreich, erfolgreicher, als der Meisterdetektiv, lösen konnte.

Während Ran daran dachte, merkte sie gar nicht, dass sie bereits an der Buchhandlung vorbei ging. Wo war sie heute nur mit ihrem Kopf? Als sie es wieder realisierte, machte sie sich auf den Weg zurück. Sofort ging das Mädchen hinein und sah sich, nach dem Englisch Buch um, welches sie brauchte.
 

Englisch war auch langweilig gewesen. Jodie hatte die Schule verlassen, befand sich aber immer noch in Japan und war, soweit Ran es wusste, in eine Entführung verwickelt worden, aus der sie, mit einer leichten Schussverletzung heraus kam. Das langhaarige Mädchen machte sich Vorwürfe, dass sie an Jodies Wesen gezweifelt hatte und besuchte sie jeden Tag im Krankenhaus, auch ein etwas älterer Mann war dort gewesen, aber sie wollte nicht nachfragen, wer er war.

Damals war Ran zu wütend gewesen, als raus kam, dass die Englischlehrerin früher selber beim FBI tätig war und den Agenten kannte, welchen sie ihr vorgestellt hatte. Jodie allerdings meinte, dass sie nicht wollte, dass ihr Geheimnis raus kam, weswegen sie so tat, als wären sie und Akai Fremde. Das Mädchen verstand es, auch wenn es schwer war, aber sie glaubte der blonden Frau, da diese keinen Grund hatte, zu lügen. Oder doch?
 

Ran überlegte, ob sie Jodie fragen sollte, was mit Shuichi war. Vielleicht konnte sie bei ihm etwas Erreichen, einfach würde es nicht sein, da die blonde Frau schon lange nicht mehr in Erscheinung getreten war. Die Langhaarige machte sich Sorgen, ob auch alles in Ordnung war, da das Verhalten ganz und gar nicht zu ihr passte, aber jemanden zwingen, sich unter die Leute zu mischen, war auch nicht ihre Art gewesen. Und vielleicht war es auch nicht so schlimm, wie Ran annahm, vielleicht war Jodie wieder in die Staaten zurück gekehrt oder machte dort nur Urlaub.
 

„Home, sweet home“, grinste Jodie. Sie nahm die schwarze Sonnenbrille ab und blickte auf den jungen Mann, der neben ihr stand. Wie immer, war Jodie fröhlich gewesen, vor allem, da sie den letzten Schlag der Organisation so gut überstanden hatten. Rena war wieder bei ihnen gewesen und konnte sich als richtiges Mitglied unter Beweis stellen und damit es ihr auch gelang, wurden die Agenten, wie Jodie, Akai, aber auch Camel, zurück gezogen und sollten sich erstmals wieder auf den Weg nach Hause machen. Es war sicherer, um die Organisation in Sicherheit zu wiegen, aber auch, um selber Energie zu tanken, während die Ablösung nach Japan kam. Drei Wochen waren die beiden Agenten wieder in den Staaten gewesen, drei Wochen im Hauptquartier, wo es nur um den Papierkram ging und drei langweilige Woche, ohne irgendwas tun zu können. Beide waren froh gewesen, wieder in Japan zu sein und sich erneut in den Kampf gegen die Organisation zu stürzen. Die Zeit war reif gewesen und sie hatten Grund zum hoffen, nun, da sie immer Informationen über die Organisation bekamen. Jedes Mal leitete Jodie diese an Conan weiter. Zwar wollte der Kleine nicht mit dem FBI arbeiten, aber dies hielt keinen davon ab, ihm die nötigen Informationen zu geben, da er selber auch in die ganze Sache involviert war. Jodie verstand zwar noch immer nicht, warum der Junge die Hilfe so vehement abschlug, aber was das anging, war er genau so stur wie Shu gewesen.
 

„Hmm....?“, murmelte Shuichi. Er ließ seine schwarze Sonnenbrille auf den Augen und zog aus seiner Jackentasche seine Schachtel mit den Zigaretten heraus. Im Vergleich zu Jodie fand er die drei Wochen viel zu schlimm, er musste nur rumsitzen und warten, bis in Japan irgendwas passierte, ehe sie eingreifen konnte. Abwarten war nicht gerade das, was Shuichi gerne tat, er hasste es, weil er wusste, dass man dadurch nicht helfen konnte oder sich selber einmischen konnte.

„Nun grummel nicht wieder. Wir sind doch schon zurück und bald hast du auch wieder mehr zu tun“, entgegnete die Blonde leicht grinsend. Shu hatte sich wirklich in der Zeit, wo er nicht arbeiten konnte, kein Stückchen verändert und genau das schätzte sie so sehr an ihm.

„Denk doch, was du willst. Ich bin, wie ich bin“, kam es dann von Akai, während er einen Zug an der Zigarette nahm.

„Rauchen ist ungesund“, warf Jodie ein. Sie schielte leicht zu ihm und schüttelte dann den Kopf. Es gab wirklich Dinge, die sich nie änderten, genau wie das Rauchverhalten von Akai. Dabei war er nicht einmal Kettenraucher, sondern tat es nur ab und zu, wenn er nichts zu tun hatte oder wenn er sich auf etwas Vorbereitete. Sonst, wenn er arbeitete, brauchte er den ganzen Qualm nicht und konnte auch Stunden ohne das Rauchen auskommen, aber dann kamen wieder Zeiten, wo er mehr davon zu sich nahm.

„Wirf es mir beim nächsten Gesundheitscheck vor“, säuselte Shuichi. Manchmal konnte ihm Jodie, wenn es darum geht, wirklich auf die Nerven gehen. Immer wieder sprach sie davon, wie ungesund das Rauchen war, aber das wusste er auch selber und trotzdem hörte er nicht auf. Wie alle schon wusste, war er nur Gelegenheitsraucher und zündete sich nicht so oft eine an, wie es andere Menschen taten. Ihm war klar, dass der Lungenkrebs auch nicht auf sich warten lassen würde, selbst wenn er weiter so wenig rauchen würde, dennoch aber konnte er erahnen, dass es bis zum Ausbruch lange dauern würde und in der Zeit, würde er schon die Organisation klein gekriegt haben. Alleine danach, wäre die Zeit reif und er würde in Ruhe sterben können.

„Darauf kannst du dich verlassen“, nickte Jodie murrend. Sie würde es ihm auf jeden Fall beim nächsten Check sagen, egal wie dieser aussehen würde.
 

Jodie musste leicht Grinsen, als sie sich vorstellte, wie es sein würde, allerdings wäre es dabei besser, hätte er ein schlechtes Ergebnis, da er ansonsten immer noch kontern konnte.

„Lass mich raten, du stellst es dir gerade bildlich vor?“, er verdrehte die Augen und ging dabei weiter gerade aus.

„Und wie. Du wirst schon sehen, es wird nicht gerade gut für dich aussehen“, entgegnete Jodie.

„Wenn du dich danach besser fühlst, dann mach es doch einfach.“

Shuichi war es Leid gewesen, sich andauernd mit Jodie über das Thema zu unterhalten. Er war nun einmal Gelegenheitsraucher gewesen und das konnte sie ihm nicht abgewöhnen. Es war auch gar nicht notwendig gewesen und wenn, würde er es schon alleine schaffen. Nur Akemi hatte bisweilen solch ein Glück gehabt, dass er nie in ihrer Nähe rauchte, aber die junge Frau war schließlich auch etwas Besonderes in seinem Leben. Nun aber war sie weg und dies brachte ihn und die Zigarette nur noch näher, dennoch dachte er auch an seinen Job und wurde kein Kettenraucher.

„Du weißt ganz genau, dass ich nicht will, dass dir irgendwas passiert, nur weil du rauchst“, warf sie ein.

„Was sollte schon passieren? Dass ich im Wagen rauche, während ich einen Unfall habe und dann alles explodiert? Ich bitte dich, Jodie. Das passiert nur in den schlechten Filmen, aber kaum in der Realität. Außerdem ist das Risiko, dass es mir passiert, noch geringer und wenn wir schon dabei sind, ich kann auch drauf gehen, wenn ich gleich über die Straße laufe oder wenn ich zu Hause die Treppen hoch steige“, meinte Shuichi.

„Haha, du weißt, wie ich das meine Shuichi“, raunte ihm die Blonde entgegen.

„Tu ich das?“, er grinste ein wenig gehässig dabei und schloss seinen Wagen auf. Zum Glück konnte dieser auch wieder hier her überführt werden. Akai hasste es, wenn er den Wagen einen Tag vorher, einem Agenten geben musste, der diesen anschließend zum Zielort brachte. Und wenn der Wagen nicht da stand, wo er stehen sollte, dann gab es mächtigen Ärger, auch wenn Akai nicht so sehr vernarrt in seinen Wagen war, wie andere Menschen.
 

„Ah...“, stieß Jodie wütend aus. Shu konnte sie wirklich aus der Fassung bringen, wenn er so war. Ohne ein Wort stieg sie in seinen Wagen und machte es sich da leicht bequem.

„Was wird das?“, wollte der Agent neben ihr wissen.

„Na was wohl. Du fährst mich nach Hause, das bist du mir schuldig“, sagte sie und rümpfte die Nase.

„Bin ich das? Und weswegen? Nenn mir einen Grund“, sprach Akai.

„Wie wäre es mit der Sache die deinen angeblichen Tod beschreibt?“, fragte sie ihn. Dabei hob Jodie die Augenbraue. Auch wenn viel Zeit vergangen war, so richtig über diese Sache, war sie nicht hinweg gewesen. Shu war einfach so zu dem Treffen gefahren und ließ seinen Wagen explodieren und blieb angeblich im Inneren, schwer verletzt. Und dann, wo sie schon langsam damit klar kam, tauchte er wieder unversehrt auf und hielt es, für das Normalste auf der Welt. Noch immer war die Blonde wütend auf ihn gewesen, vor allem, weil er um den Plan ein großes Geheimnis machte und keinem sagen wollte, wie er es geschafft hatte, zu entkommen.

„Hmmm...“

„Aber du kannst dem Ganzen auch entkommen, wenn du mir sagst, wie du das alles gemacht hast“, schlug Jodie vor. Vielleicht würde sie so heraus finden, wie er das alles gemacht hatte. Nun war sie einfach mal neugierig gewesen, wie Akai handeln und ob er es sagen würde. Sie wartete ab und grinste leicht.
 

„Schnall dich an“, sagte Akai nur mürrisch. Er kurbelte das Fenster herunter und hielt seinen Arm leicht nach draußen. Es war nicht kalt gewesen und auch, wenn er gerade erst draußen war, frische Luft tat gut und man konnte so am besten Abschalten, wenn Jodie wieder nörgelte.

„Na gut mein Lieber, aber denk ja nicht, dass ich das so auf sich beruhen lasse. Ich werd noch heraus finden, wie du das alles gemacht hast“, murrte die Blonde. Ihr gefiel es gar nicht, dass er sich lieber dafür entschied, sie nach Hause zu fahren, als ihr zu sagen, wie er seinen Scheintod inszenierte.

„Mir egal, versuch es doch“, forderte der junge Agent sie heraus. Nun war er es, der auf eine Reaktion wartete.

„Shu....! Das ist nicht fair und das weißt du auch.“

„Ich hab nicht darüber gesprochen, was fair ist und was nicht“, warf Akai ein. Er steckte den Schlüssel in die Zündung und startete seinen Motor. Dabei grinste er leicht und parkte aus, wobei er fast gegen ein anderes Auto gefahren wäre. Nicht wirklich, da er eigentlich nur Jodie damit ein wenig erschrecken wollte. Shu hatte in den drei Wochen viel dafür getan, dass sein Wagen wieder repariert wurde und es hatte sogar geklappt, da konnte er seiner Werkstatt danken, aber auch der japanischen Polizei, da diese seinen Wagen so gut, wie es nur ging, bergen konnten.

„Ich krieg es noch heraus“, versprach Jodie ihm. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und blickte nach draußen. Wenigstens hatte sie etwas, worauf sie sich nun freuen konnte und das war ihr zu Hause und die Badewanne.
 

„Wir sind da“, murmelte Shuichi und sah zu seiner Kollegin.

„Schon?“, fragte sie nach. Zum Glück war sie an seinen Fahrstil gewöhnt gewesen, ansonsten hätte sie geschrien. Er fuhr so schnell, dass sie viel eher an der Wohnung ankamen, als sie erwartet hatte.

„Ja“, meinte er dann darauf nur. „Willst du hier noch Wurzeln schlagen?“

„Kommst du nicht mit rein?“, fragte Jodie nach. Sie war ein wenig verwirrt gewesen und schnallte sich ab.

„Nein, ich fahr noch ein wenig in der Stadt herum“, sprach Shuichi murrend.

„Alleine?“

„Nein, mit meinem Wagen“, entgegnete er. Das konnte ja noch ein heiteres Gespräch werden, das wusste Shuichi.

„Wenn was ist, dann ruf mich einfach an, gut?“, wollte die Blonde wissen.

„Mach ich“, er verdrehte die Augen und nachdem sie ausgestiegen war, fuhr er wieder los, somit konnte er auch gut das nächste aufkeimende Gespräch verhindern.

„Shu...mach nichts, was du später bereuen wirst“, murmelte Jodie, während sie ihm nach blickte.
 

Weit aber kam Shuichi nicht. Wegen einer Straßensperrung musste er dann doch wieder zu sich nach Hause fahren und seinen Wagen abstellen. Dennoch aber wollte er noch nicht zu Hause bleiben, sondern ein wenig in der Stadt herum gehen. Es dauerte nicht lange, bis er zu den belebten Orten kam und sich umsah. Shuichi seufzte, es war schon so lange her gewesen, dass er auch so ausgelassen sein konnte und sich wie jeder andere Mensch benahm.
 

Nach langem Suchen hatte Ran endlich das Buch gefunden, welches sie für den Unterricht brauchte. Kurz blätterte sie alle Seiten durch, um sicher zu gehen, dass es auch das Richtige war und machte sich dann auf den Weg zur Kasse, um zu zahlen. Sie zog ihr Geld aus der Geldbörse heraus, nahm noch eine Tüte mit und steckte das Buch in diese.

Jetzt konnte sie wieder nach Hause. Ran blickte nach oben und sah aus dem Fenster, sie glaubte ihren Augen kaum. Shuichi Akai ging gerade die Straße entlang und war gar nicht weit von ihm gewesen.

Wie unter einem Zwang eilte sie nach draußen, hielt die Tüte mit einer Hand fest und blickte sich nun um, wo er ging, gerade aus oder in eine kleine Seitenstraße? Dann aber sah sie die schwarze Strickmütze und die Person, welche diese trug. Sofort lief Ran los, sie konnte kaum stehen bleiben und wollte einfach noch zu ihm.

„Warten Sie!“, rief das Mädchen.

Egal wie schnell sie sich auf den Weg machte, sie hatte immer wieder das Gefühl gehabt, als würden ihre Beine schwer wie Blei sein, so schwer, dass sie sie nicht mehr tragen könnten und dass alle Menschen sich viel schneller vorwärts bewegten, sogar er.

„Shuichi, warten Sie bitte“, kam es dann. Ran war außer Puste gewesen, auch wenn es nur wenige Meter waren, die sie lief.
 

Shuichi drehte sich um. Natürlich hatte er das Mädchen gehört und diesmal hatte er kein Earpiece im Ohr gehabt, wie sonst, da sein eigentlicher Arbeitstag erst am nächsten Tag war und nicht heute. Auch erkannte er, wer auf ihn zu gelaufen kam. Wie auch sonst, sprach er recht wenig, wenn nicht sogar gar nichts.

„Danke, dass Sie gewartet haben“, bedankte sich das Mädchen und blickte Shuichi an. Sie war wirklich erleichtert, dass er nun vor ihr stand, dass sie ihn gesehen hatte und nicht einmal zu Jodie deswegen gehen musste. Ein leichtes Lächeln huschte über ihre Lippen, als sie dem jungen Agenten gegenüber stand.

„Ist irgendwas oder warum sollte ich warten?“, er sprach nicht gerade um den heißen Brei herum, sondern brachte alles präzise auf den Punkt, auch wenn es andere Menschen vor den Kopf stoßen würde.

„Ich bin nur wahnsinnig froh, dass ich Sie wieder sehe“, sagte Ran leise. Sie spürte, dass er wohl noch sauer auf sie war und sie verstand es auch und trotzdem wollte sie nicht so einfach locker geben. „Hören Sie...was damals passiert war...es tut mir Leid, ich hätte mich nicht in Ihre Angelegenheiten einmischen sollen. Ich wollte einfach nur helfen und hab nicht darüber nachgedacht, was ich tue. Sicher haben Sie schon bemerkt, dass ich sehr oft einfach zu emotional handel, aber das ist nur, weil ich wirklich helfen will“, das Mädchen redete einfach darauf los, egal wie unsinnig es sein würde.

„So bist du eben, du handelst aus dem Affekt der Situation und denkst wenig darüber nach, aber ist das nicht genau das, was dich auszeichnet? Wegen dem bist du der Mensch, der du bist und die Menschen mögen dich schließlich auch deswegen. Und aus genau diesem Grund versteh ich nicht, warum du dich andauernd nur entschuldigst. Anstatt immer wieder zu sagen, dass du es nicht machen wolltest, solltest du lieber zu deinen Handlungen stehen“, warf der Agent ein. Natürlich war er nicht weich gewesen, nur weil es um Ran ging, ein Mädchen, dass im Leben noch nicht so viel Erfahrungen gesammelt hatte, dass sie so sehr zu ihren Handlungen stehen würde.

„Wie...wie meinen Sie...das?“, murmelte Ran. Sie hatte eigentlich schon verstanden, was er damit ausdrücken wollte und dennoch war sie sich nicht im Klaren gewesen, ob es auch wirklich stimmte und vor allem nicht, ob sie zu ihrer letzten Handlung stehen konnte.

„Du bist doch ein aufgewecktes Mädchen und ich schätze dich so ein, dass du weißt, was Gut und was Schlecht ist. Wenn du handelst, weil du einem Anderen helfen willst und dabei einen Fehler machst, nur weil es nicht das ist, was die Person von dir hören wollte, solltest du dir nicht immer die Schuld geben. Was bringt es dir?“, fragte Akai nach. „Egal wie oft du dich entschuldigst, es ändert doch nichts von dem, was du getan hast, also steh gefälligst zu diesen Handlungen oder du kommst nicht weit im Leben.“

Das langhaarige Mädchen blickte auf den Boden, seine Worte hatten sie berührt und trotzdem fühlte sie sich wieder schuldig, weil sie Akai mit den alten Tatsachen konfrontierte. „Ich weiß...aber...ich wollte Sie nicht wieder an alles erinnern“, sagte sie leise.

„Ich hätte sowieso an sie gedacht, egal ob du nun gekommen wärst oder nicht, oder denkst du, ich würde sie einfach so vergessen?“, wollte Shuichi wissen. Danach aber schüttelte er den Kopf. Warum sprach er mit ihr eigentlich wieder darüber?

„Hören Sie, wenn ich Ihnen irgendwie helfen kann, dann würde ich das gerne tun. Egal was es ist, Sie können immer zu mir kommen. Ich weiß, Sie werden sicherlich nicht ein Mädchen wie mich fragen, aber sollten Sie reden wollen, dann wäre ich da“, meinte das Mädchen.

„Das wird nicht nötig sein.“ Warum sollte er auch zu Ran gehen? Sie war unerfahren und würde ihm sicher schwer helfen können, wahrscheinlich würde sie gar nicht wissen, wie sie ihm helfen sollte.

„Gut, aber wenn...“, fing Ran an.

„Es wird kein wenn geben“, warf Shuichi ein.

„Ist gut“, nun blickte Ran wieder nach oben und überlegte, was sie sagen sollte. Es war wirklich schwer gewesen, bei Shuichi die richtigen Worte zu finden, Worte, die genau das beschrieben, was sie ihm sagen wollte. Eigentlich konnte sie alles mögliche sagen und er würde schon wissen, was sie damit ausdrücken wollte.
 

„Komm, ich bring dich nun nach Hause“, sprach Akai. Er hatte nicht vergessen, dass die Organisation noch da war und dass selbst schon Vermouth bei Ran zu Hause war. Es war viel zu unsicher gewesen, das Mädchen nun alleine nach Hause gehen zu lassen, zumal ein dumpfes Gefühl den Agenten beschlich, welchem er sofort nach gehen wollte.

„Nach Hause?“, wollte Ran leise wissen.

„Hab ich doch gesagt oder willst du noch irgendwo hin?“

„Nein, ich wollte auch nach Hause gehen, aber Sie müssen mich wirklich nicht nach Hause bringen, ich will Ihnen Ihre kostbare Zeit nicht stehlen“, warf das Mädchen ein.

„Ist mein Job, außerdem hab ich heute sowieso nichts zu tun“, entgegnete Shuichi.

„Haben Sie immer noch Urlaub?“

„Kann man so sagen“, er antwortete wieder einmal ziemlich kurz und knapp.

„So lange? Seit einem halben Jahr noch immer?“, sie hob die Augenbraue und blickte den Agenten an.

„Natürlich nicht. Ich bin vor einem halben Jahr wieder zurück in die Staaten und hab dort gearbeitet, aber wie du siehst, bin ich nun wieder hier“, log der Agent. Was hätte er ihr sonst sagen sollen? Natürlich nicht die Wahrheit.

„Verstehe...sind Sie wegen ihr hier?“, fragte sie leise. „Ach vergessen Sie es, Sie müssen nicht antworten.“ Ran kannte schon die Antwort, er musste wegen Akemi hier sein, es gab gar keinen anderen Grund.

„Also komm“, sagte der Agent erneut und machte sich auf den Weg zur Detektei.
 

Ran fiel es schwer, anfangs hinter ihm her gehen zu können, er war schnell, sehr schnell und dabei hatte er gar nicht seinen Wagen bei sich. Während des Weges war Ran ein wenig weiter hinter ihm gewesen und beobachtete den jungen Mann. Er tat ihr wieder so Leid, aber würde sie erneut davon anfangen, wäre es auch nicht die richtige Entscheidung.

„Danke, fürs herbringen“, das Mädchen sah bereits die Detektei und auch das Café, welches darunter lag. Sie waren nicht mehr weit weg gewesen und Akai schwieg den ganzen Weg über.

„Dann geh rein“, sprach er. Er musste sicher gehen, dass sie unversehrt bei sich ankam, jetzt da er wieder hier war, war er auch ein wenig dafür verantwortlich gewesen, dass Ran ohne Probleme heil nach Hause kam.

„Hören Sie...also...es ist schön, Sie wieder gesehen zu haben“, lächelte die Langhaarige. Sie war wirklich froh gewesen, dennoch hatte sie nicht vorgehabt, ihm zu sagen, dass sie sich schon über Jodie informieren wollte, was los war, aber in diesem Moment fand sie, dass es keine gute Idee war. Außerdem wusste sie auch nicht, wie Shuichi und Jodie zu Recht kamen und ob er es ihr nicht dann doch übel nehmen würde. „Denken Sie nichts Falsches über mich...ich hab Sie lange nicht mehr gesehen und machte mir Sorgen um sie“, sprudelten die Worte auch nur aus ihr heraus.
 

Kurz darauf wurde Ran auch schon in Akais Arme gezogen. Er hielt sie leicht dicht an sich gedrückt und machte einige Schritte zur Seite. Ran wusste nicht, wie ihr geschah, sie hatte die Augen geschlossen und als sie sie öffnete, merkte sie, in welcher Lage sie war. Sie wurde ein wenig rot an den Wangen und um die Nasenspitze und dennoch konnte sie noch hören, wie Schüsse fielen und wenn sie zur Seite sah, dann merkte sie, dass diese genau da eintrafen, wo sie vorhin gestanden hatte und anschließend wo er sie immer wieder weg zog. Ran hatte fürchterliche Angst gehabt, irgendwer schoss auf die Zwei und sie konnte nicht sehen, von wo diese kamen. Wenn sie versuchte darauf zu achten, konnte sie sehen, an welcher Stelle die Schüsse eintrafen, aber mehr auch nicht.

Sie hatte Angst, große Angst. Wie sollten sie hier nun aus dieser Situation heraus kommen, zumal auf offener Straße geschossen wurde und andere Menschen auch noch der Gefahr ausgesetzt waren, obwohl nur auf die Zwei geschossen würde. Aber sie konnte nicht wissen, was der Schütze gerade dachte und wie weit er gehen würde. Auch wenn Shuichi bei ihr war, sie konnte keinen klaren Gedanken fassen, innerlich sprach sie Gebete, zitterte und hielt sich an dem Agenten fest. Konnte er möglicherweise etwas Tun, zumal er auch die Schüsse irgendwie vorher gesehen hatte?

Verletzung oder Unfall?

Ran wusste nicht, was sie denken sollte. Zu groß war ihre Angst gewesen, auch nur irgendwas zu tun. Zwar war sie schon in einigen Situationen gewesen, die ziemlich hart waren, aber noch nie wurde so offensichtlich auf sie geschossen, dass sie sich als Ziel fühlte. Sie hatte fürchterliche Angst gehabt, war dann aber auch irgendwie froh gewesen, dass Shuichi bei ihr war und sie schützen konnte, selbst wenn sich wieder bestätigte, dass sie nur ein Klotz am Bein war, eine Person, die man beschützen musste. Es tat ihr Leid, aber momentan wusste sie sich nicht anders zu helfen.
 

Shuichi hingegen blieb ruhig. Mit der rechten Hand hielt er das Mädchen fest und drückte sie an sich, wenn es danach aussah, als würde Ran das Gleichgewicht verlieren. Eigentlich wollte er nicht in der Öffentlichkeit schießen, aber da nun selber auf ihn geschossen wurde, gab es wohl keinen anderen Weg, als selber das Feuer zu erwidern und genau so zu handeln, wie jene Person. Akai blickte sich um und versuchte heraus zu finden, von wo die Schüsse kamen, es war schwer, aber es gelang ihm.
 

Die Schüsse zuvor hatte er schließlich auch gemerkt, er spürte, dass irgendwas passieren würde, sein ungutes Gefühl sagte es ihm und deswegen zog er Ran schon zu sich, ehe dem Mädchen auch nur irgendwas Geschah. Wenigstens das war er ihr schuldig, da er wusste, dass der Grund, warum geschossen war, er selber war. Eine andere Möglichkeit gab es gar nicht, zumal Shuichi bekannt war, dass sonst nie eine Person auf die Moris schoss und schon gar nicht, auf die Tochter von Kogoro.
 

„Lass mich los“, zischte Shuichi. Er konnte zwar seine Waffe aus der Jackentasche ziehen und sie auf den Ort richten, wo er den Schützen vermutete, aber er konnte nicht schießen. Ran klammerte sich so sehr an ihn, dass sie ihn immer wieder nach hinten zog oder seinen festen Stand zunichte machte, sodass er nicht präzise genug schießen konnte. Es war gar nicht gut gewesen, wenn sie das machte, da die Gefahr nur noch stieg, dass irgendwas passieren würde.
 

„Aber...“, Ran konnte kaum was sagen. Sollte sie Akai wirklich los lassen? Aber was würde dann passieren? Sie konnte es einfach nicht und hielt sich weiter an dem jungen Agenten fest. Sie zitterte und schloss die Augen. Das alles war so schwer gewesen und sie wünschte sich, dass Shinichi nun bei ihr wäre. Shinichi, bitte hilf mir, ich weiß nicht, was ich tun soll, dachte sie sich und hoffte, dass er ihr irgendwie eine Antwort geben würde. Ein kleines Zeichen genügte, aber es kam einfach nichts. Immer wenn der nächste Schuss auf den Platz fiel, wo sie zuvor gestanden hatten, zuckte das Mädchen zusammen. Sie konnte von Glück reden, dass Akai wusste, wohin er gehen musste, um sie und sich zu schützen, aber dennoch war es noch nicht ausgestanden.

„Ich hab Angst“, murmelte das Mädchen leise. Die Schüsse waren viel zu nah gewesen, als das sie sich traute, Shuichi los zu lassen und darauf zu warten, was er ihr sagen würde. Wahrscheinlich sollte sie los laufen, aber das machte ihr noch mehr Sorgen.
 

Der Schütze grinste leicht. Es war wirklich ein schöner Tag gewesen und auch nicht umsonst, dass sich diese Person auf dem Dach positionierte und dort den ganzen Ort im Auge behielt. Ein leichtes Grinsen huschte über die Lippen der Person, während sie Akai und Ran erblickte. Sofort nahm sie die Gelegenheit wahr und feuerte auf den Agenten, doch zuerst sollte das Mädchen ein wenig verängstigt werden, wodurch Akai nur noch mehr auf ihre Sicherheit bedacht sein sollte.

Akai war ihr eigentliches Ziel gewesen, nur passte es ihr nicht, dass dieser die ganze Zeit über zu wissen schien, wo geschossen wurde und wo nicht. Egal wie sie es anstellte, Shuichi war einen Schritt voraus gewesen und konnte rechtzeitig handeln.

Der junge Agent war eine Gefahr gewesen, wenn man ihm gegenüberstand oder versuchte jemanden so zu erschießen, war er da gewesen und konnte die Person retten, deswegen gehörte er bei vielen auf die obere Abschussliste und trotzdem, konnte ihm keiner das Wasser reichen und er kam immer wieder durch.

„Verdammter Akai“, wisperte die Person wütend. Sie versuchte mit den Schüssen ins Schwarze zu treffen und sich nicht von diesen Gefühlen einlullen zu lassen, was nur schwer ging. Immer wieder traf sie daneben und dann erblickte sie auch schon die Menschenmasse, die starr auf das sah, was sich am Boden ereignete. Auch bemerkte sie, dass die Menschen ihre Handys zückten und im Begriff waren, die Polizei zu rufen. Das wäre gar nicht gut, weswegen schnell gehandelt werden musste.

„Heute kommst du noch so davon“, murmelte sie.
 

„Nun lass los“, Akai war leicht wütend gewesen. Er hasste es, wenn er sich wiederholen musste und vor allem, wenn es in einer solchen Situation war. Unter diesen Umständen konnte er einfach nicht schießen und wenn es so weiter ginge, würde es nicht gut für die beiden Personen ausgehen. Er musste, komme was wolle, schießen, egal wie.

„Wer nicht hören will, muss fühlen“, kam dann von dem Agenten und er stieß Ran grob zur Seite, wodurch sie mehr in die Gasse fiel, um dort in Sicherheit zu sein. Danach hatte er genug Standfestigkeit und zielte auf das Dach, aber es kamen keine Schüsse mehr. Shuichi überlegte, ob er nun einen Schuss abfeuerte oder nicht und was besser gewesen war. Er entschied, zu schießen, sofort schellten einige der Kugeln auf das Zielobjekt, aber es kam kein Schuss zurück. Konnte sich der Angreifer wirklich verzogen haben?

Diese Gedanken verdrängte Shuichi schnell, er hatte nicht vor gehabt, diese als Wahr zu werten, immerhin kannte er solche Angreifer und nie, würden sie sich einfach so zurück ziehen. Nicht unter diesen Umständen, aber scheinbar war doch niemand mehr da gewesen. „Verflucht“, murmelte Shuichi. Er steckte seine Waffe wieder weg, da es nichts mehr brachte zu schießen, außerdem wurden die Menschen auch langsam aufmerksam darauf und vor allem auf ihn.

Nach einem kurzen Seufzen ging Akai in die Gasse, in welche er Ran gestoßen hatte. Das Mädchen lag immer noch halbwegs verwirrt auf dem Boden, aber als sie den jungen Agenten erblickte, setzte sie sich auf.
 

„Ist...ist es vorbei?“, fragte sie leise nach. Der Schock war ihr noch ins Gesicht geschrieben gewesen und sie musste schlucken.

„Ja ist es und wenn ich dir das nächste Mal sage, dass du mich los lassen sollst, dann tust du das auch, oder es geht nicht so gut aus, wie heute“, grummelte der Agent.

„Tur mir Leid, ich hatte so fürchterliche Angst“, stammelte Ran, wobei sie sich leicht den Kopf hielt. Sie wollte ihn ja los lassen, aber ihr Körper machte sich eigenständig und hielt sich weiter an ihm fest. „Ist er nun wegen mir..weg?“, wollte sie wissen.

„Nein, ich denke, der Schütze wäre so oder so bald verschwunden. Es wurden immer mehr Menschen auf ihn aufmerksam“, entgegnete Akai und blickte auf ihre Hand. Er ging einige Schritte nach vorne und zog Ran auf die Beine, danach nahm er ihre Hand und sah sie sich an. „Du solltest zu einem Arzt oder ins Krankenhaus.“

„Wegen dem? Das ist nicht so schlimm. Ich desinfiziere es zu Hause und gut ist es“, warf das Mädchen ein. Noch größere Probleme wollte sie ihm nicht noch weiter machen.

„Hast du einen Hausarzt?“

„Ja, Dr. Araide“, murmelte Ran. Sie wollte das doch alles nicht und nun stand sie wieder einem Menschen im Weg und brauchte Hilfe.

„Gut, ich bring dich zu ihm“, meinte Shuichi. Als er den Namen Araide hörte, klingelte es auch bei ihm. Innerlich grinste er leicht, nun würde er also selber den Arzt kennen lernen, der Opfer Vermouths werden sollte und der im Anschluss in die Staaten gebracht wurde. Glücklicherweise konnte Jodie diesen wieder zurück bringen und dafür Sorgen, dass der 'Ausstausch' nicht bemerkt wurde.

„Das müssen Sie nicht machen, wie gesagt, ich geh einfach nach Hause und wenn es schmerzt, such ich den Doktor auf“, warf das Mädchen abwinkend ein.

„Und wo hat er seine Praxis?“, Akai ignorierte förmlich, was Ran immer wieder sagte und dass es ihr nichts ausmachte, zu Hause zu sein.

Ran seufzte, nannte ihm dann aber die Adresse. Eigentlich war es ziemlich nett von Shuichi gewesen, sie zum Arzt zu bringen, aber wahrscheinlich fühlte er sich an der Verletzung verantwortlich und wollte sie nur in Sicherheit wissen.
 

„Also komm oder willst du Wurzeln schlagen?“, fragte er das Mädchen. Zum Glück hatte der Regen schon vor einer ziemlich langen Weile aufgehört, aber auch wenn nicht, Ran hatte einen Regenschirm dabei gehabt und ihm reichte seine Strickmütze als kleinen Schutz.

„Ich komm schon“, rief Ran. Sie setzte nun auch ihre Füße in Bewegung, die sie neben Akai trugen. Sie versuchte die ganze Zeit über Schritt zu halten und blickte ihn an. Ran schluckte leicht, versuchte aber nicht wieder mit einem Gespräch anzufangen, welches auf seine Freundin hinaus laufen würde.

„Da wären wir“, entgegnete Shuichi und blieb stehen.

„Danke, dass Sie mich hergebracht haben“, nickte Ran und atmete tief durch.

„Ich komm mit rein, wenn du schwer verletzt bist, bring ich dich ins Krankenhaus“, warf der Agent ein und blickte zu ihr nach unten.

„Das ist doch nicht nötig, ich bin nur hingefallen und hab mir die Handfläche leicht aufgeschrammt, mehr aber auch nicht“, sagte Ran ruhig, doch dann senkte sie den Kopf, als sie Shuichis Blick wahr nahm. „Also gut.“
 

„Ach Ran, du bist das ja“, sagte Tomoaki, als das Mädchen vom Wartezimmer zu ihm rein kam. Shuichi selber blieb in der Nähe der Türe und wartete ab. Noch hatte er genügend Zeit gehabt, um den jungen Arzt kennen zu lernen.

„Entschuldigung, dass ich noch störe. Ich hatte einen kleinen Sturz und meine Hand...sie ist ein wenig verletzt“, gab Ran von sich.

„Na lass mal sehn“, sagte Araide und zog die Hand zu sich. „Ich seh schon, schaut aber nicht schlimm aus. Es blutet ja auch gar nicht mehr“, murmelte der Arzt. Im Anschluss nahm er ein sauberes Tuch und wischte die Stelle, die geblutet hatte, erst einmal sauber, ehe er mit dem Desinfektionsspray dranging.

Ran zuckte kurz zusammen, auch wenn sie gleich danach her gekommen waren, schmerzte es sie und sie versuchte nicht auf die Hand zu schauen.

„Keine Sorge, das ist normal, dass es nun ein wenig schmerzt, aber das geht gleich vorbei“, sagte er und stand von seinem Stuhl auf. Tomoaki ging an einen der Schränke und zog einen weißen Verband heraus.

„Sie wollen die Hand verbinden?“, Ran sah leicht schockiert aus. Es war doch nur eine leichte Verletzung und in ihren Augen nicht so schlimm gewesen, dass man sie verbinden musste.

„Ist nur zur Sicherheit, damit der Heilprozess auch ungestört abläuft und du dich nicht verletzt, wenn du weiter Karate machst“, entgegnete der Mann und legte ihr anschließend den weißen Verband an. „So, er sitzt.“

„Danke, Doktor“, lächelte das Mädchen und sah auf ihre Hand. Es würde sicherlich keinen großen Spaß machen, ihrem Vater zu erklären, wieso sie den Verband tragen musste.

„Das ist doch mein Job und pass beim nächsten Mal ein wenig besser auf“, entgegnete der Arzt und brachte Ran noch an die Tür. „Und wenn wieder so etwas passiert, komm ruhig gleich zu mir, dann tut es beim desinfizieren auch nicht so weh“, er zwinkerte leicht und öffnete die Tür.

„Das werd ich machen, noch einmal vielen Dank“, sie verbeugte sich leicht und trat aus der Tür, dann erschrak sie, als sie Akai sah, der gegen die Wand lehnte und sie beobachtete. Seine Augen fielen ihr nun wieder auf, sie strahlten so etwas Besonderes aus.
 

„Und?“, fragte er nach.

„Alles in Ordnung, zur Sicherheit aber gabs noch einen Verband, den bin ich aber auch in einigen Tagen los“, lächelte Ran.

„Verstehe“, nickte der Agent. „Dann kann ich dir ja wieder nach Hause bringen.“

„So, der nächste dann bitte“, sagte Araide, als er aus der Tür sah. Er runzelte die Stirn, als er Shuichi zu Gesicht bekam.

„Er ist kein Patient, er hat mich nur hier her gebracht“, sagte Ran schnell, ehe der Arzt etwas Anderes denken würde.

„Ach so“, murmelte Araide und sah den jungen Mann an. Er sah wirklich nicht nach jemanden aus, der mit Mädchen wie Ran zu tun haben sollte.

„Sie sind also dieser Doktor, von dem alle schwärmen“, entgegnete Shuichi und sah ihn von oben nach unten an. „Gut, Jodie hat nicht unrecht gehabt, was die Größe angeht“, kam dann von ihm. Natürlich hatte er gemerkt, dass Araide nicht gerade gut auf ihn zu sprechen war, obwohl er ihn gerade eben erst gesehen hatte, aber er wusste, würde er den Namen seiner Kollegin aussprechen, würde Araide schon wissen, dass er auf jeden Fall zu den Guten gehörte.

„Sie kennen Jodie?“

„Sie ist eine Freundin und gute Kollegin von mir“, meinte Akai. Sicher würde es nun bei dem Arzt klingeln und wenn nicht, dann war es auch egal.

„Ich verstehe“, nickte Araide. „Sie müssen mich bitte entschuldigen, ich muss noch nach den anderen Patienten schauen“, entgegnete er.

„Kein Problem, dann bring ich Ran nach Hause“, nickte der Agent und sah auf das Mädchen. Sie hatte gehofft, dass er es vergessen würde, aber so war Shuichi nicht gewesen.

„Na gut“, murmelte sie leise. „Aber es muss nicht bis an die Tür sein“, fügte sie hinzu. Sie konnte sich schon denken, was für eine Katastrophe das geben würde, sollte sie, leicht verletzt Heim kommen und dann noch zusammen mit Akai, ihr Vater würde ausrasten und den FBI Agenten für den Täter halten.

Zwar war das nicht so abwegig, aber im Vergleich zu dem, was sie kannte, wusste sie, dass er ihn nicht einmal ausreden lassen würde.

„Von mir aus“, meinte Akai und sah sie an. „Komm jetzt.“

„Noch einmal vielen Dank fürs verarzten“, bedankte sich die Langhaarige bei ihrem Arzt, folgte dann aber auch schnell Shuichi.
 

„Ach Jodie, da bist du ja wieder. Aber hatte ich euch heute nicht frei gegeben?“, fragte James nach. Er war im Hauptquartier und ging einige Beschwerden durch, die möglicherweise mit der Organisation zusammen hängen konnten.

„Doch doch und wahrscheinlich ist Shu zu Hause, wobei, nein er ist wohl auch unterwegs, allerdings hielt ich es zu Hause nicht mehr aus. Ich wollte mal gucken kommen, wie es so läuft und ob es etwas Neues gibt, was die Organisation angeht“, sagte die Blonde. Lange hatte sie es wirklich nicht zu Hause ausgehalten. Sie war alleine dort und musste versuchen, sich irgendwie zu beschäftigen, was nicht gerade gut klappen wollte. Ihre Gedanken waren bei der Organisation gewesen und auch bei dem, was diese wohl als nächstes tun würde. Einfach so still zu sein, das war nicht ihr Stil und so war es Jodie von Anfang an klar, dass bald ein geschickter Schachzug folgen würde.

„Das kann ich mir gut vorstellen, aber momentan gibt es hier noch nichts für euch zu tun“, warf James ein und sah die Blonde an. „Ich würde dir ja gerne einen Auftrag oder eine Aufgabe geben, aber momentan wäre da nichts, für das ihr geeignet wärt.“

„Das kann ich verstehen, ich will auch nicht wegen einem Auftrag betteln. Ich kann mich doch auch einfach hier ein wenig umsehen und wenn ein Agent Hilfe braucht, dann helf ich ihm“, schlug die Blonde vor.

„Das wäre doch eine gute Lösung, aber sag, Jodie, warum willst du unbedingt wieder arbeiten, du hättest noch einen Tag frei“, warf Black ein.

„Das weiß ich, aber ich kann es zu Hause nicht mehr aushalten. Außerdem nicht zu vergessen, dass ich Wochen lang nur Papierkram machte, das ist fast das Selbe, wie zu Hause zu sein und sonst was zu machen, schon fast wie die Arbeit als Lehrerin, wenn man sich vorstellt, dass der Papierkram, die Klausuren sind“, grinste Jodie leicht.

„So siehst du die Arbeit also“, nun musste selber James schmunzeln. Er legte den Ordner der Akten, welche er vor sich hatte, ein wenig zur Seite und blickte Jodie an. „Ich würde dir aber wirklich raten, heute wenigstens irgendwie noch Urlaub zu machen. Ab morgen wird es nicht mehr so ruhig sein, dann schick ich euch wieder richtig arbeiten“, entgegnete er.

„Das ist kein Problem, das wollen Shu und ich auch“, meinte die Blonde. „Außerdem können wir doch gar keinen Urlaub machen, wenn die Organisation so hinter uns her ist.“

„Das ist wahr, aber ich hoffe, ihr wisst, was ihr damit tut. Es wäre eure möglicherweise letzte Chance, weitere zwischenzeitliche Urlaube können wir uns nicht mehr leisten“, warf Black ein.

„Keine Sorge, wir wissen schon, was wir tun und wir wollen weiter an der ganzen Sache arbeiten, immerhin haben wir den Auftrag schon von Anfang an und es wäre für uns Beide eine Schande, würden wir uns nicht darum bis zum Ende kümmern“, nickte Jodie.

„Jodie, du weißt doch, dass dem nicht so ist“, seufzte James. Aber egal was er sagte, die Blonde beharrte darauf, arbeiten zu wollen. „Also gut“, resignierte er. Reden brachte da ja nichts mehr.

„Sehr schön. Also soll ich wirklich nur den anderen Agenten zur Hand gehen oder gibt es vielleicht doch einen Auftrag für mich?“, fragte sie nach.

„Du kannst einen unserer Agenten abholen, momentan hat der keinen Wagen und er instruiert dich, was ihr weiter machen werdet. Aber glaub ja nicht, dass es ein großer Auftrag ist, es geht nur um eine Observation“, sprach Black.

„Ist in Ordnung, das reicht mir auch für heute, also welchen Agenten soll ich abholen?“, wollte sie wissen.

„Camel.“
 

„Ich soll Agent Camel abholen?“, Jodie schluckte leicht, als sie den Namen selber aussprach. Natürlich war sie noch immer nicht so gut auf den jungen Mann zu sprechen, er war über alles informiert gewesen, spielte sich an sie heran, tröstete sie und hatte nie gesagt, was er wirklich wusste. Jodie hatte keine große Lust gehabt, mit dem Mann zusammen zu arbeiten, dafür hatte er sich schon vieles geleistet, was meistens auf ihre Kosten ging.

„Ja, sein Wagen funktioniert schon seit einigen Tagen nicht mehr“, nickte James.

„Ich dachte, er wäre genau wie wir, erst seit heute wieder hier? Ich mein, er flog mit uns wieder zurück“, murmelte die junge Frau.

„Er hat es nicht lange in den Staaten ausgehalten und kam vor wenigen Tagen hier her, weil für einen anderen Auftrag gebraucht wurde und du verstehst doch, dass wir auf seine Fahrkünste nicht verzichten können“, meinte er. „Dabei hat es leider seinen Wagen erwischt. Dir macht es doch nichts aus, ihn abzuholen oder?“, fragte er.

„Nein nein, es macht mir nichts. Ich werd mich dann auf den Weg machen, mein Wagen steht ja auch noch zu Hause, wo ich ihn damals geparkt hab“, sagte sie lächelnd und drehte sich um. „Danke“, kam dann leise von ihr und sie machte sich auf den Weg.
 

Na toll, ausgerechnet Camel, sagte sie sich seufzend. Er war der Agent, mit dem sie am wenigsten Arbeiten wollte, selbst wenn Shuichi ihm zu vertrauen schien. Natürlich mochte sie ihn irgendwie, er war in vielen Fällen eine gute Hilfe gewesen, aber dann gab es auch Zeiten, wo sie ihn am liebsten auf den Mond befördert hätte und mit einem solchen Mann wieder zusammen zu arbeiten, bei dem sie nicht wirklich einordnen konnte, was sie nun fühlte, ob Freundschaft oder Feindschaft, war kein wirklich guter gemeinsamer Nenner.

Jetzt aber musste Jodie einfach die Augen zu machen und die ganze Situation durch stehen, so schlimm, wie sie es dachte, würde es sicher nicht werden und außerdem, konnte sie am Ende noch immer sagen, dass sie doch lieber den Tag Urlaub haben will.

Endlich hatte Jodie wieder ihre Wohnung erreicht und machte sich auf den Weg zu ihrem Wagen. Sie öffnete die Tür und stieg ein, wenigstens war er vollgetankt gewesen, weswegen der Besuch an der Tankstelle nicht nötig zu sein schien. Die blonde Frau grinste leicht, startete den Motor und fuhr anschließend los.

„Ich hab doch gute Fahrkünste“, murmelte sie zu sich selber und trat ein wenig auf das Gaspedal. Doch so richtig selbst überzeugt von sich, war sie nicht gerade gewesen. Sie fuhr durchschnittlich, das sah sie auch ein, aber sie wusste, was in ihr steckte und auch, dass sie mehr schaffen konnte, wenn sie es nur wollte. Trotzdem hielt sie sich an die erlaubte Höchstgeschwindigkeit und beließ es auch dabei. Sie konnte sich eben nicht ändern, nur weil es Agenten gab, die schneller fahren konnten.

Die Blonde hatte ein wenig Schwierigkeiten gehabt, zu Camel nach Hause zu finden, aber als sie es geschafft hatte, war sie stolz auf sich. Sie parkte in einer freien Parklücke und stieg aus. Er wohnte in einer wirklich guten Gegend, lauter Hochhäuser, aber irgendwie hatte sie es erwartet, genau wie die Tatsache, dass er ihr erzählen würde, in den Treppenhäusern dieser, ein wenig Sport zu treiben. Sie musste leicht schmunzeln, wenn sie daran dachte und auch, als sich ihre Gedanken dann um den 'Shiranpuri'-Fall drehten, wo Camel unter Mordverdacht geriet, nur weil er wieder trainieren wollte.
 

So schnell wie es ging, machte sich die junge Frau auf den Weg zu dem Häuserblock, wo sie den Agenten abholen musste. James hatte ihn sicherlich auch schon informiert und wenn nicht, dann würde sie das tun. Unten drückte sie auf den Summer und wartete ab.

„Ja?“, fragte die männliche Stimme, die die Blonde definitiv Camel zuweisen konnte.

„Lieferservice, ich bring die Pizza“, scherzte die Agentin.

„Pizza?“, Camel schien verwirrt zu sein. Er war niemand, der wirklich auf Jodies Witze oder kleine Sticheleien ansprang, da er sie meistens auch gar nicht wirklich verstand.

„Hier ist Jodie, ich soll dich abholen, hat James dich nicht informiert?“, fragte sie nach.

„Ach Jodie...doch doch, ich weiß Bescheid, ich bin gleich unten“, meinte der Agent und nahm schnell seine Jacke, ehe er die Treppenstufen runter lief und die Tür öffnete. „Entschuldige, dass du warten musstest“, sprach er und war leicht aus der Puste gewesen.

„Kein Problem, war nett hier draußen“, sie grinste leicht als sie ihn sah. „Sag mir nicht, du bist die Treppen runter gelaufen, nur damit ich nicht so lange warten musste.“

„Ach was, ich lauf immer Treppen, das weißt du doch“, versuchte er sich heraus zu reden, um nicht leicht zu erröten.

„Ja, das stimmt, das kann ich nur bestätigen“, nickte die Blonde. „Also wollen wir dann los?“, fragte sie ihn.

„Natürlich. Wo hast du den Wagen geparkt?“, wollte der Agent wissen und ging neben der blonden Frau her. Er wagte es kaum, sie anzuschauen, sein Blick war geradeaus oder auf den Boden gerichtet gewesen.

„Drüber auf dem Parkplatz“, meinte sie und streckte sich leicht. „Der Regen hat endlich aufgehört. Regnete es schon lange hier?“, fragte sie ihn. Als sie zu Hause war, sah sie wie der Regen auf die Scheiben fiel, aber sobald er aufhörte, war sie schon unterwegs.

„Naja es geht. Hin und wieder ein wenig, aber nicht so sehr, wie heute“, sprach er.

„Verstehe“, sie nahm den Schlüssel aus der Jackentasche und schloss die Wagentür damit auf. „Also dann, setz dich und diesmal keinen Trick, dass es hinten tickt, darauf fall ich nicht herein und du wirst sitzen bleiben, bis ich den Wagen anhalte und nicht selber das Steuer übernehmen. Haben wir uns da verstanden?“, fragte die Blonde nach.

„Ich hatte auch nicht vor gehabt, zu fahren“, murmelte der Agent. Natürlich war es ihm nicht entgangen, wie schlecht drauf sie deswegen damals war, aber heute hatte er auch nicht vor gehabt, zu fahren, auch wenn er wusste, dass sie, was das anging, sehr penibel sein konnte und sich immer an die Grenzen hielt.

„Sehr gut zu wissen. Los steig ein, ich frier ein wenig“, warf die Blonde ein, ehe sie dann selber auf der Fahrerseite einstieg. Sofort schnallte sie sich an und blickte zur Seite.

„Bist du noch immer sauer auf mich, weil ich das damals gemacht hab?“, wollte Camel wissen. Auch er stieg ein und schnallte sich fest, man konnte ja nie wissen, ob Jodie am Ende nicht doch einfach Gas gab, nur um ihn zu ärgern.

„Hmm...weil du mich aus James' Wagen gelockt hast und dann selber gefahren bist? Nein, was das angeht, bin ich nicht sauer“, schüttelte Jodie den Kopf und startete den Motor.

„Und was ist mit der anderen Sache?“

„Ach was, du hast mich eben niedergeschlagen, weil du wusstest, dass es besser war, selber den Auftrag zu übernehmen. Das macht doch nichts, außerdem hast du nur das getan, was Shu von dir wollte und ihr hattet schließlich auch einen Plan“, sprach sie. In ihrer Stimme war kein Zeichen von Wut gewesen, sie konnte sogar diese Handlungen nach vollziehen und hätte sicherlich ebenso gehandelt.
 

Der junge Agent schluckte leicht, als sie die Worte Plan und Shu in den Mund nahm, er selber hatte immer im Hinterkopf ihren anderen Plan gehabt. „Jodie, du weißt, was ich meine“, warf André ein. Er traute sich nun nicht, sie anzuschauen. Eigentlich konnte er sich denken, wie ihre Reaktion darauf war, aber dennoch wollte er sie wissen.

„Du meinst, was die Sache mit Shu angeht, wo ihr mich belogen habt? Du hast gesehen, wie schlecht es mir in der Zeit ging, wie viel ich geweint hab und wie schwer es für mich war, mich von seinem Leben zu verabschieden und dennoch hast du einfach nichts gesagt. Du kannst dir wohl sicher vorstellen, wie ich mich fühlte, als ich erfuhr, dass du eingeweiht warst und wusstest, wie es Shu ging. Du hast einfach nichts gesagt, nur zu gesehen, es ging mir von Tag zu Tag schlechter, du hast einfach nur zu gesehen....“, sprudelte es aus der Blonden heraus. „Und dann war der Tag, wo Shuichi vor mir stand, er war einfach wieder da und begründete es nicht einmal. Weißt du, wie ich mich da gefühlt hab? Ich war erleichtert, ich bin ihm um den Hals gefallen, ich fühlte mich wieder gut, ich konnte wieder Leben und das hab ich der ganzen Welt gezeigt und dann der verräterische Satz von Shu. 'Tut mir Leid, dass wir dir nichts sagen konnten. Camel hatte mich schon mehrfach gebeten, das ganze Versteckspiel fallen zu lassen.' Ich habe dich verflucht, ich wollte dich am liebsten treten. Du hast alles gewusst“, fügte die Blonde hinzu und sah zu dem Agenten.

Camel hingegen erwiderte darauf nichts. Er rutschte auf seinem Platz immer weiter nach unten und versuchte nicht noch kleiner zu werden. Jodie hatte ja Recht gehabt, mit dem, was sie sagte. Er wusste von allem und hatte einfach nur mit angesehen, wie schlecht es ihr ging. „Jodie...ich...also ich weiß...wie es für dich nun aussehen muss...aber...ich...also...“

„Sei still, sei einfach nur still“, zischte sie ihn an. „Ich kann nicht verstehen, warum du das gemacht hast? Hast es dir Spaß gemacht?“, fragte sie ihn. „Antworte mir.“

„Es hat mir keinen Spaß gemacht. Du hast doch selber gehört, was Akai sagte, dass ich ihn bat, sich wieder bei dir zu melden, damit es dir besser geht. Ich kann verstehen, dass du wütend bist, aber vielleicht verstehst du auch irgendwann, warum er das machen musste und warum ich dir nichts sagen konnte“, warf er ein.

„Ich hab gesagt, dass du still sein sollst. Ich möchte nie wieder irgendwas von dir hören, was diese Sache betrifft. Hast du mich verstanden? Ich muss nur noch mit dir Zusammenarbeiten, wenn es James will, was alles Andere angeht, kannst du vergessen.“

„Hab ich mir schon gedacht“, seufzte André. Er fand es wirklich Schade, dass sie nicht mehr mit ihm befreundet sein wollte, aber wahrscheinlich hatte er es auch verdient. Camel blickte zur Seite und schwieg.

„Du hast also nicht mehr zu sagen? Gut“, sie war nun wirklich sauer gewesen, um genau zu sein, war sie auf 180 gewesen. Irgendwie aber musste sie sich abreagieren, ehe sie los fahren würde oder sollte sie es wagen?

„Du willst doch nichts von mir hören“, warf der Agent ein.

„Ach ja, stimmt. Halte das auch so“, meinte Jodie darauf nur. Sie schüttelte den Kopf und legte den ersten Gang eine, ehe sie den Wagen aus dem Parkplatz rückwärts heraus manövrierte und in den Rückspiegel sah, ehe sie geradeaus los fuhr.
 

„Jodie! Halt!“, stieß Camel aus. Aber da war es schon passiert. Jodie gab Gas und erwischte die Person, die sich gerade vor dem Wagen aufgehalten hatte. Jodie konnte gar nicht so schnell reagieren, wie es passierte, dennoch trat sie die Bremse bis zum Anschlag. Star blickte sie auf die Straße...sie hatte nun also auch jemanden umgefahren und das nur, weil sie so wütend war und nicht darauf achtete, ob Menschen über den Parkplatz gingen oder nicht.

„Wir müssen nach der Person sehen“, schlug Camel vor. In Windeseile schnallte er sich ab und stieg aus. Er selber konnte die Person kaum erkennen, auch er sah sie zu spät, viel zu spät, was eigentlich hätte nicht passieren dürfen. Als er auf den Boden sah, schien er schockiert zu sein. Seine Augen weiteten sich, aber schon nach wenigen Sekunden hatte er sich gefangen und beugte sich nach unten, um die Person in die stabile Seitenlage zu verfrachten. Danach stand er wieder auf, um zu schauen, was nun mit Jodie war.

Erst nach wenigen Minuten, Jodie musste den ersten Schock verdauen, stieg sie aus dem Wagen aus und ging zu Camel. Auch sie traute ihren Augen nicht, als sie auf den Boden sah. Leicht schockiert blickte sie zu dem Agenten, der neben ihr stand.

„Aber das...das ist doch...“, stammelte sie. Jodie zwickte sich leicht in den Arm, damit sie es auch selber glaubte. Schlafen tat sie nicht und trotzdem kam ihr das alles so unrealistisch vor.

„Das ist...“, nickte André, er hingegen blickte die ganze Zeit auf den Boden und wusste selber nicht, was sie machen sollten. Lieber einen Krankenwagen rufen oder zum FBI fahren und dort die Behandlung ermöglichen. Beide waren noch viel zu geschockt gewesen, als dass sie die Situation hätten begreifen können, doch mit der Zeit realisierten sie immer mehr und mehr, wer gerade vor ihnen lag.
 

„.....Kir.....“

Offene Fragen?

„Das kann doch nicht sein“, murmelte Jodie. Sie kniete sich hin und strich eine Haarsträhne aus dem Gesicht der jungen Frau. Es gab keinen Zweifel, das war Rena Mizunashi oder wie sie in der Organisation hieß, Kir.

„Sie ist es“, nickte Camel.

„Bitte...helft mir...“, kam es von Kir. Zum Glück war sie bei diesem Aufprall nicht schwer verletzt worden, dennoch aber war es schon ein kleiner Schock. Langsam setzte sich die junge Frau auf und hielt sich den Kopf.

„Komm erstmals hoch“, Jodie half der jungen Frau, aufzustehen und griff ihr unter die Arme. „Was ist passiert, dass du hier bist?“, wollte sie wissen.

„Das ist eine lange Geschichte“, kam es von Rena. Sie sah nicht gerade gut aus, ihre Haare waren zerzaust gewesen und nicht, wie sonst, zu einem Zopf gebunden, ihre Kleidung hatte einige Risse und man konnte sehen, dass nichts Gutes passiert war.

„Am besten wir bringen dich ins Hauptquartier, dort gibt es einen Arzt, der sich um dich kümmert und schaut, ob dir etwas fehlt“, entgegnete die Blonde.

„Wäre wohl das beste“, nickte Rena.

„Ich kann ja fahren, während sich Jodie ein wenig um dich kümmert“, schlug Camel vor und blickte zu Jodie. Er hoffte, dass sie wenigstens das erlauben würde, wenn sie schon so negativ auf ihn zu sprechen war.

„Gut, der Schlüssel steckt“, meinte Jodie und brachte Rena zu der hinteren Tür des Wagens. Sie öffnete diese und ließ sie einsteigen. Danach stieg sie direkt auf der anderen Seite auch ein. Genau wie Kir saß sie nun auch hinten, es war sicherer. „Es tut mir so Leid, ich wollte dich nicht anfahren. Ich hab dich einfach nicht gesehen, es ging alles so schnell“, sprudelte es aus der Blonden heraus.

„Ich weiß...ich bin ja auch einfach so vor dem Wagen aufgetaucht. Ich hätte besser aufpassen sollen“, murmelte Kir.

„Das stimmt doch nicht. Ich war sauer auf Camel gewesen und hab nicht mehr auf die Straße geachtet, ist dir auch wirklich nichts passiert?“, fragte sie nach.

„Mir geht es gut und außerdem willst du mich doch eh zu einem Arzt verfrachten“, warf Kir ein. Sie schnallte sich an und schaute nach vorne. Dass es ihr nicht so gut ging, konnte man wirklich merken, aber Jodie wollte nicht so indiskret sein und sie im Wagen fragen.

„Können wir?“, fragte Camel. Er hatte extra gewartet, bis die Beiden hinten angeschnallt waren, ehe er den Motor wieder startete.

„Ja, du kannst fahren“, nickte Jodie.

„Gut“, stimmte der Agent zu und trat auf das Gaspedal, allerdings achtete er darauf, wo er fuhr, nicht, dass wieder so etwas passieren würde, wie eben bei Jodie.

„Habt ihr keinen Auftrag?“, fragte Kir nach. Sie blickte dann zwischen Jodie und Camel hin und her.

„Ach was, ich ruf James an und sag ihm, dass er jemanden Anderen für den Auftrag einspannen soll, mach dir darum keine Sorgen, spätestens nun würde James uns von dem alten Auftrag abziehen....“, warf sie ein und zog das Handy heraus. „Ich mach das mal schnell klar“, grinste sie und wählte die Nummer.
 

„Black“, kam es von der Person am Telefon.

„Hey Boss, hier ist Jodie“, fing die Blonde an.

„Ach Jodie, wie läuft es mit Agent Camel?“, fragte er nach.

„Naja, es geht“, sprach sie. „Wir müssen den Auftrag abgeben. Kir ist uns vor den Wagen gelaufen. Ich denke, es ist das beste, wenn wir sie ins Hauptquartier bringen und dort erst von einem der Ärzte untersuchen lassen, sie hat uns auch um Hilfe gebeten“, fügte Jodie hinzu.

„Das ist wirklich eine sehr...verzwickte Lage. Kommt hier her, dann schauen wir, was wir für sie tun können“, entgegnete James.

„Alles klar. Wir sind in wenigen Minuten da, wenn uns Camel mit seinen Fahrkünsten nicht im Stich lässt“, grinste die Blonde leicht.

„Gut, ich werd hier alles vorbereiten lassen. Wenn ihr da seid, kommt am besten in den dritten Stock, Zimmer 232“, meinte Black.

„Wird gemacht, bis gleich“, nickte Jodie und legte anschließend auf. Sie blickte wieder zu Camel. „Du kannst ruhig auf das Gaspedal treten, James erwartet uns.“

„Ist gut“, stimmte der Agent zu und gab tatsächlich Gas.
 

„Tut mir Leid“, gab Kir von sich. Sie legte ihre Arme leicht um sich selber und umarmte sich selber, dabei blickte sie auf den Boden des Wagens und seufzte.

„Ist doch schon gut. Willst du uns sagen, was passiert ist, dass du so...naja so aufgewühlt bist?“, umschrieb es Jodie. Aufgewühlt war eigentlich kein guter Ausdruck für die Art, wie Kir gerade aussah.

„Findest du es im Wagen wirklich gut?“, fragte Rena nach. „Vielleicht hören sie mit“, murmelte sie.

„Gut, dann warten wir eben, bis wir im Quartier sind“, stimmte Jodie dann zu und sah zu Camel. „Du kannst ruhig ein wenig schneller fahren“, wies sie ihn an.

„Mach ich“, nickte der Agent und gab noch mehr Gas. Er versuchte schnell zu fahren, aber nicht zu schnell, sodass es Kir noch schlechter gehen würde. „Wir sind da“, mit quietschenden Reifen hielt er vor dem Gebäude an.

„Seht gut, danke“, sagte Jodie und stieg aus dem Wagen. Sie half der jungen Frau aus dem Wagen und ging mit ihr nach oben.
 

Rena atmete tief durch und sah sich das Gebäude an. Vielleicht würde sie hier Hilfe finden, wenn sie schon in so einer Lage war.

„Na komm“, meinte die Blonde lächelnd.

„Ja“, nickte Kir. Sie schluckte leicht, ging dann aber zusammen mit der Blonden in das Gebäude, wo sie den Raum aufsuchten.

„Der Boss ist auch schon da“, lächelte Jodie und sah zu James.

„Nicht nur ich, der Arzt ist auch schon hier“, meinte er und sah dann zu Kir. „Wir müssen Sie zuerst untersuchen lassen, danach reden wir weiter“, fügte er hinzu.

„Gut“, murmelte Rena und sah zu dem Arzt, mit welchem sie auch gleich in das Zimmer neben an ging.
 

„Was genau ist passiert?“, wollte James von Jodie wissen.

„Nicht viel. Ich hab mich mit Camel ein wenig gestritten, wegen der Sache, ach das ist schon halb vergessen. Jedenfalls hab ich dann Gas gegeben und Kir erwischt, sie tauchte einfach vor dem Wagen auf, selbst Camel hat sie zu spät gewesen“, erzählte die Blonde.

„Ich verstehe und was sagt sie selber zu der ganzen Sache?“, fragte James nach.

„Sie hat eigentlich nur wenig gesprochen und wollte lieber an einem ruhigen Ort mit uns reden, anstatt gleich im Wagen“, warf sie ein.

„Hmm...“

„Wir wissen nicht wirklich viel, was passiert ist, aber ich wunderte mich, dass sie in die Nähe von Camels Wohnung kam“, meinte Jodie.

„Das ist schon ein wenig merkwürdig“, stimmte Black zu.

„Das kann ich aufklären“, entgegnete der Agent, der auch so eben durch die Tür kam.

„Dann schieß mal los“, nickte Jodie. Sie war gespannt gewesen, was Camel zu diesem Punkt zu sagen hatte und musste ihre kleine Abneigung in den Hintergrund stellen.

„Akai hat ihr von Anfang an meine Adresse gegeben, er hielt das für besser und es war eher für den Fall, dass sie auffliegen sollte. Immerhin mussten wir damit rechnen, dass die Organisation sie verfolgen würde und würde sie gleich hier her kommen oder gar zu Akai gehen, wäre alles verloren. Deswegen hatte sie meine Adresse“, sprach der Agent.

„Das ist wirklich verständlich und auch gut durchdacht, von Akai“, stimmte James zu und sah zu Jodie. „Findest du nicht auch?“

„Er hätte es uns ruhig sagen können“, warf sie ein.

„Das wäre nicht so gut gewesen, wir sollten nicht vergessen, dass unter den Umständen meine Wohnung wahrscheinlich von mehreren Agenten beobachtet worden wäre, für den Fall, dass Kir zu mir kommen würde. Damit würden wir nur ihre Aufmerksamkeit auf uns ziehen und sie hätten gewusst, dass da irgendwas im Busch ist“, entgegnete Camel.

„Das auch immer alles heimlich passieren muss“, murrte die Blonde. „Ihr könntet uns Anderen doch auch hin und wieder sagen, was ihr plant, das wäre für alle Beteiligten einfacher“, warf sie ein.

„Es tut mir ja Leid, aber wir mussten daran denken, was passieren würde, würden wir gleich von Anfang an sagen, wie die Sache liegt. Und es war doch wirklich besser gewesen, dass wir es so taten.“

„Jodie, reg dich doch nicht so auf. Ich weiß, dass es dir nicht gerade gefällt, dass sie uns alles verschweigen, aber sie tun es der Allgemeinheit wegen“, entgegnete Black.

„Ist ja gut, ich kann es verstehen, wahrscheinlich hätte ich es in der gleichen Situation, auch so gemacht“, nickte die Blonde.
 

„Ich will nicht stören“, fing Rena leise an und sah zu der Gruppe. Gerade war sie mit dem Arzt hier her gekommen und stand neben der Tür.

„Wie schaut es aus?“, wollte James zuerst von dem Arzt wissen.

„Alles in Ordnung, sie ist soweit unverletzt, es ist nur eine kleine Gehirnerschütterung, sie sollte in der nächsten Zeit vermehrt liegen, aber sonst kann sie eigentlich alles machen, was sie auch sonst machen würde“, erzählte er.

„Das ist sehr gut“, nickte Black und sah dann zu Kir. „Am besten, Sie setzen sich erstmals“, schlug er vor und sah, wie die junge Frau genau das tat.

„Danke“, nickte Hidemi. Sie setzte sich dann hin und seufzte. Es war für sie selber schwer gewesen, das alles zu begreifen, aber es machte keinen Sinn, um den heißen Brei zu reden.

„Ich möchte Ihnen ja nicht zu Nahe treten, aber ich müsste Sie bitten, uns zu sagen, was geschehen ist“, entgegnete James, während er sich räusperte.

„Ist schon gut, das hatte ich auch vorgehabt“, nickte die junge Frau und blickte auf den Boden.

„Lass dir alle Zeit der Welt mit dem erzählen, wir verstehen, wenn es nicht gleich geht, uns alles zu sagen“, meinte Jodie und setzte sich neben Hidemi.

„Es wird schon gehen. Zeit ist gerade das, was ich nicht habe“, seufzte sie und sah zu Jodie hoch. „Die Organisation weiß es, sie wissen, dass ich keine von ihnen bin. Sie haben es die ganze Zeit über gewusst und mich nur für ihre Zwecke benutzt, es gehörte zu ihrem Plan, seit sie damals anfingen, mich abzuhören.“

„Wie meinst du das?“, wollte die Blonde wissen. Sie war erstaunt gewesen, dass die Organisation davon wusste, aber es musste auch einen Grund dafür gegeben haben, irgendeinen.

„Nachdem ihr euch zurück gezogen habt, sollten auch wir uns zurück ziehen“, begann sie zu erzählen. „Deswegen machte ich mich mit den Anderen auch auf den Weg wieder zurück. Ich dachte mir nichts großes dabei und hielt es für eine gute Möglichkeit ihr Quartier zu erkunden, da ich bislang nie dort war. Ihr müsst wissen, die Organisation achtet immer darauf, wo sie sich niederlässt und wenn sie mit nimmt. Meistens ist es so, dass sie, wenn sie sich irgendwie niederlassen, jenes Quartier nach einer Woche wieder wechseln. Es ist zwar sehr arbeitsaufwendig, dass immer wieder zu machen, aber nur dadurch können sie sicher sein, dass sie nicht verraten werden. Ich glaube, Akai müsste euch davon erzählt haben.“

„Hat er, deswegen konnten wir ihre hohen Mitglieder auch nie dran bekommen, gerade weil sie immer wieder wechselten“, nickte Jodie.

„Auf jeden Fall hab ich es mir im neuen Quartier gemütlich gemacht, ich hatte ja nicht vor gehabt, gleich das CIA auf sie zu hetzen oder sonst was. Am Abend, als ich dachte, dass keiner mehr dort sein würde, schlich ich mich rein und fand den Raum mit dem Computer, das Archiv der Organisation. Ich stöberte ein wenig herum und schaute mir an, wer als nächstes auf ihrer Abschussliste steht“, seufzte Hidemi. „Das sind wir...es waren mehrere Bilder nebeneinander aufgereiht gewesen, Akai, du Jodie und ich. Zuerst dachte ich, es sei eine Verwechslung oder nur ein Scherz, aber dann sah ich, dass jeder Name über einen Hyperlink weiter verknüpft wurde und klickte mich durch. Was ich dann sah, ließ meine Adern gefrieren.“
 

Als Jodie diese Worte hörte, musste sie schlucken. Sie wusste nicht, was nun kommen würde und was die junge Frau zu sagen hatte, aber sie konnte sich doch vorstellen, dass es nicht gerade etwas Gutes gewesen war. Und dann machte es auch noch Hidemi so spannend und man hatte wirklich das Gefühl, als wäre man in einem Horrorfilm und dennoch war es doch die Realität in der sie sich befanden.

„Alles in Ordnung, Jodie?“, fragte James nach. Er runzelte die Stirn und sah seine Agentin mit Bedacht an.

„Es geht schon, ich hätte nur nicht gedacht, dass sie nach einer solch langen Pause wieder zuschlagen würden, aber scheinbar hab ich mich geirrt“, seufzte sie.

„Im Vergleich zu Akai kennen wir sie eben noch lange nicht so gut und selbst er konnte das alles nicht vorhersehen“, warf Camel ein.

„Das ist keine Entschuldigung für uns“, meinte die Blonde.

„Sie hat Recht, zumal sich das FBI nicht nur durch Akai definiert. Wir sollten selber auch versuchen, ihre Handlungsweise zu verstehen und gegen sie einzusetzen.“

„Das kann keiner“, murmelte Hidemi leise. Es war schon schwer genug gewesen, sich ihnen anzuschließen, aber gebracht hatte es nichts. Sie konnte einfach nicht erahnen, was sie im Schilde führten und wie sie weiter agierten.
 

Sie hielt es nicht mehr aus. Die Stille, sie war so schwer gewesen und doch so melancholisch. Am liebsten hätte Ran nun irgendwas gesagt, ein Wort, einen Satz, egal was, es sollte nur aus ihrem Mund kommen. Wie sehr wünschte sie sich, dass sie ganz normal mit ihm sprechen könnte, aber irgendwie war sie immer, was das anging, gehemmt gewesen. „....“, sie hatte dazu angesetzt was zu sagen, aber dennoch kam es einfach nicht über die Lippen.

Stumm ging Ran neben dem jungen Mann her, manchmal musste sie ihre Schritte beschleunigen, um auch mit halten zu können. Einfach war es nicht, aber es klappte. Ob er einen Grund hat, warum er so schnell geht?, fragte sich das Mädchen. Immer wieder schweifte ihr Blick zu ihm hinüber ab. Sie erwischte sich selber dabei und blickte immer im nächsten Moment zur Seite. Schweigend ging das Mädchen weiter neben ihm her.

„Also was ist los?“, wollte Akai wissen. Ohne weitere Worte zog er seine Schachtel mit den Zigaretten heraus und holte sich eine aus dieser. Wie oft hatte er sich schon an sein Versprechen Akemi gegenüber erinnert. Und auch nun waren seine Erinnerungen wieder da gewesen.
 

Sie mochte es gar nicht, wenn er rauchte und sagte es ihm auch offen, wahrscheinlich das Einzige, was sie ihm sofort sagte. Sonst war sie immer ruhiger und ihr war es wichtig gewesen, dass es Anderen gut ging, sie ließ sie auch meistens das machen, was sie selber für Richtig fanden, aber wenn es um das Rauchen ging, musste sie sich versuchen durch zu setzen. Es ging dabei um Shuichis Leben, er sollte nicht an Lungenkrebs erkranken und schon gar nicht, sollte er daran sterben. Akemi wollte nur mit ihm zusammen sein, egal wie und da ging die Gesundheit vor.
 

Aber warum sollte er nun auch noch gesund sein? Sie war nicht mehr da gewesen, egal was er tat, Akemi war nicht mehr am Leben, er konnte aufhören sich etwas Vorzumachen, da es nicht klappte. Selbst wenn seine Gedanken immer wieder zu ihr abschweiften, sie wurde davon nicht lebendig. Viel zu schmerzhaft hatte er es erfahren und genau so schmerzhaft führte er sein Leben fort, ein Leben ohne sie. Dies war auch der Grund, warum er weiter rauchte. Irgendwann würde das, wenn er nicht von der Organisation erledigt worden wäre, seinen Tribut fordern und ihn zu ihr bringen, aber bis es zum wirklichen Ausbruch kam, hätte er noch genügend Zeit, Zeit um die Organisation zu vernichten.
 

„Woher wussten Sie, dass ich was sagen wollte?“, nuschelte die Langhaarige. Konnte er nun auch noch Gedanken lesen? Sie war sich nicht sicher gewesen und blickte ihn leicht irritiert an. Wäre er Sonoko, hätte sie verstanden, woher er das wusste, aber sie waren, was eine Freundschaft, was beste Freunde anging, nicht wirklich miteinander befreundet. „Sagen Sie schon...“, bettelte sie schon fast.

„Die Schaufenster, ich hab dich durch die Schaufenster gesehen“, entgegnete Akai. Nun zog er sein Feuerzeug aus der Tasche heraus und zündete sich seine Zigarette an.

„Ach so, ich dachte schon sonst was“, lächelte Ran nun. Sie hätte sich so etwas Denken sollen. Er machte doch eigentlich auch fast das, was Shinichi immer machte. Er beobachtete die Menschen und schlussfolgerte daraus.
 

Genau wie Shinichi....

Es war noch wie heute gewesen. Wären sie damals doch nur nicht in das Tropical Land gefahren. Dort begann die ganze Sache. Wie viel hätte sie nun dafür gegeben, würde er wieder mit ihr in das Tropical Land fahren, wieder in die Achterbahn und er konnte auch die Menschen dort 'analysieren' und über Holmes reden, was er wollte. Er sollte einfach nur da sein, bei ihr und nicht nur ab und an mit ihr telefonieren.
 

„Sagst du es nun oder muss ich solange warten, bis man es dir aus der Nase ziehen kann?“, wollte Shuichi von ihr wissen.

„Wie?“, murmelte Ran leise. Nun erinnerte sie sich wieder daran und wachte von ihren Gedanken auf. „Entschuldigung, ich musste gerade an was Anderes denken“, sagte sie schnell hinter her.

Na super, sagte sich Shuichi. Seine Zigarette verharrte in seinem Mundwinkel, während er hin und wieder einen Zug von dieser nahm. Was sollte er nun machen? Mit Ran hatte er sich ein...sehr merkwürdiges...Mädchen ausgesucht, welches er schützen musste, oder auch nicht. Zwar dachte er nicht mehr daran, dass der Schütze zur Detektei zurück kehren würde, doch man konnte nie sicher sein. Er musste wenigstens sehen, dass sie auch heil nach Hause kam und dann würde er sich auch noch umsehen, schauen ob nicht doch jemand auf der Lauer lag.

„Sagst du mir nun, was du sagen wolltest?“

„Ach naja wissen Sie, ich hab ein wenig nachgedacht über alles, was vor einem halben Jahr passiert ist“, murmelte das Mädchen. Sie musste sich einfach nur einen Ruck geben, wenn sie wollte und es versuchen.

„Und zu welchem Schluss bist du gekommen?“

„Ich weiß, sie lieben sie sehr und ich weiß auch, dass diese Gefühle nicht vergehen werden, weil Sie so sehr an ihr hängen, aber meinen Sie, dass Sie sich irgendwann wieder verlieben können?“, rückte Ran mit der Sprache heraus.
 

Was soll das denn nun?, fragte sich Shuichi. Mit leicht geweiteten Augen sah er Ran an. Hatte sie das gerade wirklich gefragt? Was bezweckte sie damit? Die Antwort war doch logisch gewesen, er hatte sich das Gleiche auch oft gefragt und auch darauf immer eine Antwort gefunden, eine Antwort die ihn immer weiterbrachte.

„Nein, das werde ich nicht“, sprach er monoton und blickte wieder auf die Straße. Seine Stimme war kalt gewesen, so kalt, dass selbst das Feuer gefrieren würde.

„Ich wollte Sie damit nicht verletzen. Es ist nur so, Sie sind schon so lange alleine und ich dachte, irgendwann könnten Sie doch neuen Gefühlen Zugang gewähren“, entgegnete das Mädchen.

„Siehst du das auch so, wenn es um deinen Freund geht?“, wollte Akai leicht gereizt wissen. Immer wenn sie über Akemi sprach, erreichte sie einen wunden Punkt, einen Punkt, bei welchem er auf sie los gehen wollte, sich aber immer noch im Zaun zügelte.

„Nein...aber das ist doch auch irgendwie etwas Anderes“, murmelte Ran leise.

„Ist es nicht!“
 

Ich hab wieder was Falsch gemacht, sagte sich Ran. Sie seufzte und blickte den Boden an. Verletzen wollte sie ihn nicht und auch seinen Einwurf konnte sie verstehen. Ihr würde es sicher auch so gehen, wäre sie nun an seiner Stelle. „Tut mir Leid, ich wollte Sie nicht verärgern...es ist nur so, ich würde Sie ungern weiter so mies gelaunt sehen und würde Ihnen wieder glücklich sein, in ihrem Leben wünschen. Ich dachte, dass Sie das Glück durch eine Frau wieder finden könnten“, sagte Ran.

„Aha“, kam es nur von Akai, während er den Weg fortsetzte.

Ran aber blieb kurz stehen und sah ihm zu. Es tat ihr so Leid, dass sie nun wieder in ein Fettnäpfchen getreten war und ihn wieder an alles erinnerte. Lange aber blieb das Mädchen nicht dort stehen, schnell setzte sie sich wieder in Bewegung und folgte dem jungen Mann.
 

„Ich wollte nichts Falsches sagen“, entschuldigte sich das Mädchen, als sie vor dem kleinen Café unter der Detektei standen.

„Am besten gehst du rein und lässt erstmals Niemanden rein, außer du bist dir sicher, dass mit der Person alles in Ordnung ist“, wies Akai sie an.

„Ist gut“, sie war leicht traurig, dass er auf ihre Entschuldigung nicht wirklich eingegangen war. Ändern konnte sie es nicht mehr. Ran blickte den jungen Mann an, sie versuchte zu Lächeln, einfach nur, um ihr zu zeigen, dass er nicht immer so ein Gesicht machen musste, wenn es um Akemi ging.

„Bleib heute am besten zu Hause“, warnte er das Mädchen.

„Zu...zu Hause?“, murmelte Ran nachdenklich. Sie dachte nur daran, dass sie aufpassen würde, wer rein wollte, aber nicht, dass sie den ganzen Tag daheim bleiben sollte. Wahrscheinlich hätte sie das eh gemacht, aber sicher konnte man nicht sein und wenn Sonoko dann noch da wäre, würde sie sich bestimmt überreden lassen und mit ihr raus gehen.

„Du hast mich schon richtig verstanden. Ich rate dir, bleib hier, sollte was passieren, kann ich für deine Sicherheit nicht garantieren“, warf der Agent ein. Er musste ihr nicht sagen, dass er noch einen der Agenten her schicken würde, da er ihr einfach nur ein wenig Angst machen müsste, damit sie auch das tat, was er wollte. „Hast du mich verstanden?“

„J...ja“, stotterte die Langhaarige. „Und wenn...wenn...“

„Wenn was? Wenn deine Freundin kommt? Dann sagst du ihr, dass du was zu Hause machen willst. Wenn dein Vater nach Hause kommt und wegen einem Fall weg will, dann bleibst du zu Hause und wenn der Kleine raus will, dann sagst du ihm, dass auch er zu Hause bleiben soll. War das nun verständlicher?“, grummelte der Schwarzhaarige.

„Hab ich...“, kam es dann leise von Ran.

„Sehr gut“, nickte Akai. Danach drehte er sich auch schon um und machte sich auf den Weg. Eine Weile blickte Ran ihm nach, doch dann machte sie sich auf den Weg nach oben in die Wohnung.
 

Genau das war Akais Stichwort, auch wenn keiner irgendwas sagte. Er drehte sich leicht zur Seite und ging in die kleine Gasse, wo er die Detektei beobachtete, genau so, wie er es früher gemacht hatte, als Vermouth die Akten aller Fälle mit gehen ließ.

Der Agent war froh gewesen, als Ran in dem Gebäude gewesen war und rief dann beim Quartier an, wo er einen weiteren Agenten orderte, der sich in der Gegend umsehen sollte. Während dies soweit bearbeitet wurde, machte sich Shuichi auf den Weg zum Dach des Gebäudes, von welchem geschossen wurde. Er hatte da so eine Ahnung und oben auf diesem sah er sich um.

Egal wie fein die Waffe war und wie gut der Schütze, am Geländer erkannte Akai einige wenige Schmauchspuren. „Hab ichs mir doch gedacht“, murmelte er. Ein leichtes Grinsen legte sich auf seine Lippen. Nun wusste er ganz genau, dass die Organisation hinter allem steckte.

Zum Glück aber war keiner von der Organisation hier gewesen, das spürte Akai schon seit sie wieder hier gewesen waren. Dennoch blieb er, um auch sicher zu gehen, dass sie nicht erneut hier her kommen würden. Sicher war sicher gewesen und auch, wenn er daran dachte, dass er der Derjenige gewesen war, der das Ziel war, die Moris und den kleinen Conan würde er nicht so einfach alleine lassen. Vor allem nicht, da er ja wusste, dass der Kleine ein großes Geheimnis hatte, welches nicht an die Öffentlichkeit gelangen durfte.
 

Ob heute noch irgendwas Passieren wird?, fragte sich Ran. Sie ging sofort, als sie die Treppen hoch ging, gleich in die kleine Wohnung und schloss die Tür ab. Immer wieder musste sie an Akais Worte denken und überlegte, ob heute noch was Geschehen würde. Sie seufzte leicht und ging an das Fenster, aus welchem sie raus schaute. Der Regen hatte sich verzogen und dennoch fühlte sie sich, als würde der Regen gleich wieder kommen. Sie fühlte sich, wie der Regen, der vorhin vorbei gezogen war. Sie hatte wieder was Falsches gesagt und Shuichi verletzt. Es war wieder ihr Fehler und egal was sie sagte, es schien, als würde sie immer wieder solche Fehler machen, wenn es um den jungen Agenten ging. Wie sehr wünschte sich Ran, dass sie einmal genau das Richtige sagen würde. Am liebsten hätte sie nun Shinichi angerufen, aber konnte er ihr auch wirklich helfen? Was würde er sagen?

Ran seufzte und blickte weiter nach draußen, ehe sie sich umwand und in der Küche das Essen machte. „Ach Shinichi, sag mir doch, was ich tun soll“, murmelte das Mädchen leise.
 

„Ran? Ist alles in Ordnung?“, fragte Conan nach, als er durch die Wohnungstür trat und sich wunderte, dass diese abgeschlossen war. Normalerweise machte sich Ran doch auch sonst kaum Gedanken darüber.

„Hmm?“, das Mädchen drehte sich um und lächelte leicht. „Ach du bist das, Conan. Hast du Hunger auf was bestimmtes?“, fragte sie nach.

„Nein, nein.“

„Was hast du heute so gemacht?“, wollte Ran wissen.

„Ach das Übliche und dann noch ein wenig mit den Detective Boys im Park Fußball gespielt“, entgegnete der Kleine.

„Hat es dir Spaß gemacht?“

„Wie immer“, nickte Conan und lächelte. „Ist wirklich bei dir alles in Ordnung?“, wollte er wissen.

„Ja, alles ist in bester Ordnung“, meinte das Mädchen. „Warum fragst du?“

„Du hast die Tür abgeschlossen, das machst du sonst auch nicht“, warf der Kleine ein.

„Ach das, das war nur ein Versehen“, log sie einfach. Auch wenn sie es nicht gut kannte, sie wollte es wenigstens versuchen.

„Irgendwie glaub ich dir das nicht. Vertraust du mir nicht mehr, Ran?“

„Doch, das tu ich, es ist nur...“, sie biss sich auf die Unterlippe und überlegte, ob sie es dem Kleinen sagen sollte oder nicht. Zwar war er manchmal viel zu erwachsen für sein Alter gewesen, dennoch hatte sie ihre Zweifel gehabt. „...ich hab heute einen alten Bekannten getroffen und mit ihm ein wenig geredet. Er hat mich auch nach Hause gebracht“, murmelte sie.

„Und was war dann?“, der Kleine schluckte leicht. Konnte sie mit einem Anderen anbändeln? Würde sie ihn vielleicht verlassen.

„Es ist eigentlich halb so wild“, warf das Mädchen ein.

„Ran!?“
 

Die Langhaarige zuckte zusammen. Ihr Blick blieb bei Conan haften und sie wusste nicht warum, aber gerade musste sie wieder an Shinichi denken, wenn sie ihn sah. Die zwei waren sich manchmal wirklich so ähnlich und nun war es fast so, als wäre er bei ihr. Wenn sie genau hinsah, meinte sie, in Conan ihren Shinichi zu erkennen.
 

„Hallo? Ran? Bist du noch da?“, er winkte leicht mit der Hand vor ihrem Gesicht.

„Äh...entschuldige bitte. Ich war nur in Gedanken“, meinte das Mädchen.

„Sagst du mir nun, was los ist?“

„Naja, als wir hier waren, wurde auf uns geschossen, aber es ist nichts passiert“, meinte Ran.

„Und das an deiner Hand?“, er wurde skeptisch und hob die Augenbraue.

„Das war ein kleiner Unfall. Er schob mich zur Seite und ich bin gestürzt. Aber Dr. Araide sagte, dass alles in bester Ordnung ist“, sprach Ran ruhig.

„Jemand hat hier also geschossen? Und dann auf dich...“, murmelte Conan nachdenklich.

„Ich glaube nicht, dass es wirklich auf mich war. Der Bekannte, der mit mir da stand, ist FBI Agent, es kann sein, dass auf ihn geschossen wurde“, mutmaßte Ran. Sie war sich aber nicht sicher gewesen, ob es wirklich so war. Vielleicht war das auch gerade eine Ausrede, damit sich Conan keine Sorgen machte.

„Er war FBI Agent?“, wollte Conan wissen. Allein mit diesem Wissen, konnte er sich schon vorstellen, wer der Agent gewesen war, der mit Ran unterwegs war. Allerdings fragte er sich, warum sie sich mit einem Agenten traf und was dies zu bedeuten hatte. „Arbeitet er hier?“, auch wenn Conan viel wusste, so musste er irgendwie so tun, als wäre das alles total neu und befremdend für ihn.

„Ich glaube nicht. Ich weiß nicht, als ich ihn zum ersten Mal sah, hatte er sich Urlaub genommen, vielleicht war er ja wieder in den Staaten und kam dann wieder hier her, für weiteren Urlaub“, jetzt wo sie es sagte, klang es in ihren Ohren total komisch. Und sie wusste, sie würde nachfragen, würde sie ihn wieder sehen.

„Gut, mach das“, nickte der Kleine. „Aber sicher ist es Urlaub, warum würde er sonst hier sein?“, murmelte Conan. Er hatte gemerkt, dass sich selbst Ran ein wenig unsicher war und irgendwie musste er diese Unsicherheit zerschlagen.

„Und wenn er wegen Shinichi hier ist?“, fragte Ran leise.

„Wegen Shinichi? Aber warum sollte er das sein?“, wollte Conan wissen. So langsam wurde es unheimlich, da Ran immer mehr und mehr erfahren würde, würde sie noch weiter fragen.

„Er arbeitet doch schon so lange an seinem Fall. Was ist, wenn er nun die Hilfe des FBI's hat? Sie könnten ihm doch helfen wollen, vielleicht bat er sie sogar darum. Am besten frag ich ihn wenn ich ihn sehe oder wenn ich mit Shinichi telefoniere“, entgegnete sie.

„Was? Ach was, ich kann mir nicht vorstellen, dass Shinichi mit dem FBI zusammen arbeitet. Es gibt dafür sicher keinen Grund“, murmelte der Kleine.

„Woher willst du das wissen? Sag schon, Conan. Weißt du mehr über die ganze Sache?“, fragte das Mädchen nach.

„Ich? Nein, wie kommst du darauf? Ich weiß gar nichts. Shinichi redet nicht mit mir über den Fall. Warum sollte er das auch machen? Du siehst Gespenster“, versuchte sich Conan heraus zu reden. Aber klappte es auch wirklich? Er schluckte und sah Ran in die Augen. Es fiel ihm schwer, sehr schwer, sie auch noch so direkt anlügen zu müssen, doch was würde passieren, wenn sie es ihm nicht abnehmen würde?

Ereignisse, die unvermeidlich waren

Hi,

ich wollte mich bei euch allen entschuldigen, dass es letzte Woche kein Kapitel gab, aber ich hatte ziemlich viel mit dem Lernen zu tun und konnte mich nicht wirklich konzentrieren, etwas zu Schreiben. Deswegen gibt es diese Woche das Kapitel, auch wenn ich dachte, dass ich lange Zeit über, nichts fertig kriegen würde. Ich gelobe Besserung und kann versprechen, dass es nun wieder im zwei Wochen Takt ein neues Kapitel gibt.

Ich wünsch euch nun viel Spaß beim Lesen.

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„Nun sag schon Conan, was weißt du?“, bat Ran ruhig. Konnte er mehr wissen, als er immer sagte. Was war an der ganzen Geschichte dran gewesen? Wie sehr wünschte sich Ran, dass der Kleine mit der Wahrheit raus rücken würde. Er musste es doch einfach nur sagen. Sie würde auch nicht böse sein, wenn er mehr wusste, als sie.

„Ich weiß nichts. Shinichi redet nicht mit mir über solche Sachen. Du musst ihn schon selber fragen“, versuchte er sich noch immer heraus zu reden.

„Irgendwie glaub ich dir das nicht“, warf er ein.

„Das kannst du aber, es ist die Wahrheit“, murmelte der Kleinen. Irgendwie musste er es nun schaffen, als der ganzen Sache heraus zu kommen. Irgendwie.
 

Aber was sollte Conan machen? Ran war nicht nachgiebig und man durfte auch nicht vergessen, dass sie notfalls noch ihre gefürchteten Tritte hatte. Der Kleine wusste langsam nicht mehr weiter und überlegte sich, was er tun sollte. Vielleicht war es doch besser gewesen, würde er ihr endlich die Wahrheit sagen. Es war schon so viel Zeit vergangen und das Mädchen hatte auch das Recht darauf gehabt. Aber wie sollte er es am besten Anstellen? Was sollte er sagen? Es frei heraus posaunen würde nichts bringen, es musste dezent passieren, so dass sie verstehen konnte, wie er sich fühlte und warum er die ganze Zeit über schwieg.
 

„Ich glaub dir kein Wort“, warf das langhaarige Mädchen ein. Sie spürte doch, dass er irgendwas hatte und es ihr wieder einmal verschwieg. Schon so oft, war sie sehr nah an seinem Geheimnis gewesen und genau so oft, schaffte er es, sie in Sicherheit zu wiegen, aber ging es auch heute?

„Ich weiß gar nicht, was mit dir los ist, Ran“, murmelte der kleine Junge. Er schluckte und sah sie an. War es nun soweit gewesen, dass er ihr die Wahrheit sagen musste? Er wollte nicht, aber eine weitere Lüge, würde er schlecht auf Dauer aushalten.

„Conan, bitte. Ich mach mir Sorgen um Shinichi. Er hat sich wieder so lange nicht mehr bei mir gemeldet“, sagte Ran leise und senkte den Blick zum Boden hin.

Das war keine Absicht, Ran. Es ist besser so, je länger die Zeitintervalle sind, desto schwerer wird es für dich zu begreifen, dass ich nicht so schnell wieder zurück kehren werde. Es tut mir Leid, aber ich kann dir nicht die Wahrheit sagen, du wärst dadurch doch nur in Gefahr und die Organisation hätte schon längst versucht, dich aus dem Weg zu räumen. Auch wenn du es jetzt nicht verstehst, irgendwann wird es leichter werden. Versprochen, sagte sich der geschrumpfte Oberschüler und versuchte sie nun leicht aufmunternd anzublicken. „Ich würde dir die Wahrheit sagen, wenn ich etwas Weiß, aber Shinichi hat mir auch nichts gesagt. Es tut mir Leid, Ran. Ich denke aber, dass er dich vermisst“, entgegnete er ebenso leise, wie es Ran zuvor tat.

„Wenn er mich so sehr vermisst, warum meldet er sich dann nicht bei mir?“, fragte sie nach. Mit dem Zeigefinger wischte sie sich die aufkeimenden Tränen weg und versuchte stark zu sein, so wie immer. Sie wollte keine Schwäche zeigen, nicht vor einem kleinen Kind, sie musste stark sein, sie musste ihr versprechen einhalten. Das Versprechen, welches sie Shinichi gab. Ran wollte auf ihn warten, aber einfach war es nicht, deswegen musste sie dafür kämpfen, dass die Einsamkeit, die Zeit ohne ihn, sie nicht auffraß.

„Ich weiß es nicht. Sein Fall hält ihn sicher auf“, meinte der Kleine.

„Sein Fall?“, sie hob die Augenbraue. „Aber dann hat er Zeit, das FBI einzuschalten?“, fragte sie nach.

„Wie kommst du nun darauf?“, Conan schluckte leicht. Ran war wirklich nah an der Wahrheit und er selber hatte sie gerade wieder darauf gebracht.

„Du hast das doch angedeutet“, murmelte das Mädchen.

„Aber nicht gesagt, dass es auch wirklich so ist. Es war einfach eine Spekulation, es muss doch nicht heißen, dass Shinichi wirklich Hilfe von ihnen angenommen hat“, meinte der Oberschüler. „Nun schau doch nicht so, Ran. Ich bin nur ein Kind, was weiß ich schon, was Shinichi tut?“
 

Nur ein Kind....?, fragte sie sich und blickte ihn an. War Conan wirklich nur ein Kind? Aber natürlich, wie sollte es auch anders sein, er war ein Grundschüler, einer der sehr intelligent war und viel wusste, auch hin und wieder einen Fall lösen konnte, aber steckte da nicht auch mehr dahinter. Wenn es sich Ran so überlegte, dann fand sie, dass es schon komisch war. Conan war so jung und schon so aufgeweckt, er wusste viel, manchmal sogar viel zu viel für sein Alter und dennoch hatte sich keiner darüber Sorgen gemacht. Man hatte sich schon daran gewöhnt, dass Conan seine Nase in viele Sachen reinsteckte, aber nun, wo Ran gründlich darüber nachdachte, fiel ihr auf, dass er genau wie Shinichi war.

Damals. Aber es war nicht nur das, Conan sah Shinichi so unglaublich ähnlich, wenn er keine Brille auf hatte, er hatte ähnliche Gedankenmuster und teilte seiner Umgebung mit, was er dachte, wenn ein Fall zu lösen war.
 

Ran kniete sich nach unten und legte ihre Hand an sein Brillengestell.

„Ran? Was machst du da?“, wollte der Junge von ihr wissen. Er versuchte ein wenig nach hinten zu weichen, stand aber starr da.

„Wenn du Shinichi wärst, du würdest es mir sagen, oder?“, fragte Ran nach.

Nein, das kann nicht sein. Bitte nicht. Sie darf es nicht erfahren.

„Würdest du es mir sagen?“, wiederholte sie ihre Frage.

„Natürlich würde ich es dir sagen“, versuchte sich der Kleine herauszureden, auch wenn er selber wusste, dass er es ihr nicht sagen würde.

„Danke“, lächelte sie und umarmte den Kleinen. „Ich vermisse Shinichi so sehr“, murmelte sie.

„Ach Ran, ich wünschte, ich könnte dir irgendwie helfen.“

„Nur wegen dem Fall ist er weg“, murmelte sie erneut. „Aber ich werde auf ihn warten, ich habs ihm doch versprochen.“

„Du wirst dein Versprechen sicherlich einlösen können“, versuchte er sie aufzumuntern.

„Da bin ich mir ganz sicher“, nickte Ran und drückte ihn leicht an sich.
 

Jodie saß da, sie spürte die Anspannung, welche in ihr aufkam und dennoch versuchte sie sich nichts anmerken zu lassen und lauschte dem, was Hidemi zu sagen hatte. Nun hieß sie wieder Hidemi, musste nicht mehr mit Kir oder Rena angesprochen werden, was es leichter machte, den Überblick zu behalten. Was die Namen, sowie die Deck- und Codenamen anging, hatte es Jodie da nicht leicht. Sie musste sich so viel merken und irgendwann konnte man das einfach nicht mehr schaffen.

Die blonde Frau hatte sich leicht nach hinten gelehnt und blickte hin und wieder ihren Boss an, dann wieder zu Hidemi und überlegte, was sie als nächsten Schritt unternehmen sollten.

„Normalerweise würde man denken, dass sie auf meine wahre Identität gekommen sind, nachdem ich wieder von Akai in ihre Reihen eingeschleust worden bin, allerdings war das ein Irrtum. Als ich endlich auf die zweite Seite weiter geleitet worden war, hab ich es schwarz auf weiß selber gelesen“, Hidemi stand noch ein wenig unter Schock, während sie ihre Geschichte erzählte.

„Was meinst du? Mach es nicht so spannend. Was hast du gelesen“, forderte Jodie die Frau auf.

„Sie wussten von Anfang an, wer ich bin“, sprach sie.

„Was? Aber ich dachte, sie hielten dich für vertrauenswürdig, nachdem du deinen Vater als Agent enttarnt hast“, warf die Blonde ein.

„Dachte ich auch, aber sie hatten gewusst, wer ich bin und scheinbar gehofft, dass mich mein Vater ausliefern würde. Sie dachten damals nicht, dass er ein Verräter ist und vertrauten ihm, durch meinen Fehler musste er sterben und flog dadurch auch auf. Wäre das alles nicht passiert, hätte er meinen Tod vorgetäuscht, um mich so aus der Organisation rauszuholen, dann hätten sie ihm weiter vertraut und er hätte normal weiter gemacht“, erzählte sie. Dabei seufzte Hidemi auf und lehnte sich leicht nach hinten. „Es ist meine Schuld, wäre ich damals nicht so unvorsichtig gewesen, wäre er nun am Leben.“

„Das ist nicht wahr. Es hätte immer was passieren können. Vergiss nicht, es ist die Organisation, sie werden immer irgendwas finden, um einen fertig zu machen“, sagte Jodie.

„Das glaube ich nicht“, sie schüttelte den Kopf und seufzte. „Du kennst die Organisation nicht so gut, wie ich oder Akai. Wenn sie etwas Wissen, dann handeln sie auch, selbst wenn es, wie in meinem Fall, so lange dauerte“, warf sie ein.

„Zumindest haben sie es lange hinaus gezögert, aber eines frage ich mich dennoch“, murmelte Jodie und sah Hidemi an. „Wenn sie es die ganze Zeit über wussten, warum haben sie dann nicht schon eher reagiert?“

„Das ist doch ganz einfach. Sie wollten mich in Sicherheit wiegen und außerdem wussten sie, dass ich für das Vertrauen alles tun würde, somit auch unschuldige Menschen umbringen, nur damit sie mir wieder vertrauen können. Sie haben alles getan, damit ich mich sicher fühle. Sie wussten, würde ich wissen, dass sie von Anfang an, Bescheid wussten, würde ich mich schlecht fühlen, dass ich alles weiterhin durchgezogen habe, dass ich einfach weiter gemacht habe, obwohl das nicht mehr angebracht gewesen wäre. Und genau das haben sie auch geschafft“, seufzte sie.

„Das würde zu ihnen passen und ich kann mir gut vorstellen, dass es ihnen ziemlich viel bringt, wenn sie so handeln“, nickte James. „Wäre ich in der Organisation als Boss, würde ich sicher auch so handeln.“
 

„James! Das kann doch nicht wahr sein. Warum?“, wollte Jodie leicht murrend von ihm wissen.

„Es ist doch verständlich. Wenn man nicht auf der guten Seite ist, handelt man so, wie man es selber für richtig hält. Und genau aus diesem Grund, findet ihr Boss es scheinbar richtig, in solchen Fällen, einfach weiter zu machen, als wäre nichts Geschehen. Stellt euch doch nur einmal vor, einer aus der Organisation würde verdeckt bei uns Arbeiten, uns beschatten und das nur, um wichtige Informationen heraus zu schleusen. Als Boss, würde ich da genau so handeln, wie sie. Sobald es mir zu Ohren kommt, dass er der Feind ist, bekommen alle Agenten den Befehl, sich ihm gegenüber ganz normal zu verhalten, alles wie immer zu machen und sich nichts anmerken zu lassen. Wir würden es soweit machen, bis er sich mit einem seiner Leute trifft und das nur, um sie dann zusammen hoch zu nehmen. Wahrscheinlich war das auch die Tendenz der Organisation. Sie haben gewartet, bis sich Hidemi mit weiteren Agenten trifft, nur um diese zu erschießen und zu gewährleisten, dass alles so bleibt, wie es ist“, erklärte Black, während er seine Brille leicht rümpfte. Im Anschluss blickte er zwischen Jodie und Hidemi hin und her, nur damit sein Blick wieder bei Jodie blieb. „Würdest du nicht auch so handeln?“

„Wahrscheinlich würde jeder Boss so handeln, wenn es darum geht“, murmelte Jodie leise. „Aber trotzdem, wir sollten sie nicht dafür loben und irgendwas tun, immerhin ist sie nun aufgeflogen und unsere ganzen Bemühungen in den letzten Wochen und Monaten sind umsonst gewesen“, warf die Blonde ein.

„Uns wird sicher schon etwas Einfallen. Wir sollten allerdings nicht sofort handeln, sonst merken sie, dass es nur Kurzschlusshandlungen sind, die wir ausführen, um Hidemi in Sicherheit zu bringen“, entgegnete der Boss.

„Ich möchte euch auch nicht zur Last fallen. Es war nur für mich das Einfachste, wenn ich mich gleich bei euch melde und nicht erst beim CIA“, murmelte Hidemi.

„Das war auch eine gute Entscheidung. Ich bin mir sicher, dass sie Sie noch verfolgt haben um so ans CIA zu kommen. Bisher wissen sie nicht, welche Agenten hier sind, damit, dass Sie zuerst zum FBI sind, haben sie nicht gerechnet und so verliert sich Ihre Spur wieder“, sprach James.

„Das ist wahr, dennoch wissen sie aber nun auch, dass ich die ganze Zeit über, mit euch hier Kontakt hatte, das wird alle Agenten angreifbar machen“, warf sie ein.

„Machen Sie sich darum keine Sorgen, unsere Agenten wissen schon, was sie machen müssen und nicht zu vergessen, wir haben gute Agenten dabei, die selber das Ziel der Organisation sind, weswegen es egal ist, ob es nun noch verstärkt ist oder nicht“, entgegnete Black.

„Was mich noch interessieren würde, wie die Organisation von Anfang an wissen konnte, dass du ein NOC bist“, meinte Jodie nachdenklich.

„Das stand auch unter dem Hyperlink“, seufzte Hidemi und blickte zum Boden.

„Hidemi, du musst schon genauer sein, vergiss nicht, wir wissen nicht, was da stand“, warf Jodie ein.

„Seit ich bei ihnen war, hatten sie so einen Verdacht gegen mich gehabt. Einige ihrer Mitglieder haben recherchiert und heraus gefunden, dass mein Geburtsdatum und der Ort nicht richtig sind. Sie waren dort und haben im Umkreis von 25 Kilometern alle Kirchen und Krankenhäuser aufgesucht um nach mir zu fragen. Was sie dort erzählt haben, weiß ich nicht. Vielleicht, dass ich die Schwester von einem bin und sie mich nun suchen müssen, was weiß ich. Und da ich dort nie existiert habe, konnten sie folglich auch nichts über mich finden“, erzählte sie.

„Meinen Sie, das hat gereicht, um die Organisation auf Ihre Spur zu bringen?“, wollte James wissen.

„Ich denke nicht“, die junge Frau stand auf und ging an das Fenster. „So leicht hegen sie nicht Verdacht gegen eines ihrer Mitglieder und wahrscheinlich haben sie es auch erwartet. Sie wissen, dass man sich selber verstellen muss, wenn man nachher noch in der Gesellschaft bestehen will. Ich denke, sie hielten das falsche Datum und den Ort für vertrauenswürdig und alle aus ihren Reihen machen so etwas“, fügte sie hinzu. Sie hielt sich leicht an der Fensterbank fest und sah nach draußen.

„Aber wenn es nicht das war, woher wussten sie dann, dass du nicht wirklich zu ihnen gehörst?“, wollte Jodie wissen.

„Es war auch der Name....Mizunashi Rena...In Kanji heißt Mizunashi 'No Water', was wiederum für die Zahl Null steht, das Rena, gelesen als Rei-na, steht für rei Null und na von nana sieben. Zusammen ergibt es 007, eine Anspielung auf James Bond.“

„Du willst nicht wirklich sagen, dass es dein Name war, weswegen sie darauf kamen. Nicht einmal wir, haben das sofort begriffen, dass es darauf eine Anspielung sein sollte“, warf Jodie ein und stand auf.

„Es war auch nicht geplant, dass mein Deckname eine Anspielung sein wird. Wir saßen im Quartier und haben überlegt und gegrübelt, welchen Decknamen ich annehmen könnte. Uns fiel nichts ein, weswegen wir in den Zeitungen blättern wollten, um zu schauen, ob wir dadurch eine gute Idee finden könnten. Einer der Agenten las anschließend einen Bericht über den Unzen-dake, den Schichtvulkan in Japan, welcher zur Präfektur Nagasaki gehört. In dem Bericht handelte es sich um ein Flusstal...namens Mizunashi. Wir dachten uns, dass das doch ein guter Name wäre, aber ich brauchte noch einen Vornamen. Zum Glück war der einfacher zu suchen, wir mussten nur etwas Finden, was zum Klang von Mizunashi passte.“

„Und das war Rena“, meinte Jodie nickend.

„Nein, ganz im Gegenteil. Es war Reina, ich sollte eigentlich den Decknamen Reina Mizunashi bekommen und soweit war auch alles erledigt gewesen, bis wir durch Zufall selber heraus fanden, dass Mizunashi Reina für 007 steht. Da wir aber keine Zeit mehr hatten, wurde das 'i' aus dem Namen gestrichen und dadurch kam erst das Rena zustande, aber scheinbar merkten sie auch so, dass der Name anders gelesen immer noch 007 ergab“, sprach die Frau.

„Das war ja richtig anstrengend mit der Namensfindung“, murmelte Camel.

„War es auch“, nickte Hidemi.

„Wenn ich mir da vorstelle, dass es bei Shu ziemlich schnell ging, bin ich doch wirklich irritiert, dass ihr so lange brauchtet“, entgegnete die Blonde.

„Kann man eben nichts machen. Manche brauchen lange, Andere nicht. Aber zu deiner Frage, Jodie, es war nicht der Name, wegen dem ich aufgeflogen bin. Nachdem ich von der Organisation akzeptiert wurde, meinen Codenamen bekam und immer tiefer hinein kam, nahm ich noch ein weiteres Mal mit dem CIA Kontakt auf. Ich achtete penibel auf alles mögliche, was mich auffliegen lassen könnte und dachte, ich hätte alles mit Bedacht gewählt. Aber dem war nicht so, ich war nicht darauf vorbereitet, dass sie, nachdem sie erfuhren, dass ein CIA Agent in ihren Reihen war, das CIA beschatteten und einen der Agenten gekauft hatten. Zwar wussten nur die Wenigen, dass ich verdeckt arbeite und die, die es wussten, sagten es nicht weiter, zumindest nicht namentlich und nicht mit den Informationen, welche meine Identität betreffen. Natürlich wussten viele der Agenten, wenn ein Anderer zu einer Besprechung musste oder aber, wenn verdeckte Agenten mit jemanden Kontakt aufnahmen. So auch in meinem Fall.

Besagter Agent erfuhr, dass sich mein Kontaktmann mit mir treffen wollte und sagte der Organisation Bescheid, diese überwachte alle Treffen, um sicher zu gehen, dass keiner der verdeckten Ermittler in ihren Reihen war, doch genau so, hatten sie mich gefunden. Sie konnten wohl eins und eins zusammen rechnen, auch wenn es schwer war, immerhin mussten sie erst heraus finden, dass Ethan Hondou mein Vater war und dass ich ihn umgebracht hatte. Aber durch den gekauften Agenten, dauerte es auch nicht lange, bis sie wussten, wie mein wahrer Name ist und als sie ihn nicht mehr brauchten, erschossen sie ihn, so konnte keiner herausfinden, dass er das CIA verraten hatte“, sie seufzte, während ihr langsam die Tränen kamen. „Ich hab die ganze Zeit über versucht, alles so zu machen, damit wir sie endlich kriegen können, aber letzten Endes war es umsonst. Alles, was ich getan habe, war umsonst gewesen...die Organisation zu verraten ist eine Sache, als verdeckter Agent aufzufliegen, eine ganz Andere. Das seh ich schon an Akai, er wird immer wieder gejagt und es werden diverse Anschläge auf ihn verübt...bei mir, werden sie es nicht so machen. Sie werden versuchen, mich anders zu treffen, sie werden es da machen, woran ich verzweifeln werde“, murmelte Hidemi und versuchte sich die nächsten Tränen wegzuwischen, was sich als schwer erwies. Sie kamen einfach und das in Strömen.

„Du meinst...“, Jodie schluckte, während sie zu Hidemi ging und ihr über den Rücken schlug.

„Sie werden versuchen Eisuke zu entführen, ihn zu quälen und mich damit fertig machen. Sie wissen bestimmt schon, dass ich einen Bruder habe und wie sehr ich ihn liebe. Ich muss ihn warnen“, sagte sie.

„Das bringt doch jetzt nichts. Wenn du überstürzt handelst und mit ihm Kontakt aufnimmst, wird die Organisation gleich darauf kommen, dass sie sich nur ihn schnappen müssen, damit sie dich in die Knie zwingen können. Am besten du überlässt dies erst einmal uns. Wir werden uns um Eisuke kümmern und die Agenten in den Staaten bitten, mit ihm Kontakt aufzunehmen. Er wird in Sicherheit gebracht und Schutz bekommen“, meinte Jodie leise.

„Du hast ja Recht, aber er ist doch so...so jung, er wird es nicht verstehen“, warf sie ein.

„Doch wird er, wir werden es ihm erklären und ihm sagen, dass er es machen muss. Du kannst ja einen Brief schreiben, den wir ihm dann überbringen und wenn du ihm sagst, dass er unseren Schutz annehmen soll, wird er es sicherlich auch machen“, sie versuchte aufmunternd zu lächeln, was auch ein wenig klappte.

„Das stimmt schon...aber...“

„Kein Aber, Hidemi. Überlass das einfach uns, wir lassen uns schon was einfallen“, entgegnete Jodie und sah dann zu James.
 

„Ich ruf gleich Akai an, er wird sicherlich wissen, was wir tun sollen“, meinte James. Zwar wusste er selber auch, was das beste war, aber bislang war Jodie immer beruhigter, wenn Akai den Selben Vorschlag machte und wenn er Glück haben würde, würde es bei Hidemi auch so sein.

„Gut“, nickte Jodie und brachte Hidemi wieder zum Sofa, wo sie die junge Frau hinsetzte. „Was ist dann passiert, als du das gelesen hast?“, fragte sie nach.

„Nicht viel. Ich blickte schockiert auf den Bildschirm und konnte immer noch nicht glauben, was ich da gerade gelesen hatte. Dann hörte ich Schritte, die aus dem Flur vor dem Raum kamen. Ich klickte schnell alles weg, was ich gelesen hatte und versteckte mich im Schrank, scheinbar war ich dabei nicht allzu leise gewesen“, seufzte sie und schlug die Beine übereinander. „Direkt nachdem ich drin war, kam eine Person in das Zimmer. Durch einen kleinen Spalt zwischen den Türhälften erkannte ich, dass es Wodka war. Ich machte mir nicht so viel Sorgen, weil er...naja ihr wisst ja, wie er ist. Allerdings musste ich niesen, was ihn dann dazu brachte, zum Schrank zu gehen. Als er schließlich fast da war, schlug ich ihm die Tür ins Gesicht und bin einfach raus gelaufen, aber wo Wodka ist, da ist Gin nicht weit und schon bald hatte dieser gemerkt, was los war. Ich denke, Gin ahnte, was ich im Raum machte und ist mir dann gefolgt. Ich konnte keinen Wagen nehmen, die haben Peilsender dran, weswegen ich mich auf meine Beine verlassen musste, während ich nur noch hinter mir die Schüsse hörte. Ich bin mir sicher, dass Gin Chianti oder Korn auf mich angesetzt hat, aber nach hinten sehen, konnte ich auch nicht. Laufen war mir wichtiger und dann bin ich irgendwann vor dem Wagen gelandet“, sagte Hidemi.

„Da können wir ja von Glück reden, dass es noch so gut ausging, normalerweise hättest du keine Chance gegen sie und sie hätten dich auf der Stelle erschossen. Wir sollten uns nun nicht mehr 'ausruhen', sondern handeln, ich bin mir sicher, dass sie schon ihren nächsten Schlag gegen uns vorbereiten“, meinte Jodie.

„Da bin ich mir sogar mehr als sicher“, nickte Hidemi. „Sie werden sich nicht so einfach abschütteln lassen und versuchen, uns fertig zu machen, egal wie. Vor allem nun, da sie wissen, dass ich selber über meinen Verrat Bescheid weiß.“
 

Jodie fing an zu lachen, sie konnte es nicht aufhalten und hielt sich dann die Hand vor den Mund, während Camel sie anblickte und sich fragte, was denn los sei.

„Tut mir Leid“, brachte sie heraus. „Es hört sich irgendwie lustig an, wie du das gesagt hast“, sagte sie danach und versuchte das Lachen wieder unter Kontrolle zu halten.

„Lustig?“, Hidemi hob die Augenbraue und dachte an ihre letzten Worte, dann fing auch sie an zu lachen. Natürlich war das schon irgendwie lustig, wenn man die ganze Situation, aber auch den ganzen Hintergrund bedachte.
 

„Was ist das für ein Gegacker im Hintergrund?“, wollte Akai wissen. Er hatte, in seinen Augen, lange genug die Detektei beobachtet und schickte einen anderen Agenten da hin, während er ein wenig in der Stadt rum ging und über das nachdachte, was Ran gesagt hatte. Als sein Handy klingelte, wurde er unweigerlich aus seinen Gedanken gerissen.

„Das sind nur Jodie und Hidemi, die zwei lachen gerade“, James hob die Augenbraue und konnte nicht fassen, dass die Beiden in einer solchen Situation noch lachen konnten. Gerade erst hatte er alles Akai erklärt und wartete darauf, was dieser sagen würde.

„Hmm Jodie also“, murmelte der Agent, während er weiter ging. Mehr musste er nicht wissen, um sich das Szenario in etwa vorzustellen.

„Lassen wir das einmal bei Seite, hast du eine Idee, was wir nun wegen Hidemi unternehmen sollten?“, wollte Black wissen.

„Am besten gar nichts. Sie sollte die nächste Zeit über im Quartier bleiben oder bei einem Agenten, dem wir vertrauen können, wenn es sein muss, bei Camel. Handelt sie nun jetzt voreilig, wird die Organisation das haben, was sie wollen und genau das müssen wir verhindern. Am besten kümmern sich unsere Agenten um ihren Bruder und wir brechen alle Kontakte zum CIA ab“, entgegnete der Agent.

„Das hab ich mir auch schon gedacht“, nickte James nachdenklich.

„Ich werd mich um alles kümmern. Wir sollten uns überlegen, ob wir unseren Freunden nicht eine kleine Falle stellen wollen“, ein kleines Grinsen legte sich auf Shuichis Lippen. „Nur zur Ablenkung, aber es würde seine Sache tun“, fügte er hinzu.

„Wie ich dich einschätze, hast du dir auch schon genau überlegt, was wir da machen können“, sagte James. Manchmal war es wirklich beeindruckend, kaum erzählte man Akai von einer Begebenheit, hatte er nach wenigen Minuten einen Plan gehabt.

„Kann schon sein“, murmelte Shuichi. Während er seinen Weg weiter ging, erzählte er James, was sie machen sollten. Alles musste klappen, denn nur so, konnte gewährleistet werden, dass die Organisation sich in Sicherheit fühlte.

„Gut, so machen wir es“, James legte auf und erzählte den Anderen von dem kleinen, aber auch gemeinen Plan, welchen Akai ihm gerade mitteilte. Natürlich spekulierten sie alle, dass die Organisation das heraus finden würde und demnach alles tat, damit es scheitern würde.

„Ai Ai, Boss“, nickte Jodie. Sie streckte sich. Es war wirklich gut gewesen, so ausgelassen lachen zu können. Nun musste sie sich keine Sorgen mehr machen, dass alles gut werden würde.
 

Shuichi steckte sein Handy nun wieder weg und machte sich auf den Weg zum Friedhof. Er musste unbedingt wieder zu Akemi, immerhin hatte er ihr auch versprochen, öfters zu ihr zu kommen. Seine Gefühle waren immer noch da und er konnte sie einfach nicht abschalten, auch wenn er an Ran's Worte denken musste. Doch konnte er sich irgendwann wieder neu verlieben? Er glaubte es nicht. Zwar hatte er vor Akemi viele Freundinnen, aber sie war seine große Liebe, eine junge Frau, die er nie vergessen würde, egal was geschehen sollte. Akemi war in seinem Herzen und er fühlte sich mit ihr vereint, egal wie viel Zeit vergehen würde.

Akai seufzte auf und ging den Weg weiter entlang, ein Weg, der ihn immer wieder zum Gleichen Ziel führte.

Als er zum Grabstein kam, hielt er sich noch zurück. Scheinbar hatte Akemi schon Besuch gehabt, eine junge Frau, die er nicht kannte. Doch er spürte, dass sie nicht zur Organisation gehörte, es war jemand ganz Anderes.

„Hallo“, sagte sie leise, blickte kurz zu ihm und dann wieder zum Grab.

„Hey...“, entgegnete Shuichi. Er trat näher heran und sah zum Stein.

„Ich bin gleich weg, dann können Sie alleine sein“, sprach die junge Frau leise.

„Gut“, murmelte Akai und sah zu ihr. Sie war ein wenig kleiner als er, weswegen er doch ein leichtes Stückchen nach unten schauen musste, aber das war er gewohnt, Akemi war nicht größer gewesen und irgendwie erinnerte sie ihn an sie.
 

Es dauerte noch eine Weile, aber danach verabschiedete sich auch schon die junge Frau und machte sich auf den Weg. Shuichi blickte ihr noch wenige Sekunden nach, es war einfach eine Erinnerung, der er ein wenig nachtrauerte, aber er hatte sich perfekt unter Kontrolle und wusste, dass das alles nur daran lag, dass er Akemi so sehr vermisste. Vielleicht aber spielten auch die Worte von Ran eine große Rolle in dem, was er dachte und wie er nun handelte.

Shuichi schüttelte den Kopf und sah wieder auf den Grabstein, doch er wandte sich ab. Wie konnte er nur etwas Denken, was er eigentlich nicht wollte? „Tut mir Leid, Akemi“, murmelte er leise, er kniete sich kurz hin und strich mit der Hand über die Erde des Grabes. Danach stand er auf und machte sich wieder auf den Weg.
 

Aus der Jackentasche frimmelte er nun wieder sein Handy heraus und wählte eine Nummer. Er hielt das kleine Mobilphon an sein Ohr, hörte das tuten, die Leitung war also frei. Nun musste er nur noch warten, bis die Person ran ging, was auch nicht lange dauerte.

„Ja?“, ertönte eine weibliche und doch kindliche Stimme.

„Hier ist Akai“, fing der Agent an.

„Woher hast du meine Nummer?“, wollte Ai von ihm wissen. Sie erschrak ein wenig, konnte sich aber wieder fassen. Auch wenn sie wusste, dass er FBI Agent war, es war doch komisch gewesen, mit ihm zu kommunizieren. Auch war sie leicht wütend gewesen, dass er sie aus dem Labor klingelte, gerade fing sie wieder mit den Forschungen zum Antidot an, schon wurde sie davon abgezogen, weil das Handy klingelte. Da dieses im Labor verboten war, zwar nicht bei Agasa, aber in allen größeren Laboren der Welt, ging das Mädchen nach draußen, hängte ihren Kittel auf und konzentrierte sich dann auf das Gespräch.

„Hab ich mir mal besorgt. Schien mir sicherer zu sein, falls irgendwas passiert“, entgegnete der Agent kurz und knapp.

„Und nun ist irgendwas passiert?“, fragte Haibara nach. Sie runzelte die Stirn und ging von einem Ort zum nächsten.

„Kann man nicht so sagen. Es ist zumindest nichts, was dich in die ganze Sache hineinzieht“, sagte er. Akai blickte sich um, er musste sicher gehen, dass keiner von der Organisation auch nur in der Nähe war oder Teile des Gespräches mitbekam.

„Und was willst du dann von mir? Ich bin mir sicher, dass du nicht nur einen kleinen Plausch halten willst“, murrte das Mädchen. Sie war immer noch nicht so gut auf ihn zu sprechen gewesen, auch wenn er FBI Agent war, er hatte noch immer etwas an sich, was sie nicht mochte und mochte sie einmal einen Menschen nicht, dann zog sich das in die Länge.

„Eigentlich schon, aber viel eher will ich mich mit dir treffen. Am besten morgen Vormittag ich warte im Café Poirot auf dich und du musst keine Angst haben, uns stört dort keiner, dafür Sorge ich“, sagte Akai. „Ich warte dort auf dich“, fügte er noch hinzu, ehe er auflegte.

„He...warte...“, maulte Ai in den Hörer, aber es war schon zu spät. Sie hörte nur noch das Tuten. Zurückrufen konnte sie ihn auch nicht, da die Nummer unterdrückt wurde. „...warum immer ich?“, sie seufzte. Am liebsten wäre sie nicht hingegangen, aber was, wenn es doch wichtig war und er Informationen über die Organisation hatte? Vielleicht brauchte er sie sogar, um irgendwas herauszufinden, wodurch der Organisation ein tiefer Schlag verpasst würde? Ai konnte es nicht sagen, sie konnte es auch nicht an seiner Stimmlage erkennen, was sie schon ein wenig wurmte, immerhin war sie dadurch zutiefst verunsichert, was das Treffen bezwecken sollte. „Also gut, aber wenn es nicht wichtig ist, lernst du mich kennen“, sagte sie zu sich selber und steckte ihr Handy wieder weg. Sie würde ihn auch fragen, woher er nun ihre Nummer hatte. Grummelig wie sie nun einmal an manchen Tagen war, ging sie wieder zurück zum kleinen Labor, in Agasas Haus. Sie zog sich den Kittel an und ging zu ihrem Ziehvater, welcher sie, mit einer hochgezogenen Augenbraue an sah.

„Ist alles in Ordnung, Ai?“, fragte Agasa nach.

„Alles bestens“, nickte das Mädchen und machte sich wieder an die Arbeit.

Liebe kann sich überall verstecken

Hi,

ich habs geschafft. Morgen ist meine letzte Prüfung und dann hab ich erstmals zwei Wochen lang nix mehr zu Lernen und das heißt, dass ich nun versuchen werde, wöchentlich immer ein Kapitel von PP hoch zu laden. Na ist das was? Dann freue ich mich, euch dieses Kapitel zu präsentieren und sage, bis zum nächsten Sonntag.
 

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Den ganzen Tag über, war Ai nicht wirklich gut gelaunt gewesen. Hin und wieder arbeitete sie ein wenig an der Herstellung eines Gegenmittels, was ihr einfach nicht gelingen wollte. Es lag nicht an ihren Bemühungen, diese hatte sie, es lag viel mehr daran, dass sie einige Gedanken seit langer Zeit nicht mehr los ließen und sie immer wieder daran denken musste, dass Shinichi, sollte er wieder er selber sein, sich von ihr abwenden würde. Zwar sagte der Kleine immer wieder, dass sie seine gute Freundin war, die er nicht vergessen würde, um die er sich weiter kümmern würde, wenn es vorbei war, aber sie glaubte es nicht. Ai dachte viel eher daran, dass sich Shinichi nur noch um Ran kümmern würde und wenn er damit fertig war, waren wieder seine vielen Fälle an zweit oberster Stelle. Auch wenn sie es sich nicht anmerken ließ, sie dachte pausenlos daran, einen guten Freund wollte sie nicht verlieren, zumal er auch mehr für sie war, als nur das.

Und trotzdem wollte sie ihm helfen, doch heute würde es nicht mehr klappen.

„Ich mach eine Pause“, murmelte das Mädchen. Sie zog ihre Sicherheitsbrille herunter und legte diese auf den Tisch, während sie auch auf diesen blickte, ihre Notizen, die sie sich zuvor gemacht hatte, durchlas und einfach nur aufseufzte. Manchmal breitete sich in ihrem Kopf eine unerklärliche Leere aus, sie wusste gar nichts mehr, konnte weder die kleinen chemischen Formeln benennen, noch sagen, wie diese hergestellt werden. Es war nicht gerade abnormal gewesen, dass das passiert. Oft war es so, dass man einen kleinen Blackout hatte, wenn man lange genug an einer Sache arbeitete oder viel über ein bestimmtes Themengebiet wusste. So erging es heute auch Shiho, es war auf einmal alles weg, doch wusste sie, dass es bald wieder kommen würde, spätestens dann, wenn sie es dringend benötigte.

„Ist wirklich alles in Ordnung bei dir?“, wollte Agasa von ihr wissen. Er machte sich Sorgen um sie, sie war wieder nicht so, wie früher, gar nicht mehr ausgelassen, sondern nur noch monoton. Das mochte er so gar nicht an ihr, aber Ai war auch jemand, der immer wieder für Überraschungen gut war, mal war sie trübsinnig, dann wieder fröhlich, mal traurig, doch dann konnte sie wieder lachen. Einschätzen konnte er sie anfangs gar nicht, aber je mehr er sie kennen lernte, desto mehr wusste er von ihr und konnte sich denken, was mit dem Mädchen los war. Heute allerdings, ahnte er es nicht einmal.

„Ja, alles ist in Ordnung. Bitte machen Sie sich keine Sorgen. Mir geht es gut, ich brauch nur eine kleine Pause, ehe ich weiter mache“, meinte Haibara leise.

„Du bist dir sicher? Hat es was mit dem Telefonat zu tun?“, fragte er nach.

„Das Telefonat war unwichtig, es hat damit nichts zu tun. Es tut mir Leid, Professor. Ich denke, ich brauch einfach nur mal wieder eine längere Pause, irgendwie kann ich keinen klaren Gedanken fassen, was das Gegenmittel angeht“, entschuldigte sie sich.

„Aber wenn was ist, dann sagst du es, ja?“, bat er sie.

„Natürlich. Machen Sie sich doch bitte keine Sorgen um mich. Es ist alles in bester Ordnung. Ich weiß schon, was ich tue und so eine kleine Pause wird mir gut tun“, nickte das Mädchen. Sie lächelte leicht, es war schön, einen Menschen zu haben, der sich so sehr um sie sorgte, sich um sie kümmerte und einfach nur da war, wenn man selber Probleme hatte oder nicht mehr weiter wusste. „Mich hat Akai vorhin angerufen“, murmelte sie dann. Vielleicht war es doch besser gewesen, mit ihm darüber zu sprechen.

„Akai? Du meinst den FBI Agenten, der...“

„Der mit meiner Schwester zusammen war“, ein erneutes Nicken war zu vernehmen und sie blickte den Professor an.

„Genau der“, sie seufzte und sah Agasa an.

„Und was wollte er?“, fragte der Professor.

„Wenn ich das so genau wüsste. Er will sich morgen mit mir im Café Poirot treffen und über irgendwas reden. Was es ist, hat er mir nicht gesagt“, sprach Ai.

„Er hat es nicht gesagt? Schon merkwürdig. Denkst du, es geht um die Organisation?“, wollte Hiroshi wissen.

„Ich denke nicht. Würde es um sie gehen, würde er selber hier her kommen oder es gar nicht in meiner Gegenwart erwähnen. Ich denke, er weiß selber, dass ich nicht gerade gut auf sie zu sprechen bin und nichts mit ihnen zu tun haben will. Außerdem würde er so etwas nie an einem Ort wie einem Café besprechen. Die Wahrscheinlichkeit, dass es Unschuldige hören, würde er nicht eingehen, ebenso, könnte auch jemand aus der Organisation dort sein. Auch wenn ich ihn als risikobereiten Mann kenne, dieses würde er nun nicht eingehen“, entgegnete Shiho nachdenklich.

„Aber welchen Grund hat er dann, sich mit dir zu treffen? Es muss doch irgendwas sein“, warf Agasa ein.

„Ich weiß es nicht. Es muss wichtig sein, sonst würde er sich nicht mit mir treffen wollen“, meinte das Mädchen.

„Soll ich morgen mit dir kommen? Oder frag doch Shinichi, ob er mit dir hingeht“, schlug Agasa vor.

„Nein, das muss ich alleine machen. Akai hörte sich so komisch an. Ich will wissen, was los ist und was das alles mit mir zu tun hat. Ich komm schon alleine zurecht. Machen sie sich da keine Sorgen, ich finde es schon selber raus. Und es ist am besten, wenn keiner mit kommt, wer weiß, vielleicht sagt er es mir dann nicht“, sprach Haibara.

„Und wenn es doch mit der Organisation zusammen hängt?“, fragte er sie.

„Dann werd ich es erfahren. Aber heute können wir nur darüber spekulieren, ich werd morgen, wenn das Treffen vorbei ist, gleich hier her kommen und ihnen sagen, worum es ging“, versprach das Mädchen.

„Gut“, nickte Agasa lächelnd. „Soll ich uns einen Tee machen?“

„Nein, Danke. Ich werd nach oben gehen und mir meine Notizen anschauen, vielleicht komm ich dadurch auf eine Idee, was ich wegen des Gegenmittels machen soll“, entgegnete Ai. Sie lächelte leicht und machte sich dann auf den Weg in ihr Zimmer.
 

Seufzend setzte sie sich, richtig konzentrieren konnte sie sich nicht und auch wenn sie dem Professor sagte, dass sie nun die Notizen durch ging, sie wusste, dass sie das nicht tat und wahrscheinlich wusste es Agasa auch schon. Haibara versuchte sich nicht anmerken zu lassen, wie schlecht es ihr nun ging. Sie hatte die Kraft dazu einfach nicht gehabt. Shuichi hatte es mit einem einzigen Anruf geschafft, sie war wieder da, wo sie vor Wochen war, am Tiefpunkt und dazu war nur ein Anruf nötig gewesen und das Wissen, dass sie nicht wusste, was Akai von ihr wollte.

„Ach Schwester, kannst du mir sagen, was er damit bezweckt?“, murmelte sie einfach und sah nach oben an die Decke. Der Verlust von Akemi war immer noch groß gewesen und an Tagen, wo sie wieder auf Akai traf, mit ihm sprach oder einfach nur ein Gespräch über ihn mitbekam, war es am Schlimmsten gewesen. Alles kam wieder zurück, alle kleinen Einzelheiten, wie es damals in der Organisation war.

Damals.
 

Es war nicht lange her gewesen, da war sie mit ihm, als Dai Moroboshi befreundet gewesen, hatte ihm alles mögliche erzählt, wenn sie auf ihn traf, auch wenn er dann meistens nicht alleine war. Akemi war immer bei ihm, zumindest immer dann, wenn sie es einrichten konnte und keinen kleinen Auftrag durchführen musste. Manchmal war es schon lustig zusammen gewesen, sie konnten immer lachen oder einfach nur über alles reden. Dai wurde zu einer wichtigen Person im Leben der Miyanos, um so schwerer war es dann für Shiho gewesen, als er sich auf einmal nicht mehr meldete und Gin, auf ihre Fragen, nur sagte, dass er einen anderen Posten haben würde. Seit dieser Zeit fing sie an, ihn zu hassen, sie sah jeden Tag, wie schlecht es Akemi ging, wie sehr sie ihn vermisste, wie sehr sie an ihn dachte und trotzdem meldete er sich nicht bei ihr. Shiho verachtete ihn, sie wollte nichts mehr mit Dai zu tun haben, egal was er sagen würde, sie hatte ihre Meinung gehabt und diese bestand auch weiter hin.

Auch wenn sie erfuhr, dass Dai eigentlich Shuichi Akai ist und FBI Agent, so änderte sich nicht ihre Meinung, die sie ihm gegenüber hatte. Sie mochte ihn noch immer nicht, diesmal aber, weil er nichts für ihre Schwester tat, er holte sie weder aus der Organisation, noch kümmerte er sich darum, dass es ihr gut ging. Auch ihren Tod konnte er nicht vermeiden, dabei war es ihr egal, ob er es konnte oder nicht, ob er da war oder nicht.

Ihre Gedanken kreisten immer wieder über all das, was früher passiert war, die Erinnerungen waren so alt und doch kam es ihr vor, als seien sie frisch wieder gekommen, so frisch, dass sie sie von Innen auffressen würden.

„Ich wünschte, du wärst nun bei mir“, murmelte Shiho traurig. Sie vergrub dann ihr Gesicht in ihren Händen und versuchte die aufkommenden Tränen zurück zu halten, aber lange ging es nicht. Sie zog die Beine eng an sich und umklammerte dann diese mit ihren Armen, während sie den Kopf auf den Knien bettete und stumm weinte.
 

Den restlichen Tag kam Haibara nicht nach unten, sie blieb in ihrem Zimmer, alleine und für sich. Zwar klopfte Agasa mehrfach an, doch da sagte sie, sie würde noch überlegen oder sie tat so, als würde sie schlafen. Da sie aber auch Essen musste, stellte er dieses an die Tür, sodass sich Ai die Mahlzeit holen konnte. Der Professor machte sich Sorgen, hoffte aber, dass es nichts ernstes war. Nachdem er das letzte Mal oben war, verging eine Stunde, ehe er noch einmal nach ihr sah. Doch auch diesmal lag sie auf dem Bett, hatte den Rücken zur Tür gedreht und man hörte nur kleine Geräusche, die man hin und wieder beim Schlafen von sich gab. Seufzend ging Hiroshi wieder nach unten ins Wohnzimmer.

„Und?“, wollte Conan wissen. Zur Sicherheit rief Agasa ihn an, er sollte nach ihr sehen, da sich der Ältere sicher war, dass mit Ai irgendwas nicht stimmte, auch wenn er nicht sagen konnte, was es war.

„Sie liegt auf dem Bett und schläft“, entgegnete Agasa besorgt.

„Hmm...sie zieht sich wieder zurück, so wie damals“, murmelte der geschrumpfte Oberschüler.

„Der Anruf hat sie vollkommen aus der Bahn geworfen“, seufzte der Professor und setzte sich auf das Sofa, direkt neben Conan.

„Und Sie wissen wirklich nicht, was Akai wollte?“

„Nein, sie sagte, sie würde es selber nicht wissen und könne mir deswegen auch nichts sagen“, nickte Agasa.

„Glauben Sie ihr das?“, wollte Kudo wissen.

„Ja, welchen Grund hätte sie, mich anzulügen? Und ich glaube ihr, dass es sich nicht um die Organisation dreht“, meinte Agasa.

„Das kann ich mir auch vorstellen. Warum sollte Akai irgendwas wegen der Organisation mit ihr besprechen? Glaub ich kaum, er würde sich da wohl eher bei mir melden, immerhin haben wir doch schon so einiges unternommen“, murmelte Conan nachdenklich. „Aber was kann es dann noch sein?“, fragte er sich selber. Seine Hand legte er auf sein Kinn und grübelte.

„Hmm“, auch der Professor überlegte.

„Denken Sie...es ging um Akemi? Will Akai vielleicht über sie reden und das mit Ai?“, wollte Conan wissen.

Es wäre zumindest gut vorstellbar, aber alles weitere kann uns Ai erst danach sagen. Aber nun wo du es erwähnst, es würde Sinn machen, dass sich Akai nur mit ihr treffen will und dass es sich nicht um die Organisation dreht“, nickte der Professor.

„Ich werd auf jeden Fall morgen hier sein, wenn sie von dem Treffen nach Hause kommt, sie braucht bestimmt jemanden, der sie aufmuntert und da will ich einfach für sie da sein. Auch wenn sie sagt, dass es ihr gut geht, irgendwie kann ich das bei ihr nicht so richtig glauben.“

„Sie wird sich sicher freuen, wenn du dann da bist“, entgegnete Agasa lächelnd.

„Aber sie wird es nicht zeigen und wahrscheinlich schreit sie mich dann auch noch an, weil ich mich in ihre Angelegenheiten einmische“, seufzte der geschrumpfte Oberschüler. Er sah es schon richtig vor sich und freute sich darauf, auch wenn das nur ironisch war.

„Das macht sie bestimmt nicht“, warf Agasa ein.

„Ich stell mich lieber darauf ein, dass sie es macht, wenn sie es aber nicht tun sollte, bin ich einfach nur erleichtert und wenn sie es tut, dann war ich darauf vorbereitet“, grinste Kudo leicht.
 

Auch wenn Shiho so tat, als würde sie schlafen, es war nicht so. Sie war wach und versuchte in ihrem Zimmer die Zeit so lange vergehen zu lassen, bis sie selber irgendwann müde war, es klappte sogar recht gut und gegen Abend konnte sie endlich einschlafen. Aber auch in den Träumen, wurde sie von den Erinnerungen heimgesucht, sie spielten sich alle noch einmal ab und dennoch, sie waren nicht so schlimm, dass sie aufwachte. Es spielte sich vieles ab, vor allem die ganzen schönen Dinge im Leben, sie erinnerte sich, wie sie immer zusammen mit Akemi gekocht hatte, wie sie zusammen ins Café gingen, aber auch an die Tage, wo sie in den Staaten war und ihre Schwester kaum sehen konnte.
 

Am nächsten Morgen saß Agasa in der Küche, hielt eine Zeitung in der Hand und las die neusten Meldungen. Frühstück stand auch schon bereit, genau so wie der Kaffee, welchen er immer am morgen trank, aber nicht nur er, auch Shiho.

„Guten Morgen“, murmelte Haibara, als sie in die Küche kam. Sie war noch ganz verschlafen, dafür aber angezogen.

„Guten Morgen, Ai, hast du gut geschlafen?“, wollte der Professor von ihr wissen.

„Es war in Ordnung, ich bin noch ein wenig müde, aber sonst gehts“, nickte das Mädchen. Sie goss sich den Kaffee in die Tasse und lehnte sich erst einmal zurück.

„Willst du Brötchen oder Brot?“

„Nein, Danke. Ich bin doch nachher mit Akai im Café verabredet, ich werd dort einfach was zu mir nehmen“, entgegnete sie.

„Wie du möchtest“, nickte Agasa lächelnd und sah sie an.

„Danke“, Ai lächelte leicht. Sie trank ihren Kaffee schnell aus, wusste schließlich, dass sie so schnell keinen mehr im Café bekommen würde, zumindest nicht, wenn sie ein Kind war. „Ich geh mich umziehen“, sprach sie und stand wieder auf. Sie ließ Agasa gar keine Zeit, irgendwas zu sagen, sie ging einfach wieder nach oben und zog sich ihre Sachen an.
 

Haibara atmete tief durch, als sie wieder nach unten kam. Dort hörte sie auch schon die Stimme von Shinichi, sie seufzte und ging in das Zimmer, wo er war. „Warum bist du hier?“, ihre Stimmlage war nicht gerade erfreulich gewesen, ganz im Gegenteil.

„Warum ich hier bin? Ja, also...ähm, ich soll für den Professor eine Erfindung testen...“, entgegnete der Junge schnell. Er hoffte wirklich, dass sie es ihm glauben würde.

„Eine Erfindung?“, Ai hob die Augenbraue und blickte zwischen den Beiden hin und her. „Und der Professor hat dich gestern Abend angerufen deswegen?“

„Eh? Nein nein, das war gestern früh, aber da konnte ich nicht wegen Ran“, sprach er.

„Und du sagst mir auch wirklich die Wahrheit?“, sie hob die Augenbraue und tippte mit dem Fuß auf und ab.

„Du reißt mir ja eh den Kopf ab. Also gut, der Professor rief mich an und erzählte mir, was gestern war. Ich dachte, ich warte hier auf dich, damit du nachher jemanden zum reden hast, falls du willst. Und wenn nicht, dann kannst du mich auch anschweigen und ich versuch dich einfach aufzuheitern“, schlug er vor.

„Von mir aus.“

„Ach echt?“, das konnte der Kleine kaum glauben. Sie benahm sich gerade normal, viel zu normal für ihre Art.

„Aber natürlich. Wenn ich dir widersprechen würde, würdest du es doch sowieso machen, deswegen sage ich nichts dagegen“, entgegnete Haibara.

„Irgendwie wusste ich, dass das kommen würde“, er seufzte und hob dabei die Augenbraue.

„Dann frag doch nicht“, das Mädchen konnte nun wieder leicht grinsen. „Ich mach mich nun auf den Weg und Kudo, wenn du daran denkst, mir zu folgen, dann wirst du in naher Zukunft als du selbst, die ganz hohen Töne treffen“, drohte sie ihm, während sich Ai auf den Weg nach draußen machte.
 

„Die hohen Töne?“, murmelte der Kleine und sah fragend zu Agasa.

„Ich weiß nicht, was sie damit meint“, entgegnete dieser nachdenklich.

„Hmm...“, er überlegte und überlegte, bis er dann darauf kam. „Ich will lieber nicht weiter darüber nachdenken“, murmelte er und schluckte. Sicher, dass sie es nicht doch wahr machen würde, war er sich nicht gewesen, deswegen blieb er lieber hier und wartete.
 

Shiho blickte sich hin und wieder um. Sie ging weiter, setzte einen Fuß vor den nächsten, bis sie am Café war. Zum Glück folgte ihr keiner, sie hatte gar nicht damit gerechnet, dass Conan wirklich beim Professor bleiben würde, aber scheinbar hatte sich ihre Drohung gelohnt.

Als sie das Café betrat, blickte sie sich um. Im Hintergrund spielte leise Musik, ein Lied, welches Ai dennoch erkannte. Mai Kuraki mit Revive. Ein wenig melancholisch musste sie dazu lächeln, vor allem, wenn sie daran dachte, dass Akemi irgendwann wiedergeboren würde, dass sie irgendwann wieder einfach so da sein würde.

Nun atmete sie wieder tief ein und aus und sah sich nach Akai um. Sie entdeckte ihn sogleich, was nicht sonderlich schwer war, da er aufgestanden war, als er sie bemerkte. Ruhig ging sie zu ihm. „Da bin ich, also was willst du?“, wollte sie von ihm wissen.

„Komm, setzen wir uns“, entgegnete Akai zuerst. Er führte sie weiter nach hinten, zu einem Tisch, der mehr in der Ecke stand, um von dort die Übersicht über das ganze Café zu haben, aber auch, um ungestört mit ihr reden zu können. Shuichi setzte sich und wartete, bis das Mädchen endlich zu ihm kam.

„Was soll das?“, fragte Haibara. Sie war leicht wütend und setzte sich anschließend auf den Stuhl. Man konnte ihr ansehen, dass sie nicht gerade wirklich erfreut war, dass sie hier sein musste. Wobei sie ja auch absagen konnte, was sich nun wirklich gut in ihren Ohren anhörte.
 

„Kann ich euch schon was bringen?“, fragte die Kellnerin, die wenige Sekunden, nachdem sich Ai und Shuichi hinsetzen, kam und die Bestellungen aufnehmen wollte.

„Einen Kaffee, schwarz, ohne alles“, sagte Akai knapp und blickte auf Shiho. „Du bist eingeladen.“

Na danke, das hat mir gerade noch gefehlt. Nun darf ich mit Akai Kaffee trinken und ich werd nicht die sein, die den Kaffee trinken darf. Ich könnte dem...., sagte sie sich und sah die Kellnerin an. „Ich nehm einen Kakao“, das war wohl neben Tee, Saft und Wasser wohl das Einzige, was sie hier zu trinken bekommen würde.

„Alles klar, bring ich euch gleich“, nickte sie und ging wieder an den Tresen, wo sie die Bestellungen fertig machte.

„Na toll, jetzt dürfen wir einen auf heile Welt machen“, grummelte Haibara wütend. Sie ließ Shuichi kein einziges Mal aus ihrem Blickfeld, beobachtete ihn und wartete, wie er handeln würde.

„Ich wollte dich treffen, um über Akemi zu reden“, platzte er dann einfach damit heraus. Es war das einfachste gewesen, gleich zu sagen, was Sache war und auch, was er wollte.

„Dachte ich mir“, nuschelte Ai. Sie starrte nun auf ihre Hände, die sie leicht zusammen faltete, immer und immer wieder. Sie war leicht nervös und wusste ja nicht, was er nun sagen wollte.

„So bitte“, die Kellnerin stellte die Getränken hin und ging dann wieder an die restliche Arbeit.

„Danke“, presse Haibara dann noch heraus.
 

„Ich weiß, du bist nicht sonderlich gut auf mich zu sprechen, meiner Meinung nach, weil ich damals einfach so verschwunden bin und nichts getan habe, um Akemi zu retten oder raus zu holen. Aber eines musst du mir glauben, ich habe sie damals geliebt, ich hab es zwar zu spät erkannt, aber meine Gefühle waren echt. Alles was ich je zu ihr gesagt habe, war ernst gemeint, ich habe sie nicht angelogen, ich konnte es einfach nicht. Und auch wenn du mir nicht glaubst, aber ich würde alles tun, damit sie nun wieder am Leben ist, ich würde sogar mich dafür opfern, nur um sie einmal wieder Lachen zu hören oder einfach nur zu sehen“, sprach Shuichi.

„Das stimmt nicht. Du hättest damals alles tun können. Du hättest sie raus holen sollen, du hättest es versuchen sollen oder auch gegen ihren Willen machen. Dann wäre sie noch am Leben, du hattest die Mittel dafür, aber du hast es nicht getan. Du bist einfach aus ihrem Leben verschwunden. Sie hat dich so sehr vermisst, auf dich gewartet, sie war einsam, du warst ihr Leben, aber nicht einmal wiedersehen konnte sie dich. Dir war doch egal, was passierte, und was das jetzt wird, ist doch auch klar. Du hast ein schlechtes Gewissen und triffst dich nur mit mir, um davon los zu kommen, ebenso wie die Tatsache, dass du nun Gin jagst“, warf Haibara ein. Tränen quollen auf und sie wischte diese sofort weg.

„Ich werde nicht sagen, dass das nicht stimmt. Teilweise hast du schon Recht, aber nicht mit allem. Akemi wusste von Anfang an, dass ich FBI Agent bin und scheinbar auch, dass ich sie nur dafür benutzte, an die Organisation ran zu kommen, aber sie hatte nichts dagegen. Ganz im Gegenteil, sie schwieg darüber und infiltrierte mich immer weiter. Ehe ich meine letzte Mission hatte, teilte ich ihr mit, dass ich sie raus holen würde. Sie müsse nur ein wenig warten, Geduld haben, aber sie wollte nicht. Sie wollte es alleine schaffen, aus eigener Kraft und sie wusste, dass es vielleicht leichter sein würde, sie raus zu holen als dich und genau das Risiko wollte sie nicht eingehen. Ich meine auch, dass sie sich bewusst war, nur in der Organisation zu sein, um dich weiter bei ihnen zu behalten. Die Organisation wusste, hatten sie Akemi, hatten sie auch dich, wäre sie draußen, wärst du noch weiter unter Arrest gekommen und das nur, um sicher zu gehen, dass ihr keinen Kontakt mehr haben würdet. Das wollte Akemi ganz gewiss nicht und ich hätte es ihr auch nicht angetan. Wahrscheinlich glaubst du mir nicht, aber es war ganz allein ihre Entscheidung, weiter bei der Organisation zu bleiben. Sie hatte alle Adressen und Nummern von mir bekommen, falls sie mit unserer Hilfe aussteigen wollte, es wäre ganz einfach gewesen und doch meldete sie sich kein einziges Mal“, sagte Akai. „Aber das ist nicht alles. Ich kann mir gut vorstellen, dass sie keine Hilfe vom FBI wollte, weil sie die Organisation nicht wirklich ausliefern wollte. Natürlich, sie war nur bei ihnen, um dir nahe zu sein und dann damit wir zusammen waren, sie war so lange bei ihnen, sie konnte es wohl nicht übers Herz bringen, sie irgendwo anzuschwärzen, zur Polizei zu gehen oder das FBI einzuschalten. Das ist nicht ihre Art gewesen, das weißt du. Selbst wenn sie es geschafft hätte, damals mit dir zu entkommen, sie hätte kein Wort über die Organisation gesagt. Hätte sie darauf gewartet, dass das FBI euch Beide raus holt, wäre die Chance groß, dass wir Informationen haben wollen. Auf jeden Fall wärt ihr Beiden mehr als einmal befragt worden, wobei ich schon versucht hätte, dass es nicht so extrem ist, dennoch würde es passieren. Wie ich Akemi kenne, wollte sie auch das verhindern. Dadurch wärt ihr, nach eurer neu gewonnenen Freiheit, wieder zurück geschmettert worden und müsstet euch an alles erinnern“, fügte er hinzu.

„Das stimmt nicht!“

„Tief in deinem Inneren weißt du, dass es die Wahrheit ist. Wir Beide kennen sie, wir wissen, wie sie war. Es ist ihre Art, ich habe lange darüber nach gedacht, warum sie sich damals nicht von mir helfen lassen wollte, warum sie sterben musste“, murmelte Shuichi. „Bei der Polizei gilt es als Selbstmord und vor der Organisation wird es damit gerechtfertigt, dass Akemi dich raus kaufen wollte, aber der wahre Grund ist doch der, dass sich Gin an mir rechen wollte. Deswegen erschoss er Akemi. Es hätte nach dem Yenraub noch viele Möglichkeiten gegeben, sie hätten einfach nur dich als Druckmittel benutzen müssen, schon hätte Akemi Reue gezeigt und mit ihr, hatten sie auch dich in der Hand. Es war gar nicht nötig gewesen, Akemi zu erschießen.“

„Du bist an ihrem Tod Schuld“, wisperte Shiho leise. Ihre Kehle schnürte sich zu, sie konnte nun nur noch daran denken.

„Ich weiß...und ich gebe mir Tag für Tag immer wieder die Schuld, dass es soweit gekommen ist...“, nickte er.

„Was willst du dann von mir?“, sprach Ai leise. Es fiel ihr nun immer schwerer ihm zu zu hören, aber auch selber zu antworten.
 

„Ich hatte heute ein interessantes Gespräch mit Ran geführt, du kennst sie ja“, fing Akai an.

„Nur zu gut. Was sagte sie, dass du deswegen hier mit mir reden willst?“, wollte Haibara wissen.

„Sie fragte mich, ob ich mich je wieder in eine andere Frau verlieben können.“

„Und? Kannst du?“, sie wollte die Antwort eigentlich gar nicht wissen, aber hatte das Gefühl, einfach Fragen zu müssen.

„Ich weiß nicht. Ich finde, es ist Falsch“, entgegnete der Agent.

„Wieso? Akemi ist nicht mehr am Leben, du kannst mit einer Frau das tun, was du willst“, warf das Mädchen ein.

„Das ist nicht der Punkt. Etwas mit einer Frau anzufangen, ist nicht das Problem. Das fällt mir, irgendwie leicht, weil keine Gefühle dahinter stecken, aber mich wieder zu verlieben, ist eine ganz andere Geschichte. Ich kann das Akemi einfach nicht antun, ich hab an ihrem Grab geschworen, dass ich ihr in den Tod folgen werde, wenn die Sache mit der Organisation ausgestanden ist“, sprach Akai.

Na super, ich darf nun Beraterin in Liebesangelegenheiten spielen. Als ob mein eigenes Liebesleben gut läuft. Was erwartet er? Soll ich alles hoch loben, sodass er sich neu verliebt? Wobei mir egal ist, ob er das tut oder nicht, es ist seine Entscheidung, sagte sich Ai.

„Dir sollte klar sein, dass ich dir nicht sagen kann, was du tun oder lassen sollst. Aber eines solltest du immer bedenken. Akemi war ein Mensch, dem das Wohl anderer Menschen immer am Herzen lag. Auch wenn sie nun nicht mehr an deiner Seite ist und weiß, was in dir vorgeht, vielleicht sogar auf dich wartet, sie hätte gewollt, dass du dein Herz für eine Andere öffnen kannst. Ich denke, du weißt, wie ich, dass sie dir gewünscht hätte, glücklich zu werden, auch wenn sie nicht die Person ist, die an deiner Seite ist“, murmelte Shiho leise.

„Wahrscheinlich stimmt das...“

„Du hast es doch gewusst, warum wolltest du es nur von mir bestätigt wissen?“, fragte Ai nach. „Du kannst nicht einfach her kommen und mit mir über Akemi reden, das Thema wechseln und mich dann so etwas Fragen. Es tut immer noch weh, über sie zu sprechen.“

„Geht mir auch so...wahrscheinlich wollte ich es einfach nur von jemanden, der ihr ebenso Nahe stand, wie ich, bestätigt wissen, was ich selber wusste“, nickte Akai. „Aber auch, wenn es uns ziemliche Nahe geht, wir sollten über sie sprechen, sonst frisst es uns auf. Ich bin dazu bereit, über Akemi zu reden, du scheinbar noch nicht.“

„Das stimmt nicht. Ich würde gerne über sie reden, aber es gibt kaum einen Menschen, mit dem ich das kann. Und ich kann Shinichi nicht mit allen meinen Sorgen volltexten, er hat auch was zu tun und wenn ich mit ihm über sie rede, denkt er doch nur, dass es mir schlecht geht“, warf Haibara ein.

„Da liegt er doch gar nicht falsch“, warf Akai ein.

„Mag sein, aber er kannte sie auch zu wenig. Wir könnten gar nicht richtig über sie reden, ich würde nur reden und er würde zu hören“, murmelte sie.

„Hat doch auch was Gutes für sich. Du könntest dir alles von der Seele reden, was dich beschäftigt“, sprach Shuichi.

„Aber was bringt es mir, wenn er das alles nicht nach vollziehen kann oder sich vorstellt, dass es wirklich so war?“, fragte sie nach.

„Deswegen bin ich auch da. Du kannst mit mir, über sie reden. Ich weiß, wie sie war, was sie mochte und was das Wichtigste ist, ich weiß, wie es dir geht“, entgegnete Akai.

„Wer weiß, vielleicht werde ich das irgendwann mal machen. Aber noch bin ich dazu nicht bereit. Zum reden schon, aber nicht mit dir. Wenn du über sie sprichst, geht es noch, aber es ist schwer. Wenn ich aber über sie sprechen müsste, mit dir, das würde ich einfach nicht aushalten“, murmelte das Mädchen.

„Glaub mir, mir geht es nicht gerade anders, auch wenn ich über sie spreche.“
 

„Ist das alles gewesen, weswegen du dich heute mit mir treffen wolltest?“, wollte Haibara wissen. Sie wechselte absichtlich das Thema um wieder nach Hause zu kommen, weiter über Akemi zu sprechen oder an sie zu denken, würde sie nicht in der Öffentlichkeit durchstehen.

„Ja, das war alles. Danke“, nickte Akai.

„Schon gut“, entgegnete Ai. Sie stand auf und trank dann den Kakao aus. Zwar hatte sie darauf nicht wirklich viel Wert gelegt, aber er bezahlte und sie hatte ihn sich nun einmal bestellt.

„Wenn du irgendwann reden willst...“, fing der Agent an.

„Dann werd ich mich bei dir melden, keine Sorge. Aber fürs Erste, wird das nicht nötig sein“, warf sie ein. Sie seufzte auf und blickte ihn weiter an. „Solltest du dich irgendwann auch selber für eine neue Liebe entscheiden, spar es dir und informier mich nicht darüber. Es interessiert mich nicht und es ist deine eigene Sache, wann, wo, wie und in wen du dich verliebst“, sagte sie, ehe sie sich auf den Weg, wieder nach Hause machte.

„Du weißt ja nicht, wie sehr du mir damit geholfen hast“, murmelte Akai. Er nahm den Kaffee und führte diesen an seine Lippen. „Wir werden ja sehen, was sich ergeben wird.“

Neue Pläne

Mit einem, doch leicht mulmigen Gefühl, machte sich Haibara wieder auf den Weg nach Hause. Sie wusste ganz genau, dass noch das Gespräch mit Shinichi anstand und sicherlich auch das, mit dem Professor. Die Beiden waren manchmal einfach zu neugierig gewesen, vor allem der Kleine, der dann alles wissen wollte und extra nach hackte, um auch sicher zu gehen, dass es sich nicht um die Organisation drehte.

Leise öffnete Haibara die Tür zu dem Haus von Professor Agasa, ebenso leise trat sie in dieses, zog ihre Jacke aus und hing sie auf. Sie konnte sich schon vorstellen, was nun kam, aber da musste sie durch, egal wie lange sie versuchte, es heraus zu zögern, Shinichi würde nie locker geben.

„Ich bin wieder da“, rief das Mädchen. Sie wartete schon darauf, dass die Beiden zu ihr gelaufen kamen und nach fragen, aber nichts. Es passierte einfach nichts. Ai wunderte sich deswegen und konnte nicht sagen, warum es heute so merkwürdig war. „Ich sagte, ich bin wieder da“, sprach sie erneut darauf wartend, dass Shinichi zu ihr kam.

Merkwürdig, Conan würde doch sonst gleich hier her kommen, und mich löchern, sagte sich Ai, zog dann auch ihre Schuhe aus und ging ins Wohnzimmer. Wo sind die alle nur? Das ist doch nicht normal. Shiho schluckte. Konnte die Organisation hier gewesen sein? Hatten sie irgendwas damit zu tun? Aber das konnte nicht sein. Alles sah, wie immer aus, es war nichts durcheinander gebracht und einen Geruch nahm sie auch nicht wahr. Sie konnte sich auch nicht vorstellen, dass die Beiden raus gingen, viel zu sehr wusste sie, dass alle Beide gerne wissen wollten, was sie und Akai besprochen hatten.

Oder waren sie ihr gefolgt? Nein, das konnte nicht sein, das hätte sie bemerkt und so oft, wie sie sich umschaute, wäre es ihr aufgefallen. Es musste also einen ganz anderen Grund haben, einen, den sie noch heraus finden würde.
 

„Ich hol uns was zu trinken“, sprach Conan, während er die Tür zum Labor öffnete und aus diesem heraus ging. Dann bemerkte er auch Ai. „Du bist ja schon wieder da“, meinte er.

„Ich hab gerufen“, ein wenig perplex antwortete Shiho darauf.

„Wir waren im Labor, der Professor hat mir erzählt, wie weit ihr seid“, entgegnete er.

„.....“

„Was hast du?“, fragte der geschrumpfte Oberschüler nach.

„Gar nichts“, murmelte Haibara. „Ich geh auf mein Zimmer.“

„Warte!“, forderte er sie auf. „Willst du nicht erzählen, was Akai von dir wollte?“, wollte er wissen.

„Es war nichts, was mit der Organisation zu tun hat. Du musst dir also deswegen keine Sorgen machen“, warf das Mädchen seufzend ein.

„Das ist mir schon klar. Würde es um die Organisation gehen, würde er sich nicht in der Öffentlichkeit mit dir treffen. Es muss also etwas Anderes gewesen sein. Und wenn ich raten müsste, würde ich sagen, dass es sich um deine Schwester drehte“, entgegnete der Junge.

„Es ging um sie“, nickte Ai. Sie wandte den Kopf auf den Boden ab.

„Mein Angebot steht noch. Wenn du willst, können wir darüber reden“, wiederholte er sich, während er sie leicht aufmunternd ansah.

„Er hat mich einfach nur gefragt, ob er...also ob er...ob er sich wieder verlieben sollte.“

„Hmmm und was hast du gesagt?“, wollte Conan wissen.

„Das es seine Entscheidung ist. Aber auch, dass Akemi gewollt hätte, dass er glücklich werden würde. Was sollte ich denn sonst sagen?“, fragte sie nach.

„Ich weiß nicht, das war sicherlich das Richtige gewesen.“

„Kann schon sein“, murmelte sie.

„Und warum geht es dir deswegen schlecht?“, wollte der Kleine dann von ihr wissen.

„Ich denke, weil ich mich wieder, mit den Erinnerungen meiner Schwester auseinander setzen musste. Und dann schlägt er mir auch noch vor, ich solle über sie reden, damit er und ich, damit abschließen können. Aber wenn du mich fragst, will er sich nur von seiner Schuld freikaufen und somit endlich ein normales Leben führen. Das alles fühlt sich so Falsch an, wenn es sich um Akemi dreht“, erzählte sie seufzend.

„Vielleicht hat Akai ja Recht. Es kann ja nicht schaden, über sie zu reden und er kann ebenfalls viel dazu beitragen“, meinte er.

„Kann schon sein“, sie zuckte mit den Schultern. Zwar hatte sie es auch genau so Akai gesagt, aber das hieß nicht unbedingt, dass sie es auch so ernst meinte.

„Und was hast du nun vor?“, fragte Conan nach.

„Ich weiß nicht. Mich hinlegen, ein wenig nachdenken und so.“

„Und was ist mit dem Gegenmittel?“, wollte er wissen.

„Ach? Darum geht es dir also? Jetzt versteh ich, deswegen bist du hier“, warf sie ihm vor.

„Nein, das war nur, also ich dachte, wenn du dich ablenken willst, dann kannst du doch wieder daran arbeiten, aber du musst es nicht“, er schluckte leicht. Zwar wollte er ihr nicht das Gefühl geben, dass er auch wegen dem APTX hier war, aber so ganz vergessen, konnte er die Geschichte auch nicht.

„Nicht? Und warum hast du das dann gesagt?“

„Das ist mir so raus gerutscht. Es tut mir Leid, ich wollte es nicht einfach so sagen. Ich dachte nur, du könntest dadurch wieder das Treffen verarbeiten, vielleicht hilft es dir“, murmelte der Kleine.

„Na danke, das hilft mir am Wenigsten“, murrte Haibara wütend. Ich wusste es, er ist nur hier, weil er das Gegenmittel will, damit er sich wieder mit Ran treffen will. Hat er mich die ganze Zeit über, nur für das Gegenmittel benutzt? Hat er sich deswegen nur mit mir angefreundet, damit ich ihm das Gegenmittel herstelle? Ich fass es nicht, dass ich mich so sehr in ihm getäuscht habe, ich hab ihm geglaubt und nun die Ernüchterung, stellte sie fest. „Du hast von Anfang an, nur das Gegenmittel gewollt und dich deswegen mit mir angefreundet. Aber so einfach, mach ich es dir nicht.“

„Das stimmt doch nicht. Jetzt verdrehst du alles. Ich bin gerne mit dir befreundet, ich würde dich vor allem beschützen, egal was es ist. Auch wenn es sich um die Organisation dreht. Das kannst du doch nicht vergessen haben. Ai, sei nicht blöd, du bist aufgewühlt und normalerweise weißt du auch, dass ich es mit der Freundschaft ernst meine“, entgegnete die Kleine.

„Das mag sein, aber es ist mir nun egal. Hier kann ich sowieso nicht weiter arbeiten. Das Labor ist viel zu klein und hat zu wenig Geräte“, knurrte Haibara wütend.

„Dann besorgen wir dir ein größeres Labor, dort kannst du dann weiter arbeiten. Der Professor wird dir sicherlich dabei helfen und das Labor mieten“, schlug Conan vor.

„Von wegen, es geht dir nur um mich“, warf sie ein. „Du bist einfach noch ein Kind, Conan. Und damit du einmal erwachsen wirst, stelle ich die Forschungen ein“, sagte sie.

„Was? Das kannst du nicht machen“, er war unter Schock und sah sie mit groß geweiteten Augen an.

„Du hast mich schon verstanden. Meinetwegen besorg dieses Labor, aber ich werde nicht mehr am einem Antidot arbeiten. Es ist vorbei, ich höre damit auf und wenn du noch weiter hier so rumstehst, dann kann ich dir versprechen, dass ich gar nicht mehr daran arbeiten werde“, drohte sie ihm.

„Das...du kannst...das geht...“, stammelte Conan.

„Es ist dein Pech“, sprach Haibara. Sie ging an Conan vorbei, hoch zu ihrem Zimmer. Nun hatte sie sich entschieden. Fürs erste würde sie nicht weiter arbeiten, vielleicht in paar Tagen, aber nicht in der nächsten Zeit. Sie musste das alleine deswegen machen, damit Conan verstand, dass er nicht immer gleich alles haben konnte.

„Haibara“, rief er ihr nach. „Das kannst du nicht machen. Hörst du mich?“
 

„Was ist denn los, Shinichi?“, fragte Agasa nach. Er hatte den Lärm gehört und kam nach oben. Auch wusste er, dass Ai wieder da war, man konnte das schließlich aus dem letzten Wort des Oberschülers erkennen.

„Ai ist durchgedreht“, murrte der Kleine. Er seufzte und fuhr sich mit der Hand über das Gesicht. „Ich kann nicht fassen, dass sie das wirklich tut.“

„Was tut sie, Shinichi?“

„Ach wissen Sie, wir haben uns gestritten. Sie ist total abgegangen, ich bat sie doch nur, weiter am APTX zu arbeiten und sie wirft mir vor, ich wäre nicht an ihrer Freundschaft interessiert und wolle nur, dass sie ein Gegenmittel macht. Und als wäre das nicht noch genug, sie stellt nun alle Forschungen ein, dabei wollte ich ein größeres Labor für sie besorgen und alles tun, damit sie weiter kommt. Sie will doch auch irgendwann wieder sie selbst sein“, erzählte der Kleine.

„Du musst sie versuchen zu verstehen, Shinichi. Ai hat die ganze Zeit über immer an einem Mittel gearbeitet und kein Mal hat es längerfristig geklappt und konnte dich für immer in deinen alten Körper zurück bringen. Sie ist auch am verzweifeln, warum es nicht klappt und die Daten auf den Disketten wurden damals auch zerstört, als diese über meinen Computer geöffnet wurden. Sie braucht auch einmal eine Pause“, entgegnete Agasa.

„Sie macht doch hin und wieder Pausen, aber wenn es sie so sehr stört, dann soll sie es mir sagen und nicht damit kommen, dass sie nun gar nicht mehr weiter macht. Sie weiß doch gar nicht, wie ich mich fühle. Es geht immer nur um sie“, murrte Conan.

„Das glaube ich nicht. Sie weiß sicher, wie wichtig es für dich ist. Vielleicht hat sie auch nur Angst, dass sie dich als Freund verliert, wenn sie nicht weiter macht oder wenn sie es einfach nicht schafft.“

„Sie kennen Sie doch, das ist Ai egal“, warf Shinichi ein. „Was soll ich nun machen?“, murmelte er leise.

„Lass mich mit ihr reden. Wir geben ihr heute am Besten noch die Zeit, die sie braucht, um für sich zu sein. Ich spreche morgen mit ihr darüber, dann klären wir die Sache ganz schnell“, schlug der Professor vor.

„Wahrscheinlich haben Sie recht, auf Sie hört sie viel mehr, als wenn ich es noch einmal versuchen würde“, nickte Conan.

„Das glaube ich auch. Für heute solltest du sie wirklich in Ruhe lassen, sie braucht nach der Begegnung mit Akai ein wenig Zeit zum nachdenken. Apropos Akai, hat sie gesagt, weswegen er sich mit ihr Treffen wollte?“, fragte der Professor nach.

„Sie erwähnte nur, dass er sie fragte, was eine neue Liebe in seinem Leben angeht. Wenn Sie mich fragen, hat er sich in jemanden verliebt, traut aber seinen Gefühlen nicht oder hat Schuldgefühle Akemi gegenüber, weswegen er von Ai eine Bestätigung wollte, dass es okay ist, sich wieder zu verlieben“, erzählte Conan. Da er Detektiv war, hatte er diese Sache schnell im Überblick gehabt.

„Deswegen wollte er sich mit ihr Treffen?“, er hob die Augenbraue und dachte nach.

„Ich weiß, was Sie denken. Auch wenn Sie ihn selber nicht kennen, aus Erzählungen und allem, was man über ihn weiß, passt das nicht. Allerdings hätte ich damals auch nicht gedacht, dass er Akemis Freund war“, entgegnete Conan.

„Wohl wahr...“
 

Von ihrem Zimmer aus, versuchte Haibara ein wenig zu lauschen. Es ging schwer, doch dafür stand sie an der Tür. Sie hörte kaum etwas, nur wenige Worte, die in ihren Ohren noch keinen richtigen Zusammenhand stellten, als es wiederum ruhiger wurde, ging sie an das Fenster und schaute nach draußen. Er versteht mich einfach nicht. Es geht ihm immer wieder nur um das Gegenmittel, alles Andere ist ihm egal. Und warum? Er tut das nur für Ran...sie hat solch ein Glück...er würde alles für sie tun und sie sieht das nicht einmal, sagte sie sich. Kleine Tränen stiegen nun auf, Tränen, die sie sich weg wischte. Wie sehr wünschte sie sich nun, ihre Schwester bei sich zu haben, einen Menschen, der sie verstand und in der Lage war, sie aufzumuntern, wenn es nötig war. Aber so hatte sie keinen.

Zwar war der Professor da gewesen, aber dieser stand doch auch irgendwie auf Shinichis Seite, sie wusste, dass Agasa nicht damit einverstanden wäre, die Bemühungen in der Forschung aufzugeben und trotzdem wollte sie an ihrem Vorhaben festhalten. „Es tut mir so Leid“, murmelte Haibara leise, doch keiner konnte sie hören, keiner sah, was in ihr vor ging und wie schwer es ihr fiel, Conan zu helfen. Sie wusste, sie würde ihn verlieren, wenn das Gegenmittel wirkte, er würde wieder zu Ran gehen, sich mit ihr aussprechen und dafür Sorgen, dass die Organisation gefasst worden wäre. Und auch sie würde das Gegenmittel einnehmen um nur wieder sie selber zu sein, auch wenn sie noch nicht wusste, was es ihr brachte, sie würde es einnehmen, um wieder groß zu sein. Dann. Und nur dann, würde Shinichi sie ansehen, sich für alles bedanken und nicht das Wahre sehen, er würde nicht sehen, dass sie eine junge Frau war, jemand, der auch geliebt werden wollte. Sie wäre nur eine gute Freundin, die ihm geholfen hatte und die er nun nicht mehr brauchte.

Shiho sah es schon kommen, in ihren schlimmsten Träumen malte sie es sich aus und trotzdem, sie wollte ihm immer wieder helfen, weil er glücklich sein sollte, auch wenn sie es nicht wahr. Immer wieder hatte sie das Gefühl, als würde er über ihre Gefühle Bescheid wissen, sie anders behandeln, doch jedes Mal stellte sich heraus, dass sie sich täuschte, er wusste nichts. Er hatte es einfach nicht bemerkt und das nur, weil er dauernd Augen für Ran hatte. Shiho wusste, dass es sich nie ändern würde, auch nicht, wenn sie die Arbeit einstellte. Es verschaffte ihr nur ein wenig Zeit, aber ein Gefühl konnte sie nicht erkaufen oder erzwingen. Sie musste damit Leben, dass er nur ein guter Freund war und auch immer sein würde.
 

„Ich bin wieder zurück“, rief eine Frauenstimme, sie war weder lieblich noch jung. Mit einem leichten grummeln, meldete sie sich wieder im Quartier.

„Das wurde auch langsam Zeit, dein Wochenbericht wird langsam fertig“, zischte Gin wütend. Seit Wochen war er schon nicht gut gelaunt gewesen, auch wenn er es selten war. Er saß auf einem Stuhl in ihrem neuen Quartier und rauchte genüsslich seine Zigarette weiter, während er die Frau beobachtete. „Nun sag schon, ist wenigstens was interessantes passiert, Chianti?“, wollte Gin wissen.

„Das kann man so sagen. Akai war dort“, grinste die Frau. Ihr Gewehr legte sie auf den Tisch ab und streckte sich. „Ich hätte ja nicht gedacht, dass er dort wieder auftauchen würde, aber scheinbar liegt ihm etwas an dieser Detektei, was ich nicht verstehen kann. Mori ist total inkompetent und hätte Lust ihn abzuschießen.“

„Du wirst nichts tun, was nicht abgesprochen ist. Mori bleibt am Leben oder wir können hier mit Akai rechnen. Wenn er sich wieder einschaltet, werdet ihr nichts zu lachen haben“, sprach Gin.

„Ich versteh sowieso nicht, warum ich jeden Tag seit drei Monaten auf dem Dach sitzen muss. Nur wegen Akai? Der kann uns doch egal sein und was bringt uns die Information, dass er in der Nähe der Detektei war?“

„Mir war klar, dass du nicht weiß, was das zu bedeuten hat. Dahinter steckt ein höherer Zweck für unsere Organisation. Als du Akai gesehen hast, was hast du da gemacht?“, wollte der Langhaarige wissen.

„Ich hab geschossen und fast hätte ich ihn getroffen, aber da war so ein dummes Gör, sie zappelte immer vor ihm herum und irgendwann wurden auch die Menschen darauf aufmerksam. Ich hab mich erst einmal verzogen und zur Sicherheit heute hier her gekommen, falls er mir gestern noch auf der Spur war“, erzählte sie.

„Hast du sie nicht mehr alle? Dein Auftrag war es, die Detektei zu beobachten und nicht auf eigene Faust zu schießen“, knurrte Gin wütend. Er war aufgestanden und warf den Tisch dabei um. Wenn er wütend war, konnte man ihn kaum aufhalten.

„Ich dachte...wenn er da auftaucht, erledige ich ihn“, sagte sie leise. Chianti schluckte, es war nicht wirklich gut, wenn Gin so wütend war. Selten hatte sie ihn so erlebt und wenn, dann wusste sie, dass es besser war, sich schnell zu verziehen.

„Du solltest alles nur beobachten. Was ist daran so schwer? Egal wie oft dort Akai ein oder ausgeht, schießen war nicht deine Anweisung gewesen. Damit hast du ihn wieder auf unsere Spur gebracht und er wird wissen, dass wir was planen. Ich will nur schwer für dich hoffen, dass er sich nicht denken kann, was genau wir vor haben“, sprach der Langhaarige wütend.

„Aber Gin...ich denke nicht...“, fing Chianti an.

„Du denkst? Du hättest vorher denken sollen. Jetzt ist es zu spät. Geh mir aus den Augen oder ich werd verdammt wütend werden“, drohte er ihr. „Na wird’s bald? Ich hab keine Lust, dich hier zu sehen, während ich deine Fehler bereinige.“
 

„Na, der hat ja Nerven“, sagte sich Chianti, als sie den Raum verließ.

„Was ist passiert?“, wollte Korn von ihr wissen. Gerade kam er vom Training zurück, um sich eine kleine Pause zu gönnen.

„Ach, du kennst doch Gin, der rastet bei fast Allem aus und heute bin ich die Person, die darunter zu leiden hat. Wäre er nicht so ein hohes Mitglied, hätte ich ihm noch die Meinung gegeigt“, murrte sie.

„So wie du diese immer Vermouth geigst?“, fragte er nach.

„Das sind zwei unterschiedliche Sachen. Ich könnte Gin erwürgen. Zuerst soll ich diese dumme Detektei beobachten und dann seh ich dort Akai und versuche ihn zu erschießen. Und was macht Gin? Er brüllt mich an und meint, es war Falsch gewesen.“

„Gin hat was?“, wollte Korn wissen.

„Der Kerl hat sie nicht mehr alle“, regte sie sich darüber auf.

„Ich versteh nicht, warum er das getan hat. Er hasst Akai, warum solltest du dann nicht auf ihn schießen?“

„Vielleicht hat Gin einfach nur Angst, dass es mir gelingen sollte, Akai zu erschießen. Dann wäre Gin abgemeldet und ich hätte die volle Aufmerksamkeit des Bosses“, grinste Chianti.

„Das denkst du wirklich?“, er hob die Augenbraue und folgte ihr.

„Kann doch sein, es wäre zumindest eine weit aus logischere Erklärung, als irgendwas Anderes“, nickte die Frau.

„Du machst es dir zu einfach. Wahrscheinlich war das alles mit dem Boss so besprochen und Gin dachte, du würdest ihn rufen, wenn Akai wieder auftaucht. Der Kerl verschwand vor einem halben Jahr einfach so und nun tauchte er wieder auf. Sehr merkwürdig“, murmelte er.

„Wenn es um Akai geht, ist nichts merkwürdig. Du weißt doch, wie er ist“, warf sie ein.

„Kann schon sein. Du solltest dir aber nicht zu viel Gedanken darum machen, dass Gin gerade ausgetickt ist. Er beruhigt sich schon wieder, auch wenn er meint, du hättest den schlimmsten Fehler gemacht, den man nur machen konnte“, Korn rollte mit den Augen, während er das sagte.

„Nur zu gut. Keiner kann es Gin recht machen, nicht einmal unsere Schauspielerin“, sie grinste leicht bei dem Gedanken, dass es nun auch Vermouth nicht mehr leicht bei Gin hatte.

„Das grenzt doch schon an ein wenig Normalität“, entgegnete Korn.

„Lass uns nicht mehr darüber reden, es ändert ja sowieso nichts. Und unsere Energie sollten wir für das Training benutzen und nicht, um über Gin oder diese Vermouth nach zu denken, dass sie noch hier ist, hat sie nur dem Boss zu verdanken“, knurrte Chianti.

„Unglücklicherweise wird sie immer bevorzugt, egal was passiert, dabei haben wir, dank ihr, Calvados verloren. Es tut ihr nicht einmal Leid, dabei hat der arme Kerl alles für sie getan.“

„Das werd ich ihr noch heimzahlen. Sie wird sich wünschen, sie hätte ihm geholfen“, Chianti ballte die Faust und versuchte sich irgendwie wieder abzuregen.

„So wie ich die einschätze, wird sie es nicht einmal bereuen, auch wenn sie ihrem Ende ins Auge sehen muss. Sie ist stur, du kennst sie doch und anstatt ihren Fehler einzusehen, wird sie versuchen ihm die Schuld zu geben. Und der Boss wird ihr verzeihen“, murmelte Korn.

„Manchmal könnte man meinen, sie wäre der Boss, so wie sie diesen in der Hand hat. Er tut alles für sie, ohne Rücksicht, was mit uns ist. Calvados war unser Freund und ein guter Schütze, sie hat ihn auf dem Gewissen und es macht ihr nichts aus“, sagte die Frau.

„Warum auch? Er war ihr nicht wichtig. Sie musste mit ihm zusammen arbeiten, aber sobald sie ihn nicht mehr brauchte, war er abgeschossen. Sie ließ ihn einfach zurück, floh und das nur, um ihr Leben zu retten. Hätte sie wenigstens etwas Getan, wäre es nicht so schlimm. Und dann lacht sie uns noch ins Gesicht, dass Calvados selber diesen Fehler machte, weil er nicht merkte, wie sich Akai an ihn heran schlich.“

„Ich wusste, dass sie ihm nichts Gutes bringt. Immer wieder hab ich ihn gewarnt, sich nicht auf diese Frau einzulassen. Ich hab ihm gesagt, dass sie sein Verderben sein wird. Aber so verliebt, wie er in sie gewesen war, tat er alles, was sie wollte. Er hörte mir kaum zu. Ihr zu Gefallen war ihm wichtiger. Ich wette mit dir, sie wusste, was er für sie empfand und nahm ihn deswegen zu diesem Auftrag mit, der sein Verhängnis wurde“, entgegnete Chianti.

„Das wäre vorstellbar oder aber er bot sich selber an und sie nutzte es aus, dass er alles für sie tun wollte, was er nur konnte. Calvados hielt ihr den Rücken frei, aber sie ließ sich vom FBI hinter der Nase herum führen“, nickte der Mann.

„Es war ihr Fehler, aber kaum einer sieht das so. Ich versteh das einfach nicht“, sagte die Frau wütend und schlug mit der Faust gegen die Wand. Korn schluckte und nahm dann ihre Hand in seine.

„Es nützt nichts, wenn du dich verletzt. Du brauchst deine Hand noch zum schießen und wenn du meinst, du müsstest nun die Wand zerschmettern, dann denk daran, dass Vermouth dich dafür auslachen würde. Es ist ihr egal, was du tust, nur weil Calvados nicht mehr am Leben ist. Für sie ist das alles nur ein Spiel, bei dem sie die Kontrolle haben will“, entgegnete er.

„.....“, sie schwieg und seufzte, zog dann aber ihre Hand wieder zu sich. „Lass uns zum Training“, wechselte sie das Thema.

„Wie du willst“, er wirkte ein wenig verwirrt, wollte aber diese Geschichte dann darauf beruhen lassen.
 

„Meinst du nicht, dass du ein wenig zu laut warst?“, die blonde Schauspielerin schüttelte den Kopf und blickte ihn verständnislos an.

„Das geht dich nichts an. Freu dich lieber, dass du nicht diesen Fehler gemacht hast“, warf Gin ein.

„Warum denn? Ich dachte, dir würde so viel daran liegen, dass es Akai nicht mehr gibt. Oder hast du Angst, dass es Chianti fast geschafft hat und nicht du?“, sie grinste leicht dabei, als sie sich Gins Reaktion vorstellte, wenn Chianti sagen würde, dass Akai nicht mehr am Leben sei.

„Denkst du wirklich, mir ist es wichtig, dass sie ihn nicht erledigt? Von mir aus, soll sie das doch machen, wenn sie es schafft. Akai wird es ihr nicht so einfach machen“, entgegnete Gin.

„Was ist dann dein Problem?“, fragte sie nach. Vermouth schlug ihre Beine lasziv übereinander und wartete darauf, dass er ihr antworten würde.

„Sie brachte Akai auf unsere Spur, momentan hat sich das FBI auf die Sache mit Kir konzentriert, unsere kleine Ablenkung. Nun, da Chianti geschossen hat, werden sie sich fragen, warum sie bei dieser Detektei war und was wir im Schilde führen. Wenn die ganze Sache schief läuft, werd ich sie dafür zur Verantwortung ziehen, darauf kannst du Gift nehmen“, zischte Gin.

„Nein, Danke, ich ziehe lieber kein Gift vor“, meinte die Blonde darauf. „Warum sollte Chianti überhaupt die Detektei beschatten? Ich hör das zum ersten Mal.“ Bisher hatte ihr auch keiner irgendwas davon gesagt. Chianti selber würde es nicht tun, auch Korn nicht und Gin hielt es geheim.

„Denk scharf nach.“

„Haha, wenn ich es wissen würde, würde ich dich nicht fragen“, warf die Blonde murrend ein.

„Erinnerst du dich noch an die Wanze, die mir Akai aus der Hand geschossen hat? Die gleiche Wanze, hatte ich schon einmal in meinem Wagen gefunden und ich bin mir ziemlich sicher, dass sie zu Sherry gehört. Wie sie es gemacht hat, kann ich noch nicht sagen, aber ich rieche, dass sie irgendwas mit der ganzen Situation zu tun hat, auch wenn ich keine Fingerabdrücke nachprüfen konnte“, fing Gin an.

„Hmm...ich verstehe“, nickte Chris.

„Bisher tauchte Sherry nicht an der Detektei auf, aber sie wird es tun, irgendwann, nur jetzt, wird Akai dort rumlungern und warten, bis er uns findet. Chianti hat alles zu nichte gemacht, wegen ihr, scheitert der ganze Plan“, knurrte Gin.

„Und wenn schon, dann wartest du eben noch länger“, grinste sie. „Bisher ist uns Sherry nicht so leicht ins Netz gegangen, wer weiß, ob sie überhaupt noch in Tokyo ist, wo wir doch sind“, warf sie ein.

„Wenn du darüber lachen kannst, dann bitte. Ich seh es nicht so locker. Der Boss will langsam Ergebnisse wissen und soweit ich weiß, hast du beim letzten Mal auch versagt, also tön hier nicht so rum, sondern hilf uns. Wir müssen Sherry finden und zwar schnell“, sprach Gin.

„Nur keine Eile, sie wird irgendwann schon irgendwo auftauchen und dann schnappen wir sie uns“, murmelte Vermouth.
 

Sie war sich nicht wirklich sicher gewesen, ob es Gin sein würde, der sie kriegte, da kaum einer von ihrer kleinen Umwandlung in ein Kind wusste. Zwar wusste sie es, doch hatte sie Conan versprochen, erst einmal das Mädchen in Ruhe zu lassen. Noch hielt sie ihr Versprechen, aber wenn es hart auf hart kommen sollte, würde sie zu der Organisation stehen und sich um Sherry kümmern. Sie hasste sie, sie und ihre Familie, die Forschungen Atsushis waren der Auslöser dafür und noch mehr hasste sie sie, weil Shiho skrupellos weiter machte. Als sie aber ihre Skrupel fand, war es zu spät gewesen, viel zu spät. Damit konnte sie die Lawine, die schon lange vorher, los getreten wurde, auch nicht mehr aufhalten.
 

Vermouth hoffte, dass Sherry wenigstens so viel Anstand besaß und der Organisation nicht vor die Linse lief, da diese sonst nicht nur ihr kleines Geheimnis heraus finden würden, auch ihr kleiner 'Cool Guy' wäre davon betroffen und alles was ihn anging, fiel irgendwann auf 'Angel' zurück.

Das durfte sie nicht zu lassen und sie hatte nur zwei Möglichkeiten. Entweder sie verriet die Organisation und stellte sich auf die Seite des FBI's, welche sie nicht gerade mit Kusshand begrüßen würden. Allerdings wäre sie sich da sicher, dass die Organisation nicht mehr lange verweilen würde, würden die Agenten ihren Job richtig machen. Oder aber, sie suchte Sherry und erledigte diese, damit Shinichi und Ran keine Gefahr mehr drohte, doch bei diesem Aspekt musste sie noch bedenken, dass Shinichi Sherry rächen würde. So oder so, die Organisation würde früher oder später auch auf den Oberschüler und seine Freundin treffen. Daran gab es einfach nichts zu rütteln, egal von welcher Sichtweise, sie die ganze Tatsache sehen wollte. Immer würde es Menschen geben, die enttäuscht wären, normalerweise wäre es ihr auch egal, aber Ran wollte sie einfach nicht enttäuschen. Das Mädchen war ihr Engel, ihr persönlicher Engel, der damals für sie da war und sich dafür einsetzte, dass sie lebte. Zwar wusste sie es nicht, aber das machte nichts. Es zählte nur, dass sich Chris dessen bewusst war.

Alleine bei dem Gedanken daran, musste sie leicht schmunzeln. Sie war sich noch immer der Worte, der Beiden sehr bewusst und spielte das ganze vor ihrem inneren Auge ab. Es passierte alles im Regen und verkleidet als Serienkiller, aber dennoch waren diese Erinnerungen so nah und kehren jedes Mal wieder zurück, wenn es anfing zu regnen. Es war eine Begegnung, die sie nie in ihrem Leben vergessen würde, komme was da wolle.
 

Was machen Sie denn da, Sie Idiot. Halten Sie sich doch an meinem Arm fest. Meine Handfläche ist nass, sie glitschen mir raus, hatte Ran damals gesagt, als sie ihr das Leben rettete.

Muss man für alles einen Grund haben? Ich verstehe nicht, weshalb ein Mensch einen Anderen umbringt, aber ich weiß, warum ein Mensch einen Anderen rettet. In solchen Angelegenheiten ist kein Platz für logisches Denken, waren die Worte, die Shinichi ihr damals entgegen brachte. Zwar wusste er nicht, dass sie es war, aber sie hatte das Gefühl, dass er langsam dahinter kam. Mit ihren Worten, hatten die beiden Oberschüler sie gerettet, gerettet aus der Dunkelheit, in der sie zu versinken drohte.
 

„Vermouth? Vermouth“, Gin schrie schon diesen Namen heraus. Während sie in Gedanken war, sprach er mit ihr, doch sie antwortete ihm nicht. Wenn es etwas gab, was Gin hasste, war es die Art der kühlen Blonden. Sie hielt sich, für etwas Besseres und meinte, einem keine Antwort zu geben, wenn man mit ihr sprach.

„Hmm? What happened?“, fragte sie nach.

„Treib mich nicht zur Weißglut“, zischte der Langhaarige wütend. „Wir haben keine Zeit, was die Suche nach Sherry angeht, der Boss will langsam wissen, was wir machen und wie sie es schaffte zu entkommen. Und wenn du nicht bald aufpasst, wird er ziemlich wütend auf dich werden. Immerhin solltest du dich darum kümmern, aber du musstest uns die Aufmerksamkeit des FBI's beschaffen.“

„Meine Güte, übertreib es doch nicht so. Ich arbeite ja daran, Sherry zu finden. Das sie weg ist, ist nicht meine Schuld. Du hättest damals ihre Schwester nicht so erschießen sollen. Akemi war eines unserer Druckmittel gegen sie, aber dank dir, haben wir das ja nicht“, warf die Schauspielerin ein.

„Das ist mir egal. Sie hat verdient, nicht mehr am Leben zu sein, wobei es doch Schade ist, mit ihr, hätte ich Akai sicherlich noch ein wenig quälen können“, er stellte sich schon die ganze Tatsache vor und grinste.

„Als ob er das zulassen würde“, sie schüttelte den Kopf und stand auf.

„Wo willst du hin?“

„A secret makes a woman a woman“, entgegnete Chris ihm nur und verschwand aus dem Zimmer, während sie, den leicht perplexen, Gin alleine ließ.

Eine neue Verbündete?

Vermouth setzte einen Schritt vor den nächsten. Sie ging weiter und weiter, einfach weg, weg von der Organisation, weg von den Erinnerungen daran. Auch sie brauchte einmal Zeit für sich, Zeit, welche sie sich nun nahm. Zeit war sehr kostspielig in ihrem Geschäft, als Schauspielerin hatte sie nicht so viel davon gehabt, entweder sie arbeitete oder sie tat es nicht. Tat sie es nicht, hieß es meistens Texte lernen oder in der Öffentlichkeit auftreten, aber das war noch längst nicht alles. Als Organisationsmitglied hatte sie auch nicht viel Zeit und musste ihre Aufträge immer wieder irgendwie dazwischen quetschen.
 

Wie immer, trug die blonde Schauspielerin eine schwarze Sonnenbrille, damit man sie nicht so schnell erkennen würde, doch sie hatte nicht damit gerechnet, dass die Menschen dennoch schauten. Es war in Tokyo nicht natürlich gewesen, dass eine Ausländerin mit langen, blonden, leicht gewellten Haaren, herum lief und sich dann noch so sehr vor der Öffentlichkeit versteckte, dass man sie nicht erkannte.

Trotzdem aber konnte sie in Ruhe durch die Straße laufen, einfach weiter gerade aus, um nach Hause zu kommen. Endlich wieder zu Hause, dort war sie bislang immer nur sporadisch gewesen, wenn sie mal wieder was für sich tun musste. Sonst blieb sie im Quartier der Organisation oder fuhr durch die Gegend, wenn sie die Zeit hatte.

Das zu Hause, welches sie hatte, glich nicht dem großen Haus, der großen Villa, wo sie einst eine kleine Party gab. Es war eine nette drei Zimmer Wohnung im Stadtzentrum, wo sie sich unbeobachtet vor kam, zumindest unbeobachtete, als wenn sie in der Villa leben würde. In der Wohnung hatte sie alles, was sie brauchte, es gab genügend zu Essen, sie hatte warmes Wasser für ihre morgentliche Dusche und recht nette Nachbarn, wenn sie einmal mit denen einen kleinen Plausch hielt. Sie war sehr zufrieden gewesen, zumal sie die Wohnung auch ohne Manager oder Organisation fand.
 

Chris seufzte leise auf, als sie unten durch den Eingang ging. Immer wieder rechnete sie damit, dass irgendwelche Reporter ihr zu Hause fanden und sie mit Fragen bombardierten, jedes Mal hatte sie sich schon eine Begründung zurecht gelegt, warum sie in einem Wohnblock wohnte und warum sie sich nur noch selten in der Öffentlichkeit blicken ließ, nach diesem Vorfall damals.

Aber sie hatte Glück, auch dieses Mal gab es keine ungebetenen Störenfriede im Eingang, weswegen sie an den Briefkasten schritt und die Post heraus holte. Meistens war es nur Werbung oder aber die Post ihres Managers, der wusste, dass sie hier war. Auch hatte sie unter fremden Namen und ganz fremden Angaben hier die Wohnung gemietet, es war sicherer und bisher klappte alles ganz gut. Meistens kam sie hier als die Person, die sie nun vorgab zu sein, Reiko Kamikazi, manchmal aber auch als sie selber und stellte sich als Besucher oder Mitbewohnerin vor, wenn die Nachbarn fragten, wie sie zu einem Schlüssel kam.

Heute war ein relativ friedlicher Tag, Chris ging an den Fahrstuhl, drückte den Knopf und wartete, bis der Lift endlich unten war. Sie tippte mit dem Fuß auf dem Boden und stieg, nachdem die Türe aufgingen, endlich ein. Sobald sie drinne war, drückte sie den Knopf zur fünften Etage und fuhr hoch. Im Fahrstuhl nahm sie kurz ihre Sonnenbrille ab und fuhr sich über das Gesicht. Der Tag, auch wenn sie kaum was zu tun hatte, war ziemlich anstrengend gewesen, aber sie hatte damit gerechnet, dass es irgendwann so passieren würde.

Als ein kleines 'Blink' ertönte, stieg die Schauspielerin aus dem Fahrstuhl aus und stolzierte zu ihrer Wohnung. Aus ihrer kleinen Handtasche, die sie immer dabei hatte und wo das nötigste vorhanden war, Schminksachen, ein Spiegel, eine Pistole, sowie Ausweise und das Geld, zog sie ihren kleinen Schlüssel heraus. An ihm befand sich ein kleiner Anhänger mit einem Bild. Sah man genau hin, war es eines von Ran mit der Aufschrift 'Angel'. Es war klein und wenn man nicht in etwa ahnte, was es war, konnte man es nur schlecht erkennen.
 

Chris ging durch die Eingangstür, ihre Tasche ließ sie auf dem kleinen Schrank im Flur liegen, während sie die Tür wieder schloss. Sie streckte sich und betrachtete sich anschließend im Spiegel, der über dem Schrank hing. Ihre Sonnenbrille, sowie die Jacke zog sie aus, ihre Schuhe behielt sie an.

Nachdem sie sich genug im Spiegel angesehen hatte, ging sie in die Küche. Aus einem der Schränke zog sie ein Glas heraus und aus dem Kühlschrank eine Flasche mit Orangensaft, diesen goss sie sich ein und trank ihn. Es war erfrischend und so kalt gewesen, genau das, was sie gerade brauchte. Aber für zu viel hatte sie auch nun keine Zeit gehabt und je länger sie weg war, desto mehr Fragen würde sie nachher in der Organisation beantworten müssen. Sie sah es schon vor sich. Nach ihrem Abgang bei Gin, würde dieser als erstes seine Fragen beantwortet wissen, würde einfach nicht locker lassen, egal welche Ausflüchte sie machen würde. Gin wusste meistens, aber nicht immer, ganz genau, wann sie log und bei welcher Sache. Zwar war sie Schauspielerin und konnte alles gut kopieren, sich in ihre Rolle einleben, aber dem Langhaarigen konnte sie bisher wenig vor machen, trotzdem fiel er manchmal auf ihre kleinen Spielchen herein und sie machten ihren ganzen Plan noch perfider, als er schon war.

Wenn es nach der Blonden ging, hätte sie Gin schon lange zum Teufel gejagt. Sie hasste den Mann, er war einfach nicht ihr Stil, auch wenn sie sehr viel Spaß miteinander hatten. Diesen bereute sie zwar nicht, doch es war schon lange nicht mehr wie damals.

Vor Jahren fand sie es besser, aber da war sie noch Sharon und bisher wusste Gin nicht, dass Chris und Sharon die gleichen Personen seien. Es machte alles lustiger, wenn Chris aufeinmal anfing, über ihre 'Mutter' zu sprechen und Gin sich dazu hinreißen ließ, seine Späße auf deren kosten zu spielen. Schon lange hatte die Blonde gemerkt, um was es dem Langhaarigen ging, er wollte seinen Spaß, ob mir Sharon oder mit Chris, wobei es ihm mit letzterer besonders vielen Spaß machte, sie konnte sich verbiegen und war dazu bereit, alle möglichen Stellungen mit dem Killer auszuprobieren. Aber mit der Zeit, hatte sie keinen Gefallen mehr daran gefunden, es war einfach nur noch widerlich gewesen, Gin all seine Wünsche zu erfüllen und selber auf dem Trockenen zu bleiben. Gin ging es nur um sich, hatte er das Gefühl gehabt, eine Frau befriedigt zu haben, so hörte er auf und wollte gar nicht hören, dass es anders war. Und warum sollte sie es ihm sagen? Natürlich war es manchmal wirklich lustig gewesen, es ihm unter die Nase zu reiben, aber wenn er wirklich schlechte Laune hatte, fing er an, einen zu würgen oder auf das Bett zu drücken. Man konnte sagen, was man wollte, ein schlechter Liebhaber war er nicht, selbst wenn sie, was das anging gerne einmal log. Aber diese kleinen Spielchen gehörten zu ihr, sie würde sicherlich nicht vor ihm eingestehen, was sie wirklich über den gemeinsamen Akt hielt, Gin würde einen Überflieger bekommen und so konnte sie ihn noch, auf dem Boden der Tatsachen zurück holen.
 

Seit sie nun wieder Conan und Ran wiedersah, merkte sie, was wirklich in ihrem Leben zählte, was sie brauchte und was nicht. Und Gin, war ein Teil, welches sie nicht brauchte. Es war so eintönig und jedes Mal, zwang sie sich selber dazu, nicht danach ins Badezimmer zu laufen und sich zu übergeben. Jedes Mal lief es auf die selbe Art ab, sie säuselten ein wenig herum, wurden grob, landeten dann zusammen im Bett und brachten sich gegenseitig um den Verstand. Sobald das kleine Spielchen beendet war, schlief Gin ein und sie zog sich zurück, entweder ins Wohnzimmer, ins Badezimmer oder verschwand gleich ganz aus der Wohnung. Alles war besser, als bei diesem Mann zu bleiben, nachdem er das hatte, was er wollte. Sie hatte alles versucht, damit er einmal nicht in Stimmung war, klappen tat es nicht. Mit Alkohol hatte sie es auch schon versucht, da die meisten Männer nach einigen Gläsern einfach einschliefen, doch bei Gin hatte sie das Gefühl, dass er trinken konnte, wie viel er wollte, er wurde dadurch einfach nicht müde. Wie ein Fass ohne Boden.
 

Vermouth stellte das Glas in die Spüle, irgendwann, wenn sie Zeit hatte, würde sie es abwaschen, aber fürs Erste, war dies nicht von belangen. Graziös wie sie war, ging sie in eines der anderen Zimmer. Es war ihr Arbeitszimmer und schon fast, wie ein Büro ausgerichtet. Kam sie durch die Tür, stand zu ihrer rechten Seite ein Bücherregal, gefüllt mit einigen Büchern, die mehr der Dekoration dienten, zu ihrer linken war ein Fernseher, falls sie die neusten Nachrichten sehen wollte oder einfach nur abschalten. Am hinteren Ende des Raumes stand erst der Schreibtisch, er war direkt neben dem Fenster. Oft schaute sie einfach nur raus und ließ so die Zeit verstreichen. Der Ausblick zum Tokyo Tower war manchmal wirklich herrlich gewesen, vor allem am Abend, wenn alles hell erleuchtet war. Während sie zum Tisch ging, wanderte ihre Hand über die Wände und anschließend über die kleine Stehlampe, über die Zettel, über den Stuhl, ehe sie ihre Ruhe fand und sich setzte.

Aus einer der Schubladen holte sie ihr Briefpapier heraus, das Feine, welches kleine Schlingel oben als Ran hatte. Sie fand es einfach schick, nutzte es aber selten. Meistens schrieb sie nur ihrem Manager oder einem Regisseur und wenn, dann machte sie es über ihren Computer. Doch für diesen Brief, musste ihre eigene Handschrift her, ihre ganz persönliche Note.
 

Als sie mit dem Schreiben fertig war, betrachtete sie sich noch einmal ihr 'Werk', las es sich sorgfältig durch und nickte sich selber zufrieden zu. So konnte sie ihn abschicken, was sie auch gleich tun würde. Sie öffnete nun wieder eine Schublade und suchte nach den Briefmarken. Unglücklicherweise fand sie keine. Chris seufzte, gerade hatte sie noch ein gutes Gefühl bei der ganzen Geschichte gehabt und nun war es weg. Ohne Briefmarke, war es schwer, einen Brief zu verschicken und wenn sie selber zur Post gehen musste, standen ihre Chancen gering, nicht erkannt zu werden. Und was machte man mit einem Brief, welcher von einem Star geschrieben wurde? Natürlich aufmachen.

Sie wusste nicht, ob die Post dies wirklich machte, aber sie stellte es sich schon vor. Vermouth brauchte eine sicherer Möglichkeit, eine, bei der keiner darauf kam, dass sie irgendwas mit allem zu tun hatte, selbst wenn sie den Brief unterschrieben hatte. Sie überlegte und überlegte und ging alle möglichen Szenarien durch, die ihr einfielen.
 

„Also gut“, murmelte sie zu sich selber. Sie nahm den letzten Ausweg, stand von ihrem Platz auf, steckte den Brief ein und ging wieder an die Wohnungstür. Dort zog sie sich ihre Jacke an und nahm die kleine Handtasche. Sie verließ die Wohnung und schloss sie wieder zu. Auch hatte sie nicht vergessen, sich die Sonnenbrille wieder aufzusetzen. Mit schnellen Schritten bewegte sie sich vorwärts und verließ, nach einer Weile den Wohnblock, sie schritt weiter und weiter.
 

Irgendwann war sie an ihrem Ziel angekommen. Die Blonde sah nach vorne, sah zu der Villa und seufzte. War es gerade das Richtige gewesen? Sie hatte überhaupt keine Ahnung, zwar wollte sie es wirklich tun, doch die Unsicherheit packte sie. Immer wieder schaute sie auch zu dem Nachbarhaus, würde sie nun dort hin gehen und sich Sherry schnappen, wäre zumindest diese Verfolgung für immer vorbei, aber genau dadurch würde sie Conan in die ganze Sache noch tiefer rein ziehen, als er es schon war.

„Es muss sein“, sagte sie zu sich selber. Sie versuchte sich Mut zu machen und die Kraft zu finden, es durch zu stehen.

Leise, schon fast schleichend, trat sie an die Tür des Hauses, in welchem der Professor wohnte. Dort würde Conan den Brief schon eher finden, als wenn sie ihn in der Kudo Villa einwarf. Langsam zog sie den Brief aus ihrer Tasche heraus, sah ihn sich noch einmal an und warf ihn dann im Briefkasten von Professor Agasa ein. Sie hoffte, dass es wirklich das Beste für alle Beteiligten gewesen war, wünschte es sich so. Es musste einfach klappen, wenn nicht, dann war alles vorbei gewesen. Sie würde die Menschen verlieren, welche ihr so viel bedeuteten und welche sie mochte.
 

„Ich werd dann mal wieder gehen“ sagte Conan leise, als er zu Agasa sah. Er war schon einmal zu Hause gewesen, merkte dann aber, dass er sein Handy vergessen hatte und kam wieder zurück. Eigentlich wollte Ran ihn begleiten, doch der Kleine wimmelte sie nur ab, immerhin war es nur ein Handy, welches er schnell holen wollte und dann wieder zum Abendessen zu Hause war.

„Komm gut nach Hause“, nickte der Professor und begleitete ihn an die Tür.

„Werd ich, keine Sorge“, entgegnete Kudo und öffnete die Tür langsam.

So war das aber nicht geplant, sagte sich Vermouth. Sie hatte nicht gewusst, dass der geschrumpfte Oberschüler da war und alles war besser, als das. Sie musste sich schleunigst aus dem Staub machen, sie musste weg. Zwar hatte sie auf dem Brief unterschrieben, sodass Conan ganz genau wissen würde, von wem, dieser war, doch sich selber sehen lassen, hatte sie noch nicht vor. Mit schnellen Schritte, schon laufend, machte sie sich aus dem Staub, verschwand in der Dunkelheit der Nacht, wobei man anfangs noch ihre Schuhe klackern hörte. Ungewöhnlich war es nicht, immerhin waren es Stiefel und diese machten hin und wieder diese Geräusche.

„Merkwürdig...“, murmelte Conan leise. Das Geräusch hatte er mit bekommen und als er sich umsah, bemerkte er den Schatten einer Person, die hinter der Ecke verschwand. Schnell lief er los, blickte nach rechts, nach links, hoch und wieder zur Seite. Keiner war mehr da gewesen. Hatte er es sich etwa nur eingebildet? Das glaubte der junge Detektiv nicht. Mit einem leicht mulmigen Gefühl ging er wieder zum Professor zurück.

„Was ist denn los, Shinichi?“, fragte Agasa, nachdem der Kleine wieder zurück gekommen war.

„Haben Sie das nicht gehört? Hier war jemand. Ich habe die Geräusche ganz deutlich gehört und einen Schatten gesehen.“

„Meinst du, die Organisation war hier?“, wollte der Professor wissen. Er schluckte, wenn es wirklich so war, dann waren sie alle in Gefahr, vor allem Ai.

„Ich weiß es nicht. Es war merkwürdig, der Schatten war weg, als ich ihm nach lief. Aber die Organisation würde sich nicht verstecken. Sie handeln anders“, warf der Kleine ein und überlegte. „Sehr merkwürdig“, es brachte seine Hirnwindungen wieder zum Nachdenken und irgendwas musste er sich einfallen lassen. Er sah wieder den Professor an. „Aber machen Sie sich keine Sorgen, es war sicherlich nichts. Wenn Ai nachher wieder runter kommt, zeigen Sie ihr nicht, dass sie besorgt sind oder gar, dass jemand hier war, denn wir nicht kennen.“

„Werd ich machen“, entgegnete Agasa nickend.

„Hmm...“, Conan überlegte. „Riechen Sie das auch?“, fragte er nach.

„Was meinst du?“, angestrengt roch Agasa, doch für ihn war es einfach nur die kühle Nacht.

„Es riecht nach...“, Conan strengte seinen Riechkolben mehr an und dachte nach. „....Parfum...eine Frau war hier“, sagte er leise. Den genauen Geruch oder die Marke konnte er nicht sagen, was auch irgendwie albern gewesen wäre, würde er es wissen. Aber das es ein Frauenparfum war, erkannte seine Nase. „Ganz sicher, eine Frau war hier“, wiederholte er sich.

„Eine Frau? Kir vielleicht?“, schlug der Professor vor. Sie kam ihm zu aller erst in den Sinn, auch wenn es vielleicht Jodie hätte sein können, aber da sie schon lange nicht mehr in Tokyo war oder zumindest lange nicht mehr hier gesehen wurde, fiel sie ihm nicht ein.

„Nein, damals als ich sie traf, trug sie kein Parfum, außerdem weiß sie auch nicht, wo Sie wohnen und das FBI hat ihr das sicher nicht verraten“, schüttelte Kudo den Kopf und folgte mit der Nase dem Geruch. Er war nur noch sehr schwach vorhanden und durch den Wind aufgewirbelt worden. „Professor? Haben Sie heute schon nach der Post gesehen?“

„Natürlich. Das mach ich immer gegen elf Uhr. Aber es war nichts ungewöhnliches dabei“, meinte der Ältere.

„Dann würde ich Sie gerne bitten, noch einmal nach der Post zu sehen. Der Geruch des Parfums ist am Briefkasten, verblasst aber langsam. Ich würde gerne noch dieser Sache nach gehen, ehe ich nach Hause gehe“, meinte Shinichi.

„Ich muss nur noch kurz den Schlüssel holen“, Agasa verschwand wieder im Haus und holte dort den Schlüssel zum Briefkasten, während Conan die Arme verschränkte und nachdenklich den Briefkasten musterte. „Da bin ich wieder“, sagte Agasa, nachdem er da war. Er öffnete dann den Briefkasten und sah den Brief. „Der war heute morgen nicht da.“

„Wie ich es mir gedacht habe“, nickte Conan und nahm den Brief an sich.

„Dann hat die Person mir einen Brief geschrieben und sich nicht selber getraut ihn abzugeben?“, fragte Agasa.

„Nein, ich denke nicht, dass es mit sich Trauen was zu tun hat. Es sollte wohl so sein, dass Sie den Brief erst morgen bekommen, aber warum?“, murmelte er gedankenversunken. Erst dann fiel ihm auf, was auf dem Umschlag stand. 'An Shinichi Kudo/Conan Edogawa'.

„Die Person weiß, dass du Shinichi bist“, schluckte Agasa.

„Scheint so. Am besten gehen wir wieder rein. Ich werd den Brief lesen und Ran Bescheid sagen, dass ich ein wenig später komme“, nickte der Kleine. Er hielt den Brief in der Hand, während er den Professor langsam rein schob.

„Machst du dir denn keine Sorgen?“, wollte Agasa wissen.

„Die Sorgen, mach ich mir später. Ich hab da schon einen Verdacht“, entgegnete der Junge. Er setzte sich ins Wohnzimmer und öffnete ganz langsam das Kuvert, während Agasa angespannt daneben saß. Er ließ zuerst Conan den Brief lesen und hoffte, dass auch er diesen zu Gesicht bekam. Allerdings machte er in der Küche einen Tee, damit sich der Kleine daran wärmen konnte, nachdem sie doch eine Weile in der Kälte waren. Nachdem der Professor wieder da war, setzte er sich neben den Oberschüler und wartete auf eine Reaktion.
 

Jetzt, nachdem sie fast erwischt worden wäre, wusste sie, dass es die richtige Entscheidung war, Conan zu schreiben. Er sollte wissen, was los war und versuchen sich und seine Mitmenschen, die ihm so viel bedeuteten in Sicherheit zu bringen. Vermouth ging durch die dunklen Straßen im Schein der nächtlichen Beleuchtungen, sie blickte sich hin und wieder um, aber da war niemand. Kein geschrumpfte Oberschüler und auch kein langhaariger Killer. Sie war alleine und konnte es doch nicht sein. Sie war gespannt gewesen, was der Kleine dazu sagen würde und wie er reagierte, wenn er die ganzen Aufzeichnungen von ihr las. Gerne, wäre sie dabei gewesen, aber die Gefahr, die für sie noch immer bestand, war viel zu groß gewesen, als dass sie dieses Risiko eingehen würde, zumindest noch nicht. Was die Zukunft zu sagen hatte, stand noch in den Sternen, aber sie wusste, dass es für sie keine gute Zukunft mehr gab. Sie war eine Killerin und wenn es zum Ende kommen würde, würde sie ihre Strafe, die doch so gerecht war, bekommen. Und dann, dann würde sie sie annehmen und das nur, um ihrem Engel gerecht zu werden und diesem zu zeigen, dass sie damals mit der Rettung keinen Fehler machte.
 

Lieber Shinichi,
 

ich kann mir gut vorstellen, dass du dich nun wunderst, dass ich dir diesen Brief zu kommen ließ. Selbst ich muss daran denken, wie komisch es doch ist, da wir eigentlich Feinde sind, wenn man es wirklich so sehen will.

Du weißt doch, ich hab dir damals versprochen, Sherry fürs erste in Ruhe zu lassen, doch sollte der Boss wünschen, dass ich sie ihm endlich bringe, werde ich diesen Auftrag ausführen und sie ihm bringen, egal wer sich mit in den Weg stellt. Noch ist sie sicher, aber nur noch.

Aber das ist nicht das eigentliche Thema, weswegen ich dir diesen Brief schreibe, aber so wie ich dich kenne, weiß ich, dass du das schon lange weißt. Es geht um dich und um Akai. Wir wissen, dass er sich bei euch in der Nähe aufhält und wenn es weiter so geht, ist er euer Verhängnis. Sieh es wie du willst, aber Akai schadet euch nur. Die Organisation beobachtet eure Detektei, sorg dafür, dass weder Akai noch Sherry dort auftauchen, sonst habt ihr bald nichts mehr zu lachen. Ihr hättet, als ihr Gin und Kir die Wanze zugespielt habt, mehr darauf achten, dass es nicht zurück verfolgt werden kann. Nun denken sie, dass Mori der kleinen Verräterin hilft und dass sich diese bald wieder bei ihm melden wird oder gar, dass sie das FBI eingeschaltet hat und dieses deswegen verstärkt hier ist. Ich hoffe, du änderst irgendwas daran, sonst garantier ich für nichts.
 

Vermouth
 

„Sie warnt uns“, murmelte Conan nachdenklich. Er überlegte erst einmal, ob es der Wahrheit entsprach oder nicht. Aber warum sollte sie das tun?

„Glaubst du ihr?“, fragte Agasa nach.

„Ich weiß nicht, warum sie es nur so sagen sollte. Es muss also wirklich etwas dahinter stecken.“

„Das kann sein, sie würde uns nicht umsonst warnen. Aber ich versteh nicht, was das alles wirklich mit Akai zu tun hat“, warf er ein.

„So genau weiß ich das auch noch nicht. Wenn ich das so richtig verstehe, dann beobachtet die Organisation die Detektei schon lange. Es war gut, dass Ai in letzter Zeit nicht mehr da war, sonst hätten sie sie gesehen. Und jetzt wo Akai da ist, werden sie wohl glauben, dass er mit Mori zusammen arbeitet. Je mehr wir das zu lassen, desto eher kommt Ai in Gefahr“, sagte der Kleine. „Ich werd am besten mit Akai reden und das bald.“

„Heute kommst du bestimmt nicht dazu“, entgegnete Agasa.

„Dann würde sich auch Ran wundern, wenn ich so lange brauche“, nickte er zustimmend. „Ich ruf Akai aber heute noch an und werd ihn bitten, sich morgen mit mir zu treffen.“

„Er wird bestimmt denken, dass es wegen Ai ist“, sprach Agasa.

„Das kann er ruhig, wir sehen morgen weiter. Heute wird sich hoffentlich nicht in der Nähe der Detektei aufhalten.“
 

„Also? Warum wolltest du mich sprechen?“, fragte Akai nach.

Am Abend zuvor war er ziemlich irritiert, als Conan ihn sprechen wollte, immerhin hatten sie sich damals geeinigt, dass er mit dem FBI nicht zusammen arbeiten wollte, außer wenn es gerade dazu kam. Akai nahm diese Entscheidung an und war nun umso mehr verwundert gewesen, dass sich der Kleine meldete. Nachgefragt hatte er davor auch nicht, er wollte sich überraschen lassen und selbst wenn er gefragt hätte, Conan legte ziemlich schnell wieder auf. „Geht es um Shiho?“ Das war das einzige Thema, welches ihm einfiel und worüber man vielleicht noch diskutieren konnte.

„Nein, also irgendwie schon“, murmelte Conan. Er saß auf dem Sofa in der Kudo Villa und sah den Agenten an. Es war besser gewesen, sich hier zu treffen, zumal sich Akai in der Detektei nicht sehen lassen konnte, zu Agasa wollte er ihn auch nicht einladen, da dort immer noch Shiho war, die nicht gerade gut zu sprechen gewesen wäre, zu Akai nach Hause wollte er auch irgendwie nicht. Es war einfach besser gewesen, sich in der Kudo Villa zu treffen, egal was sie besprechen würden, hatte es irgendwas mit Shiho zu tun, waren sie hier an der Quelle oder zumindest in dessen Nähe.

„Also was nun? Geht es um sie oder nicht?“, wollte Akai wissen. Er mochte es nicht gerade, dass man einem Gesprächspartner alles aus der Nase ziehen musste. Normalerweise sagten die meisten Menschen gleich was sie wollten, wenn sie in seine grünen Augen schauten.

„Kann man so sagen“, entgegnete Shinichi ruhig. „Ich bekam gestern einen Brief von Vermouth“, fing er an.

„Vermouth?“, Akai hob die Augenbraue. „Und was wollte sie von dir?“

„Die Organisation weiß, dass Sie vorgestern an der Detektei waren. Sie beobachteten diese die ganze Zeit über. Ich hab es nicht gemerkt, ich weiß auch nicht warum. Jedenfalls Vermouth schrieb mir, dass die Organisation angreifen wird, wenn Sie sich noch ein weiteres Mal dort blicken lassen werden. Und ich denke, es ist nicht nur, wenn Sie das machen. Auch wenn Jodie oder einer Ihrer Kollegen dort ist, wird es zum Eklat kommen“, erklärte der Kleine.

„Dachte ich mir“, murmelte Shuichi.

„Wieso?“

„Hat dir deine Freundin nichts erzählt?“, wollte der Agent wissen.

„Bisher nicht. Ist irgendwas vorgefallen?“, er hob die Augenbraue.

„Einer aus der Organisation schoss auf uns. Deiner Freundin ist nichts passiert, du musst nicht so schockiert gucken. Alles in bester Ordnung, aber den Schützen konnte ich nicht erwischen, wenn du mir das nun so erzählst, nehme ich noch mehr an, dass es wegen meinem Auftauchen war“, sprach Akai.

„Verdammt“, nuschelte Conan leicht wütend. Warum hatte Ran ihm nichts gesagt? Sie wusste doch, dass sie ihm alles erzählen konnte und wenn nicht ihm, so hätte sie auch mit Shinichi telefonieren können.

„Das Gleiche denke ich nun auch“, nickte Shuichi. Er verschränkte die Arme und sah den Kleinen an. „Hat sie dir auch geschrieben, weswegen sie die Detektei beschatten?“

„Ja, also teilweise schon. Es ist wegen der Wanzen, Gin hat sie zweimal entdeckt und hält Haibara für die Täterin und weil ihn die letzte Wanze zu Mori führte, meint er noch immer, dass die beiden Kontakt haben. Deswegen wartet die Organisation immer und immer wieder darauf, dass Haibara dort auftaucht. Sie wissen aber nicht, dass sie ein Kind ist und in den letzten Wochen kam sie, zum Glück auch nicht zur Detektei“, erklärte Conan.

„Dann musst du dafür Sorgen, dass sie es auch weiterhin nicht tut, oder es fliegt für euch alles auf. Ich hoffe doch sehr, dass keiner von ihnen über dein Geheimnis Bescheid weiß.“

„Wie man's nimmt. Vermouth weiß es“, murmelte der Kleine.

„Was? Wieso?“, Akai klang leicht wütend.

„Sie ist eine alte Freundin meiner Mutter. Damals sah sie Kinderbilder von mir und als sie mich nun als kleiner Junge sah, konnte sie eins und eins zusammen zählen und wusste wohl, dass ich durch das APTX geschrumpft wurde“, entgegnete er. „Da wir bisher immer in Ruhe gelassen worden sind, nehme ich an, dass keiner der Anderen aus der Organisation irgendwas darüber weiß“, entgegnete der Kleine.

„Das wäre auch ziemlich katastrophal für euch, da ihr auch keinen FBI Schutz wollt.“

„Ich wusste, dass Sie irgendwann damit ankommen werden“, seufzte Conan. „Es tut mir ja Leid, aber der Schutz des FBI's kommt für uns nicht in Frage. Wir wollen keine weiteren Personen in die Sache mit rein ziehen, auch wenn Sie schon reingezogen worden sind und wir wollen uns auch nicht verstecken. Das regeln wir schon auf unsere Art und Weise“, warf er ein.

„Du bist ziemlich stur“, fiel es Akai auf.

„Genau wie Sie“, der Kleine grinste nun und sprang von seinem Platz auf.

„Mit Komplimenten kommst du bei mir nicht weiter“, entgegnete Shuichi. Auch er stand auf und sah den Kleinen an.

„Die Sache wäre dann soweit geklärt. Sie halten sich also von der Detektei fern?“, fragte Conan noch einmal nach.

„Müssen wir ja wohl, wenn wir euch nicht rein ziehen wollen.“

„Wissen Sie schon, wie Sie es Ihrem Boss erklären?“, wollte der Kleine wissen.

„Da fällt mir schon was ein. Ich überlege nur, wie ich es ihm erklären soll, dass Vermouth dir den Hinweis gab“, murmelte Shuichi. Es war wirklich sehr merkwürdig gewesen, dass die Blonde so etwas tat. Es war sonst nicht ihre Art gewesen und ihr war alles lieb, außer den Guten zu helfen.

„Ich weiß auch nicht, warum sie das tut. Wir sollten ihr danken. Vielleicht hat sie vor, die Organisation zu verlassen und braucht deswegen die Hilfe des FBI's und damit sie sie bekommt, gibt sie Ihnen einen Hinweis“, spekulierte der geschrumpfte Oberschüler.

„Nein, das passt nicht zu ihr, es ist nicht ihre Art. Würde es wirklich der Wahrheit entsprechen, würde sie schon schön selber zu uns kommen, anstatt dir zu schreiben“, meinte Shuichi.

„Glauben Sie?“

„Natürlich“, entgegnete Akai. „Ich bin aber wirklich gespannt, wie sie uns das erklären will, wenn wir sie schnappen“, ein breites Grinsen legte sie auf seine Lippen. Er konnte sich schon das ganze Spektakel vorstellen und würde seine Freude daran haben.

„Ich denke nicht, dass sie sich so einfach fangen lässt. Aber versuchen Sie ihr Glück, solange es nicht gerade an der Detektei ist“, warf der Kleine an.

„Du musst dir wirklich keine Sorgen machen. „Wir ziehen uns fürs Erste zurück, bleiben aber in der Nähe und agieren im Notfall.“

„Das hab ich mir gedacht. Aber bleiben Sie bitte im Hintergrund, es wäre eine Katastrophe, wenn die Organisation deswegen handeln würde.“

„Ich weiß, und wenn bei euch irgendwas passiert, dann rufst du gefälligst an und das FBI kümmert sich darum. Keine Widerrede, auch wenn du es nicht willst, in dem Fall, wäre es wirklich besser“, murrte Shuichi.

„Werd ich machen“, nickte Shinichi dann zustimmend, während er Shuichi wieder aus der Villa führte und zu Agasa rüber ging.

Shuichi hingegen stieg in seinen Wagen ein, startete den Motor, blickte noch einmal kurz zum Haus des Professors und fuhr dann los. Nun musste er nur noch Jodie und James die ganze Sache erklären und da es nicht alles war, wartete auch noch das Problem mit Kir auf ihn. Währenddessen konnte Conan nicht aufhören an die Sache mit Haibara zu denken. Würde sie wirklich ihre Forschungen aufgeben und das nur, um ihn zu ärgern? Er konnte einfach nicht glauben, dass sie dazu in der Lage war, aber scheinbar machte sie ernst. Er war nun gespannt gewesen, was der Professor ausrichten konnte und was Ai zu dem Ganzen sagte. Mit gemischten Gefühlen trat der geschrumpfte Oberschüler durch die Tür und suchte den Professor auf.
 

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Jetzt bin ich gemein und beende das Kapitel an dieser Stelle. Wie es weiter geht und vor allem, was sich nun beim FBI und Conan ergibt, das wird erst im nächsten Kapitel preis gegeben, deswegen müsst ihr euch noch solange gedulden, aber ich verspreche, es dauert nicht lange.

Also bis zum nächsten Mal, ich hoffe, es hat euch bis hier hin gefallen.

Friede, Freude und Eierkuchen?

„Guten Morgen, Ai. Hast du gut geschlafen?“, wollte Agasa wissen, als das Mädchen nach unten kam. Er lächelte sie freundlich an und wartete, was sie ihm zu sagen hatte.

„Es war sehr angenehm“, nickte sie. Sie war schon erstaunt gewesen, dass er nicht gestern mit ihr gesprochen hatte. Hatte Conan ihm vielleicht nichts gesagt, dass er so reagierte oder war da etwas Größeres im Busch gewesen?

„Das freut mich“, lächelte der Ältere. „Möchtest du etwas Trinken oder Essen?“

„Nein danke, später vielleicht“, sie setzte sich an den Küchentisch und nahm die Zeitung. „Ich hab gehört, dass Conan gestern Abend noch hier war“, fing sie an.

„War er, er hatte nur sein Handy vergessen“, entgegnete Agasa, während er an seinem Kaffee nippte.

„Hat er sonst noch irgendwas gesagt?“ Sie wollte einfach nur wissen, was Agasa genau wusste und wie viel Conan von ihrem Gespräch, oder besser gesagt, von ihrem Streit heraus posaunt hatte.

„Er hat mir erzählt, was vor gefallen war“, sagte der Professor.

„Dachte ich mir schon“, murmelte Haibara leise. Es war wirklich klar gewesen, dass Shinichi es ihm sagen würde und sie war sich sicher, gleich würde das belehrende Gespräch kommen. Darauf hatte sie sich schon die halbe Nacht über vorbereitet. Sie konnte wieder einmal nicht schlafen und wenn doch, träumte sie entweder schlecht oder für einen kurzen Augenblick gut, es gab nur das Dazwischen und nicht eines der Extreme.

„Kannst du ihn nicht auch ein wenig verstehen?“, wollte Agasa wissen.

„Ich weiß, was nun kommt. Sie wollen, dass ich weiter an einem Gegenmittel arbeite, aber so einfach ist das nicht“, warf sie ein.

„Ich kann und werde dich nicht dazu zwingen, zu arbeiten, es ist deine Entscheidung, ich möchte nur gerne verstehen, warum du so handelst. Es ist doch nicht deine Art, das bist nicht du.“

„Doch, das bin ich. So war ich schon immer. Ich hab ihm so oft geholfen und immer wieder gab es nichts zurück. Je öfters er das Gegenmittel nehmen will, desto höher ist das Risiko, dass es kürzer anhält und wenn es schon bei ihm der Fall ist, wird es bei mir nicht gerade anders sein“, sagte Haibara ruhig.

„Geht es dir wirklich darum?“, fragte er nach.

„Wie meinen Sie das?“

„Du wusstest auch sonst, worauf du dich einließt. Es passt nicht zu dir, dass du nun aufgibst. Hast du nicht immer gesagt, dass es zwar schwer wird, das passende Gegenmittel zu entwickeln, es aber durch die Tatsache, dass Shinichis Körper es schon mehrfach probiert hatte, die richtige Dosis sein muss und es nur dadurch lang anhaltend wirken kann?“, kam es von ihm.

„Doch schon...aber...ach Professor. Ich bin für ihn doch nur eine Forscherin, die ihn in diese Lage gebracht hat und durch die er aus dieser Lage entkommen will. Mehr ist da nicht, ich kann sogar nicht mehr an seine Freundschaft glauben, das sieht mir wie eine Lüge aus. Eine Lüge, um mich dazu zu bringen, weiter zu arbeiten“, entgegnete Ai.

„Du weißt, dass das nicht stimmt. Du bist verletzt, wegen irgendwas was er gesagt hat und nicht so meinte. Findest du es fair, ihn so damit zu strafen? Shinichi ist nicht, wie die meisten Menschen in seinem Alter, er benutzt keine Freunde, um sich einen Vorteil zu verschaffen oder an der Forschung weiter zu kommen. Er hat dir doch versprochen, dich zu beschützen und hat er dieses Versprechen irgendwann gebrochen? Er war doch immer für dich da, egal was passierte“, warf Agasa ein.

„Ja, schon, aber er wird nie mehr in mir sehen. Wenn wir wieder wir selber sind, wird er mich vergessen oder mich nur als Wissenschaftlerin in Erinnerung behalten, die das Gegenmittel erschuf“, seufzte Haibara.

„Das ist nicht wahr und das weißt du. Ai, denk nach, vertrau der Stimme in dir. Sagt sie dir, dass du Shinichi nicht mehr Vertrauen kannst und dass er dich nur belogen hat?“, wollte der Ältere wissen.

„Nein, ganz im Gegenteil, er war immer für mich da. Er hat mich beschützt und sich der Organisation gestellt“, nuschelte das Mädchen leise. Agasa hatte Recht, doch es fiel ihr schwer, es sich selber einzugestehen. Sie wollte nicht mehr verletzt werden, es war schon so viel passiert, noch einmal würde sie das alles nicht durchstehen.

„Wenn du mich fragst, solltest du wieder an einem Gegenmittel forschen, nicht für ihn, sondern für dich, um selber wieder du selbst zu sein.“

„Aber weiß ich denn, ob ich wieder ich sein will? War mein damaliges Ich, das Ich was ich will oder will ich mehr als Ai Haibara leben?“, fragte sie nach.

„Diese Frage kannst nur du dir beantworten. Egal welche Antwort du fällst, ich steh hinter dir und werd dich in Allem unterstützen. Aber vergiss nie, auch wenn du wieder zu Shiho Miyano wirst, dein Leben kannst du selber bestimmen und dich ändern, egal was in der Vergangenheit war.“

„Danke...aber eine Sache, das Labor ist viel zu klein, ich hab langsam das Gefühl, dass ich mehr Geräte und mehr Platz für die Lagerung brauche. Sie wissen doch, was beim letzten Mal passiert ist, als ich die Pillen in der kleinen Dose aufbewahrte“, entgegnete Ai.

„Nur zu gut. Und du hast Recht. Wenn du willst, könnten wir uns nach einem größeren Labor umsehen, ich würde es mieten und dort könntest du weiter forschen“, schlug er vor.

„Meinen Sie wirklich, dass das geht? Soviel ich weiß, gibt es dabei immer wieder Kontrollen wegen der richtigen Handhabung des Labors und wenn sie mich dabei sehen, bekommen Sie ärgern“, warf Haibara ein.

„Lass das nur meine Sorge sein. Es wird bestimmt nicht so schlimm werden und im Notfall müsstest du dich einfach unterm Tisch verstecken“, sagte Agasa.

„Hmmm...mal sehen. Ich weiß noch nicht, ob ich weiter machen werde. Ich muss noch darüber nachdenken. Tut mir Leid, Professor“, murmelte das Mädchen. Sie stand nun wieder auf und sah zu ihm. „Ich tu das oben im Zimmer“, fügte sie hinzu und ging aus der Küche heraus, wo sie ihr Weg ins Zimmer weiter oben führte.
 

Ai seufzte. Sie ging an das Fenster und blickte nach draußen. Warum war es immer so schwer gewesen, eine Entscheidung zu fällen? Eigentlich war sie klar und dann doch wiederum nicht. Sie erinnerte sich wieder an die Worte des Professors und glaubte daran, egal wie sie sich entschied, er würde da sein, er würde sie auffangen und mit ihr reden, wenn es ihr schlecht ging. „Kannst du mir nicht helfen, Schwester?“, fragte sie leise nach. Doch keiner konnte ihr darauf eine Antwort geben.

Shiho dachte nach, was nun los gewesen sei, wäre ihre Schwester noch am Leben, diese hätte ihr sofort gesagt, dass sie weiter an einem Gegenmittel arbeiten und nicht so trübsinnig sein sollte. Was das anging, waren sie und Agasa sich ähnlich. Beide waren für das Mädchen da, liebten sie, beschützten sie in Gefahren und redeten ihr immer wieder ins Gewissen, zwar auf unterschiedlichen Arten und Weisen, aber immer wieder vertraten sie in etwa den gleichen Gesichtspunkt.
 

„Professor? Sind Sie da?“, rief Conan fragend. Es wäre heute unhöflich gewesen, wäre er einfach in das Wohnzimmer gegangen, es würde so aussehen, als hätte er sich hier häuslich eingerichtet, weswegen er auch fragte.

„Im Wohnzimmer, komm ruhig rein“, kam es von Agasa zurück.

„Ach, da sind Sie ja“, lächelte Conan, während er in das Wohnzimmer ging und nun dem Professor gegenüber stand.

„Und wie war dein Gespräch mit Akai?“, fragte Agasa nach.

„Er wird sich erstmals von der Detektei zurück ziehen, aber wenn irgendwas los sein sollte, sollen wir ihm Bescheid geben, dann klinkt er sich wieder ein. Aber es lief ganz gut, ich hatte gedacht, ich müsste ihn mehr überzeugen, doch er war ziemlich schnell einsichtig“, entgegnete der Kleine.

„Das ist doch wirklich gut“, nickte der Professor leicht lächelnd.

„Kann man so sagen. Er muss nur noch mit Jodie und seinem Boss darüber sprechen, damit auch die anderen Agenten abgezogen werden, sonst ist die Gefahr groß, dass Gin oder einer der Anderen diese bemerkt.“

„Und wie reagierte er darauf, dass Vermouth uns davor warnte?“, wollte er wissen.

„Ziemlich überrascht, aber auch er kann nicht sagen, warum sie das getan hat. Wir müssen erst einmal abwarten und uns überraschen lassen, irgendwann meldet sie sich sicherlich wieder bei uns. Zumindest hoff ich das“, warf der Kleine ein. „Und was ist mit Ai? Hat das Gespräch irgendwas ergeben?“, wollte er schnell wissen.

„Wie man es nimmt. Ich hab mit ihr gesprochen und sie weiß, dass sie das hätte nicht tun sollen. Momentan überlegt sie sich, ob sie wirklich weiter macht oder nicht. Sie ist ein wenig verletzt gewesen und ich denke, sie hat nur Angst, dass du dich von ihr abwendest, wenn das Gegenmittel erst einmal erschaffen ist“, sprach Agasa ruhig.

„Hmm...so etwas hab ich mir doch fast schon gedacht. Auch wenn sie wenig Emotionen zeigt und versucht so zu tun, als sei ihr alles egal, in ihrem tiefsten Inneren ist sie doch auch nur ein ganz normales Mädchen, egal wie lange sie schon bei ihnen war“, murmelte Conan.

„Ich schlug ihr auch vor, dass ich ein Labor miete, wie gesagt, sie denkt darüber nach und entscheidet dann. Ich wünsch dir viel Glück, dass sie sich für das Richtige entscheidet“, entgegnete der Ältere.

„Danke, Professor, auch dass sie mit ihr gesprochen haben“, nickte der Kleine.
 

„Hab ich dir nicht schon oft gesagt, dass ich über alles Bescheid wissen will, vor allem, wenn die Organisation zu schlägt?“ Die Stimme kam aus dem Flur, welcher zum Wohnzimmer führte und gehörte ganz eindeutig einer jungen Frau, einem Mädchen. Sie schien ziemlich schlecht gelaunt zu sein, nachdem sie das alles durch Zufall erfuhr.

„Ha...Haibara...“, nuschelte der geschrumpfte Oberschüler. „Wie lange hast du uns schon zu gehört? Du weißt doch, dass du nicht lauschen sollst“, warf er ein.

„Ich hab nicht gelauscht. Ihr habt so laut geredet, dass ich es mitbekam, als ich draußen war und rein wollte“, gab sie einfach nur zurück. „Und nun erzähl mir mal, was es genau mit der Organisation auf sich hat.“

„Sag du mir erst einmal, ob du weiter forschen wirst oder nicht, dann bekommst du die Info's“, grinste er.

„So läuft das Spiel nicht. Du sagst mir nun, was die Sache mit der Organisation soll und ich sage dir, ob ich weiter mache oder nicht. Ich hab dabei weniger zu verlieren, als du“, entgegnete sie grinsend.

„Du bist wieder die Alte“, seufzte Conan. „Wir bekamen gestern einen Brief von Vermouth, sie schrieb, dass die Organisation schon seit einiger Zeit, die Detektei im Auge behalten hat und dass ihnen Akai vor kurzem da aufgefallen war. Durch die Wanze, die ich zweimal bei ihnen hatte, sind sie dir mehr oder weniger auf die Spur gekommen. Sie wollten sicher gehen, dass du wirklich keinen Kontakt zu Mori hast und als dann Akai dort auftauchte, wurden sie darin bestätigt, dass doch etwas Faul an der Sache ist. Ich hab heute morgen mit Akai gesprochen, dass er sich fürs Erste von der Detektei fernhalten soll, was auch für die anderen Agenten gilt. Und das heißt, dass du dich auch fürs Erste von dort fernhalten sollst. Noch haben sie dich nicht gesehen und bisher warst du auch lange nicht mehr dort gewesen“, erzählte er.

„Ich war mehrfach dort...“, sie war schockiert, ihre Augen hatte sie aufgerissen, während der Kleine davon sprach.

„Wie? Du warst doch gar nicht bei uns“, warf Conan ein.

„Das nicht, aber ich bin hin und wieder dort entlang gegangen“, sprach sie.

„Dann hattest du Glück, hätten sie dich gesehen, hätten sie sofort geschossen oder dich weiter beobachtet. Also mach dir deswegen keine Sorgen, noch ist alles in bester Ordnung“, sagte der Kleine.

„Ich hab keinen von ihnen wahr genommen.“

„Wie auch? Sie müssen alles von oben beobachtet haben. Und auf ein Kind achteten sie sicherlich nicht, das heißt, noch wissen sie nichts von dir und von mir auch nicht“, entgegnete Conan.

„Meinst du wirklich, sie sind so dumm? Selbst wenn sie mich nicht bemerkt haben, was ist mit dir? Ein Kind, das Fälle löst, das muss ihnen aufgefallen sein“, warf die Kleine ein.

„Vielleicht dachten sie sich auch nur, dass ich das von Kogoro habe“, meinte der Oberschüler.

„Du nimmst das alles viel zu locker. Sie sind gefährlich“, knurrte Haibara.

„Nachdem, was ich von ihnen weiß, weiß ich, dass sie sofort handeln, wenn sie etwas Wissen, da sie noch nichts getan haben, ist alles in bester Ordnung.“

„Da wäre ich mir nicht so sicher“, murmelte das Mädchen.

„Bin ich aber und nun Ende der Diskussion.“

„Wie du meinst, aber ich werde nicht tatenlos zu sehen“, warf Ai ein.

„Und was willst du dagegen tun?“, fragte Conan nach.
 

„Haibara, sag schon“, forderte er sie auf. Er wartete lange, dass sie irgendwas sagte, dass sie ihm antworten würde, doch das Mädchen ging einfach an das Fenster und dachte nach. Sie grübelte und grübelte, nahm den Kleinen kaum noch wahr und verschränkte die Arme.

„Sie beobachten uns wenigstens nicht“, murmelte sie leise.

„Ich hab dich was gefragt“, sprach Shinichi.

„Nach den Umständen, die du mir nun erläutert hast, werde ich weiter forschen. Es bringt uns nichts, wenn sich ein Kind der Organisation entgegen stellt. Sie würden dich sofort fertig machen, als Shinichi Kudo hast du wenigstens den Hauch einer Chance, auch wenn diese immer noch ziemlich gering ist, aber einen Versuch ist es Wert“, sagte das Mädchen.

„Du machst also wirklich weiter“, er freute sich und lächelte. „Das ist super.“

„Nicht so voreilig. Nur unter einer Bedingung.“

„Das war klar“, murmelte der Kleine. Er seufzte und sah zu ihr nach vorne. „Also, was ist es?“, wollte er wissen.

„Ich brauche ein größeres Labor, mehr Geräte und mehr Platz für die Lagerung, erst dann kann ich weiter arbeiten“, sprach sie.

„Das lässt sich einrichten oder Professor?“, wollte Shinichi wissen.

„Natürlich. Ich werde gleich einen guten Freund anrufen, ob er zufällig ein Labor kennt, welches wir für die erste Zeit mieten können“, nickte Agasa. Auch er sah mit einem Lächeln zu Haibara, er war stolz auf sie und darauf, dass sie die richtige Entscheidung getroffen hatte.

„Ach ja, noch was, Conan. Du wirst nicht wieder darum betteln, das Gegenmittel früher zu dir zu nehmen. Ansonsten wirft mich das wieder zurück und ich muss von Anfang an damit beginnen. Du wirst schön warten, bis ich damit fertig bin und das Gegenmittel zur Probe heraus gebe“, warf Ai ein.

„Ja, ist gut“, seufzte er. Zwar hatte er das noch nicht vor gehabt, aber man konnte nie wissen. Vielleicht gäbe es einen Anlass, an dem er das Mittel brauchte, einen Tag an dem Ran ihn brauchte.

„Also gut, dann bin ich wieder dabei“, nickte Haibara.

„Ich habe nichts anderes von dir erwartet, Haibara“, grinste Conan. Er war schon viel entspannter gewesen, zuerst die Sache mit Akai, die sich aufklärte und dann die Sache mit Ai und ihren Forschungen.

„Ist das so? Dann sollte ich die Sache noch einmal überdenken“, entgegnete sie.

„Haibara!!!!“

„Kleiner Scherz.“

„Ich mag es gar nicht, wenn du Scherze machst, das passt nicht zu dir“, murrte Kudo.
 

Wieder im Quartier angekommen, machte sich Shuichi auf den Weg zu James. Am Büro klopfte er an und wartete nicht auf ein 'Herein'. „Also wie weit seit ihr? Hat die Flucht von Kir geklappt?“, fragte er nach.

„Alles lief so, wie du es wolltest“, nickte James. „Die Organisation denkt nun, dass Hidemi in die Staaten geflüchtet wäre, zurück zum CIA. Sie werden sicher nicht so leicht weg stecken, dass sie doch hier ist“, sprach Black.

„Gut gemacht. Ich hätte nicht gedacht, dass sie auf unseren kleinen Trick rein fallen“, grinste Shuichi.

„Sie müssen auch geguckt haben, dass du nicht mit dabei warst“, warf Jodie ein.

„Das ist nicht mein Problem. Ich hatte etwas Besseres zu tun“, entgegnete Akai.

„Erzählst du uns auch was?“, fragte die Blonde neugierig nach.

„Deswegen bin ich hier“, nickte der Agent und setzte sich auf einen der Stühle im Büro.

„Na wer hätte das gedacht. Nach deinen vielen Geheimnissen, was die Aufträge angeht, hätte ich doch mehr gedacht, du würdest es nur Camel erzählen und nicht uns.“

„Jodie, du bist also noch immer wütend deswegen? Du solltest diese Art an dir abstellen, Wut bringt dich nicht weiter und es wäre doch unschön, würde sich diese weiter verstärken. Du weißt, dass ich das damals machen musste, da ihr nur so schön schockiert gewesen wart. Wärt ihr es nicht und die Organisation hätte es bemerkt, wäre mein schöner Plan dahin und wir hätten schon damals einpacken können“, sprach Shuichi.

„Mag sein, aber du hättest es wenigstens mir sagen können, ich hätte es auch nicht weiter herum posaunt“, warf sie ein.

„Sicher? Ich kann mir gut vorstellen, dass du im Moment, wo alle so geschockt waren, ziemlich gut gesagt hättest, dass sie sich keine Sorgen machen müssen, es liefe alles nach Plan. Dann wäre er schon aufgeflogen. Ich kenn dich doch, in solchen Momentan handelst du viel zu sehr aus dem Affekt, weswegen du auch nicht gut als Schauspielerin bist. Wie dir die Kinder deine Rolle als Lehrerin abnehmen konnten, ist mir bislang noch immer ein Rätsel“, gab Akai zurück.

„So schlimm bin ich doch gar nicht“, warf die Blonde ein.

„Nein, gar nicht. Ich kenn dich schon lange genug, um zu wissen, wie du bist. Als wir zusammen waren, hast du auch keinen Hehl darum gemacht“, sprach er.
 

„Ihr wart einmal zusammen?“, wollte Camel wissen. Gerade kam er mit Hidemi durch die Tür, er war nun so etwas wie ihr Bewacher, der Beschützer, wenn man es genau nehmen wollte. Er passte auf sie auf und war da, wenn die Organisation zu schlug. Egal wo sie hinging, ihn wurde sie nicht los. Da Hidemi die Gefahr kannte, in welcher sie schwebte, trotz der Ausbildung zur CIA Agentin nahm sie den Schutz dankend an.

„Das ist lange her und Shu hat mich damals verlassen“, murmelte die Blonde. „Um genau zu sein, wegen Akemi“, fügte sie hinzu. „Es war ja nicht so, dass wir uns auseinander geliebt hätten, er war einfach nur der Meinung, dass ein Mensch nicht in der Lage ist, zwei Frauen zu lieben, wo ich ihm zustimme, aber ein Mensch sollte auch nicht so plump mit einem anderen Menschen Schluss machen“, entgegnete sie.

„Das hab ich nicht getan. Ich hab von Anfang an mit offenen Karten gespielt, du wusstest, was los war und es war das Beste für dich und für mich“, sprach Shuichi. Wie sehr er es doch hasste, über alte Zeiten zu sprechen, Zeiten, die lange vorbei waren. Und Jodie liebte er nicht mehr, es hatte aufgehört, als er sich gänzlich für Akemi entschied, was viel mehr mit ihrem Tod zusammen hing.

„Wie charmant von dir, aber du hättest dir einen wirklich besseren Ort dafür aussuchen sollen, als den Wagen.“

„Im Wagen?“, nuschelte Camel. Er konnte sich gar nicht vorstellen, dass Jodie und Akai zusammen waren, wenn man die zwei jetzt so sah, waren sie sich so unterschiedlich, dass er nie daran dachte. Außerdem passten sie irgendwie nicht wirklich zusammen. Jodie brauchte einen anderen Mann, einen der sie auf Händen trug und ihr jeden Wunsch erfüllte, einen der sie nicht gleich K.O schlug nur wegen einem Auftrag. Innerlich seufzte er, er hatte verstanden, dass Jodie eher auf einen Mann stand, der so war wie Akai. Doch das hieß auch, dass er selber nicht der Mann war, der für Jodie geeignet war. Für diese Erkenntnis hätte Camel nun gerne eine Wand mit seinem Kopf gerammt. In seinem Kopf spielten sich die verschiedensten Bilder ab, alles mögliche war vertreten, so auch die Geschichte, wie er nun mit ihr Schluss machte, aber auch wie sie sich vielleicht doch wieder vertrugen. Es war schlimm, unendlich schlimm für ihn gewesen, kein Gefühl dieser Welt konnte nun das beschreiben, was er verspürte. Aber warum? Hatte er sich etwa in Jodie verliebt? Das konnte nicht sein, warum jetzt? Warum hier? Camel verstand das alles nicht, sie konnte ihn ja nicht einmal leiden, sie waren Kollegen, Partner, sie machten nie irgendwas miteinander und doch verspürte er dieses Gefühl in seinem Inneren.

„Ja, im Wagen. Ich war so blöd und hatte gefragt, was mit ihm los sei. Da hat er mir dann alles gesteckt. Aber gut, ich bin darüber hinweg, auch wenn wir nicht mehr zusammen sind, es ist schön, dass wir immer noch arbeiten können, ohne deswegen zu streiten. Außerdem gibt es auch noch andere Männer auf diesem Planeten“, nickte Jodie leicht grinsend.

„Könnten wir bitte wieder von eurer früheren Beziehung auf unseren Fall kommen?“, bat James. Er wollte sich nicht wieder Stunden um Stunden anhören, was damals schief lief, das hatte Jodie direkt danach gemacht und auch immer wieder zwischendurch, wenn sie so deprimiert war, dass Shuichi sie von einem Auftrag fernhielt oder anlog.

„Das wäre ziemlich gut. Es geht um die Observation der Detektei“, fing Shuichi an.

„Was hat das mit unserem Auftrag zu tun? Bisher war dort keiner von ihnen“, warf die Blonde ein.

„Ganz im Gegenteil. Sie beobachteten die Detektei ebenfalls eine ganze Zeit lang. Mich sahen sie vorgestern dort.“

„Bitte was? Hast du sie auch gesehen?“, wollte Camel wissen.

„Nein, aber ich hab gespürt, wie sie auf mich schossen. Es ist nichts passiert und als ich nach schauen wollte, wo der Schütze war, war dieser bereits weg, aber es war eindeutig die Handschrift der Organisation“, sprach Shuichi.

„Und was meinst du, sollten wir nun machen?“, fragte Black nach.

„Nicht mehr dort observieren. Der Kleine bekam einen netten Brief von unserer blonden Schauspielerin. Sie warnte ihn, wenn einer von uns ein weiteres Mal dort gesehen wird, werden sie die Detektei angreifen, in der Hoffnung, dass sie über Mori an uns und dann weiter an Sherry kommen“, sagte er.

„Aber warum an Sherry? Sie hat doch mit der ganzen Geschichte dort nichts zu tun“, warf Jodie ein.

„Das musst du nicht mir erklären. Erklär das am besten der Organisation. Sie sind der Meinung, dass die Wanze, die ihnen untergejubelt wurde, von Mori stammt, auch wenn sie keine Beweise dafür haben. Und weiterhin glauben sie, dass Mori mit Sherry zusammen arbeitet und sie ihm den Auftrag gab, nun die Organisation zu bespitzeln. Da sich Mori nun einen recht guten Namen machte durch Conan, sehen sie ihn als Gefahr. Das heißt, alle Agenten werden von der Detektei abgezogen, sonst spielen wir mit dem Leben unschuldiger Menschen“, erklärte Akai.

„Wir gehen kein Risiko ein. Ich werd gleich den Befehl raus geben, dass alle Agenten nicht mehr in der Nähe der Detektei sein sollen“, nickte James.

„Und wenn sie nur darauf warten und dann zu schlagen?“, fragte Jodie.

„Dann wird uns der Kleine informieren. Auch wenn er ungern mit uns zusammen arbeitet und alles lieber alleine schaffen will, er weiß, dass es nicht so einfach geht und dass wir die besseren Mittel und Methoden haben“, entgegnete der Agent.

„Und wenn es dann zu spät sein wird? Wir wissen nicht, was sie damit bezwecken oder wann sie zuschlagen. Was wenn wir dann wo ganz anders sind und nicht handeln können?“

„Mach dir darum keine Sorgen. Ich werd immer irgendwie in der Nähe sein, dann kann ich jedes Mal hin, sollte es Ärger geben. Seit wann so pessimistisch, ich dachte, du vertraust deinem kleinen Lieblingsdetektiv?“, grinste der Mann.

„Ja na und? Das hat damit nichts zu tun. Die Organisation ist gefährlich, sie haben Menschen auf dem Gewissen“, warf die Blonde ein.

„Meinst du, das weiß ich nicht? Mir ist das genau so bewusst, wie dir. Aber was sollen wir sonst tun? Sobald sie mich auch nur irgendwie in ihrer Nähe wittern, greifen sie an. Und auch wenn ich sehr risikobereit bin, dieses Mal gehe ich es nicht ein“, entgegnete Shuichi. Er stand auf und ging an die Tür. „Ihr braucht mich ja nicht mehr. Ich melde mich nachher wieder“, sagte er und ging los.

„Shuuu!!“, rief Jodie ihm nach. Auch sie war mittlerweile von ihrem Platz aufgesprungen und blickte ihm nach. Sie seufzte und senkte den Kopf dabei. „Dass er immer so stur sein muss...“ Sie kannte dieses Verhalten, doch es gab viele verschiedene Auslöser dafür. Entweder war Shu wirklich wütend, dass er nun nicht weiter arbeiten konnte oder er gab sich die Schuld, dass der Schütze der Organisation einfach so verschwunden war. Egal was es war, es machte die Sache einfach nicht besser, zumindest nicht für ihn, da konnte man sagen, was man wollte.
 

„Nimm es dir nicht so sehr zu Herzen“, sagte James. Er kannte Shu und auch sie kannte ihn. Es hätte doch klar sein sollen, dass er einen solchen Abgang machen würde. Dennoch versuchte James immer wieder Jodie aufzuheitern. Sie war wie eine Tochter für ihn, er hatte sich schon in ihrer Kindheit um sie gekümmert, war für sie da und ließ sie hier dann ausbilden.

„Ich weiß, man sollte meinen, ich kenn ihn schon lange genug“, seufzte sie und sah den Boss an. „Na dann, ich geh mich mal wieder an die Arbeit machen. Ein netter Bericht wartet auf mich“, wieder seufzte sie. Sie mochte es nicht, in solchen Situationen Berichte zu verfassen, aber auch das gehörte zur Arbeit eines FBI Agenten.

„Das Gleiche gilt auch für mich. Die Arbeit ruft“, sagte Camel ruhig und sah zu Hidemi. „Kannst du fürs erste hier im Büro bleiben, bis ich wieder da bin?“, wollte er wissen.

„Ja klar, ist kein Problem. Dann kann ich von hier aus das CIA verständigen“, nickte sie zustimmend.

„Gut, danke“, nickte André und blickte zu Kir. „Es wird sicher nicht lange dauern. Wenn irgendwas ist, mein Büro ist im fünften Stockwerk, du kannst jeder Zeit vorbei kommen“, erklärte er ihr.

„Mach dir keine Sorgen, ich kann auch hier alleine auf mich aufpassen und ja, ich weiß, es ist dein Auftrag auf mich aufzupassen, aber das kann ich auch noch alleine. Ich hab es vorher geschafft und ich werd es auch nun schaffen, egal in welcher Situation ich bin. Und ist es nicht so, dass mir hier beim FBI nichts passieren kann?“, fragte Hidemi nach.

„Doch, genau so ist es. Aber wir wollen trotzdem sicher gehen, dass es wirklich so ist. Einfach nur eine Vorsichtsmaßnahme“, nickte der Agent.

„Die haben wir beim CIA auch, obwohl wir wissen, dass eine Sache auch so klappen wird“, entgegnete sie. „Aber gut, sollte irgendwas sein, komm ich nach oben.“

„Danke“, sprach der Agent.
 

Gemeinsam mit Jodie ging er aus dem Büro heraus. Kurz sah er zu ihr, sie hatten noch den gemeinsamen Weg und standen am Fahrstuhl. „Ich wusste nicht, dass du und Akai zusammen wart“, sprach er leise.

„Ist auch schon lange her, wie gesagt, ich bin drüber hinweg, er ist mein Kollege und wir sind Freunde“, murmelte die Blonde. Sie drückte dann den Knopf für den dritten Stock und sah zu Camel.

„In den fünften“, sagte dieser und sah zu, wie sie nun auch diesen Knopf drückte.

„Wenn ich etwas für dich tun kann, dann musst du es nur sagen“, entgegnete der Agent.

„Ist nicht nötig. Wie du siehst, geht es mir gut“, warf Jodie ein. Sie lehnte sich leicht an die kalte Wand des Aufzuges und verschränkte die Arme.

„Ich weiß, du kannst mich noch immer nicht wirklich leiden, aber ich kann dir doch zeigen, dass ich ein netter Kerl sein kann.“

„Camel, es ist nichts gegen dich, aber momentan hab ich einfach keinen Kopf dafür. Der Unfall, das alles sitzt immer noch tief in den Knochen. Es hat nichts mit dir zu tun, aber ich brauch meine Ruhe in den nächsten Tagen“, sagte sie mit einem leicht, grimmigen Unterton.

„Verstehe“, murmelte der Agent und seufzte leise auf. Als die Tür des Fahrstuhls aufging und Jodie ausstieg, musste er seine Chance nutzen. Sie konnte ja nichts weiter sagen, außer einem 'Nein' und wenn sie dies tat, würde er es akzeptieren. „Meinst du...wir könnten einmal zusammen was machen...am Abend...also ausgehen...Kaffee trinken oder Essen...?“, fragte er sie.

„Was?“, Jodie stand außerhalb des Aufzuges und sah Camel an. Hatte er sie gerade wirklich um ein Date gefragt? Sie war perplex und ein wenig verwirrt, dies aus seinem Mund zu hören. „.....“, sie wusste einfach nicht, was sie darauf antworten wollte. Sie war zweigeteilt. Einerseits wäre es sicherlich ein wenig spaßig und sie konnte sich damit von der ganzen Arbeit ablenken, auf der anderen Seite war sie immer noch nicht so gut auf ihn zu sprechen gewesen.

„Also Camel...ich denke...ich...“, sie setzte zum Reden an, als sich die Tür des Fahrstuhls schloss. Keiner von Beiden hatte daran gedacht, sich entweder in die Tür zu stellen oder den Knopf zu drücken, damit der Fahrstuhl eine Weile noch da stand. Und nun fuhr er zwei Stockwerke nach oben. Jodie wusste nicht, ob sie hoch gehen sollte, um ihm seine Antwort mitzuteilen oder ob sie einfach arbeiten und es ihm später sagen sollte. Sie seufzte und dachte dann nach. Sie entschied sich dafür, zuerst zu arbeiten und sich während dieser Zeit dazu zu entscheiden ob sie mit ihm ausging oder nicht.

Mit schnellen Schritten ging sie in ihr Büro, öffnete die Tür und schloss diese dann auch wieder. Sie setzte sich an ihren Schreibtisch und nahm die Akte heraus. Richtig konzentrieren konnte sie sich nicht, in ihrem Kopf spuckte immer noch seine Frage herum. Wie sollte sie sich entscheiden?

Camel ging es gerade nicht anders. Er seufzte, als sich die Türen des Fahrstuhls schlossen und sah dieses als ein schlechtes Zeichen an. Es sollte wohl nicht so sein. Mit gesenktem Kopf machte auch er sich auf den Weg in sein Büro, wo auch er an die Arbeit ging. Ihm war es unendlich peinlich gewesen, dass er Jodie überhaupt gefragt hatte. Was dachte sie nur gerade von ihm?
 

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Abschließend möchte ich euch allen ein frohes und gesegnetes Osterfest wünschen.

Das neue Labor

„Mein Bekannter hat tatsächlich ein Labor zu vermieten“, sagte Agasa lächelnd. Es war, nach einem Tag warten, endlich mal eine gute Nachricht. Und so wie es ausschaute, konnten sie schon bald mit den Sachen dort hin kommen. Das Labor war groß, viel größer als das bei Agasa zu Hause. Das Labor hatte alles, was man wollte. Genügend Arbeitsplätze für die möglichen Angestellten und unter jedem Tisch war die Ausrüstung gewesen, welche man für ein Labor brauchte. Es war alles da, Pipetten, Büretten, Excikatoren zum aufbewahren der Proben oder der Pillen. Außerdem gab es genügend Abzüge für den Fall, dass man einmal mit gefährlichen Stoffen hantierte, aber auch Brenner, wenn man etwas anzünden musste. Für höhere Temperaturen befanden sich verschiedene Öfen im Raum ganz hinten. Dazu zählten zwei Muffelöfen für die höheren Temperaturen ab 300°C, aber auch zwei Trockenschränke, die gerade bis 150°C ginge. Das Labor ließ Forscherherzen höher schlagen und trotzdem stellte sich da die Frage, warum es bislang noch so leer war. Aber das interessierte die Gruppe weniger, sie hatten ein Labor und dort konnte man weiter am APTX arbeiten.

„Das ist super, Professor“, freute sich Conan. „Wo liegt es denn?“, fragte er dann nach.

„Fast um die Ecke, auch in Beika, es ist erst vor kurzem frei geworden, weswegen wir es nutzen können. Allerdings ist es zeitlich nur begrenzt. Wir haben drei Monate, dann wird es an einen größeren Konzern vermietet“, sagte er.

„Nur drei Monate? Das ist ein bisschen wenig“, warf Haibara ein.

„Meinst du, du schaffst es nicht in der Zeit?“, wollte der Kleine wissen.

„Ich kanns dir nicht sagen. Es ist ein Versuch Wert, ich probiere es, ich kann aber nichts versprechen, das sollte dir klar sein.“

„Keine Sorge, ich warte einfach und wenn die Zeit nicht reicht, suchen wir uns ein neues Labor“, schlug er vor.

„Danke, das ist wirklich gut“, nickte das Mädchen. „So wie es dort aussieht, kann ich wirklich gut arbeiten. Oder sagen wir es mal so, ich hoffe es“, sprach sie.

„Dann kann ja nichts mehr schief gehen“, grinste der Geschrumpfte und sah den Professor an.

„Mach dir keine Sorgen, ich werd ebenfalls vor Ort sein und mich um alles kümmern“, entgegnete dieser.

„Das ist gut. Ich werd am besten dem FBI Bescheid sagen, wo ihr seid, dann werden sie euch nicht dort beschatten“, schlug der Kleine vor.

„Nein“, warf das Mädchen ein. „Ich will nicht, dass du es dem FBI sagst. Sie würden nur irgendwann durch Zufall am Labor schauen wollen und wenn ihnen die Organisation auf den Fersen ist, haben sie auch mich“, fügte sie hinzu.

„Hmm...also gut, dann eben kein FBI“, stimmte der Kleine zu.

„Gut, danke“, lächelte Haibara leicht.
 

„Irgendwie kann ich es nicht glauben, dass wir hier arbeiten dürfen“, murmelte Haibara erstaunt.

„Ich kann dir nur zu stimmen, es ist wirklich groß. Wir können froh sein, dass das Labor frei gewesen war“, nickte der Professor. Er wusste, was in dem Mädchen vor sich ging. In seiner Jugend, nachdem er seinen Abschluss machte, war auch er lange auf der Suche nach einem Labor für seine Arbeiten gewesen, sehr lange und irgendwann merkte er, dass es nicht so klappte, wie er es sich erhoffte. Aus diesem Grunde diente von da an, sein eigenes Haus als Labor.

„Ich würde sagen, fangen wir doch mit der Arbeit an“, entgegnete die junge Wissenschaftlerin. Sie zog sich ihren kleinen Kittel an und ging erst einmal durch den großen Raum, um sich auch zu merken, was wo war und wo sie im Falle eines Notfalls hin laufen müsste.

„Hast du alles dabei, was du mit nehmen wolltest?“, fragte Agasa nach.

„Natürlich“, nickte das Mädchen. Sie hatte an alles gedacht, ihre alten Aufzeichnungen mit gebracht und die bisherigen Prototypen. Eigentlich konnte nun gar nichts mehr schief gehen, oder doch?
 

Stunden vergingen.

Tage.

Wochen.

Monate.

Immer wieder setzte sich Ai für die ganzen Forschungsbemühungen ein. Sie wusste, es würde nicht von heute auf morgen klappen, allein an der Forschung des APTX 4869 hatte sie lange gearbeitet, ein Gegenmittel wäre da nicht einfacher, doch sie gab sich Mühe, sie versuchte es und arbeitete immer weiter, egal wie hart es war.

Und dennoch, sie hatte es ihm einst versprochen, versprochen sich um das Gegenmittel zu kümmern, egal wie schwer es werden würde. Ai fuhr sich mit der Hand über die Stirn, sie schwitzte leicht und sah sich die kleinen Pillen an, welche sie in der Hand hielt. „Und wie nenn ich dich nun?“, überlegte sie laut. Danach dachte sie daran, wie sie das APTX benannt hatte. Sie schmunzelte leicht.

4869, die Seriennummer des Killergiftes, wie es auch bezeichnet wurde, war ein kleines Wortspiel mit den Zahlen. 4869, Shiyaroku, die japanische Aussprache von Sherlock. Es wäre doch nur fair, würde sie das Antidot nach Sherlocks Rivalen umbenennen, Moriarty. Bei diesem Gedanken grinste sie leicht und überlegte sich schon eine gute Ziffernkombination, doch ihr wollte keine Einfallen, die sich auf diesen Namen beziehen konnte.

„Was hast du, Ai?“, wollte Agasa wissen. Er bemerkte das leichte runzeln ihrer Stirn und fragte sich, was los war.

„Ach gar nichts. Es ist alles in Ordnung“, nickte das Mädchen. Immer wieder sah sie auf die Pillen, das Gegenmittel war geschaffen. Es hatte alle möglichen Tests bestanden und zeigte auch keine Wirkung, die unerwünscht war. Mit diesem Durchbruch würden sie endlich wieder sie selber sein können und es wäre vorbei.

Daran musste sie immer wieder denken. Es wäre vorbei. Vorbei. Shinichi wäre wieder groß, er würde sein Leben normal weiter führen, sich dem Kampf gegen die Organisation stellen und alles dafür tun, dass er und Ran ein normales Leben führen konnte. Und was würde aus ihr werden? Haibara seufzte leise auf. Er würde sie immer nur als die Forscherin sehen, aber nie als die junge Frau, die sie, nach der Einnahme, sein würde.

Ai musste gut überlegen, was sie nun machen sollte. Einerseits wollte sie ihm wirklich gerne helfen, er war ja auch immer da und kümmerte sich um sie. Sie schuldete es ihm, ebenso wie die Tatsache, dass er durch sie, in dieser Bredouille war. Es war ihre Schuld und sie wollte es ja gut machen, konnte es aber nicht mit ihrem Herzen vereinen.

Ja, sie liebte ihn, sie liebte ihn so sehr, doch Augen hatte er nie für sie gehabt. Sie war nur eine Freundin, ein Mädchen, mit welchem er nun zusammen so einiges erlebt hatte.

„Professor?“, fragte sie leise nach und blickte zu ihm hoch.

„Was ist denn?“, wollte der Ältere wissen und ging zu ihr. „Was sind das für Pillen in deiner Hand?“

„Das Gegenmittel“, nuschelte sie leise.

„Das Gegenmittel? Das ist doch wunderbar, deine Forschungen haben sich bezahlt gemacht“, lächelte der Professor.

„Ich habe mich dazu entschlossen, sie zu vernichten. Ohne das Gift und ohne das Gegenmittel werden keine Menschen mehr leiden müssen. Ich denke, es ist das Beste“, warf sie ein.

„Du willst es vernichten? Warum, du hast dich doch so sehr bemüht, es herzustellen“, entgegnete der Alte.

„Ich weiß, aber ich kann nun nicht weiter machen. Es geht einfach nicht. Wenn wir wieder groß werden, wird uns Gin finden. Es wird dann kein Entkommen mehr geben. Ich muss es beenden, ehe es enorme Ausmaße nimmt“, sagte sie. „Professor, ich weiß, Sie können nicht verstehen, warum ich so handel. Deswegen würde ich Ihnen vorschlagen, gehen Sie aus dem Raum, wenn ich die Pillen vernichte, dann müssen Sie sich keine Vorwürfe machen, mich nicht aufgehalten zu haben“, fügte sie hinzu.

„Das werd ich. Und du bist dir sicher, dass du damit die richtige Entscheidung fällst?“, fragte er noch einmal zur Sicherheit nach.

„Mehr als sicher. Es ist das Richtige.“

„Gut“, sprach Agasa. „Ich werde dich nicht aufhalten, das kann ich gar nicht, immerhin ist es deine Forschung“, sagte er und sah sie an.

„Sie sind gar nicht böse auf mich?“, wollte sie wissen.

„Das könnte ich gar nicht. Du handelst schließlich nicht aus Egoismus, sondern wirklich deswegen, weil du etwas Erreichen willst. Ich bin mir sogar sicher, wenn die ganze Geschichte mit der Organisation erst einmal nicht mehr da ist, wirst du erneut ein Gegenmittel entwickeln“, lächelte der Professor.

„Ich werds versuchen“, murmelte Haibara leise. Sie hatte nun ein schlechtes Gewissen bekommen. Hatte sie denn vor gehabt, das Gegenmittel danach noch zu erforschen? Sie war sich nicht wirklich sicher. Aber sie wusste, wenn alles vorbei war und sie keine Forschungsbemühungen mehr einrichten würde, würde Conan beim FBI anfragen und mit dem Wissen, welches dieses hatte, würden sie vielleicht nach Jahren auch ein Gegenmittel hin bekommen.

„Nun denn, ich lass dich alleine“, sprach er und nahm sie kurz in den Arm. „Du machst das Richtige“, fügte er erneut zu.

„Danke, Professor“, nuschelte Ai und sah ihm im Anschluss nach. Ihr Blick fiel wieder auf die Pillen in der Hand, die sie dann in eine Dose legte. Die Dose nahm sie an sich und ging an den Muffelofen. Sie bediente den Regler und stellte ihn auf über 500°C ein. Es dauerte eine Weile, bis der Ofen voll aufgeheizt war und in der Zeit machte sich Haibara über alles ihre Gedanken, doch sie wollte hier und jetzt das Gegenmittel vernichten. Es war das Beste.
 

Leicht zitternd nahm sie die Zange, welche zum Ofen gehörte und führte die kleine Dose in diesen hinein. „Es ist das Beste“, sagte sie sich und sah zu, wie die Dose langsam schmolz und das Antidot vernichtete. Alle Pillen existierten nun nicht mehr, alle bis auf eine. Eine behielt sie, damit sie irgendwann, sollte sie wieder die Forschungen neu aufnehmen, wusste, welche Inhaltsstoffe sie zusammen fügen musste. „Es ist vorbei“, murmelte sie und lächelte dabei sogar ein kleines bisschen.
 

„Es ist nie vorbei“, ertönte eine tiefe Stimme.

Ai drehte sich um und erstarrte. „Gin....“

„Du hättest wohl nicht gedacht, dass ich dich so schnell finden würde. Ich hoffe, du hast mich noch nicht vergessen“, entgegnete der Langhaarige.

„Das hab ich nicht. Wie kommst du hier rein“, knurrte sie und wich ein wenig nach hinten. Dort spürte sie nun die Hitze des Ofens, welche sich mit der Hitze ihres Körpers kompensierte.

„Was meinst du wohl, wieso ihr ein so großes Labor für euch alleine bekommen habt?“, wollte Gin grinsend von ihr wissen.

„Du hast dafür gesorgt“, ihre Augen weiteten sich noch weiter. Sie konnte nicht glauben, dass sie tatsächlich auf die Organisation rein fiel. Agasa, sagte sich das Mädchen. Er war noch auch hier und wenn Gin von draußen kam, mussten sie auf ihn getroffen sein. Sie machte sich Vorwürfe, sie selbst hatte ihn raus geschickt und was war nun mit ihm? Ai hörte keinen Mucks, es war viel zu ruhig in ihren Augen. Und trotzdem versuchte sie, nach dem Professor zu sehen.

„Bemüh dich nicht. Der Alte hat sein Leben ausgehaucht“, entgegnete Gin.

„Nein....das habt ihr nicht gemacht“, warf sie ein. Sie wollte nicht glauben, dass tatsächlich etwas Passiert war. Ai biss sich auf die Unterlippe. Sie war nun alleine hier und stand Gin gegenüber. „Woher wisst ihr eigentlich, dass ich ein Kind bin? Du scheinst ja gar nicht überrascht zu sein“, warf sie ein.

„Das war einfach. Dein kleiner Freund hat dir sicher schon erzählt, dass wir die nette Detektei beobachten und dreimal darfst du raten, wenn ich dort in der Nähe gesehen habe und wer eine große Ähnlichkeit mit dir aufwies“, sprach Gin. „Von da an, war mir alles klar.“

„Aber es hieß doch, ihr hättet mich nicht gesehen“, murmelte Haibara leise.

„Eine Lüge oder meinst du, ich verrate Vermouth alles? Ich mache mein eigenes Ding und was meinst du, wie froh der Boss war, als er erfuhr, wo du bist“, sagte der Langhaarige darauf.

„Das heißt...“, sie stammelte und versuchte weiter nach hinten zu weichen. Es ging nicht mehr, sie war ihm ausgeliefert und schloss die Augen.

„Ach nicht doch. Ich hab nicht vor, dir die Lichter auszupusten. Noch nicht“, sprach er und ging auf sie zu. Mit der Handfläche schlug er ihr auf den Hinterkopf und zerrte sie mit sich.

„Ne....“, mehr konnte das Mädchen nicht sagen. Bewusstlos fiel sie in Gins Arme und war nun wieder in der Gewalt der Organisation.
 

„Aniki? Was sollen wir jetzt machen?“, wollte Wodka wissen. Er trat durch die Tür und sah dann Gin mit der Verräterin.

„Lasst den Alten hier, er ist egal und kann uns eh nicht Schaden. Sherry nehmen wir mit, bring sie in meinen Wagen, du fährst mit Korn mit“, sprach er und warf Ai rüber.

„Ist gut und was machen wir mit dem Labor?“, fragte der Mann in Schwarz nach, während er Haibara auffing. Er sah sie an und grinste leicht. Auch wenn sie sie verriet, sie war nun wieder in ihrer Obhut und konnte nichts dagegen machen.

„Das fackelt ihr ab, wenn ich hier draußen bin. Ich bereite alles vor, ihr müsst nur das Feuer legen“, sagte Gin grimmig.

„Verstanden. Alle werden denken, dass eines der Experimente schief ging und somit das Labor in Flammen gesetzt wurde“, murmelte Wodka.

„Schlaues Kerlchen und nun bring sie in meinen Wagen“, knurrte Gin.

„Sofort, Aniki“, nickte der Angesprochene und machte sich auf den Weg. Selbst da sie nun das Mädchen hatten, war Gin gar nicht gut gelaunt gewesen. Wodka fragte sich zwar warum, gab aber keinen Kommentar von sich.

„Und was sagt er?“, wollte Korn wissen.

„Wir sollen den Alten hier liegen lassen und uns um Sherry kümmern.“

„Das ist ja ein Kind“, warf der Mann ein.

„Das seh ich auch. Es muss mit ihren Forschungen zu tun haben und nun komm, Gin will, dass sie in seinem Wagen ist, wenn er raus kommt“, entgegnete Wodka.

„Verstanden“, nickte Korn und machte sich auch gleich daran das zu tun, was Gin wollte.
 

In der Zwischenzeit, während die Beiden Ai in den Porsche brachten, sah sich Gin im Labor um. „Wer hätte das gedacht“, murmelte er und sah sich um. Er warf einige der Gegenstände auf den Boden und verwüstete den Ort, dabei fiel ihm auch eine Pille auf. Grinsend ging er zu dieser und las, die daneben liegenden Notizen durch. „Wie niedlich, ein Gegenmittel“, meinte er und steckte die Pille ein. Die Notizen verbrannte er im Ofen, ehe er sich auf den Weg nach draußen machte. „Los, steckt das Labor in Brand“, sagte er befehlerisch und stieg in seinen Wagen. Sofort ließ er den Motor kurz aufheulen, ehe er los fuhr. Dabei hatte er ein schelmisches Grinsen im Gesicht gehabt, es zeigte, wie sehr er sich doch freute, nun endlich das kleine Mädchen in seiner Gewalt zu haben.
 

„Ai....“, murmelte der Professor. Er lag auf dem Boden, schwer verletzt und mit Schmerzen. Er hatte es nur mit Mühe gerade geschafft ihnen zu entkommen. Immer noch war er im Labor, doch wenigstens wurde er nicht weiter zu Boden geschlagen oder verletzt. Er wusste, hätten sie weiter gemacht, wäre es sein Ende, doch so konnte er sich noch retten, zumindest für den Anfang. Agasa konnte kaum etwas Sehen, alles war verschwommen und je mehr er sich anstrengte, desto mehr spürte er, wie sehr es seinen Körper mit nahm. Zum Glück erinnerte er sich aber an das, was passiert war, wusste, wie wichtig es war, nun Hilfe zu holen. Mit letzter Kraft zog er aus seiner Kitteltasche ein Handy heraus und wählte die Nummer von Conan.

„Conan hier. Was gibt es denn, Professor Agasa?“, fragte der Kleine gleich heraus, als er das Handy abnahm.

„....Organisation....Labor...Ai....“, kam es vom Professor.

„Was? Professor was haben Sie gesagt? Die Organisation weiß, wo Sie sind?“, wollte er wissen.

„Du musst dich...um sie kümmern...sie sind draußen...tu was...“, murmelte Agasa und wurde dann vor Schmerz bewusstlos.

„Professor? Professor? Hören Sie mich? Sagen Sie doch was“, rief Conan ins Handy. Es war vergebens, der Ältere meldete sich nicht mehr. Unverzüglich legte der Geschrumpfte auf und rief einen Krankenwagen an. „Conan Edogawa hier. Ich muss einen Laborunfall melden, bitte fahren Sie sofort dort hin, es gibt einen Verletzten“, sprach er und nannte auch gleich die Adresse.

„Conan...was ist passiert?“, wollte Ran wissen. Sie hatte aus der Küche nur die letzten Worte mit bekommen und wurde dadurch hellhörig.

„Der Professor hatte in seinem neuen Labor einen Unfall. Ich fahr sofort hin“, sagte Conan schnell und zog sich an.

„Einen Unfall? Ich hoffe, es ist nichts Schlimmes“, murmelte Ran besorgt. „Ich komm mit“, fügte sie dann hinzu.

„Nein, du bleibst hier. Ich kümmere mich darum!“, meinte der Kleine.

„Was redest du da, Conan?“, sie war leicht verwirrt. „Ich werd dich nicht alleine lassen“, kam dann von ihr.

„Ran, bitte...“, der Kleine seufzte auf. „Also gut. Wir treffen uns am Beika Krankenhaus. Ich werd zum Labor fahren und dort schauen, wie weit alles ist“, rief er, während er aus der Tür rannte. Sein Skateboard hielt er dabei in der Hand und schaltete es ein. Dann raste er auch schon los, die Straße entlang immer weiter und weiter. Ich hätte sie nicht alleine lassen sollen, sagte sich der Kleine und fuhr weiter. Er machte sich Vorwürfe, auch wenn er selber wohl nichts machen konnte, wäre er dort gewesen. Aber es ging nicht darum. Er machte sich ebenso schreckliche Sorgen. Was war mit dem Professor? Lebte er noch? Und was war mit Ai? Hatten sie sie wirklich mit genommen?

„Heee nicht so eilig“, schrie Mori Conan nach, als er in die Detektei rein kam. Er murrte und war sichtlich wütend über ein solches Verhalten.

„Aus dem Weg, Paps“, sagte Ran, als sie an ihm vorbei lief.

„Nicht so schnell Ran“, Mori hielt sie dann am Arm fest und sah sie eindringlich an. „Du sagst mir auf der Stelle, was passiert ist und weswegen ihr hier so entlang lauft.“

„Der Professor hatte in seinem Labor einen Unfall, Conan ist auf dem Weg dorthin und ich fahr ins Krankenhaus“, erzählte sie.

„Warum hast du das nicht eher gesagt. Ich fahr uns“, meinte er.

„Aber du hast doch gar keinen Wagen“, warf das Mädchen ein.

„Dann leih ich uns einen“, entgegnete Kogoro.

„Nein Paps, es würde viel zu lange dauern. Ich laufe lieber zu Fuß“, sagte sie.

„Wir nehmen ein Taxi“, sprach Mori und ging zusammen mit ihr aus der Tür.

„Ist gut“, nickte Ran und sah sich nach einem um.
 

„Los, weg von hier“, sprach Korn. Gerade hatte er das Gebäude in Brand gesetzt, da hörte er auch schon Sirenen.

„Warum sind die so früh hier?“, zischte Wodka wütend. Es sollte doch nicht so sein, dass die Polizei oder gar die Feuerwehr das alles mit bekam.

„Ich hab keine Ahnung. Aber das ist nun auch egal. Wir müssen weg oder sie fassen uns“, warf der andere Mann ein.

„Dann los“, nickte der Dickere der Beiden und machte sich auf den Weg zum Wagen. Sofort gab Korn Gas und raste durch die Straßen, direkt am Krankenwagen vorbei.

„Meinst du, der Krankenwagen ist für den Alten da?“, fragte Wodka dann nach.

„Das kann nicht sein. Wer sollte schon wissen, dass wir dort waren? Vergiss das mal schnell“, entgegnete Korn darauf. Trotzdem blickte er im Anschluss nach hinten und sah zu, wo der Krankenwagen hielt. Er schlug mit der Faust auf das Lenkrad. „Verdammt...scheint so, als sei der Alte noch am Leben gewesen und rief einen Krankenwagen“, knurrte er.

„Und was nun? Er ist ein lebender Zeuge und wir hinterlassen nie welche“, warf der Mann in Schwarz ein.

„Nein, wenn wir nun zurück fahren, machen wir uns verdächtig und damit wäre keinem geholfen. Egal was der Alte macht, Sherry kriegt er nicht zurück, da kann er sich auch auf den Kopf stellen“, murrte Korn wütend.

„Natürlich kriegen sie sie nicht wieder. Wir haben schon viel zu lange nach der Verräterin gesucht, und Gin würde sie nun nicht mehr gehen lassen“, grinste Wodka.

„Dann fahren wir weiter, ehe noch die Polizei hier entlang fährt“, meinte Korn murrend und trat wieder auf das Gas, als die Ampel grün zeigte.
 

Ich hoffe, er hält durch, sagte Conan zu sich. Ebenso hoffte er, dass sich Ran nur im Krankenhaus aufhalten würde und nicht irgendwelche Alleingänge plante, aber eigentlich kannte er sie gut genug, um zu wissen, dass sie dort bleiben würde. In seinen Gedanken war der kleine Detektiv immer wieder bei Agasa, aber auch bei Ai. Er machte sich Sorgen und kam immer noch nicht davon los, dass er vielleicht sogar Schuld sei. Was sollte er aber nun machen? Zwar fuhr er mit dem Skateboard die Strecke ab, aber wenn Gin wusste, dass Ai Shiho war, wusste er vielleicht auch, dass er Shinichi war. Es war eine verzwickete Situation und Conan merkte, dass er nicht alleine aus dieser kommen würde.

„Ich muss es tun“, sagte er zu sich selber. Auch wenn er Haibara versprochen hatte, diesmal kein FBI in die Sache rein zu ziehen, diese hatten mehrere und bessere Möglichkeiten sich der Sache anzunehmen. Außerdem würden sie wohl viel eher Gin finden, als er auf seinem Skateboard. Schnell wählte Conan die Nummer und wartete.

„Starling“, meldete sich die junge Frau am anderen Ende der Leitung.

„Hallo Jodie, hier ist Conan. Ich brauche die Hilfe des FBI's. Die Organisation hat Haibara, wir müssen sofort etwas Machen, sonst passiert noch viel Schlimmeres“, fing er an.

„Ich hab verstanden. Wo bist du gerade, dann komm ich dich abholen“, sprach die Blonde.

„Ich bin gerade auf dem Weg. Ich versuch sie zu verfolgen, aber es wird mir wahrscheinlich nicht gelingen, zumal Gin einen Porsche fährt und ich hier nur mein Skateboard habe“, sagte er und nannte auch die Adresse wo er sich gerade aufhielt oder zumindest in der Nähe.

„Gut, ich werde mich sofort darum kümmern und Shu verständigen“, nickte sie.

„Ist gut, ich werd sehen, was ich machen kann“, sprach der Kleine und legte auf.
 

„Ja, was gibst?“, murmelte Akai in sein Handy. Er war gerade auf der Straße und fuhr einfach so durch die Gegend. Eigentlich diente es dazu, sich ein wenig mehr um zu sehen und zu schauen, ob auch wirklich alles ruhig blieb.

„Conan rief mich gerade an...“

„Ist irgendwas passiert?“, fragte Shuichi nach und trat auf das Gas, auch wenn er nicht wusste, wo irgendwas passiert war, aber er wusste, dass es besser war, schneller zu fahren.

„Wie man es nimmt. Der Professor hat für sich und Ai ein Labor gemietet. Heute scheint die Organisation dort aufgelaufen zu sein, der Professor informierte den Kleinen und Ai haben sie scheinbar mit genommen“, erzählte die Blonde.

„Ich verstehe. Ich mach mich sofort auf den Weg. Wie lange ist es her?“, wollte der Agent wissen.

„Conan rief mich gerade erst an. Sie müssen also nicht weit weg sein. Aber woher weißt du, wo das Labor ist. Ich hab dir doch noch gar nicht die Adresse genannt“, warf Jodie ein.

„Meinst du wirklich, ich halte mich fern von Shiho? Ich war bei dem Labor, ich weiß genau wo sie sind und nein, ich habe mich nicht verraten, ich war verdeckt dort. Mach dir keine Sorgen, ich weiß ganz genau, was ich nun machen muss“, sagte Shuichi.

„Das hoffe ich, sehr sogar. Viel Erfolg. Ich werd gleich auch ein paar Männer zum Labor schicken“, meinte sie.

„Schick lieber welche ins Krankenhaus. Wenn sie mit bekommen, dass der Professor noch lebt, werden sie alles versuchen, damit er das bald nicht mehr tut. Es ist nur ein guter Rat und du solltest wissen, dass ich genau weiß, wie sie handeln“, entgegnete Akai.

„Ja, ist gut“, nickte die Blonde.

„Ach und noch was. Wenn du die meisten Agenten zum Krankenhaus bringst, nimm Kir mit. Sicher ist sicher und wir wollen doch nicht, dass das alles nur eine Ablenkung von unseren Freunden war, damit sie sie bekommen“, sagte der Agent.

„Ich dachte, sie haben uns abgenommen, dass wir Hidemi in die Staaten gebracht haben“, warf sie ein.

„Haben sie auch, aber es gilt nur der Sicherheit“, sprach Shuichi und trat noch einmal ordentlich auf das Gas.

„Gut, werd ich machen“, nickte Jodie, was der Mann am anderen Ende der Leitung nicht sehen konnte.

„Sehr gut. Wenn ich Shiho hab, meld ich mich bei dir“, murmelte der Agent und legte auf.

„Is...na danke Shu“, murrte die Blonde in das Handy und legte ebenfalls auf.
 

„Was ist passiert?“, wollte James von Jodie wissen. Der alte Mann runzelte die Stirn, während er die Frage stellte.

„Die Organisation hat Ai, was ihr ja schon mit bekommen haben müsstet. Shu meinte, wir sollen die Agenten im Krankenhaus positionieren und Hidemi mit bringen, falls es nur eine Ablenkung ist“, wiederholte sie diesen Teil des Gespräches.

„Ich verstehe. Dann machen wir das sofort. Hidemi, Sie fahren bei Agent Camel mit“, wies James an.

„Ist gut“, nickte die junge Frau und stand auf. Sie hatte sich schon gefragt, wann die Organisation darauf kam, dass sie noch immer hier war. In ihrem Magen machte sich ein mulmiges Gefühl breit, sie hatte leichte Angst, Angst entdeckt zu werden.

„Camel? Sind Sie bereit Hidemi unter allen Umständen sicher und wohl behalten ins Krankenhaus zu bringen?“, fragte James nach.

„Aber natürlich“, nickte der Agent und stand auf. „Ich beschütze sie mit meinem Leben“, fügte er hinzu und blickte ein wenig zu Jodie. Er wurde dabei leicht verlegen und dachte noch an ihre letzte kleine Begegnung. Eine Antwort hatte er bisher noch nicht bekommen. Er machte sich schon keine Hoffnungen, das Schicksal war sowieso gegen ihn, vor allem da es Akai gab.

„Gut, dann sollten wir keine Zeit verlieren“, nickte die Blonde.
 

„...Hmm....“, murmelte Ai. Sie kam gerade wieder zu sich und sah noch ein wenig verschwommen. Als sich ihr Blick wieder vom Trüben zum Klaren entwickelte, erschrak sie und versuchte durch die Tür zu verschwinden.

„Bemüh dich nicht. Sie ist abgeschlossen“, sagte Gin und fuhr weiter. „Ebenso wie alle anderen Türen. Du wirst hier nicht raus kommen. Außerdem willst du doch nicht als Fleck in der Landschaft enden oder? Ich fahr hier gerade 130h/km, da wäre es doch Schade um dich.“

„Ich hab keine Angst vor dem Tod, er ist die Erlösung vor einem Typen wie dir“, zischte sie wütend. Mit ihrem Blick versuchte sie doch noch einen Ausweg zu finden, aber sie kannte Gin gut. Hatte er sie einmal in der Gewalt so konnte sie tun und lassen was sie wollte, sie kam einfach nicht aus der Situation, zumindest nicht ohne Hilfe.

„Glaubst du wirklich, ich lass dich jetzt sterben? Wir haben lange nach dir gesucht, Sherry“, sprach der Mann mit einer tiefen und kalten Stimme.

„Von mir aus könnt ihr ruhig weiter nach mir suchen. Ihr werdet mich nie bekommen. Ich bin nicht mehr wie damals. Ich habe meinen eigenen Willen und werde tun und lassen, was ich will. Noch einmal fall ich nicht auf dich herein, egal was du machst, Gin. Du hast schon lange keine Macht mehr über mich“, sprach das Mädchen.

„Du dummes Ding. Mir ist egal, ob du weiter für uns arbeiten willst oder nicht. Es geht hier alleine um die Tatsache, dass ich derjenige sein werde, der dir die Lichter auspustet“, meinte er grinsend und sah sie an.

„Dann tu es doch jetzt. Was hindert dich daran?“, fragte sie ihn.

„Der Ort ist nicht geeignet dafür. Außerdem würdest du meinen Porsche nur beschmutzen....“

„Männer und ihre Autos“, murrte das Mädchen und sah ihn an. Erneut sah sie an die Tür, innerlich hoffte sie, dass diese doch offen war, aber es war vergebens. Die Hoffnung verlor sie langsam.

„Ich sagte dir doch, bemüh dich nicht. Auch wenn du es dir wünscht, die Tür wird nicht aufgehen und ich werde sie ganz sicher nicht aufmachen. Gedenkst du aber, es selber zu versuchen, werde ich dich im gleichen Moment festhalten und nicht mehr so nett zu dir sein“, sprach der Langhaarige.

„Dann sollte ich dir wohl danken, dass du nun so nett zu mir bist. Vergiss es, von mir hörst du gar nichts mehr. Und egal wie du mich quälen willst. Ich werde nichts sagen, über Niemanden“, knurrte sie.

„Du meinst, deinen kleinen Freund? Shinichi Kudo?“, grinste Gin und zündete sich eine Zigarette an.

„Woher.....“, sie war baff, richtig erschrocken, dass er von Kudo wusste.

„Meinst du, wir sind blöd? Dich haben wir nur durch Zufall entdeckt, aber als uns klar war, dass du ein Kind bist, sind wir chronologisch alle Opfer durch gegangen und haben uns die Fotos besorgt. Wir konnten eins und eins zusammen zählen und dadurch heraus finden, wer dein kleiner Freund ist“, meinte er darauf nur.

„Wie lange wisst ihr es schon?“, fragte sie nach und schluckte dabei. Wollte sie wirklich das genaue Datum wissen? Jetzt war es sowieso zu spät gewesen, sie hätte gefragt.

„Seit einigen Monaten, um genau zu sein, seit fünf“, sprach der Langhaarige.

„Was?“, sie war schockiert. „Habt ihr deswegen die Detektei beobachtet?“, wollte Ai wissen.

„Denkst du wirklich, wir würden nur wegen dir, solange diese Detektei beobachten?“, lachte Gin auf. „Dich hätten wir schon eher kriegen können, das wäre kein Problem. Die nette Beobachtung galt nur das Aufsehen des FBI's auf sich zu ziehen“, sprach Gin.

„Ihr seid so...ich hasse dich und die Organisation“, schrie Haibara.

„Mir doch egal“, grinste er und sah weiter auf die Straße. Sein Tempo erhöhte sich immer weiter, bis er im Rückspiegel einen Wagen sah, der langsam auf holte. „Chevrolet C-1500.“
 

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Somit endet auch dieses Kapitel. Ich hoffe, es hat euch gefallen. Wahrscheinlich seht ihr nun ein paar Ungereimtheiten und ich kann euch sagen, es war von Anfang an dieser Verlauf geplant und auch, dass es sich exakt so abspielen sollte. Bestimmt ist euch aufgefallen, dass das was Gin sagt, nicht Deckungsgleich mit dem ist, was ihr zuvor gelesen habt (die Tatsache, dass Gin Chianti anschrie und mit Vermouth über alles sprach). Aber das hat eine logische Erklärung. Und zwar hat Gin das absichtlich gemacht, weil, wie oben beschrieben, er Vermouth nicht mehr wirklich vertraut und deswegen alles so getan hat, um zu sehen, ob die Kinder die Absichten der Organisation 'geflüstert' bekommen. Und da Gin auch seine eigenen Pläne verfolgt, musste er auch zu den anderen Mitgliedern so sein, er kann ja nicht ahnen, ob Vermouth nicht gerade lauscht.

Ich hoffe aber dennoch, dass euch das Kapitel gefallen hat. Irgendwie ging mir dieses nicht wirklich leicht von der Hand, ich weiß auch nicht warum.
 

Es würde mich sehr freuen, wenn ihr bei meienr Umfrage mitmachen würdet, wenn ihr es noch nicht getan habt.

Naja genug der Worte, vielen Dank fürs lesen.

Ein neues Leben

Hallo,

vielen vielen Dank für die lieben Kommentare, ich habe mich über jeden Einzelnen sehr gefreut. Ich hoffe, dass euch die Geschichte um 'PP' immer noch gut gefällt und es spannend ist. Ebenso würde ich mich sehr freuen, wenn ihr an meiner Umfrage zur FF teilnehmen würdet, da mich eure Meinungen sehr interessieren und ein eindeutiges Ergebnis sehr wünschenswert wäre.

Dann lehnt euch zurück und viel Spaß beim Lesen, falls es nötig ist, reich ich euch nun imaginär ein wenig Popcorn^^

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„Was murmelst du da? Nun sag schon. Gin? Warum sagst du nichts?“, wollte Haibara von Gin wissen. Sie setzte sich auf und wurde sofort von ihm angeschrien. Ihre Schuhe waren schmutzig und wenn Gin eines nicht mochte, dann war es, wenn man seinen Wagen beschmutzte, egal ob von Innen oder Außen.

„Wenn du deine Beine behalten willst, rate ich dir, dich wieder zu setzen“, knurrte er wütend.

„Ist ja schon gut“, Ai rollte mit den Augen und seufzte. Sie verschränkte ihre Arme und dachte nach. „Ich wollte nur sehen, wer hinter uns ist.“

„Ein kleiner FBI Agent, der meint, er könnte uns aufhalten“, zischte der Langhaarige und drückte immer weiter auf das Gas.

„Akai“, ein leichtes Grinsen legte sich auf ihre Lippen. Vielleicht war sie doch noch nicht verloren. Vielleicht konnte man sie retten.

„Freu dich nicht zu früh. Du denkst doch nicht wirklich, dass der Kerl schneller ist als ich“, warf Gin ein und heizte den Motor immer weiter auf. Er grinste leicht und warf im Anschluss seine Zigarette aus dem Fenster nach draußen.

„So sieht man sich wieder, mein geliebter Feind“, murmelte Shuichi, während auch er immer weiter höher in den Gang schaltete, bis er anschließend im höchsten, den fünften, Gang ankam. Es war doch gelacht, würde er es nicht schaffen und so weit war Gin nun auch nicht mehr entfernt gewesen.

„Akai“, von der Seite erklang eine Stimme. Conan nutzte ebenfalls diese Straße und war auf gleicher Höhe wie der junge Agent, zwar auf seinem Board bei Weitem nicht so schnell, aber er war da.

„Schnappen wir ihn uns“, nickte Shuichi und überholte einen der Autos, während Conan auf de, Fußweg weiter fuhr.

„Schauen Sie, er fährt über die Brücke“, meinte der Kleine.

„Das kann er gerne versuchen. Es ist gleich Punkt 12, da ist kein Verkehr auf der Brücke“, grinste Shuichi. Wenn diese Brücke für eine Sache gut war, dann für diese. Zu jeder vollen Stunde machte der Betrieb auf der Brücke halt und die Autos mussten warten, während diese sich öffnete und die umliegenden Fähren hindurch ließ. Es war wirklich gut gewesen, dass die Schiffe viel zu groß waren, als das sie einfach so unten durch kamen.
 

„Gin, du bist wahnsinnig. Das schaffst du nie im Leben. Halt den Wagen an, ich bitte dich. Gin, warum hörst du nicht auf mich? Gin, mach was ich sage“, warf Haibara ein. Sie schluckte leicht. Auch wenn sie viel mit Conan erlebt hatte, nie war ihr so ein Fahrstil untergekommen. Nicht nur, dass der Langhaarige besonders schnell fuhr und innerhalb von wenigen Sekunden immer weiter beschleunigte, nun wollte er auch über die Brücke fahren, die sich so eben geöffnet hatte und dessen Hälften nach oben gingen.

„Lass das meine Sorge sein. Schaffen wir es nicht, darfst du den Fischen 'Hallo' sagen und dann drauf gehen“, entgegnete der Langhaarige darauf nur. Er hatte keine Angst und kampflos aufgeben war nicht sein Stil.

„Das ist doch verrückt. Wir kommen da nie im Leben rüber“, schluckte das Mädchen. Sie war leicht verängstigt und wusste, dass diese Gefühle nur da waren, weil er neben ihr am Steuer saß.

„Zitter doch“, sagte der Mann in Schwarz. Sein Grinsen hörte einfach nicht auf, viel mehr, wurde es immer breiter und breiter.
 

„Meinen Sie, er wird es versuchen?“, wollte Conan wissen. Unglücklicherweise war er noch zu weit entfernt gewesen, um eine seiner Wanzen an den Porsche zu befestigen.

„Wie ich Gin einschätze mehr als das“, nickte der Agent und sah zu Conan rüber. „Bleib du hier. Du kommst da nicht rüber und wenn du es doch versuchst, will ich dich nicht aus dem Fluss fischen und Gin entkommen lassen“, fügte Akai hinzu.

„Nein, ich werds versuchen. Er hat immerhin Haibara und ich hab ihr versprochen, sie zu beschützen“, warf Kudo ein.

„Dann versuch dein Glück, ich hab dich gewarnt“, entgegnete Shuichi.

„Lassen Sie das mal meine Sorge sein.“
 

„Nun halt an, Gin, bitte“, bat sie ihn schon. So sehr hatte sie Angst gehabt. Ai schloss ihre Augen und dann ging alles schnell, viel zu schnell. Und trotzdem spielte sich das ganze Geschehen wie in Zeitlupe für sie ab.

Gin schaltete nun in den nächsten höheren Gang und schoss auf der Brücke empor. Elegant wie sein Wagen war, kam er am anderen Ende an und fuhr weiter. Er wusste genau, dass es Akai ebenso versuchen würde und kam dieser rüber, wollte er nicht dort auf der Seite stehen.

„Sehr gut“, kam es von Gin, der einfach weiter fuhr und die kleine Straßensperre auf der anderen Seite überquerte. Die Menschen waren nicht gerade erfreut darüber gewesen, während Andere vor staunen nur noch da standen und zu diesem Spektakel klatschten.

„Und was sagst du nun, Sherry?“, natürlich wollte er für seinen Fahrstil Bekundungen bekommen und nette Worte, die sein Ego hoch brachten, aber genau das, bekam er nicht. Sein Blick fiel nun auf das kleine Mädchen, welches auf dem Beifahrersitz in der Fußlehne lag.
 

Während dieses Manövers ließ das Mädchen ihre Augen geschlossen. Sie spürte nur noch den Druck, der in ihrem Körper auftauchte, als Gin immer weiter auf das Pedal trat und als sie für einen kurzen Moment in der Luft waren. Damit hatte sie nicht gerechnet und angeschnallt war sie auch nicht. Im Moment, wo sie wieder auf der Brücke nach unten fuhren, prallte Haibara mit dem Kopf gegen das Fenster und wurde bewusstlos. Sie wachte einfach nicht auf, was für Gin von Vorteil war, da er so ungehindert weiter fahren konnte. Außerdem sah sie nicht, wo das Quartier war, in welches er sie brachte.
 

Shuichi hatte mit angesehen, wie Gin auf der Brücke weiter nach oben sauste und diese überquerte. Aber noch hatte er selber auch eine Chance gehabt, die Brücke war nicht hoch genug gewesen, als das der Wagen nicht über dieser fahren konnte. Und durch Gins nettes Manöver blieb die Brücke für einen Moment in ihrer Position verharren. Er nutzte es und sauste ebenso im hohen Tempo über diese, während der Mechanismus wieder weiter ging. Akai konnte sein Grinsen nicht mehr unterdrücken. Auch er hatte es geschafft und unbehindert diesen Ort passieren. Doch er blickte nach hinten und fragte sich, ob der kleine Conan es auch versuchte und wenn ja, ob es gut ging. Es war ja schon für einen Wagen schwer gewesen, aber dann noch für ein Skateboard. Wenn es nicht gerade Flügel hatte, konnte es nicht klappen, aber kannte man Conan, wusste man, dass nichts mehr unmöglich war.
 

„Verdammt“, murrte Conan. Er wollte weiter fahren, aber konnte nicht. Eine besorgte Passantin hielt ihn am Arm fest und zog ihn runter von dem Board, welches dann aber trotzdem weiter fuhr. Der Antrieb war noch nicht ausgeschaltet und Conan sah, wie sein Board leicht nach oben fuhr, dann aber direkt wieder abstürzte. Wenn er sich vorstellte, dass auch er dies sein konnte, wurde ihm mulmig.

„Da hattest du ja noch einmal Glück gehabt“, sagte die junge Frau und ließ ihn wieder los.

„Äh...ja vielen Dank für das Festhalten, ich weiß auch nicht was los war“, log der Kleine und kratzte sich am Kopf. Manchmal hasste er es, sich so zu verstellen, auf der anderen Seite aber konnte er so ziemlich gut den Erklärungen aus dem Weg gehen.

„Hab ich gern gemacht. Warte am Besten noch, bis die Brücke wieder herunter gelassen wird, dann kannst du rüber“, sprach sie.

„Das werd ich machen“, nickte der Kleine und nahm sein Board. Er seufzte und rief dann bei Akai an.
 

„Ja?“, sagte der Agent in sein Handy, welches er während der Fahrt an sein Ohr hielt.

„Sind Sie gut rüber gekommen?“, wollte Kudo wissen.

„Aber natürlich. Es war ein Kinderspiel und was ist mit dir?“

„Nein...eine junge Frau hat mich festgehalten und wie mir scheint, war es gerade noch gut gegangen. Das Skateboard fuhr weiter, da ich den Mechanismus nicht abstellen konnte und kurz nachdem es ein wenig weiter höher war, fiel es wie ein Stein zu Boden. Wenn ich bedenke, dass ich das hätte sein können, ist mir der Wunsch nach dem Rüberfahren vergangen“, erklärte der Detektiv.

„Ich verstehe“, nickte Shuichi und sah sich um. Gin war doch gar nicht so weit weg gewesen und trotzdem hatte er Mühe gehabt ihm zu folgen.

„Und wie schaut es bei Ihnen aus?“, wollte Shinichi wissen.

„Ganz gut. Ich verfolg ihn noch. Er kann nicht weit sein. Ich hab ein wirklich sehr gutes Gefühl bei der ganzen Sache“, grinste der Agent und hielt im Anschluss mit quietschenden Reifen an. „Verdammt“, zischte Akai.

„Was ist passiert?“

„.....“

„Akai? Sind Sie noch dran? Ich hab Sie gefragt, was passiert ist“, Conan schluckte leicht. Hatte der Agent nun die Organisation getroffen?

„Die Verfolgung ist gelaufen“, knurrte Shuichi leise und legte das Handy an die Seite. Er kurbelte im Anschluss das Fenster seines Wagens runter und sah den Mann an, der dort stand. „Was soll das? Warum halten Sie mich an?“

„Es tut mir Leid, Sie sind viel zu schnell gefahren und noch im Auto telefoniert. Sie machen sich damit strafbar, es war mein gutes Recht Sie anzuhalten“, sprach Yumi, die Polizistin und holte ihr kleines Notizbuch heraus.

„Aha und was wird das nun?“, fragte der Agent. Sein Ton war nicht gerade freundlich gewesen, was der Frau doch ein wenig Angst einjagte. Aber sie versuchte hart zu bleiben und sich durch zu setzen.

„Einen Strafzettel schreiben, das sehen Sie doch“, sagte sie und notierte sich das Kennzeichen. „Wie ist Ihr Name?“, wollte Yumi wissen.

„Akai Shuichi“, grummelte der Angesprochene. Er konnte nun mit der bloßen Hand auf das Lenkrad schlagen, nur um seinen Zorn in den Griff zu bekommen.

„Dann ist das hier ihr Strafzettel“, sprach Yumi, riss diesen vom Block ab und gab ihn an Akai. „Ich hoffe, Sie fahren das nächste Mal nicht wieder so schnell und ohne Handy. Benutzen Sie doch eine Freisprechanlage, damit dürfen sie telefonieren und es macht auch kaum Umstände“, fügte sie hinzu.

„....“

„Ja, also dann, einen schönen Tag noch“, murmelte sie. Akai machte ihr Angst, sogar mehr als das. Sie wusste nicht, was sie ihm sagen sollte, er sah sie nur grimmig an und sie fühlte, wie der Schweiß langsam ausbrach.

„Ist sonst noch was?“, wollte der Agent wissen.

„Nein. Fahren Sie ruhig weiter“, entgegnete die junge Frau und ging zur Seite, damit Akai seinen Wagen wieder fahren konnte.

„Na endlich“, murmelte dieser und trat auf das Gaspedal. Nach wenigen Metern hielt er an und fuhr auf einen Parkplatz rauf. „Verflucht“, zischte er wütend und schlug gegen das Lenkrad. All die Bemühungen, die sie hatten, waren nur wegen einer solchen Situation beendet gewesen.

Es wurmte ihn und in seinen Augen war dies wieder einmal der Beweis, dass die japanische Polizei total unfähig war. Nicht nur das heute, auch die Sache, die damals geschah, machte es ihm mehr als bewusst. Er erinnerte sich noch sehr gut daran, wie er in der Vineyard Villa für den Mörder gehalten wurde und wie lange es dauerte, die Polizei vom Gegenteil zu überzeugen, auch wenn er dadurch seine Identität als FBI Agent preis geben musste. Es war ein Opfer, aber er tat es. Außerdem waren sie unfähig, da sie einfach nicht durch schauen konnten, wer die wahren Fälle des Moris löste und das dieser einfach nur wie eine Puppe immer ins richtige Licht gerückt wurde.
 

Gin merkte, dass er nun nicht mehr verfolgt wurde. Es war ein gutes Gefühl gewesen, Akai abgeschüttelt zu haben, auch wenn er nicht ganz genau sehen konnte, wie es passierte. Trotzdem hielt der Langhaarige die Augen auf, man konnte bei Akai nie wissen, ob er nicht irgendwann aus einer Ecke einer Gasse auftauchte oder nicht. Nachdem Gin schon eine Weile unterwegs war, merkte er, dass der Agent nicht mehr in der Nähe war. Es war ein sehr gutes Gefühl gewesen. Nun hatte er Sherry und keiner konnte sie ihm wieder weg nehmen. Er grinste und ging vom Gaspedal. So schnell musste er nun nicht fahren, auch wenn es Spaß machte.
 

Shu grummelte, während sein Handy, das neben ihm lag, klingelte. „Ja, was ist?“, murrte er rein. Das er wütend war, war nun gar nicht mehr zu überhören.

„Hier ist Conan“, murmelte der Junge und schluckte. Er hörte es schon heraus und fragte sich, was passiert war.

„Und was willst du?“, wollte Akai wissen.

Na der hat ja eine Laune, sagte sich der Kleine und seufzte auf. „Fragen was los ist. Sie haben einfach aufgelegt“, sprach er ruhig.

„Hmmm....Gin ist weg“, knurrte Shuichi.

„Was? Wieso?“, fragte Conan nach. „Das darf doch nicht wahr sein.“

„Bedank dich bei der Polizei. Unser Freund und Helfer hielt mich an“, murmelte Shuichi.

„Warum das?“

„Ich fuhr zu schnell und hab während der Fahrt telefoniert“, sprach Akai und ballte dabei eine Faust.

„Wow, das hätte ich ja nicht gedacht. Und Sie sind dann einfach stehen geblieben?“

„Natürlich. Was hätte ich auch machen sollen? Ich denke nicht, dass es was gebracht hätte, würde ich ihr erzählen, dass ich vom FBI bin und eine verdächtige Person verfolge. Das würde die Polizei nur noch auf die Spur der Organisation bringen und das wollen wir verhindern“, warf Akai ein. „Deswegen hab ich auch Gin verloren“, murmelte er und überlegte, was sie nun machen könnten, um den Langhaarigen wieder zu finden.

„Das kann man nun auch nicht mehr ändern“, seufzte der Kleine. „Und ich war viel zu weit von seinem Wagen entfernt. Ich konnte keine Wanze anbringen.“

„Die hätte er bemerkt. Glaub mir. Keine Wanze anzubringen war wohl die richtige Entscheidung, auch wenn sich die Suche nach ihr nun ausdehnen wird“, warf Shu ein.

„Das heißt, Sie wollen wieder zurück fahren?“

„Hab ich eine andere Wahl? Es bringt uns nichts, wenn ich in der Gegend herum fahre und Gin nicht finde. Bei seinem Vorsprung kann er nun auch genau so gut in einer Garage stehen und da finde ich ihn nicht“, entgegnete Akai. Es machte ihm keinen Spaß zu geben zu müssen, dass es Gin geschafft hatte und er nur zu sehen konnte.

„Das stimmt“, murmelte der Kleine. „Dabei hab ich ihr versprochen, dass ich aufpassen werde.“

„Das hast du getan, aber manchmal passieren Dinge, die man nicht aufhalten kann“, sprach Shuichi. Damit kannte er sich selber sehr gut aus. Auch in seinem Leben war vieles passiert, so viele Begebenheiten, die er aufhalten wollte, aber nicht konnte. Er musste damit leben und es akzeptieren, da eine andere Tatsache gar nicht mehr möglich war.

„Fahren Sie jetzt ins Krankenhaus?“, fragte der Geschrumpfte.

„Nein, ich fahr ins Quartier und komm dann nach. Jodie und die Anderen werden im Beika Krankenhaus vor Ort sein und sich um euch kümmern. Geht nicht mehr alleine raus, du könntest der Nächste sein, den sie sich schnappen wollen oder deine kleine Freundin“, entgegnete der Agent.

„Ran...“, nuschelte Conan.

„Es wäre gut möglich, sie könnten sich sie schnappen, um an dich heran zu kommen“, meinte Shuichi.

„Da sie nun das von Ai heraus gefunden haben, müssen sie auch wissen, wer ich bin“, murmelte Kudo.

„Das ist nicht abzustreiten. Und wenn du mich fragst, sie wussten es schon länger, auch wenn sie erst nun gehandelt haben, aber ich frage mich warum“, überlegte Akai laut nach.

„Ich kann es Ihnen nicht sagen. Ich dachte, Sie wären der Experte, was die Organisation angeht“, warf Shinichi leicht grinsend ein.

„Bin ich auch. Wäre ich sie, hätte ich es vielleicht auch so gemacht, aber auch nur, um uns erst einmal in Schach zu halten. Unglücklicherweise schienen sie gar nicht zu wissen, dass wir uns zurück gezogen haben...sie haben eindeutig Zeit verschwendet, aber vielleicht ist es auch gut, so können wir handeln“, sprach Akai.

„Dann können wir irgendwie noch von Glück reden. Es hätte schlimmer ausgehen können, wenn das FBI nicht da wäre. Wobei dies wahrscheinlich einigen lieber wäre“, murmelte Conan.

„Tja, so ist das nun. Man kann es nicht ändern“, meinte der Agent.

„Sicher“, nickte der Kleine.
 

Als Gin am Quartier ankam, stieg er aus, ging um seinen Wagen und öffnete die Tür. „Fürs schlafen haben wir keine Zeit“, murrte er und hob das Mädchen heraus. Er rollte mit den Augen und sah sie an. Wie konnte das Alles nur passieren? Gin schüttelte sich und machte sich im Anschluss auf den Weg rein. Drinnen angekommen, suchte er sich ein freies Zimmer und warf das Mädchen in dieses. „Dumme Sherry“, sagte er grinsend und zog die Pille aus seiner Manteltasche. Nun wollte er sehen, um was für eine Mixtur es sich dabei handelte. Ohne zu zögern verabreichte der Langhaarige ihre diese und wartete ab.

Zwar gab es auch leichte Wege alles heraus zu finden, wie z.B. die Pille in die Forschungsabteilung zu schicken und deren Inhaltsstoffe ausfindig zu machen, aber Gin entschloss sich für die Möglichkeit die Pille an ihr auszuprobieren und zu warten, welche Wirkung sie hatte. Der Langhaarige schloss die Tür und lehnte sich gegen diese. Er schloss seine Augen und wartete ab.
 

„Meinst du, uns ist irgendwer gefolgt?“, fragte Wodka nach.

„Unsinn. Wer sollte uns folgen? Wir waren aufmerksam und hielten uns zurück“, entgegnete Korn und stieg aus dem Wagen aus.

„Ich hoffe, du hast Recht. Ich hab da kein gutes Gefühl bei“, murmelte der Dickere der Beiden.

„Mach dir nicht in die Hosen“, sagte Korn.

„Tu ich doch gar nicht“, murrte Wodka leicht wütend.

„Wie du meinst. Ich geh jetzt rein“, sprach der Andere und machte sich auf den Weg.

„Warte doch“, rief er ihm zu.

„Wozu?“, fragte Korn nach. Er hob die Augenbraue und sah den anderen Mann in Schwarz an.

„Wir sollten Gin oder den Boss informieren, dass der Alte wahrscheinlich noch am Leben ist und das....“, murmelte der Gefragte.

„Und was? Dass die Polizei möglicherweise auf uns aufmerksam wurde? Gerne, geh und sag es ihm. Ich geh zum Schießraum“, meinte Korn darauf nur.

„Das kannst du doch nicht machen“, warf der Dickere ein.

„Du siehst doch, dass ich das machen kann“, entgegnete Korn nur noch und machte sich auf den Weg.

Wodka blieb zurück und sah ihm noch eine Weile nach. Er konnte sich schon ausmalen, wie wütend Gin sein würde und was es hieß, von ihm bestraft zu werden. Mit gesenktem Haupt machte sich der Mann in Schwarz auf den Weg und suchte seinen 'Aniki' auf.

Wo ist er nur?, fragte sich Wodka und schluckte. Konnte es schon sein, dass Gin davon wusste und nun selber nach ihm suchte?

„Aniki?“, rief Wodka dann einfach mal. Doch es gab keine Antwort. Gin war nicht in der Nähe, da er sonst geantwortet hätte. Hätte er?
 

Gin, der immer noch der kleinen Forscherin zu sah, war merklich genervt. Es dauerte viel zu lange, ehe eine Wirkung der Pille einsetzte, auch hatte er sich vergewissert, dass sie nicht gestorben war. Ihr Atem war flach, aber immer noch vorhanden, auch fing Ai nun an zu schwitzen.

Ungeduldig ging der Langhaarige aus dem Raum nach draußen. Er zog sein Handy aus der Tasche heraus und sendete dem Boss eine Nachricht. 'Wir haben Sherry bei uns. Warten auf weitere Befehle. Gin.'

Gerade als er sein Handy wieder in die Manteltasche stecken wollte, bekam er einen Anruf von Wodka. „Was ist?“, fragte Gin mürrisch in das Handy.

„Es geht um das Labor“, schluckte Wodka leise und ging den Gang entlang.

„Was ist damit? Habt ihr es nicht abgefackelt?“, wollte der Langhaarige wissen.

„Doch, also irgendwie...wir wissen es nicht“, nuschelte Wodka.

„Wieso wisst ihr es nicht?“

„Ähm wir haben alles so gemacht, wie du es wolltest, aber als wir los fuhren, fuhr ein Krankenwagen in die Richtung des Labors. Es kann sein, dass der Alte noch am Leben ist und alles erzählt“, murmelte Wodka ängstlich. Er überlegte, ob er das Handy zur Seite halten sollte, damit Gin ihn nicht anschreien konnte und er fand, dass diese eine gute Idee war, die er sogleich in die Tat umsetzte. Aber es nützte ihm gar nichts. Da er die ganze Zeit über weiter den Gang entlang ging, kam er letzten Endes direkt bei Gin an. Wodka schluckte und schaltete das Handy aus, während er es weg steckte. „Und was sagst du dazu, Aniki?“, wollte er wissen.

„Um den Alten kümmern wir uns später. Das eigentliche Ziel, Sherry haben wir in unserer Gewalt“, entgegnete Gin.

Wodka hob die Augenbraue, er konnte nicht fassen, dass der Langhaarige so ruhig blieb und sich nicht wegen der Tatsache, dass der Professor vielleicht noch am Leben war, aufregte. „Ist alles in Ordnung bei dir?“, wollte er darauf wissen.

„Was willst du hören? Es ist nicht gut gelaufen, aber der Boss wollte auch nur, dass wir Sherry auftreiben“, grinste der Langhaarige. „Und selbst Akai konnte mir nicht bis hier her folgen“, fügte er hinzu.

„Akai? Der Agent hat dich verfolgt? Dann weiß das FBI also auch schon, was wir vor hatten.“

„Es würde mich nicht wundern, dass sie den Krankenwagen riefen und sich um das Labor kümmerten. Vielleicht wussten sie auch schon, dass wir alles in die Wege geleitet haben, damit Sherry dort arbeiten kann. Es ist egal, sie waren zu spät, viel zu spät. Und wie ich Akai kenne, wird er nun fluchen, dass er es nicht geschafft hat uns aufzuhalten“, sagte Gin hemmisch grinsend.

„Hat er nicht?“

„Hätte er, wäre ich dann hier?“, schnauzte Gin herum. „Und wie kannst du nur wagen, anzunehmen, dass ich mich von Akai schnappen lasse?“, knurrte der Langhaarige und ballte die Faust.

„Das ist mir nur so raus gerutscht“, murmelte Wodka leise. Er schluckte und ging einige Schritte nach hinten. „Ich hab nicht nach gedacht.“

„Du denkst oft nicht nach“, warf Gin ein und ging auf ihn zu. Nun war das Fass übergelaufen und er wollte Wodka so richtig schön Angst machen.

„Gin, tu nichts, was du nicht tun willst“, säuselte der Dickere.

„Ich tue genau das, was ich tun will“, gab Gin zurück und sah ihn streng an.

„Das sollte sich nicht so anhören, wie es tat. Es tut mir Leid, Gin. Hörst du? Ich wollte das nicht sagen“, sprach er.

„Jetzt ist es zu spät. Du hast es bereits getan. Du solltest mich besser kennen. Ich nehme keine Entschuldigungen an“, sagte der Mann.

„Ich weiß, ich wollte das auch nicht sagen“, versuchte er ihn zu beschwichtigen. Wodka ging immer weiter nach hinten, bis er an der Wand ankam. Nun gab es kein Entkommen mehr, er würde enden wie alle, die es wagten auch nur irgendwas gegen Gin zu sagen. „Gin, komm schon. Vergiss doch einfach, was ich gesagt habe“, meinte er.

„Mal sehn“, entgegnete Gin darauf nur.
 

„Ahhhhhhh“, ertönte ein Schrei aus dem Raum, in welchem Sherry eingesperrt war.

„Hast du das gehört?“, Wodkas Augen weiteten sich.

„Sie ist also wieder aufgewacht“, Gin grinste nun und ging zu dem Raum zurück, aus welchem er raus kam.

„Puh“, erleichtert atmete der Mann in Schwarz auf und sah seinem 'Aniki' nach. Das war gerade noch im richtigen Moment gewesen. Am liebsten hätte sich Wodka nun bei der Forscherin bedankt, dass sie geschrien hatte, aber dann wäre Gin wieder auf ihn los gegangen.

„Was ist los“, murrend öffnete Gin die Tür und ging rein. Er war leicht erstaunt gewesen, dass er eine große Shiho vor fand und dass diese nicht mehr ein Kind war. Es war also gut gewesen, dass er die kleine Pille mit nahm und sie ihr verabreichtete.

„Wa...warum bin ich nackt...?“, stammelte die junge Frau und versuchte sich, mit den zu kleinen Sachen, die durch das Wachsen zerrissen worden waren, zu bedecken. Zusammen gekauert saß die junge Frau in der Ecke und schaukelte sich ein wenig.

„Hmmmm“, murmelte Gin und sah ihr weiter zu. Sie schien gar nicht mehr so viel Angst zu haben, wie einige Minuten zuvor.

„Sa...gen Sie...doch was....“, entgegnete Shiho leise.

„Du hast schlecht geschlafen und bist hier her gekommen“, meinte der Langhaarige.

„Nackt?“, nuschelte die Forscherin.

„So schläfst du immer“, sprach er dann.

„Ich verstehe. Und weil ich hier nichts gefunden habe, hab ich mir diese Kindersachen genommen?“, wollte sie wissen.

„Du hattest Angst, dass wer rein kommt und wolltest dich damit schützen. Aber du hast das Gegenteil erreicht und dir den Kopf angeschlagen“, sagte Gin.

„Ach so“, nuschelte Shiho. „Können Sie mir auch sagen wer ich bin?“, wollte sie wissen.

„Shiho, dein Spitzname ist aber Sherry, so nennen wir dich hier immer“, entgegnete der Langhaarige ruhig.

„Ich bin Sherry?“, sie überlegte. Es kam ihr nicht bekannt vor, sie wusste rein gar nichts mehr. Shiho seufzte, es war furchtbar gewesen, nicht zu wissen, wer sie war und was sie hier machte. „Bin ich hier bei meiner Familie?“

„Nein, du hast keine Familie mehr. Wir haben dich bei uns aufgenommen, du gehörst zu uns und wirst das auch immer tun“, sprach der Langhaarige.

„Ich verstehe. Es ist gut, dass ich euch habe“, nickte die junge Frau. Sie konnte sogar ein wenig Lächeln, da sie wusste, dass sie nun nicht mehr alleine war.

„Wie man's nimmt. Willst du noch irgendwas wissen?“, kam von Gin die Frage. Er mochte es gar nicht, dass er nun lauter Fragen beantworten musste, er war doch kein Weib, dass einfach so darauf los redete.

„Nur noch eine, mehr auch nicht. Wo ist denn mein Zimmer?“, fragte sie nach und stand auf.

„Komm mit“, sprach Gin kühl und öffnete die Tür. Er ging raus und ging los. Seine Schritte waren schnell und er war darauf bedacht, dass sie hinter ihm her ging. „Mach schneller“, zischte er dann wütend.

„Ist ja schon gut“, nickte die Forscherin. Sie versuchte mit ihm Schritt zu halten, aber es klappte nicht. Immer wieder war er schneller und immer wieder lief sie einige Meter.
 

„Aniki? Was ist passiert?“, wollte Wodka wissen. Auch er versuchte Schritt zu halten und sah zu Shiho. Es wunderte ihn, das sie nicht mit Fesseln mit geschleppt wurde und freiwillig mit ging.

„Das erzähl ich dir später“, sprach Gin und brachte sie an ihr Zimmer. „Das ist deines“, er blickte zu Shiho und schob sie rein.

„Das schaut so leer aus“, murmelte sie.

„Du hast es dir so eingerichtet“, entgegnete der Langhaarige. „Scheinbar magst du es so“, fügte er hinzu.

„Hab ich? Kann ich das noch ändern?“

„Nein, jeder hat sein eigenes Buget und du hast das aus deinem gemacht“, warf der Mann ein und zog eine Zigarette heraus, die er sich anmachte.

„Rauche ich auch?“

„Bisher nicht“, murmelte Wodka. Er verstand wirklich nicht, was das sollte und warum Gin sie zu einem Raum mit Bett brachte.

„Sei still“, zischte Gin und warf Wodka einen strengen Blick zu.

„Ist ja gut“, nickte der Angesprochene und trat aus dem Raum. Er wartete dann anschließend vor diesem.

„Ich wäre nun gerne alleine“, nuschelte Shiho. Sie sah dann zu Gin und wartete darauf, was er sagen würde.

„Bleib hier. Ich komm nachher wieder“, sagte der Langhaarige. Danach ging er aus dem Raum nach draußen und schloss die Tür ab.
 

Gins Blick blieb bei Wodka hängen und er ging los.

„Warte doch“, rief Wodka diesem nach und machte sich auf den Weg ihm zu folgen.

„Was ist?“, wollte der Langhaarige wissen und murrte.

„Was ist mit Sherry los?“, fragte er nach. Wodka kapierte noch immer nicht, was mit der Kleinen los war. „Warum ist sie wieder groß?“

„Denk doch einmal nach. Ich hab ihr eine der Pillen gegeben, die ich im Labor gefunden habe und schon war sie wieder groß. Wer hätte gedacht, dass sie in all der Zeit ein Gegenmittel entwickelt hat und wenn wir Glück haben, wird sie hier weiter daran forschen und wir können endlich mit der Operation weiter machen“, entgegnete der Langhaarige.

„Du meinst, DIE Operation?“, wollte der Dickere wissen.

„Natürlich meine ich diese Operation. Welche sollte ich auch sonst meinen?“, zischte Gin wütend. Bald würden sie vielleicht schon daran arbeiten und ihre 'Armee' ausbauen können.

„Sei doch nicht so gereizt“, warf Wodka ein und schluckte. Wieder hatte er einen Fehler gemacht und gleich würde er von Gin einen auf den Rüffel bekommen.

„Halt den Mund“, knurrte der Langhaarige.

„Ich habs ja schon verstanden“, nickte Wodka und ging weiter neben Gin her. „Warum arbeitet sie eigentlich nun für uns? Ich dachte, sie würde alles versuchen, um hier heraus zu kommen“, fügte der Mann hinzu. Es hatte ihn wirklich sehr gewundert.

„Hast du es noch nicht bemerkt? Sherry weiß scheinbar nicht mehr, wer sie ist. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis wir sie wieder auf unsere Seite ziehen können“, grinste der Mann und dachte schon daran, was er nun als nächsten Schritt unternehmen sollte.

„Wie ist das passiert?“, wollte der Dickere wissen.

„Bei der Autofahrt, ich würde sagen, sie hatte einen kleinen Unfall, der uns nur noch zu Gute kam. Der Boss wird sich freuen, dass wir Sherry wieder bei uns haben“, grinste er.

„Und was kommt danach?“

„Na was wohl. Sie arbeitet weiter für uns und wenn wir das Mittel von ihr haben, leg ich sie um. Oder meinst du, wir brauchen sie auch noch danach in unseren Reihen?“, stellte Gin die Gegenfrage.

„Ich denke nicht“, meinte Wodka.

„Darauf hättest du aber auch alleine kommen können“, warf der Langhaarige ein.

„Ich weiß“, nickte er und seufzte. Manchmal kam er sich wirklich ein wenig dumm vor, aber genau deswegen hatte er auch in der Organisation Gin zum Partner.

„Gut, dann fragst du nicht mehr weiter oder es gibt Ärger“, sprach Gin murrend.

Spurensuche

Hallo,

es tut mir wirklich wirklich Leid, dass ich letzte Woche kein Kapitel hab hochladen können. Ich war am Arbeiten meines Protokolls für einen Themenkreis und irgendwie hat sich das immer weiter in die LÄnge gezogen, auch wenn ich schon früh mit allem anfing. Ich hoffe, ihr seid mir nicht allzu böse und könnt entspannt nun dieses Kapitel lesen. Ich wünsch euch auf jeden Fall sehr viel Spaß dabei.

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Spurensuche
 

Im Krankenhaus angekommen, ging Ran sofort mit ihrem Vater zu einem Arzt, der ihnen nur sagen konnte, dass der Professor im Operationssaal war und sie sich gedulden musste. Aber Ran tat sich damit schwerer. Sie konnte nicht ruhig sitzen bleiben, aber auch nicht einfach nur stehen.

„Ran? Hör auf damit, Ran“, sagte Mori. Er musste sich mehrfach wiederholen und sah dem Mädchen zu. Er saß auf einem der Stühle und seufzte.

„Ich kann nicht. Der Professor wird immer noch operiert. Warum dauert das nur so lange?“, wollte das Mädchen wissen. Sie ging von einer Ecke des Raumes zur Nächsten und konnte keinen Augenblick stehen bleiben.

„Das weiß ich. Aber du hilfst ihm nicht, wenn du weiter hin und her gehst. Damit machst du mich nur verrückt“, entgegnete Mori murrend.

„Dafür kann ich doch nichts“, warf Ran ein. Sie war mehr als besorgt, der Professor war ein guter Freund für sie, ein sehr guter sogar und mit ihm konnte sie oft reden, egal um was es ging. „Ich hoffe, er kommt durch“, murmelte sie.

„Mach dir darum keine Sorgen. Ich hab mal gelesen, wenn eine Operation lange dauert, steht der Patient sie durch. Und das heißt, Agasa wird durch kommen“, sprach Kogoro. Er sah seine Tochter dabei an und konnte es einfach nicht über das Herz bringen ihr zu sagen, dass es vielleicht doch nicht so gut aussah.

„Meinst du wirklich?“, Ran war sich gar nicht sicher, ob es wirklich so war. Bisher war doch immer sie die Person gewesen, die viel las, aber so einen Artikel bekam sie nie zu Gesicht.

„Ich würde dich doch nicht anlügen, nicht wenn es darum geht“, warf Mori ein und verzog das Gesicht. „Oder willst du mir sagen, dass du mir nicht glaubst?“

„Aber nicht doch“, murmelte sie leise. Immer wieder blickte Ran zur Tür, der OP aber ging nicht auf. Die Ärzte taten weiterhin ihre Arbeit. Sie seufzte und setzte sich dann neben ihren Vater.

„Mach dir nicht so viel Sorgen“, sagte er. „Das Schicksal weiß schon, was es tut und was das Beste ist“, fügte er hinzu, legte dabei den Arm um seine Tochter und versuchte aufmunternd zu lächeln. Er strich ihr beruhigend über den Arm und hoffte damit, dass sie sich keine Gedanken machen würde.

„Ich hab solche Angst ihn zu verlieren“, nuschelte das Mädchen. Ihre Tränen kamen sofort danach und sie wischte sich diese weg.

„Ich weiß....der Professor schafft das schon“, nickte Kogoro. Er blickte weg, es war, nun da Ran auch noch weinte, ziemlich schwer gewesen, mit ihr über das Ganze zu sprechen. Am liebsten hätte er ihr gesagt, dass er sich selber keine Hoffnungen mehr machte, sie diese aber für zwei übernehmen sollte.

„Paps...glaubst du, Agasa hat eine gute Chance?“, fragte sie nach.

„Da bin ich mir sicher“, sagte der Angesprochene schweren Herzens.

„Danke“, sie lehnte sich leicht an ihn. „Manchmal merkt man erst in solchen Moment, dass eine Person einem wichtig ist und dass man sie nicht verlieren möchte“, nuschelte das Mädchen.

„Hmmm....?“

„Siehst du das nicht so?“, wollte Ran von ihrem Vater wissen. Sie schluckte leicht, als hätte sie einen dicken Kloß im Hals.

„Ich weiß nicht“, seufzte er und lehnte sich nach hinten.

„Vorhin, als du mit dem Arzt kurz gesprochen hast, wo der Professor ist, hab ich Mama angerufen“, erzählte Ran ruhig.

„Du hast was?“, Kogoro verzog das Gesicht und sah sie an.

„Ich dachte...könnt ihr euch nicht wieder vertragen? Du liebst sie doch noch, das seh ich dir an“, sagte das Mädchen.

„Es ist schwierig mit uns“, warf Mori seufzend ein.

„Sie ist auf dem Weg hier her.“

„Du hast ihr gesagt, sie soll her kommen, Mausebeinchen?“, wollte der Detektiv wissen.

„Ja, ich dachte, es wäre das Beste“, nickte sie.
 

„Ran, da bist du ja...“, rief Eri, als sie ihre Tochter am Ende des Ganges erblickte. Sofort eilte sie zu den Beiden und sah zu Kogoro. „Kogoro“, begrüßte sie ihn und setzte sich neben ihrer Tochter. „Es wird alles wieder gut.“

„Das hab ich ihr auch schon gesagt“, warf Mori ein.

„Bitte streitet euch nicht“, bat Ran und stand auf. „Das können wir nun nicht gebrauchen. Der Professor wird noch operiert und wir sollten nicht an uns denken“, sprach das Mädchen.

„Du hast Recht“, nickte Eri und blickte zu Mori. „Wir sollten wirklich nicht streiten.“

„Sollten wir nicht“, stimmte der Detektiv zu. „Danke, dass du gleich her gekommen bist“, murmelte Mori leise.

„Hab ich gern gemacht“, entgegnete Eri lächelnd. „Wie geht es dem Professor?“, wollte sie wissen.

„Nicht gerade gut. Als ich im Krankenhaus ankam, war alles schon im Gange, Paps hat dann in Erfahrung gebracht, dass er hier im OP ist und nun warten wir“, seufzte Ran.

„Ich verstehe“, nickte sie und dachte nach. „Was ist mit dem Mädchen, das immer beim Professor wohnt?“

„Ich hab versucht sie anzurufen. Es ging keiner ran“, seufzte Ran auf.

„Vielleicht war sie ja im Labor und hat sich danach versteckt, weil sie Angst hatte“, entgegnete ihre Mutter.

„Nein. Im Labor brach ein Feuer aus, die Feuerwehr kam kurz nach dem Krankenwagen. Sie sagten, dass dort kein Mädchen war. Ich kenne Ai, sie würde nicht weg laufen, wenn der Professor in Gefahr ist“, sprach das Mädchen ruhig.

„Und im Feuer um...“

„Nein, sprich das nicht aus“, fiel Ran ihrem Vater ins Wort. „Sie ist nicht, das kann nicht sein“, schüttelte sie den Kopf immer und immer wieder. „Das darf nicht sein. Sie darf nicht dort gewesen sein“, sie wollte es einfach nicht wahr haben.

„Beruhige dich doch“, murmelte Eri und umarmte ihre Kleine. „Es ist nicht gesagt, dass sie dort war“, fügte sie hinzu.

„Deine Mutter hat Recht, vielleicht war sie auch draußen oder gar nicht dort. Soweit ich weiß, dürfen Kinder gar nicht in ein Labor“, nickte Kogoro.

„Wirklich?“

„Ja“, stimmte Eri zu. „Dein Vater hat Recht.“

„Danke“, Ran war erleichtert gewesen. Wenn es stimmte, dann konnte Ai gar nicht dort sein. Es war ein Segen und irgendwie freute sie sich gerade auch, dass ihre Eltern einander Recht gaben.
 

In der Zwischenzeit war auch das FBI auf dem Weg gewesen. Es dauerte noch ein wenig länger, da James seine Zeit brauchte, um die nötige Verstärkung zu informieren und allen Bescheid zu geben.

„Können Sie nicht schneller fahren?“, maulte Jodie im Mercedes herum. Sie seufzte leicht auf und lehnte sich nach hinten. Wie immer saß sie auf den hinteren Plätzen, während James fuhr. Es war einfacher gewesen zusammen zu fahren, als wenn jeder mit seinem Wagen vor fuhr.

„Ich halte mich nur an die Geschwindigkeit auf dieser Straße“, entgegnete der Agent.

„Dann dauert es noch länger“, seufzte sie. „Kommen Sie schon, Boss“, bettelte die Blonde leicht. Zwar hielt sie sich auch immer an die Geschwindigkeitsvorschriften, aber hin und wieder war es auch erlaubt gewesen, ein wenig schneller zu fahren.

„Sei nicht so ungeduldig, sie laufen uns nicht weg“, sprach der Boss und trat ein wenig auf das Gaspedal. Es war aber so minimal, dass Jodie die Beschleunigung gar nicht wirklich mit bekam. „Du hättest auch bei Camel mit fahren können“, murmelte Black.

„Hmmm...hätte ich“, nuschelte Jodie kaum merklich. Sie seufzte dann wieder und blickte aus dem Fenster nach draußen.

„Ist was passiert? Ich hab das Gefühl, du bist ihm gegenüber nun noch reservierter, als vorher“, meinte er und sah kurz nach hinten, als sie an einer Ampel halt machten.

„Eigentlich ist es nichts.“

„Für nichts, siehst du ein wenig unglücklich aus“, entgegnete James.

„Naja....Camel...er, er hat mich gefragt, ob ich mal mit ihm ausgehe“, sprach Jodie dann.

„Und was spricht dagegen?“, wollte ihr Boss wissen.

„Nun, Camel und ich. Können Sie sich das vorstellen?“

„Warum nicht. Es wäre doch nett und außerdem kannst du so auch einen netten Mann kennen lernen, der dich auf Händen trägt“, sagte James.

„Meinen Sie wirklich? Ich weiß nicht. Es ist so komisch“, murmelte sie.

„Warum? Weil er dich damals niederschlug und du ihm das einfach nicht verzeihen willst? Ich merk doch was los ist. Du versteckst dich hinter einer Fassade und meinst, es wäre schlecht ein wenig Zeit mit ihm zu verbringen, wobei ich da gar nicht weiß, was schlecht daran sein soll.“

„Sie verstehen das nicht. Wenn ich es einmal mit ihm machen werde, spricht es sich in der ganzen Abteilung herum und dann werde alle mehr erwarten“, entgegnete die Blonde.

„Meinst du wirklich, dass Camel so jemand ist, der es gleich herum posaunt?“, fragte Black nach.

„Nein, eigentlich nicht, aber man weiß ja nie. Ich hab mich bereits einmal in ihm getäuscht, auch wenn es zu seinem Plan mit Shu gehörte....“

„Du hängst noch an ihm“, fiel es Black auf.

„Was?“, wollte Jodie wissen.

„Akai, er bedeutet dir immer noch sehr viel“, sagte James.

„Ist das so schwer zu verstehen? Wir waren eine lange Zeit zusammen und eigentlich war nur Schluss, weil er Akemi kennen gelernt hat. Meine Gefühle aber waren immer da, auch wenn ich froh bin, dass ich noch weiter mit ihm arbeiten kann. Ich denke, es wird immer mehr sein, was ich fühlen werde, aber ich bin glücklich so wie ich bin“, murmelte sie leise.

„Findest du nicht, dass es die falsche Entscheidung ist? Wenn du weiter so sehr an ihm hängst, wirst du dich nicht für einen neuen Mann öffnen können und dann kommt keiner an dich heran. Ich denke, ich weiß, woran du glaubst. Du denkst, dass Akai dich eines Tages wieder mit anderen Augen sehen wird. Sei mir nicht Böse, aber ich denke nicht, dass es der Fall sein wird“, entgegnete Black.

„Ich weiß, ich hab ihn damals gefragt“, nuschelte die Blonde. „Er sagte mir, dass er sehr viel für mich empfindet, es aber nicht über Freundschaft hinaus geht. Ich hab mich damit abgefunden und für einen neuen Mann in meinem Leben bin ich einfach noch nicht bereit, selbst wenn so viele Jahre vergangen sind“, sie musste leicht lächeln. „Ich bin wie Shu, ich hänge an der Vergangenheit.“

„Du kannst aber deine Zukunft verändern. Du musst nur den richtigen Zeitpunkt dafür finden“, sagte James.

„Während der Arbeit geht das schwer. Oder was meinen Sie tut die Organisation, wenn sie davon erfährt?“, wollte sie wissen.

„Manchmal muss man einfach was riskieren. Denk an meine Worte“, entgegnete Black und fuhr dann los.

„Werd ich...das werd ich“, nickte Jodie leise. Vielleicht hatte ihr Boss Recht gehabt und sie musste die Gelegenheit beim Schopfe packen.
 

„Was ist los, Camel?“, wollte Hidemi wissen. Anders als Jodie saß sie auf dem Beifahrersitz und blickte den Agenten an.

„Gar nichts“, sagte dieser.

„Das glaub ich dir nicht. Du bist schon die letzten Tage immer so ruhig gewesen und gehst den Anderen aus dem Weg“, warf sie ein.

„Es geht um Jodie“, seufzte der Agent auf. „Sie meidet jeden Kontakt mit mir und immer wenn ich sie sehe, will ich mit ihr sprechen.“

„Wegen den Vorfällen damals im Krankenhaus?“, fragte sie nach.

„Nein“, schüttelte er den Kopf. „Ich hab sie gefragt, ob sie...naja...“, er wurde leicht rot und fuhr weiter.

„Ich versteh schon. Sie hat nicht 'Ja' gesagt, nehme ich an“, schlussfolgerte sie daraus.

„Die Fahrstuhltür ging dann zu und ich hab mich nicht getraut, nachzufragen. Ich muss es sehen, wie es ist. Ich hab meine Chance vertan, aber das geschieht mir wohl Recht. Eine Frau wie sie, würde sich nie mit einem Mann wie mir abgeben.“

„Sag doch so etwas nicht. Sie kann froh sein“, warf Hidemi ein.

„Meinst du?“

„Aber natürlich. Warum sollte sie sich nicht für dich interessieren? Du bist ein Mann und sie eine Frau. Warte einfach ab, sie wird schon auf dich zu gehen“, nickte sie.

„Du kannst einen wirklich aufbauen“, lächelte der Agent.

„Mach ich doch gerne“, grinste sie leicht. „Außerdem solltest du meinen Spruch doch kennen. Nur ein glücklicher Agent ist auch ein Guter“, fügte sie hinzu.
 

„Wann wollte Akai kommen?“, fragte James nach und hielt auf dem Parkplatz an.

„Ich weiß nicht. Er meinte nur, er würde nachher nach kommen, wenn er es auf eigene Faust versucht“, sprach Jodie und stieg aus. Ihr Blick ging zu Camel und Hidemi.

„Wir sollten rein“, nickte der Boss.

„Falls sie das Krankenhaus beobachten und Hidemi hier sehen, wäre es wirklich das Beste, wenn wir rein gehen“, stimmte Camel zu.

„Deswegen hat er auch vorgeschlagen rein zu gehen“, murmelte Jodie.

„Das weiß ich“, stammelte André. Es lief wirklich nicht gerade gut zwischen den Beiden und dies konnte man als Außenstehender spüren.

„So schlimm ist das nicht“, entgegnete Black. Er hob die Augenbraue und blickte zu Hidemi, die ebenfalls gar nicht so genau wusste, warum Jodie meckerte. „Lasst uns rein“, fügte er hinzu.

„Wissen wir schon, auf welchem Zimmer der Professor ist?“, fragte Jodie nach, während sie hinter James entlang ging.

„Noch nicht, aber du weißt ja, dass mein Bekannter hier Chefarzt ist, er wird uns schon dabei helfen, den Professor zu finden“, sprach James.

„Vielleicht ist auch Conan da“, murmelte die Blonde.

„Meinst du?“

„Es wäre doch gut möglich. Er hat mich angerufen und ich denke nicht, dass er lange weg bleibt“, warf sie ein.

„Verständlich“, nickte Black. Sie betraten den Eingang des Krankenhauses und sahen sich um. „Ich bin gleich wieder da“, entgegnete der Agent und machte sich auf den Weg.

„Wir warten hier“, nickte Jodie nachdenklich und sah sich um. Alle Erinnerungen kamen nun wieder hoch, die Erinnerungen der damaligen Ereignisse. Jodie erinnerte sich noch sehr gut daran. Am Ende führte es nur dazu, dass sie verzweifelte und ihren Job in Frage stellte. Die Blonde seufzte auf und fuhr sich durch die Haare.

„Du denkst gerade an das Gleiche wie wir, oder?“, fragte Hidemi nach.

„Ich glaube schon. Naja, ich sollte es vergessen, ist ja auch schon eine ganze Weile vorbei“, sprach Jodie lächelnd.

„Das stimmt und ich werd auch nicht wieder in die Organisation geschleust. Hat doch was Gutes“, nickte die junge Frau.

„Du musst dir deswegen keine Sorgen machen, wir werden dich schon nicht wieder in die Organisation infiltrieren. Das würde doch gar nichts bringen, wenn sie wissen, wer du wirklich bist“, warf sie ein.

„Man weiß ja nie. Wenn es nach Akai geht, vielleicht nützt es doch was“, sagte sie.

„Das wäre gut möglich. Ich denke aber nicht, dass er sich wieder so einen Plan ausdenken wird“, warf Jodie ein. „Und wenn doch, wird Camel uns hoffentlich alles erzählen.“

„Äh....natürlich“, nickte der junge Mann.

„Dann ist ja gut“, lächelte Jodie leicht und sah sich wieder ein wenig um, wo sie James schon wieder kommen sah. „Und? Wissen wir nun, in welchem Zimmer er ist?“

„Er ist momentan noch auf der Intensivstation und wird operiert. Wir können aber vor den Saal und dort warten, wenn wir danach noch was mit dem Professor zu tun haben“, sprach Black.

„Oh nein...der Arme“, murmelte Jodie. „Aber lasst uns gehen. Je eher wir dort sind, desto schneller ist er wieder geschützt.“

„Ich kann gar nicht glauben, dass sie hier im Krankenhaus angreifen werden“, murmelte der Boss.

„Sie kennen sie nicht so gut wie ich, sie würden das machen. Nachdem ich damals wieder zurück war, hatte ich meine Mühen gehabt, sie davon zu überzeugen, dass sie die Menschen im Krankenhaus am Leben lassen sollten. Ich kann euch sagen, wenn sich die Organisation was vorgenommen hat, führt sie es auch durch, egal wie viel Menschen leiden müssen“, warf Hidemi ein.

„Dann sollten wir uns beeilen“, sprach James. Sofort beschleunigte er seinen Schritt und suchte die Intensivstation auf.
 

„Miss Jodie, was machen Sie hier?“, fragte Ran nach. Sie war ein wenig erstaunt gewesen, dass die junge Frau auch hier war.

„Conan rief mich an. Er sagte mir, was passiert war und ich bin dann sofort hier her gekommen und hab einige Freunde mit gebracht. Wie geht es dem Professor?“, wollte Jodie wissen. Sie hoffte, dass das Mädchen nicht fragen würde, warum sie nun wirklich hier war. Zwar wusste Ran, dass sie eine FBI Agentin war, aber nicht, dass sie hier arbeitete.

„Er wird noch immer operiert. Wir wissen auch noch nichts genaues. Und Ai ist auch nicht mehr aufzufinden. Ich mach mir Sorgen um sie“, murmelte die Langhaarige.

„Es geht ihr bestimmt gut. Sie ist sicher noch am Labor und beschaut mit Conan was alles kaputt ging“, versuchte Jodie sie aufzumuntern.

„Meinen Sie wirklich?“

„Ganz sicher. Wir waren dort in der Nähe und sind kurz vorbei gefahren. Ich hab sie da in der Nähe gesehen gehabt“, log die Blonde.

„Dann geht es ihr gut. Das ist schön“, lächelte Ran ein wenig. „Sagen Sie, Miss Jodie, wer sind die ganzen Personen da?“, wollte Ran wissen. Hidemi erkannte sie sofort, wusste aber nur, dass sie Rena war. „Guten Tag“, das Mädchen verbeugte sich leicht.

„Ja, also das sind...äh....das hier ist mein Boss, er macht hier gerade Urlaub und besucht mich deswegen hier. Daneben das ist Hidemi...sie ist eine gute Freundin, mit der ich mich getroffen habe und der Mann dort ist..äh ja also...das ist Camel....“

„Ach Ihr Verlobter“, sagte Ran.

„Mein....“, Jodie wusste gar nicht, was sie zu dem sagen sollte und stand baff da. „Woher...Wer...?“

„Die Detective Boys haben es mir erzählt“, entgegnete Ran.

„Ach so...ja wir sind verlobt“, nickte die Blonde einfach nur. Sie wusste gar nicht, was sie nun darauf sagen sollte und zu widersprechen, würde nur Fragen aufwerfen. Fragen, die sie für den Moment nicht gerade beantworten wollte.

„Das freut mich für Sie“, lächelte Ran. „Haben Sie schon einen Termin für die Hochzeit?“

„Bisher noch nicht. Wir wollen es langsam angehen lassen und werden auch erst in den Staaten heiraten“, nuschelte Jodie und sah zu Camel. „Nicht wahr, Darling?“

„Äh...ja...“, nickte der Angesprochene nur noch, während er rot anlief.

„Ich würde Ihnen raten, seien Sie lange verlobt und lernen Sie ihn besser kennen. Heiraten Sie zu früh, lernen sie alle Macken erst viel zu spät kennen“, sprach Eri und blickte zu Kogoro.

„Was du nicht sagst“, entgegnete dieser und stand auf. „Kogoro Mori, Privatdetektiv, Sie haben sicher schon von mir gehört“, sprach er und nahm Jodies Hand, welcher er einen Handkuss gab. „Sehr erfreut, Sie kennen zu lernen.“

„Freut mich auch“, nickte Jodie einfach nur.

„Paps...lass das doch mal“, seufzte Ran. „Du kannst das doch einfach nicht machen. Mama ist doch hier“, warf sie ein.

„Lass nur, Ran, wenn er will, dann soll er das machen“, sagte Eri darauf nur und warf ihrem Mann einen strengen Blick zu.

„Ist ja schon gut“, murrte der Detektiv.

„Ich glaube, wir haben hier wichtigere Sachen zu tun, als uns darum zu kümmern. Und bis der Professor aus dem OP geschoben wird, dauert es wahrscheinlich noch eine Weile“, sprach Eri.

„Mama hat Recht“, nickte Ran darauf nur.
 

„Conan, da bist du ja“, lächelte das Mädchen leicht, als der Junge zum Raum kam.

„Na, auch wieder da?“, fragte Mori nach.

„Und wie geht’s ihm?“, wollte der Kleine wissen.

„Sein Zustand ist unverändert. Aber er hat die Operation gut überstanden. Momentan liegt er im Zimmer und wird beobachtet. Weil wir nicht zu seiner Familie gehören und auch nicht nachweisen können, dass wir seine Freunde sind, dürfen wir nicht rein“, seufzte das Mädchen.

„Verständlich. Die Krankenhausregeln sind hart, aber sie dienen auch nur dazu, die Menschen zu schützen“, nickte Conan.

„Ist Ai gar nicht bei dir? Miss Jodie sagte, dass sie dich und sie am Labor gesehen hat“, meinte Ran.

„Ai?...Die ist wieder nach Hause gefahren, den ganzen Schock verarbeiten“, log der Kleine dann darauf.

„Ach so, sie muss sich tierische Sorgen machen“, nickte das Mädchen.

„Das tut sie. Sie wollte sich hinlegen soweit ich weiß. Ich denke, es wird ihr bald wieder besser gehen, wenn der Professor wieder wach wird“, stimmte Conan zu.

„Bestimmt sogar.“
 

„Und? Wie sieht es aus?“, wollte Akai wissen. Nach einiger Zeit war auch er nun hier angekommen.

„Die Lage ist ruhig und dem Professor geht es den Umständen entsprechend. Er wurde vor zwei Stunden aus dem OP gebracht und liegt nun in einem Zimmer. Wir haben es so geregelt, dass nur die engsten Verwandten zu ihm dürfen, aber auf Dauer ist das keine Lösung“, warf Jodie ein. „Und wir müssen uns auch einfallen lassen, warum wir hier sind. Ich hab Ran erzählt, dass wir ebenfalls den Professor kennen und uns Sorgen um ihn machen, allerdings wenn so viele fremde Personen hier sind, kann es auffallen“, entgegnete Jodie.

Das FBI hatte sich im Krankenhaus verteilt, einzelne Agenten waren auf den Stockwerken positioniert, während sich Jodie, Hidemi, Camel und James in der Nähe des Zimmers aufhielten und sich nach verdächtigen Personen umsahen.

„Dann müssen wir sie schnell finden. Je mehr Zeit vergeht, desto öfter wollen sie wissen, warum Shiho nicht da ist“, warf Shuichi ein.

„Leider“, seufzte Jodie. „Was ist eigentlich passiert, dass du erst nun kommst?“, fragte sie nach.

„Ich hatte Gin fast gehabt und ich geh jede Wette ein, dass sich Shiho in seinem Wagen befand“, erzählte Shu.

„Was? Und warum ist sie nicht hier? Du hättest sie mit bringen sollen, wenn du sie hattest“, entgegnete Jodie.

„Das geht leider nicht“, seufzte der Agent auf. Er lehnte sich gegen die kalte Wand im Flur und schloss die Augen. Wenn es etwas gab, das er genau so sehr wie die Organisation hasste, dann waren es Krankenhäuser, da ihm hier immer wieder die Begegnung mit Akemi viel zu sehr bewusst wurde. Damals noch war sie sein Auftrag und musste irgendwie an sie heran kommen. Spontan entschied er sich, sich anfahren zu lassen, um mit ihr ins Gespräch zu kommen. Aber er hatte nicht damit gerechnet, dass sie sich so aufopfernd um ihn kümmern würde.
 

„Warum nicht?“, wollte Jodie wissen. Doch sie bekam keine Antwort. „Shu?“

„Hmmm“, nuschelte der junge Agent, seine Augen ließ er geschlossen. „Die Polizei hielt mich an, ich konnte Gin nicht mehr weiter verfolgen. Wir müssen neu mit der Suche anfangen“, fügte er hinzu.

„Ich verstehe. Haben wir schon einen Anhaltspunkt?“, fragte sie.

„Bisher nicht, ich werd mich aber die nächste Zeit über umhören, ob es irgendwo einen Verdächtigen gibt“, sprach Shuichi.

„Ich komme mit“, meinte Conan darauf.

„C...Conan...seit wann stehst du schon da?“, fragte Jodie nach.

„Seit einer Weile schon. Ich finde, wir sollten uns am Labor umsehen. Vielleicht haben sie Spuren hinterlassen“, kam es von ihm.

„Die Organisation hinterlässt keine Spuren. Sie sichern sich immer ab, das wisst ihr Beide doch genau so gut wie ich“, warf die Blonde ein.

„Falsch. Ihr Ziel war es doch das Labor abzufackeln, deswegen kann es gut möglich sein, dass sie ihre Spuren nicht beseitigt haben, sollten sie welche gelegt haben...“

„Und aus diesem Grund, müssen wir uns dort umsehen“, beendete der Geschrumpfte die Worte des Agenten.

„Wenn ihr meint“, nickte Jodie darauf. „Ich wünsch euch viel Erfolg und hoffe, dass ihr was findet.“

„Wir werden sehen“, entgegnete Shuichi und machte sich auf den Weg.
 

„Wo haben sie geparkt?“, wollte Conan wissen.

„Warum fragst du?“

„Weil ich jedes Mal, wenn ich bei Ihnen mit fahre zuerst einen Kilometer laufen muss“, erwiderte der Junge.

„Dann gewöhn dich doch daran“, gab Akai zurück. Wie immer hatte er nun auch weiter weg geparkt.

„Warum tun Sie das immer?“, seufzte er auf.

„Um dich zu ärgern“, sagte er, korrigierte sich dann aber gleich wieder. „Falls die Organisation hier, sollen sie nicht gleich mitbekommen, dass auch ich hier bin oder sie werden sofort nervös und versuchen das Krankenhaus zu stürmen.“

„Das würde die Sache vielleicht sogar leichter machen“, entgegnete der Kleine.

„Zumindest hätten wir sie dann und könnten den Boss endlich hoch nehmen“, nickte der Agent.
 

„Meinst du, sie finden was?“, wollte Camel von Jodie wissen.

„Kann schon sein. Wenn Shu dabei ist, könnten sie vielleicht Glück haben, aber ich glaube irgendwie nicht daran. Es wäre viel zu einfach, würden sie nun eine Spur bekommen, die sie zu Ai führt“, entgegnete die Blonde.

„Dacht ich mir schon“, nickte André.

„Wir können nichts tun, außer zu hoffen und zu warten. Wenn sie was gefunden haben, werden sie sich sicher nicht bei uns melden, sondern auf eigene Faust versuchen der Sache auf den Grund zu gehen“, sprach James.

„War etwas Anderes zu erwarten?“, fragte Jodie nach.

„Ich denke nicht. Wenn Akai einmal auf ihrer Spur ist, wird es schwer werden, ihn wieder davon abzubringen“, murmelte Black.
 

„Sie haben hier so einiges verwüstet“, sprach Shuichi, während er durch die Türe des Labors ging. Alles im Raum war schwarz gewesen, richtig verrußt.

„Wenigstens konnte die Feuerwehr das Meiste retten und es schaut besser aus, als wenn alles abgebrannt wäre“, warf Conan ein.

„Das nützt uns aber auch nichts. Scheint so, als hätten sie hier gewütet. Es muss einen Kampf gegeben haben, bei welchem der Professor so schwer verletzt wurde“, murmelte der Agent.

„Nicht nur dort. Hier drüben auch, die ganzen Sachen sich umgeschmissen und man erkennt gar nicht, was zum Inventar gehört und was nicht“, entgegnete der Kleine.

„Wenn hier der Kampf mit dem Professor war, dann muss an der Stelle, wo du stehst, der Kampf mit Shiho gewesen sein“, schlussfolgerte er.

„Das glaube ich nicht. Sie kennen Ai nicht so gut wie ich. Wenn jemand von der Organisation in der Nähe ist, wirkt sie paralysiert. Sie kann sich kaum bewegen und wenn, denkt sie nur daran, dass sie am schnellsten raus sollte. Wenn es hier tatsächlich passierte, dann kann das nur bedeuten, dass....“

„...Gin hier war und den Ort so sehr verwüstet hat, um die ganzen Forschungsbemühungen zu stoppen“, beendete Akai den Satz.

„Und sie haben keine Spuren hinterlassen, zumindest keine, mit denen man ihren Aufenthaltsort heraus finden kann“, seufzte Conan.

„Damit müssen wir leben. Einfach so in der Gegend herum fahren, bringt uns rein gar nichts“, entgegnete der Agent.

„Na super. Wir werden sie nie finden“, murmelte der Kleine entmutigt. Normalerweise war er nicht so, aber es sah sehr hoffnungslos aus. „Dabei hab ich es ihr versprochen.“

„Wir finden sie“, knurrte Shuichi und ging zurück zu seinem Wagen.

„Ich wusste gar nicht, dass Sie so optimistisch sein können.“

„Du kennst mich eben nicht gut genug. Und ich tu das nicht für sie. Ich hab es einer Person versprochen, und ich werde dieses Versprechen einhalten“, sprach Shu und stieg wieder ein.

„Fast so wie ich.“ Er konnte sich ganz genau denken, wem Akai dieses Versprechen gab, ging aber nicht weiter auf das Thema ein.
 

„Und Shu? Habt ihr was gefunden?“, fragte Jodie nach, nachdem der Agent mit dem Kleinen wieder da war.

„Nein“, murrte er wütend.

„Und was machen wir nun?“, wollte sie wissen.

„Lass mich überlegen“, sprach der Agent und lehnte sich wieder an die Wand. So auf die Schnelle konnte auch ihm nichts einfallen, vor allem nicht, wenn er keine Spur hatte. „Ich werd nachher ein paar alte Kontakte aktivieren und sehen, ob sie mich zur Organisation führen“, fügte er hinzu.

„Eine gute Entscheidung. Soll ich mit kommen?“

„Nein, ich schaff das schon alleine“, antwortete Akai darauf. Er rollte mit den Augen und blickte sie weiter an. „Du wärst mir nur ein Klotz am Bein.“

„Na vielen Dank auch“ murrte die Blonde. „Ich wollte nur helfen.“

„Das tust du am Besten, wenn du hier bleibst. Ich erledige das alleine.“

„Wenn es unbedingt sein muss“, seufzte sie. „Dann mach es eben so... Wo ist eigentlich der Kleine?“

„Der wollte zum Professor.“

„Ach so“, murmelte die Blonde. „Er darf rein?“

„Man bemerkt ihn doch kaum. Er kommt fast überall rein, wenn es sich ergibt.“
 

„Ach Professor Agasa, ich wünschte, Sie wären wieder wach“, murmelte Conan. Er schob einen der Stühle an das Bett und setzte sich. Seine Füße baumelten nach unten und er blickte den Geräten zu. „Ich versprech ihnen, dass ich Ai aus der Gewalt der Organisation holen werde. Sie können mir da glauben“, fügte er hinzu.

Auch wenn es so real war, Conan schaffte es einfach nicht zu verstehen, wieso es ausgerechnet den Professor erwischt hatte. Dieser war doch immer so freundlich und kümmerte sich um alles und jeden. Er war das ganze Leben lang da gewesen und nun lag er im Krankenhaus, schwer verwundet und mit wenig Hoffnungen.

„Hören Sie, Sie müssen mir auch was versprechen und zwar, dass sie wieder gesund werden, ja?“, bat er den alten Mann im Bett. „Ich weiß nicht, ob Sie mich hören können, aber ich werde einfach weiter reden. Ich hab gelesen, dass Sie mich eigentlich hören müssten, aber das können Sie mir wohl erst sagen, wenn Sie wieder wach werden“, sagte er dann.

Conan atmete tief durch und überlegte, was er nun machen sollte. Es war ein harter Weg, den sie vor sich hatten und bisher gab es noch keine Spur von dem Mädchen, aber er konnte auch nicht einfach mit der Suche aufhören. Der Geschrumpfte gab sich die Schuld, immerhin bestand auch er darauf, dass die Arbeit im neuen Labor schon bald wieder aufgenommen wird. Warum musste das alles nur passieren? Konnte er wirklich nicht ein wenig warten, bis Ai das Gegenmittel in Professor Agasas Labor herstellte?

Das Gegenmittel

Die letzten Tage und Wochen waren für alle Beteiligten schwer gewesen. Agasa war nach der Operation immer noch nicht wach geworden, die Ärzte nannten es 'Heil-Koma', damit er sich ausruhen und wieder genesen konnte.

Während der ganzen Zeit über befand sich das FBI im Krankenhaus und bewachte das Zimmer. Sie hielten sich zurück und taten immer so, als wären sie einen Freund besuchen, der ebenfalls im gleichen Stockwerk liegen musste, während sie einen Agenten in das Zimmer quartierten. Man konnte von Glück reden, das die Krankenhausleitung da mitmachte und sich kooperativ zeigte, aber auch, dass keiner der Anwesenden mitbekam, was wirklich los war.

Conan war jeden Tag, meistens zusammen mit Ran in dem Zimmer gewesen, wo sie mit dem alten Mann sprachen oder ihm vor lasen. In der Zwischenzeit waren Rans Eltern draußen gewesen und unterstützten ihre Tochter in dem Vorhaben, den Professor nicht so lange alleine zu lassen.

Hin und wieder spielte Conan die Rolle von Ai. Er rief seine Mutter an und nutzte ihre Fähigkeiten als Maskenbildnerin, damit sich Ran keine Sorgen um das Mädchen machte. Es war hart und nun musste Conan drei Rollen spielen. Einmal sich selber, als Conan Edogawa, dann die Rolle als Ai und nun kam noch hinzu, dass er sich wieder als Shinichi um Ran kümmern musste, auch wenn letzteres nur über das Telefon ging.
 

„Sei nicht traurig, Ran“, murmelte der Kleine.

„Das bin ich nicht“, log das Mädchen. Sie hielt den Kleinen auf ihrem Schoss und drückte ihn sanft an sich.

„Ach Ran“, sprach er leise. „Agasa wird bald wieder aufwachen und dann wird er gesund“, versprach er.

„Ich weiß“, nickte sie lächelnd. Dennoch ging es ihr nicht unbedingt gut.

„Was hast du?“, wollte er wissen.

„Ach es ist nichts...“

„Für nichts, sieht es aber nicht danach aus“, sprach der Kleine.

„Ich hab nachgedacht“, murmelte Ran leise. „Ich hab vor einer Woche Shinichi angerufen und ihm vom Professor erzählt. Wir haben nur ganz kurz geredet, das wars dann aber auch schon. Ich finde es Schade, dass er nicht hier her gekommen ist, ich hätte ihn wirklich gern gesehen“, fügte das Mädchen hinzu.

„Er meldet sich sicherlich bei dir“

„Aber wann?“, wollte Ran wissen.

„Bald, sehr bald. Mach dir um Shinichi nun keine Sorgen, er weiß schon, was er tut“, entgegnete der Kleine.

„Ach Conan, danke, das hast du lieb gesagt“, lächelte sie und drückte ihn weiter an sich.

„Drück doch nicht so“, murmelte der Kleine und hustete.
 

„Hast du schon eine Spur, Shu?“, fragte Jodie nach. Sie saß auf dem Bett und lehnte sich nach hinten. Jodie fing leicht an, sich zu langweilen, es war gar nichts los gewesen und die Organisation schien gerade eine Pause zu machen, was gar nicht mal so abwegig war, nun da sie Ai hatten.

„Ich stelle dir eine Frage, die musst du nicht beantworten, aber denke darüber nach. Wenn ich eine Spur von ihnen hätte, wäre ich noch hier?“

Jodie seufzte auf, es war so klar gewesen, dass Shu ihr eine solche Antwort auf ihre Frage geben würde. „Ist ja schon gut, ich hab schon verstanden“, entgegnete sie.

„Wir können nur abwarten, bis sich die Organisation von alleine verdächtig macht“, sprach James.

„Das kann ja noch dauern“, warf Jodie ein.

„Irgendwann machen sie einen Fehler. Sie haben Shiho und freiwillig wird sie sicherlich nicht bei ihnen bleiben. Es gibt noch eine kleine Chance, dass sie dadurch den Fehler begehen.“

„Aber sicher bist du dir auch nicht, Shu“, murmelte Jodie.

„Bei ihnen kann man sich auch nicht sicher sein. Wäre man es, würde man den größten Fehler des Lebens machen und sie würden schon bald an einer anderen Stelle zu schlagen“, gab er zurück.

„Wohl wahr“, nickte James.
 

„Ran, ich bin mal kurz auf der Toilette“, sagte Conan und sprang von ihrem Schoss runter. Schleunigst und ehe das Mädchen auch nur irgendwas dazu sagen konnte, lief er aus der Tür nach draußen und machte sich auf den Weg.

„Komm schon raus, Mausebeinchen. Du brauchst eine Pause“, entgegnete Kogoro. Er ging in das Zimmer rein und legte die Hand auf die Schulter seiner Tochter.

„Ich weiß nicht, ich lass ihn ungern alleine“, murmelte das Mädchen.

„Es ist doch nur kurz. Wir gehen zusammen nach unten in die Cafeteria und du isst einen Happen. Im Zimmer kannst du das nicht machen wegen der Krümel“, entgegnete er.

„Ach Paps, ich bin mir nicht sicher. Vielleicht passiert irgendwas“, warf sie ein.

„Was sollte schon passieren? Du machst dir viel zu viel Sorgen. Die Ärzte sind gut ausgestattet und sie wissen, was sie tun müssen, wenn die Geräte versagen....“ 'oder er', aber das sagte Mori lieber nicht laut.

„Du hast ja Recht...aber was wenn...“, murmelte sie.

„Kein aber. Du gehst nun mit mir essen“, er duldete keine Widerrede und zog das Mädchen einfach nach draußen.
 

„Zieh doch nicht so ein Gesicht“, bat Mori leise. In der Cafeteria saß er seiner Tochter gegenüber, die im Essen herum stocherte und ein Gesicht zog, als gab es sieben Tage Regenwetter.

„Ich kann eben nicht lächeln und mich freuen“, sagte sie.

„Das verlangt auch keiner von dir. Du solltest einmal nur abschalten, ganz kurz, um mit neuer Kraft wieder zurück zu gehen“, meinte Kogoro. „Lass dich doch nicht wieder gehen, es ist fast so wie damals, als du diesem Detektiv nach getrauert hast.“

„Was hast du da gesagt“, Ran wurde nun hellhörig und blickte ihren Vater streng an.

„Es ist doch die Wahrheit. Du hast es auch akzeptiert, dass er sich nicht mehr bei dir meldet und dass er so ist, wie er ist“, sagte Mori.

„Er ist nicht da“, säuselte Ran wütend.

„Was sagst du da?“

„Er ist nicht hier. Ich rief ihn an und hab gehofft, dass er her kommt. Er kennt den Professor doch genau so lange wie ich und er ist nicht hier“, sie ließ die Gabel neben dem Teller liegen und stand auf.

„Was hast du nun vor, Ran?“, wollte ihr Vater wissen.

„Ich ruf ihn an. Ich will wissen, warum er nicht hier ist und wehe er hat keine gute Ausrede parat“, murrte sie und machte sich auf den Weg zu den Telefonapparaten im Krankenhaus.

Leicht erstaunt blieb Mori zurück und brachte das Tablett mit dem Essen wieder zur Ausgabe zurück.
 

Nanu...Ran..., sagte sich Conan. Während das Mädchen beim Essen war, hielt er sich beim FBI auf und wollte hören, was es an Neuigkeiten gab. Gerade machte er sich auf den Heimweg, da klingelte sein Handy. Er musste gar nicht lange überlegen und stellte seine Fliege auf seine alte Stimme um, ehe er dann abnahm.

„Hey Ran“, begrüßte er das Mädchen. Damit keiner der Patienten ihn sah und merken konnte, was los war, ging er zurück in den Raum mit den FBI Agenten.

„Wo bist du?“, wollte das Mädchen wissen.

„Ich arbeite gerade noch an diesem Fall. Es wird wohl noch eine Weile dauern, ehe ich zurück nach Hause kommen kann“, sprach Shinichi ruhig.

„Das ist mir egal. Der Professor liegt noch immer im Krankenhaus und du kamst ihn kein einziges Mal besuchen“, warf sie ein. „Du wirst das sofort ändern und hier her kommen, egal wie du das machst, du bist in den nächsten Tagen hier.“

„Aber Ran, das geht nicht so einfach, wie du es dir gerade vorstellst. Ich kann nicht einfach so hier her kommen“, murmelte der Detektiv.

„Das ist nicht mein Problem. Mach es und dann ist alles gut, wenn du meinst, du müsstest ihn nicht besuchen, gut, aber ich hoffe, du wirst es uns allen erklären können“, sprach sie wütend in den Hörer.

„Ran.....“, seufzte Shinichi. „Ran? Bist du noch dran?“, im Anschluss legte er auf. Sie hat einfach aufgelegt, sagte er sich und steckte das Handy weg.
 

„Ärger?“, fragte Jodie nach und hob die Augenbraue. Nun hatte sie Hautnah und live miterlebt, wie es sich anfühlte, wenn man als Conan seine Identität verstecken musste.

„Kann man so sagen“, seufzte der Kleine. „Ran möchte, dass ich bald den Professor besuche, aber ich kann das ja nicht machen. Ich bin eben nicht Shinichi“, murmelte er.

„Und ein Gegenmittel?“, wollte sie wissen. „Du warst doch damals auf der Schulveranstaltung auch wieder du selbst und das Apoptoxin hast du damals auch eher bekommen.“

„Das mag sein, aber ich weiß nicht, ob Haibara noch einen Prototypen im Labor bei Agasa gelassen hat oder ob alles im anderen Labor in den Flammen vernichtet wurde“, murmelte er.

„Das ist ein Problem“, nickte die Blonde. Sie konnte den Kleinen verstehen.

„Und ich kann ihr nicht vorspielen, dass ich hier war, sie ist so lange beim Professor, es würde ihr auffallen“, entgegnete der Kleine.

„Du hast ein Problem. Entweder du spielst es ihr doch vor, oder aber du sagst ihr was los ist“, warf Akai ein.

„Das kann ich nicht machen“, sofort schüttelte Shinichi den Kopf und sah ihn an.

„Dann musst du sehen, wie du damit klar kommst.“

„Das war jetzt gemein von dir, Shu“, sprach Jodie mürrisch.

„Ich sag, wie es ist“, gab der Angesprochene zurück.

„Das hiflt uns nicht weiter“, entgegnete Jodie.

„Sollte es auch nicht...“

„Streiten Sie doch nicht. Ich finde schon eine Möglichkeit, wie ich mein Problem löse“, warf der Kleine ein.
 

Währenddessen war Shiho noch immer in der Organisation und baute sich dort ihr Leben auf. Sie kümmerte sich abermals um die Forschungen und stellte keine Fragen dies bezüglich. Sie nahm ihr Schicksal an und die Tatsache, dass sie schon seit Anfang an, an diesen Projekten mit wirkte. Alles, was Gin ihr erzählte, glaubte sie, wobei sie sich schon manchmal fragte, wie sie ihn damals kennen gelernt hatte.

„Das fass ich nicht“, knurrte Vermouth wütend. Sie betrat das Labor und sah zu dem Mädchen. „Wie kannst du es nur wagen und noch hier sein, ich fass es nicht.“

„Was haben Sie...“, murmelte das Mädchen ein wenig eingeschüchtert.

„Was ich habe? Du und deine ganze Familie, ihr seit Schuld. Ihr habt das alles hier zu verantworten“, kam es von der Blonden.

„Ich versteh nicht ganz“, Shiho schluckte und wich ein wenig nach hinten.

„Was ich meine? Du arbeitest hier wieder, du kleines Miststück. Wie kannst du es nur wagen? Du hältst dich für schlau, aber ich lass nicht zu, dass du ein weiteres Mal mein Leben zerstörst“, zischte sie.

„Ich weiß gar nicht, wovon Sie sprechen“, nuschelte die junge Frau.

„Veralber mich nicht. Du weißt es ganz genau. Du willst sie hier wieder verraten und führst uns alle hinters Licht. Machst du gemeinsame Sache mit dem FBI? Ich hätte es wissen müssen, aber ich sorge noch dafür, dass es dir nicht lange gut hier ergehen wird“, versprach sie und ging aus dem Labor.

„Ich verstehe nicht“, murmelte Shiho leise. Sie blickte auf den Boden und schluckte. Was hatte Vermouth damit gemeint? Woher kannten sich die Frauen?
 

Die ganze Zeit über im Labor konnte sie sich nicht richtig konzentrieren. Sie machte Fehler an Stellen, an denen sie keine Fehler hätte machen dürfen, merkte dies aber nicht, da ihr auch das Wissen und chemische Verständnis seit der Amnesie fehlte. Shiho versuchte in Ruhe weiter zu arbeiten und sah sich alle Experimente, die sie durchführen musste, in den Büchern an, die die Organisation ihr zusammen stellen ließ.

„So wird das nichts“, murmelte sie leise. Es durfte nicht wahr sein. Sie konnte gar nichts und die Erinnerungen wollten auch nicht kommen, dabei war sie doch beim Arzt gewesen, zumindest bei dem, in der Organisation. Sie solle Ruhe bewahren und versuchen ihr Leben wieder aufzunehmen, dann würde der Rest schon irgendwann kommen. Aber wann war irgendwann?
 

In der Zwischenzeit war Conan wieder im Zimmer des Professors und blickte diesem zu. „Ich wünschte, Sie wären wach, Sie könnten mir sicher bei dem Problem mit Ran helfen“, murmelte der Kleine und stand an seinem Bett.

„....Sh...i...“, kam es leise von dem Professor.

„Professor Agasa? Hören Sie mich?“, fragte der Kleine nach. Er war aus dem Häuschen, dass der Professor scheinbar nun wieder zu sich kam.

„Sh...ini...“, murmelte dieser weiter. Es ging ihm noch nicht ganz so gut, aber aus dem gröbsten war er nun heraus gewesen.

„Ganz ruhig, Professor. Sie können es mir nachher sagen, werden Sie erst einmal gesund oder wachen Sie in Ruhe auf. Machen Sie sich keine Gedanken, egal, woran Sie gerade denken“, sprach der Kleine schnell. „Ich hol einen Arzt her“, fügte er hinzu und sah sich an dem Bett um. Irgendwo musste ein kleiner Knopf sein, um einen Arzt her zu holen und nachdem Kudo diesen fand, betätigte er ihn.

„Was ist passiert?“, wollte der Arzt wissen, nachdem er in das Zimmer kam.

„Er wacht auf“, sprach Conan.

„Ein gutes Zeichen“, kam es von dem Arzt, der dann mit einer kleinen Taschenlampe die Augen überprüfte und im Anschluss sämtliche Körperfunktionen.

„Was ist passiert, Conan?“, Ran kam angehetzt in das Zimmer und sah den Arzt.

„Der Professor wacht langsam auf.“
 

„Diese kleine Göre“, zischte Vermouth. Sie ging in ein leeres Zimmer und schlug mit der geballten Faust gegen die Tür. Es war zu viel für sie. Gerade heute erfuhr sie, dass Sherry wieder da war und da kam alte Wut in ihr hoch. Sie verabscheute das Mädchen und wurde doch immer wieder mit dieser konfrontiert. Ebenso wütend war sie auch auf das FBI, sie gab ihnen die Schuld, dass die Organisation nun auch von Conan wusste. Am liebsten wäre sie nun verschwunden, abgehauen, einfach nur weg, aber konnte sie das machen?

„Dir werd ichs noch zeigen“, sagte sie leise zu sich selber und grinste.
 

„Professor Agasa? Können Sie mich hören?“, fragte Conan leise nach. Nun war er wieder mit dem alten Mann alleine im Zimmer und wartete darauf, dass dieser ein erneutes Zeichen von sich gab. Vielleicht hatte er ja Glück gehabt und er würde bald wieder aufwachen.

„Hmmm...“, murmelte der Angesprochene leise. Es waren Stunden vergangen, seit er das letzte Mal zu sich gekommen war, aber diesmal öffnete er seine Augen.

„Professor, Sie sind wieder wach“, freute sich Conan merklich. Es war ein gutes Gefühl gewesen, dass sein alter Freund wieder bei ihm war.

„Shinichi, du bist hier“, sagte Agasa leise.

„Ja, die ganze Zeit schon. Ruhen Sie sich aus, Sie brauchen noch Kraft“, entgegnete der Kleine.

„Sie haben Ai.“

„Das weiß ich. Ich hab auch das FBI eingeschaltet. Wir arbeiten gerade daran, dass wir sie zurück bekommen. Machen Sie sich keine Sorgen um sie, es ist alles gut“, log Conan.

„Ich hab sie zu spät bemerkt....“, stotterte der Ältere.

„Das macht doch gar nichts. Sie konnten nicht wissen, dass die Organisation im Labor auftaucht. Es ist nun passiert“, warf Conan ein.

„Es hätte nicht...passieren dürfen“, er machte sich Vorwürfe. Er hätte die Kleine besser beschützen müssen, einfach aufpassen sollen.

„Das kann man nicht mehr ändern. Hören Sie Professor, ich verspreche Ihnen, wir holen Ai bald wieder zurück. Es wird nicht mehr dauern, aber Sie müssen gesund werden, wenn sie wieder da ist. Sie wollen doch nicht, dass sie sich Sorgen macht“, entgegnete er.

„Das Gegenmittel“, nuschelte Agasa.

„Das ist momentan egal. Wir werden später daran arbeiten“, sprach Conan.

„Nein...sie hatte...fertig...“, stammelte der Professor. Seine Worte kamen nicht gerade so, wie sie sollten, aber er wusste, dass Conan erahnen konnte, was er sagte.

„Sie hatte es fertig?“, wiederholte er sich. In seinem inneren Auge spielte sich nun alles ab. Haibara muss gerade damit fertig geworden sein, als die Organisation kam und sie mit nahm. Nun verstand er auch, warum der Ort so verwüstet war, dort waren die Pillen, die Gin absichtlich zerstörte und möglicherweise sogar eine mitnahm und sie Ai gab. „Ich verstehe...sie wird danach weiter daran arbeiten.“

„Kitteltasche...“

„Was ist damit? Professor? Was ist mit der Kitteltasche?“, fragte Conan nach.

„Gegen...mittel...“, kam es von diesem. Er schloss wieder seine Augen und atmete tief durch.

„Sie haben das Gegenmittel eingesteckt?“, Conans Augen weiteten sich. Er konnte nicht glauben, dass dies tatsächlich so war. Sofort ging er zum Schrank und öffnete diesen. Alles was der Professor am Tag des 'Unfalls', wie es genannt wurde, bei sich hatte, wurde in diesem Schrank verstaut. Conan suchte nach dem Kittel und suchte, bis er schließlich fündig geworden war. „Das ist er ja“, nuschelte er und zog den Kittel gänzlich raus. Seine Hand glitt in die Taschen, bis er eine kleine Pille heraus zog.

„Professor? Ist das das Gegenmittel“, wollte der Kleine zur Sicherheit wissen.

„Ja...“, nickte der Angesprochene.
 

„Ich kann das nicht“, seufzte Shiho. Sie war vollkommen verzweifelt und konnte an nichts anderes mehr denken, als die Worte von Vermouth. Warum fühlte sie sich nur so schlecht und warum hatte es die Blonde geschafft, dafür zu sorgen? Shiho verstand die Welt nicht mehr. Gerade noch kam sie in ihrem neuen Leben zurecht, da wurde es wieder einfach so zu nichte gemacht und dies von einer Person, die sie gar nicht kannte.

„Ah“, schrie sie dann auf und wollte ihrem ganzen Ärger freie Luft machen. Sie wollte schreien und sich austoben, einfach nur, um sich besser zu fühlen und sie selbst zu sein.

„Was ist passiert?“, wollte Wodka wissen. Er trat durch die Tür und sah das Mädchen an. Seit sie wieder hier war, war er ihr Aufpasser und stand immer vor der Tür. In Notfällen sollte er eingreifen, konnte aber auch nicht alles machen. Er verfluchte die Aufgabe, die er von Gin bekommen hatte, aber es war besser, als wenn er nichts zu tun hatte.

„Gar nichts. Ich muss nur wieder zu klaren Gedanken kommen“, sagte das Mädchen darauf.

„Dann beeil dich. Du musst noch arbeiten und es nicht zu tun, kannst du dir nicht leisten“, entgegnete der Mann in Schwarz.

„Ich werd hier nicht bezahlt. Ich kann mir immer eine Pause leisten“, gab sie dann zurück.

„Wie war das?“, fragte der Dickere grimmig nach.

„Ich meinte ja nur, dass kein Geld bekomme und auch mal einen Tag ein wenig länger hier stehen können“, murmelte sie schluckend.

„Wie du meinst, aber Gin wird das gar nicht freuen.“

„Warum?“, wollte sie wissen.

„Er mag es nicht, wenn jemand länger als geplant hier ist“, knurrte Wodka.

„Wenn das so ist, arbeite ich wieder weiter“, nickte Shiho leise und sah wieder in das Buch. Sie las nun den Abschnitt zum Thema der Redoxreaktionen und versuchte dieses zu verstehen. Da es nicht klappte, als sie es leise und ruhig las, musste es nun laut geschehen und Wodka durfte der Zuhörer sein. „Eine Redoxreaktion ist eine chemische Reaktion, bei der ein Reaktionspartner Elektronen auf den anderen Partner überträgt.Bei einer solchen Elektronenübertragungsreaktion findet eine Elektronenabgabe und eine Elektronenaufnahme statt. Redoxreaktionen sind von grundlegender Bedeutung in der Chemie. Jeder Verbrennungsvorgang, viele technische Produktionsprozesse und viele Nachweisreaktionen basieren auf solchen Elektronenübertragungs-Reaktionen.

Als Oxidation wird die Übertragung eines Elektrons benannt. Die Oxidation ist nicht zwangsläufig mit einer vollständigen Abgabe von Elektronen und damit der Ionisation der beteiligten Stoffe verbunden.

Ebenso zur Oxidation gibt es auch Oxidationsmittel. Ein Oxidationsmittel ist ein Stoff, der den Reaktionspartner oxidiert, das heißt er entreißt ihm Elektronen.

Genau so wichtig ist die Oxidationszahl. Sie ist eine gedachte Ladung, die angibt, wie viele Elektronen ein neutrales Atom innerhalb einer Verbindung aufgenommen oder abgegeben hat. Je höher die Oxidationszahl eines Atoms ist, desto niedriger ist die ihm zugeordnete Elektronendichte, negative Werte zeigen an, dass die Elektronendichte um das Atom erhöht ist. Bei einem Molekül werden Elektronenpaare dem Atom zugesprochen, dessen Elektronegativität höher ist. Zahlen gleichartiger Atomverbindungen werden untereinander gleich aufgeteilt. Ionen haben als Summe ihrer Oxidationszahlen ihre Ladungszahl, Moleküle die Summe 0. Bedeutend sind die Oxidationszahlen jener Atome, die Bestandteil einer funktionellen Gruppe sind. Oxidationszahlen dienen bei Redoxreaktionen dazu, chemische Vorgänge besser zu erkennen. Bei der Übertragung von Elektronen von einem Atom auf ein anderes erhöht sich die Oxidationsstufe des abgebenden Atoms, die des Anderen wird erniedrigt. Oft wird erst durch die Bestimmung der Oxidationszahlen einzelner Atome klar, ob eine Oxidation oder eine Reduktion abläuft.

Als Reduktion wird die Aufnahme von Elektronen beschrieben, durch eine solche Reaktion wird die Oxidationszahl verringert. Folglich ist zu einem Oxidationsmittel, auch ein Reduktionsmittel vorhanden. Das Reduktionsmittel ist ein Stoff, der dem Reaktionspartner Elektronen zur Verfügung stellt und dessen Oxidationszahl verringert.
 

Im Allegemeinen sind Redoxreaktionen dadurch gekennzeichnet, dass eine Oxidation gekoppelt mit einer Reduktion abläuft.“

Shiho seufzte auf. Sollte sie das wirklich verstehen? Wenn ja, dann tat sie es nicht. Es war so schwer gewesen, sich die ganzen Sachen zu merken. Es war nicht mehr ihr Leben und auch, wenn es im Buch so einfach beschrieben worden war, sie hatte keine Ahnung davon. Da sie merkte, dass sie von Wodka beobachtet wurde, machte sie mit ihrer Arbeit weiter und einen folgenschweren Fehler.

„Warum schäumt das so?“, fragte sie sich laut.

„Hmm?“, nuschelte Wodka. Er hatte doch selber keine Ahnung davon gehabt und sah dem Ganzen zu. „Was hat das zu bedeuten?“

„Ich weiß es nicht“, gab sie zu.

„Wieso weißt du es nicht?“

„Ich hab den Text nicht verstanden und ich weiß doch gar nicht, was ich hier machen soll. Ich hab versucht nach dem Plan im anderen Buch zu arbeiten, aber ich denke, ich hab es nicht hin bekommen“, entgegnete das Mädchen. Sie schluckte und sah den Boden an.

„Ich werd jemanden holen“, sprach Wodka und wollte sich gerade aus dem Raum begeben, als er einen lauten Knall hörte.

„Was war das?“, fragte er und drehte sich um. „Verflucht“, Wodkas Augen weiteten sich. Die Probe war explodiert, Shiho schwarz vor Ruß und kleinen Flammen breiteten sich aus. „Sofort raus“, schrie er zu Shiho.

Die junge Frau schluckte. Sie hatte fürchterliche Angst und als Wodka sie anschrie, lief sie aus dem Labor, einfach nach draußen.
 

Da sich der Professor noch ausruhen musste, ging Conan nach draußen und suchte wieder den Raum des FBI's auf.

„Du schon wieder“, entgegnete Akai, als er den Kleinen erblickte.

„Ich dachte mir, ich besuch Sie wieder“, grinste dieser. Er war nun wirklich viel besser gelaunt gewesen, als zuvor.

„Und warum grinst du so?“, wollte Jodie von ihm wissen.

„Der Professor ist wieder aufgewacht“, sprach er.

„Das ist doch toll. Hat er was gesagt?“

„Ja, Ai hat das Gegenmittel fertig bekommen, als die Organisation ins Labor marschierte“, fing der Kleine an.

„Nimmst du es zu dir?“, fragte Akai nach.

„Ich denke schon. Es ist gut anzunehmen, dass Gin ebenfalls welches aus dem Labor mit nahm und es Ai gab. Wir haben jetzt nur noch diese eine Pille und sie nicht zu nehmen, wäre verantwortungslos“, sprach der Junge.

„Worauf wartest du dann? Du kannst sie hier nehmen, dann wird deine Freundin nicht versehentlich rein kommen, während du wieder zu Kudo wirst“, meinte Shuichi.

„Hatte ich auch vor“; nickte Conan und schluckte dann die Pille.

„Und? Passiert schon was?“, wollte die Blonde wissen.

„Bisher noch nicht. Normalerweise fängt es auch erst ein wenig später an“, sagte er nachdenklich. „Wenn ich noch daran denke, wie es das letzte Mal war, da hab ich die Pille einige Stunden vorher genommen und direkt im Anschluss wirkte es sofort. Ich hab keine Ahnung, wie es nun konzipiert ist.“

„Vielleicht musst du auch einfach nur warten“, murmelte Jodie. Sie war schon ganz aufgeregt gewesen und wollte unbedingt wissen, wie das Gegenmittel wirkte.

„Das kann sein. Dann werd ich halt die ganze Zeit über hier sein“, nickte Conan und sah zu Jodie. Er hob die Augenbraue. „Warum schauen Sie so?“, wollte der Kleine wissen.

„Ich bin nur neugierig, wie das ganze nun von statten geht. Ich habs ja bisher nie mit bekommen...“

„Na dann, viel Spaß“, sagte Shuichi und ging aus dem Raum.

„Willst du es dir nun gar nicht mit ansehen?“, fragte Jodie erstaunt nach. „Komm schon Shu, du siehst so etwas nicht alle Tage“, warf sie ein.

„Danke, ich verzichte.“

„Und wohin willst du dann? Du kannst doch nicht einfach gehen.“

Shuichi rollte mit den Augen und öffnete die Tür, ehe er zu Jodie sah. „Wenn er wieder groß ist, passt er nicht in seine alten Sachen, ich besorg ihm welche“, erklärte der Agent.

„Was für eine gute Idee, darauf bin ich gar nicht gekommen“, musste sie zu geben.

„Das sieht man dir auch an“, gab Shu zurück.

„Wie nett von dir“, murrte die Blonde.

„Man sieht sich. Wenn irgendwas ist, bin ich über Handy zu erreichen.“
 

„So ist Shu eben“, murmelte Jodie, während sie ihm nach sah. Ihr Blick ging wieder auf Conan und sie lächelte.

„Kann man nicht ändern“, nickte der Kleine. Er wartete ab und war, nun da er das Mittel hatte und auch zu sich nahm, ziemlich ungeduldig. Am liebsten hätte er es so gehabt, dass es sofort wirkte.

„Brauchst du danach irgendwas? Trinken oder Essen?“, fragte sie ihn.

„Nein, geht schon ohne. Aber Sie sollten nicht erschrecken, ich werde wahrscheinlich wieder Schmerzen dabei haben, außer Haibara hat es so hinbekommen, dass es diesmal nicht schmerzt. Jedenfalls sollten sie dann keinen Arzt rufen und auch sonst ruhig bleiben. Die Schmerzen gehen kurz danach weg und dann verwandel ich mich wieder“, erklärte der Junge.

„Das hört sich ja gar nicht toll an“, warf sie ein.

„Ist es auch nicht. Aber wenn man es schon mehrfach gemacht hatte, gewöhnt man sich selbst daran und um wieder man selber zu sein, nimmt man auch die Schmerzen in Kauf“, entgegnete Conan.

„Das kann ich verstehen. Ich denke, wäre ich in deiner Lage, würde es mir auch so ergehen“, nickte Jodie zustimmend.

„Ich bin froh, wenn ich bald wieder ich selber bin“, lächelte er.

„Verständlich. Du warst schon eine lange Zeit im Kindeskörper.“

„Wie haben Sie eigentlich darauf reagiert, als Sie erfuhren, wer ich bin?“, wollte der Kleine wissen.

„Ich war erstaunt. Und ich hab Shu damals nicht ausreden lassen und immer wieder gesagt, dass das nicht sein kann. Ich denke, Shu war schon genervt von mir, aber er hat uns alle dann davon überzeugt und die Beweise geliefert“, sagte sie.

„Beweise?“, fragte er nach.

„Ja, zuerst erzählte uns Shu von den Wachmännern im Tropical Land, die ein Kind fanden, welches viel zu große Sachen trug. Aber das überzeugte mich nicht gerade. Direkt danach kam die Tatsache, dass Sonoko hin und wieder deine Fälle löst oder aber der Inspektor aus Gunma.“

„Erstaunlich und daraus haben Sie gesehen, wer ich bin“, murmelte der Kleine.

„Ich nicht, aber Shu. Doch es gab noch viel mehr“, sprach die Blonde. „Ich weiß noch genau, wie es war, als er es mir erzählte.
 

„Dann komm ich nun zu den Kudos. Diese wissen, was mit ihrem Sohn passiert ist. Woher ich es weiß? Ich beziehe mich auf den Tag wo Yukiko Kudo ihre Freundin besucht hatte, dort tauchte zum ersten Mal der schlafende Inspektor Yamamura auf. Sowohl Conan als auch seine Mutter waren dort. Ich habe die junge Frau, die Yukiko eingeladen hat, gefunden und ihr gleich ein paar Fragen gestellt. Was raus kam, war ziemlich interessant. Sie war mit ihrem Sohn dort, dem kleinen Conan und stellte ihn als ihren zweiten Sohn vor. Merkwürdig war aber, dass Yusaku und Yukiko Kudo keinen weiteren Sohn haben. Sie haben nur einen, Shinichi Kudo“, sprach Shuichi.

„Nach sehr langer Zeit war Kudo wieder aufgetaucht, damals, als auch der Schülerdetektiv Heiji Hattori in Tokyo war. Er versuchte einen Fall zu lösen und wie durch ein Wunder und ohne jede Information, was dabei passiert war, tauchte Kudo auf und löste den Fall. Danach war er wieder verschwunden. Zwar geht aus den Akten nichts hervor, aber ich konnte dennoch heraus finden, dass er damals beteiligt war. Damals war Conan krank und als Shinichi aufgetaucht war, hatte er die selbe Erkältung gehabt, wie der Junge, dass hatte mir der Arzt bestätigte, der damals von Ran an den Ort geholt wurde. Und Jodie, erspars mir und sag mir nicht, dass eine Erkältung nicht immer nur eine Person befällt. Das weiß ich selber“, sagte Shuichi.

„Gut, ich sags nicht. Aber ich kann es immer noch nicht so Recht glauben“, warf die Blonde ein. Sie war schwerer zu überzeugen gewesen, aber das würde Akai noch hin bekommen. Er hatte noch ein Ass im Ärmel und das wollte er erst ganz am Ende ausspielen. „Und? Was hast du noch alles heraus gefunden? Du wirst uns doch sicher, alles sagen.“

„Natürlich hab ich da noch was. Erinnerst du dich, als du dir die Theatervorführung angesehen hast? Was ist da passiert?“, fragte Akai nun.

„Was da passiert ist? Naja der Mord, den Shinichi aufgeklärt hatte, zusammen mit Heiji“, antwortete die Blonde darauf.

„Das meinte ich nicht. Bevor dieser Hattori aufgetaucht ist, was war da gewesen?“

„Ich verstehe, was du meinst. Ehe Heiji da war, hatte er sich als Shinichi ausgegeben, wurde aber von seiner Freundin enttarnt und erst dann kam der richtige Shinichi und löste den Fall auf“, sprach Jodie.

„Genau. Warum sollte sich ein Detektiv für einen Anderen ausgeben? Das steht doch in Zusammenhang mit der Organisation und damit, dass Kudo in Wahrheit der Kleine Conan ist“, meinte Akai.

„Aber Conan war ebenfalls da gewesen. Wie kann er an zwei Orten sein?“, fragte nun Jodie nach. Das verstand sie nun wirklich nicht, weswegen sie auch nie auf seine Ausführungen einging. Zwar waren sie detailliert gewesen und er hatte in vielen Punkten und Aspekten recht gehabt, aber hier konnte sie ihm einfach kein Recht geben.

„Ich glaube nicht, dass es der echte Conan war. Du hast ihn doch selber oft beobachtet. Immer wenn es einen Fall gibt, mischt er sich ein und wird von irgendwem angemeckert. Jedes einzelne Mal, ist er mit von der Partie und redet mit Polizisten, den Tätern oder den Zeugen. Aber da nicht. Da hielt er sich zurück und blieb im Hintergrund und dann tauchte Kudo auf“, warf Shuichi ein.


 

„Es ist schon irgendwie komisch, ich hab Shuichi damals nicht geglaubt“, murmelte sie.

„Als ob man Ihnen das verdenken kann. Wer glaubt auch schon, dass ein Mensch schrumpfen kann?“, fragte er. „Wäre es mir selber nicht passiert, hätte ich es auch nie für möglich gehalten“, kam dann.

„Das glaub ich dir. Und ich finde es erstaunlich, was du alles aus der Situation gemacht hast“, nickte sie.

„Sagen Sie, Sie haben Akai doch nicht geglaubt, wie ging es dann weiter?“, wollte er wissen.
 

„Das denkst du doch nicht wirklich?“, fragte Shuichi und hob die Augenbraue. Langsam wurde es Zeit, dass er seinen Trumpf ausspielen sollte, auch wenn es ihm lieber gewesen wäre, hätte Jodie von Anfang an geglaubt.

„Doch das tu ich, es ist einfach unmöglich. Ich glaube es erst, wenn ich das von Conan selber höre oder wenn ich bessere Beweise sehe, als diese hier...das alles kann auch Zufall sein.“

„In deinem Job solltest du nicht an Zufälle glauben, sie existieren einfach nicht. Und wenn du einen besseren Beweis willst, ich gebe ihn dir“, meinte Akai grinsend.

„Mag zwar sein, aber man sollte auch immer misstrauisch sein“, entgegnete die Blonde. Auf seine jetzigen Ausführungen war sie wirklich gespannt gewesen.

„Dann überleg doch mal, wie es angehen kann, dass Sharon und Chris ein und dieselbe Person ist. Du hast die Fingerabdrücke von Sharon auf der Brille deines Vaters gefunden, aber Sharon ist offiziell nicht mehr am Leben und die Fingerabdrücke ihrer Tochter sind mit ihren identisch. Wie soll das gehen? Sie selber ist sicher ebenfalls verjüngt. Ich weiß nur nicht warum und warum sie freiwillig ein Gift zu sich nahm. Auf jeden Fall ist das doch Beweis genug, dass man einen Menschen verjüngen kann. Das was Sharon passiert ist, ist auch Kudo passiert, ebenso ihrer Schwester.“
 

„Wenn man das so sieht, dann sprechen die Beweise wirklich gegen mich“, nickte der Kleine und musste resignierend zugeben, dass man immer so alles über ihn hätte heraus finden können. „Ah“, kam es dann von ihm. Er fasste sich an das Herz und im nächsten Moment stieß er einen langen Schrei aus.

Freund oder Feind? I

Hallöchen,

ich hoffe, euch gefällt dieses Kapitel. Die ganze Geschichte um diesen Part hab ich in drei Kapitel unterteilt, da es sonst viel zu lang geworden wäre. Und ich muss sagen, ich hab mich selber gewundert, dass ich bei einer Sache so viel schreiben konnte^^. Ich hoffe aber, ich langweile euch nicht damit.

So das wars auch von mir, ich wünsch euch viel Spaß beim Lesen.

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Das werden sie noch bereuen, sagte sich Vermouth. Sie war noch immer wütend deswegen gewesen, dass die Organisation Sherry einfach so zurück kommen ließ. Sie ahnte aber nicht, warum dem so war. Um die Wahrheit zu erfahren, rief sie beim Boss an, der ihr nur sagte, dass alles in bester Ordnung war und sie sich keine Sorgen machen müsse. Doch sie wäre nicht Vermouth gewesen, würde sie die ganzen Handlungen nicht hinterfragen. Sie wollte es wissen und zwar sehr bald. Und wenn ihr der Boss keine Antworten gab, musste sie ein Mitglied der Organisation finden, welches dies tun würde. Sie wusste auch schon ganz genau, wer das sein würde.

Gin.

Den Mann mit den langen Haaren und den tiefen Bedürfnissen, würde sie schon noch über den Finger wickeln, sodass ihr dieser alles sagen würde. Hoffentlich. Um dies zu gewährleisten, bedarf es mehr, als die schauspielerischen Fähigkeiten, die die Blonde hatte, sie musste sich wirklich scharf für ihn anziehen, so sehr, dass er freiwillig reden würde und das nur, um danach das zu bekommen, was er wollte.

Vermouth ging an den kleinen Kleiderschrank im Zimmer, er war wirklich nicht groß gewesen und passte auch nicht zu den Ansprüchen der Schauspielerin, aber da sie nun in einem Zimmer der Organisation war, durfte sie momentan noch keine Ansprüche stellen, man konnte ja nie wissen, wann sie wieder umzogen und den Ort wechselte. Aus diesem Schrank zog sie ein eng anliegendes Kleid heraus, einen Mini, zu welchem sie die langen schwarzen Stiefel kombinierte, die Gin so sehr gefielen und bei denen er gar nicht wusste, wie eine Frau überhaupt laufen konnte. Die Absätze waren 13 cm lang und stolzierte Vermouth durch den Raum, sah dies noch immer anmutig aus, als hätte sie ganz normale Turnschuhe an. Die Frau wusste wirklich, wie man sich bewegen musste und trug sie die kombinierte Mode, konnte sie ihn auch mit einem kleinen Hüftschwung, sowie einen Blick auf ihr Hinterteil um den Verstand bringen.

Sie selber hasste es, dass sie hier nur auf ihr Äußerstes degradiert wurde und dass die Männer nichts mehr in ihr sahen, sie war ein Spielzeug eines Mannes, den sie nicht liebte und anstatt damit aufzuhören, versuchte sie die Begebenheiten für sich zu nutzen.
 

Zu dem, was sie anhatte, kam noch ein schwarzer Mantel, der lang war und bis über die Knie ging, noch sollte keiner sehen, was den langhaarigen Killer erwarten würde, würde sie ihn aufsuchen. Vermouth blickte sich am Spiegel an und verzog das Gesicht. Im nächsten Moment begann sie, ihre Schminke zu erneuern und sich die Haare zu bürsten, die Wut, die sie noch vor paar Stunden hatte, schien ihre Früchte zu tragen und wirkte sich auf das Erscheinungsbild der Schauspielerin aus.

Dann wollen wir doch mal, grinste das eigene Spiegelbild und Vermouth machte sich auf den Weg nach draußen.
 

Es dauerte nicht lange, da hatte sie schon das Zimmer des Langhaarigen entdeckt. Sie klopfte nicht an, das war nicht ihr Stil, sie ging einfach rein und blickte sich um.

„Was willst du hier?“, kam es harsch von Gin. Dieser saß in dem Sessel, hatte die Augen verschlossen und die Arme verschränkt.

„Dich besuchen“, sprach die Blonde. Sie ging ein wenig im Raum herum, fuhr mit den Fingerspitzen über das Mobiliat, ehe sie vor Gin stand.

„Drück dich genauer aus“, murrte er und machte keine Anstalten, sich auch nur irgendwie zu bewegen.

„Ich hab gehört, Sherry ist wieder hier“, sagte sie dann einfach. Es klang sogar nun noch zuckersüß und gar nicht nach ihrer Laune. Vermouth verstand es, mit Menschen zu spielen, ihr falsches Ich zu zeigen und sich somit einen Namen zu machen. Nur die wenigstens konnten herausfinden, ob die Frau spielte oder es wirklich ernst meinte.

„Sag die Wahrheit“, entgegnete Gin.

„Das ist die Wahrheit“, knurrte die Blonde darauf. Er schaffte es hin und wieder sie wirklich aus dem Konzept zu bekommen, sodass sie fast vergass, weswegen sie da war.

„Du kommst doch nicht wegen Sherry hier her. Ich kenn dich gut genug. Was willst du“, wollte der Mann in Schwarz wissen.

„Was macht sie hier? Warum hab ich erst so spät davon erfahren?“

„Ich wusste es doch“, grinste Gin.

„Antworte“

„Nur mit der Ruhe, reg dich doch nicht so auf. Alles hat eine Erklärung, es ist aber erstaunlich, dass es dir der Boss nicht mitteilte, obwohl, du hast ja in der letzten Zeit so viele Fehler gemacht“, warf der Mann ein.

„Es war nur einer und diesen habe ich bereits gut gemacht. Du solltest nicht vergessen, dass ich immer auf der Suche nach Sherry war, sie aber nie gefunden habe“, zischte sie.

„Hmmm....wenn du es sagst.“

„Was soll das wieder heißen? Gin, du bist so widerlich. Du weißt ganz genau, dass ich das Mädchen nicht finden konnte, weil sie so gut versteckt war, dass ich wenigstens daran dachte, das FBI auszuschalten“, sprach sie.

„Ich erinnere mich. Die Aktion gegen die FBI Agentin. Es hat dir aber nicht gerade viel gebracht. Die Frau ist noch am Leben“, murmelte der Mann.

„Sie hatte Glück gehabt, dass Akai dort war. Ansonsten hätte Calvados sie erschossen oder ich hätte es getan“, warf sie ein.

„Der gute Calvados. Wenn ich mich recht entsinne, begann er danach Selbstmord..“

„Was hat das mit der Geschichte zu tun?“, fragte sie nach.

„Sehr viel. Er war dein Partner, oder hast du das schon vergessen? Und er kam den weiten weg aus den Staaten, nur für diese Mission und dann sagst du uns, dass du Sherry nicht gefunden hast? Meinst du, wir glauben dir das?“

„Es ist die Wahrheit“, sie ballte die Faust und musste sich wirklich unter Kontrolle halten, um nicht noch mehr aus der Haut zu fahren.

„Dann stelle ich dir noch eine Frage dazu. Warum hast du auf diese Party Mori eingeladen?“, wollte Gin wissen. „Und warum Kudo?“

„Das FBI wuselte doch um Mori herum, ehe der mir in die Quere kam, wollte ich ihn bei Seite schaffen, damit ich mich in Ruhe um die Frau kümmern kann“, sprach sie. „Und K...Kudo hab ich eingeladen, weil er in der Nähe wohnte.

„Das gefällt mir nicht, Vermouth. Du hast die Listen gesehen, du hast gesehen, dass wir Kudo erledigt hatten und dass er nicht mehr am Leben ist. Da frag ich mich ernsthaft, warum du ihm dennoch eine Einladung schicken konntest. Und lüg mich nicht an, wir haben einen Blick in das Gästebuch geworfen. Auch wenn sein kleiner Freund da war, erst du hast uns auf seine Spur gebracht.“

„Kudo ist nicht am Leben“, warf die Blonde ein.

„Ist er nicht?“

„Es war ein versehen. Ich hab recherchiert welche Detektive in der Umgebung leben und allen eine Einladung zu kommen lassen“, sprach sie.

„Hast du das?“, wollte der Langhaarige wissen.

„Natürlich“, nickte sie.

„Wenn du es sagst. Dann sag mir doch bitte, warum du Calvados nicht geholfen hast?“

„Ich dachte, dass Akai ihn schon erledigt hatte.“

„Akai?“, knurrte der Mann.

„Er meinte, er hätte ihm die Beine gebrochen. Ich nahm an, dass er ihn auch zum Schweigen gebracht hat, es kam kein Ton von Calvados. Was hättest du denn an meiner Stelle gemacht?“, fragte sie nach.

„Die Frage war dein Fehler. Akai würde nie im Leben einen von uns umbringen. Das FBI braucht uns lebend, egal wer es ist. Zum Zeitpunkt, wo Akai bei dir auftauchte, lebte er noch. Und im späteren Verlauf, nachdem du weg warst und der Gute alles mit ansehen musste, erschoss er sich selber“, sprach Gin. „Aber das konntest du ja nicht wissen, du kennst Akai ja auch nicht so lange. Obwohl, ich vergass, du kennst ihn ja doch und trotzdem machst du so einen Anfängerfehler. Ich glaube, mit dir stimmt was nicht“, fügte der Mann hinzu.

„Bei mir ist alles in Ordnung, mach dir darum mal keine Gedanken. Ich weiß, was ich tue und es gilt für das Wohl von uns allen“, erwiderte sie. Langsam wurde es wirklich knapp. Sie hatte schon fast keine Ausreden mehr, die sich noch gut anhörten.

„Tust du das? Wirklich?“, grinste er.

„Hätte ich sonst heraus gefunden, wo Kir ist, als sie damals verschwand?“, fragte die Blonde nach.

„Kir ist uns egal. Du hättest mal lieber herausfinden sollen, dass sie eine Verräterin ist“, entgegnete er.

„Was?“, sie schluckte hart. Dann war es also doch war und sie hatte schon damals Recht, als sie versuchte, die junge Frau mit dem Klopfzeichen als NOC aussehen zu lassen.

„Du hast ganz Recht gehört. Kir ist ein CIA Agent und schon sehr lange bei uns. So langsam verlierst du den Blick fürs wesentliche. Du machst so viele Fehler und das nur, um deinen kleinen Detektiv zu schützen. Oder steckt da noch mehr dahinter?“, wollte der Langhaarige wissen.

„Du weißt ja nicht, was du da sagst. Der Detektiv ist mir egal.“

„Wenn dem so ist, warum hast du uns nicht eher mitgeteilt, dass Sherry und Kudo Kinder sind?“, kam es dann von ihm.

„K...kinder?“, Gin wusste also Bescheid, aber wie? Sie hatte zwar Sherry in Groß gesehen, aber das konnte viele Möglichkeiten haben. Sie hätten genauso gut das Gegenmittel einnehmen können und sich dann auf der Straße gezeigt haben. „Das ist doch Unsinn. Wahrscheinlich war sie nur unvorsichtig und du konntest sie schnappen“, entgegnete die Blonde.

„Oh nein, meine Liebe. Ich sag dir, wie es wirklich war. Wir wissen schon seit mehreren Wochen Bescheid, es ist irgendwie merkwürdig, dass du das nicht heraus gefunden hast, als dieser...na wie hieß er noch...als Dr. Araide. Du hattest da ja nicht täglich mit ihr zu tun und du hast sie auch nie gesehen.“

„Was willst du damit sagen?“, wollte Vermouth wissen.

„Ganz einfach“, harschte er sie wieder an. „Wir wissen, dass deine Mutter mit dieser Schauspielerin befreundet war, Yukiko Kudo. Ebenso wissen wir auch, dass du mehr als einmal wohl mit Sharon mit warst, als der Besuch anstand und du so auf Kudo als Kind getroffen bist. Du musst dich einfach daran erinnert haben, oder sagst du mir gleich, du hast eine viel zu kurze Erinnerung. Das käme dir aber als Schauspielerin gar nicht zu Gute. Komisch ist auch, dass du, nachdem du in das Leben dieses Doktors trats, noch einmal in der alten Wohnung deiner Mutter gewesen bist und dir alte Fotos ansahst.“

„Ihr wart dort“, murmelte sie schockiert. Dann hatten sie auch das Album mit den Bildern entdeckt, die Yukiko machte und ihr schenkte.

„Jetzt frage ich mich aber, warum du den Kleinen beschützt und nichts über Sherry sagtest“, sprach Gin. „Oder hast du noch Ausreden? Die würde ich zu gern hören.“

„Ich gebe es zu, ich hab es gewusst. Ich wollte es für meine Zwecke nutzen. Ich bin Schauspielerin und momentan sehr gefragt. Ich kann nicht sagen, wie es in zwanzig Jahren aussieht und ob die Welt dann noch eine alte Frau mit Hauptrollen besetzt, wenn sie die Jüngeren haben können. Ich wollte mir das Vertrauen zu Sherry holen, in dem ich sie in Ruhe und mir dann das Gift weiter entwickeln lasse, sodass es auch mich verjüngt, genau wie sie“, log die Frau. Es gab für sie keine andere Wahl. Die Organisation ahnte noch nicht, dass sie Sharon war und wenn Gin sie nicht weiter unter Druck setzte, war es auch gut so.

„Schauspielerinnen....ihr denkt auch nur an euch.“

„Bist du nun zufrieden, dann sag es dem Boss und ich nehme meine Strafe an.“, sprach sie.

„Jetzt bist du einsichtig? Das hättest du vorher sein sollen“, entgegnete er. „Woher wissen wir, dass wir dir das durch gehen lassen sollten? Du könntest uns immer wieder betrügen“, zischte er.

„Das würde ich nicht tun. Es war eine Ausnahme aufgrund von menschlichem Verlangen“, warf die Frau ein.

„Ich hab auch ein menschliches Verlangen“, sprach Gin nur.

Vermouth hob die Augenbraue. Sie konnte sich denken, was er nun damit sagen wollte. Ohne zu zögern zog die Blonde ihren Mantel aus und ließ diesen über ihre Schulter, nach unten hin gleiten. „Dann hoffe ich, gefällt dir, was du hier siehst“, erwiderte sie.

„Mehr als das. Ich hoffe, du weißt noch, wie man menschliches Verlangen stillen kann“, entgegnete der Mann.

„Aber natürlich. Wenn ich es nicht wissen würde, wäre es schlecht für mich“, meinte Vermouth darauf nur. Sie hasste es, immer und immer wieder schlief sie mit dem Langhaarigen und das nur, wenn sie irgendwas von ihm brauchte oder was vertuschen wollte. Manchmal kam es aber auch dann, wenn er es so bitter nötig hatte und nicht mehr warten konnte.

„Sehr gut, setz dich“, raunte er ihr entgegen und lehnte sich mit dem Rücken ganz weit in den Sessel.

„Wie du es willst“, nickte sie und setzte sich auf seinen Schoß, ehe sie die Beine übereinander schlug.

„Du bist auch die einzige Frau, die solche Schuhe tragen kann“, entgegnete Gin.

„Ich hab sie extra nur für dich angezogen“, säuselte Chris in sein Ohr hinein, während sie anfing leicht daran zu knabbern.

„Gefällt mir.“ Mit der Hand fuhr Gin an den Stiefel nach oben, bis er zum oberen Reißverschluss kam und diesen dann nach unten zog.

„Was gefällt dir denn noch?“, wollte sie von ihm wissen.

„Sehr vieles, das meiste kennst du schon“, gab Gin zurück und glitt mit der Handfläche an ihrem Bein entlang.

„Hmmm...“
 

„Du hast nichts verlernt“, sprach Gin. Mittlerweile lagen er und Vermouth auf dem Sofa.

„Hast du etwa was Anderes gedacht?“, fragte Chris nach.

„Bei dir kann man ja nie wissen“, entgegnete der Langhaarige und setzte sich auf.

„Was ich noch gern wissen würde....warum arbeitet Sherry nun wieder für uns? Sie hasst uns doch“, meinte die Blonde.

„Du gibst aber auch nie auf“, murmelte Gin ruhig.

„Du kennst mich doch, wenn ich etwas Wissen will, dann warte ich so lange, bis ich die Antwort bekomme“, sagte sie.

„Und du meinst, dass dir das auch bei mir gelingen wird?“, fragte er nach.

„Es könnte doch sein. Und du willst doch nicht, dass ich unwissend bleibe, oder etwa doch?“, absichtlich verzog sie das Gesicht und blickte ihn an.

„Vielleicht doch, wir werden sehen“, meinte Gin darauf nur.

„Na danke“, knurrte sie. „Das kannst du mir nicht antun. Sag mir auf der Stelle, warum Sherry wieder freiwillig für uns arbeitet“, sagte sie.

„Hast du es noch gar nicht bemerkt?“, wollte Gin wissen und zog eine Zigarette aus der Tasche heraus.

„Hätte ich es bemerkt, hätte ich nicht gefragt, oder doch?“

„Und wenn ich es dir nicht sagen will?“, fragte er nach.

„Das würdest du nicht tun. Ich hab dein menschliches Verlangen gestillt und ich kann es noch immer tun, egal wann du willst.“

„Ich brauch dich nicht dafür. Du weißt doch, Sherry ist noch da“, grinste der Mann.

„Was soll das heißen?“, knurrte sie.

„Ich brauch dich nicht mehr. Du hast mir gute Dienste gemacht“, entgegnete er.

„Das ist nicht dein Ernst. Das kannst du nicht machen“, murmelte Chris. Normalerweise war sie es doch, die ihn benutzt und nicht er.

„Hab ich schon jemals irgendwas auch nur nicht ernst gemeint?“, wollte Gin wissen.

„Nein“, schüttelte sie den Kopf.

„Dann ist auch jetzt nicht der Tag dafür gekommen. Geh mir aus den Augen.“
 

Vermouth ballte die Fäuste, am liebsten, wäre sie nun auf den Mann los gegangen, hätte ihn gekratzt, geschlagen und angeschrien, aber wäre es der Fall, würde sie noch viel mehr die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Die junge Frau wusste genau, was sie sich erlauben konnte und was nicht. Sie war sowieso schon sehr nah am Verrat dran oder zumindest in der Gefahr, als jemand bezeichnet zu werden, da war alles, was sie nun tun würde, unter einem schlechten Stern.

„Es ist Schade, dass du mich so einschätzt“, sagte die Frau und zog sich den Mantel an. Danach trat sie an die Tür, strich ihr Haar nach hinten und blickte noch einmal zu ihm. „Möchtest du mir noch was sagen?“, fragte sie nach.

„Hatte ich nicht vor“, entgegnete der Mann darauf nur.

„Na dann“, murmelte die Blonde. Es galt mehr für sich, als für ihn. Ohne sonst noch was zu sagen, machte sie sich auf den Weg aus dem Zimmer. Sie war umsonst hier her gekommen, aber sie hatte auch viel mehr erfahren, als sie wollte. Ihr war klar, dass sie aufpassen musste, was sie tat. Die Organisation hatte schon eine Verbindung zwischen ihr und Kudo gesehen, war ihr aber noch nicht ganz auf die Schliche gekommen. Vielleicht war es auch nur Glück, vielleicht aber auch Können und, dass sie noch nicht ihre wahre Natur gezeigt hat. Wenn es aber nur Glück war, durfte sie sich nicht noch weiter auf dieses verlassen. Sie musste handeln und das so schnell, wie es nur ging.

Mit schnellen Schritten ging die blonde Schauspielerin wieder zurück zu ihrem Zimmer. Aus dem kleinen Schrank, der neben dem Bett stand, zog sie ein zweites Handy heraus, welches sie immer einschloss und ihr offizielles bei sich trug. Die Organisation musste schließlich nicht wissen, dass sie auch noch zu anderen Menschen Kontakt hatte und in der Lage war, diesen vor den Männern in Schwarz zu verstecken.

„Hmm“, säuselte Chris, während sie im Telefonbuch des Mobiltelefons die Namen und Nummern durch ging. Sollte sie das tatsächlich machen oder doch lieber abwarten? Aber wie lange würde das Warten dauern? Solange, bis die Organisation ihr wieder vertraute? Oder gar bis über die ganze Sache Gras gewachsen war? Chris schüttelte den Kopf. Es war gar keine gute Idee gewesen, noch mehr Zeit zu lassen, sie musste handeln und das, so schnell wie es nur geht. Mit leicht zitternden Fingern wählte sie die Nummer aus und drückte auf den Anruf-Knopf.
 

Shuichi war weiterhin auf dem Weg gewesen. Er saß in seinem Wagen und dachte nach. Es war gut, dass Conan nun wieder zu sich selber wurde, da er dadurch eine gute Ausrede hatte, um raus zu gehen. Der junge Agent brauchte ein wenig Ruhe und vor allem frische Luft. Aber er hatte auch nicht gelogen, da er an der Kudo Villa war und immer wieder zu dieser rein sah, während sein Blick auch auf das Nachbarhaus abschweifte.

Aus seinen Gedanken wurde er dann gerissen, als das Handy klingelte. Shuichi war ein wenig erstaunt gewesen, dass er nun schon angerufen wurde, was eigentlich nur heißen konnte, das Jodie irgendwas von ihm wollte oder aber, dass sie einen neuen Anhaltspunkt hatten. Aber es war weder das Eine noch das Andere. Eine ganz fremde Nummer rief an und ließ diese nicht erkennen.

„Akai“, meldete er sich.

„...“

Es gab keine Antwort und doch wusste der Agent, dass die Person am anderen Ende der Leitung noch nicht aufgelegt hatte. Er war sich sicher, dass es kein anderer Agent war und auch, dass es sich nicht um Jodie handelte.

„Jetzt sag was“, wies er die Person an.

„Hier ist Vermouth“, sprach sie in den Hörer. Am liebsten hätte sie wieder aufgelegt, sie war sich sicher, dass er den Anruf nicht zurück verfolgen konnte, es wäre einfach zu wenig Zeit und außerdem, kannte er weder die Nummer, noch hatte er gerade die Ausrüstung bei sich.

„Was für eine Freude mit dir zu sprechen“, spottete der Agent.

„Gleichfalls.“

„Du hörst dich gar nicht erstaunt an, dass ich es bin“, warf die Blonde ein.

„Ich bin FBI Agent, wenn ich erstaunt wäre, wäre es definitiv der falsche Beruf für mich“, entgegnete der Agent.

„So kann man das natürlich auch sehen“, nickte Vermouth.

„Genug geplaudert. Was möchtest du?“, wollte Shuichi wissen.

„Reden, oder merkt man das nicht?“

„Wie witzig“, er rollte mit den Augen. Schon allein die ersten paar Sätze, machten ihm deutlich, dass er lieber nicht abgenommen hätte, aber was sollte man machen? „Also?“

„Die Organisation ahnt, dass ich mit gezinkten Karten spiele“, sagte die Frau.

„Und was soll das heißen?“
 

Akai fuhr sich mit der Hand über das Gesicht. Er hätte ahnen sollen, dass Vermouth wieder geschwollen daher reden würde und erst auf seine Reaktion wartete, ehe sie weiter sprach. Es war schon immer so. Die Blonde mochte das Spiel, egal ob sie alt oder jung war, es war ihr Markenzeichen. Und selbst in der Vergangenheit gab es genügend Augenblicke, wo er es mit ansah. Zuerst versuchte sie jemanden um den kleinen Finger zu wickeln und als es dann klappte, kam die ganze Wahrheit heraus, ihr Wunsch, den sie hatte und was man selber für sie tun sollte.

„Bist du immer so ungeduldig?“, fragte Chris nach.

„Wenn es um euch geht, dann schon“, gab der Agent zurück.

„Das hat gesessen, aber wie du willst“, murrte die Blonde leicht wütend. Sie setzte sich nun auf ihr Bett und blickte hoch an die Decke. „Ich rufe aus rein vertraulichen Gründen an.“

„Das ist mir schon klar. Also sag, was du willst und dann schau ich, wie es weiter geht.“

„Woher meinst du, dass ich irgendwas von dir wollen würde?“, wollte sie wissen und ballte die Faust.

„Du rufst mich an, nicht ich dich. Außerdem, warum solltest du einen FBI Agenten anrufen und dann hätten wir ja auch noch die Frage, warum du dir meine Handynummer gemerkt hast“, sprach der junge Mann.

„Das sind alles wirklich sehr gute Fragen. Du hast mich durchschaut, was nicht allen gelingt“, grinste Chris leicht.

„Wie wunderbar“, säuselte Shuichi. Er räusperte sich und ließ sich leicht auf dem Sitz nach unten sinken. Er hatte wirklich schon spannendere Aufträge erlebt und auch viel spannendere Telefonate, da konnte ja sogar Jodie mithalten, auch wenn sich die Blonde sehr oft Zeit ließ bei Gesprächen und zuerst das Wichtigste einem mitteilte, dann aber noch reden wollte.

„Ich frage dich noch ein letztes Mal. Was willst du?“

„Ich will dir ein Angebot machen“, fing sie an.

„Abgelehnt“, kam es dann gleich von Shuichi.

„Na vielen Dank auch“,murrte sie. „Es ist ein Angebot, was du unter keinen Umständen ablehnen kannst. Sagen wir mal so, es wäre besser, wenn du annimmst. Ich hab nämlich auch etwas zum Tauschen“, fügte Chris hinzu.

„Gut, ich bin ganz Ohr. Fang an“, nickte der Agent. Nun setzte sich Shuichi wieder auf und war gespannt, was sie ihm mitzuteilen hatte.

„Ich möchte, dass mich das FBI aus der Organisation hält. Ich werde selber zu euch kommen, aber dann garantiert ihr mir dafür, dass ich nicht mehr wieder zurück gehen muss, nicht so wie bei Kir, die wieder zurück geschleust wurde. Ich werde euch keine Informationen über sie beschaffen, solltest du das denken. Außerdem möchte ich, dass mich das FBI von hier weg bringt. Ich hab kein Interesse, weiter im Mittelpunkt zu stehen, wenn mein Verrat vor ihnen auffliegt“, erzählte die Blonde.

„Tut mir Leid, aber einige Punkte, kann ich dir nicht durch gehen lassen. Eigentlich, kann ich dir beide Punkte nicht durch gehen lassen. Ich kann es lediglich so für dich regeln, dass du uns alles sagst, was du über die Organisation weißt und wir dir dann ein neues Leben ermöglichen, natürlich in unserer Nähe“, entgegnete Akai.

„Wenn das so ist. Ich denke nicht, dass wir uns dadurch einig werden können. Ich mag es nicht, vom FBI beschatte zu werden und schon gar nicht, das alle Welt weiß, wo ich dann bin“, warf sie ein.

„Dabei bist du doch Schauspielerin und deine Fans werden nicht aufgeben, wenn sie nicht wissen, wo du bist“, murmelte Shuichi.

„Ich hör mir der Schauspielerei auf. Ich hab schon viel zu lange nur gearbeitet. Ich kann es mir auch ohne richtig gut gehen lassen“, meinte Chris.

„Gut, dann hättest du das geklärt. Trotzdem beharr ich darauf, dass du dich meinen Fragen stellen musst, ehe wir dich laufen lassen.“

„Hmmm“, murmelte sie nachdenklich.

„Ich würde es mir sehr gut überlegen. Du hast nur diese eine Chance. Es ist doch schon ein Verrat, dass du überhaupt mit mir telefonierst. Es sei denn, du bezweckst damit irgendwas, aber in der momentanen Situation, in der wir uns befinden, nehme ich an, dass es nicht so ist“, sagte Akai.

„Du hast Glück“, warf die Blonde ein. „Aber ich mach es dir nicht so einfach. Ich werde zum Fragen stellen zu dir kommen, aber du hast nur eine Frage, die du mir stellen kannst. Mehr werd ich nicht beantworten. Und danach lasst ihr mich gehen, egal wo ich hin will. Meine Handynummer hinterlasse ich bei dir, damit der Kontakt im Notfall, auch nur im wirklichen Notfall bestehen bleibt“, fügte sie hinzu.

„Darauf geh ich ein“, nickte der Agent leicht grinsend. Das war doch ein gutes Geschäft, auch wenn er nur eine Frage stellen konnte. Suchte er sich die Richtige aus, würde er schon alles erfahren, was er wissen wollte, egal wie sehr sie sich sträubte ihm die Antwort zu sagen.

„Sehr gut“, meinte Vermouth. Wenigstens konnte sie nun sicher gehen, dass sie der Organisation entfliehen konnte.

„Und nun...“, grinste Shuichi. „...sagst du mir, was du uns anbieten wolltest und ich sehe, ob wir darauf eingehen“, meinte er.

„Das ist mal wieder typisch. Du willst immer mehr. Gibt man dir den kleinen Finger, willst du schon die ganze Hand“, warf sie ein.

„Es ist mein Job und nun sag es“, knurrte der Agent.

„Ich besorg euch Sherry, das Gör soll endlich verschwinden und mir aus den Augen gehen“, fügte sie hinzu.

„Hmmm...“, murmelte Akai. „Sag uns wo sie ist, dann holen wir sie selber heraus. Es ist nicht gerade schwer, ein Kind verschwinden zu lassen, sie fällt fast nicht auf und da sie uns kennt, wird es ein leichtes sein.“

„Pass bloß auf, dass du dich nicht irrst“, entgegnete die Frau.

„Was meinst du damit?“, fragte der Agent nach.

„Sherry ist nicht mehr das kleine Kind. Sie hat wieder ihren alten Körper wieder“, sagte sie.

„Dann hat Gin tatsächlich das Gegenmittel mit genommen“, murmelte der Agent. „Ich verstehe. Somit ist es schwerer das Mädchen raus zu bringen.“

„Nicht nur das“, warf sie ein.

„Was meinst du damit?“, wollte er wissen.

„Sie arbeitet wieder für die Organisation im Labor und das ganz freiwillig“, sprach Vermouth.

„Sie tut was? Ist sie nicht mehr bei Sinnen?“, der Agent knurrte so laut, wie es ihm gerade nur möglich war.

„Kann sein“, sie zuckte mit den Schultern. Auch Vermouth fragte sich, wie das passieren konnte und was zu bedeuten hatte.

„Weißt du, warum sie es freiwillig macht, wenn sie die Organisation so sehr hasst?“, wollte Akai von ihr wissen.

„Nein, aber ich kann es mir denken. Als ich sie traf...“, log die Blonde. „...schien sie gar nicht zu wissen, wer ich bin. Sie hat auf keine meiner Worte reagiert. Ich nehme an, sie hat, nach der Einnahme des Gegenmittels ihre Erinnerungen verloren“, sprach sie.

„Na toll. Sie wird nicht freiwillig mit uns mit gehen“, entgegnete Shuichi.

„Das wohl nicht. Aber man könnte sie doch zu euch bringen“, warf sie ein.

„Lass mich raten. Du willst mit ihr raus und wir sollen sie uns dann schnappen?“, fragte er nach.

„Warum nicht? Ihr versucht dann irgendwie ihr die Erinnerungen wieder zu geben und gut ist. Sie wird euch dankbar sein. Aber du musst mir noch was versprechen, wenn das Gegenmittel wirklich die Erinnerungen nimmt, dann darf Kudo es nicht einnehmen“, sagte Chris.

„Dazu ist es zu spät. Ich hol gerade neue Sachen für ihn.“

„Er hat es schon eingenommen? Und? Was ist passiert?“, wollte sie wissen.

„Dafür musst du Jodie fragen. Ich bin raus, noch bevor es wirkte“, sprach der Agent.

„Verstehe. Wenn er seine Erinnerungen verliert, lasst ihn nicht gehen. Die Organisation weiß, wer er ist und wenn sie auf ihn treffen, lassen sie ihn nicht so einfach entkommen“, warf Chris ein.

„Das weiß ich!“, entgegnete er leicht wütend. Er war doch kein Anfänger und wusste genau, was er tun musste und was er nicht sollte.

„Gut“, nickte sie.

„Wann treffen wir uns?“, fragte Akai.

„Du stimmst allem zu?“, wollte sie noch einmal aus seinem Mund hören.

„Ich hab keine andere Wahl. Also, was ist nun? Wann können wir uns treffen?“

„In vier Stunden, wir treffen uns auf halben Weg in Yokohama. Nutz die Landstraße in Richtung der Stadt. Ich werd dich dort schon finden“, meinte die Blonde. Sie überlegte noch einmal, ob der Treffpunkt auch der Richtige war. Sie überdachte alles noch einmal und kam dann zum Schluss, den Ort zu ändern. „Wir machen es anders“, fügte sie hinzu und sagte ihm ganz genau, wo sie sich treffen sollten. Der Wald vor Yokohama war am Besten, da sie, im Notfall immer irgendwie flüchten konnten.

„Ich bin dort“, meinte Shuichi.

„Sei pünktlich.“

„Bin ich“, entgegnete der Agent.

„Ich kenn dich. Du kommst schon immer generell ein wenig später“, warf Vermouth ein.

„Na, wenn du meinst. Wir sehen uns dann.“

„Bis dann“, murmelte sie und legte auf.
 

Danach kramte sie ein paar Sachen aus dem Schrank heraus, nahm eine Tasche mit und verließ das Gebäude. Sie hoffte, dass sie keine Aufmerksamkeit auf sich zog und hatte scheinbar Glück gehabt. Zu ihrem Wagen kam sie unerkannt. Im Auto vergewisserte sie sich, dass sie auch alle Sachen dabei hatte, die sie brauchte.

Schnell startete Chris den Motor und fuhr über den Asphalt in Richtung des Ausgangs. Ganz ruhig, sagte sie sich. Sie versuchte kein Gas zu geben und alles in vollkommener Ruhe zu machen.

Chris atmete tief durch, den Gang schaltete sie schon eine Stufe höher und sah nach vorne auf die Straße, ehe sie nach der Wasserflasche griff und einen Schluck aus dieser nahm. Sie hatte es fast geschafft, es war nicht mehr weit. Ein leichtes Grinsen legte sich auf ihre Lippen. Sie sah dem Ausgang schon entgegen.

„Verdammt“, fluchte sie, als sie die Flasche auf den Beifahrersitz legen wollte und diese statt zu liegen auf den Boden kullerte. Die Blonde dachte sich nichts dabei, behielt das Tempo bei und beugte sich zu der Flasche hin, die sie schon nach wenigen Sekunden wieder in den Händen hielt. Als sie wieder nach oben hoch kam, trat sie schlagartig auf die Bremse...

Freund oder Feind? II

Hallihallo,

geht’s euch allen gut? Ich hoffe doch sehr. Ich will nur ein kleines Vorwort schreiben, also keine Angst, es wird nicht ausarten, zumindest hatte ich nicht vor, dass es zu lang wird.

Ich wollte mich ganz herzlich bei euch bedanken, dass ihr diese FF lest, ich hoffe, die Geschichte gefällt euch noch immer. Ich muss ehrlich zu geben, ich hab überlegt, ob ich euch noch ein wenig zappeln lasse, weil der Part vorher auch noch zu diesem Part gehört und einiges aufklärt. Aber ich bin ja nicht so gemein^^
 

Wie es Einige sicherlich schon mit bekommen haben, wurde der Vorgänger dieser FF für den FF Emmy nominiert. Ihr wisst ja gar nicht, wie sehr ich mich gefreut habe, als ich das erfahren habe. Nun gibt es ein Voting, bei dem entschieden wird, welche FF gewinnt. Magic Memories ist in der Kategorie 'Bester Erzählstil' nominiert, was mich total freut.

Danke an alle die mich unterstützt haben. http://goldener-bund.de/FFE/index.php?option=com_artforms&formid=21&Itemid=117 Ich würde mich über eine Stimme von euch sehr freuen.

Das wars auch schon von mir. Ich hoffe, euch gefällt das 14. Kapitel und ihr habt an manchen Szenen eure Freude. Ansonsten bleibt mir nicht viel zu sagen. Holt euch ein wenig Popcorn, lehnt euch zurück und viel Spaß beim Lesen. Über Kommentare, Lob oder Kritik würde ich mich sehr freuen...Und nun viel Spaß mit dem Kapitel, ansonsten hab ich das Gefühl, als würde ich wie ein Wasserfall reden. Und das wollen wir ja alle nicht.

Also dann, wir sehen uns wieder beim nächsten Kapitel. Nächsten Sonntag um die gleiche Uhrzeit.
 

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Die Bremsung bekam sie gerade noch so hin. Der Schock saß tief in den Knochen, aber dennoch atmete sie durch und wollte sie selbst sein, die Ruhe in Person. Wenn es darauf ankam, konnte sie sogar das spielen, auch wenn die Wahrheit nicht so aussah. Nachdem sie wieder einen klaren Gedanken fassen konnte, stieg die Blonde aus und wollte den Schaden begutachten, welcher durch den Unfall geschah.

„Na super“, murmelte Vermouth zu sich selber. Es konnte gerade nicht schlimmer sein. Ausgerechnet Shiho wurde angefahren. Einerseits war sie doch froh darüber, so konnte sie das Mädchen mit nehmen und es dem FBI übergeben, auf der anderen Seite aber hätte sie sich gewünscht, dass es eine andere Person war, Gin zum Beispiel.

„Mach mir nun keine Szene“, sprach sie zu der jungen Frau. Es kam keine Reaktion von ihr. Shiho lag auf dem Boden, hatte die Augen geschlossen und eine leichte Platzwunde an der Schläfe.

Erst, nachdem sie nichts sagte, sah sich die blonde Schauspielerin genau an, was los war. Sie erkannte es sofort und drehte das Mädchen in die stabile Seitenlage. Dann seufzte sie auf. Jetzt hatte sie den Ärger und das nur, weil sie so schnell, wie es nur möglich war, verschwinden wollte.

Die Blonde schüttelte einfach nur den Kopf. Sie hatte genug zu tun gehabt, und nun musste sie sich auch noch zwangsweise um das Mädchen kümmern. Es wäre so viel einfacher gewesen, sie zu zwingen mit zu kommen, anstatt sie in den Wagen zu schleppen. So machte es keinen Spaß und war auch viel zu einfach. Arbeit, körperliche Arbeit um genau zu sein, mochte Vermouth nicht. Es war viel zu anstrengend, aber wenn es sein musste, konnte auch sie sich nicht dagegen sträuben und zog Shiho in den Wagen. Sie setzte sie auf dem Rücksitz ab und schnallte sie an. Vermouth schüttelte den Kopf, als sie wieder selber einstieg und den Motor von Neuem startete. Sie wollte wieder los fahren, so schnell, wie es nur möglich war. Und sie musste auch noch Shiho irgendwie los werden, da das Treffen noch eine Weile auf sie warten ließ. Unruhig fuhr die junge Frau die ganze Strecke dorthin, während sie mit den Fingern auf das Lenkrad tippte. Man merkte, dass sie angespannt war, aber sie war es nicht so sehr, dass sie während der Fahrt eine Zigarette rauchte. Man konnte sagen, sie hatte sich noch unter Kontrolle und bewahrte die Contanance. Immer mal wieder blickte sich die Blonde um, war ihr jemand gefolgt oder hatte sie die ganze Straße für sich alleine, sowie die Sicherheit auf ihrer Seite?
 

„Hmm“, murmelte Shuichi. Er hatte genug im Wagen gewartet und musste sich nun seinen anderen Aufgaben widmen. In der Villa sah er sich um, er kannte sich nicht so gut aus, erhoffte sich aber, die Zimmer bald zu finden. Sein Weg führte ihn die Treppe nach oben, von der er vermutete, dass sie in die Schlafräume führte.

Shuichi hatte Glück, aber oben war mehr als nur ein Zimmer, so dass er von jedem die Tür öffnen musste und hinein sah.

„Das war klar“, murrte der junge Agent wütend. Er hatte sich alle Zimmer angesehen und das Letzte, war natürlich das von Shinichi. Akai ging an den Schrank und holte einige der Sachen heraus, die er einfach in eine Tüte tat und damit wieder zu seinem Wagen verschwand. Nachdem er einstieg, fuhr er auch schon los.
 

„Hier die Sachen“, die Tüte mit den Sachen warf Akai auf das Bett, als er durch die Türe des Krankenhauszimmers trat. Man konnte wirklich von Glück reden, dass der Agent noch daran dachte und nicht sofort wieder zurück fuhr.

„Wo warst du solange?“, fragte Jodie nach. Sie stand auf und streckte sich. Zwar hatte sie einigermaßen viel mit Shinichi gesprochen, aber das rumsitzen ödete sie an. Jodie brauchte mehr Action, wenn sie nichts zu tun hatte. Schnell konnte sich die Blonde langweilen, aber zum Glück, konnte man es beim FBI sehr gut überbrücken.

„Unterwegs“, gab der Agent zurück und sah zu Kudo. „Es hat also gewirkt. Irgendwelche Nebenwirkungen wie Gedächtnisverlust?“

„Hat es“, nickte der Junge mit einem leichten Lächeln. „Und keine Nebenwirkungen“, sagte er leicht erstaunt. Er war so froh, nun war er wieder er selber, konnte in seinem eigenen Körper leben und Ran wiedersehen. Auch wenn viel Schlechtes passiert war, so konnte er sich immer noch an der Tatsache erfreuen, dass er wieder er selber war. Eigentlich konnte er dies noch gar nicht so richtig glauben. Es war viel zu unrealistisch und auch wenn er ein Gegenmittel nahm, hatte er jeder Zeit das Gefühl, dass es bald aufhören würde zu wirken. Viel zu oft schon hatte er sich Hoffnungen gemacht, die dann zerschmettert wurden und das nur, weil eines der Mittelchen einige Stunden länger anhielten, als geplant, Andere aber hatten eine weitaus kürzere Erwartungsdauer.

„Kannst du dich vielleicht ein wenig expliziter ausdrücken?“, bat Jodie.

„Kann ich nicht“, gab der Agent zurück.

„Na ganz toll“, murmelte sie und sah Akai an.

„Mach mal keinen Aufstand. Ich war gerade mal eine Stunde weg. Und wie ich sehe, hast du Kudo auch ganz gut alleine versorgt.“

„Er könnte sich aber erkälten, und wenn er uns helfen will...“, fing sie an.

„Warum will er uns helfen? Ich dachte, er hätte damals abgelehnt, was die Zusammenarbeit mit uns anging“, warf Shuichi ein. Er erinnerte sich noch sehr gut daran und an die Tatsache, wie er damals dem Kleinen das Angebot unterbreitete. Akai musste leicht schmunzeln, als er die ganzen Begebenheiten vor seinem inneren Auge ablaufen ließ. Schon von Anfang an, konnte er hervor sehen, welches Ende das Gespräch nahm und wie sich der junge Schülerdetektiv entschied.
 

„Was wollen Sie hier?“, wollte Conan von dem Mann wissen, der ihm gegenüber stand. Er verfluchte die gesamte Situation und wünschte sich, dass er wenigstens seine Uhr zur Hand hätte.

„Wir müssen uns mal unterhalten“, sprach Akai und sah Conan an. „Kann ich rein?“, wollte er wissen.

„Worüber?“

„Über dich und darüber, wer du wirklich bist“, meinte Shuichi.

„Was wissen Sie über mich?“, der Kleine schluckte ein wenig. Konnte es sein, dass Shuichi wusste, wer Conan wirklich war? Er wusste es nicht und sah ihn skeptisch an.

„Ich weiß alles, ich weiß auch, wann Conan Edogawa zum ersten Mal auftauchte und dass du eigentlich Shinichi Kudo bist“, warf Shu ein. Nun spielte er mit offenen Karten und verschaffte sich eintritt in die Wohnung.

„Sie arbeiten also für die Organisation“, meinte Conan. Er war sich sicher, dass Shuichi zur Organisation gehörte, auch wenn er keinem von ihnen zu traute, seine wahre Identität heraus gefunden zu haben.

„Nein tu ich nicht“, sprach Shui. Sofort ging er zum Tisch und nahm die Uhr, aus dessen er den Narkosepfeil heraus holte. „Nur zur Sicherheit, ehe du mich, wie Mori, betäuben willst.“
 

Conan fasste es nicht, der Mann schien alles zu wissen, er schien sogar zu wissen, wie der Kleine immer wieder handelte und was das alles werden sollte. Seine Augen weiteten sich und er sah Akai an. „Was wollen Sie?“, fragte er nun erneut nach.

Immer wieder wich sein Blick zur Tür, zur Uhr und wieder zur Tür. Er hatte Angst, dass Ran bald wieder kommen würde und in Gefahr.

„Keine Sorge, deine Freundin kommt sicher nicht, die ist gerade eben los gegangen und meine Kollegin ist da schon hinter her“, meinte Akai.

„Was? Ihre Kollegin? Wer ist es“, sein Blick wurde starr, er konnte nicht glauben, dass irgendwer hinter Ran her war.

„Mach dir mal keine Sorgen, man kann sagen, ich bin ein Freund“, sprach Akai. Seine Hand führte er in die Innentasche seiner Jacke, während er Conan immer noch beobachtete.

„Ich vertraue niemanden und schon gar nicht, wenn sie wissen, dass ich Shinichi bin.“ Purer Angstschweiß bildete sich nun auf seiner Stirn. An etwas anderen denken, konnte er nicht. Und er hatte geahnt, dass irgendwann der Tag kommen würde, dass man ihn finden würde, nur hätte er nicht so bald damit gerechnet.

„Sobald es um deine Freundin geht, drehst du durch“, meinte Shuichi und schüttelte einfach nur den Kopf. Aber er konnte den Kleinen verstehen, würde es um Akemi gehen, hätte er wohl auch so reagiert.

„Sie scheint ja in Gefahr zu sein und ich will Ran einfach nur beschützen, egal wer hinter ihr her ist“, entgegnete Shinichi.
 

Aus seiner Tasche zog Akai seinen Ausweis heraus, er war noch zugeklappt und es sah auch aus, als würde er gerade ein kleines Etui heraus gezogen haben. Was es war, band er Conan natürlich nicht sofort auf die Nase, es brauchte noch seine Zeit.

„Es ist Jodie“, sprach Shuichi. Nun war er auf die Reaktion gespannt gewesen, die Conan haben würde.

„Dann stimmt es also...Miss Jodie ist Vermouth“, murmelte er. Er dachte immer noch, dass der Mann ihm gegenüber für die Organisation arbeiten würde und es bald vorbei wäre.

„Ganz falsch“, Shuichi rollte mit den Augen. Ihm war bewusst gewesen, dass man den Kleinen schwer überzeugen konnte, wenn er sich schon einmal auf eine Tatsache eingeschossen hatte.

„Was soll das heißen?“, knurrte der Kleine. Sein Blick fiel wieder auf die ganzen Utensilien, die es in der Wohnung gab. Es war nicht gerade fiel gewesen, aber irgendwie würde er es schon schaffen, hoffte er.

„Ganz einfach, ich gehöre zu den Guten“, mit diesen Worten hielt ihm Shuichi nun seinen geöffneten Ausweis vor die Nase.
 

„FBI?“, Conan hatte zwar schon von Ran gehört, dass er fürs FBI arbeiten sollte, dennoch konnte er es nicht glauben. Außerdem kamen er und Heiji darauf, dass dieser Beruf nur eine Tarnung für die Organisation war, weswegen es nie und nimmer der Wahrheit entsprechen konnte. „Das ist nicht wahr, Sie arbeiten für die Organisation und halten alle Informationen bezüglich dieser vom FBI und der Polizei fern.“

„Ganz sicher nicht, ich will genau wie du, die Organisation stoppen. Aber gut, ich würde mir auch nicht glauben“, sprach Akai. „Du kennst doch die Organisation recht gut, wenn ich einer von ihnen wäre, denkst du, du wärst jetzt noch am Leben?“, fragte er.

„Wohl weniger“, hier musste Conan dem Agenten zu stimmen. Wäre er von der Organisation wäre Conan nicht mehr am Leben und wenn die Anderen kommen würden, diese auch nicht.

„Sie arbeiten also für das FBI und Miss Saintemillion ebenfalls?“, wollte Conan wissen. Er musste sich über das alles im Klaren werden, ehe er sich entscheiden würde, Akai zu vertrauen.

„Sie ist meine Kollegin, Partnerin, Nervensäge...wie man's nimmt.“
 

„Sie haben Recht, aber eines versteh ich nicht. Sie arbeiten für das FBI, sind hier in Japan, scheinen die Organisation sehr gut zu kennen und wissen über mich Bescheid. Weswegen sind Sie hier? Was wollen Sie von mir?“, fragte der geschrumpfte Oberschüler nach. Das alles kam ihm nun mehr als spanisch vor und er konnte es nicht richtig einordnen.

„Ich sollte dir nur mitteilen, dass einige vom FBI deine wahre Identität kennen und dass wir auf der gleichen Seite stehen. Folglich kannst du uns auch immer wieder informieren, wenn du irgendwas über die Organisation heraus gefunden hast, aber auch wir melden uns, wenn es irgendwas Neues gibt.“

„Woher weiß ich, dass Sie sich auch wirklich melden werden?“, wollte der Kleinere wissen. „Sie arbeiten für das FBI, Sie haben doch ganz andere Mittel und Wege als ich, also warum sollten Sie es dann ausgerechnet mit mitteilen, wenn sie irgendwas gefunden haben?“

„Wir werden, mehr oder weniger mit dir zusammen arbeiten. Außerdem kommen wir schneller an Informationen, die auch dir zu Gute kommen können, vor allem, wie du wieder groß wirst. Du hängst in der Sache mit drin und wenn die Organisation erfährt, dass es Zeugen gibt, dann kannst du dir denken, was sie mit dir machen werden. Sie werden nicht warten, bis du dich rührst, sondern dich gleich erschießen. Und genau das, will m ein Boss verhindern, den Tod eines Menschen verhindern, auch wenn er einen Deal eingeht, dich ab und an mit Informationen zu versorgen“, sprach Shuichi.

„Das hört sich so an, als würde ich durch Ihre Hilfe vielleicht sogar ziemlich schnell meinen richtigen Körper wieder bekommen“, murmelte Conan. Von Ai sagte er nichts, auch wenn sie in der Sache mit drinnen hing, doch er musste sich erst sicher sein, mit welchen Karten, das FBI arbeitete und ob er ihnen vertrauen konnte.

„Das wird sich sicher machen lassen, wir haben gute Forscher in unseren Laboratorien“, nickte Akai.

„Ich würde gerne heute und die Nacht darüber nachdenken. Kann ich Sie irgendwie erreichen, wenn ich mich entschieden habe, was die Zusammenarbeit angeht?“
 

„Jodie, hier“, sprach die Blonde in das Telefon. Sie blickte kurz auf Shuichi und wies ihn an, ruhig zu bleiben.

„Hier ist Conan, ich hatte heute Besuch, von Ihrem Kollegen und wollte mich deswegen kurz bei Ihnen melden“, sagte der Kleine. Er atmete tief durch und wartete etwas zu hören.

„Ach ja und wie hast du dich entschieden?“, fragte Jodie nach. Sie legte das Telefon kurz an die Seite und ihre Hand auf die Hörermuschel.

„Das ist Conan, er ruft mich an, um mir mitzuteilen, wie er sich entschieden hat“, erzählte sie Akai.

„Dann würde ich vorschlagen, dass du wieder hin hörst, sonst verpasst du alles“, schlug Akai vor.

„Ach ja“, nuschelte Jodie und nahm den Hörer wieder an das Ohr.

„....Sie verstehen das“, sprach Conan zu Ende. Das Jodie den Hörer nicht in der Hand hielt, hatte der Kleine gar nicht mit bekommen, er sagte einfach das, wofür er sich entschieden hatte.

„Es tut mir Leid, Conan. Ich muss dich bitten, dich zu wiederholen“, bat die Blonde nun. Ihr war es doch peinlich gewesen, dass sie nicht hin hörte und so einen Fehler begann.

„Ich hatte gesagt, dass es mir Leid tut, ich aber das Angebot ablehnen werde und nicht mit dem FBI kooperieren werde. Bitte verstehen Sie das, aber es schließt nicht aus, dass wir ab und an zusammen arbeiten müssen, wenn wir in die gleichen Fälle verwickelt werden, ich möchte nur nicht, dass es eine komplette Zusammenarbeit ist. Ich arbeite alleine und nach meinen Methoden. Als Detektiv ist es meine Ehre, die Organisation zu schnappen und zu überführen, dies würde ich gern alleine schaffen und nicht in der Zusammenarbeit mit dem FBI“, wiederholte sich der Kleine.

„Oh...“, damit hatte Jodie gar nicht gerechnet, aber wenn es seine Entscheidung gewesen war, so würde sie diese akzeptieren müssen. „Du willst es dir auch nicht anders überlegen?“, fragte sie nach.

„Tut mir Leid, aber meine Entscheidung steht, es hat auch ziemlich lange gedauert, bis ich mir dieser klar war. Ich wollte Sie nur darüber informieren, damit Sie nicht so lange auf eine Antwort von mir warten“, sagte Conan.

„Ich verstehe. Da kann man nichts machen, aber ich denke, wir werden uns schon irgendwann über den Weg laufen, wenn wir an einem Fall arbeiten müssen“, meinte Jodie. Sie war sich sogar ziemlich sicher gewesen, dass es kein Abschied war.

„Ist gut, auf Wiederhören“, sprach Conan und legte dann auf. Er war erleichtert gewesen, dass er die ganze Sache so schnell über die Bühne brachte.
 

„Er hat...“, stammelte Jodie leise. Sie legte den Hörer an die Seite und seufzte. Nie hätte sie es für möglich gehalten, dass der Junge dies machen würde, doch es war geschehen.

„...abgelehnt...“, beendete Shuichi den Satz. Akai konnte es sich schon fast denken, immerhin war der Junge nicht wirklich gut drauf gewesen, als er ihm einen Besuch abstattete.
 

„Du weißt ganz genau, was ich meine“, warf Jodie ein.

„Wenn du es sagst“, sagte Shuichi. „Ich hab nichts dagegen, dann soll er uns helfen, aber zuerst zieht er sich wieder an und dann schauen wir weiter“, sprach Akai und sah zu Kudo. „Jetzt muss der Bademantel runter.“

„Ich bin schon dabei“, nickte Kudo. Er zog sich so schnell, wie es ihm nun möglich war, an. Schon fast hatte er vergessen, wie es war, wieder seine eigenen Sachen zu tragen. „Es ist schön, dass ich endlich wieder meinen Körper wieder habe“, sagte er.

„Shu, nun sag schon. Was war los?“, fragte die Blonde erneut nach. Sie wollte unbedingt wissen, was der Agent in der Stunde gemacht hat.

„Du erfährst es schon früh genug“, entgegnete der Angesprochene und lehnte sich an die Tür.

„Och Shu“, murmelte Jodie. Sie war viel zu neugierig, aber musste warten.

„Du musst dich schon noch gedulden“, sprach der Agent.

„Warum wusste ich, dass du das sagen wirst?“, wollte Jodie wissen.
 

Vermouth stieg aus dem Wagen und zündete sich eine Zigarette ein. Sie versuchte wieder einen klaren Kopf zu bekommen und überlegte, wie dies am Besten ging. Um nicht einfach nur in der Gegend herum zu stehen, lehnte sie sich an ihren Wagen. Sie überlegte und überlege, ehe sie zu dem Schluss kam, sich früher mit Akai zu treffen und den Handel durch zu führen. Vermouth stieg wieder in ihren Wagen und zog das Handy aus der Tasche heraus. Sie suchte wieder die Nummer aus dem Speicher und rief dann an.

Sobald das erste Klingeln zu hören war, zog Shuichi das Handy aus der Jackentasche und nahm ab. „Akai hier....was willst du?“, fragte er nach.

„Du weißt also, dass ich das bin?“, wollte die Blonde wissen. „Dabei hab ich noch gar nicht die Rufnummer freigegeben.“

„Ich wusste eben, dass du das bist“, entgegnete der Agent. Shuichi musste leicht Grinsen. Er wusste nicht genau, dass sie es ist, aber manchmal hatte er so eine Eingebung und es war doch gut, dass er seiner Intuition so vertrauen konnte.

„Wie du meinst“, murmelte die Schauspielerin. Sie atmete tief durch und sah zu Shiho, die noch immer nicht bei Bewusstsein war.

„Also? Was gibt es? Du rufst sicher nicht zum Spaß an“, warf Akai ein.

„Natürlich nicht. Ich hab Besseres zu tun, als einfach nur mit dir zu telefonieren, Akai“, knurrte Vermouth.

„Bei dir kann man nie wissen. Und? Sagst du mir nun, warum du mich wieder anrufst?“, fragte der Agent nach.

„Ich hab Sherry. Wir müssen uns treffen. Sofort!“

„Und du meinst, ich lass jetzt alles stehen und liegen und fahr zu euch, nur weil du das willst? Das treffen war doch erst in paar Stunden angesetzt“, meinte Shuichi.

„Das ist mir egal. Du musst jetzt vorbei kommen“, warf die Schauspielerin ein.

„Nenn mir einen ganz guten Grund dafür“, sagte der Agent. Natürlich reichte es, wenn sie sagte, dass sie dadurch Shiho in ihren Reihen hätten, aber noch wollte er ein wenig mit der Blonden spielen und ihr zeigen, dass er der Herr der Lage war.

„Ich hab sie angefahren. Vielleicht braucht sie irgendwie ärztliche Versorgung, da wäre es doch nett, würdest du ihr helfen oder nicht?“, entgegnete die Gefragte.

„Gut, das hat mich überzeugt. Ich bin in einer halben Stunde dort“, sagte Akai.

„Ich warte am Treffpunkt auf dich. Dann übergeb ich sie dir und du schaffst sie aus meinen Augen“, danach legte sie auf.
 

Shiho schluckte leise. Sie war seit wenigen Minuten wieder zu sich gekommen. Ihr Kopf tat weh und sie hörte so einiges an. Dieser Akai musste ein schlimmer Finger sein, wenn Vermouth ihn anrief. Zwar wusste sie nicht viel über die Organisation und noch weniger über ihre Aufgaben. Aber nachdem sie mit bekommen hatte, dass die Blonde sie für alles verantwortlich machte, dachte sie daran, dass sie nun eliminiert werden sollte. Die junge Frau hatte Angst, Angst nun ihrem Ende ins Auge zu sehen. Sie wusste nicht, was sie tun sollte und hielt die Augen im Anschluss geschlossen. Vielleicht war es nun besser, still zu sein und auf eine Fluchtmöglichkeit zu warten.
 

Vermouth steckte das Handy wieder zurück in ihre Tasche und sah nach hinten. Ihr Gesichtsausdruck verfinsterte sich ein wenig, da sie keine Lust hatte, auf die Kleine aufzupassen. Zur Sicherheit betätigte sie den Knopf, der die Türen hinten schloss und nur von vorne gedrückt werden konnte. Jetzt musste sie nur auf Akai warten.
 

„Also, Jodie. Du entschuldigst mich jetzt. Ich bin in einer Stunde wieder da“, sprach Shuichi. Er steckte sein Handy weg und wartete gar nicht auf die Antwort der Blonden, sondern ging einfach los.

„Du kannst doch nicht so einfach gehen“, warf Jodie ein. Sie blieb verdattert zurück und seufzte.

„Sie sehen, dass er es kann“, meinte Shinichi. Aber nicht damit genug, er hatte ein Gefühl und diesem musste er nach gehen, so schnell es ging. „Ich werde mit ihm gehen“, sagte er dann zu Jodie, ehe er ebenfalls den Raum verließ. „Akai warten Sie“, rief er.

„Du willst mit?“, wollte der Agent wissen, er blieb nicht stehen und ging wieder zu seinem Wagen.

„Ja, will ich. Und Sie werden mich mitnehmen“, sprach er.

„Hmm und wenn nicht? Willst du dich dann wieder verstecken und während der Fahrt auftauchen?“, wollte Akai wissen.

„Das wird wohl schwer gehen in der momentanen Lage“, meinte der Junge.

„Bei dir weiß man nie“, warf er ein.

„Kommen Sie, nehmen Sie mich mit. Ich kann behilflich sein“, meinte Shinichi.

„Du weißt doch gar nicht, um was es geht“, entgegnete er.

„Das muss ich auch nicht. Ich hab sofort gespürt, dass es etwas Wichtiges war. Und ich denke, ich kann helfen. Vertrauen Sie mir.“

„Vertrauen ist ein großes Wort und man muss es sich verdienen, ehe man es geschenkt bekommt“, säuselte der Agent.

„Aber nicht, wenn man schon das Vertrauen einer Person hat und die auch weiß, was man kann und dass man einen nie verraten würde“, warf der Junge ein. „Hab ich nicht Recht? Sie kennen mich schon und wissen, was ich kann.“

„Steig ein“, wies der Agent ihn an, als sie beim Wagen war. Shuichi selber stieg natürlich auch ein und schnallte sich an. Er startete schon den Motor und wartete nur kurz.

„Wenigstens haben Sie diesmal nicht so weit weg geparkt“, meinte Shinichi.

„Diesmal gab es auch keinen Grund dazu“, murmelte er und fuhr los.

„Nicht? Das ist gut.“

„Die Organisation ist gerade mit anderen Dingen beschäftigt, als uns hier aufzulauern, selbst wenn sie ahnen würden, dass Kir hier ist, sie machen es nun nicht“, sagte er.

„Warum sind Sie sich so sicher und was hat Kir mit der ganzen Sache zu tun?“, fragte der Kleine nach.

„Hat Jodie dir das nicht gesagt? Ist ja wieder typisch“, meinte er und schüttelte den Kopf, während er weiter auf das Gas drückte. „Kir wurde enttarnt. Sie musste fliehen. Wir bereiteten ihre Flucht in die Staaten vor und es klappte alles wunderbar“, erklärte Akai.

„Und eigentlich blieb sie hier. Ich verstehe, Sie hatten versucht eine gelinkte Flucht zu machen, damit die Organisation in den Staaten oder wo anders nach ihr sucht, obwohl sie hier ist. Ein gewiefter Plan“, nickte der Kleine. „Hat die Sache nun auch etwas mit Kir zu tun?“

„Nein, ganz im Gegenteil. Vermouth rief an“, fing der Agent an.

„Was wollte sie?“, wollte der Kleine sofort wissen. „Geht es um die Organisation? Hat sie Sie gewarnt?“, kam direkt danach.

„Sie will aus der Organisation heraus und hat mir Shiho als Deal angeboten“, sprach der Agent.

„Sie hat was?“, Shinichis Augen weiteten sich. Das konnte er gerade kaum glauben, aber wenn es tatsächlich wahr war, dann war Shiho bald draußen. „Das ist gut, auch wenn es irgendwie nach Menschenhandel aussieht“, warf er ein.

„Noch ist daran nichts gut. Shiho hat nach der Einnahme des Gegenmittels ihre Erinnerungen verloren und arbeitet nun schon seit einiger Zeit für Gin und die Organisation. Sie haben sie wieder in Griff und scheinbar stellt sie auch keine Fragen. Unser Treffen sollte erst in einigen Stunden sein, damit sie Zeit hat, Shiho zu holen und davon zu überzeugen, dass sie mit kommen soll“, entgegnete der Agent.

„Und warum treffen Sie sich jetzt mit ihr? Wenn es erst in paar Stunden ist, sind wir viel zu früh.“

„Sind wir nicht. Sie fuhr sie an und will sich nun treffen, solange Shiho bewusstlos ist“, sprach Shuichi.

„Sie wurde angefahren und ist bewusstlos?“, der Junge schluckte. Er hoffte, dass es nichts Schlimmes war.

„Deswegen fahren wir auch jetzt zum Treffpunkt und holen uns das Mädchen“, nickte der Agent und trat weiter auf das Gas.
 

Vermouth blickte, ein wenig nervös, in den Spiegel des Wagens. Sie war erleichtert, als sie den Chevrolet sah und stieg aus.

„Du bleibst im Wagen“, sagte Akai zu Shinichi und stieg aus. „Da bin ich.“

„Ich bin nicht blind“, meinte die Frau und sah in ihren Wagen. „Sie ist drin.“

„Ist sie bisher wieder zu sich gekommen?“, fragte der Agent nach.

„Nein, kein einziges Mal“, sprach Chris.

„Verstehe“, nickte er und ging an die Tür.

„Halt, was ist mit dem Deal?“, wollte sie wissen.

„Keine Sorge, den halte ich ein. Komm morgen bei mir vorbei, dann reden wir“, sagte er und öffnete die Tür, die Vermouth zwischenzeitlich wieder entriegelt hat. Mit einem Ruck hob er das Mädchen auf den Arm und machte sich auf den Weg zum Chevrolet. Zwar hatte er eigentlich keinen Platz für eine weitere Person, aber da sie nur lag, konnte sie von Shinichi gehalten werden.
 

„Lass mich runter“, schrie sie Akai mitten ins Ohr. Im nächsten Moment sprang sie runter und lief los.

„Was zum...“, der Agent war überrascht und sogar ein wenig schockiert. Sie war wach und er hatte es nicht gemerkt, ein Fehler, den er sicher nicht noch einmal machen würde. Auch er lief nun.

„Lass mich in Ruhe“, rief Shiho, während sie weiter lief. Sie blickte zu Akai nach hinten, die Angst packte sie, weil er ihr folgte. Das Mädchen wusste nicht, wie lange sie brauchen würde, um ihm zu entkommen und ob sie das je schaffen würde. Sie wollte ihr Bestes geben, aber scheinbar war dieses nicht gut genug.

„Bleib stehen. Ich tu dir nichts“, kam es von dem Agenten.

„Nein“, sie wollte nicht und lief weiter. Dann stolperte sie über eine Baumwurzel und fiel zu Boden. Ihr Knöchel tat nun weh und sie konnte gerade noch so aufstehen.

„Shiho bleib stehen“, rief nun auch Shinichi. Ebenso wie Akai lief er aus dem Wagen heraus und ihr nach. „Bitte“, bat er sie. Shinichi konnte schon ahnen, dass es nichts bringen würde. Gedächtnisverlust war nicht gerade eine kleine Lapallie, er wusste noch genau, wie es damals bei Ran war. Das Mädchen wusste gar nichts mehr und man konnte nur Mutmaßen, wann sie die Erinnerungen wieder bekäme. Bei Shiho war es nun nicht anders, genau wie bei seiner Jugendfreundin wurde die Amnesie scheinbar schockbedingt ausgelöst und konnte nur von alleine wieder verschwinden.
 

Shiho blieb für einen Moment stehen. Die Stimme, die gerade nach ihr gerufen hatte, war so vertraut. Sie kannte sie, konnte diese aber noch nicht zu ordnen. Als die Person schließlich neben Akai auftauchte, schluckte das Mädchen. Sie trat einige Schritte zurück und fiel nach hinten, wo sie einen kleinen Berg runter kullerte. Es war nichts schlimmes, nur wenige Meter.

„Shiho“, schrie Shinichi und lief den kleinen Berg nach unten, wo er neben dem Mädchen landete. Allerdings hatte er Glück und konnte stehen, anders als sie, die lag. Er ging zu ihr und kniete sich nach unten, ehe er die Hand auf ihren Rücken legte. „Shiho bitte...du kannst mir vertrauen“, murmelte der Junge.

„Nein, geh weg, geh weg“, sie hielt sich den Kopf und wollte gar nichts mehr hören.

„Ich weiß, du hast sehr viel durch gemacht, aber wir sind Freunde und Freunde lassen sich nicht allein. Ich hab dir versprochen, immer auf dich aufzupassen. Es tut mir Leid, dass ich das nicht tun konnte, du musst mich hassen, aber vielleicht kannst du mir auch irgendwann diesen Fehler verzeihen“, sagte er.

„F...Freunde?“, nuschelte das Mädchen. Shiho blickte nach oben und sah in seine glasklaren Augen. Sie spürte, wie sie langsam in diesen versank je länger sie rein blickte.

„Ja“, nickte er. „Und ich verspreche dir auch, wir bekommen das mit deinen Erinnerungen wieder hin. Egal wie lange es dauern wird, ich werde bei dir sein“, versprach er ebenso.

„Sh...hinichi...“, murmelte sie.

„Du weißt wieder wer ich bin?“, fragte der Junge.

„Ja...der Sturz...es war so...Gin war...“, stammelte sie. Im nächsten Augenblick klammerte sich das Mädchen an den Jungen und weinte los.

„Jetzt wird alles wieder gut. Du bist nicht mehr bei ihnen. Du bist wieder frei“, lächelte Shinichi.

„Ich hatte solche Angst“, kam es von Shiho leise. Sie zitterte leicht und versuchte dieses los zu werden, in dem sie von Shinichi ganz fest im Arm gehalten wurde. Shiho erinnerte sich daran, was sie wieder in der Organisation machen musste, die ganze Arbeit ohne zu Fragen warum. Es war schrecklich und sie wurde genau, wie beim letzten Mal, in eine Richtung gedrängt, die sie für die Richtige annahm.

„Ich weiß, jetzt passiert es nicht noch einmal. Ich werd besser auf dich aufpassen, ich versprech es. Ich lass nicht mehr zu, dass dich Gin bekommt, ich werd bei dir“, sagte Shinichi.

„Du konntest doch nichts tun“, wimmerte sie.

„Ich hätte dich nicht alleine im Labor lassen dürfen. Und als Gin dich hatte, war ich viel zu spät, ihr wart über der Brücke und mein Skateboard kam da nicht mit“, murmelte er.

„Du bist mir nach?“, fragte Shiho.

„Aber natürlich. Wir sind doch Freunde“, nickte der Detektiv und lächelte leicht. „Ich lass dich nicht im Stich, egal wer dir das einredet, es ist nicht wahr.“

„Ich weiß“, murmelte sie und hielt sich an ihm fest. „Wir sind Freunde und werden es auch immer sein, egal was passiert“, nickte das Mädchen.

„Genau, du hast es erfasst“, der Junge lächelte und überlegte, was sie nun machen sollten. Es wäre wirklich besser, würden sie zurück fahren, immerhin, war der Professor aus dem Gröbsten heraus und würde sich sicher freuen. „Meinst du, wir können schon wieder zurück gehen?“, wollte er wissen.

Freund oder Feind Teil III

Hallöchen,

ich bins mal wieder. Wer hätte es gedacht xD. Ich will auch nicht lange rumschwaffeln.

Heute ist der letzte Tag, an dem man für den FF Emmy voten kann und irgendwie bin ich schon auf das Ergebnis sehr gespannt. http://goldener-bund.de/FFE/index.php?option=com_artforms&formid=21&Itemid=117 Ich würde mich über eine Stimme von euch sehr freuen, da der FF in der Kategorie 'Bester Erzählstil' nominiert wurde.
 

Ach ja, was ich noch sagen wollte. Ich werde es wohl nächste Woche nicht schaffen ein Kapitel hoch zu laden, die Uni stresst momentan und ich muss mehr lernen und die Protokolle schreiben, deswegen pausiert Kapitel 16. Aber keine Sorge, heute gibt es das 15. Kapitel.
 

Ach ja, noch was. Ich würde mich über rege Teilnahme an der Umfrage freuen, da ich gern auf eure Wünsche eingehen will, was diese FF angeht.
 

Also viel Spaß beim Lesen.

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„Ich denke schon“, murmelte Shiho leise. Sie wusste nicht, ob sie in der Lage war zu gehen oder nicht, dennoch war es einen Versuch Wert. Das junge Mädchen blickte den Oberschüler an, schlagartig wurde ihr wieder bewusst, welche Gefühle sie für ihn hegte und auch, dass er diese nie erwiderte. Innerlich seufzte sie. Nun wäre es doch gut, hätte sie keine Erinnerungen mehr, dann wäre auch der Schmerz und das Hoffen der aufkommenden Gefühle nicht in unerreichbare Nähe gerückt. Sie wusste nicht, was sie wollte. Zur Organisation gehören auf gar keinen Fall, aber in Shinichis Nähe konnte sie auch nicht sein, nicht jetzt.

„Was hast du?“, fragte der Oberschüler besorgt nach. Sein Blick zeigte eine nachdenkliche Miene und auch, dass er sich freute, dass sie wusste, wer er war.

„Gar nichts“, winkte Shiho leise ab. Ihr Blick senkte sich auf den Boden, man konnte die Traurigkeit sehen, die ihre Augen umspielte.

„Das stimmt sicher nicht. Ich kann es sehen. Also was hast du?“, wollte er erneut wissen. Shinichi ging einige Schritte auf die junge Forscherin zu.

Shiho versuchte ihm auszuweichen. Sie schluckte und blickte kurz zu ihm, ehe sie dann den Agenten sah, der gespannt zu schaute, wie sich die ganze Situation entwickelte.

„Shiho? Was ist mit dir?“, Shinichi wusste nicht, was sie hatte. Von einem auf den nächsten Moment war sie normal, dann war sie wieder verändert und dann schwieg sie. Das Mädchen war wirklich ein Mysterium und das schon von Anfang an. Shinichi schmunzelte leicht, als er an die Anfänge zurück dachte, wie er Ai nicht mochte, sie leicht beschimpfte und sie nur bei sich aufnahm, damit sie keine Gefahr für ihn darstellte. Doch bald hatte sich das alles geändert, das Mädchen zeigte ihm, was sie fühlte, zumindest dann, wenn es um ihre ältere Schwester ging, sonst war sie wie ein Eisblock, der selbst in der Sonne nicht schmelzen wollte, doch hin und wieder hatten sie Glück und konnten in ihre Seele schauen.

„Was macht er hier?“, wollte sie wissen. Es sollte mehr eine Ablenkung sein, ein kleiner Trick, damit er nicht mehr nach ihr fragen würde. Shiho wusste nicht, wie lange sie die Fassade aufrecht erhalten konnte, ehe er von ihren Gefühlen erfuhr. Tag für Tag wurde es immer schwerer, da er doch fast pausenlos in ihrer Nähe war. Und die kleinen Neckerein gehörten immer dazu, um ihm zu zeigen, wie wichtig er doch für sie war. Sie wusste schon gar nicht, wie es sein würde, wenn sie sich nicht mehr sehen konnten oder gar, wenn sie es nicht mehr wollten.
 

Wieder bekam sie diese Angst, die Angst vor dem Alleine sein. Shinichi war groß, sie war groß. Beide waren wieder in ihren alten Körpern, dank des Gegenmittels. Sie waren wieder sie selber und das hieß, dass er die Wissenschaftlerin nicht mehr brauchte. Es war vorbei gewesen, nur noch die Organisation war vor Ort, aber die würde und müsste er alleine bekämpfen. Shiho wusste, was dies hieß. Vom heutigen Tag an, wäre sie wieder alleine, einsam und ohne Familie. Sie schluckte bei diesem Gedanken. Auch dachte sie an den Professor, der sich so lieb um sie kümmerte und immer da war, egal wie schlecht es ihr ging. Ein Schauer lief über ihren Rücken und ein mulmiges Gefühl breitete sich in ihrer Magengegend aus. Selbst den Professor hatte sie dank ihrer Amnesie vergessen, wusste aber noch, wie die Männer in Schwarz in das Labor eindrangen. „W...was ist mit...dem Professor...?“, fragte Shiho leise und fast wimmernd nach. Nun betete sie innerlich zu Gott, er sollte etwas Tun, auch wenn es dafür schon lange zu spät war, alles war geschehen, während sie wieder in der Organisation war und dort lebte. „Sh...inichi sag mir sofort, was mit dem Professor ist“, brachte sie, mit sich selber ringend heraus.
 

Shinichi blickte nach oben, wo Akai stand und der Situation zu sah. Er runzelte die Stirn und seufzte auf. Musste er nun noch dem Mädchen erklären, dass der Agent auf ihrer Seite stand? Shinichi senkte wieder den Kopf und blickte Shiho an. „Er hat dich gefunden, sozusagen. Ich kann dir nachher alles erklären, dann verstehst du es auch“, fügte er hinzu. Er hoffte, dass es ihr reichte und das sie nicht noch viel ausführlicher wissen wollte, wie Shuichi darauf kam, sie hier zu suchen. „Bitte hab keine Angst, was Akai angeht, er ist wirklich auf unserer Seite“, versuchte der Oberschüler sie zu überzeugen. Es würde sicherlich scher werden, wenn sie wieder anfing ihm nicht zu vertrauen, aber irgendwie musste es gehen. Shinichi hoffte, dass sie es schaffen würden, gemeinsam.

Der junge Oberschüler runzelte die Stirn, nachdem die Wissenschaftlerin noch nach dem Professor fragte. Sollte er ihr, in ihrer Lage noch die Wahrheit sagen oder lieber schweigen?

„Nun sag schon. Was ist mit Professor Agasa“, wollte sie erneut wissen. Es ließ ihr keine Ruhe und das der Schüler nun nicht darauf antwortete, war für sie ein schlechtes Zeichen, ein sehr schlechtes Zeichen. Mit einem Mal veränderte sich Shihos gesamter Gesichtsausdruck, sie war schockiert und schien nur noch daran zu denken. Die junge Frau wusste nun wieder, zu was die Organisation fähig war und auch, dass der Professor eigentlich keine Chance hatte. Und Shinichi schwieg sich darüber aus. Der Gesichtsausdruck sprach Bände, sie konnte nicht anders, und legte die Hand an ihren Mund. So sehr hoffte sie, dass nichts geschehen war, dass sie sich das alles nur einbildete, aber konnte es sein? Die Organisation arbeitete gründlich und sicher würde sie auch nicht zu lassen, dass irgendwer am Leben blieb. Langsam bildeten sich Tränen auf ihrem Gesicht.

Sie weinte, sie konnte weinen. Bislang tat sie es nur, nachdem ihre Schwester starb, und die Tage danach, nach ihrem Tod, dann schien es aber so, als hätte sie das Weinen verlernt. Sie wollte es nicht mehr, einfach keine Schwäche mehr zeigen. „Bitte nicht“, murmelte sie leise, während der Fluss nun von alleine lief.
 

„Shiho....“, gab der Detektiv von sich und nahm sie im nächsten Moment in den Arm. „Schh....du musst nicht weinen“, versuchte er sie zu beruhigen. „Dem Professor geht es gut, wirklich. Er wurde zwar schwer verletzt, aber die Ärzte haben es geschafft, er ist schon wieder aus dem Gröbsten heraus und auch aufgewacht. Ich hab mit ihm gesprochen“, entgegnete er.

„Er ist wach? Er ist noch am Leben?“, stammelte das Mädchen. Auch wenn es eine gute Nachricht war, sie drückte sich an den Oberschüler und hielt sich fest, so fest, dass er zwar noch Luft bekam, aber immer wieder fürchten musste, dass sie weiter zu drückte.

„Ja, natürlich“, nickte Shinichi. „Der Professor ist zäh. Er hat bestimmt nur daran gedacht, dass du bei der Organisation bist und sicher hat er nur deswegen durchgehalten, um dich bald wieder zu sehen“, fügte er hinzu.

Die junge Wissenschaftlerin schluchzte. Das war zu viel für sie. Agasa machte sich immer Sorgen um sie und war da gewesen und was tat sie? Sie war der Grund, der Grund allen Übels, wegen ihr passierte dies alles. Sie war Schuld. „Er wird mich hassen“, murmelte sie.

„Was? Aber warum?“, wollte Shinichi wissen.

„Ich mach immer so viel Ärger und nun wäre er fast gestorben“, schniefte sie. Der Gedanke daran war schrecklich, er war eine Qual und wenn es tatsächlich passiert worden wäre, so hätte es sie kaputt gemacht. Noch einen Menschen wollte und konnte sie nicht verlieren, es ging schon an die Psyche. Die Organisation hingegen wusste, wie sie einen Menschen richtig fertig machen konnten. Sie mussten einfach nur so weiter machen und alle Personen auslöschen, die einem Wichtig waren.

„Das stimmt doch nicht. Keiner konnte hervorsehen, was passierte“, warf der Schüler ein.

„Ich hätte es ahnen sollen. Schon an dem Tag, als wir das erste Mal in diesem Labor waren. Mir hätte es komisch vor kommen sollen. Ich hätte wissen müssen, dass das alles viel zu einfach war und dass die Organisation sicherlich ihre Finger im Spiel hat“, meinte Shiho.

„Das konnte keiner. Und du kannst doch auch nur die Organisation bemerken, wenn sie in deiner Nähe sind. Im Labor war keiner von ihnen und ich kann mir auch sehr gut vorstellen, dass sie, bis zum Tag, wo sie dich holten, keinen Fuß reinsetzten, damit du auch ja nicht auf die Idee kamst. Das ganze ließen sie über einen Strohmann abwickeln, bestimmt wusste der gar nicht, was vor sich ging und machte es einfach.“

„Oder er wusste es, weil sie ihm drohten. Und wenn die Organisation einem droht, dann macht man auch die Sachen“, seufzte sie. „Man kann der Organisation nicht entkommen, egal wie sehr man es versucht. Ich bin das beste Beispiel dafür. Ich hab mich Jahre versteckt, aber sie haben mich gefunden.“

„Und überrascht dich das?“, fragte der Schüler.

„Was?“, sie überlegte. „Irgendwie schon. Wir konnten uns Jahre verstecken ohne gefunden zu werden und dann kommen sie auf einmal. Ich hab gedacht, wenn sie auf uns aufmerksam werden, dann wäre es deine Schuld“, fügte sie hinzu.

„Meine Schuld?“, räusperte sich Shinichi. Nun blickte er sie ziemlich gehässig an. Es war wieder so richtig Haibara-typisch, dass sie ihm die Schuld an der ganzen Misere geben würde.

„Natürlich. Du standst immer in der Öffentlichkeit und ich hab dir gesagt, dass du dich zurück halten sollst, da die Organisation uns sonst entdeckt. Aber es passierte ja nichts. Ich hab schon so oft gedacht, dass es nun reichen würde, dass sie dich hätten, aber nichts. Die Organisation kam nicht darauf, dass Shinichi Kudo ein Grundschüler namens Conan Edogawa war. Es war sehr merkwürdig, ich hielt sie für schlauer. Aber nun gut. Falls es dich erleichtert, du bist nicht daran Schuld, dass wir aufgeflogen sind, was noch merkwürdiger ist, aber darüber lässt sich streiten.“

„Du bist wirklich wieder die Alte“, er seufzte und sah sie an, als wäre es ihm lieber, hätte sie keine Erinnerungen mehr.

„Na danke. Aber wenn es dir lieber ist, kannst du mir auch einen Schlag auf den Kopf verpassen und ich verlier meine Erinnerungen erneut. Würde mir nichts ausmachen. Das Leben so, war auch irgendwie besser. Ich war zwar in der Organisation, allerdings hab ich fast alle Freiheiten bekommen, ich musste zwar dauernd arbeiten, doch ich konnte auch Dinge vergessen, die passiert waren...“, nuschelte sie.

„Der Tod deiner Schwester“, gab Shinichi von sich.

„Genau. Ihr Tod war das schrecklichste, was in meinem Leben je passiert war. Ihn zu vergessen war gut, meine Gedanken waren nicht mehr um diesen und ich konnte wieder leben, auch wenn es bei ihnen war. Aber sie wussten, wie man mich beschäftigen sollte.“

„Hör auf das zu sagen“, schrie der Schülerdetektiv sie an. Er war außer sich vor Wut. „Meinst du wirklich, es ist gut, alles zu vergessen? Du hast Freunde vergessen und deine Feinde und meinst, es wäre die beste Lösung, nur um den Tod deiner Schwester zu vergessen. Das ist doch Unsinn. So etwas passiert eben im Leben eines Menschen, wir sind nicht perfekt und wir müssen damit leben, dass solche Sachen geschehen, wir können nichts dagegen tun, es ist das Schicksal. Und selbst wenn du alles vergessen willst, irgendwann musst auch du dich damit auseinandersetzen und ihren Tod verarbeiten, nur so bist du frei und kannst wieder dein ganzes Leben in vollen Zügen genießen. Ist es nicht das, was Akemi für dich wollte? Sie hat dich geliebt und ich bin mir zu 100% sicher, dass sie mit ihrem Geist hier ist und mir in allen Punkten zustimmt, sie wollte nur das Beste für dich und hat sich deswegen mit den Männern getroffen. Und wenn du nun sagst, dass es deine Schuld ist, dann stimmt das auch nicht. Natürlich sie wollte dich heraus holen, aber wie sie das tat, war ihre Entscheidung. Und ich bin mir sogar ziemlich sicher, dass sie auch mit Akais Unterstützung rechnen konnte, diese aber ablehnte, weil sie keine weiteren Menschen in die Sache hineinziehen wollte. Verstehst du das, Haibara? Es war ganz allein Akemis Entscheidung, du kannst nichts dafür, ebenso wenig kannst du das, was passiert ist, ändern. Finde dich endlich damit ab und verarbeite die ganze Sache, anstatt sie immer wieder neu aufzuwühlen“, sprach der Oberschüler leicht wütend.

„Sh...hinichi“, murmelte Shiho seinen Namen. Hätte sie nicht schon wegen dem Professor geweint, würde sie nun bitterlich weinen müssen. Er hatte Recht, er hatte so Recht mit dem, was er sagte. Trotzdem fiel es ihr schwer, sie war ihre Schwester, die letzte lebende Verwandte.

„Tut mir Leid das eben, aber es musste sein“, sagte er beschwichtigend und sah die Frau an, die sich nun an ihn klammerte und wie ein kleines Kind weinte. Der Oberschüler legte die Arme um sie und schaukelte sie ein wenig. „Es wird alles gut, ich bin bei dir“, sprach er.

„Bitte lass mich nicht allein“, murmelte Haibara leise und schmiegte sich an ihn.

„Keine Sorge, du bist nicht allein“, versuchte der Oberschüler sie zu ermutigen. Ob es helfen würde?

„Ach Shinichi“, wisperte Shiho. Sie fühlte sich wieder wie ein Kind, ein kleines Mädchen, welches beschützt werden musste.

„Ist ja schon gut“, sprach er. Da er keine andere Wahl hatte, nahm er die junge Frau kurzerhand auf den Arm und hielt sie fest. „Ich trag dich nun zurück und dann fahren wir ins Krankenhaus. Der Professor will dich sicher sehen und ich würde es auch gut finden, wenn du ihn besuchst. Er hat sich Sorgen um dich gemacht und kann nun wieder aufatmen“, erzählte Shinichi mit einem Lächeln auf den Lippen.

„Der Professor“, säuselte die junge Frau und hielt sich an ihrem Retter fest. Sie legte den Kopf an seinen Brustkorb und lauschte seinem Atem. Sie musste ein wenig lächeln, ehe ihr wieder Akai auffiel, der nun den ganzen Weg vor ging.

„Es geht ihm gut“, wiederholte sich Shinichi und folgte anschließend ihrem Blick. „Keine Sorge, er tut dir nichts. Du weißt doch, dass er auf deiner Seite ist.“ Der Oberschüler konnte gar nicht wirklich begreifen, warum Shiho Akai nun wieder als Feind sah und solche Angst vor ihm hatte.

„Ich weiß“, nuschelte sie. Sie versuchte die Gedanken zu vergessen. Auch wenn sie vorher nicht mehr wusste, wer sie war, sie hatte nicht vergessen, was passiert war. Ihr war ganz genau bewusst geworden, dass der Agent irgendwas mit Vermouth zu schaffen hatte. Shiho wollte ehrlich klingen, aber sie wusste nicht, ob er es nicht schon durchschaute, weil er sie kannte.

„Gut“, nickte Kudo und ging weiter. „Du wirst bei ihm mit fahren, ich nehm mir ein Taxi ins Krankenhaus oder werd mich nett mit Vermouth unterhalten“, fügte er hinzu.

„Was? Nein. Warum willst du das machen?“, wollte die Frau wissen. „Sie wird dir sowieso nicht die Wahrheit sagen. Sie ist eine falsche Schlange und tut nur alles, um ihre eigene Haut zu retten. Die Menschen sind ihr egal“, zischte Shiho und zappelte dabei ein wenig.

„Shiho...ruhig, ich weiß worauf ich mich einlasse. Und ich hab nur gesagt, dass ich es vielleicht tue, das heißt nicht, dass dies auch wirklich geschieht. Mach dir keine Sorgen um mich, ich bin sicher, dass sie mir nichts tun wird und vielleicht die Wahrheit sagt“, warf er ein, während er sie fester im Arm hielt. „Außerdem bist du wegen ihr, hier. Sie hat also auch was Gutes getan“, meinte Shinichi.

„Das hat nichts zu sagen. Sie wollte mich ausliefern, um sich freizukaufen“, knurrte die Wissenschaftlerin wütend.

„Vergiss das doch. Selbst wenn es der Grund war, du bist wieder draußen aus der Organisation und bei uns, bei deinen Freunden“, sprach Shinichi. „Du solltest dich darauf konzentrieren und nicht darauf, dass Vermouth sich damit ein schönes Leben machen wollte.“

„Das geht nicht. Die Organisation wird nie aus meinem Leben verschwinden“, seufzte sie.

„Das verlange ich doch auch nicht. Du kannst sie nur hin und wieder verdrängen. Dann lebst auch du viel ruhiger“, warf Shinichi ein.

„Und was dann? Dann passiert wieder das Gleiche. Nein, Danke, ich werde mich nur noch auf sie konzentrieren, dann kann ich davon ausgehen, dass sie mich diesmal nicht wieder überraschen werden“, meinte Shiho.

„Du kannst aber nicht alles planen. Es passieren eben Dinge, die unvorhergesehen kommen“, sprach der Oberschüler seufzend. Es waren wirklich sehr viele Dinge geschehen, Dinge, die er alle nicht mehr rückgängig machen konnte.

„Das werden wir ja noch sehen“, sagte die junge Frau. Es schien schon so, als hätte sie einen Plan, wie sie alles machen sollte.

„So wie ich dich kenne, bringt es auch nichts, wenn ich nun versuchen werde, dich abzuhalten. Du hast deinen eigenen Dickkopf und daran kann ich auch nichts ändern“, entgegnete der Detektiv.

„Genau so wie du“, grinste Shiho leicht bei dem Gedanken, dass er sie nicht aufhalten kann.

„Wir sind uns relativ ähnlich, wenn du es zugeben willst“, murmelte Shinichi. Es war ihm schon früher aufgefallen, aber damals war die Unterscheidung immer noch groß genug, um zu sagen, dass sie zwei unterschiedliche Persönlichkeiten waren. Heute konnte er ganz deutlich sagen, dass sie sich sehr aneinander angepasst hatten.
 

„Ich störe ja nur ungern“, fing der junge FBI Agent an. „Aber wenn ihr so weiter geht, dann läuft ihr zu Fuß zurück“, fügte er an. Shuichi stand schon bei seinem Wagen, er lehnte sich an diesen und blickte immer wieder zu Shinichi und Shiho. Dabei musste er kurz schmunzeln, vor allem, als der junge Oberschüler einfach weiter lief, wobei sein Chevrolet C-1500 da stand. Sie liefen einfach an seinem geliebten Wagen vorbei...

„Wie?“, Shinichi blickte sich um, er schaute nach hinten und nach vorne. „Oh....das war ein Versehen“, gab er von sich.

„Komm zurück und steigt ein“, es war schon eine Besonderheit, wenn Shuichi einem erlaubte, mit in seinem Wagen zu fahren, nicht viele hatten dieses Privileg bekommen und mussten es sich erst erlauben...oder aber ihn so sehr nerven, dass er es schon freiwillig machte, nur um diese Person los zu werden.

„Ich will nicht“, murmelte Shiho und hielt sich noch stärker an Shinichi an, als sie es zuvor getan hatte.

„Mhmm“, kam es von Shinichi. Er überlegte und blickte auf die junge Frau nach unten. „Sagen Sie, Akai. Wie weit sind wir vom Krankenhaus entfernt?“, fragte er nach.

„So um die fünfzehn Kilometer“, sprach Shuichi. „Mit dem Wagen dauert es nicht lange. So um die fünfzehn bis zwanzig Minuten“, fügte er hinzu. Er log, bei seinem Fahrstil, würde es sicherlich nicht so lange dauern, was auch Shinichi erkannte, immerhin erlebte er es schon ziemlich oft live mit und wusste, wie schnell so eine Fahrt mit dem Agenten dauern konnte.

„Fünfzehn Minuten?“, er hob die Augenbraue.

„Gut, maximal zehn.“

„Dachte ich es mir doch“, der Oberschüler konnte nun sein grinsen nicht mehr verbergen.

„Also? Was ist nun?“, fragte Akai nach. Er sah ziemlich schlecht gelaunt aus, weil sich alles so sehr hinzog und er immer nur warten musste.

„Es ist ja nicht weit. Sie können doch schon vor fahren, und im Krankenhaus Bescheid sagen, dass wir da sind. Ich möchte, dass ein Arzt Shiho untersucht. Man weiß ja nie, was die Organisation getan hat. Wir werden in der Zwischenzeit zu Fuß gehen. Die Luft tut ihr sicher gut, so verstört, wie sie gerade ist“, erklärte der Junge.

„Das ist nicht dein Ernst“, warf Akai ein. Sollte er nun umsonst hier her gefahren sein? Das passte ihm ja gar nicht. „Also gut, dann kümmer ich mich um Vermouth“, grinste er und sah zu ihrem Wagen.
 

Vermouth saß, schon fast apathisch, da. Sie rührte sich nicht mehr und es war ihr auch egal, was mit Shiho passierte. Erst als sie Shinichi sah, konnte sie lächeln, es ging ihrem 'Cool Guy' gut und er war nun wieder er selber. Es war ein sehr gutes Zeichen, allerdings konnte und wollte sie ihm nicht näher kommen. Das alles hatte die Organisation aus ihr gemacht. Auch wenn sie jung war, so war sie im Herzen eigentlich eine alte und verbitterte Frau. Sie seufzte und steckte sich eine Zigarette an, die sie in ihrem Wagen rauchte.

Sobald die Unterhaltung auf sie fiel, blickte sie schon fast automatisch auf Akai und den Rest der Truppe, der weiter weg war. Sie konnte sich schon denken, was er vor hatte, nachdem er sie so anblickte. Und genau darauf hatte sie keine Lust, auch wenn es irgendwie zur Abmachung gehörte.

Chris startete schnell den Motor des Wagens, sie war noch nicht angeschnallt, aber diese kleine Nebensache konnte sie fürs erste vergessen. Mit dem rechten Bein trat sie, so schnell wie es nur ging, auf das Gaspedal, löste nebenbei die Kupplung und fuhr gerade aus. Sie wollte regelrecht von hier verschwinden und beschleunigte in Windeseile. Es tat ihr nicht Leid, dass sie nun verschwunden war. Sie wollte Ruhe haben und sich nicht den ganzen Fragen stellen müssen, auch wenn sie Akai nur eine Frage gab, sie wusste, dass es diese in sich haben würde.
 

„Sie fährt weg“, murmelte Shinichi, als er dieses 'Spektakel' mit erlebte.

Shuichi ballte die Hand zu einer Faust, dennoch stieg er nicht in den Wagen und fuhr ihr auch nicht nach. Er war wütend, weil sie ihre Abmachung brach, auch wenn er es gar nicht anders von ihr erwartete.

„Wollen Sie ihr nicht nach?“, fragte Shinichi.

„Nein. Sie kommt nicht weit“, nun legte sich wieder ein Grinsen auf seine Lippen. Er hatte sich ihr Nummernschild gemerkt und würde so sicherlich mehr über ihren Wagen heraus finden, als sie dachte. Außerdem kannte er sie. Sie würde sich nicht ewig verstecken können, irgendwann brauchte sie ihren Ruhm und musste im Rampenlicht stehen, irgendwann würde sie sich schon alleine melden, wenn sie nicht weiter kam. Er machte sich da keine Sorgen. Es war nicht schwer, eine Nicht-Japanerin in Japan zu finden. Auch wenn sie sich verkleidete, so war das FBI schon sehr geübt darin, sie zu entmaskieren. Sie würden es schaffen und wenn sie das Land verlassen wollte, würde sie sich irgendwann ausweisen müssen. Akai grinste, da sie, sobald eine Chris Vineyard am Flughafen oder an der Grenze wäre, das FBI sofort alles mit bekam und sie bald finden würde. Und selbst wenn sie eine neue Identität annahm, so brauchte sie Ausweise, um endgültig in Ruhe leben zu können. Es war genau dieser Umstand, der dafür sorgte, dass sie bald ihre alten Kontakte wieder aufleben lassen würde, was wieder zu einem Zuschlag führte.

„Meinen Sie?“, wollte der Schüler irritiert wissen. Er konnte sich gar nicht vorstellen, dass es dem FBI egal war, ob sie nun die Schauspielerin hatten oder nicht. Sie war eine Verbrecherin und sollte eigentlich auch wie eine behandelt werden, dabei fragte er sich schon, welchen Plan der Agent verfolgte.

„Mach dir keine Sorgen darüber. Lass dies mal die Sorge des FBIs sein“, kam es von Akai. In seiner Stimme lag diese Vertrautheit und diese Stärke, er war sich ziemlich sicher, dass alles am Ende gut gehen würde. Aber konnte es stimmen? Es war schon so viel passiert und sie hatten es nie so wirklich geschafft. Immer gab es nur kleine Siege, aber auf den ganz Großen, mussten sie weiterhin hoffen.

„Wie Sie meinen. Wir sollten uns langsam auf den Weg machen“, schlug der Oberschüler vor.

„Gut“, nickte Akai. Er sah es schon vor sich, ein Oberschüler und eine Wissenschaftlerin schlenderten über die Straßen zum Krankenhaus, natürlich im langsamen Schneckentempo, sodass es noch extra lange dauerte.

„Wir sehen uns dann am Krankenhaus“, sprach Shinichi.

„Das kannst du dir abschminken. Auch wenn ihr nicht einsteigt, muss ich trotzdem ein Auge auf euch haben“, murrte der Agent. „Ich fahr hinter euch.“ Nun war der Tag also gekommen, der Tag, an welchem sein geliebter Wagen mit weniger als Schritttempo über die Straßen fuhr. Es war eine Qual für Akai, aber was machte man nicht alles für den Job. Der Agent seufzte, als er aufstieg. „Tut mir Leid“, murmelte er zu seinem Wagen, ehe er los fuhr. Anfangs wollte er noch Gas geben, zügelte sich aber selber, wieder das Pedal los zu lassen.
 

„Das wird schwer für ihn“, nuschelte Haibara, die nun leicht an ihn gekuschelt war.

„Das überlebt er schon“, gab Shinichi von sich. Er schmunzelte leicht, es war wirklich ein sehr merkwürdiger Anblick, wenn Akai so langsam hinter ihnen her fuhr. Man konnte das Rollen des Wagens zwar nicht wirklich hören, merkte aber immer wieder, wie er im Hintergrund war. Der Chevrolet war einfach viel zu groß, als das er übersehen werden konnte.

„Meinst du? Ich will nicht an seiner Langeweile Schuld sein“, murmelte die junge Frau, wobei es ihr eigentlich egal war, ob das passieren würde oder nicht. Er war nicht gerade eine Person, die sie mochte, früher schon, aber seit dem alles passierte, konnte sie sich einfach nicht mehr mit ihm anfreunden. Sie sprachen zwar wie ganz normale Menschen miteinander, aber eine größere Bindung war da nicht zu sehen.

„Akai weiß schon, was er tun soll und was nicht. Mach dir wegen ihm keine Sorgen“, sprach der Oberschüler. Er lächelte ein wenig, sie war schon fast wieder das Mädchen, welches sie vor dem Vorfall war.

„Sag mal Kudo, wieso bist du eigentlich wieder du?“, sie hob die Augenbraue und wartete nun darauf, was der Oberschüler sagte. Sie hatte es die ganze Zeit über gar nicht so wahr genommen, aber je länger sie gingen, desto mehr viel es ihr wieder auf.

„Das fragst du nun?“, ein Grinsen legte sich auf seine Lippen. Shiho konnte wirklich erstaunlich sein. Da war er die ganze Zeit über bei ihr und kümmerte sich um das Mädchen und sie bemerkte gar nicht, dass er wieder er selbst war, oder aber, sie nahm es als selbstverständlich ein.

„Ja, es ist mir erst nun richtig aufgefallen“, nickte die Wissenschaftlerin, was schließlich auch der Wahrheit entsprach. Wahrscheinlich war es ein Fehler, ihn erst nun darauf anzusprechen, aber was sollte sie machen? Die ganze Zeit über war sie mehr auf sich fixiert, als auf Andere und es fühlte sich einfach so gut an, als Shinichi sie tröstete. Es war einfach so geborgen und sie fühlte sich, als hätte der Oberschüler das schon immer so getan.

„Ich hab das Gegenmittel genommen. Anders wäre ich ja wohl nicht wieder ich selber“, erklärte Shinichi.

„Das hab ich mir auch schon selber gedacht. Aber woher hattest du es? Es gab nur ein Gegenmittel und das hab ich...ich hab es vernichtet, als ich im Labor war“, sie war sich ganz sicher, dass sie es vernichtet hatte und dachte noch einmal darüber nach. „Ja, ich habs vernichtet, ehe Gin das Labor stürmte. Es gab nur eine Pille, die hat er mir aber selber verabreicht. Deswegen wurde ich groß“, entgegnete Shiho. Sie erinnerte sich nun wieder daran, sogar mehr als das. Nur damit er nie groß werden würde, vernichtete sie das Gegenmittel und was war passiert? Er war groß.

„Wahrscheinlich war es gut von dir, das Mittel zu vernichten, ehe es der Organisation in die Hände fallen konnte“, meinte der Junge. „Du hast sie also doch vorher schon bemerkt“, schlussfolgerte er aus diesem.

„Nein, hab ich nicht“, es war Zeit die Wahrheit zu sagen. „Ich habs von mir aus selber zerstört. Das Gegenmittel hätte uns nicht glücklich gemacht. Es hätte eigentlich nichts an unserer Situation geändert und als Kind kannst du mir weniger Schaden“, fügte die Frau hinzu. Es war ja nicht einmal gelogen, nur hörte es sich so an, als würde sie alles auf die Organisation beziehen und nicht auf ihr eigentliches Leben.

„Du hast was?“, sein Gesicht wurde kreidebleich. „Weißt du eigentlich, was das bedeutet hätte? Wir wären nie wieder wir selber geworden“, meckerte der Schüler herum. Es war eine Vorstellung, die er hasste. Er selber wollte nie für immer ein Kind sein, glaubte die ganze Zeit über an ein Gegenmittel und was war dann? Haibara vernichtete es einfach.

„Ich hab ja nicht gesagt, dass ich nie eines herstellen werde. Es war nur zum gegebenen Zeitpunkt eine schlechte Idee. Es hätte uns rein gar nichts gebracht. Wir stünden immer noch an der gleichen Stelle. Und dass die Organisation uns nun gefunden hat, ist einfach Pech. Zu dem Zeitpunkt konnte ich es doch gar nicht wissen“, warf Shiho ein.

„Trotzdem. Du hättest es nicht vernichten dürfen. Weißt du nicht mehr, wie lange du danach geforscht hast? Du sagtest doch immer, dass man die Rezeptur eines solchen Mittels nicht im Kopf weiß, es hätte wieder Jahre gedauert, ehe du soweit gekommen wärst“, meinte Shinichi.

„Hätte es nicht. Deswegen hab ich mir ja auch eine der Pillen da gelassen, damit ich die Neuen schnell herstellen kann, wenn wir sie brauchen“, entgegnete die Frau.

„Das ist Unsinn was da du da redest und das weißt du auch“, zischte der Oberschüler. „Du hast absichtlich ein Gegenmittel vernichtet, wo du doch weißt, wie sehr ich es mir wünsche. Ich dachte, du vertraust mir, dann wüsstest du, dass ich uns nie in Gefahr gebracht hätte“, fügte er hinzu.

„Natürlich weiß ich das. Aber man kann nie wissen und es war meine Entscheidung und nicht deine.“

„Es ist aber mein Körper und mein Leben, ich kann für mich selber entscheiden. Da brauch ich keine verbitterte Wissenschaftlerin, die sich in alles einmischt, nur weil sie meint, es wäre das Beste. Ich kann ganz gut alleine auf mich aufpassen“, sagte er vehement.

„Ja sicher“, Shiho rollte mit den Augen. „Deswegen konnten die Männer dich auch überwältigen und dir das Gift einflössen. Sehr gut, wie du auf dich selber aufpassen kannst.“

„Das war nur einmal. Ich bin vorsichtiger geworden. Und solche Sachen passieren nicht noch einmal“, warf der Oberschüler ein.

„Ach? Wirklich nicht?“, sie hatte ein leichtes Grinsen auf den Lippen gehabt, so als ob sie irgendwas wusste, was er nicht tat.

„Ganz genau. Ich lass mich nicht erneut von ihnen so sehr in die Enge treiben“, nickte der Oberschüler. Sein griff um die junge Frau wurde nun fester. Er kannte sie gut, so gut, um zu sagen, dass sie irgendwann in der nächsten Zeit, von seinen Armen wollte, um selber zu gehen. Aber dafür war sie, in seinen Augen, noch viel zu schwach, weswegen er sie trug. Er würde sie nur runterlassen, würde sie bei Akai mit fahren wollen, aber das wäre ja der seltenste Fall, den er je erleben würde.

„Natürlich. Das ist dir ja nur einmal passiert“, gab Shiho von sich und lachte leicht auf. „Du machst das doch dauernd.“

„Das ist nicht wahr“, meinte Shinichi vehement. „Sag mir doch eine Begebenheit, wo ich mich von ihnen in die Enge treiben ließ“, forderte er sie auf und grinste dabei.

Rückkehr

Hallöchen,

so sehen wir uns wieder. An dieser Stelle wollte ich euch mal kurz auf die Umfrage aufmerksam machen. Ich würde mich freuen, wenn ihr abstimmen würdet, da ihr nur so, den Ausgang der FF noch mitbestimmen könnt.

Joa und sonst...ich bin momentan im Unistress, das Praktikum geht bald zu Ende und ab dem 17.07 sind die ersten Prüfungen. Deswegen kam ich auch nicht dazu, weiter an PP zu schreiben. Ich hoffe, ihr könnt es noch verschmerzen und verzeiht mir. Ich werde aber zum Ende der Umfrage noch ein Kapitel hochladen, in welchem ich euch das Ergebnis mitteile und euch auch sage, wie ich es letzten Endes ausgewertet hab.

Und ansonsten kann ich nur noch eines sagen. Viel Spaß beim Lesen.
 

__________

„Du willst wissen, wann du dich von ihnen in die Enge treiben ließt?“, fragte Shiho wiederholend.

„Das sagte ich doch“, nun war der Oberschüler gespannt, ob ihr da noch was einfallen würde, wenn sie schon so große Töne spuckte.

„Das ist ganz einfach. Mir fallen sogar zwei Dinge ein“, die junge Wissenschaftlerin grinste bei diesem Gedanken. Ihr fielen auch sofort die zwei Sachen ein, die sie meinte und in ihren Erinnerungen ging sie beide Begebenheiten noch einmal durch.

„Du bluffst doch nur“, meinte Shinichi.

„Tu ich nicht. Ich kann dir ganz genau sagen, wann es war“, fing die Frau an.
 

Akai, der noch immer in seinem Wagen saß, seufzte auf. Das alles ging ihm viel zu langsam, so langsam, dass er schon das Radio anschaltete und sich ablenken ließ. Von dem Gespräch, was die Beiden führten, bekam er über das Earpiece alles mit. Er war doch kein Dummkopf und als er die Kleidung für Shinichi holte, was mehr eine Ablenkung war, befestigte er einen netten kleinen Sender an einem der Manschetten. Er war so klein, dass er nicht gleich gesehen werden konnte. Nur ein geübtes Auge würde dies schaffen. Akai grinste leicht, als er alles mit bekam, aber dennoch konnte ihn nichts davon ablenken, dass sein Wagen so langsam fahren musste.
 

„Gut, dann komm, sag schon. Ich möchte es nun wissen“, sprach Shinichi. Natürlich dachte er nicht an die vielen Fehlschläge, die es in seinem Leben gab.

„Das erste Mal war im Tropical Land. Du hast zwei Männer bei einer Geldübergabe beobachtet, während sich die dritte Person an dich schlich. Unglücklicherweise war es Gin, der dich niederschlug und umbringen wollte. Da er aber wusste, dass überall noch Polizei war, musste er dir das APTX 4869 geben. Das war das erste Mal, dass du von ihnen in die Enge getrieben worden bist. Und das zweite Mal war im Winter. Du hast heraus gefunden, wo der Programmierer Itakura seine Waldhütte hatte und hast dich, nach einem Anruf von Wodka mit diesem getroffen“, erzählte Haibara. „Dort trieben sie dich wieder in die Enge, wenn ich mich richtig erinnere, musstest du dich in einem der kleinen Schließfächern verstecken und du hattest Glück, dass ich dich mit der zweiten Radarbrille gefunden habe“, sagte sie. Haibara hatte ein leicht, gehässiges Grinsen auf den Lippen, während sie dem Oberschüler alles erzählte. „Mir fällt sogar noch eine dritte Sache ein. Als du, als ich, am Hafen warst und dich mit Vermouth getroffen hast. Du warst für einen Moment nicht bei dir, weswegen sie dich, mit deinen eigenen Waffen, bewusstlos machen konnte.“

„Ist ja schon gut. Ich habs kapiert, ich brauch nicht noch mehr davon“, seufzte Shinichi. Nun, da sie wieder den Programmierer erwähnte, erinnerte sich der Oberschüler wieder an alles, was er damals gelesen hatte. Das geheime Tagebuch am Computer war schon sehr aufschlussreich, auch wenn er zum damaligen Zeitpunkt nur wenig von den Dingen verstand und ihren größeren Zusammenhang nicht zu ordnen konnte.
 

Shinichi konnte sich noch genau daran erinnern, was er in diesem sehr mysteriösen Tagebuch gelesen hatte.

23. Januar
 

Schließlich schaltete ich meinen Verstand ein. Ich entschied die Nummer zu wählen, ohne der Polizei davon zu berichten. Eine Frau meldete sich am Telefon. Eine Frau, die in einem autoritiv hohen Ton sprach, als wäre sie eine Königin... sie legte mir nahe, das Computerprogramm zu vervollständigen, das ich aufgab. Der Stichtag wäre ein Jahr von jetzt ab und sie würde einen hohen Preis dafür zahlen. Deswegen denke ich, dass sie mit dem Riesen von damals zu tun hat..
 

22. Dezember
 

... Nein, Ich kann es nicht vollenden... Ich werde es nicht... dieses Programm darf nicht vervollständigt werden, nicht um meines Anblicks, aber der Menschlichkeit, willen...
 

9. Februar
 

Das besagte Datum rückt näher... Ich habe mich entschlossen ins Ausland zu fliehen. Ich werde die unkomplette Software und den Scheck nahe bei meinem PC in meinem Zuhause zurücklassen.... Sie werden mir um Mitternacht in 5 Tagen eine Email senden, um die Zeit und den Ort für die Übergabe des Programmes auszumachen... Ich muss bis dahin außer Land sein...
 

10. Februar
 

Ich wundere mich... was planen sie mit diesem Programm zu tun? Ich kann nicht aufhören an die seltsamen Worte zu denken, die diese Frau am Telefon sagte... Ja... als ich mich von dem Schreck ihrer extremen Arroganz erholte und fragte, wer zum Teufel, sie denkt, der sie ist, antwortete sie das Folgende in englischem Lachen...
 

"We can be both of god and the devil. Since we're trying to raise the dead against the stream of time."

Als Shinichi damals diese Zeilen gelesen hatte, breitete sich eine Gänsehaut über seinen Körper aus. Er verstand nichts, er wusste nicht, was ein Computerprogramm mit der Organisation zu tun hatte und wozu sie dieses brauchten. Allerdings hatte er schon damals geahnt, wer diese Frau war, Vermouth. Sie steckte in allem viel tiefer drinne, als sie zunächst annahmen. Die Frau war ein Geheimnis und war womöglich ziemlich weit involviert. Sie wusste mehr, als die ganzen Killer, die die Organisation hatte. Sie war der Schlüssel, der Antworten geben würde. Der Oberschüler dachte oft daran, was er in diesem Tagebuch gelesen hatte, es waren neue Perspektiven und sehr viel Verschleierungen. Er musste dem ganzen dringend auf die Spur kommen und handeln. Nun, da er sich wieder daran erinnerte, durch Shiho natürlich, dachte er wieder daran. Er erinnerte sich an die ganze Zeit über, wo es so knifflig aussah, und wo sie versucht haben, der Organisation auf die Schliche zu kommen. Wozu brauchten sie das Programm? Was brachte es ihnen? Egal wie sehr Shinichi darüber nachdachte, er fand keine gute Erklärung dafür, alles war schwammig und keiner konnte ihm sagen, ob er in die richtige Richtung dachte oder nicht.
 

„Kudo?“, Shiho blickte den Oberschüler an, der sie trug. Sie gingen schon eine Weile und er blieb ruhig, viel zu ruhig, das war gar nicht der Shinichi den sie kannte. Normalerweise war er doch sonst auch immer so gesprächig, und sie war diejenige, die kaum ein Wort raus brachte. Die junge Wissenschaftlerin verstand gerade nicht, was in ihm vorging und warum er so wortkarg wurde.

„Kudo?“, wiederholte sie sich erneut.

„Mhmm? Was wie?“, fragte der Schüler. Nun fasste er wieder einen klaren Gedanken und blickte auf Haibara. „Was ist passiert?“

„Passiert ist nichts“, meinte die Angesprochene. Es war wirklich sehr merkwürdig, schon fast so, als hätten sie die Rollen getauscht.

„Gut“, nickte Shinichi und schlenderte weiter. „Wir sind schon ein ganzes Stückchen voran gekommen“, fügte er hinzu.

„Das waren doch nur um die zehn Minuten“, warf sie ein.

„Musst du immer so negativ sein?“

„Du erwartest ernsthaft, nachdem du mich schon so lange kennst, was anderes von mir?“, wollte Shiho wissen.

„Irgendwie schon. Ich weiß auch nicht warum. Ich hab die Hoffnung nicht aufgegeben, dass du dich wie ein normales Mädchen benehmen wirst“, grinste der Detektiv.

„Na danke schön“, murmelte Shiho. „Ich bin aber nicht normal und auch nicht, wie die meisten Menschen in meinem Alter.“

„Jetzt kommst du wieder mit der Leier. Ich weiß, dass du eine 'Gangsterbraut' bist. Das musst du mir nicht sagen. Wir kennen uns ja schon eine Weile“, gab er zurück.

„Ach super. Aber wenn du es schon weißt, warum erwartest du noch was anderes?“, fragte Shiho nach.

„Darf man nicht ein kleines bisschen Hoffnung haben? Ich glaube fest daran, dass sich ein Mensch verändern kann, egal wie alt er ist. Selbst du kannst es noch. Du warst lange in der Organisation und dementsprechend hat sich dein Charakter gebildet. Und neben deiner Art, die du an den Tag legst, haben sich noch viele andere deiner Charakterzüge gebildet. Manchmal bist du einsam und hast Angst, dass dich die Menschen alleine lassen, dann aber bist du gehässig und unfair zu den Menschen. Es ist für mich ein Schutzreflex, damit du nicht wieder verletzt werden kannst. Ich weiß ja nicht, was alles in der Organisation passierte, aber wenn du so handelst, kann es ja nicht so gut gewesen sein. Aber du hast dich auch sehr gewandelt, was nicht nur mir auffiel. Deswegen sehe ich, dass du dich auch ändern kannst, wenn du es nur willst. Ein Mensch ist nicht davon geprägt, dass sein Charakter immer Gleich ist, dass er immer Gleich handelt. Ganz im Gegenteil. Wir sind Menschen, wir sind nicht perfekt und je nachdem, was uns im Leben passiert, verändern wir uns. Sieh mich an. Als ich noch nicht geschrumpft wurde, sah ich mich als den besten Detektiv aller Zeiten, ich fühlte mich unschlagbar und wusste, dass ich jeden Fall lösen kann, egal welchen. Die Tatsache geschrumpft zu werden, machte mich verwundbar und je länger ich klein war, desto mehr merkte ich davon. Aber auch mein ganzer Charakter hatte sich verändert, ich wusste, dass ich nicht unschlagbar war, auch, dass ich das alles nicht alleine schaffen konnte. Ich nahm Hilfe an und hing meine 'Siege' gegen die Mörder nicht mehr an die große Glocke“, erklärte Shinichi.

„Bei dir ist es etwas Anderes. Du hattest von Anfang an dein Leben und bist dann in eine Sache hinein geraten, die du so nicht kontrollieren konntest“, sprach Shiho. „Ich hingegen bin in die Organisation hinein geboren. Sie waren meine Familie, es gab praktisch gesehen, nichts anderes mehr“, seufzte sie.

„Na und? Du bist freiwillig ausgetreten und hast dich schrumpfen lassen. Du konntest ihnen entkommen und hast dann mit mir zusammen gearbeitet. Das zeigt doch, dass auch du dich verändern kannst“, warf Shinichi ein.

„Aber die Veränderung kam nicht von mir. Sie war kein Wunsch, sie war nur bedingt durch äußere Faktoren.“

Es war wirklich mehr als schwer, mit Shiho darüber zu sprechen. Sie hatte ihre Ansichten, während Shinichi seine eigenen Ansichten hatten und sich Beide nicht einigen konnten. Der Oberschüler war langsam ratlos, was er noch sagen sollte, da sie jedes Mal alles entkräften konnte.

„Das seh ich nicht so. Wenn der Wunsch nicht in dir wäre, hättest du es gar nicht gemacht. Du wärst nicht ausgestiegen, wenn du es nicht selber so gewollt hättest. Akemis Tod war nur der Auslöser für das alles, aber es steckte schon selber in dir drin. Ich glaube, sie wusste es und hat deswegen auch versucht, dich frei zu kaufen“, murmelte der Schüler.

„Sie hat so viel für mich getan und es war umsonst“, seufzte Shiho. „Ich hab ihr nie sagen können, wie sehr ich sie lieb hab und wie sehr ich ihr für alles danke.“

„Sie weiß das. Ich bin mir ganz sicher, dass sie es weiß“, sprach Shinichi.

„Ach Shinichi“, die junge Frau schmiegte sich ein wenig an den Oberschüler und schloss ihre Augen. Er war so warm und es fühlte sich einfach gut an, in seinen Armen zu liegen. Diese Geborgenheit, die von ihm ausging, war nur wunderbar und so schön.
 

„Ruh dich aus“, schlug der Junge vor. „Wir sind sicher bald beim Krankenhaus. Ich trag dich weiter und werd dann noch eine Weile bei dir sind“, fing der Detektiv an.

„Ist gut...danke“, nuschelte sie. „Sag mal...wieso bist du nun wieder du selber? Ich hab doch alle Pillen vernichtet“, nun fiel es ihr wieder ein, was ihr so brennend auf der Zunge lag und worauf sie endlich eine Antwort wollte.

„Ach das. Wir können uns beim Professor bedanken“, lächelte der Schüler.

„Bei Professor Agasa? Ich versteh nicht, was er damit zu tun hat“, murmelte die junge Frau.

„Er hatte eine Pille bei sich und hat sie mir, nachdem er endlich im Krankenhaus wach wurde, gegeben. Ich hab mich auch gewundert, aber dann auch gefreut, weil es endlich ein Gegengift gibt“, sprach Shinichi. „Zuerst hab ich mir gedacht, dass er, während die Organisation bei euch im Labor war, eine der Pillen absichtlich eingesteckt hat, weil er wusste, dass ihr zu zweit nicht da heraus kommt. War es denn nicht so?“, fragte er nach.

„Nein, es war ganz anders. Als Gin da war, war der Professor hinten und schien schon von der Organisation bearbeitet zu werden“, schüttelte sie den Kopf. „Zumindest würde ich es mir so vorstellen.“

„Willst du es mir sagen?“, wollte der Detektiv neugierig wissen. Auch ihn interessierte es, wie es zu der ganzen Sache kam, das ausgerechnet der Professor eine Pille hatte, wenn er zwar im Labor war, aber nicht in Haibaras Nähe.

„Ich hatte das Gegenmittel gerade in der Hand gehalten und mir überlegt, was ich damit machen sollte. Der Professor kam rein und wir sprachen darüber. Es war kurz bevor die Organisation angriff. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass er heimlich ein oder zwei Pillen einsteckte, für den Fall, dass ich es bereuen würde, diese vernichtet zu haben“, erklärte Shiho. „Ich nehme an, es war deine Rettung. Hätte er kein Gegenmittel wärst du noch klein und ich wäre groß. Es würde wieder Monate dauern, ehe ich alles zusammen haben würde. Die eine Pille, die ich mir ließ für eine neue Zusammensetzung, wurde mir letzten Endes selber verabreicht und die Notizen über die Zusammensetzung im Labor vernichtet. Wir wären dann wieder an der gleichen Stelle gewesen, wie vorher“, seufzte sie.

„Das sind wir aber nicht“, ein Grinsen lag auf Shinichis Lippen, während er weiter ging.

„Aber auch nur, weil wir Glück hatten“, warf Shiho ein. „Was ist eigentlich mit den ganzen Menschen, die die Organisation erwischt hat? Ich kenne nur eine handvoll der Testkandidaten, die wir selber ausgesucht haben. Und bei allen konnte der Tod nachgewiesen werden. Aber wie es aussieht, gibt es auch Menschen, die so sind wie du und ich. Was ist, wenn die Organisation das Gift weiter anwendete und es noch mehr Geschrumpfte gibt?“, fragte sie nach.

„Das kann ich mir nicht vorstellen“, schüttelte Shinichi den Kopf. „Ich hab deswegen recherchiert. Es gibt keinen Todesfall, der nicht aufgeklärt wurde oder bei dem es hieß, es wäre unter sehr mysteriösen Umständen passiert. Hat die Organisation das Gift weiter angewendet, müssen wir davon ausgehen, dass alle Menschen umgebracht worden sind. Oder meinst du, es wird noch mehr geben, die wie du und ich, ihre Identität verschleiern und als Kinder leben?“, fragte er nach.

„Ich glaube weniger. Allerdings ist es auch nicht ganz auszuschließen, findest du nicht auch? Nehmen wir mal an, es handelt sich um einen Erwachsenen, es ist nicht gleich davon auszugehen, dass dieser ebenfalls wieder ins Grundschulalter schrumpfte. Ich weiß noch nicht, welches Ausmaß APT 4869 hat und um wie viel Jahre es den menschlichen Körper schrumpft. Meinst du, ein älterer Mensch geht damit zur Polizei, wenn er wieder jung sein kann?“, fragte sie nach.

Shinichi hob die Augenbraue. „Du hast manchmal wirklich Vorstellungen der Menschen“, sagte er.

„Das kann doch sein. Es ist nicht auszuschließen. Wir leben in einer Gesellschaft, die lange jung bleiben will, am besten ohne zu altern. Wenn es wirklich passiert und man ein schönes Leben hatte, wenn man reich ist und sich alles leisten kann, was man will, würde man es nur zu gern annehmen, wieder jung zu sein. Man gibt sich ganz einfach als verloren geglaubter Sohn oder Tochter aus und schon fällt es keinem mehr auf, wenn ein Jungspund ein ganzes Vermögen hat“, fügte sie hinzu. „Ich würde es zumindest so machen, wenn mein ganzes Leben angenehm war und ich Angst vor dem Altern hab.“

„Nicht alle Menschen müssen so denken“, warf Shinichi ein.

„Müssen nicht, aber können. Man muss es sich so vorstellen, diese Personen wachen irgendwann nach dem Überfall auf und sind geschrumpft oder jünger, je nachdem. Was würden sie zuerst machen? Sie wären schockiert und würden nach einer Erklärung suchen. Irgendwann merken sie aber, das es gar nicht so schlecht ist, dass sie wieder jünger sind. Und schon freuen sie sich und versuchen ein anderes Leben zu leben. Ein ewiger Jungbrunnen, den ich geschaffen habe“, sprach sie.

„Sag doch so was nicht“, entgegnete Shinichi. Wenn er sich das nur vorstellte, dann würde sich selbst die Organisation immer und immer wieder verjüngen. Das würde das totale Chaos geben und das menschliche Leben so sehr verändern, dass keiner mehr sterben würde. Alles würde in andere Bahnen gelenkt werden. Es wäre ein Leben, welches er sich gar nicht erst vorstellen wollte.

„Wieso? Es stimmt doch“, kam von der Wissenschaftlerin. „Aber ich bezweifel, dass die Organisation bereits das APTX verbessert hat. Es dauert lange, genau so lange wie es brauchte, bis ich das APTX hatte und selbst da, war es noch nicht voll einsatzfähig“, sprach Shiho. „Und selbst wenn. Sie hätten es schon lange bei sich angewendet und ich hab dort keinen gesehen, der verjüngt wurde.“

„Das muss nichts heißen. Ich dachte, sie würden sowieso nicht alle auf einen Fleck sein. Soweit ich weiß, kanntest du auch Kir nicht. Das beweißt doch, dass es noch weitere Mitglieder gibt, von denen wir keine Ahnung haben“, warf Shinichi ein.

„Schon, aber sobald es wichtige Neuigkeiten gibt, werden alle zusammen gerufen und befinden sich an einem Ort und dann wird in Mitten der vielen Mitglieder jemand ausgesucht, dem die Ehre zu Teil wird, sich für das große Ziel zu opfern“, sprach sie.

„Das große Ziel? Weißt du etwa, was es ist?“, wollte der Junge wissen.

„Nein. Das haben sie nie gesagt. Es wird immer nur als 'Großes Ziel' benannt. Ich schätze es weiß so gut wie keiner, was es ist. Vielleicht Gin, vielleicht Vermouth, vielleicht diese aber auch nicht. Das kann ich dir nicht sagen“, schüttelte sie den Kopf.

„Ich habs mir schon fast gedacht. Es wäre auch zu schön um wahr zu sein, wenn du es wissen würdest“, seufzte der Detektiv.

„Das kann ich nun mal nicht mehr ändern.“
 

Es dauerte nicht mehr lange, da waren sie schon fast am Krankenhaus. Auch wenn Shiho nicht schwer war, so taten dem Oberschüler doch so langsam die Arme weh. Es war einfach ein langer weg, den er sie tragen musste, ein sehr langer Weg sogar, weswegen sie auch erst gegen Abend ankamen. Shinichi war verwundert darüber gewesen, dass Shuichi es wirklich schaffte, die ganze Zeit über seinen Wagen im Rollen fort zubewegen. Bei dem Gedanken musste er immer wieder grinsen, da er den Agenten schon gut einschätzen konnte.

„Wir sind da“, sprach der Oberschüler und blickte auf das Mädchen nach unten. Shiho hielt sich an ihm fest und schlief seelenruhig, als wäre alles in bester Ordnung. Und das war es ja auch...irgendwie.

Shinichi blickte sich nach hinten um und sah zu Akai. „Kommen Sie auch mit rein?“, fragte er.

Der Agent nickte, musste aber vorher noch seinen Wagen parken. Nachdem er dies fertig hatte, zog er aus der Jackentasche eine Zigarette heraus und zündete sie sich an. Wie viele hatte er heute schon geraucht? Irgendwann zählte er nicht mit, als der Wagen so langsam fuhr. Er hasste es, dass sein armer Chevrolet diese Qualen durchmachen musste und nicht auf sein Maximum beschleunigt werden konnte. Es war eine richtige Schande für diesen Wagen. Aber Akai hielt sich daran, er konnte die Beiden einfach nicht alleine lassen, während die Organisation nach ihnen suchte. Der Agent seufzte und sah auf die Packung...fast leer...dabei hatte er doch immer wieder versucht, mich dem Rauchen aufzuhören, tat es dann aber nicht, weil er irgendwas zur Beschäftigung brauchte, wenn die Organisation nichts tat.

„Ich hätte sie fahren sollen“, sprach er.

„Dann wären wir auf jeden Fall schneller hier“, nickte Shinichi zustimmend. Nun spürte er auch, wie sehr seine Beine schmerzten. Er seufzte, es war ein harter und anstrengender Tag.

„Ihr wolltet ja nicht“, meinte Akai dann. Es war ja nicht seine Entscheidung, auch wenn er diese am liebsten treffen wollte. Es ging nicht, hätte er es getan, würde sich Shiho sicherlich nicht so einfach, ins Krankenhaus bringen lassen.

„Das kann man nicht mehr ändern“, zuckte Shinichi mit den Schultern. „Was haben Sie nun vor?“

„Ich werde James Bericht erstatten, dann sehen wir weiter. Shiho wird fürs Erste von uns Schutz bekommen, dann sehen wir weiter“, erklärte der Agent.

„Ja, ist gut“, nickte der Junge und überlegte. „Ich bring sie zu einem Arzt. Ich möchte gerne wissen, ob auch wirklich alles bei ihr in Ordnung ist und ob sie noch weiter untersucht werden muss. Sie werden sicherlich das Zimmer finden, in das sie gebracht wird. Und wenn nicht, bleiben Sie in der Nähe des Professors, ich versuche es so hinzu bekommen, dass Shiho dort sein kann“, sprach er.

„Gut“, kam es von Akai, der weiter seine Zigarette rauchte.

„Ich geh dann mal rein“, sprach der Oberschüler. Kurz sah er noch einmal zu Shuichi, der ihm nur ein Nicken entgegen brachte, dann ging er auch schon rein. Endlich war er wieder hier und dann immer noch groß. Es war wirklich das richtige Gegenmittel. Das hatte er im Gefühl.
 

Auch wenn die meisten Gegenmittel immer nach 24 Stunden aufhörten zu wirken, so wusste er hier, dass es anders war. Shinichi entwickelte ein Gespür, ob das Mittel lange oder nur kurz dauerte. Er war froh, wieder er selbst zu sein und noch mehr freute es ihn, dass er mit Ran sprechen konnte. Wahrscheinlich, wenn er sie heute noch treffen würde, würde er ihr die Wahrheit gestehen, sagen was Sache war, auch wenn sie wahrscheinlich ziemlich wütend darüber sein würde. Der Oberschüler musste es versuchen, er durfte das Mädchen einfach nicht verlieren, sie war ihm wichtig, sehr wichtig.

Nun aber musste er sich zunächst um Shiho kümmern. Die junge Wissenschaftlerin brauchte ihn momentan mehr. Sie hatte jegliches Vertrauen zu den Menschen verloren, was durch ihre Amnesie bedingt war, und nun mussten sie wieder darauf hinarbeiten, dass sie dieses Vertrauen fand. Shinichi wusste auch schon, wie er es machen musste, er musste nur bei ihr sein.

Shinichi atmete tief ein und sah sich im Krankenhaus nach einem Arzt um. Er musste den Richtigen finden, einen, dem Shiho vertrauen würde und diesen fand er auch. „Araide-Sensei“, rief er, als er den jungen Mann sah. Sofort bewegte er sich auf diesen zu.

„Ja? Hallo“, sprach er und sah sich nach dem Jungen um, der ihn rief. „Ach du bist das Shinichi.“

„Sie wissen, wer ich bin?“, der Oberschüler hob die Augenbraue. Er war sehr erstaunt, dass der Doktor es wusste.

„Ja“, nickte Araide. „Hast du es schon vergessen? Bei der Schulaufführung, als du zusammen gebrochen bist, hab ich mich um dich gekümmert“, erzählte er.

„Ach ja, ich erinnere mich wieder“, sprach Kudo. „Danke, dass Sie mir damals geholfen haben. Sagen Sie, könnten Sie mir nun auch helfen?“

„Ich denke schon. Jodie hatte mich angerufen und mir gesagt, es würde ein Notfall auf mich warten. Du weißt nicht zufällig, wo sie ist?“, fragte Araide dann nach. Zuerst wollte er dies erledigen und sich dann um Shinichi kümmern.

„Jodie rief Sie an?“, fragte der Schüler überrascht. „Doch, ich kann Sie hinbringen“, erklärte er und ging auch schon los.
 

„So da wären wir“, sprach er. „In dem Zimmer hab ich Jodie das letzte Mal gesehen, ich nehme an, sie ist auch jetzt drin“, meinte er.

„Ist gut“, Araide klopfte nun an die Tür und wartete, bis sich diese öffnete.

„Oh Doktor. Da sind Sie ja“, sprach Jodie schmunzelnd. „Und du bist ja auch da, Shinichi. Das trifft sich sehr gut. Shu hat mich auf dem Weg angerufen und mir erzählt, was los war. Ich hab Doktor Araide gebeten, hier her zu kommen und das Mädchen mit den rotblonden Haaren zu untersuchen“, erklärte Jodie.

„Ach so. Danke“, nickte der Oberschüler. Es war sehr gutes Timing gewesen, dass Jodie so reagierte und auch, dass Akai sie anrief. Aber warum hatte es der Agent nicht schon vorher gesagt?

„Es gibt aber ein Problem. Ich hab hier im Krankenhaus kein Zimmer, wo ich arbeiten kann, ebenso wenig wie die Geräte“, warf der Arzt ein.

„Machen Sie sich deswegen keine Sorgen. Mein Boss kennt den Krankenhausvorstand. Sie können den Raum neben an benutzen, ebenso wie die Geräte und wenn irgendwas ist, dann sollen Sie zu einem Arzt oder einer Schwester gehen und Ihre Wünsche mitteilen. Es ist so geregelt, dass alle von Ihnen wissen und helfen werden“, entgegnete die Blonde leicht grinsend.

„Sie haben ja für alles gesorgt, Jodie“, meinte Araide beeindruckt.

„Aber natürlich. Das gehört auch irgendwie zu meinem Job“, grinste die Blonde. Jodie hatte schon lange gelernt, nicht mehr verlegen zu werden und reagierte auch dementsprechend.

„Danke“, sagte Tomoaki und blickte wieder auf Shinichi und Shiho. „Wenn du willst, kann ich sie nun untersuchen“, sprach der Arzt.

„Natürlich. Danke, Doktor“, nickte Shinichi. Er hielt Shiho immer noch auf dem Arm und sah das Mädchen an. Er musste grinsen, wie würde sie wohl darauf reagieren, wenn sie aufwachte und Araide sah. Würde sie einen Schrecken kriegen oder eher nicht?

„Ich geh schon mal vor und schau mir an, was ich alles im Raum habe“, meinte Tomoaki. Er öffnete die Tür und ging aus dieser heraus. Sofort suchte er den Raum auf, der für ihn gewesen war und sah sich um. Von der Ausstattung war alles hier gewesen, was er brauchte. Tomoaki nahm sich ein paar Handschuhe aus dem Kasten heraus, zog diese an und legte sich dann den Mundschutz an. Nun konnte die eigentliche Untersuchung beginnen.
 

„Also Jodie, Danke, dass sie Doktor Araide hier her bestellt haben“, meinte Shinichi. „Ich hab schon überlegt, zu welchem Arzt ich mit Shiho gehen sollte. Sie kennen sie ja, sie hat kein Vertrauen zu fremden Menschen und zu Ärzten sicherlich noch weniger. Außerdem würden die meisten Ärzte hier nach ihrem Namen fragen und von ihr alles wissen wollen, ich glaube, bei Doktor Araide kann ich es so hinkriegen, dass er keine Fragen stellt“, fügte er an.

„Das macht doch nichts. Es war gut, dass Shu mich anrief und mir erzählte, dass Shiho wahrscheinlich einen Arzt braucht“, meinte die Blonde.

„Sagen Sie, Jodie, wo ist Akai eigentlich? Ich kann ihn nirgends sehen“, entgegnete der Schüler.

„Er ist noch einmal nach draußen gegangen. Ich glaube er ist wieder auf dem Dach und schaut sich alles von oben an“, kam es von Jodie. Sie hatte schon lange aufgehört danach zu fragen, wo ihr Partner hin ging. Er würde ihr sowieso keine Antwort geben.

„Sie wissen es nicht?“, wollte Kudo wissen.

„Ich frag Shu schon lange nicht mehr, wo er hingeht. Entweder er gibt mir ausweichende Antworten oder er sagt gar nichts. Und außerdem weiß man bei ihm auch nie, ob es gerade ernst ist was er sagt oder nicht“, entgegnete Jodie.

„Das ist typisch Akai“, grinste der Junge ein wenig. So schätzte er den Agenten auch ein.

„Ist es“, grinste die Blonde. „Aber sobald man ihn kennt, weiß man, was man tun muss.“

„Also dann. Ich geh mal mit Shiho rüber“, sprach Shinichi.

„Das wollte ich dir auch gerade sagen“, nickte die Blonde.

„Gut, man sieht sich. Ich komm nachher noch hier her. Ach sagen Sie, wie geht es dem Professor?“

„Es geht ihm gut. Als ich vorhin nach ihm gesehen habe, lag er in seinem Zimmer und hat geschlafen. Ran war auch drin und hat auf ihn aufgepasst, ich denke, sie ist immer noch bei ihm“, erzählte Jodie.

„Das ist gut. Dann ist er ja nicht alleine und wenn irgendwas ist, ruft Ran einen Arzt“, meinte Shinichi und ging an die Tür. „Also bis bald, Jodie“, verabschiedete er sich.

„Bis bald“, sagte auch sie und ging wieder in das Zimmer, dessen Tür sie zu machte.
 

Shinichi stand an der Tür, er atmete tief durch und machte die Tür mit dem Ellbogen auf. Es war schwer, immerhin musste er auch noch darauf aufpassen, dass Shiho nicht runter fiel. Als es ihm schließlich gelang, war er froh darüber gewesen. Shinichi schmunzelte leicht und trug das Mädchen in das Zimmer. Er legte sie zuerst auf die Liege im Raum, ehe er an die Tür ging und diese schloss.

Wieder kam er zurück zu und setzte sich auf einen Platz neben der Liege. Er lächelte dabei und blickte das Mädchen an. Sie sah schon irgendwie niedlich aus, wie sie so da lag und sich untersuchen ließ, auch wenn sie nicht wach war. Araide nahm sein Stethoskop aus der Tasche heraus und hörte ihren Herzschlag ab.
 

Ran, die die ganze Zeit über bei Agasa war, brauchte nun auch mal eine Pause. Sie konnte nicht mehr, auch wenn sie die ganze Zeit über mit ihm sprach, während er wach war, aber hin und wieder, brachte auch sie ein wenig Ablenkung. Ablenkung, die sie draußen suchte. Eigentlich wollte Ran kurz in die Cafeteria und sich etwas zu Trinken holen, um dann nach draußen zu gehen, Luft zu holen und sich wieder frisch zu fühlen. Das Mädchen war froh, dass es dem Professor gut ging und wollte ebenso Shinichi eine Nachricht schreiben.

Ran streckte sich und blickte nach vorne. Sie sah Shinichi. Er war wirklich dort gewesen. Ran fasste es nicht, er war wieder da. Und kam nicht gleich zu ihr. Er musste doch wissen, dass sie da war und sich um den Professor kümmerte. Das Mädchen schluckte. Sie sah, wie er rein ging in das Zimmer, auch das irgendwer dabei war. Doch die Person konnte sie einfach nicht erkennen. Die Langhaarige blieb auf ihrem Platz stehen und hoffte, dass der Schülerdetektiv sich umdrehen und zu ihr kommen würde. Sie blickte immer weiter nach vorne und sah sogar, wie sich Shinichi umdrehte und zur Tür ging. Ran machte sich Hoffnungen, sehr große sogar, allerdings tat er etwas, womit sie nie gerechnet hatte. Er schloss die Tür und blieb drinnen. Ran wusste nicht, wie es um sie Geschah. Er war einfach weg und es schmerzte so sehr. Wieder war sie ganz alleine gewesen, auf sich gestellt. Ob Shinichi sich heute noch bei ihr melden würde?

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Hier bin ich noch einmal. Ich danke euch, dass ihr das Kapitel gelesen habt und wie ihr wahrscheinlich auch schon bemerkt habt, geht dieser FF langsam zum Ende hin, ich hoffe, dass euch die Story bis hier hin gefallen hat.

Vielen Dank.

Das Ende einer Liebe?

Hallihallo, ich melde mich auch mal wieder.

Ich weiß, es ist sehr lange her, dass ich hier ein neues Kapitel hochgeladen habe, aber es war sehr stressig, vor allem in der letzten Zeit. Zuerst war da mein Praktikum an der Uni, weswegen ich ja immer um kurz nach 19 Uhr zu Hause war. Da hab ich es dann zeitlich nicht mehr geschafft, an PP zu schreiben, zumal ich noch einige Aufgaben machen musste. Am Anfang ging es, da hatte ich noch das Wochenende dafür gehabt, aber in der letzten Zeit, es ging nicht mehr. Zuerst hatte ich die mündliche Prüfung im Praktikum, die ich, für einen guten Abschluss in diesem, bestehen musste. Und als ich damit fertig war, fing mein Klausurmonat an. Im Wochentakt hab ich jeweils an den Freitagen eine Klausur geschrieben und für jedes Fach nur eine Woche Zeit zum lernen gehabt. Natürlich hab ich das dann auch mit Lernen verbracht, was das Schreiben wieder in den Hintergrund stellte. Einige OS hab ich dennoch geschrieben, da diese für bestimmte Zirkelwichtelaktionen fertig sein mussten, aber zu mehr kam ich nicht.

Aber wisst ihr, was das Gute ist? Vorgestern war meine letzte Prüfung, naja vorerst, man weiß ja nie, welche man nachschreiben muss, aber selbst wenn es eine wird, ich hab dazwischen einen Monat Zeit und das werd ich nutzen. Deswegen gibt es auch hier das nächste Kapitel von PP. Und ich kann euch versprechen, ich werd die ganze nächste Woche weiter an PP schreiben, so dass ihr nun wieder wöchentlich ein Kapitel zum Lesen bekommt. Und heute kommt schon das Erste.

Also dann, ich wünsche euch viel Spaß, lehnt euch nach hinten und genießt es.

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Ran stand noch eine Weile an der Tür und sah zu dem Zimmer. Sie ahnte nicht, was in diesem vor sich ging und war dementsprechend wirklich sehr neugierig. Auch wenn sie es nicht sein wollte, es ging einfach nicht anders. Ran schlich sich langsam an das Zimmer und legte ihr Ohr an die Tür an. Sie wollte irgendwas hören und wissen, was Shinichi dort machte. Allerdings hörte Ran nichts, rein gar nichts.

Sie seufzte leise auf und legte ganz schnell ihre Hand auf den Mund. Ran hoffte, dass Shinichi nichts gehört hatte und lief sofort durch den Gang in Richtung Ausgang. Die Langhaarige lief und lief, sie achtete nicht auf den Weg und ließ sich einfach führen. Ihre Beine wurden so langsam immer schwerer und sie spürte, wie sie langsam nicht mehr konnte, selbst wenn es nur ein kleiner Weg war. So langsam kamen ihr Tränen, warum kam Shinichi nicht zu ihr?

Das Mädchen schloss kurz die Augen, sie hatte Angst, Shinichi zu verlieren. Ran merkte nur noch, wie sie gegen eine Person stieß. Schnell öffnete Ran ihre Augen und sah die Person an.

„Es tut mir Leid, das hab ich nicht gewollt“, stammelte sie so schnell wie sie nur konnte.

„Schon gut“, entgegnete der Mann, der Ran gerade noch, als sie auf ihn zu kam, festhielt, damit sie nicht allzu stark zusammen stießen.

„Sind Sie sich sicher?“, wollte das Mädchen wissen.

„Würde ich es sonst sagen?“, kam sofort die Gegenfrage.

„Wahrscheinlich nicht“, sie wischte sich ihre Tränen weg und blickte ihn nun weiter an. Erst jetzt sah sie nicht mehr verschwommen, sondern klar. „Herr Akai...“, murmelte Ran leise. Dann stoppte sie. Sie wusste gar nicht, warum sie anfing und ihn ansprach. Wollte sie überhaupt irgendwas sagen? Sie glaubte es nicht mehr. „Schon gut. Vergessen Sie es.“

„Was ist los?“, wollte Shu wissen. Er hasste es, wenn Mädchen weinten. Wenn sie es taten, musste er immer wieder an Akemi denken, und wie schmerzhaft es damals gewesen war, als sie vor ihm stand und weinte.
 

Jedes Mal zerbrach es ihm fast das Herz, wenn er daran dachte, wie sehr weh getan er ihr hatte. Auch wenn er ihr die Wahrheit sagte, so war es doch zu spät, viel zu spät. Der Schmerz war da und Akai konnte nicht sagen, in wie fern sie es überwunden hatte. Es war ihre letzte Begegnung. Der Abschied für immer. Er durfte nun nicht mehr daran denken, sonst würde er wieder in der Vergangenheit hängen und es wäre nicht so einfach, ihn aus dieser heraus zu locken.
 

„FBI?“, wollte Akemi wissen. Sie war mit Akai gerade draußen gewesen

spazieren und sie kamen an einem kleinen Brunnen in Mitten der Stadt vorbei.

„Ja, und ich werde morgen meinen Einsatz beenden. Dann ist alles vorbei“,

sagte der FBI Agent.

„Lass die Scherze“, meinte die junge Frau und lachte ein wenig dabei.

„Wenn du mich veräppeln willst, dann denk dir etwas Besseres aus, denn das

gerade, ist für mich nichts Neues“, sprach Akemi. Nun hatte sie eine Träne

in den Augen und musste zu geben, dass sie es wusste, es geahnt hatte.

„Du hast es gewusst? Wieso hast du mich dann nicht verraten? Ich hab dich doch

nur benutzt“, meinte Shuichi. Er war nun einige Schritte nach vorne gegangen

und hielt Akemi an der Schulter fest. Sie wusste es, die ganze Zeit über, doch

sie hatte nie etwas gesagt. Weder ihm, noch der Organisation.

„Musst du mich das wirklich Fragen?“
 

Nie konnte Shuichi das vergessen, diese traurigen Augen, die ihn anblickten und

ihm verrieten, dass sie ihn liebte. Wie sehr sie ihn damals doch liebte und es

war ihr auch egal gewesen, dass er sie nur benutzt hatte, benutzt, damit er an

sein Ziel näher kam. Und trotzdem, sie liebte ihn und er liebte sie, was er

leider erst viel zu spät merkte.

Damals, als die SMS ankam, Akemi fragte, ob sie wieder von vorne beginnen

könnten, aber dazu war es zu spät gewesen. Als er ihre SMS bekam, war sie

schon gestorben und auch seine Antwort kam viel zu spät.

Auch wenn zwei Jahre vergangen waren, seit sich die zwei gesehen hatten, sie

konnten einander nicht vergessen und Akemi fühlte sich immer noch zu ihm

hingezogen. Und jetzt, jetzt jagte er Gin, weil er an ihrem Tod die Schuld

trug.

„Herr Akai?“, Ran wollte eigentlich gerade mit ihm über Shinichi sprechen, als sie merkte, dass er Abwesend war. Sie fragte sich, was er hatte und ob es irgendwas mit seiner Freundin zu tun hatte. Sie schluckte leicht, nun, da es sie so sehr schmerzte, dass Shinichi da war, aber nicht mit ihm sprach, hatte sie das Gefühl, als würde sie den Agenten sehr gut verstehen können.„Ja?“, fragte der Agent und sah das Mädchen an. Er konnte selber nicht gerade sagen, warum er so reagierte und wieder in der Vergangenheit fest hing. Es war fast so, als würde man ihn rufen und dort haben wollen. Shuichi musste versuchen, die Vergangenheit an den Nagel zu hängen und nur noch in die Zukunft zu sehen, auch wenn es schwer war. Sein Blick blieb an Ran wahrlich haften.

„Darf ich Sie was fragen?“, wollte das junge Mädchen von ihm wissen. Sie druckste um die ganze Sache herum. Es war ihr unangenehm und auch irgendwie peinlich. Wie konnte sie auch nur mit einem, doch recht fremden Mann, über ihre Probleme sprechen?

„Du kannst es ja mal versuchen“, sprach der Agent. Er wusste nicht, ob er die richtige Person war, mit der man über irgendwelche Dinge sprechen konnte. Jodie sagte immer, er sei ein sehr schlechter Zuhörer. Für sie, hatte es immer den Anschein, Shu würde nicht ordentlich bei der Sache sein, würde mit seinen Gedanken abschweifen, dabei hörte er wirklich zu und dachte über die Situation nach. Er versuchte es, doch am Ende bekam er immer von Jodie zu hören, dass er es nicht tat. Wenn sie es meinte, dann sollte sie schon auf ihrem Standpunkt beharren. Der Agent wusste es schließlich besser und wer weiß, vielleicht konnte er Ran wirklich einen Rat geben oder ihr ein wenig helfen.

„Versuchen?“, sie nuschelte leicht dabei. Sie konnte Akai nicht einschätzen. Hieß es nun, sie sollte testen, ob er zu hörte und ihr helfen wollte, oder dass es aussichtslos war. Ran hatte keine Ahnung und wurde zunehmends verwirrter.

„Vergiss es einfach und sprich“, meinte Akai. „Aber draußen“, mit einem Mal trat er nach draußen. Aus der Jackentasche zog er seine Schachtel mit Zigaretten. Noch waren zwei drinne. Innerlich seufzte der junge Agent auf, zog eine davon heraus und zündete sie an. Schon fast elegant führte er diese an seinen Mund und zog an dem Stängel. „Also?“, die Zigarette verblieb nun in seinem Mund, um genauer zu sein, an der rechten Seite, wo er sie festhielt.

Ran war mit ihm gegangen und sah zu dem jungen Mann. Er rauchte also wieder. Es war lange her, dass sie ihn das letzte Mal so sah. Dazu sagen, tat sie aber nicht, auch wenn sie wusste, wie gesundheitsschädlich es war. Das Mädchen seufzte innerlich auf und legte ihre Hand an die Wange. Sie hatte das Gefühl gehabt, gleich zu weinen und wollte es stoppen, ehe es anfing.

„Ach Herr Akai“, schniefte Ran los. Sie versuchte immer noch ihre normale Stimme zu halten und sich nicht auf die Tränen einzulassen.

Da hab ich mir ja was angelacht, sagte sich der Agent. Er seufzte innerlich und schaute Ran weiterhin an. Nun konnte er ja schlecht weg gehen, auch wenn er es so sehr wollte. Doch nun stand er draußen, genau an diesem Platz und wartete, bis Ran irgendwas dazu sagen würde.
 

„Na komm, sprich. Ich hab nicht den ganzen Tag Zeit und auch noch andere Sache zu erledigen“, der junge Agent hörte sich ein wenig gelangweilt, aber auch zeitlich knapp bemessen an. Akai verfluchte sich jetzt schon dafür, dass er ihr das Angebot machte.

„Er...er ist wieder da. Shinichi ist wieder da. Er hat jemanden Anderen, ich hab sie ganz genau gesehen. Sie standen da, er hat sie getragen und dann die Tür zu gemacht, fast vor meiner Nase“, schluchzte Ran. „Sie müssen wissen....Shinichi ist vor langer Zeit zu einem Fall aufgebrochen, einfach so. Wir waren im Tropical Land und dann ist er verschwunden. Er hat nichts gesagt, er ist einfach gleich weg gegangen, nachdem er den Fall mit der Perlenkette gelöst hat. Danach kam er nur hin und wieder nach Hause, ich hab ihn kaum gesehen. Wir haben oft telefoniert, aber nur selten einander gesehen. Ich vermiss ihn so sehr“, kam es von Ran. Sie war wieder den Tränen nahe und bekam von Akai ein Taschentuch gereicht.

„Danke“, murmelte das Mädchen und blickte auf den Boden. „Es ist so schlimm für mich. Ich hab ihm versprochen, dass ich auf ihn warten werde und genau um das, hatte er mich auch gebeten. Und nun hat er sich so lange nicht mehr bei mir gemeldet. Die Zeit des Wartens war eine solche Qual für mich. Ich hab keine Kraft mehr dafür und dann seh ich ihn heute....mit einer Anderen auf den Arm. Was soll ich denn nun machen?“, fragte das Mädchen leise nach. Sie war verzweifelt und genau diese Verzweiflung konnte man ihr ansehen, aber auch ihren Worten entnehmen.

„Hmm“, kam es nur von dem FBI Agenten, der sich die ganze Geschichte anhörte. Was sollte er ihr nun sagen? Er wusste doch selber, warum es Shinichi getan hatte und wie es zu dem ganzen 'Vorfall' kam. Ein wirklich sehr schweres Unterfangen, welches er nun hatte. Einerseits wusste er ja, was los war und auf der anderen Seite durfte er es Ran einfach nicht sagen. Es war eine Aufgabe des FBI's gewesen und sie mussten es alleine schaffen. Es reichte schon, dass sich ein Oberschüler in die ganzen Dinge einmischte. Akai blickte sie an und lehnte sich nach hinten an die Wand.

„Hmm?“, wiederholte Ran fragend. Sie seufzte wieder auf und sah ihn an. Scheinbar hatte er auch keine Idee gehabt, was sie nun machen sollte. „Sie wissen also auch nicht, was ich dann machen soll“, murmelte sie.

„Ich an deiner Stelle würde es nicht so eng sehen“, meinte Akai und warf die Zigarette, nachdem er fertig mit dieser war, auf den Boden. „Dein Shinichi weiß schon, was er tut und es ist ganz sicher nicht das, was du denkst. Auch wenn er jemanden Anderen getragen hat, das hat nichts damit zu tun, dass er eine andere Freundin hat oder nicht. Es ist einzig und allein einer seiner Aufträge soweit ich weiß“, sprach der Agent. Dann würde sie eben nun erfahren, dass er wusste, warum er Shiho trug und rein ging.

„Me...in Shinichi?“, Ran errötete ein wenig und wandte den Blick nach unten, bis sie realisierte, was er gerade eben sagte. „Moment...Sie wissen, dass es einer seiner Aufträge war?“, fragte sie nach.

„Ja, kann man so sagen“, nickte der Agent. „Ich bin mit meinem Wagen an ihm vorbei gefahren.“

„Und warum haben Sie die zwei dann nicht mit genommen?“, wollte die Langhaarige wissen.

„Ich hab nur einen Zweisitzer, hätte ich Beide mitgenommen, hätte ich mich strafbar gemacht und desweiteren waren sie auch schon fast vorm Krankenhaus.“

„Ach so. Und da haben Sie ihn auch gefragt was er mit ihr machen würde?“

„Natürlich. Die Neugier kommt von Berufswegen, das gehört schon dazu“, er zuckte dann mit den Schultern und sah sie an. Gerade war er wieder dabei, sich eine weitere Zigarette aus der Jackentasche zu holen, als er doch zögerte. Der Agent steckte die Packung wieder hinein und sah zu Ran. „Du solltest ihm vertrauen. Wenn du mehr für ihn empfindest, dann lass ihm Zeit und glaube an das, was er dir Versprochen hat. Ansonsten werdet ihr zwei nie eine Chance haben“, mit diesen Worten trat er die ersten Treppenstufen nach unten.

„Herr Akai“, nuschelte Ran seinen Namen und sah ihm nach.

„Du musst mir nicht danken“, sprach dieser und ging dann weiter runter, bis er auf den Gehweg kam und anschließend zu seinem Wagen trabte.

„Danke“, rief Ran ihm nach.

Noch eine ganze Weile blickte sie dem FBI Agenten nach. Ein seichtes Lächeln legte sich auf ihre Lippen. Er hatte vollkommen Recht gehabt mit dem was er sagte. Ran nickte nur und drehte sich um. Sie hatte neuen Mut gefasst und machte sich auf den Weg zu dem Zimmer, wo sie Shinichi das letzte Mal sah.
 

„Mhmm....“, Shiho lag auf der Behandlungsliege und ließ die gesamte Untersuchung geschehen. Sie mochte es nicht, aber wenigstens konnte sie dem Arzt vertrauen. Es war wirklich gut gewesen, dass Jodie sich um Dr. Araide kümmerte. So konnte man sagen, dass es jemanden gab, dem sie vertraute.

„Bald geht es dir wieder besser. Du wirst vielleicht noch ein paar Tage ein wenig Kopfschmerzen haben, aber dafür geb ich dir was mit“, sprach der Doktor.

„Ja, danke“, nickte die Angesprochene. Shiho setzte sich langsam auf und sah zu Shinichi, der während der gesamten Untersuchung nicht von ihrer Seite gewichen war. Shiho fühlte sich glücklich. Glücklich aber auch ein wenig erschlappend zugleich. Die vergangenen Tage hatten ihr enorm zugesetzt, was man in ihrem Gesicht lesen konnte.

„Sag mal...kennen wir uns von irgendwoher?“, wollte der Arzt wissen. Er blickte die junge Wissenschaftlerin genau an, musterte sie ebenso und verschränkte die Arme vor dem Körper. Sie kam ihm wirklich bekannt vor. Das Gesicht und die einzelnen Züge, die sie verrieten, hatte er bislang schon einmal gesehen. Nur war die Frage, woher. Tomoaki überlegte, er strengte alle seine Hirnwindungen an, doch es schien, als wolle ihm sein Erinnerungsvermögen einen Streich spielen. Nichts. Es war nichts da, was ihm einen Anhaltspunkt auf Shiho geben wollte.

„Ich glaube nicht, dass Sie Shiho kennen“, warf Shinichi ein. Er hatte bislang ruhig, schon fast still, an der Wand gelehnt und dem Gespräch zu gehört.

„Der Name sagt mir auch nichts“, musste der Arzt zugeben. Aber konnte es sein? Das ging einfach nicht. Es war auch biologisch gesehen nicht so, dass man ein Gesicht, welches einem so bekannt war, keiner Person zu ordnen konnte. Hin und wieder konnte man zwar vergessen, aber nicht für so lange. Und während der ganzen Behandlung über hatte er sich darüber den Kopf zerschlagen, da war es schon ein Wunder, dass dies während der Untersuchung nicht auffiel.

„Sie kennen mich wirklich nicht“, entgegnete die Wissenschaftlerin. Sie wurde hektisch und wollte so schnell es ging, aus dem Krankenhaus heraus. Einfach nur weg gehen, ehe irgendwer sie erkannte und dadurch in die Schusslinie geraten würde.

„Tut mir Leid, Dr. Araide. Selbst wenn Sie sie nun erkennen würden, wir dürften Ihnen nicht sagen, was genau es mit ihr auf sich hat und schon gar nicht, wodurch ihre Verletzungen passiert sind. Nehmen Sie es als einen meiner Fälle an. Darüber hinaus würde ich Sie gerne darum bitten, Shihos Akte nicht Publik zu machen. Am besten Sie schreiben keine über sie, das würde uns wirklich sehr weiter helfen“, sprach der Detektiv.

„Das geht nicht. Ich bin Arzt und als dieser dazu verpflichtet, eine Akte über die Verletzungen eines Patienten zu führen. Da kann ich auch aus persönlichen Gründen keine Ausnahme machen“, meinte Araide.

„Bitte. Sie dürfen das nicht“, mischte sich Shiho ein. Ihre Ausdrucksweise zeigte den Anwesenden, dass sie Angst hatte. Angst vor der Organisation. „Ich bitte Sie.“

„Es geht wirklich nicht“, der Arzt wandte sich wieder an Kudo. „Du würdest genau so handeln, wie ich, wenn einer deiner Klienten was von dir will. Du würdest auch eine Akte anlegen müssen um die Fälle nachher zu Ende zu bearbeiten. Genau so ist es bei mir auch. Ich muss es einfach machen.“

„Ich versteh schon“, Shinichi seufzte auf und sah dann zu Shiho. „Können Sie sie dann unter einem falschen Namen eintragen? Oder schreiben Sie am besten, dass nicht sie die Patientin war sondern ich“, schlug der Detektiv vor.

„Ich soll die Akte fälschen?“, Tomoaki hielt sich den Kopf. Das war wirklich viel zu viel für ihn gewesen. Scheinbar hatte er heute Dinge erfahren, die er einfach nicht hätte erfahren dürfen. Aber was konnte es sein? Der Arzt hatte überhaupt keine Ahnung, es konnte wirklich alles sein.

Als Arzt hatte er sehr vieles erlebt, wütende Ehemänner, die ihre Frauen krankenhausreif prügelten, Frauen, die nach einem Missbrauch eingeliefert wurden, Frauen, die sich vor ihren Männern versteckten und für die Arbeit ein Attest brauchten. Alles war ihm unter gekommen, aber als er sich Shiho so ansah, konnte er sie zu keiner dieser Arten zu ordnen. Sie sah nicht danach aus, als wäre sie bereits verheiratet und so, wie sie sich Shinichi gegenüber benahm, konnte man auch ausschließen, dass es einen anderen Mann in ihrem Leben gab. Oder war genau das der springende Punkt? Hatte sich Shihos Freund für eine Abfuhr bei ihr gerächt?

Araide schüttelte den Kopf. Das war wirklich ein sehr abstruser Gedanke, vor allem, da es hier auch um Shinichi ging. Shinichi, dem Detektiv, von dem Ran ihm immer wieder vorschwärmte.

„Ich weiß, das ist kein Kavaliersdelikt, aber wir haben keine andere Wahl. Sie müssen es tun. Ich bin sicher, das FBI würde Ihnen ebenso zu einer solchen Handlung raten“, entgegnete der Schüler.

„Das FBI also“, murmelte Araide. Hatten die zwei irgendwas mit deren Untersuchungen zu schaffen? Warum sagte ihm keiner irgendwas? Warum musste er immer wieder leiden, sich gar verstecken, bis die Luft rein war.

„Ja, wir arbeiten sozusagen in der Sache mit ihnen zusammen. Und es wird auch in deren Interesse sein, dass es hierzu keinerlei Akte gibt“, warf Kudo ein. „Natürlich können wir Sie nicht dazu zwingen, das zu machen. Es ist nur ein Vorschlag. Sie würden uns allen damit sehr helfen“, meinte er ruhig.

„Also gut“, nickte Araide. „Dann nennen wir dich Anita Kurosaki“, meinte der Arzt und trug den Namen in die Akte ein. Er gab ihr extra einen amerikanischen Vornamen, da sie nicht wirklich wie eine Japanerin aussah. Und außerdem würde er so wissen, um welche Person es sich handelte.

„Danke“, lächelte Haibara und blickte zu Kudo. Sie hatten es gerade noch so geschafft und konnten die wahre Identität des Mädchens wahren.

„Wenn irgendwas ist. Du weißt, wo ich meine Praxis habe. Ruft am besten vorher an“, meinte er.

„Machen wir. Danke. Nun werden wir Sie nicht weiter stören und Sie können vielleicht alles verdauen was Ihnen gerade im Kopf durch geht“, entgegnete der Detektiv. Araide nickte.
 

Zusammen mit Shinichi ging die junge Wissenschaftlerin aus der Tür heraus. Sie lächelt wieder, konnte fröhlich sein und hatte nur noch Augen für den Detektiv. Wann es passiert war, das wusste sie nicht mehr, doch ihr Herz hatte umso deutlicher reagiert.

„Danke, für deine Hilfe“, sprach sie leise.

„Ich hab dir doch immer gesagt. Ich bin für dich da, egal was passiert. Wir teilen das gleiche Schicksal“, fing er an. „Ich lass dich sicher nicht mehr alleine“, waren seine letzten Worte, als ihn fast der Schlag traf.

Ran.

Sie stand direkt vor ihm und hatte es gehört.

Ich lass dich sicher nicht mehr alleine. Bei den Worten zog sich Rans Inneres zusammen. Sie wusste nicht, was sie lieber machen wollte. Weglaufen. Weinen. Shinichi eine Ohrfeige geben. Oder Zusammenbrechen.

Hatte er sie die ganze Zeit über belogen? Ihr selber hatte er doch auch schon gesagt, dass er sie nicht alleine lassen wollte und immer wieder ging er weg. Sie war außer sich und wusste nicht, was sie glauben konnte und was nicht.

Der Nachwuchs Sherlock Holmes stand ihr gegenüber. So bekannt und doch hatte sie viel eher das Gefühl gehabt, sie würde ihn nicht mehr kennen. Er war ein anderer Mensch geworden, ein Mensch, der nun einen Anderen an seiner Seite hatte.

Ich lass dich sicher nicht mehr alleine. Ein paar kleine Worte, die sie so sehr verletzen konnten, so sehr, nachdem sie sich gerade wieder Hoffnungen machte. Shinichi war da, Shinichi stand vor ihm, und Shinichi hatte gesprochen. Doch es waren keine Worte, die ihr Glück brachten.

„Ich lass dich sicher nicht mehr alleine“, wiederholte Ran diese Worte. Worte, die sie gerade hasste und eigentlich gar nicht richtig aussprechen konnte. In ihrem Hals schnürte sich alles zusammen, schon fast so, als würde sie sich übergeben müssen.

„Ran...“, nuschelte Shinichi ihren Namen. Er schluckte. Sie sollte das doch alles nicht sehen, nicht erfahren, dass er sich so liebevoll um Shiho kümmerte.
 

„Ich geh dann mal zu Agasa“, murmelte die Wissenschaftlerin leise. Auch ihr Hals schnürte sich zu. Ihr Herz verkrampfte, ebenso wie das von Ran, als sie sich in diesem Moment gegenüber standen. Shiho wusste ganz genau, dass der Oberschüler nur eine wollte. Seine Ran.

Die junge Frau ahnte, dass es irgendwann zu dieser Konfrontation kommen würde, doch selber dabei sein, wollte sie nicht. Es gab, vor allem nun, wichtigeres als diesen Oberschüler. Und außerdem hätte es ihr Herz nicht ausgehalten, würde sie den Beiden nun zu hören.

„Du weißt ja wo er ist“, Kudo nickte und gab ihr dann noch einmal die Nummer des Zimmers, wo der alte Mann lag.

„Danke“, murmelte Shiho. Sie warf einen kurzen Blick auf Ran und verschwand dann im Gang.
 

„Ich sollte auch besser gehen“, sagte Ran einwerfend. Sie wollte sich nicht anhören, was Shinichi zu sagen hatte. Sie wollte nicht wieder erneut verletzt werden, nicht da sie nun so lange auf ihn wartete. Sie war sich nicht sicher, in welche Richtung das Gespräch laufen würde und schon gar nicht, was er sagen wollte.

Sonst war es ja kein Problem. Sie kannte ihn gut. Sehr gut sogar. Aber heute kam er ihr, wie ein Fremder vor, ein Mensch, den sie nicht kannte. Ran verfluchte sich, dass sie hier her gekommen war und reden wollte.

„Nein. Bitte bleib“, ehe sich Ran irgendwie rühren konnte, hatte Shinichi sie am Arm gefasst. Er hielt sie fest und mit einem Mal zog er die junge Frau an sich heran. Er wollte sie nicht mehr los lassen, nicht jetzt, da er wieder er selber war.

Es war ein gutes Gefühl gewesen, ein sehr Gutes, wie er Ran in seinen Armen halten konnte, ihren Duft einsog und einfach nur mit ihr da stand. Loslassen wollte er sie nicht mehr, dafür war er viel zu glücklich, dass er wieder er selber war und sie berühren durfte.

„Bitte bleib hier“, murmelte der Oberschüler und sah sie leicht flehend an.

„Shinichi....ich....“, murmelte Ran. Sie schloss die Augen und legte ihre Arme langsam um den Detektiv. Sie hatte ihn wieder. Auch sie war glücklich, dass sie ihn berühren konnte, dass er wieder da war. Es gab gar kein Wort, was das alles hier gerade beschreiben konnte. Sie war traurig und fröhlich zur gleichen Zeit. Ging das überhaupt?

„Du musst nichts sagen. Ich will nur, dass du weißt, dass ich immer für dich da bin. Lass uns bitte noch einen Moment so stehen bleiben“, er wollte die Zeit, welche er mit ihr hatte genießen.

Shinichi wollte vergessen, was in den letzten Wochen, Monaten und Jahren passiert war. Er wollte wieder er selber sein und wie ein normaler Schüler leben. Nichts mit Organisation, nichts mit dem FBI und schon gar nicht wieder weg gehen. Diesmal war es sein Ernst. Diesmal würde er hier bleiben und sich nicht so sehr in Gefahr bringen, wie die anderen Male. Er würde zurück kommen, so wie er auch heute wieder zurück kam.

„Lass....lo...s...bitte...“, schluchzte Ran. Das junge Mädchen wollte nichts hören. Sie wollte ihm nicht so nahe sein, nicht nun, da er sie so lange allein ließ und sich anderweitig zu vergnügen wusste. Ran konnte nicht mehr klar denken. Ihre ganzen Empfindungen überspielten sich. Sie wollte alleine sein. Alleine und unverletzt.
 

Erst nach einer Weile merkte Kudo, dass das Mädchen es ernst meinte. Ran hatte sich verändert. Sie war nicht mehr das weinerliche Mädchen gewesen, welches er einst hatte zurück gelassen. Sie war stark, mutig und wusste was sie wollte. Es tat ihm Leid, dass er nicht da war, um ihre Wandlung mit zu erleben und als Conan hatte sie ihm nie einen solch tiefen Einblick in ihre Seele gegeben.

Der Oberschüler ließ das Mädchen los. Er blickte sie ein wenig mitleidig an, da hatte sie sich auch schon umgedreht und war los gegangen. Eine letzte Träne spürte er an seiner Wange. Es war nicht sein.

Ran weinte. Sie weinte wegen ihm und er spürte es mehr als deutlich. Es zog sich alles in ihm zusammen. Er war Schuld das sie weinte. Er alleine.

„Ran“, rief er ihr nach. Wie betäubt streckte Kudo seine Hand nach dem Mädchen aus, doch da war sie schon verschwunden. „Ran“, immer wieder rief er nach ihr und je lauter er wurde, desto mehr hörte er das Echo, welches durch die Krankenhauswände reflektiert wurde. Er stand da. Alleine und ohne Ran.

Zu viel Mist hatte er gebaut, dabei war er doch nur er selber gewesen und hatte einem anderen Menschen geholfen. Was war daran Falsch? Gar nichts. Es war doch wie immer, aber wahrscheinlich hätte er sich als aller erstes um seine Freundin kümmern müssen. Es war doch klar, dass diese nicht gerade erfreut darüber sein würde, würde er hier auftauchen und nicht nach ihr sehen. Kudo konnte sich Ohrfeigen, dabei hatte er doch versucht immer für sie da zu sein. Wenn nicht als Shinichi, dann als Conan, aber scheinbar war das auch nicht gerade die richtige Lage.
 

„Oh cool Kid mach doch nicht so einen Lärm“, sagte Jodie. Die blonde Frau trat aus einer Tür heraus und ging dann auf den Jungen zu. „Man hat dich im ganzen Gebäude gehört“, sprach die Agentin.

„Hat man das?“, er seufzte auf. Natürlich hatte man ihn gehört. Das war der Sinn beim Rufen, auch wenn dies nichts mehr brachte. Shinichi senkte seinen Blick dem Boden entgegen und dann wieder nach oben. „Tut mir Leid, ich wollte nicht so laut sein. Hoffentlich hab ich keinen der Patienten gestört“, aber das war nicht seine große Sorge gewesen. Es war viel eher Ran. Wo war sie und was machte sie nun?

„Was ist denn los, dass du so laut nach Ran rufst?“, fragte Jodie nach. Das sie neugierig war, war allen FBI Agenten bewusst und selbst Conan alias Shinichi hatte dies gemerkt. Jodie mischte sich wirklich überall ein, auch wenn es Sachen waren, die sie nicht angingen. Doch so war die Frau eben gewesen und Akai hatte damit ein schweres Los gezogen, ein Los, welches er sich selber aussuchte.

„Es ist viel zu viel passiert“, murmelte der Oberschüler. „Sie hasst mich“, er rutschte an der Wand entlang und blickte sich um. Ich hab es verbockt. Sie wird nicht mehr zu mir zurück kommen, geschweige denn mir wieder vertrauen. Dafür hasste er sich. Er hatte dafür gesorgt, dass sich Ran immer weiter von ihm entfernte. Hätte er ihr doch damals bloß die Wahrheit gesagt. Es wäre alles viel einfacher geworden.

„Ach Conan“, Jodie ging in die Hocke und sah ihn an. Sie konnte sich noch immer nicht daran gewöhnen, ihn mit Shinichi anzusprechen, dafür war der Name Conan bereits viel zu sehr in ihrem Gedächtnis verankert. „Kann ich dir irgendwie helfen? Ich glaube nicht, dass dich Ran hasst. So wie ich sie kenne, hat sie lange auf dich gewartet und nun einfach nur Torschlusspanik bekommen, weil du wieder da bist“, versuchte die Blonde ihn aufzumuntern.

„Nein, das denke ich nicht“, er lehnte sich weiter nach hinten und schlug mit dem Kopf fast gegen die Wand. Es war ihm auch egal. Dann sollte es eben passieren, er hatte nichts mehr zu verlieren.

„Dann sag mir doch, warum“, forderte die Agentin ihn auf.

„Es gibt sehr vieles dazu zu sagen. Ich hab Shiho hier ins Krankenhaus gebracht und naja....Als ich sie ins Zimmer brachte, hatte ich mich ganz kurz umgedreht. Ich hab Ran gesehen“, murmelte der Schüler. „Aber ich konnte noch nicht zu ihr und gerade, als ich ihr zu rufen wollte, sie solle warten, ging die Tür auch schon zu. Ich dachte daran, raus zu gehen, aber irgendwie...ich musste zuerst Shiho hinlegen und als ich dann aus der Tür trat, war Ran nicht mehr da. Deswegen blieb ich auch während der Untersuchung im Zimmer“, erzählte er.

„Daran ist doch gar nichts Schlimmes“, warf Jodie ein.

„Natürlich nicht. Aber danach. Ich ging mit Shiho raus. Wir redeten ein wenig und ich hab ihr gesagt, dass ich sie nie alleine lassen würde. Natürlich war es viel eher auf die Organisation bezogen und nicht auf mein eigenes Leben. Ich mein, ich mag sie, ja, aber Ran...Ran ist...“

„Deine große Liebe“, vollendete Jodie die Worte des Oberschülers.

Shinichi wurde rot und nickte.

„Dann versteh ich aber nicht, warum du nun so niedergeschlagen bist.“

„Ich sagte doch, ich hab Shiho gesagt, dass ich immer für sie da sein werde. Das war gerade dann, als wir aus dem Krankenzimmer heraus gingen....“, murmelte der Detektiv leise. „Und Ran stand mir genau gegenüber. Sie hat es gehört und was Falsch verstanden.“

„Oh, das ist wirklich ein Problem“, nickte die Blonde. Sie legte ihren Zeigefinger an ihre Wange und stupste sich damit selber ein wenig an. Jodie wurde nachdenklich und grübelte, was man da nun machen konnte.

„Genau das ist es“, sprach Shinichi. „Ich hab sie festgehalten. Ich wollte ihr sagen, wie viel sie mir bedeutet. Aber sie ist weg gelaufen. Sie wollte mich nicht mehr umarmen und war dann weg“, er schluchzte leicht und wischte sich mit der Handfläche die ersten aufkommenden Tränen weg. So lange hatte er dafür gekämpft und nun war es vorbei. Aber das ging doch nicht, das durfte es einfach nicht.

„Wenn ich du wäre. Ich würde ihr hinterher laufen. Auch wenn du nicht weißt, wo sie nun ist, versuch sie zu finden und denk daran, sie ist eine Frau. Wir Frauen wollen nach solchen Sachen gefunden werden. Denk nach, wo sie sein könnte und mach dich dann auf den Weg zu ihr“, sprach die Blonde.

„Und was dann? Ich weiß, sie wird nicht mit mir reden wollen. Aber ich kenne mich, ich weiß, dass ich auf jeden Fall mit ihr reden werde. Aber was mach ich dann? Ich kann ihr doch nicht sagen, wer Shiho wirklich ist.“

„Warum nicht? Sag ihr die Wahrheit, von Anfang bis zum Ende. Erst dann kann sie dich verstehen, auch wenn es hart sein wird, dass du eigentlich doch die ganze Zeit über bei ihr warst. Sie muss es aber verstehen, deine Gefühle und dass du sie nicht in Gefahr wissen wolltest. Na los, mach schon. Oder ich überleg es mir anders“, grinste Jodie leicht.

„Und dann? Wenn sie es weiß, wird es die Organisation auch auf sie abgesehen haben“, warf Shinichi ein. Nein, er konnte das alles nicht machen. Er konnte nicht mit Ran darüber reden. Dann wäre alles umsonst, was er für sie ausgehalten hatte.

„Es ist natürlich deine Entscheidung. Aber ich geb dir den Rat, schenk ihr reinen Wein ein.“

Aussprache

Hallöchen,

wie versprochen gibt es auch in dieser Woche ein Kapitel von PP. Und ich kann euch sagen, es wird bald heiß her gehen, zumindest hab ich das so im Gefühl. Ich schreib gerade noch an den letzten beiden Kapiteln für die Geschichte, aber es wird noch dauern, ehe es hochgeladen wird, da noch einige Kapitel vorher kommen.

So was ich sagen wollte, sind nun drei Punkte.

Punkt 1: Ich habe die Umfrage ausgewertet und Danke für eure Teilnahme. Es war wirklich schwer mich zu entscheiden, aber es muss ja sein. Zuerst sollt ihr wissen, dass ich mir angeschaut habe, wie viel User abgestimmt haben und wie das allgemeine Ergebnis ist. Dann hab ich mir angeschaut was die Leser von PP abgestimmt haben und das Ergebnis sieht wie folgt aus:

10 Leser sind dafür, dass Akai glücklich wird.

8 Leser wollen, dass er mit Jodie sein Glück findet, 5 Leser sind für Shiho und wieder 8 Leser sind für einen eigenen Chara.

Das hat mir die Sache wirklich schwer gemacht, aber wie ich mich entschieden habe, erfahrt ihr noch nicht^^.

Punkt 2: Ich plane, was ich ja eigentlich gar nicht mehr vor hatte, noch eine weitere Fortsetzung. Die Idee dazu habe ich bereits, allerdings fehlt mir ein gescheiter Titel. Deswegen wollte ich eine kleine Aktion starten. Wenn euch ein Titel einfällt, dann könnt ihr mir diesen irgendwie mitteilen und ich nehme ihn in meine Liste auf. Jener Titel, den ich am Ende für die Geschichte nehme, wird mit 15 KT prämiert und wird in der FF Beschreibung genannt. So und nun, was für den Titel wichtig ist.

Also wie ihr sicher schon gesehen habt, sind die Titel Alliterationen, also zwei gleiche Anfangsbuchstaben der zwei Wörter. Dies möchte ich im dritten Teil beibehalten. Außerdem sollte der Titel auf Englisch sein und sich, auf die Gegenwart oder Zukunft beziehen.

Ich bin mal auf eure Ideen gespannt und mal sehn, welchen Titel ich dann am Ende nehme. Noch ist alles offen.

Punkt 3: Zu guter Letzt möchte ich euch auch gerne auf meinen FF Wettbewerb aufmerksam machen. http://animexx.onlinewelten.com/wettbewerbe/wettbewerb.php?id=31821 Bisher sind es nur zwei Teilnehmer, aber ich hoffe noch auf mehr und ich würde mich, über eine weitere Einsendung freuen.
 

So das wars auch von mir, ich denke, ich hab schon genug geredet. Also dann, viel Spaß mit dem 18. Kapitel

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„Sie meinen also, ich sollte es ihr wirklich sagen?“, Shinichi grübelte noch ein wenig über die Worte der Agentin nach, ehe er sich gänzlich dafür entschied.

„Natürlich“, nickte Jodie. „Schlimmer kannst du es ja wahrscheinlich nicht mehr machen.“

„Das ist wohl wahr“, musste der Detektiv zu geben. Er seufzte auf und sah die blonde Frau an. „Bestimmt ist es das Richtige. Danach kann mich Shiho hassen, weil ich Ran die Wahrheit gesagt habe.“ Er konnte es sich schon genau vorstellen, wie die Wissenschaftlerin reagierte. In seinem inneren Auge spielte sich alles genauestens ab. „Oh ja, sie wird sehr sauer sein.“

„Das kann sein, aber auch ihr hätte klar sein müssen, dass es Ran irgendwann erfahren würde.“

„Stimmt auch wieder“, nickte der Schüler. „Ich hätte es Ran so oft schon fast gesagt.“

„Dann mal los. Sie wird nicht für immer warten“, entgegnete Jodie ruhig. Sie wusste, was es heißen würde, würde Kudo ihr endlich die Wahrheit sagen. Auch Ran wäre in Gefahr und musste beschützt werden.

„Danke, Jodie. Wir sehen uns nachher. Passen Sie bitte noch weiter auf den Professor auf“, bat Shinichi sie.

„Das machen wir. Keine Sorge, wir haben nicht vor, bald abzuziehen.“
 

„Ach Professor Agasa“, murmelte Shiho den Namen des alten Mannes. Sie saß an seinem Bett und hielt dessen Hand. Agasa schlief, als sie rein kam und ließ sich scheinbar auch nicht aufwecken. Sie merkte, wie schwach ihr Ziehvater doch war und sofort keimten die Schuldgefühle in ihr auf. „Ich wollte das alles nicht. Nur wegen mir, ist es soweit gekommen. Ich bin an allem Schuld. Ich hätte Sie nicht in die ganze Sache mit rein ziehen dürfen“, murmelte das Mädchen. Shiho war verzweifelt. Es hatte einen Menschen getroffen, den sie über alles liebte und schätzte. Er war mehr als ein guter Freund, ein Bekannter, er war ein Familienmitglied, er war ihre einzige Familie.

„Es tut mir so Leid“, nuschelte sie. Die ersten Tränen kamen schon, Tränen, welche sie sich sofort weg wischte, als dürfte sie keine haben.

„Es...nicht deine Schuld“, gab der Professor, der eben wieder aufgewacht war, von sich. Langsam öffnete er seine Augenlider und blickte der jungen Frau zu. Er lächelte. „Ich bin...so froh, dass es dir...gut geht.“

„Professor Agasa“, schluchzte sie. Shiho wusste nicht was sie sonst hätte sagen sollen. Es war viel zu viel für sie. „Ich hab mir solche Sorgen um Sie gemacht.“

„Es ist alles in Ordnung...mit mir. Das siehst du...doch“, meinte der Ältere und setzte sich leicht auf. „Auch...das sitzen geht wieder“, er versuchte sie aufzuheitern, konnte es nicht ertragen, wenn sie so traurig war. „Mach dir bitte, keine Vorwürfe...keiner konnte ahnen, dass es soweit kommen würde.“

„Das nicht, aber ich hätte es wissen müssen. Ich hätte wissen müssen, dass es ein Fehler war, in einem anderen Labor zu arbeiten und das nur, um besser am Gegenmittel zu arbeiten. Ich bin diejenige, die die Schuld trägt“, murmelte sie.

„Nein“, er schüttelte vehement den Kopf. „Wir haben es nicht ahnen können. Du hast doch selber gesagt, die Organisation arbeitet sehr organisiert. Sie wissen schon Wochen vorher, was sie tun wollen und durch ihre Aktionen, verschleiern sie das, was sie wirklich vor haben“, warf er ein.

„Und wenn schon. Ich kenne sie, ich hätte sie kennen sollen. Nur weil ich so egoistisch war, ist dies passiert“, seufzte Haibara auf. „Ich kann so nicht weiter machen. Wären Sie gestorben, ich wüsste nicht, was ich hätte machen sollen. Es wäre nicht weiter gegangen.“

„Sag das nicht. Ich bin hart ihm nehmen. Gib nicht auf. Es ist dein Beruf, du arbeitest doch gerne als Wissenschaftlerin und damit kannst du noch vieles tun. Du kannst den Menschen helfen, ihnen neue Hoffnung geben, wo keine mehr ist.“

„Wie meinen Sie das?“, fragte Shiho nach. Sie überlegte ernsthaft mit der Arbeit aufzuhören, alleine weil sie nicht mehr für solche Sachen wie die Giftherstellung missbraucht werden wollte.

„Du kannst freiberuflich arbeiten. Geh in ein Labor oder gründe selber eines. Stell dich den Ärzten zur Verfügung, entwickle ein Serum gegen todbringende Krankheiten. Du kannst, mit deinem Wissen so viel machen. Gib nicht einfach so leicht auf, nur weil du eine Niederlage erlebt hast“, erklärte Hiroshi und sah sie an. „Es gibt für eine junge Frau wie dich, sehr viele Möglichkeiten Fuß in der Berufswelt zu fassen. Du hat Erfahrungen, die Andere nicht haben.“

„Aber ich hab für eine Untergrundorganisation gearbeitet und ein Gift erstellt. Wie kann man mich da noch nehmen? Sie alle werden denken, ich sei eine Maschine, die nur dazu gut ist, ein Gift zu erstellen. Keiner wird mit mir arbeiten wollen. Und wenn ich denen sage, dass ich das alles nicht wollte, kommt die Frage, warum ich nichts dagegen getan hab, das man mich zwang. Ich kann das nicht mehr. Professor es ist vorbei, ich werde nicht mehr in der Wissenschaft arbeiten. Wenn die ganze Sache ausgestanden ist, werde ich mich nach einem neuen Beruf umsehen und wie jeder andere Mensch diesen erlernen, ohne Organisation und dann werde ich auf eigenen Beinen um Leben stehen“, warf sie ein.

„Ist es das, was du willst?“, fragte Agasa nach.

„Ja. Es ist genau das, was ich möchte“, nickte die junge Frau. „Ich will ganz Neu anfangen, aber ich will mein bisheriges Wissen behalten.“

„Dann werde ich dich unterstützen“, nickte der alte Mann. Er schloss Shiho in seine Arme und drückte sie ein wenig an sich.

„Ich hab Sie so lieb“, schluchzte die Kurzhaarige. Sie erwiderte die Umarmung und schloss ihre Augen. Es tat so gut, zu wissen, dass dem Professor nichts passiert war und dass er sie immer noch gern hatte, für sie da war und weiter bei sich behalten wollte.
 

Wo kann sie nur sein?, seufzend sah sich Shinichi im ganzen Krankenhaus um. Es gab keine Spur von Ran, keine Einzige. Er hoffte, dass sie noch dort war, aber was sollte er machen, wenn dies nicht der Fall war? Der Oberschüler ging durch die einzelnen Gänge, von oben nach unten, von unten nach oben und dann wieder von oben nach unten. Er wollte nichts übersehen und vor allem in einem Krankenhaus gab es verschiedene Wege um nach unten zu kommen, oder gar nach oben. Nahm man den Einen, war es nicht gesagt, dass man die Person, die einen Anderen nahm, gleich fand.

Doch es gab keine Spur nach Ran. Shinichi war verzweifelt und machte sich anschließend auf den Weg nach unten an die Rezeption. Es brauchte ziemlich viel seiner Überredungskunst, damit die Frau an diesem, Ran ausrufen ließ. Nachdem das Mädchen aber nicht erschien, machte er sich erneut auf die Suche.

Diesmal war ihm klar gewesen, dass sie nicht mehr im Krankenhaus war. Ran musste raus gelaufen sein und war nun irgendwo. Dabei gab es viele Orte, sogar sehr viele, wo sie sein konnte. Die Schule. Ihr zu Hause. Sein zu Hause. Die Detektei. Der Park. Selbst Osaka kam ihm in den Sinn.

Osaka? Shinichi zuckte zusammen, als er weiter über die Stadt nachdachte, wo sein bester Freund lebte. Konnte es sein, dass Ran dort hin fuhr?

Sofort kramte er nach seinem Handy und rief Heiji an.
 

„Hier Hattori“, meldete er sich am Handy, auch wenn er Shinichis Nummer auf dem Display vor sich sah. „Und Shinichi, was gibt es Neues bei dir?“, fragte er nach.

„Ich bin wieder ich. Aber das ist vor erst egal. Hat Ran bei euch angerufen? Ist sie auf dem Weg zu euch?“, fragte der Schüler gleich nach.

„Was?“, schrie Heiji in den Hörer. „Du bist wieder du? Und das sagst du mir erst jetzt? Wie lange weiß Ran, dass du da bist? Du bist mir ja einer“, grinste der Schülerdetektiv aus Osaka. „Hmm bei uns? Nein, ich glaube nicht, dass sie vor hatte zu uns zu kommen“, er zuckte mit den Schultern, was Shinichi zwar nicht sehen konnte, doch er ahnte, dass dieser seine Geste nachvollziehen konnte.

„Mach daraus keine große Sache. Ich erklär dir alles nachher. Es geht hier eher um Ran. Sie ist vor einer Weile einfach los gelaufen. Ich mach mir Sorgen um sie und will mit ihr sprechen. Ich weiß nicht, wo sie sein könnte und hab mir gedacht, dass sie aus dem Affekt der Gefühle den nächsten Zug nach Osaka genommen hat.“

„Hmmm. Bei mir hat sie sich nicht gemeldet. Ich kann, wenn du willst, bei Kazuha anrufen. Dann weiß ich sicher mehr“, schlug Heiji vor.

„Sehr gute Idee. Gut, mach das und ruf mich dann sofort zurück.“ Shinichi ließ Heiji gar nicht mehr zu Wort kommen, da legte er auch schon auf.

Der Oberschüler kam sich ein wenig veräppelt vor und blickte sein Handy an. War das gerade wirklich so geschehen oder bildete er es sich nur ein? Er schüttelte den Kopf und rief dann bei Kazuha an.

„Hey Heiji. Ich hab gerade überlegt, ob ich dich nicht anrufe“, grinste das Mädchen, als sie den Hörer abnahm. „Was hältst du davon, wenn wir nächste Woche mal wieder einen Ausflug machen. Es gibt da ein Theaterstück, was ich gerne sehen würde.“

„Tut mir Leid. Hab keine Zeit“, meinte er kurz und knapp.

„Keine Zeit also. Und was hast du dann vor?“, fragte Kazuha nach.

„Äh...nein so meinte ich es nicht. Ich hab heute für das Gespräch keine Zeit“, entgegnete der Gefragte.

„Und warum rufst du dann an, wenn du zum Sprechen keine Zeit hast?“, sie hob die Augenbraue und tippte mit dem Fuß auf den Boden. Das Klackern konnte selbst Heiji hören.

„So meinte ich es doch nicht. Leg mir nicht dauernd Worte in den Mund, die ich gar nicht gesagt habe“, es entbrannte ein Streit zwischen den Beiden, der mehr als eine halbe Stunde kostete.

„Gut und warum rufst du nun an?“, fragte sie seufzend. Kazuha war schon fast drauf und dran gewesen, das Telefon abzulegen.

„Es geht um Kudo und Ran. Sie haben sich gestritten. Hat Ran dich angerufen? Will sie nach Osaka kommen?“, wollte Heiji wissen.

„Heiji. Du hast die ganze Zeit über mit mir telefoniert. Wie soll sie dann hier angerufen haben?“

„Dummkopf. Ich meinte vorher“, warf der Schüler ein.

„Nein das hat sie nicht und nenn mich nicht Dummkopf.“ Mit Wut im Bauch legte Kazuha einfach auf und starrte dann weiter auf das Handy. „Selber Dummkopf.“

„Na....danke“, er seufzte auf und sah auf die Uhr. Heiji bekam einen Schrecken. Shinichi wartete nun ziemlich lange auf seinen Anruf und er musste sich beeilen.
 

„Hier Kudo“, man hörte es Shinichi an, dass er nicht gerade erfreut darüber war, das Heiji so spät anrief.

„Tut mir Leid, es ging nicht anders. Kazuha hat mich in ein Gespräch verwickelt, ehe sie auf die Frage, ob Ran anrief, antwortete. Und ich kann dich beruhigen. Sie hat bisher nicht bei Kazuha angerufen. Tut sie es, werd ich dir dann Bescheid sagen“, erzählte Hattori.

„Danke, dann such ich sie hier weiter“, sprach Shinichi. Auch er legte auf und ließ den ahnungslosen Heiji in Osaka so stehen.
 

Nun blieben dem Detektiv nicht mehr viele Orte. In der Schule war er, während er auf einen Rückruf wartete. Er hatte über all nachgesehen, auch in der Aula, wo sich Ran früher als Kind gerne mal versteckt hielt. Selbst an der Grundschule hatte er nachgesehen, obwohl er schon erahnen konnte, dass sie dort definitiv nicht war.

Der nächste Stopp war ihr zu Hause, doch selbst Kogoro hatte nicht gewusst, wo seine Tochter war, wobei er, selbst wenn er es wissen würde, Shinichi nichts sagen wollte.

„Na toll“, seufzte der Detektiv. Und nun? Nun hatte er fast alle Orte besucht. Es fehlte eigentlich nur noch einer. Sein zu Hause. Und nebenbei wollte er auch noch bei dem Professor zu Hause nach sehen. Vielleicht hatte er ja Glück. Zuerst war das Labor von Professor Agasa dran, doch auch hier gab es eine Enttäuschung nach der anderen. Ran war wie vom Erdboden verschluckt, nirgends aufzufinden und ihr Handy war ebenso aus.

Shinichi seufzte. Langsam betrat er seine Villa und sah sich um. „Ran?“, rief er ihren Namen. Er hoffte, dass sie hier sein würde. Er hoffte es so sehr, wie nichts anderes in seinem Leben. „Ran bist du hier? Bitte melde dich. Wir müssen reden“, aber es gab keine Antwort auf die Worte des jungen Schülers. Kudo seufzte erneut auf. Er fuhr sich mit der Hand über die Stirn, die bereits schweißgebadet war. Er schwitze, was auch nicht verwunderlich war, da er an jeden der Orte lief. Verpassen wollte er seine Ran nicht.

„Bitte“, murmelte er leise. Es gab aber keine Antwort. Ran war nicht hier. Aber der Schüler musste sich ganz sicher sein und schaute in jedem Zimmer nach. Bibliothek. Badezimmer. Wohnzimmer. Schlafzimmer. Dann wieder Badezimmer. Und das nächste Schlafzimmer. Nichts. Ran war nicht hier. Das letzte Zimmer in welchem der Detektiv stand, war sein eigenes. Er blickte sich um. Lange war er nicht mehr hier gewesen und dennoch hatte sich nichts verändert. Selbst der Staub wurde gewischt. Ran war wirklich die gute Fee in diesem Haushalt, das konnte man sehen. Trotzdem hätte er sich nun gewünscht, sie wäre an seiner Seite.

Langsam trat Shinichi an seinen Schreibtisch. So viele gute Erinnerungen spielten sich in diesem Haus ab, so viel war geschehen und auch wenn er lange nicht mehr hier war, es war wie eine frische Brise, die seinen Körper umgab. Der Detektiv schritt an seinen Schrank und öffnete diesen. Alles war so dort gewesen, wie er es hinterlassen hatte. Seine Sachen gingen, fein geordnet, an den Bügeln, die Hosen waren sauber zusammen gelegt im Schrank. Kein Grund zur Beunruhigung. Doch da fragte er sich, wann die Organisation hier gewesen sein soll. Laut Shiho zweimal direkt nachdem er das Gift eingeflösst bekam. Aber selbst davon war nichts zu sehen und er konnte sich nicht vorstellen, dass Ran einfach so in sein Zimmer ging. Das passte nicht zu dem Mädchen. Kudo erschauderte. Es wies alles darauf hin, dass die Männer in Schwarz sehr sauber und sorgfältig arbeiteten, da man keinen Hinweis auf ihre Existenz fand. Und wenn sie einen netten Hausbesuch abstatteten, hinterließen sie alles so, wie sie es vorgefunden hatte. Was für eine Ironie. Doch der Oberschüler glaubte nicht daran, dass es wirklich so einfach war. Es musste einen Hinweis auf sie geben. Irgendwas was sie hinterlassen oder nicht ordnungsgemäß zurück stellten. Er musste auf jedes Detail achten, denn nur die kleinen Details konnten ungeschoren davon kommen.

Sorgfältig schob Shinichi die Bügel mit seinen Sachen zur Seite und begutachtete das Innenleben seines Schrankes. Alles war wie immer, zumindest konnte er sich nicht daran erinnern, dass es jemals anders in diesem aussah. Und dann sah er es. Einen schwarzen Kasten.

Erinnerungen hingen daran. Der Schüler musste unwiderruflich Grinsen. Mit der Hand griff er dem Kasten entgegen und zog sie heraus. Die Violine, die er, wie sein Vorbild Holmes spielte. Das waren damals wirklich noch Zeiten gewesen, wo er dafür Zeit hatte. Doch in den letzten Jahren war er eingerostet und brauchte ein wenig Übung.

Wie die Schuppen von den Augen fiel es ihm ein. Shinichi zog die Violine aus dem Kasten und begutachtete diese. Es war alles mit ihr in Ordnung, kurz zupfte er über die Saiten und legte sie wieder zurück. Schon fast vorsichtig nahm er den Kasten an sich und lief los. Seine Eingebung sollte ihm sagen, wo Ran nun zu finden war.
 

Ran saß auf einer Wiese. Sie blickte in die Ferne, auf den Rest der Wiese. Ihre Beine hatte sie angewinkelt, ihren Kopf auf ihren Handflächen gebetet, während sie weiter geradeaus schaute. Sie seufzte auf, ihr Blick war traurig und strahlte ihre Verletzlichkeit aus. Schon oft als Kind war sie an diesen Ort gekommen. Einen Ort, wo sie sich sehr oft wieder mit Shinichi vertragen hatte. Nach jedem Streit fanden sie hier wieder zusammen und konnten ihrer Freundschaft eine neue tiefe geben.

Das erste Mal, daran erinnerte sie sich noch gut, als sie sich mit Shinichi gestritten hatte, war direkt hier gewesen. Sie schwiegen sich an und gingen den Rest des Weges, ohne nur ein Wort mit dem Anderen zu wechseln. Bei den Gedanken daran musste Ran schmunzeln. Das waren noch Zeiten. Als Kinder waren sie so unschuldig und konnten noch fast alles machen, je erwachsener sie wurden, umso mehr mussten sie darauf achten, was sie taten. Hier, der Ort strahlte so vieles aus. Der erste Streit und die erste Versöhnung. Es war an einem Tag, schon fast zur gleichen Zeit gewesen. Kurz nachdem sie sich so sehr gestritten hatten, hörten sie eine Melodie.

Wie gebannt waren Beide stehen geblieben und lauschten dem Klang der Töne, die so liebevoll gesunken waren.
 

Amazing Grace, how sweet the sound,

That saved a wretch like me.

I once was lost but now am found,

Was blind, but now I see.

T'was Grace that taught my heart to fear.

And Grace, my fears relieved.

How precious did that Grace appear

The hour I first believed.
 

Schloss Ran nun ihre Augen, konnte sie es noch immer hören. Das Lied, welches den Beiden so viel bedeutete. Ein Lied gesunken von Reiko Akiba.

Es war eine herrliche Zeit gewesen. So unschuldig und so großartig. Und je länger sie es sich vorstellte, um so eher hörte sie sie wieder. Die Melodie von Amazing Grace, doch nicht gesungen sondern auf einer Violine gespielt.

Ran genoß es, den Klängen dieser zu zu hören. So viel Erinnerungen hingen daran und leise summte sie schon das Lied mich. „A...maaa...ziiiing....Graaa...ce...“, kam es leise singend aus ihrem Mund. Ran liebte es. Sie konnte es immer wieder vor sich her singen, natürlich nicht laut, dafür war sie nicht gut genug, aber für sie selbst, war es nur perfekt gewesen.

Aber dann hielt sie inne. Sie hörte die Melodie tatsächlich. Es war nichts, was sich nur in ihrem Kopf abspielte. Die Töne, der Klang, alles war identisch. Irritiert darüber blickte sich das Mädchen um.

Shinichi.

Er war hinter ihr, hielt ein wenig Abstand, hatte seine Augen geschlossen und spielte auf seiner Violine Amazing Grace.

Rans Augen füllten sich mit Tränen. Er war wirklich hier her gekommen und dann tat er auch noch diese Geste. Sie konnte es gar nicht fassen und wischte sich mit der Hand ihre Augen trocken. „Shi...nichi...“, nuschelte das Mädchen leise.

Der Angesprochene aber reagierte nicht. Erst wollte er das Lied zu Ende spielen, für sie. Nur für sie.
 

Ran schluchzte ein wenig, während der Oberschüler mit dem Lied fertig war. Sie blickten sich nun an. Shinichi legte seine Violine in den Kasten zurück und schritt auf das Mädchen zu. Sie sagte kein Wort.

Er setzte sich langsam neben sie. Sein Blick haftete noch immer an ihr. „Ran...wir müssen reden“, murmelte der Oberschüler. Auf jeden Fall mussten sie noch reden und das noch heute.

„Gut, dann rede“, nickte sie. Auf jeden Fall wollte sie ihm zu hören, egal was er ihr zu sagen hatte. Trotzdem spannte sich ihr Inneres an. Ran hatte kein gutes Gefühl bei der Sache gehabt.

„Es ist die ganze Wahrheit und ich weiß, du wirst nicht sehr erfreut sein“, murmelte Shinichi leise. Sie würde ganz und gar nicht erfreut sein, wenn sie alles wissen würde. „Ich werde dir nun alles sagen. Von damals bis heute und vielleicht kannst du mich ja ein wenig verstehen.“

„Nun sag schon“, sie wurde ein wenig ungeduldig und blickte den Oberschüler an.
 

„Ich muss dich um Entschuldigung bitten. Es kommt mir manchmal so vor, als würde alles was ich je getan hab, falsch sein und ich wünschte ich könnte alles wieder gut machen, doch dafür ist es nun zu spät. Hass mich bitte nicht dafür, ich wollte dich nur vor allen Gefahren schützen. Du fragst dich nun bestimmt, welche Gefahren es sind“, sprach Shinichi.

„Natürlich“, nickte die Langhaarige leise. Sie blickte die ganze Zeit auf Shinichi und wagte es gar nicht ihren Blick abzuwenden.

„Erinnerst du dich noch an unsere Verabredung im Tropical Land? Natürlich erinnerst du dich dran, da hatte mein Verschwinden auch angefangen. Nachdem ich los lief in die Dunkelheit beobachtete ich einen Mann, er war klein, dicklicher und trug schwarz. Es war der, der bei meinem Fall mit der Perlenkette dabei gewesen war. Weißt du das noch? Er und sein Freund fuhren ganz hinten in der Achterbahn mit und während der Ermittlungen zum Mord wollten sie gar nicht mit einbezogen werden, weil sie noch was vor hatten“, entgegnete der Oberschüler.

„Männer?“, Ran überlegte und versuchte sich wieder an den Fall zu erinnern. Nun da es Shinichi sagte, merkte sie es. Da waren zwei Männer die in der Achterbahn waren. Sie waren weitaus älter, fuhren aber dennoch mit. Einer von ihnen war wirklich kleiner und ein wenig dicker, während der Andere größer und schlanker war. „Ja, ich erinnere mich an die beiden Männern“, nickte sie.

„Dann vergiss nun, wie sie aussehen. Es ist besser, wenn du ihr Aussehen sofort vergisst. Bitte Ran, auch wenn ich dir gleich alles erzähle, solltest du sie auf der Straße sehen, tu so, als würdest du sie nicht kennen. Bitte. Ansonsten begibst du dich in große Gefahr.“

„Was? Aber...“, murmelte das Mädchen.

„Kein aber. Du musst es mir versprechen. Es ist nur zu deinem Besten. Also Ran?“, fragte er nach.

„Ja, gut, ich versprech es dir“, nickte das Mädchen leise. „Und nun erzähl bitte weiter.“

„Gut. Danke“, er lächelte leicht und sah sie an. „Ich erkannte erst später in welcher Gefahr ich doch eigentlich war, aber meinem Leichtsinn hatte ich meine Veränderung zu verdanken. Während ich den Mann beobachtete, tauschte er Geld mit jemanden Anderen aus, sein illegales Geschäft. Ich spielte schon mit dem Gedanken die Polizei zu rufen oder den Mann selber zu stellen. Du weißt ja noch, wie ich damals war. Ich dachte ich würde alles können. Ich war Leichtsinnig und hatte nie das Gefühl gehabt, einen Fall verlieren zu können. Aber in mitten dieser Überlegungen, bemerkte ich nicht, wie sich sein Partner an mich heran schlich. Er schlug mich nieder, ich vermute mit einer Eisenstange und danach redete er mit seinem Partner darüber, dass sie ein neues Gift hätten, welches im menschlichen Körper nicht nachgewiesen wird und einen Zelltod hervor bringt. Ich sah es schon kommen, meinen Tod und es wurde schlimmer, als ich diese Pille verabreicht bekam. Die Schmerzen waren unerträglich und schon kurze Zeit später war ich bewusstlos“, erzählte Kudo. Bei den Gedanken verengten sich seine Augen. Wenn er nur noch daran denken musste, wollte er aufschreien. Die ganze Suche nach dem Gegengift, das war doch alles viel gewesen, sehr viel.

„Ein Gift? Dann...dann ist du...“, sie wurde bleich und blickte Shinichi an. War er ein Geist, der nun vor ihr saß?

„Nein, das bin ich nicht. Zum Glück“, murmelte Shinichi und sah sie an.

Ran schien mehr als erleichtert zu sein, was ihn doch eine kleine Freude machte.

„Ich öffnete langsam meine Augen, als ich wieder zu mir kam und nachdem ich entdeckt wurde, eilte ich schnell nach Hause zurück, doch auf dem Weg bemerkte ich etwas, dass ich mir nie zuvor geträumt hatte. Ich war nicht mehr der, der ich zu sein schien. Das Gift hat mich nicht umgebracht, vielmehr hat es mich wieder in einen sieben Jahre alten Grundschüler geschrumpft. Äußerlich sah ich zwar so aus, aber innerlich war ich immer noch der selbe Junge, wie zuvor. Damals aber bist du genau in diesem Moment in mein Gespräch mit dem Professor geplatzt und ich versuchte mich an den Büchern in der Bibliothek zu verstecken. Als du schließlich meinen Namen wissen wolltest, musste ich mir etwas einfallen lassen. Zum Glück sah ich da gerade meine zwei Lieblingsbücher und erschuf mir so meinen neuen Namen. Ich nannte mich Conan Edogawa.“ Er machte eine Pause. Das musste erst mal sacken gelassen werden. Ran musste verstehen, wie er dazu kam, sich als Grundschüler auszugeben.

„Du warst...du bist...Conan...“, schluckte das Mädchen. Shinichi war Conan. Diese Erkenntnis traf sie wie ein Schlag. „Das kann....nein...das geht doch nicht“, warf sie ein und schüttelte den Kopf.

„Leider geht es doch. Es tut mir so Leid. Ich weiß, es ist sehr viel passiert, seit ich ein kleiner Junge war. Ich hab oft versucht es dir zu sagen, aber ich hätte dich damit nur in Gefahr gebracht. Verstehst du? Ich hatte das alles nicht gewollt. Aber es gab keinen anderen Weg. Es tut mir Leid“, sprach Kudo ruhig. Er blickte die ganze Zeit über zu Ran, die sich kaum noch regte. „Ran?“

„Ich muss das verkraften“, murmelte sie. Alles spielte sich vor ihr ab. Shinichi und Conan waren ein und die Selbe Person gewesen. Daran gab es nun keinen Zweifel mehr. Aber warum hatte er es immer abgestritten, als sie so oft seine Identität aufdeckte?

„Ich weiß und ich geb dir alle Zeit, die du brauchst“, versprach der Detektiv. Dennoch musste sie noch mehr erfahren.

„Und...und was ist mit den Männern? Warum hast du ausgerechnet bei uns zu Hause gewohnt?“, wollte das bleiche Mädchen wissen.

„Die ganze Zeit über hatte mir Professor Agasa geholfen und mit seinen Erfindungen konnte ich viele Fälle deines Vaters lösen und hatte dadurch auch immer mal wieder neuen Kontakt zu den Männern in Schwarz gehabt. Weißt du, ich hab zuerst nicht gewollt, dass ich bei euch wohne, aber dann hab ich drüber nachgedacht. Dein Vater hatte noch Kontakte zur Polizei, und ich nahm an, dass es irgendwann einen Fall geben würde, wobei ich wieder auf die Männer treffen würde. Und so war es dann ja auch“, murmelte Shinichi seufzend. „Ich wollte es natürlich nicht ausnutzen, aber es war einfach besser so, bei euch zu bleiben, anstatt irgendwo, wo ich keinen Fall haben würde. Und nun ja...eigentlich hab ich all seine Fälle gelöst. Mit Hilfe der Uhr, die Conan hatte. Professor Agasa baute einen Narkosepfeil ein und so konnte ich Kogoro immer schlafen legen und selber die Schlussfolgerungen machen, mit meiner Fliege. In ihr befanden sich mehrere Stimmen, die ich nachmachen konnte. Deswegen hast du auch nie bemerkt, dass Shinichi ein Kind ist.“

„Das ist...“, sie schluckte und blickte auf den Boden. „Wirklich sehr viel...“

„Ja, ich weiß“, nickte Kudo.

„Und dein Treffen mit diesen Männern?“, schluchzte Ran.

„Es war kein richtiges Treffen. Ich werd dir alles erklären. Von Anfang an.

Erst nach sehr langer Zeit erfuhr ich, wer diese Männer wirklich waren und auch, dass sie für eine mysteriöse Organisation arbeiteten. Ihre Codenamen sind Gin und Wodka. Gin war der, der mich niederschlug und mir das Gift verabreichte, Wodka war der Kleinere, der Beiden. Du hattest auch Kontakt zu einem ihrer Mitgliedern, sogar zu mehreren, wenn du es genau wissen willst. Erinnerst du dich noch an Masami Hirota?“, fragte Kudo nach.

„Masami...Hirota...“, wiederholte Ran den Namen. Sie nickte. „Akemi Miyano“, fügte sie hinzu und sah zu Shinichi. Ihr Hals schnürte sich ein wenig zu. „Willst du mir sagen...sie...sie...das kann aber nicht sein“, schüttelte sie den Kopf.

„Doch. Es ist war. Akemi Miyano war ein Mitglied der Organisation. Sie war kein großer Fisch. Sie gehörte viel eher zu den Kleineren, die die weniger guten Aufträge bekamen. Allerdings war sie nur in der Organisation um bei ihrer Schwester zusammen sein zu können. Diese war, im Vergleich zu Akemi, ein größerer Fisch. Ihre Schwester bekam den Codenamen Sherry und auch sie war es, die das Gift, welches ich bekam, entwickelt hat. Akemi hingegen wollte zusammen mit ihrer Schwester aussteigen und musste dafür die eine Milliarde Yen besorgen. Leider kam es dabei dann zu der Tragödie und sie starb“, murmelte Shinichi. „Die Organisation hatte ihr diesen Auftrag nur gegeben, weil sie innerlich hofften, dass Akemi von der Polizei gestellt wird, doch Akemi hatte das alles viel zu gut geplant. Der Raub gelang ihr und so wurde sie am Ende selbst von den Männern umgebracht. Sie starb in meinen Armen, ich konnte leider nichts für sie machen und noch heute gebe ich mir die Schuld daran.“

„Aber du...du kannst doch gar nichts dafür“, warf Ran ein.

„Das nicht, aber ich hätte sie beschützen müssen. Wir war schon vorher klar gewesen, dass irgendwer nach ihrem Leben trachtete. Ich wollte sie warnen, sie wusste es schon und damit ich ihr nicht folgen würde, schlug sie mich nieder“, murmelte Shinichi. „Wäre ich nicht so schwach gewesen, hätte ich sie vielleicht retten können“, kam es dann aus seinem Munde.

„Akemi...aber das geht nicht. Sie war doch seine Freundin“, schniefte das Mädchen.

„Seine Freundin? Du redest von Akai“, schlussfolgerte der Schüler. Er blickte nach unten und nickte. „Ja, sie war seine Freundin. Deswegen ist auch er, genau wie das FBI hinter der Organisation her. Aus diesem Grunde sind sie hier und arbeiten an den Fällen. Ich weiß, es ist gerade sehr viel, was du erfährst, aber es musste nun raus“, murmelte Shinichi.

Deswegen ist Herr Akai so, sagte sich Ran und grübelte darüber nach.

„Du kennst im Übrigen auch Akemis Schwester. Ich hab sie vorhin ins Krankenhaus getragen.“

„Was? Du...sie ist eine...Verbrecherin“, sprach Ran.

„Das ist sie nicht. Hab ich auch am Anfang gedacht und deswegen nicht vertraut. Aber dann...sie ist in Ordnung und eigentlich magst du sie auch. Um der Organisation zu entkommen, nahm sie auch das Gift ein und wurde genau wie ich wieder zu einer Grundschülerin. Seitdem lebt sie beim Professor“, entgegnete der Detektiv.

„Ai“, fiel es Ran wie die Schuppen von den Augen. Konnte das war sein? Ai war in Wahrheit die Wissenschaftlerin die das Gift entwickelte und ihr ihren Shinichi weg nahm.

„Ja. Es ist Ai“, nickte Kudo. „Deswegen musst du dir auch keine Sorgen machen. Sie ist nur eine gute Freundin für mich. Verstehst du?“, fragte der Oberschüler.

„Ja, schon. Das ist aber alles zu viel für mich. Ich weiß nicht, wo ich alles einordnen soll“, murmelte Ran.

„Das versteh ich. Du hast alle Zeit der Welt, lass dir ruhig Zeit, ich werd dich zu nichts drängen. Aber du sollst wissen, dass ich immer auf dich warten werde“, meinte Shinichi.

„Danke“, sie lehnte sich leicht an ihn und schloss ihre Augen. Erst nun hatte sie alles verstanden und wusste, was mit Shinichi wirklich geschehen war.

Freund- und Feindschaften

Hallo,

so heute ist wieder PP Zeit. Und vorher wollte ich euch doch mal bitten, mir die Daumen zu drücken. Ich habe bereits 2 von 3 Klausuren mit einem sehr guten Ergebnis bestanden. Und morgen erst erfahre ich an der Uni ob ich die dritte Klausur auch so gut bestanden habe oder nicht. Drückt mir doch bitte dafür die Daumen, ja?

So und hier dann das Kapitel

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„Gin?“, murmelte Wodka leise. Er wusste nicht, wie er dies alles dem Älteren verklickern sollte. Außerdem hatte er Angst, wusste doch, was Gin machen würde, würde er die ganze Wahrheit wissen. Ganz langsam hatte er sich erst wieder getraut hier her zu kommen.

„Was ist?“, Gin legte die Füße auf den Tisch und lehnte sich nach hinten. Er streckte sich leicht und zog an seiner Zigarette.

„Es gibt da ein kleines Problem“, nuschelte der Mann.

„Und das wäre?“, wollte Gin wissen. Nun stellte er wieder seine Beine auf den Boden und blickte sie an. „Also?“, Gin hatte schon irgendwie das Gefühl gehabt, als wollte ihm Wodka was wichtigeres sagen. Etwas, wobei es besser war, zu stehen und sich sofort bereit zu machen.

„Es geht um...Sherry.....“

„Was ist mit ihr? Hat sie ihr Pensum nicht geschafft?“, wollte der Langhaarige wissen.

„Nein. Das ist es nicht“, murmelte Wodka erneut. „Es ist...sie ist nicht mehr da“, seufzte er.

„Was?“, mit der ganzen Kraft seiner Faust schlug er auf den Tisch auf. Sein Blick verengte sich.

„Wo ist sie?“

„Ich weiß es nicht. Sie ist weg. Wir finden sie nicht mehr“, seufzte er.

„Wann?“

„Was wann?“

„Wann ist es passiert und sag mir wie“, murrte der Mann in Schwarz.

„Wir hatten einen kleinen Unfall im Labor und dann ist sie los gelaufen. Ich dachte, sie ist einfach nur nach draußen gelaufen für einen kuren Moment oder auf ihr Zimmer. Ich hab ihr auch schon direkt danach ein paar Männer geschickt, die nach ihr sehen sollten“, entgegnete Wodka. „Aber keiner konnte sie finden.“

„Und warum hast du es nicht eher gesagt?“, wollte Gin wissen.

„Ich hatte Angst...“, sprach Wodka.

„Angst? Du bist ein Mitglied unserer Organisation“, knurrte Gin. „Angst wirst du keine haben“, zischte der Mann. „Und wenn doch, dann bist du hier Fehl am Platz. Also überleg es dir ganz genau.“

„Tut mir Leid“, sprach Wodka. „Und was machen wir nun wegen Sherry?“, fragte er nach.

„Das sehen wir noch“, Gin trat aus dem Raum, gefolgt von Wodka.

„Gin, sag schon. Was hast du vor?“, wollte er wieder wissen.

„Wir gehen ins Rechenzentrum und schauen mal, wo sie hin ist.“

„Wir haben ein Rechenzentrum?“ Wodka war erstaunt und stand für einen kurzen Moment nur da. Davon hatte er wirklich bislang keine Ahnung gehabt, wobei es ihn eigentlich auch nicht hätte überraschen sollen. Sie hatten also tatsächlich ein Rechenzentrum im Gebäude.

„Natürlich oder was meinst du, woher wir die Infos bekommen, über das, was hier im Gebäude vor sich geht?“, fragte Gin mit einem leichten Grinsen. Er kam dann an einen Raum, welchen er öffnete. Zuvor musste er eine Zahlenkombination eingeben, sowie einen Check seines Fingerabdruckes machen, ehe er in den Raum konnte.

„Ich wusste gar nicht, dass wir so was hier haben“, murmelte der Dickere der Beiden.

„Nicht jeder muss alles wissen, was hier vor sich geht“, sprach Gin. Er ging an den Computer und suchte dann das Datum von Sherrys verschwinden heraus. „Da haben wir es ja“, er grinste und rief die Datei auf. Dabei sah er sich alles an, was an diesem Tag passiert war.

Sein Blick fiel dann auf die Außenkamera, die Vermouth in ihrem Wagen aufnahm. „Wollen wir doch mal schauen, was sie da macht“, murmelte Gin vor sich her.
 

Zu ihrem Wagen kam sie unerkannt. Im Auto vergewisserte sie sich, dass sie auch alle Sachen dabei hatte, die sie brauchte.

Schnell startete Chris den Motor und fuhr über den Asphalt in Richtung des Ausgangs. Ganz ruhig, sagte sie sich. Sie versuchte kein Gas zu geben und alles in vollkommener Ruhe zu machen.

Chris atmete tief durch, den Gang schaltete sie schon eine Stufe höher und sah nach vorne auf die Straße, ehe sie nach der Wasserflasche griff und einen Schluck aus dieser nahm. Sie hatte es fast geschafft, es war nicht mehr weit. Ein leichtes Grinsen legte sich auf ihre Lippen. Sie sah dem Ausgang schon entgegen.

„Verdammt“, fluchte sie, als sie die Flasche auf den Beifahrersitz legen wollte und diese statt zu liegen auf den Boden kullerte. Die Blonde dachte sich nichts dabei, behielt das Tempo bei und beugte sich zu der Flasche hin, die sie schon nach wenigen Sekunden wieder in den Händen hielt. Als sie wieder nach oben hoch kam, trat sie schlagartig auf die Bremse...

Die Bremsung bekam sie gerade noch so hin. Der Schock saß tief in den Knochen, aber dennoch atmete sie durch und wollte sie selbst sein, die Ruhe in Person. Wenn es darauf ankam, konnte sie sogar das spielen, auch wenn die Wahrheit nicht so aussah. Nachdem sie wieder einen klaren Gedanken fassen konnte, stieg die Blonde aus und wollte den Schaden begutachten, welcher durch den Unfall geschah.

„Na super“, murmelte Vermouth zu sich selber. Es konnte gerade nicht schlimmer sein. Ausgerechnet Shiho wurde angefahren. Einerseits war sie doch froh darüber, so konnte sie das Mädchen mit nehmen und es dem FBI übergeben, auf der anderen Seite aber hätte sie sich gewünscht, dass es eine andere Person war, Gin zum Beispiel.

„Mach mir nun keine Szene“, sprach sie zu der jungen Frau. Es kam keine Reaktion von ihr. Shiho lag auf dem Boden, hatte die Augen geschlossen und eine leichte Platzwunde an der Schläfe.

Erst, nachdem sie nichts sagte, sah sich die blonde Schauspielerin genau an, was los war. Sie erkannte es sofort und drehte das Mädchen in die stabile Seitenlage. Dann seufzte sie auf. Jetzt hatte sie den Ärger und das nur, weil sie so schnell, wie es nur möglich war, verschwinden wollte.

Die Blonde schüttelte einfach nur den Kopf. Sie hatte genug zu tun gehabt, und nun musste sie sich auch noch zwangsweise um das Mädchen kümmern. Es wäre so viel einfacher gewesen, sie zu zwingen mit zu kommen, anstatt sie in den Wagen zu schleppen. So machte es keinen Spaß und war auch viel zu einfach. Arbeit, körperliche Arbeit um genau zu sein, mochte Vermouth nicht. Es war viel zu anstrengend, aber wenn es sein musste, konnte auch sie sich nicht dagegen sträuben und zog Shiho in den Wagen. Sie setzte sie auf dem Rücksitz ab und schnallte sie an. Vermouth schüttelte den Kopf, als sie wieder selber einstieg und den Motor von Neuem startete. Sie wollte wieder los fahren, so schnell, wie es nur möglich war. Und sie musste auch noch Shiho irgendwie los werden, da das Treffen noch eine Weile auf sie warten ließ. Unruhig fuhr die junge Frau die ganze Strecke dorthin, während sie mit den Fingern auf das Lenkrad tippte. Man merkte, dass sie angespannt war, aber sie war es nicht so sehr, dass sie während der Fahrt eine Zigarette rauchte. Man konnte sagen, sie hatte sich noch unter Kontrolle und bewahrte die Contanance. Immer mal wieder blickte sich die Blonde um, war ihr jemand gefolgt oder hatte sie die ganze Straße für sich alleine, sowie die Sicherheit auf ihrer Seite?
 

„Sehr interessant“, grinste Gin.

„Sie ist mit ihr weg gefahren. Wie kannst du da sagen, dass das interessant ist?“, wollte Wodka wissen.

„Ist doch ganz einfach. Dies gibt mir die Möglichkeit Vermouth in ihre Schranken zu weisen, sie richtig fertig zu machen“, meinte Gin. Darauf hatte er sich schon die ganze Zeit über gefreut und nur noch darauf gewartet, bis die Frau einen Fehler machte. „Sie wird sich wünschen, sie wäre mir nie im Leben begegnet.“ Auch wenn Gin mit ihr sehr viel Spaß mit ihr hatte, es war nie Liebe gewesen. Sie fühlten sich nicht zueinander hingezogen und schon gar nicht miteinander verbunden. Das einzige, was sie verband, war die Leidenschaft, die der jeweils Andere bewältigte.

„Und was machen wir nun wegen Sherry?“, fragte Wodka nach.

„Mach dir um Sherry keine Sorgen. Die bekommen wir schon wieder. Darum mach ich mir keine Sorgen“, zischte er. „Zuerst kümmern wir uns um Vermouth. Sie muss leiden. Schick sofort Korn und Chianti los. Sie sollen ihr zeigen, was passiert, wenn man uns betrügt.“

„Wird gemacht“, nickte der Kleinere. Er war sich noch immer nicht ganz sicher gewesen, wie er die ganze Situation werten sollte. So langsam wurde ihnen die Luft knapp und sie brauchten ein wenig mehr Zeit. Ihre Mitglieder stiegen einer nach dem Anderen aus, natürlich nicht, ohne dass sie noch irgendwas zurück bekamen, dennoch, es setzte sich ein Trend. Zuerst war es damals Akai gewesen. Dann Akemi. Dann Shiho. Dann Kir. Und nun Vermouth. Ihre Gruppe wurde immer kleiner, allerdings gab es noch ein paar Mitglieder, die nicht so sehr in der Öffentlichkeit arbeiteten. Sie hätten noch eine Chance.

„Meinst du wirklich, dass es so einfach sein wird?“

„Hab ich gesagt, dass es einfach wird? Ich hab nur gesagt, dass ich mir über Vermouth keine Sorgen mehr machen würde. Ich kümmer mich schon um die Kleine. Sie wird leiden“, gab Gin von sich. „Und nun geh. Ich muss arbeiten.“

„Arbeiten? Wir arbeiten doch...immer zusammen...“, murmelte Wodka.

„In Zeiten wie diesen arbeitet auch jeder alleine und hat andere Aufträge“, warf Gin ein. „Das solltest du wissen und nun geh mir aus den Augen.“
 

Vermouth saß in ihrem Wagen. Sie hatte es ziemlich eilig und drückte auch deswegen auf das Gaspedal. Die Frau musste sich beeilen. Sie musste schnell sein, sehr schnell sogar und das nur, um endgültig zu entkommen.

Ansich hatte sie ja ihren Teil der Vereinbarung eingehalten. Sie brachte ihm Sherry und dann war er weg gewesen, um das Mädchen zu holen. Chris hatte nichts damit zu tun gehabt. Wäre Akai nicht gegangen, hätte sie noch mit ihm gesprochen, so wie er es damals verlangte. Aber es kam ja nichts.

Der jungen Frau war es egal gewesen. Sie musste schnell handeln und aus dem Land verschwinden, einfach nur weg. Weg von dem Zorn der Organisation.

Als sie ihren Wagen parkte, stieg sie schnell aus und machte sich dann auch sofort auf den Weg zu ihrer Wohnung. Es war keiner da. Was für ein Glück. Trotzdem sah sich die junge Frau immer wieder um. Sie musste sich sicher sein, ehe sie alles vorbereitete. In ihrer Wohnung sah sie sich um. Chris ärgerte sich ein wenig über sich selbst, aber was sollte sie machen?

Die Frau ging sofort in das Schlafzimmer und packte einige ihrer Sachen zusammen, danach war ihr Arbeitszimmer dran. Vor allem die Unterlagen, die mit Conan zu tun hatten, wollte sie weg bringen, auch wenn die Organisation es bereits wusste.

Doch viel eher hatte sie noch einige brisante Informationen dem Ganzen eingefügt, wie die Tatsache, dass Shinichis Schwachpunkt seine Freundin Ran war. Verdammt, wo sind die Unterlagen?, fragte sich Chris. Sie suchte überall, auf ihrem Schreibtisch, im Schrank, aber genau diese Akten waren nicht mehr da gewesen. Konnte es sein, dass die Organisation hier war und alles hatte? Chris schluckte und zuckte bei diesem Gedanken. Hatte sie nun alles vermasselt?

„Suchst du was?“, fragte eine tiefe Männerstimme nach. Im Hintergrund hörte man das Zirpen der Blätter, die der Mann nun zusammen rieb und in der Luft hielt.

„Was?“, sie drehte sich schockiert um und sah in die tiefgrünen Augen, welche sie ebenso anstarrten. „Wie bist du hier rein gekommen?“, knurrte die Frau.

„Durch die Tür“, entgegnete der Mann.

„Haha, du weißt, wie ich das meine“, warf sie ein. Sie wurde langsam wütend und rieb sich schon ihre Faust.

„Nicht doch. Warum bist du so zickig? Kann es sein, dass du irgendwas vergessen hast?“, wollte er wissen.

„Kann schon sein. Muss aber nicht. Wie man es eben sieht“, sprach Vermouth. Sie lehnte sich an ihrem Schreibtisch nach hinten und blickte zu ihm. „Und was willst du machen, wenn ich nichts mache?“, fragte sie nach.

„Du solltest mich kennen und wissen, was ich dann mache.“

„Hmm, vielleicht“, grinste sie ein wenig.

„Also, was machst du nun?“, wollte der Mann wissen.

„Gut, dann stell deine Fragen“, seufzte sie und setzte sich gänzlich auf ihren Schreibtisch. Dabei schlang sie ihre Beine übereinander und wartete, wie er reagierte.

Eigentlich wollte sie ihn nun ein wenig aus dem Konzept bringen, wenn nicht sogar verführen, doch er reagierte anders, als sie es sich dachte.

Er blieb auf seinem Platz sitzen und sah sie weiter an. Zuerst antwortete er gar nicht, viel eher las er sich die Informationen durch und nickte. „Du hast lange gebraucht, bis du sie zusammen getragen hast. Aber keine Angst. Wir wissen es schon länger“, gab der Agent von sich.

„Das hab ich mir schon gedacht. Warum hätte sonst das FBI einen kleinen Jungen hin und wieder zu den Fällen mit genommen. Ihr könnt froh sein, dass die Organisation ihn damals nicht entdeckt hat“, meinte Chris.

„Kann schon sein. Allerdings wissen sie es ja nun und das ist nicht einmal unsere Schuld“, gab er von sich.

„Willst du damit sagen, es ist meine Schuld?“, wollte Chris murrend wissen. Das war ja typisch, dass das FBI jemanden suchte, wem sie die Schuld geben konnten. „So läuft das nicht. Ich bin nicht daran Schuld, wenn dann ist es die kleine Sherry. Sie konnte sich auch nicht einfach verstehen“, zischte sie.

„Das hast du jetzt gesagt. Du kannst es sehen, wie du möchtest. Wer nun Schuld daran ist, ist sowieso egal“, warf Akai ein. Er lehnte sich nach hinten in den Stuhl, in welchem er saß und blickte sie an.

„Wenn du das so siehst, dann gibt es auch keinen weiteren Grund, weswegen du hier bist. Oder seh ich das anders?“, fragte die Blonde nach.

„Ja, das tust du. Wir hatten eine Abmachung. Und wenn ich dir helfen soll aus der Organisation zu kommen, bist du mir noch was schuldig.“

„Reicht es dir nicht, dass ich Sherry weg brachte?“, knurrte die Frau.

„Normalerweise schon. Aber du solltest nicht vergessen, dass wir noch was anderes ausgemacht hatten“, meinte Shuichi.

„Mhmm gut von mir aus“, nickte sie und seufzte auf. Sie hatte das alles schon lange verdrängt und blickte den Mann an. „Also, was willst du von mir wissen?“, wollte sie wissen.

„Soweit ich weiß, hattest du damals die Gelegenheit gehabt, aus der Organisation auszusteigen. Warum hast du das nicht gemacht?“, wollte Akai wissen.

„Ich weiß nicht, was du meinst“, warf die junge Frau ein.

„Soll ich genauer werden? Du müsstest doch wissen, was ich meine.“

„Nein, das weiß ich nicht. Und nun hör auf, so zu reden. Komm auf den Punkt“, verlangte Vermouth.

„Nachdem du die Pille genommen hast, konntest du offiziell als Tod gelten und was hast du gemacht? Du hast die Identität deiner eigenen Tochter angenommen und arbeitest weiter bei der Organisation. Du hasst die Organisation und willst nichts mit ihnen zu tun haben, warum hast du direkt danach weiter für sie gearbeitet?“, wollte der Agent wissen.

„Ach das“, murmelte Vermouth.

„Ja, genau das. Und kommt nun auch eine Antwort von dir?“, fragte Akai nach.

„Ich war jung als ich zur Organisation kam. Mein Leben war nicht so rosig, wie es immer aussieht. Die Organisation gab mir alles, was ich brauchte, Ruhm und Macht. Aber auch die Liebe.“

„Die Liebe?“, er hob die Augenbraue und war nun auf ihre weiteren Erläuterungen sehr aufmerksam geworden.

„Ja, ich lernte meinen Mann kennen. Jener, der Jahre danach starb. Erinnerst du dich daran? Es stand viel in der Zeitung darüber. Aber was rede ich da. Du weißt es sicher nicht mehr. Du müsstest da ein kleiner Junge gewesen sein. Er starb und ich war alleine“, seufzte Chris.

„Und was hat das nun mit der Organisation zu tun?“

„Er starb wegen ihnen“, entgegnete Chris. Sie ballte ihre Hand zu einer Faust zusammen. „Die Eltern von Sherry entwickelten den Prototypen des ATX 4869 wie er nun genannt wird. Sie waren die Drahtzieher der ganzen Geschichte. Jahre später sollte das Mittel erst getestet werden. Mit meinem Mann hatte ich eine kleine Tochter. Sie war so ein Sonnenscheinchen. Du hättest sie sehen sollen. Sie hat nur gelächelt und liebte das Spielen mit der kleinen Sherry. Sherry war damals gerade erst geboren und meine Kleine kam sehr gut mit den Miyanos zurecht, vor allem aber mit deiner Akemi. Sie war wie eine ältere Schwester für Chris. Es war immer so niedlich gewesen, den Beiden beim Spielen zu zu sehen.

Irgendwann kam die Organisation dann auf die Idee das Gift zu testen. Sie hatten mehrere Versuchspersonen dafür gehabt. Ältere Menschen, jüngere Menschen, kranke Menschen und gesunde Menschen. Aber dann kamen sie noch auf den Zusatz, dass sie es noch nicht an Kindern testeten“, sie seufzte auf. „Sie hatten Chris dafür ausgesucht. Ich glaube, du kannst dir sehr gut vorstellen, wie ich darauf reagiert habe, als sie es mir sagten. Ich war außer mir, mein Mann ebenso. Irgendwann handelten wir mit der Organisation aus, dass sie nicht Chris nehmen würden. Viel eher opferte er sich. Er starb für unsere gemeinsame Tochter, er hatte das Opfer gebracht“, Vernouths Augen füllten sich mit Tränen, die sie sich sogleich wieder weg wischte. „Nur waren mir danach nur zwei Jahre mit meiner Kleinen gegeben. Die Organisation hörte nicht auf damit und als ich auf einem längeren Auftrag war, nahmen sie sich einfach. Sie testeten das Gift an ihr. Als ich wieder kam, sagte man mir, sie sei verstorben und demnach auch entsorgt. Ich konnte sie nicht mehr wiedersehen. Die Organisation nahm mir den letzten Menschen, der mir noch etwas Bedeutete. Deswegen hasse ich sie, sie alle, die damit zu tun hatten“, knurrte die Frau.

„Und deswegen auch Akemis Eltern, weil sie die Wissenschaftler waren, die das Gift entwickelten und wegen denen es zu den Tests kam. Ich verstehe, dennoch ist es kein Grund auch die Nachfahren der Familie zu hassen. Akemi und Shiho können nichts dafür“, warf Shu ein.

„Na und? Das ist mir egal. Shiho arbeitet für sie. Sie hat das Gift weiter entwickelt. Wobei ich das nicht nötig fand. Das Gift vorher hatte getötet, es war skrupellos, konnte nur leider im Körper nachgewiesen werden, wenn man einige Tage wartete. Aber das reichte ihnen ja nicht. Sie meinten wirklich, irgendwer würde Tage warten, ehe sie eine Autopsie machen würden. Das ist doch Schwachsinn. Deswegen mussten mein Mann und mein Kind sterben. Ich werd es ihnen nie verzeihen“, murrte die Blonde.

„Und warum arbeitest du immer noch für sie? Ich versteh dich nicht. Du hättest deinen Tod vortäuschen können und dich...uns anschließen. Es wäre rein gar nichts dabei gewesen. Du könntest gegen sie kämpfen, anstatt für sie.“

„Du siehst es zu einfach. Sie waren schon damals so organisiert wie nun. Sie lassen nicht zu, dass irgendwer einfach so aussteigt“, warf Vermouth ein. „Und außerdem war es für mich besser, bei ihnen zu bleiben. Ich wollte mich richtig bei ihnen einnisten und sie dann von Innen heraus vernichten. Du siehst doch, wie gut es funktionierte. Ich bin der Liebling des Bosses“, meinte sie.

„Und was hat dir das bisher gebracht? Liebling hin oder her. Du bist unglücklich und hättest du dich damals direkt uns angeschlossen, hätten wir viele unnötige Blutbäder verhindern können“, zischte Akai und erhob sich.

„Kann sein“, gab Chris von sich und sah zu ihm. „Nun weißt du es. Hilfst du mir raus?“

„Versprochen ist versprochen. Ich halte immer mein Wort.“
 

Ran war verwirrt. Das alles was ihr Shinichi am Nachmittag erzählte war viel gewesen, viel zu viel. Sie dachte noch über seine Worte nach. Sie schwirrten weiter in ihren Erinnerungen und waren doch so fremd.

„Ich muss dich um Entschuldigung bitten. Es kommt mir manchmal so vor, als würde alles was ich je getan hab, falsch sein und ich wünschte ich könnte alles wieder gut machen, doch dafür ist es nun zu spät. Hass mich bitte nicht dafür, ich wollte dich nur vor allen Gefahren schützen. Du fragst dich nun bestimmt, welche Gefahren es sind“, sprach Shinichi.

„Natürlich“, nickte die Langhaarige leise. Sie blickte die ganze Zeit auf Shinichi und wagte es gar nicht ihren Blick abzuwenden.

„Erinnerst du dich noch an unsere Verabredung im Tropical Land? Natürlich erinnerst du dich dran, da hatte mein Verschwinden auch angefangen. Nachdem ich los lief in die Dunkelheit beobachtete ich einen Mann, er war klein, dicklicher und trug schwarz. Es war der, der bei meinem Fall mit der Perlenkette dabei gewesen war. Weißt du das noch? Er und sein Freund fuhren ganz hinten in der Achterbahn mit und während der Ermittlungen zum Mord wollten sie gar nicht mit einbezogen werden, weil sie noch was vor hatten“, entgegnete der Oberschüler.

„Männer?“, Ran überlegte und versuchte sich wieder an den Fall zu erinnern. Nun da es Shinichi sagte, merkte sie es. Da waren zwei Männer die in der Achterbahn waren. Sie waren weitaus älter, fuhren aber dennoch mit. Einer von ihnen war wirklich kleiner und ein wenig dicker, während der Andere größer und schlanker war. „Ja, ich erinnere mich an die beiden Männern“, nickte sie.

„Dann vergiss nun, wie sie aussehen. Es ist besser, wenn du ihr Aussehen sofort vergisst. Bitte Ran, auch wenn ich dir gleich alles erzähle, solltest du sie auf der Straße sehen, tu so, als würdest du sie nicht kennen. Bitte. Ansonsten begibst du dich in große Gefahr.“

„Was? Aber...“, murmelte das Mädchen.

„Kein aber. Du musst es mir versprechen. Es ist nur zu deinem Besten. Also Ran?“, fragte er nach.

„Ja, gut, ich versprech es dir“, nickte das Mädchen leise. „Und nun erzähl bitte weiter.“

„Gut. Danke“, er lächelte leicht und sah sie an. „Ich erkannte erst später in welcher Gefahr ich doch eigentlich war, aber meinem Leichtsinn hatte ich meine Veränderung zu verdanken. Während ich den Mann beobachtete, tauschte er Geld mit jemanden Anderen aus, sein illegales Geschäft. Ich spielte schon mit dem Gedanken die Polizei zu rufen oder den Mann selber zu stellen. Du weißt ja noch, wie ich damals war. Ich dachte ich würde alles können. Ich war Leichtsinnig und hatte nie das Gefühl gehabt, einen Fall verlieren zu können. Aber in mitten dieser Überlegungen, bemerkte ich nicht, wie sich sein Partner an mich heran schlich. Er schlug mich nieder, ich vermute mit einer Eisenstange und danach redete er mit seinem Partner darüber, dass sie ein neues Gift hätten, welches im menschlichen Körper nicht nachgewiesen wird und einen Zelltod hervor bringt. Ich sah es schon kommen, meinen Tod und es wurde schlimmer, als ich diese Pille verabreicht bekam. Die Schmerzen waren unerträglich und schon kurze Zeit später war ich bewusstlos“, erzählte Kudo. Bei den Gedanken verengten sich seine Augen. Wenn er nur noch daran denken musste, wollte er aufschreien. Die ganze Suche nach dem Gegengift, das war doch alles viel gewesen, sehr viel.

„Ein Gift? Dann...dann ist du...“, sie wurde bleich und blickte Shinichi an. War er ein Geist, der nun vor ihr saß?

„Nein, das bin ich nicht. Zum Glück“, murmelte Shinichi und sah sie an.

Ran schien mehr als erleichtert zu sein, was ihn doch eine kleine Freude machte.

„Ich öffnete langsam meine Augen, als ich wieder zu mir kam und nachdem ich entdeckt wurde, eilte ich schnell nach Hause zurück, doch auf dem Weg bemerkte ich etwas, dass ich mir nie zuvor geträumt hatte. Ich war nicht mehr der, der ich zu sein schien. Das Gift hat mich nicht umgebracht, vielmehr hat es mich wieder in einen sieben Jahre alten Grundschüler geschrumpft. Äußerlich sah ich zwar so aus, aber innerlich war ich immer noch der selbe Junge, wie zuvor. Damals aber bist du genau in diesem Moment in mein Gespräch mit dem Professor geplatzt und ich versuchte mich an den Büchern in der Bibliothek zu verstecken. Als du schließlich meinen Namen wissen wolltest, musste ich mir etwas einfallen lassen. Zum Glück sah ich da gerade meine zwei Lieblingsbücher und erschuf mir so meinen neuen Namen. Ich nannte mich Conan Edogawa.“
 

Ran schluckte. Conan Edogawa. Er nannte sich Conan. Wie kam er nur darauf? Und warum hatte er es ihr erst nun gesagt? Zwar hatte er es ihr erklärt, aber dennoch empfand sie das alles als viel zu Fremd. Ran wusste nicht, wie alles zusammen passte, wieso es ausgerechnet Shinichi traf und keinen Anderen. Das junge Mädchen brauchte Antworten, klare Fakten, Dinge, die sie sich diesmal nicht von ihrem Shinichi wünschte. Sie ging langsam weiter den Gang entlang, bis sie zum Zimmer von Agasa kam. Ran klopfte und trat nach einer Weile ein.

Shiho verbarg ihr Gesicht, sie wollte nicht erkannt werden.

„Kann ich...mit dir sprechen...Ai?“, fragte Ran leise und stockend.

Shiho sah schockiert aus und blickte den Professor an, dann starrte sie zu Ran. „Du...du weißt es?“

„Ja“, nickte Ran. „Shinichi hat es mir gesagt und ich würde nun gerne mit dir reden. Bitte.“

„Ist gut. Gehen wir raus“, Shiho verabschiedete sich von Agasa, versprach ihm aber, dass sie noch heute nach ihm sehen würde.

Zusammen mit Ran machte sie sich auf den Weg nach draußen. Sie setzten sich in den Krankenhauspark und wurden vom FBI beobachtet.

„Also, was willst du mir sagen?“, fragte sie nach.

„Ich weiß, was du getan hast. Aber ich glaube Shinichi, dass du deine Handlungen bereust“, fing Ran an.

„Das tu ich, wirklich sehr“, nickte die junge Frau. „Aber ich denke nicht, dass es das ist, weswegen du hier bist. Es ist Shinichi, hab ich Recht?“ Sie konnte es sich denken, es war auch das einzige Thema, was Ran so sehr interessierte, dass sie fast dauernd darüber sprechen konnte. Innerlich seufzte Shiho. Sie hatte sich schon lange darauf vorbereitet, mit Ran darüber zu sprechen, aber das es sobald werden würde, war selbst ihr nicht klar. Und je näher es rückte, desto unsicherer wurde die Wissenschaftlerin und hatte keine Ahnung was und wie sie es sagen sollte.

„Ja, wie sollte es auch anders sein?“, murmelte Ran. „Als ich noch nicht wusste, wer ihr seid, hab ich mir immer vorgestellt, dass du und Conan später einmal zusammen kommt. Ihr seid für mich damals das absolute Traumpaar aus Kindertagen gewesen und habt mich so sehr an mich und Shinichi erinnert. Aber nun, da ich weiß, dass Conan und Shinichi die gleichen Personen sind...ich will ihn nicht verlieren, verstehst du?“, fragte Ran.

„Ich weiß. Mach dir keine Sorgen. Ich werde dir und Shinichi nicht im Weg stehen. Ich hab von Anfang an gewusst, dass er nur dich liebt. Ich bin keine Gefahr für dich, auch wenn er mich mag, ich bin eher wie eine Schwester für ihn“, erzählte Haibara leise. Es zerriss ihr das Herz, als sie mit Ran über ihre Gefühle zu Shinichi sprechen musste, aber sie wusste, dass es besser so war. Sie durfte ihr den Oberschüler nicht weg nehmen.

„Danke. Das bedeutet mir wirklich viel“, lächelte Ran wieder. Sie hatte sich ganz eindeutig für Shinichi entschieden, auch wenn er sie anlog. Sie musste ihm einfach verzeihen. Sie kannten sich so lange und gehörten zusammen. „Ich würde mich freuen, wenn wir Freundinnen werden könnten.“

„Das wäre wirklich schön. Ich würde mich auch freuen“, nickte Shiho. Sie lächelte. So einfach hatte sie sich das Gespräch nicht vorgestellt, doch es nahm eine sehr gute Wendung. „Danke, Ran.“

„Ich freu mich. Du kannst dann auch Sonoko kennen lernen und natürlich Kazuha. Irgendwann können wir dann auch zu viert was machen. Das wird bestimmt lustig und schön“, schwärmte Ran.

„Das kann schon sein, wobei“, nuschelte sie. „Was hat dir Shinichi alles gesagt?“

„Alles...ich weiß von der Organisation.“ Ran hielt Inne. „Ach so. Du kannst gar noch nicht so oft raus gehen, da sie dich sonst sehen könnten“, schlussfolgerte sie.

„Naja nicht ganz. Sie wissen ja schon, dass ich früher ein Kind war, ebenso dass auch Shinichi eines war. Und dass wir nun wieder wir selber sind, ist ihnen auch klar. Sie werden mich suchen und wenn sie mich finden, dann schicken sie nicht nur mit in den Tod, sondern auch die Menschen, die zu diesem Zeitpunkt in meiner Nähe sind“, seufzte Shiho. „Tut mir Leid, Ran, wir sollten nicht zusammen ausgehen, zumindest jetzt noch nicht. Die Gefahr, dass mich die Organisation findet ist viel zu groß und ich will nicht, dass du oder ein anderer Mensch in ihre Schussbahn gerät“, entgegnete Shiho leise. Sie krallte sich dabei in ihre Sachen, die sie an hatte und versuchte dennoch ruhig zu bleiben.

„Das versteh ich, aber dennoch steht mein Angebot noch. Du kannst auch von dir aus darauf zurück kommen. Ich würde mich wirklich freuen“, sie lächelte ein wenig und blickte die ganze Zeit über auf Shiho. Sie war wirklich hübsch und Ran wusste, dass sie sich ruhig eine Scheibe von der jungen Wissenschaftlerin abschneiden konnte, vor allem, was ihre lässige Art anging. Schon früher hatte sie gemerkt, dass Ai für ein Kind, doch sehr erwachsen wirkte und auch ihre Wort mit Bedacht sprach, auch wenn es sich oft nicht danach anhörte.

„Ja, das bedeutet mir viel, auch dass du, nach all dem, was bisher passiert und was du erfahren hast, noch immer mit mir befreundet sein möchtest“, Tränen schossen ihr in die Augen. Sie konnte gar nicht beschreiben, was für ein Gefühl es für sie war.

„Ich bin doch deine Freundin, das hab ich dir auch schon früher gesagt und ich lasse keinen im Stich, egal welche Vergangenheit jemand hat. Lass uns am Besten von Neuem anfangen und uns neu kennen lernen“, schlug die Langhaarige vor.

„Gerne“, musste Shiho zustimmen. Sie wischte sich die Tränen weg und hielt Ran ihre Hand hin. „Shiho Miyano. Nett dich kennen zu lernen.“

„Ran Mori, ebenso erfreut“, schmunzelte das Mädchen. Auf eine solche Idee kam sie nun wirklich nicht, aber irgendwie machte es ihr Spaß. Ran nahm die Hand von Shiho und schüttelte diese. Das Schütteln ging aber nicht lange, viel eher legte Ran dann die Arme um die junge Frau. „Wirklich sehr erfreut, dich kennen zu lernen“, wiederholte sich Ran mit einem Lächeln auf den Lippen.

Ansagen

Hallöchen, für alle, die mir letzte Woche die Daumen gedrückt haben, ich hab die letzte Prüfung bestanden. Und wisst ihr was das heißt? Bis Ende Oktober hab ich Freizeit, ist das nicht toll? Ich freu mich ja so

und genau deswegen kriegt ihr heute das 20. Kapitel und es wird heiß her gehen, das versprech ich euch. Die nächsten Kapitel werden euch wahrscheinlich umhauen.

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„Ich kann nicht glauben, dass sie Ruhe geben“, murmelte Jodie. Sie verschränkte die Arme und blickte zu ihren Kollegen.

„Das ist unmöglich. Es passt nicht zu ihnen. Sie haben was vor“, warf Hidemi ein. Auch sie war weiterhin bei der Truppe. Zwar sollte sie wieder zum CIA zurück kehren, doch sie konnte und wollte es nicht. Zuerst war ihr der Auftrag wichtig gewesen und zum Anderen wollte sie nicht einfach feige abhauen.

„Und was machen wir dann? Sie warten auf uns und werden versuchen uns in den Hinterhalt zu locken“, meinte Jodie und sah dann zu Hidemi. „Du kennst sie doch, haben sie nicht gesagt, was sie vor haben?“

„Leider nicht. Sie haben mir schon lange nicht mehr vertraut und wie du ja weißt, war es dann doch berechtigt. Und über ihre größeren Pläne habe ich nie was gewusst. Ich wurde nur hin und wieder für die Aufträge eingesetzt und seid sich Bourbon um vieles kümmerte, war ich außen vor“, seufzte Hidemi. „Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass sie so handeln würden.“

„Dann sollten wir vor ihnen handeln, ehe sie uns noch überraschen. Sie wollen dich Shiho, dann bringen wir sie am Besten weg“, schlug Camel vor.

„Ja, dafür wäre ich ebenso. Wenn Shiho aus der Schussbahn ist, können wir uns um die Organisation kümmern und vielleicht schaffen wir es ja diesmal und können sie treffen. Nur weil sie momentan nicht handeln, heißt es nicht, dass sie nicht was planen, und wenn wir dann mitten drin auftauchen, haben wir eine gute Chance“, nickte Jodie zustimmend.

„So könnte es gehen“, stimmte auch Kir zu.

„Alles klar. Dann machen wir das so“, Jodie stand auf und schmunzelte ein wenig. „Ich werd unseren Männern sagen, dass sie nach der Organisation suchen sollen. So wie ich sie einschätze, werden sie sich sicher ein neues Versteck gesucht haben, aber mit Glück finden wir es und können sie zur Strecke bringen.“

„Setz dich“, kam es von Akai. Der Agent saß die ganze Zeit über stillschweigend im Raum und sah dann zu Jodie und den Rest, welcher kurz zusammen zuckte, als Akai so laut sprach.

„Aber Shu, warum bist du dagegen?“, wollte sie wissen.

„Weil du dich zum Affen machst. Meinst du wirklich, die Organisation weiß nicht, dass wir sie suchen würden? Du kennst sie nicht so gut wie ich. Sie machen das doch extra, einerseits um uns in Sicherheit zu wiegen und auf der anderen Seite, um uns ein wenig in die irre zu führen. Sie wissen, dass wir es komisch finden würden, würden sie auf einmal nicht mehr agieren und auch, dass wir dadurch zu Größenwahn kommen und versuchen werden sie zu fassen. Damit laufen wir direkt in ihre Falle. Sie würden alles viel zu offensichtlich für uns machen und irgendwann wären unsere Männer dort, während ihre höheren Mitglieder einen anderen Auftrag erfüllen. Es wäre zwecklos das alles nun zu machen“, erklärte Akai. „Sie würden euch direkt in die Falle locken. Also setz dich wieder hin und lass es gut sein. Wir überlegen zusammen, was wir machen werden. Und die Organisation suchen wird es sicher nicht sein. Ich bin mir mehr als sicher, dass sie sich schon bald melden werden.“

„Du bist dir sicher?“, Jodie hob die Augenbraue und sah den Agenten an. „Weißt du irgendwas?“

„Kann man so sagen“, grinste Akai.

„Dann sag schon. Ich wills wissen, sofort“, Jodie tippte mit dem Bein auf dem Boden herum und setzte sich anschließend wieder.

„Es geht um Vermouth. Sie ist aus der Organisation ausgestiegen. Ich hab sie in den letzten Tagen weg geschafft. Die Organisation dürfte sie nicht finden. Und ja Jodie, ich weiß, was du gerade denkst und nein, ich habe es nicht in eine Akte eingetragen. Selbst das FBI wird sie nicht so leicht finden“, erzählte Shui.

„Du hast was? Aber warum?“, zischte die Blonde. „Du weißt genau, dass sie zu ihnen gehört. Wir hätten sie einsetzen können um den Rest zu schnappen. Wir hätten sie auch endlich einsperren können. Warum hast du das nur gemacht?“

„Warum ich das gemacht hab?“, Shu musste ein wenig grinsen. „Weißt du, eigentlich hab ich das nur getan, um dich ein wenig zu ärgern. Ich find es lustig, wie du dich darüber aufregst. Das hat was.“

„Shuuuuuuuu“, schrie Jodie seinen Namen. Die junge Frau war außer sich gewesen und sah ihn an. Langsam wurde sie traurig. „Das hast du mit Absicht getan“, nuschelte sie.

„Hmmm? Nun sei nicht so. Ich habs ihr versprochen. Dafür hat sie uns Sherry gebracht und ich fand, dass es ein guter Handel war, außerdem kann man nie wissen, wann wir sie wieder brauchen. Mach nicht so ein Gesicht, wenn wir die Organisation dran bekommen haben, hol ich uns Vermouth und du kannst sie eigenhändig vor den Richter zerren“, warf der Agent ein.

Jodie schluchzte leicht und ließ sich zunächst von Camel trösten, der ihr ein Taschentuch hinhielt. „Danke“, murmelte sie und blickte zu Akai.

„Darum geht es mir nicht. Du schützt sie immer wieder. Was findest du nur an ihr?“, murrte sie.

„Bist du eifersüchtig?“, Akai grinste ein wenig und stupste Jodie an der Nase an. „Das musst du doch nicht sein. Nur weil ich früher mal was mit ihr hatte, heißt es nicht, dass ich noch was von ihr will. Und nun hab dich nicht so. Ich weiß eben, wie ich das Beste aus ihr heraus holen kann und was ich machen muss, damit sie uns vertraut. Hätte ich sie nicht weg geschafft, wäre sie uns durch die Lappen gegangen. Du weißt, zu was sie in der Lage ist, da ist es besser, wenn wir sie auf unsere Seite wissen“, entgegnete der Agent kühlt.

„Ja aber...“, murmelte die junge Frau leise.

„Kein Aber. Du weißt wie ich, dass es besser so war und irgendwann wirst du verstehen, warum ich so gehandelt hab.“

„Irgendwie schon“, nuschelte Jodie leise.

„Sehr gut.“

„Aber das klärt nicht, was wir wegen der Organisation unternehmen sollen“, warf Hidemi ein.

„Das hab ich doch gesagt“, seufzte Akai und sah dann zu Hidemi. „Wir waren. Früher oder später melden sie sich selber bei uns und dann können wir noch immer überlegen, was wir tun oder nicht.“

„Alles klar“, nickte die Angesprochene und schluckte. „Sie werden bald zuschlagen.“

„Woher willst du das wissen?“, fragte Camel nach.

„Ich glaube es“, sprach die Frau.

„Nicht unbedingt. Es kann schon sein, vor allem da sie Shiho wollen, aber es muss nicht sofort sein. Vielleicht warten sie auch noch ein wenig, um sich sicher zu sein“, erläuterte Akai.

„Aber du sagst selber, dass das nichts heißen muss. Sie sind organisiert, das organisierte Verbrechen halt und keiner von uns weiß, was in ihren Köpfen vor sich geht. Manchmal überraschen sie uns auch. Oder hast du schon vergessen, was damals war, als ich mich mit Vermouth traf? Ich hatte alles bis ins kleinste Detail geplant und dann kam sie mir doch noch dazwischen“, warf Jodie ein. „Ich hatte sogar gewusst, was ich tue. Ich weiß noch immer nicht, woher sie es ahnte, und wie sie mich rein legen konnte.“

„Selbst ich hab geahnt, was passieren würde. Jodie, dein Plan war ja ganz nett, aber es hätte dir klar sein sollen, dass du sie nicht so einfach schnappen kannst. Die Frau ist gewitzt und sie weiß, was sie will“, murmelte Akai nachdenklich. Und doch verstand er es selbst nicht so sehr.

Vermouth war wütend über den Tod ihrer kleinen Tochter und arbeitete deswegen bei der Organisation, doch eigentlich hätte sie sich auch schnappen lassen können. Als Liebling des Bosses kannte sie ihn, wusste wer er war und ihre Verhaftung würde zu einem Debakel in der Organisation führen. Wahrscheinlich hätte der Boss alles versucht um sein bestes 'Pferdchen' raus zu holen, wodurch man wiederum ihn schnappen konnte. Aber nein. Vermouth verzichtete darauf und machte sich selbst an die Sache heran. Ein Zustand, welchen Akai einfach nicht verstehen wollte. Naja es war eben passiert und Vermouth machte wie immer, was sie wollte. Konnte er eben nicht ändern.

„Dann machen wir also so weiter wie zuvor“, seufzte Camel.

„Ganz genau. Es wird ihnen irgendwann langweilig und sie werden schon agieren. So lange warten sie nicht. Macht euch nicht so viel Gedanken darüber. Je eher es kommt, desto eher werdet ihr euch wünschen, dass sie sich noch Zeit gelassen hätten“, sprach Shu.

„Hmm mag sein“, nickte der dickere Agent. Er lehnte sich nach hinten und beobachtete Jodie bei dem, was sie da gerade tat. Noch immer hatte sie ihm keine Antwort auf die Frage gegeben. Innerlich war er ein totales Wrack und nur äußerlich versuchte er, der Alte zu sein.
 

„Jodie...kann ich kurz mit dir reden?“, wagte Camel einen weiteren Vorstoß.

„Natürlich“, nickte die Blonde.

„Draußen?“, schon erhob er sich und trat aus dem Zimmer. Camel seufzte. Nun hatte er doch tatsächlich seinen Mut gefunden, musste sie aber nun noch fragen.

„Also was ist?“, sie war ihm gefolgt und lehnte sich anschließend gegen die Wand.

„Ich hatte dich...also vor einiger Zeit...hatte ich dich was gefragt. Hast du dir schon...eine Antwort überlegt?“, stammelte der Agent. Eigentlich sollte er ja leichter mit den Worten umgehen, da dies für seinen Beruf recht relevant war, doch immer wenn er mit Jodie zusammen sein durfte, hörte sein Gehirn auf zu denken. Er konnte nicht anders, als einige Worte nur so heraus zu pressen.

„Ach das, ja ich erinnere mich“, nickte Jodie. Auch sie wurde ein wenig verlegen. Natürlich hatten seine Worte ihre Wirkung nicht verfehlt. Sie war eine Frau und Frauen erröteten meistens, wenn man sie um eine Verabredung fragte.

„Und weißt du...weißt du nun eine Antwort?“, fragte er nach.

„Ja. Also ich find es wirklich sehr nett, dass du mich gefragt hast, aber ich bin einfach noch nicht so weit. Es tut mir Leid, Camel. Ich brauch da noch ein wenig Zeit, aber du bist ein wirklich netter Mann“, sprach Jodie.

„Oh...ich dachte es mir schon“, nickte der Agent. „Danke, dass du es mir gesagt hast.“ Wenigstens hatte er nun die Antwort, nach welcher er so lange wartete. Und nun würde er sich auch keinerlei Hoffnungen mehr auf die blonde Frau machen. Er hatte da wohl zu viel vergeigt, wobei man ihr anmerken konnte, dass sie die ganze Sache auch irgendwie mit nahm.

„Ich wollte dir nicht weh tun, aber es geht einfach nicht“, schüttelte sie den Kopf. „Ich mag dich, wirklich, egal was passiert ist. Du bist ein wunderbarer Freund und auch ein guter FBI Agent, aber mein Herz sagt mir was Anderes“, fügte sie hinzu.

„Ist schon gut. Ich hab mir schon gedacht, dass in deinem Herzen nur Platz für Akai ist“, gab Camel von sich. Er seufzte auf und sah sie an. „Naja, einen Versuch wars Wert. Jetzt weiß ich woran ich bin, ohne irgendwelche Ideen aufzustellen.“

„Platz für Akai?“, murmelte Jodie. Ihre Wangen glühten, während sie weiter zu Camel sah.

„Ja, er ist es doch, für den dein Herz schlägt“, warf der Agent ein. „Du musst es nicht vor mir herunter spielen. Ich hab es schon vor langer Zeit bemerkt und eben als ihr das Gespräch geführt habt, war es auch wieder da.“

„Ich...“, Jodie wandte ihren Kopf ab. „Das mit Shu und mir ist schon lange vorbei. Wir werden kein weiteres Mal zusammen kommen“, murmelte sie leise. „Ich glaube es nicht, er hängt viel zu sehr an Akemi.“

„Das muss nichts heißen. Irgendwann kommt er sicher darüber hinweg und ist frei für neue Sachen. Vielleicht gibt es auch eine zweite Chance für dich und für ihn“, entgegnete Camel.

„Es fällt dir schwer, darüber zu sprechen. Hab ich Recht?“, fragte sie nach.

„Ja, irgendwie schon. Aber auch wenn ich keine Chance bei dir habe, möchte ich dich glücklich sehen. Ich will wieder dein Lächeln sehen, dann bin ich schon glücklich“, warf der Agent ein.

„Oh Camel, das ist ja süß von dir“, sie konnte nicht anders und umarmte ihn einfach. Es war so schön, dass es einen Mann gab, der sich so für sie interessierte und nur ihr Bestes wollte.

„Jodie...schon gut“, nuschelte der Mann und schloss seine Augen.
 

„Hast du schon einen Plan?“, wollte Wodka von Gin wissen.

Es waren mehrere Tage vergangen, seit Sherry und Vermouth aus der Organisation geflohen waren. Die Tage vergingen langsam, man merkte, dass irgendwas nicht mehr stimmte und doch versuchten sie, so normal wie es nur ging weiter ihre Aufträge zu machen.

Von Gin hatten sie hinzu noch die Bedingung bekommen sich still zu verhalten und keinerlei Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Es war ein Plan, welcher das FBI ein wenig verwirren sollte. Diese mussten zwar nicht gleich handeln, allerdings sollten sie sich ein wenig Gedanken darüber machen. Was Gin damit wirklich bezweckte, konnte Wodka nicht sagen.

Zusammen mit den Anderen befand er sich im Hauptquartier. Sie saßen ruhig zusammen und sprachen ein wenig über die Situation.

„Aber natürlich. Daran hab ich in den letzten Tagen gearbeitet“, grinste Gin und sah dann zu Korn und Chianti. „Hat sich bei euch irgendwas ergeben?“, wollte er wissen.

„Ja, hat es“, nickte Chianti und sah zu Korn. Nun sah auch Korn zu ihr. Die Zwei fragten sich, wer nun mit der Wahrheit heraus rücken würde und runzelten die Stirn.

„Los sagt es schon“, knurrte der Mann in Schwarz.

„Also es ist so. Wir haben Vermouth gefunden. Sie war...gerade auf dem Sprung in ihrer Wohnung, die sie so lange vor uns geheim gehalten hat. Aber sie war nicht alleine“, entgegnete Korn.

„Und was heißt das? Habt ihr sie umgelegt oder nicht?“

„Nein. Wir kamen nicht dazu. Akai war bei ihr“, sprach Kir.

„Was?“, Gin schlug mit der Faust auf den Tisch. „Akai war da? Warum habt ihr nicht versuchst, ihn umzubringen? Egal wenn ihr getroffen hättet, wäre einer von den Beiden tot, wäre es besser, als wenn Beide noch am Leben sind“, knurrte er.

„Nun, es gibt da noch was“, murmelte Korn leise und sah zu Chianti.

„Akai hat sie weg geschafft. Wir sind ihm gefolgt, doch er konnte...also er konnte uns abschütteln. Du weißt ja, wie er ist, wenn er im Auto ist“, kam es von Chianti. „Wir haben ihn dann verloren und...also unsere Suche nach Vermouth war anschließend negativ. Er hat sie irgendwo hin gebracht. Wir haben es auch schon beim FBI versucht und sind in ihr Netzwerk eingedrungen. Es gibt keine Notiz darüber, wo sie Vermouth hin brachten“, die Frau ballte ihre Fäuste und wurde wütend. Nun war ihre größte Feindin weg, dabei wollte sie diejenige sein, die sie erledigte.

„Akai hat sich um sie gekümmert“, grübelte Gin laut. Er blickte zu den beiden Scharfschützen und knurrte. „Sie sind euch also entkommen. Ihr wisst schon, dass es dafür nur eine Antwort gibt.“

„Ja“, nickten die Zwei. „Wir werden bestraft“, sprach es Korn aus.

„Aber ich gebe euch noch eine Chance, das alles wieder gut zu machen.“

„Das machst du wirklich, Aniki?“, wollte Wodka wissen. Diese Art an Gin hatte er bislang noch nie gesehen und wusste auch nicht, was er davon halten sollte. Gin schien friedlich zu sein, zumindest friedlicher als sonst, wenn er wütend war.

„Oh ja. Wir brauchen die Zwei für den neuen Auftrag. Wir werden schon bald Sherry haben“; grinste er.

„Was hast du vor, Gin?“, wollte Chianti wissen. Sie schlug die Beine übereinander und lehnte sich nach hinten. „Das würde Vermouth nun machen“, grinste die Frau und machte dann eine rauchende Geste.

„Nur weil Vermouth nicht mehr hier ist, heißt es nicht, dass du sie nach machen musst. Oder willst du nun der neue Liebling vom Boss werden?“, fragte Gin nach.

„Das ist mir egal. Solange ich der Frau eine Kugel in den Kopf jagen kann bin ich schon glücklich“, meinte sie.

„Die Einstellung gefällt mir. Keine Sorge, du sollst diesen Willen haben. Solange du mir Akai lässt, kannst du dich um Vermouth kümmern. Sie ist mir eh in den letzten Tagen auf die Nerven gegangen“, sprach Gin grinsend.

„Und was ist nun mit diesem Auftrag? Um was geht es?“, fragte Korn nach.

„Nächste Woche spielen die Tokyo Spirits gegen Big Osaka im Stadion“, fing Gin an. Dabei grinste er die ganze Zeit über.

„Was hat das mit uns zu tun, Aniki?“

„Lass mich raten. Wir sollen im Stadion ein kleines Gemetzel anstiften oder sollen wir einen der Sportler umlegen?“, wollte Korn wissen.

„Nein. Ganz falsch. Es hat nur im Entferntesten mit dem Spiel zu tun“, gab der Mann zu.

„Und was dann?“, fragte Wodka nach.

„Einige Tage vor dem großen Spiel wird der Tokyo Tower mit einem großen Fernseher ausgestattet“, erzählte Gin. „Und das werden wir nutzen. In zwei Tagen wird eine verschlüsselte Ansage von uns auf diesem Fernseher laufen. Wir verlangen in der ganzen Stadt nach Sherry und werden ihr Bild laufen lassen. Es wird ein leichtes sein, sie da zu finden. Die ganze Stadt wird nach ihr suchen.“

„Du willst sie als Verbrecherin betiteln und anschließend suchen lassen? Das ist wirklich sehr interessant und ich glaube, bisher kam noch kein Verbrecher auf eine solche Idee“, grinste Chianti.

„Nein, das werden wir nicht“, schüttelte Gin seinen Kopf. „Wir machen es Anders. Sie sollen uns Sherry ausliefern und wenn sie es nicht machen, dann jagen wir den Tokyo Tower in die Luft und sollten sie unseren Wünschen nicht nach kommen, jagen wir danach das Stadion mit allen Insaßen in die Luft. Mal sehen, was sie dann darauf machen“, sprach Gin.

„Sehr interessant“, nickte Korn.

„Aber meinst du nicht, dass sie dann von uns erfahren?“, fragte Wodka nach.

„Nein. Wie ich schon sagte. Es wird verschlüsselt sein. Sie werden unsere Gesichter nicht sehen. Keiner wird darauf kommen, dass wir daran Schuld sind“, entgegnete der Mann in Schwarz. Er hatte ein breites Grinsen auf den Lippen gehabt. „Ihr werdet die nächsten Tage alles dafür vorbereiten.“

„Verstanden“, nickte der Trupp. Sie waren zwar nicht mehr viele gewesen, doch dafür schienen sie noch organisierter zu sein, als zuvor. Sie wussten genau, was sie machen sollten und wie sie agieren mussten.
 

In den nächsten Tagen war es vergleichsweise ruhig gewesen, was die Organisation anging. Diese hielt sich immer mehr im Hintergrund und agierten nur noch selten. Viel eher kümmerten sie sich um ihren neuen Auftrag und darum, dass diesmal alles klappen würde. Sobald der Fernseher an den Tower angebracht wurde, hackten sie sich in dessen System hinein und sorgten dafür, dass am Montag die Zeitschaltuhr direkt auf 13:13 Uhr geschaltet werden würde und das große Ereignis verkündete. Alles sollte anschließend am Freitag stattfinden, Freitag der 13.

Gin grinste, als die Mitglieder der Organisation ihm alles mitteilten. Es war ruhig und friedlich, während diese sich an die Arbeit machten. Nicht einmal das FBI hatte mit einer solchen Aktion gerechnet, weswegen sie sich gar nicht beeilen mussten.
 

„Und erzähl doch mal von deinem Fall“, drängte Sonoko den Oberschüler. Zusammen mit Ran und Shinichi ging sie durch die halbe Stadt und zeigte ihm die Sachen, die sich hier so verändert hatten. Auch wenn es Ran wusste, so wurde es nicht Sonoko gesagt. Die Gefahr dafür war zu groß gewesen, auch wenn sie Rans beste Freundin war. Die Oberschüler mussten das Geheimnis für sich behalten und dafür Sorgen, dass nicht noch eine außenstehende Person in die ganze Sache hinein gezogen wurde.

„Mein Fall?“, Shinichi runzelte die Stirn. Er hatte nicht damit gerechnet, dass sich nun auch Sonoko dafür interessieren würde. Irgendwas musste er doch sagen, nur was? Er grübelte und blickte sie an.

„Der Fall...also der war....sehr interessant.“ Zwar hatte es Shinichi oft gesagt, aber irgendwie war es immer für Rans Ohren bestimmt und nicht für die von Sonoko. Es war ein sehr merkwürdiges Gefühl, es nun ihr zu sagen.

„Ach und mehr nicht?“

„Nun lass ihn doch. Es war anstrengend und du weißt doch, Detektive reden nie über die Fälle, die sie gelöst haben“, mischte sich Ran ein. Sie schmunzelte ein wenig und schlenderte mit der Gruppe weiter.

„Genau. Ich bin erst seit kurzem wieder zu Hause und ein wenig ausruhen, fände ich besser“, warf er ein.

„Alles klar, du hast ja noch sehr viel Zeit und dann kannst du uns mal einiges darüber erzählen. Ich bin schon sehr gespannt, was du alles erlebt hast und wie dein Fall war“, grinste sie. „Weißt du, ich hab, während du weg warst, auch so einige Fälle gelöst. Es war gar nicht so schwer.“

„Ach wirklich?“, er hob die Augenbraue und grinste leicht. Er musste es ja Sonoko nicht sagen, dass er es war, der ihre Fälle löste, weil er sie brauchte.

„Ja, das mein ich. Vielleicht mach ich dir bald auch Konkurrenz und stehl dir damit die ganzen Fälle“, meinte das Mädchen.

„Vielleicht. Wir werden ja mal sehen. Ich bin schon gespannt, wie du mir die ganzen Klienten weg nehmen willst“, entgegnete Shinichi.

„Dann machen wir einen netten Konkurrenzkampf“, lachte Sonoko und sah dann zu Ran. „Und was sagst du dazu?“

„Das ist doch deine Sache, wenn du es machen willst gut. Aber ich weiß nicht wirklich, ob Shinichi ebenso ein Interesse daran hat, wie du. Ich mein, lass ihn doch erst einmal ausruhen und dann sehen wir weiter.“

„Das tun wir doch, Mensch Ran hast du nicht zugehört?“, fragte Sonoko.

„Wie? Oh, tut mir Leid. Ich war da wohl wirklich noch in Gedanken gewesen“, sprach Ran. Es war ihr ein wenig peinlich, dass sie nicht wirklich aufgepasst hat, was los war. Ran dachte gerade über die ganze Zeit nach, die sie auf Shinichi wartete. Es war so viel passiert, sie hatte so viele Menschen kennen gelernt und auch sich selber verändert. Aber nicht nur das. Da war noch Shiho. Sie mochte sie, auch wenn sie sie eigentlich nicht kannte bzw. nur sie als Ai kennen lernen durfte.

Und dann war auch noch die Frage, wie sie Shiho weiter in ihr Leben integrieren wollte. Sie war ihre Freundin, das war ganz sicher, allerdings wusste sie nicht, wie sie das alles Sonoko verklickern sollte. Und irgendwann würde auch ihr die Ähnlichkeit von Ai und Shiho auffallen. Konnte sie da sagen, dass die zwei nur Geschwister waren?

Allerdings würde sie dann Shiho an ihre eigene Schwester erinnern. Es war doch wirklich zum Haare raufen. Ran wusste nicht, was sie tun sollte und irgendwie wollte sie auch nicht Shinichi mit ihren Gedanken belästigen.

„Sag doch mal, woran denkst du, Ran?“, wollte Sonoko wissen.

„Ich? Ach an nichts Besonderes“, murmelte die Langhaarige.

„Hmm du schaust aber nicht danach aus.“

„Da muss ich Sonoko recht geben. Du grübelst doch über irgendwas, wenn ich nur wüsste über was“, Shinichi blickte Ran nun mehrere Sekunden lang an und hoffte, irgendwie eine Eingebung zu bekommen. Doch da war nichts. Gar nichts. Wobei. Auf der anderen Seite konnte er sich doch schon denken, woran Ran dachte. Shinichi seufzte kurz und stupste sie dann auf die Stirn an.

„Was soll das?“, wollte Ran von ihm wissen und blinzelte ein wenig.

„Ich wollte nur testen, ob du mich weiter ansiehst oder ob du an mir vorbei schaust. Hättest du nicht reagiert, hätte ich mich wirklich gefragt, wer hinter mir steht“, grinste der Oberschüler.

„Das ist doch gar nicht wahr“, regte sich Ran auf und schon fing der Streit an.

„Ach nicht? Na wie du meinst“, warf Shinichi ein.

„Ja, mein ich. Ich weiß es besser. Ich kenn dich ja schon gut genug, auch wenn du lange nicht da warst“, grinste das Mädchen.

„Das stimmt schon“, nickte der Detektiv und sah sie an.

„Wie ein altes Ehepaar“, gab Sonoko von sich.

„Was?“, stießen Ran und Shinichi aus. Sofort wurden die Zwei rot und blickten nur noch zu Sonoko.

„Das ist gar nicht wahr“, kam anschließend von Ran. Sie verschränkte die Arme und blickte dann zu Shinichi. Dabei schluckte sie leicht. „Sag doch auch was dazu, Shinichi“, meinte sie.

„Warum sollte ich? Du hast doch alles gesagt“, warf Shinichi ein.

„Das stimmt“, nuschelte Ran. „Ich würde es nur gerne noch einmal aus deinem Munde hören.“

„Und wenn ich nicht will, was dann?“, wollte er wissen.

„Dann sehen wir ja, wie lange du noch als Detektiv arbeiten kannst. Ich werd meinen Vater dazu anstiften, dass er dir all deine Fälle stiehlt und dann siehst du, was über bleibt“, meinte Ran. Sie wusste zwar, dass Shinichi alle Fälle seines Vaters löste, doch hin und wieder konnte selbst ihr Vater auch was Gutes bewerkstelligen.

„Hmm dann sollte ich es mir ja wirklich noch überlegen“, murmelte Kudo.

„Das solltest du“, nickte Ran ruhig.
 

Sonoko reichte das ganze Geturtel. Sie blickte sich um und sah dann auf den riesen Bildschirm, der am Tokyo Tower hing.

„Sagt mal, geht ihr am Freitag zu dem Spiel?“, wollte das Mädchen wissen.

„Hmm zum Spiel? Bisher hatte ich nicht daran gedacht. Gibt es überhaupt noch Karten?“, wollte Shinichi wissen.

„Nein leider nicht“, murmelte Ran. „Ich hab auch schon daran gedacht. Aber ist doch egal. Da Spiel wird sicher im Fernsehen übertragen. Wie ich Paps kenne, wird er es aufzeichnen.“

„Warum aufzeichnen. Wir können uns doch hier treffen. Schaut mal da, auf dem Bildschirm wird es live und groß übertragen“, grinste Sonoko.

„Warum eigentlich nicht. Es wird viel an dem Tag los sein. Wir müssten daher früh hier sein, wenn wir vorne stehen wollen“, nickte Kudo.

„Das ist ja kein Problem. Das kriegen wir hin“, stimmte Ran zu.

„Sehr gut. Dann sind wir für den Freitag verabredet“, meinte Sonoko. „Warten wir noch, bis der erste Fußballtrailer kommt?“, wollte sie wissen.

„Auf jeden Fall“, das durfte sich Shinichi doch nicht entgehen lassen.
 

So langsam wurde der Bildschirm enthüllt. Zuvor war er gänzlich mit einer schwarzen Hülle entdeckt. Aber auch nach der Enthüllung war der Bildschirm schwarz. Noch ging es nicht los.

„Und zählen wir beim Countdown mit?“, wollte Sonoko wissen.

„Natürlich“, stimmte Ran zu.

„10.“

„9“

„8“

„7.....6.....5...4.....“

„3“

„2“

„1“

„0“, riefen die Fans und warteten was sich ihnen nun zeigen würde.

Der Bildschirm wurde angeschaltet. Man sah die verschiedensten Fußballspieler der Teams, wie sie gegeneinander spielten. Allerdings war es nicht der Trailer, der von Nichiuri TV produziert wurde. Es war ein ganz Anderer. Aber warum?

Die Macher runzelten die Stirn, während die Zuschauer zum Glück gar nichts bemerkten. Diese fanden den Trailer sogar so toll, dass sie durch diesen noch viel aufgeregter waren. Die düstere Musik untermauerte diesen Unterfangen erst recht.

Und dann passierte es. In mitten dieses Trailers hörte man eine verzerrte Stimme. Keiner konnte sagen, ob es sich dabei um einen Mann oder um eine Frau handelte. Die ersten Sätze handelten noch von dem Spiel und wie sehr sich die Menschen freuen würden, würde dieses am Freitag stattfinden. Aber dann kam der Rest.

Der helle Bildschirm verschwand. Alles wurde schwarz und in der Dunkelheit erkannte man nur zwei Augen, glitzernd wie Silber, die einen direkt anstarrten. Diese Augen hatten wirklich was an sich, sie zogen einen Menschen in ihren Bann.

Während Shinichi darauf blickte, zog sich etwas in ihm zusammen. Ein ungutes Gefühl legte sich in seine Magengegend. Sofort hatte er bemerkt, um wen es sich dabei handelte. Es war die Organisation. Sie hatten ihren nächsten Schritt herauf beschworen und waren dabei, einen schweren Schlag auszuüben.

„Nein bitte nicht“, nuschelte Kudo, während er dem ganzen Spektakel zu sah.

„Bürger von Tokyo. Wir brauchen eure Unterstützung. Wir suchen diese junge Frau. Sie ist Wissenschaftlerin und für einige Untergrundorganisationen tätig gewesen. Wer sie findet, soll sie zu uns bringen oder sie soll alleine kommen“, sprach die Stimme. Anschließend wurde ein großes Foto von Shiho gezeigt. Es belief sich auf mehrere Minuten, damit sich die Menschen auch ja das Gesicht des Mädchens einprägen sollten.

Shinichi und Ran schluckten. Sie erkannten ganz deutlich um welche Person es sich handelte und vor allem Ran bekam es mit der Angst zu tun. Sollte auch ein Foto von Shinichi auftauchen?

Doch die Organisation wollte nur Shiho, fürs erste. Nun meldete sich wieder die Stimme zu Wort. „Sollte sie sich bis zum Freitag den 13. um 21:00 nicht bei uns melden, werden wir den Tokyo Tower dem Erdboden gleich machen. Das ist unsere Warnung an euch. Direkt danach wird das Stadion dran sein. Ihr wollt doch nicht ebenso Opfer von uns werden oder? Wenn nicht, dann sorgt dafür, dass wir Shiho Miyano bekommen, ansonsten zerstören wir alles, was wir in die Finger kriegen“, die Stimme hatte ein Grinsen auf den Lippen und das einzige, was man dabei sehen konnte, waren die weißen Zähne. „Und damit ihr auch seht, dass wir es ernst meinen, wird der Fernseher, der sich am Tower befindet in einer Minute zerstört werden.“

Damit endete die Aussage und direkt 60 Sekunden danach fand ein kleiner Knall statt. Die Organisation hatte tatsächlich den Fernseher in die Luft gejagt. Die Menschen schrien, kreischten und liefen in Panik umher. Sie wussten nicht was sie machen sollten und sprachen davon, dass man das Mädchen her bringen sollte, egal wo sie war. Sie alle waren in heller Aufruhr und wollten nicht, dass irgendein Anschlag auf den Tower oder gar auf die Stadt veranlasst wurde.

„Shinichi? Was machen wir nun?“, wollte Ran von ihm wissen. Sie hielt sich mittlerweile an seinem Arm fest. Ran wurde bleich im Gesicht und blickte ihren Detektiv an.

Shinichi rührte sich nicht, er gab keinen Mucks von sich und stand einfach nur so da, während sich die Organisation zu ihrem letzten Schlag ausrüstete. Kudo ballte seine Hände zu Fäusten zusammen und blickte starr auf das zerstörte Fernsehgerät. Er konnte nicht fassen, dass die Organisation schon soweit ging und das nur, um Shiho zu finden. Das alles würde im Chaos enden, da war er sich sicher.

„Shinichi?“, leise sprach Ran seinen Namen aus.

Die Ruhe vor dem Sturm

Hallihallo,

so langsam geht es auf das Ende zu. Nicht auf das Ende von DC oder der Organisation, viel eher auf das Ende dieser FF. Ja, ich weiß, ich bin ein wenig fies, weil ich gerade an einer solchen Stelle das sage. Aber keine Sorge, was am Tower passiert, werdet ihr noch erfahren und dieses Ende wird auch abschließend das Ende für PP sein. Ich bin schon gespannt, wie ihr es finden werdet. Und ich kann euch auch noch beruhigen, es werden auf jeden Fall noch so um die 3-4 Kapitel kommen, vor allem, da ich auch dies ganze vor der großen Entscheidung ausführlich niederschreiben werde. Dieses, sowie das nächste Kapitel von PP waren bislang in meiner Planung gar nicht vorhanden, aber irgendwie hatte ich den Drang es zu schreiben.

Also viel Spaß mit dem Kapitel

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„Shinichi?“, fragte Ran erneut nach. Ihre Sorge wurde immer größer und sie schluckte, als der Detektiv noch immer nicht reagierte. „Bitte sag doch etwas“, langsam füllten sich ihre Augen mit Tränen.

„Hmm?“, Kudo blickte sie an und zog sie in seine Arme. „Es wird alles gut. Das versprech ich dir...“

„Ach Shinichi“, nuschelte das Mädchen. „Was machen wir nun?“, wollte sie von ihm wissen.

„Ich weiß es nicht. Ich weiß es wirklich nicht“, seufzte er.

„Aber warum? Warum tun sie das?“

„Sie wollen Shiho haben. Sie wollen sie unbedingt und tun alles, damit sie zu ihnen kommt“, seufzte er. Langsam löste er sich wieder von seiner Ran und strich ihr sanft über die Wange. „Ran? Du musst mir einen Gefallen tun. Meinst du, du schaffst es?“, fragte er nach.

„Ja, ich denke schon“, nickte sie.

„Gut. Dann geh nach Hause. Sag deinem Vater, dass er diesen Fall nicht annehmen darf. Er darf es einfach nicht und dann ruf bei Heiji an. Sag ihm, dass alles bei uns in Ordnung ist und dass er sich wegen der Organisation keine Sorgen machen soll. Ich weiß schon, was ich tue. Und wenn du das getan hast, rufst du meine Eltern an und beruhigst sie ebenso, sollten sie davon was wissen“, erläuterte der Schüler.

„Was? Die wussten es auch alle?“, wollte Ran von ihm wissen.

„Ja, schon. Also Heiji und meine Eltern ja“, nickte er.

„Ich verstehe“, nuschelte Ran leise.

„Nein, es ist nicht so, wie du denkst. Es war ganz anders. Also meine Eltern wissen es, weil Professor Agasa meinte, dass es wichtig wäre und naja Heiji, der hat es nur zufällig heraus bekommen, als ich ihn betäuben wollte und dann mit seiner Stimme den Fall löste. Naja halt zufällige Zufälle. Das hatte gar nichts mit dir zu tun“, beruhigte Kudo seine Freundin.

„Ach so“, nickte das Mädchen. „Dann werde ich ihn nachher auch anrufen“, murmelte sie.

„Sehr gut. Und noch was. Du musst dich um die Detective Boys kümmern. Du weißt, wie sie sind. Sie werden sich auch in diesem Fall einmischen wollen und genau das kann ich nicht zu lassen. Mir ist egal, wie du es schaffst, aber schaff es einfach, auch wenn du sie außer Landes schicken musst“, er grübelte. „Ich habs. Sag meiner Mum sie soll die Kinder zu sich holen, dann sind sie in Sicherheit und vielleicht haben sie heute den Trailer noch gar nicht gesehen“, hoffte er.

„Ist das auch wirklich dein Ernst?“, wollte das Mädchen wissen.

„Ja, und ich würde nun auch gerne sagen, dass du mit ihnen fliegen sollst, damit du ebenso in Sicherheit bist. Aber ich kenne dich gut genug. Du würdest das nicht machen und wenn du es dennoch sagen würdest, würde ich wissen, dass du lügst“, sprach Kudo.

„Du kennst mich eben zu gut“, murmelte sie.

„Ich weiß. Deswegen ist es ja auch so leicht dich zu durchschauen. Und nun geh, pass auf dich auf und nimm Sonoko mit, die irgendwie irritiert durch die Gegend herum läuft.“

„Und was machst du in der Zwischenzeit?“, fragte Ran nach.

„Ich werde beim FBI anrufen und fragen, ob sie irgendwas Neues haben und was sie vor haben in der ganzen Angelegenheit zu unternehmen. Dabei werde ich mich auch auf den Weg zum Polizeipräsidium machen und wahrscheinlich werd ich dem Inspektor sagen, warum die Organisation Shiho sucht. Auch wenn ich das nicht wollte, ich glaube, die Polizei muss nun mit einbezogen werden. Es geht schließlich auch um ihre Stadt“, erläuterte Shinichi.

„Ja, sicher eine gute Idee“, nickte die Langhaarige.

„Dann los. Mach dich auf den Weg. Wir dürfen nicht so viel Zeit verstreichen lassen.“ Kudo löste sich von dem Mädchen und lief dann auch schon los.

„Shini....“, rief Ran ihm nach. Sie trat einige Schritte dabei nach vorne und blieb dann stehen. Ihr Schnürsenkel war gerissen und wie gebannt blickte sie auf ihre Füße. „Nein“, wisperte sie leise. Genau das Gleiche war ihr passiert, als Shinichi im Tropical Land verschwand.

Es war ein Zeichen. „Shinichi warte!!!!!!!“, schrie Ran so laut wie sie nur konnte. Die Menschen blickten sich nach ihr um, doch der Oberschüler war nicht mehr da gewesen. Sofort sank Ran in sich zusammen. Sie war nicht mehr sie selber und blickte den Boden an. Tränen floßen an ihren Wangen herunter, ehe Sonoko sie trösten konnte.

„Ran? Was ist denn los?“, fragte sie nach.

„Er...er ist wieder weg“, schluchzte das Mädchen. Sie hielt sich an ihrer Freundin fest und fing an zu weinen.

„Aber das ist doch kein Weltuntergang“, warf die Kurzhaarige ein.

„Doch, es war wie im Tropical Land. Er ist los gelaufen zu einem Fall und kam nie wieder. Ich hab das selbe Gefühl, welches ich auch damals hatte“, sie zitterte.

„Schh...es wird alles gut. Ich weiß, du hast ihn lange nicht mehr gesehen und nun, da er wieder da ist, hast du Angst, dass er wieder geht. Aber das wird nicht passieren. Es ist alles in Ordnung, Ran. Mach dir keine Sorgen um ihn. Shinichi weiß schon, was er macht“, versuchte sie sie wieder aufzumuntern.

„Ich weiß es nicht. Es ist so viel passiert. Du weißt ja nicht, wie viel“, murmelte sie.

„Dann erzähl es mir.“

Ran nickte und sah sie an. „Aber zuerst muss ich mit Paps sprechen, dann mit Shinichis Eltern, mit Heiji und den Kindern, mit denen Conan befreundet war“, zählte Ran auf.

„Das machen wir zusammen“, nickte die Kurzhaarige und ging mit Ran los.
 

Shinichi war außer sich. Es durfte nicht sein, dass die Organisation so zu schlug. Sein erster Anruf ging zu Nichiuri TV. Mit verstellter Stimme, da er noch seine Fliege dabei hatte, befahl er den Männern, die den Trailer ausstrahlten, diesen sofort heraus zu nehmen und alles zu reklamieren. Es war gut, dass er noch seine Fliege hatte. Eigentlich behielt der Oberschüler alle Erfindungen, welche er vom Professor bekam. Sie alle taten ihm gute Dienste, weswegen er sie erst Recht nicht los werden konnte.

Direkt danach ging es zur nächsten Station. Das FBI war dran. Shinichi wählte so schnell, wie es ihm nur möglich war die Nummer von Jodie.

„Hier Starling“, nahm diese ab. Sie lächelte als sie die Stimme von Shinichi wahr nahm. „Oh du bist es Cool Kid. Und wie geht es dir? Was hat Ran zu allem gesagt?“, wollte sie wissen.

Bislang hatte sie den Kleinen bzw. Großen nicht mehr gesehen. Das FBI war zwar immer noch im Krankenhaus, hielt sich aber verdeckt.

„Nicht so gut. Sie haben bestimmt nicht fern geschaut...“

„Wieso das?“, unterbrach Jodie den Jungen. „Was kommt gerade im TV?“, wollte sie wissen und ging dann in den Raum zu den Anderen. Sie setzte sich und schlug die Beine übereinander.

„Am Freitag ist das große Spiel der Tokyo Spirits gegen Big Osaka. Es gab einen Trailer, den die Organisation nutzte“, sprach der Detektiv.

„Die Organisation?“, sofort sprang Jodie wieder auf und auch die anderen Mitglieder ihres Teams richteten sich auf.

„Was genau ist passiert?“, wollte die Blonde wissen.

„Sie haben den Trailer genutzt und eine Ankündigung gemacht. Sie wollen Shiho haben und wenn sie sie bis Freitag Abend nicht bekommen, werden sie den Tokyo Tower in die Luft jagen und direkt danach das Stadion, wo das Spiel ist. Es werden unzählige Menschen verletzt werden“, rief er schon fast, während er die Straße entlang lief.

„Sie wollen...ich glaub das nicht“, wieder sackte Jodie zusammen. Sie wurde bleich ihm Gesicht und legte sich die Hand auf den Mund. Das konnte nicht sein. Selbst dies hatte sie ihren Feinden nicht so extrem zu getraut.

„Und soll ich Ihnen noch was sagen? Shiho kann nicht mehr nach draußen. Die Organisation erwähnte ihren Namen und zeigte auch lange genug ein Bild von ihr. Die Menschen waren so aufgebracht, sie werden sich nun selbst auf die Suche nach ihr machen um sie auszuliefern“, seufzte er. „Menschen tun sehr viel, wenn sie Angst haben, vor allem in Zeiten, wie diesen“, fügte er hinzu.

„Das ist ja schrecklich“, murmelte die Blonde. „Wir kümmern uns um Shiho und bringen sie in unsere Obhut. Dann kann ihr nichts passieren.“

„Danke. Darum wollte ich sie auch bitten“, nickte der Schüler. „Aber das ist nicht alles. Können Sie sich das Band vom Sender besorgen? Ich denke, Sie sollten es sich selber ansehen und dann urteilen, was zu tun ist.“

„Das machen wir. Darauf kannst du dich verlassen“, meinte Jodie. „Es wird nicht lange dauern, da haben wir selber das Band bei uns“, fügte sie noch schnell hinzu.

„Und wissen Sie auch schon, was Sie dann machen werden?“, fragte Kudo nach.

„Ich würde mal sagen, wir werden uns schnell in Bewegung setzen und alles tun, um die Organisation aufzuhalten“, sagte sie.

„Das hab ich mir gedacht. Sie müssen vorsichtig sein, die Organisation ist zu allem in der Lage“, warf er ein.

„Hey cool Kid, was meinst du, mit wem du hier redest. Wir wissen genau, wie gefährlich sie sind und was sie machen können“, entgegnete die Blonde. „Um uns musst du dir keine Sorgen machen. Wir sind dazu ausgebildet und werden handeln. Aber was ich wissen würde, was machst du nun?“

„Was ich machen will? Naja ich hab Ran los geschickt, dass sie meine Eltern und Heiji anruft und denen sagt, es sei alles in Ordnung. Und in der Zwischenzeit soll sie dafür sorgen, dass weder Mori noch die Kinder irgendwie in die Nähe des Towers kommen. Soweit ich das hier sehe, wird der Tower auch gleich evakuiert“, murmelte der Schüler und schnaufte leicht. „Ich bin gerade auf dem Weg zur Polizei. Ich finde, sie sollten die Wahrheit wissen, was hier wirklich los ist. Und Jodie, ich weiß, was Sie und das FBI davon hält, aber ich lass mich nicht aufhalten. Nur zusammen können wir es schaffen und die Organisation schnappen. Genau wie das FBI weiß auch die japanische Polizei, was sie machen soll“, sprach Shinichi. „Ich würde mich freuen, wenn wir bald zusammen arbeiten würden. Ich melde mich“, damit legte er auch schon auf.

„Halt! Conan!“, rief Jodie in den Hörer und zog dann auch schon die Aufmerksamkeit ihrer FBI Kollegen auf sich.
 

„Was ist passiert?“, wollte James wissen. Der Boss hielt sich mit dem Rest seiner Einsatztruppe schon lange in diesem Raum aus. Auch er war über alles bestens informiert worden, doch bislang konnte nur Jodie sagen, was los war.

„Die Organisation schlug zu. Und ja Shu, du hattest Recht. Wenn es so weit ist, wünschte ich mir, dass wir noch mehr Zeit hätten. Und wir haben sie falsch eingeschätzt. Sie planten die ganze Zeit über irgendwas und nutzen es aus, dass wir nichts taten“, murrte Jodie.

„Nun sei nicht wütend. Du hättest ja was machen können und musstest nicht unbedingt auf mich hören“, warf Akai ein.

„Das klären wir nachher. Die Organisation hat im Fernsehen über den Trailer des Fußballspiels angekündigt, dass sie nach Shiho suchen. Es gab ein Foto. Außerdem drohte die Organisation, dass sie, wenn die Wissenschaftlerin nicht auftaucht, der Tower sowie das Stadion in die Luft gejagt wird. Wir müssen was machen“, sprach Jodie.

„Selbst wenn man ihnen Shiho ausliefert, um zu zeigen, wie mächtig sie sind, würden sie den Tower und das Stadion trotzdem in die Luft jagen“, meinte Shu und lehnte sich nach hinten.

„Wie kannst du da nur so ruhig bleiben?“, wollte die Blonde wissen.

„Das bin ich nicht. Es sieht nur für dich so aus. Und ohne diesen Trailer können wir nun auch nichts machen“, warf er ein.

„Ich hab...ich hab ihn aufgenommen“, murmelte Hidemi leise. Sie war auch noch ein wenig verschreckt gewesen, als sie erfuhr, was die Organisation tat, nur um Shiho zu finden.

„Du hast es aufgenommen?“, fragte Camel.

„Naja Eisuke ist Fan von den Tokyo Spirits und bat mich, dass ich ihm alle Spiele aufnehme, genau wie die Trailer, weil die immer so spannend sind und aus den älteren Spielen heraus geschnitten. Deswegen befindet es sich auf meinem Rekorder“, nickte sie.

„Sehr gut. Dann müssen wir uns das Band ja gar nicht beim Sender besorgen, sondern bekommen es von dir“, murmelte Jodie nachdenklich.

„Und was machen wir dann?“, wollte Camel wissen.

„Also Conan ist gerade auf dem Weg zur Polizei. Diese sperrt schon den Tower ab. Außerdem will er ihnen die Wahrheit über die Organisation sagen“, erzählte Jodie.

„Er will was? Hat er seinen Verstand verloren?“, Shu wurde lauter und knallte mit den Händen auf den Tisch, welcher vor ihm war.

Jodie und die Anderen im Raum zuckten zusammen. „Ich konnte ihn nicht davon abbringen. Er meinte nur, die japanische Polizei sei dafür auch ausgebildet, ebenso wie wir. Und wahrscheinlich hat er auch Recht. Sie sollten es wirklich langsam erfahren. Ich mein, wie willst du es noch verbergen? Ich denke nicht, dass die Polizei es schafft die Organisation zu schnappen und selbst danach wären sie noch in Gefahr. Und wie wir die Organisation kennen, werden sie der Polizei einen Verbrecher vor die Füße werfen, welchem sie die ganze Schuld in die Schuhe schieben werden. Und offiziell heißt es dann, dass die Anschläge verhindert wurden. Die Organisation wird sich sicher fühlen und wenn wir dann mit der Polizei sprechen, dass keiner auch nur irgendwas sagen darf...“

„Nein. Jodie, das ist nicht dein Ernst. Es darf keiner von der Organisation wissen, oder sie werden alle sterben“, knurrte Akai.

„Man kann es nicht mehr aufhalten. Du weißt wie der Kleine ist, wenn er sich einmal was in den Kopf gesetzt hat, wird er es auch durchführen. Außerdem ist er auch schon auf dem Weg. Wir können nichts machen, außer uns mit der japanischen Polizei zusammen tun“, warf sie ein.

„Ich muss sagen, Jodie hat Recht. Die Polizei muss es nun erfahren. Wie du selber sagtest, die Organisation wird alles tun, um ihre Spuren zu verwischen und wenn sie Shiho nicht bekommen, werden sie es mit anderen Mitteln und Wegen versuchen. Wenn die Polizei Bescheid weiß, ist das Mädchen fürs Erste in Sicherheit“, nickte James zustimmend.

„Ich verstehe“, grummelte Akai. James war noch immer sein Boss und er musste, leider, noch das tun, was dieser wollte. Auch wusste der Agent, dass James der Einzige war, der ihm diesen Auftrag noch entziehen konnte und es war genau das, was er nicht riskieren wollte, auch wenn er so viel Freiheiten hatte, wie kein anderer Agent.

„Und was machen wir?“, fragte Camel nach.

„Wir werden uns auf jeden Fall mit der Polizei in Verbindung setzen. Aber zuerst werden wir uns das Video ansehen. Ich will wissen, was die Organisation genau gesagt hat“, sprach James und erhob sich.
 

Shinichi lief und lief, so lange, wie seine Beine ihn tragen konnten. Er stand vor dem Polizeipräsidium Tokyos und sah, wie die Polizisten kämpfen mussten. Menschen versuchten sich in das Gebäude zu drängen, alle wollten sie wissen, was es mit dem Trailer auf sich hatte, was die Polizei tun würde und vor allem, ob sie Shiho schon ausfindig machten.

Nur durch einen kleinen Trick war es ihm schließlich gelungen in das Gebäude zu kommen. Sämtliche Polizisten, die davor standen, sollten die Menschen in Schach halten und dafür Sorgen, dass keiner rein kam. Zum Glück hatte der Detektiv Yumi entdeckt, mit der er sich gut unterhalten konnte und letzten Endes auch in das Gebäude kam.

Shinichi rannte die Treppen nach oben, ehe er darauf kam, dass er auch den Fahrstuhl hätte nutzen können. Es war egal, Nun hatte er wichtigere Dinge, über die er sich seine Gedanken machen musste.
 

In einen der Räume weiter oben hatten sie sich alle versammelt. Inspektor Megure. Takagi. Shiratori. Sato. Ebenso auch Kogoro, der nachdem er den Trailer sah, sofort zur Polizei geeilt war.

„Verehrte Kollegen. Sie wissen warum wir hier sind“, sprach Megure. Er ging an den Video-Rekorder und legte ein Band ein.

„Ja“, nickte die Gruppe drum herum. Mori hatte es schon gesehen, während Sato, Takagi und Shiratori erst auf Herrufen in das Präsidium kamen und noch nicht ahnten, was nun auf sie zu kam.

„Herr Inspektor. Könnten Sie vielleicht ganz kurz....“, murmelte Takagi leise.

„Heute kam der Trailer zum Spiel Tokyo Spirits gegen Big Osaka. Aber sehen Sie es sich selber an“, der Inspektor startetet dann das Band.

Der Trailer fing ganz normal an. Und dann passierte es, wieder. In mitten dieses Trailers hörte man eine verzerrte Stimme. Keiner konnte sagen, ob es sich dabei um einen Mann oder um eine Frau handelte. Die ersten Sätze handelten noch von dem Spiel und wie sehr sich die Menschen freuen würden, würde dieses am Freitag stattfinden. Aber dann kam der Rest.

Der helle Bildschirm verschwand. Alles wurde schwarz und in der Dunkelheit erkannte man nur zwei Augen, glitzernd wie Silber, die einen direkt anstarrten. Diese Augen hatten wirklich was an sich, sie zogen einen Menschen in ihren Bann.

„Bürger von Tokyo. Wir brauchen eure Unterstützung. Wir suchen diese junge Frau. Sie ist Wissenschaftlerin und für einige Untergrundorganisationen tätig gewesen. Wer sie findet, soll sie zu uns bringen oder sie soll alleine kommen“, sprach die Stimme. Anschließend wurde ein großes Foto von Shiho gezeigt. Es belief sich auf mehrere Minuten, damit sich die Menschen auch ja das Gesicht des Mädchens einprägen sollten.

Nun meldete sich wieder die Stimme zu Wort. „Sollte sie sich bis zum Freitag den 13. um 21:00 nicht bei uns melden, werden wir den Tokyo Tower dem Erdboden gleich machen. Das ist unsere Warnung an euch. Direkt danach wird das Stadion dran sein. Ihr wollt doch nicht ebenso Opfer von uns werden oder? Wenn nicht, dann sorgt dafür, dass wir Shiho Miyano bekommen, ansonsten zerstören wir alles, was wir in die Finger kriegen“, die Stimme hatte ein Grinsen auf den Lippen und das einzige, was man dabei sehen konnte, waren die weißen Zähne. „Und damit ihr auch seht, dass wir es ernst meinen, wird der Fernseher, der sich am Tower befindet in einer Minute zerstört werden.“

Damit endete die Aussage und direkt 60 Sekunden danach fand ein kleiner Knall statt.
 

„Der Knall kam vom Gerät. Wahrscheinlich war an diesem ein Zeitzünder, der sich nun löste“, erklärte Megure.

„Das ist ja furchtbar“, warf Sato ein. Sie verschränkte die Arme und blickte weiter auf den Bildschirm.

„Wissen wir schon, woher es gesendet wurde?“, wollte Ninzaburo wissen.

„Es stammt direkt von Nichiuri TV. Allerdings wissen sie auch nicht, wie es dazu kam, dass ein ganz anderer Trailer gezeigt wurde“, seufzte Megure.

„Haben wir irgendwelche Anhaltsspruren, Inspektor?“, wollte Mori wissen.

„Leider nicht“, schüttelte er den Kopf. „Wir wissen nicht, wer dieser Mann war, der das alles gesendet hat und noch viel weniger wissen wir, was es mit dem Mädchen auf sich hat.“

„Gar nichts. Aber sie kommt mir bekannt vor“, gab Takagi zu.

„Ja, jetzt wo er es sagt. Mir auch“, musste Miwako zustimmen. Sie spulte wieder auf das Bild und alle blickten auf Shiho. Sie hatte wirklich sehr bekannte Gesichtszüge, doch keiner von den Polizisten konnte sie einordnen.

„Ich frage mich, was sie getan hat, dass sie gesucht wird. Auch wenn sie sie als Verbrecherin darstellen, ich denke, viel eher sind die Drahtzieher die Verbrecher“, sprach Shiratori.

„Schon möglich. Aber was sollen wir nun machen? Wir haben nichts. Wir wissen nicht, wo sie sind. Also was tun? Wir können schlecht nach dem Mädchen suchen lassen und sie ihnen ausliefern“, entgegnete Wataru.
 

„Es wäre ein Fehler, würden Sie das tun“, kam es nun von Shinichi, der endlich den Raum erreichte. Er war ein wenig überrascht, dass sich auch Mori in diesem befand, doch dann legte sich auch diese Überraschung.

„Ich fass es ja nicht, Shinichi Kudo. Du bist tatsächlich hier. Sag bloß, du hast dir den Trailer angesehen und sofort alles liegen gelassen und bist hier her gekommen“, sprach Megure.

„Naja das kann man schon so sagen. Ich war nur durch Zufall vor dem Tower.“

„Und was sagst du nun zu dem, was du gesehen hast?“, wollte Takagi wissen. Er war Feuer und Flamme, dass er mit einem großartigen Detektiv wie Kudo zusammen arbeiten durfte, auch wen es sehr ruhig um diesen geworden war.

„Dass ich ihnen endlich die Wahrheit sagen muss. Ihnen ist doch sicherlich auch schon mein Verschwinden aufgefallen, vor allem wenn ich dann mal da war“, murmelte der Junge.

„Natürlich“, nickte Sato.

„Du sagtest, soweit ich es von den Anderen gehört habe immer, dass du zu deinem eigentlichen Fall müsstest“, entgegnete Shiratori.

„Genau, mein anderer Fall...der hat sich gerade sozusagen beim Tower zu Wort gemeldet“, gab Kudo zu.

„Was? Dann kennst du die Drahtzieher, die dahinter stecken? Ich wusste, dass du irgendwas damit zu tun hast“, sprach Mori und nahm Shinichi in den Schwitzkasten. „Und nun sag uns alles, was du über diesen Mann weißt.“

„Es ist nicht nur ein Mann“, murmelte Kudo. „Es ist eine ganze Organisation, mit der wir es zu tun haben“, dann erinnerte er sich an die Worte, welche er seinerseits von Akemi hörte. Die Organisation ist mysteriös und sehr weit verzweigt. Alles was ich weiß ist, dass ihre Farbe Schwarz ist. Schwarz wie das Böse.

„Also gut, dann haben wir es eben mit einem organisierten Verbrechen zu tun“, nickte Sato erneut.

„Nein, so einfach ist das nicht. Keiner weiß irgendwas über die Organisation. Es ist rein gar nichts bekannt. Die Polizei weiß schon gar nichts über sie. Und dabei agiert sie schon seit über zwanzig Jahren im Untergrund. Auch wenn sie es nicht wussten, sie haben sehr viele ihrer Mitglieder bereits kennen gelernt“, seufzte Shinichi.

„Ach? Echt?“, Mori hob die Augenbraue. „Und woher weißt du von ihr?“
 

„Deswegen bin ich hier. Ich werde euch erzählen, was damals passierte. Es begann alles im Tropical Land. Ich war zusammen mit Ran dort. Inspektor, Sie erinnern sich doch noch sicherlich an den Perlenketten-Fall, welchen ich löste.“

„Natürlich“, nickte der Gefragte. „Auch wenn es nur noch sehr dunkel ist und ohne Akten nicht mehr zusammensetzbar, aber ich weiß in etwa, welchen Fall du meinst.“

„Sehr gut. Wissen Sie noch, in der Bahn saßen noch zwei, schwarzgekleidete Männer. Diese wollten doch so schnell wie es nur möglich war, verschwinden. Sie hatten eben was besseres zu tun. Die ganze Zeit über hab ich mich gefragt, warum Männer wie die mit der Achterbahn fuhren.

Jedenfalls direkt nachdem der Fall erledigt war, ging ich mit Ran weiter durch den Park. Ich sah einen der Männer, die mir schon zuvor merkwürdig vorkamen und lief ihm nach. Es fand eine Geldübergabe statt. Ich war so fixiert darauf, dass ich den anderen Mann, der sich von hinten an mich heran schlich, nicht bemerkte. Er schlug mich nieder und da es noch von Polizei wimmelte, konnte er nicht schießen. Also testeten sie ein neues Gift an mir. Es sei im Körper nicht nachweisbar. Als ich danach wieder zu mir kam, war ich nicht mehr ich selbst“, sprach Shinichi.

„Ach nicht? Was warst du dann, ein Psychopath?“, lachte Mori.

„Nein. Sie alle haben mich gekannt, nachdem ich das Gift bekam. Mein Namen war Conan Edogawa.“

„Conan Edogawa?“, stießen Megure, Shiratori, Sato und Takagi gleichzeitig aus.

„Ja, das Gift ließ mich schrumpfen. Ich weiß, das hört sich sehr ungläubig an, aber es ist die Wahrheit.“

„Die Wahrheit, aber natürlich. Du ist geschrumpft“, lachte sich Kogoro halb schlapp, während den Anderen der Schock im Gesicht stand. „Wir brauchen schon beweise für deine wilden Phantasien.“

„Die habe ich und wenn Sie wollen, werde ich Ihnen nun meine ganze Geschichte erzählen. Dann verstehen sie das alles besser.“
 

„Wie ist es gelaufen?“, wollte Gin von Korn und Chianti wissen.

„Sehr gut“, nickte Korn. Zusammen mit Chianti hatte er Stellung auf einem der Gebäude bezogen, von welchem sie die Menschenmasse beobachteten.

„Sie taten genau das, was wir von ihnen verlangten. Es war ziemlich einfach.“

„Dann wird es nicht lange dauern und sie werden uns Shiho bringen oder die Kleine kommt von alleine, weil sie nicht möchte, dass auch nur irgendwem was passiert“, grinste Wodka.

„Das kann sein“, stimmte Korn zu.

„Ich hab von den Menschen gehört, dass sie nun auch wollen, dass die Polizei nach Sherry sucht. Das ist doch wirklich herrlich. Wir müssen uns nun gar keine Arbeit mehr machen, egal was passiert, sie werden sie uns bringen“, lachte Chianti verächtlich.

„Ich würde es mir nicht so einfach machen. Es kann immer noch was dabei passieren“, warf Bourbon ein. Er wurde als Sonderunterstützung zu dieser Mission geholt und kam gerade im Gebäude an.

„Wie meinst du das?“, murmelte Wodka.

„Er meint, dass das FBI auch keine Ruhe geben wird. So einfach wie ihr es euch vorstellt wird es nicht. Die Polizei wird uns Sherry nicht bringen. Sie wollen nicht Schuld daran sein, dass ein Mensch stirbt, das FBI wird erst Recht gegen uns arbeiten und nicht zu vergessen dieser kleine Detektiv. Auch er wird dabei sein“, dennoch legte sich ein Grinsen auf seine Lippen.

„Und warum freut dich das so sehr?“

„Denk doch nach. Es ist genau das, was wir wollen. Auch wenn wir Sherry nicht kriegen, wir werden unseren Widersachern zeigen, wie stark wir sind und dass sie sich nicht mit uns anlegen sollten, oder es kommt zu keinem guten Ende. Und wir greifen auf jeden Fall den Tower an, dort werden sie wie die Hunde auf uns warten. Wir schlagen da zu, wo es sie am meisten verletzt und ziehen ihre Männer in den Tod“, entgegnete Gin gehässig.

„Dann geht es dir gar nicht darum, Sherry zu kriegen?“, wollte Korn wissen.

„Nebenbei schon. Aber das ist nicht das Hauptziel. Wir müssen das FBI schwächen, sie haben es geschafft, zwei unserer Leute zu holen, also müssen wir mit dem gleichen, wenn nicht sogar größeren Ausmaß zurück schlagen. Sie werden sich alle Wünschen, dass sie sich nicht mit uns angelegt hätten“, grinste er.

„Gin, du bist so was von durchschaubar“, gähnte Bourbon darauf nur. Er setzte sich auf einen Stuhl und lehnte sich zurück.

„Das kann ich nur zurück geben.“

„Ach warum denn? Du hast mich doch während meiner letzten Aufträge gar nicht erkannt und warst selber überrascht, dass ich auf einmal da war“, gab der Mann zurück.

„Reiß deine Klappe nicht so sehr auf. Du hättest auch die Anweisungen vom Boss weiter geben können“, murrte Gin.

„Du hast Recht, das hätte ich machen können. Aber ich wollte nicht. So war es doch viel lustiger“, grinste Bourbon.

„Hast du wenigstens das getan, weswegen du hier bist?“, knurrte der Mann in Schwarz.

„Nein. Das FBI hat gute Arbeit geleistet. Akai hat Vermouth so versteckt, dass keiner sie finden kann. Aber ich mach mir deswegen auch keine Sorgen“, gähnte der Mann. „Sobald die Sache am Tower beendet ist, werden sie noch schneller nach uns Suchen und um uns zu finden, müssen sie die ausgestiegenen Mitglieder aktivieren. Sie werden schon irgendwann wieder auf Vermouth zurück kommen. Und wenn es dann sein wird, folge ich ihnen“, meinte Bourbon.

„Du lässt dir ja sehr viel Zeit dafür. Meinst du wirklich, der Boss hat dafür Verständnis?“, wollte Gin wissen.

„Kann sein, kann aber auch nicht sein. Ich hab das mit ihm abgeklärt, er findet auch, dass wir warten sollten. Akai ist ein gerissener Hund. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass er unsere liebe Schauspielerin immer noch in Japan versteckt hält. Sicher bin ich mir nicht.“

„Und warum suchst du hier dann nicht?“, fragte Gin. Er war langsam von dem Mann, der ihm gegenüber saß genervt.

„Das wäre nur Zeitverschwendung. Ich mach lieber sinnvolle Sachen, wie hier sein und mich um den Tower kümmern“, grinste er.

„Der Tower ist unser Gebiet“, knurrte der Langhaarige.

„Und wenn schon. Was macht das aus? Ihr seid nur zu viert, mit mir hättet ihr mehr Mann für die ganze Aktion. Nun hab dich nicht so Gin. Ich pass mich dir auch an“, ein Lächeln huschte nun über seine Lippen, während er den Gefragten ansah.

„Ich kenn dich. Selbst wenn ich 'Nein' sage, würdest du hier bleiben und dich einmischen. Also mach was du möchtest“, langsam ballte Gin die Fäuste, während Bourbon hier war. Seit den ganzen Alleingängen im Kaufhaus vor einigen Monaten war er nicht wirklich gut auf den Mann zu sprechen.

„Du bist zu gütig. Ich werde dich nicht enttäuschen“, sagte Bourbon ruhig und blickte ihn an. Natürlich konnte man sagen, dass das, was Bourbon aussprach, nicht die Wahrheit war. Er war schon lange ein Einzelkämpfer geworden, der nur selten auf das hörte, was ihm ein Anderer, als der Boss sagte. Bourbon war schon gespannt, was sich alles am Freitag ergeben würde. Er würde zuschauen und beobachten. Immerhin musste man sich schon für die nächsten paar Monate ausrüsten und schauen, wie weit es Gin und die Anderen brachten. Er war wirklich sehr gespannt darauf, die Handlungen zu sehen.

Bourbon stand nun von seinem Platz auf und ging an das Fenster. Er öffnete dieses und ließ die frische Luft herein. Sein Blick war auf ganz Tokyo gerichtet und ein Grinsen legte sich auf seine Lippen. „Ich bin wirklich sehr gespannt“, kam es aus seinem Munde, während er von den restlichen Mitgliedern der Organisation beobachtet wurde.

Seit den ganzen unzähligen Verrätern, die die Organisation nun hatte, vertraute keiner Einem mehr. Sie beäugten sich alle misstrauisch und warteten nur noch darauf, dass irgendwer einen Fehler machte. Aber was würde passieren? Würde die Organisation diesmal gewinnen?

Teamarbeit

Hallo^^

ich wollte nur mal kurz sagen, dass es nächste Woche eine Pause geben wird, ehe ich das Finale von PP hier bekannt gebe. Eigentlich wollte ich ja zwei Kapitel für das große Finale schreiben, aber es wird nur noch eins werden und das lade ich am 18.10 hoch.

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„Wie schon erwähnt, es hat alles angefangen als ich mit Ran im Tropical Land war“, fing Kudo an. „Zuerst war alles normal. Dann war der Fall mit der Perlenkette. Auch da war noch alles in bester Ordnung.“

„Ich versteh aber nicht, was dieser Fall mit dem Ganzen zu tun haben soll“, warf Mori ein.

„Ich fang am Besten von Anfang an an. Während wir in der Achterbahn fuhren, waren da diese zwei Männer. Einer von ihnen war dicker, der Andere größer und er hatte lange Haare. Die Männer kamen mir von Anfang an spanisch vor und ich hatte das Gefühl, dass sie mehr auf dem Kerbholz hatten, als es zunächst danach aussah. Bei dem Verhör während des Mordes in der Achterbahn bemerkte ich, dass diese Männer sicherlich schon einmal gemordet hatten. Es war so klar, ihre Mimik und Gestik zeigte, dass es nicht anders war. Und wahrscheinlich haben Sie es gemerkt, aber die Männer wollten bei dem Verhör so schnell wie es nur ging, weg. Ich nehme an, es war wegen dem Treffen, welches sie mit einem Dritten hatten.

Nur durch einen Zufall während ich mit Ran auf dem Weg war, bemerkte ich wieder den Dickeren. Ich ging ihm nach und verschanzte mich an einem, für mich sicheren Ort. Ich war leider so sehr in das Geschehen vertieft, dass ich den langhaarigen Mann nicht mehr wahr nahm. Mit einer Eisenstange schlug er mich nieder. Da die Polizei vor Ort war, war es ihm nicht möglich mich zu erschießen. Zum Einsatz kam ein Gift, das APTX 4869. Es tötet in sehr wenig Zeit und lässt sich nicht im Körper nachweisen. Es ist ein Gift entwickelt von der Organisation. Und es sollte mich umbringen, doch stattdessen wurde ich zu einem Grundschüler. Alles hatte sich verändert, mein ganzer Körper, meine Kraft, meine Stimme, doch mein Wissen blieb mir.“

„Du denkst doch nicht wirklich, dass wir dir das glauben“, warf Mori ein. „Das ist viel zu abstrakt.“

„Meinen Sie? Und was sagen Sie dazu, dass ich ganz genau weiß, dass sie sich an keinen Ihrer Fälle erinnern können? Sie wissen nicht, wie Sie diese lösten und was letzten Endes Ihre eigene Schlussfolgerung war. Hab ich nicht Recht? Und soll ich Ihnen auch sagen, warum das so ist? Weil ich Ihre ganzen Fälle gelöst habe“, meinte Kudo.

„Du? Und wie willst du das gemacht haben?“ Kogoro verschränkte die Arme und blickte ihn mürrisch an. „Das denkst du dir doch gerade nur aus.“

„Ich kann es auch beweisen“, sprach Shinichi. Dabei hatte er sich die Fliege vor den Mund gehalten und mit Moris Stimme gesprochen.

„Das ist ja....“, gab Takagi erstaunt von sich.

„Du kannst, aber wie geht das?“, wollte Shiratori wissen.

„Dazu komme ich gleich. Ich werde Ihnen nun den Rest der Geschichte erzählen. Wie schon gesagt, ich habe das Gift bekommen und als ich wach wurde, merkte ich noch nichts. Nachdem mich die Polizisten sahen, lief ich los und nach Hause. Nur durch Zufall sah ich, was aus mir geworden war. Auf meinem Weg traf ich Professor Agasa. Nur mit Mühe konnte ich ihn davon überzeugen, dass ich Shinichi Kudo sei. Noch immer schockiert über die Ereignisse holten wir meine Sachen von zu Hause und ich ging erst einmals mit zum Professor. Ich hab ihm alles erzählt, was ich noch wusste. Wir kamen überein, dass es besser war keinem Menschen von meiner 'Verwandlung' zu erzählen. Dann kam Ran rein. Sie suchte nach mir. Leider.

Und ich hatte da keine Wahl, als mich als Conan Edogawa vorzustellen“, erzählte er.

„Und warum hast du dann bei uns gewohnt, du kleiner Schnorrer?“, zischte Mori wütend, während die Anderen der Anwesenden ihre Überraschung nicht verbergen konnten.

„Sie sind Detektiv oder so was in der Art. Also lag es Nahe, dass ich durch Sie vielleicht wieder Kontakt zu den Männern in Schwarz herstellen könnte, wie ich sie immer nannte. Deswegen kam ich zu Ihnen. Mit der Zeit erfand der Professor für mich einige nützliche Gegenstände. Die Fliege haben Sie ja schon gesehen. In ihr sind die verschiedensten Stimmen, der Personen meiner Umgebung eingespeichert, sodass ich sie immer aufrufen kann und dann spreche ich mit ihren Stimmen. Außerdem meine Brille, die ich hatte. Sie half mir dabei jemanden zu beschatten. Ich konnte eine Wanze an einen Verdächtigen anbringen und bin dann immer der Spur der Anzeige nach gefahren. Ebenso konnte ich auch an die Orte heran zoomen. Dann gibt es noch mein Skateboard, auch eine Erfindung des Professors. Aber die ist nicht so besonders, wie die Anderen. Was Sie noch interessieren könnte ist meine Uhr“, sprach Kudo und klappte diese auf. „Professor Agasa sorgte dafür, dass in ihr ein Narkosepfeil vorhanden war. Mit diesem schieße ich immer auf Mori und lege ihn schlafen. Deswegen wird er auch der schlafende Detektiv genannt. Ist er erstmals so aus dem Weg geräumt, verstecke ich mich und spreche mit seiner Stimme die Fallaufklärung. Sie wissen ja nicht, wie schwer es war, nicht entdeckt zu werden. Hin und wieder musste ich auch Sonoko oder Inspektor Yamamura dafür verwenden“, grinste der Junge.

„Das ist wirklich sehr interessant“, nickte Megure. „Sprich weiter. Welche Erfindungen gab es noch?“, wollte er nun wissen.

„Ähm nun ja, dann halt noch die Wanze. Aber solche haben Sie ja auch. Dann haben wir auch noch meinen Gürtel. Aus diesem konnte ich einen Fußball heraus schießen, und meine Schuhe. Die Power Kick-Boots. Ich kann sie so einstellen, dass ich die zehnfache Schusskraft habe. Als weitere Erfindung ist noch das Telefon zu nennen. Es sieht aus wie ein Ohrring, ist aber wie schon gesagt ein Telefon. Weiterhin kann man damit auch das Radio abhören. Und der Professor erfindet noch viele andere Sachen, die mir sehr geholfen haben“, erklärte der Oberschüler.

„Ziemlich viel. Und es ist uns bisher noch nie aufgefallen. Ihr müsst das wirklich gut organisiert haben“, meinte Takagi.

„Naja, das kann man nicht so sagen“, nickte der Schüler grinsend.

„Gut, erzähl weiter“, warf Megure ein.
 

„Lange Zeit war es ruhig um die Organisation gewesen. Hin und wieder traf ich ein Mitglied, welches kurz darauf leider starb“, seufzte Kudo. „Und alles summierte sich, als es um Akemi Miyano ging.“

„Akemi Miyano? Nie den Namen gehört“, warf Megure ein.

„Nein. So nicht. Sie ist in den Akten als Masami Hirota eingetragen. Sie war die Frau, der der eine Milliarde Yen Raub gelang.“

„Was? Die ist...sie ist ein Mitglied dieser Organisation?“, wollte Mori wissen. „Das glaube ich nicht. Dafür ist sie zu niedlich.“

„Sie lebt nicht mehr. Sie wurde von der Organisation umgebracht, weil sie aussteigen wollte, zusammen mit ihrer Schwester. Scheinbar hatte die Organisation nichts dagegen gehabt, als Akemi raus wollte, doch ihre Schwester wollten sie nicht so einfach gehen lassen. Und Akemi zahlte mit ihrem Leben dafür“, seufzte Kudo. „Noch heute gebe ich mir die Schuld dafür, was wahrscheinlich auch noch daran liegt, dass ich ihre Schwester jeden Tag sehe.“

„Du kennst ihre Schwester? Aber dann hättest du doch schon viel eher wieder du selbst sein können oder nicht? Die Sache mit dem Milliarden Yen Raub ist doch so lange her“, entgegnete Megure.

„Leider nicht. Das war ja auch das Problem. Nachdem ich auf Akemis Schwester traf, vertraute ich ihr auch noch nicht so sehr. Sie war genau wie ich ein Grundschüler geworden. Wie? Das kann ich Ihnen sagen. Nachdem sie von dem Tod ihrer Schwester erfuhr, legte sie ihre Arbeit nieder und weigerte sich weiter zu machen. Die Organisation sperrte sie weg und so nahm sie das Gift. Sie wollte sterben. Als kleinen Mädchen schaffte sie es zu entkommen und suchte mich auf. Schon vorher war sie mit ihren Männern bei mir gewesen. Es war die Überprüfung ob ich lebte oder nicht. Durch sie hatte die Organisation noch lande gedacht, ich sei tot und dann war sie auf einmal bei mir. Ich hatte keine andere Wahl und musste sie sozusagen bei mir aufnehmen. Und seitdem lebt sie beim Professor. Sie wissen sicher schon, wenn ich mache“, dann nickte er. „Ja, Ai...sie ist Shiho Miyano. Die Wissenschaftlerin die gesucht wird. Und genau deswegen erzähle ich ihnen alles. Sie darf nicht gefunden werden und schon gar nicht ausgeliefert. Die Organisation würde alles dafür tun, um sie umzubringen, sie wollen Verräter nur eliminieren und wenn sie sie haben, werden sie ihr Vorhaben nicht rückgängig machen. Ich kenne sie, ich weiß, wie sie handeln“, sprach er.

„Das ist nicht dein Ernst. Ai ist...Ai ist diese Forscherin?“, Takagi machte Augen und blickte Kudo an.

„Das ist sie. Aber sie hat sich geändert. Sie wollte von Anfang an nicht dieses Projekt machen, aber sie wurde in der Organisation geboren und ist bei ihnen aufgewachsen. Sie wurde dazu gezwungen, dass Gift herzustellen und letzten Endes wurde ihre Schwester als Mittel zum Zweck missbraucht“, gab Shinichi zu. „Arbeitete Shiho einmal nicht, wollte die Organisation ihre Schwester umbringen, weswegen das Mädchen keine andere Wahl sah. Es ist die Wahrheit. Ich hab sie in den vergangenen Monaten sehr gut kennen gelernt. Man kann ihr vertrauen“, sprach der Schüler.

„Du bist dir auch ganz sicher, dass wir ihr vertrauen können? Wenn sie für diese Männer gearbeitet hat und sie dann verriet, woher wissen wir, dass sie das auch nicht bei uns macht?“, wollte Mori grummelnd wissen.

„Weil wir ihre Freunde sind. Wir behandeln sie wie einen Menschen, sie kann uns vertrauen und wir können ihr Vertrauen. So einfach ist das. Außerdem hat sie, seit sie bei uns ist, nur noch an dem Gegenmittel gearbeitet. Sie weiß, worauf es ankommt und hat auch nicht vor, nun da sie wieder sie selbst ist, für die Organisation zu arbeiten. Ich bin mir da ganz sicher. Sie müssen mir nur vertrauen.“

„Also schön. Wir versuchen es“, nickte Megure und blickte Kudo an.

„Was ist noch so alles passiert? Ich mein es ist schon lange her, seit du zu einem Kind wurdest. Was hat sich mit der Organisation noch so entwickelt, dass du sie so gut kennst?“, wollte Takagi wissen.

„Sehr viel“, murmelte Shinichi. Dann setzte er sich auf einen Stuhl und blickte die Truppe an.
 

„Zwischendurch hatte ich nur wenig Kontakt mit ihnen und wusste nichts. Dann eines Tages kam der Fall mit dem Informatiker, und meine Sinne waren geschärft. Ich nahm sein geheimes Tagebuch, welches er auf Diskette hatte und las es. Dort war alles über die Organisation beschrieben, nun ja, eher die Sachen, die sie von ihm wollten.“ Der Oberschüler konnte sich noch genau daran erinnern, was in diesem Tagebuch stand. Er wusste es, als hätte er es erst gestern gelesen.
 

7. März

Ein Riese mit Osakadialekt stattete mir einen Besuch, ohne Ankündigung, ab. Es schien, als wäre er an meinem System-Programm, das ich dabei war zu entwickeln, interessiert. Als ich ihm erzählte, dass ich es aufgab daran zu arbeiten, da ich den verschlechterten Anblick meiner Selbst voraussah, ging er. Ein Mann ganz in Schwarz. Ich will ihn niemals wieder sehen….
 

06. Januar

Um dieser Angst zu entkommen, hinterließ ich dem Eindringling eine Nachricht im Schreibtischfach... "Ich stimme ihren Forderungen zu."
 

8. Januar

Sehr zu meiner Verwunderung, bekam ich bereits eine Antwort... der Eindringling hinterließ eine Nachricht auf einem Blatt Papier, auf die gleiche Weise wie ich es tat. Es sagte einfach "OK" in Rot und es war eine Telefonnummer dabei. Das Rote ist vermutlich Blut… Ich wundere mich, soll das bedeuten, dass ich mein Leben verliere, wenn ich es sein lasse...?
 

23. Januar

Schließlich schaltete ich meinen Verstand ein. Ich entschied die Nummer zu wählen, ohne der Polizei davon zu berichten. Eine Frau meldete sich am Telefon. Eine Frau, die in einem autoritiv hohen Ton sprach, als wäre sie eine Königin... sie legte mir nahe, das Computerprogramm zu vervollständigen, das ich aufgab. Der Stichtag wäre ein Jahr von jetzt ab und sie würde einen hohen Preis dafür zahlen. Deswegen denke ich, dass sie mit dem Riesen von damals zu tun hat...
 

22. Dezember

... Nein, Ich kann es nicht vollenden... Ich werde es nicht... dieses Programm darf nicht vervollständigt werden, nicht um meines Anblicks, aber der Menschlichkeit, willen...
 

9. Februar

Das besagte Datum rückt näher... Ich habe mich entschlossen ins Ausland zu fliehen. Ich werde die unkomplette Software und den Scheck nahe bei meinem PC in meinem Zuhause zurücklassen.... Sie werden mir um Mitternacht in 5 Tagen eine Email senden, um die Zeit und den Ort für die Übergabe des Programmes auszumachen... Ich muss bis dahin außer Land sein...
 

10. Februar

Ich wundere mich... was planen sie mit diesem Programm zu tun? Ich kann nicht aufhören an die seltsamen Worte zu denken, die diese Frau am Telefon sagte... Ja... als ich mich von dem Schreck ihrer extremen Arroganz erholte und fragte, wer zum Teufel, sie denkt, der sie ist, antwortete sie das Folgende in englischem Lachen...

„We can be both of god and the devil. Since we're trying to raise the dead against the stream of time“, sprach Kudo. „Das hatte sie gesagt.“

Megure und die Anderen blickten sich an. „Das ist doch nicht möglich“, murmelte Shiratori, welcher die Wörter nun übersetzte.

„Hast du dir das Programm geholt?“, wollte Megure wissen.

„Leider hab ich das nicht mehr geschafft, aber auch die Organisation hat es nicht. Naja zumindest nicht den letzten Stand des Programms“, murmelte Kudo. „Ich weiß auch nicht, wofür die Organisation dieses braucht.“

„Hmm verstehe“, murmelte der Inspektor nachdenklich. „Was passierte danach?“
 

„Es kam Wochen später zu einem kleinen Showdown. Ein Organisation lud mich auf eine Halloween-Party ein, weil sie wusste, wer ich war. Es war Vermouth, sie wird auch als das 'Multiidentitätsweib' bezeichnet, weil sie jeden Menschen nachahmen kann und zu 100% dessen Rolle übernimmt. Als Dr. Araide hatte sie sich bei uns eingeschlichen und wollte an dem Abend Ai abholen. Allerdings war auch schon Jodie auf dem Weg gewesen. Sie stellte Vermouth und konnte ihre wahre Identität entlocken. Dadurch wurde auch Jodie so verletzt, als die Polizei eintraf“, erzählte er.

„Dann war es also kein Kidnapper, der sich dich und Ai geschnappt hat“, schlussfolgerte Sato.

„Ganz genau. Wir haben das nur gesagt, damit Jodies Identität nicht so sehr auffliegt und vor allem, damit die Polizei nichts über die Organisation erfährt. Wie wir sehen, hat es uns auch was gebracht“, warf Kudo ein.

„Schon, aber zu welchem Preis?“

„Zu einem hohen. Aber es war einfach so besser. Ansonsten wäre die Organisation schon eher auf unsere Spur gekommen und das wäre gar nicht gut. Außerdem hätten wir auch die Anderen kleinen oder großen Pläne nicht mehr durchführen können, sobald es wieder zu einem Treffen mit der Organisation kommt“, entgegnete der Schüler.

„Hattet ihr noch viele dieser Treffen?“, wollte Sato wissen.

„Ja, das kann man so sagen. Ein anderes Mal hatte Mori ein Fall mit Rena Mizunashi, der Reporterin von Nichiuri TV. An ihrer Tür hatte ich eine Wanze befestigt, um besser herauszufinden, um welchen Spanner es sich handelte. Ehe ich es bemerkte, fiel die Wanze runter und klebte an ihrem Schuh. Kurz darauf bekam ich ein Telefonat mit. Es endete mit der Verabschiedung von Gin“, sprach Kudo.

„Gin?“, fragte Takagi nach.

„Hatte ich das noch gar nicht bemerkt? Alle hohen Mitglieder der Organisation haben alkoholische Codenamen. Da wären Gin und Wodka, das waren die Männer, die ich am Anfang traf, dann Vermouth und natürlich auch noch Kir. Aber es gibt noch viel mehr“, erzählte Shinichi.

„Verstehe. Alle haben also einen solchen Namen“, murmelte Mori nachdenklich. „Und lass mich raten, sie setzen diesen nie ein“, dann schrak er aber auf. „Vermouth? Sie lud mich doch auch ein“, sprach er.

„Natürlich. Sie wollte uns alle los werden, damit sie sich um Shiho kümmern konnte. Ihr Codename war im Übrigen Sherry“, sprach er.

„Codenamen, vielleicht sollte sich die Polizei das auch mal überlegen“, sprach Mori.

„Mori! Das ist alles kein Scherz“, mahnte Megure.

„Tsch...tschuldigung.“

„Sprich weiter, Shinichi.“
 

„Es kam zu einem Unfall. Eigentlich dachten wir, dass es Vermouth sei, die den Auftrag durchführen würde, aber dann stellte sich heraus, dass es Kir war. Wir verfolgten ihr Motorrad die ganze Strecke über. Ein kleiner Junge lief auf die Straße und Kir versuchte auszuweichen, wodurch sie schwerverletzt stürzte. Wir brachten sie ins Krankenhaus, wo sich die Ärzte um sie kümmerten. Die Organisation war aber in den nächsten Wochen sehr oft auf der Suche nach Kir“, erzählte er.

„Haben sie sie...gefunden?“, wollte Megure wissen.

„Naja irgendwie schon“, nickte Kudo. „Das FBI hat lange versucht sie zu verstecken, aber irgendwann ging es nicht mehr. Sie hatten Spione in die Krankenhäuser geschickt, nachdem sie von dem Unfall erfuhren. Wir hatten keine Wahl mehr. Es fand ein Austauschmanöver statt und Kir wurde wieder in die Organisation geschleust. Dazu muss man wissen, dass Kir in Wahrheit ein Spion vom CIA ist und uns nun Informationen zuschickt“, erklärte der Schüler.

„Und warum hat sie nicht verhindert, dass der Trailer gesendet wird?“, fragte Sato nach.

„Sie war nicht mehr in der Organisation. Unglücklicherweise hatten sie sie bereits als CIA Agentin enttarnt. Wobei eigentlich müsste man sagen, dass sie schon vorher davon wussten und nur mit ihr spielten“, seufzte Shinichi. Dies alles hatte er zwischendurch auch erst selber erfahren. „Und deswegen hatte sie davon keine Ahnung“, meinte der Junge.

„Na super. Dann haben wir ja keine Chance, sie zu finden. Oder wo wollt ihr nach ihnen suchen?“, fragte Mori nach.

„Sie werden sich schon selber melden. So ist die Organisation. Sie lassen nichts auf sich zu kommen, da bin ich mir sicher“, murmelte Kudo. „Außerdem, glaube ich nicht, dass sie am Freitag am Tower sein werden.“

„Na toll. Dann bringt uns das ja auch nichts“, warf Kogoro ein.

„Leider nicht, aber wir können dennoch etwas Machen, um sie zu stoppen. So einfach gebe ich nicht auf.“
 

„Wir ebenso nicht“, kam es nun von Jodie. Sie trat aus der Tür nach vorne und ging in den Raum. Jodie hingegen war nicht alleine gewesen, auch Akai, Camel, Hidemi und James waren mit gekommen.

„Oh Jodie. Sie sind ja hier“, sprach Takagi.

„Aufgrund der jüngsten Ereignisse, werden wir uns hier um alles kümmern. Auch wenn die Polizei von Tokyo ausgebildet ist, wir arbeiten schon seit einigen Jahren daran, deswegen übernehmen wir das alles“, entgegnete die Frau.

„Das geht nicht. Es ist unser Einsatzgebiet, deswegen werden wir auch handeln“, sprach Megure und blickte die Gruppe an. „Auch wenn Sie dafür weitaus ausgebildeter sind, unsere Männer wissen auch, was sie machen müssen.“

„Das denke ich nicht. Sie werden nicht mit der Organisation fertig. Sie haben Scharfschützen, die erledigen Ihre Männer mit einem Schlag“, entgegnete Shu.

„Meinen Sie?“, hob Sato die Augenbraue. Von Anfang an war ihr Akai nicht gerade sympathisch gewesen.

Das erste Mal hatte sie den Mann mit der Strickmütze in der Busentführung getroffen. Er trug einen Skianzug, was ihn da noch ein wenig netter erscheinen ließ, doch anhand seiner Augen, hielt sie ihn für einen falschen Fünfziger. Sie wusste nicht warum, aber der junge Mann hatte was an sich, was die Nationen spaltete. Man sah ihm an, dass er sich sehr schnell in Gruppierungen einschleusen ließ und nicht immer machte er ein so gutes Bild, dass man ihn für einen der Guten hielt. Viel eher traf auf ihn gerade das Profil eines Killers. Sie vertraute Akai nicht.

„Ja, das tue ich“, nickte der gefragte Agent. Wie immer lehnte sich Akai an die Wand und sah zu den Polizisten.

„Ich denke, wir arbeiten zusammen. Mein Team wird Sie gerne mit ins Geschehen einbeziehen“, sprach James, während er sich räusperte.

„Dann sind Sie also der Chef“, kam es von Megure.

„Ganz genau. James Black. Ich bin der Einsatzleiter“, stellte sich James vor, auch wenn einige der Polizisten ihn bereits von der P&A-Entführung kannten.

„Ich hätte ja nie gedacht, dass sie FBI Agent sind“, sprach Wataru und sah zu Sato. „Und du?“

„Irgendwie nicht, wobei Sie schon geheimnisvoll waren“, gab sie zu.

„Das gehört zu meinem Beruf“, grinste James ein wenig.

„Und was haben Sie nun wegen der Organisation vor?“, wollte Megure wissen. Er war ziemlich daran interessiert zu wissen, was einer seiner 'Kollegen' tun wollte.

„Ich ließ einige Männer der Verstärkung hier her kommen. Sie werden spätestens morgen Abend da sein. Ich teile mein Team in fünf Gruppen ein. Jeder von ihnen wir Einsatzleiter einer dieser Gruppen und dann werden wir am Tower agieren.“

„Der Junge sagte aber, dass die nicht am Tower erscheinen werden“, warf Mori ein. Noch immer war er nicht so sehr dem FBI gut gesinnt, zumal er doch eine ziemliche Schmach gegen Akai abbekam.

„Das muss nicht unbedingt sein. Meiner Meinung nach werden sie am Tower anwesend sein. Wenn es nicht Gin ist, dann jemand anderes aus der Organisation, darauf geh ich jede Wette ein“, entgegnete Akai.

„Und woher wollen Sie sich so sicher sein?“, fragte Kogoro nach. „Nachdem was Kudo alles sagte, kann man nicht wissen, was diese Organisation tut und was nicht.“

„Man nicht. Ich schon“, sprach er und zog eine Zigarette aus seiner Jackentasche.

„Ich kann Ihnen versichern, wenn Akai was darüber sagt, dann stimmt es auch. Er hat ein sehr gutes Händchen, was die Organisation angeht“, warf Black ein.

„Ein sehr gutes Händchen? Das hört sich für mich viel eher so an, als wäre der gute Mann selber ein Mitglied von ihnen und wahrscheinlich lockt er uns nun auf eine falsche Fährte“, meinte Mori.

„Wenn Sie das denken wollen, dann machen Sie das doch“, gab der Agent zurück. „Ich geh eine Rauchen“, damit drehte er sich auch schon um und ging den Gang entlang. Akai dachte noch ein wenig nach.
 

Natürlich hatte Mori irgendwie Recht damit, dass er Mitglied der Organisation war. Das war gar nicht zu leugnen, auch wenn Akai schon seit einigen Jahren nicht mehr zu ihnen gehörte.

„Er wird wohl nicht darüber hinweg kommen“, stellte Jodie mit einem Seufzen fest. Die junge Frau sah dem Agenten noch einige Sekunden nach, ehe sie ihren Boss anblickte.

„Mit der Zeit wird alles besser werden. Irgendwann klappt es“, sprach dieser.

„Könnten Sie uns das bitte mal erklären?“, fragte Takagi nach.

„Das ist eigentlich ganz einfach. Als wir wieder mit unseren Untersuchungen gegen die Organisation anfingen, schickten wir Akai undercover zu ihnen. Über ein anderes Mitglied der Organisation konnte er sich in dieser etablieren. Anfangs hielt er sich zurück, doch seine Fähigkeiten hatten schon bald die Aufmerksamkeit des Bosses und der höheren Mitglieder auf sich gezogen. Doch ehe er aufsteigen konnte, kümmerte er sich um die Personen, die für uns wichtiger waren. Es ging um Sherry, sie musste irgendwie aus der Organisation gebracht werden, damit sie nicht das Werk ihrer Eltern weiter führt. Um dies zu schaffen, machte sich Akai an ihre Schwester heran. Unglücklicherweise wurde es schon bald sehr ernst zwischen den Beiden.

Doch Akai dachte nur noch an seinen Auftrag. Schon bald war er als Rye in der Organisation bekannt gewesen. Er war ein sehr guter Schütze, wenn nicht sogar der Beste und dazu kam noch die Partnerschaft mit Gin. Deswegen ist auch Gins Hass auf ihn so groß, da er Akai nie für einen Spion hielt und demnach enttäuscht von seinem Partner war.

Allerdings hatten wir da kein gutes Händchen bewiesen. Akai organisierte ein Treffen mit den höheren Mitgliedern der Organisation. Wir wollten sie hochnehmen, doch unglücklicherweise wurde er dabei enttarnt und musste sich zurück ziehen. Akai ist der einzige Agent, der noch Jahre nach seinem Leben bei der Organisation sein Leben weiter lebt. Die Organisation arbeitet schon Jahre daran, ihn aus dem Weg zu schaffen, doch immer entkommt der Gute“, erzählte Black.

„Das ist ja wirklich interessant. Er muss wirklich gut sein, wenn er den Attacken entkommen kann“, stimmte Shiratori zu.

„Ja, so war es am Anfang auch. Doch seit einigen Monaten hilft ihm sein Hass gegen Gin zu überleben“, sprach Jodie. „Wie James schon sagte, Shu hat sich über Akemi Miyano in die Organisation infiltrieren lassen, schon nach kürzester Zeit entflammten die Gefühle der Beiden. Auch wenn sie sich zwei Jahre nicht mehr gesehen haben, ihr Tod traf ihn wie eine Bombe, mitten ins Herz. Deswegen waren auch direkt danach seine langen Haare ab. Er setzte Zeichen und seitdem jagt er die Organisation. Egal wie schwer es ist und wie hart die Anschläge sind. Shu kommt irgendwie immer durch“, kam es von Jodie.

„Eine Person zu verlieren, die man liebt ist nie gut. Ich finde es allerdings sehr mutig von ihm, dass er einfach weiter gemacht hat und sich nicht hängen ließ“, meinte Shiratori.

„Ja, das war wirklich Klasse“, nickte Takagi.

„Schade ist nur, dass sie es nie gewusst hatte, sonst wäre sie sicher mit ihm gekommen und man hätte die Sache ohne irgendwelche Morde beenden können. Und das was Shinichi sagte, beweist ja auch, dass Akemi aussteigen wollte“, gab Sato zu bedenken.

„Nein. Akemi hatte gewusst, das Akai FBI Agent war. Einen Tag vor dem Auftrag hatte er es ihr gesagt, doch sie sprach nur, dass sie es schon wissen würde. Akai bot ihr ebenso an, sie aus der Organisation zu holen, zusammen mit ihrer Schwester. Akemi lehnte ab. Sie wollte es alleine und auf ihre Art schaffen. Ich denke viel eher, sie wollten keinen Menschen in Gefahr bringen, wenn es um sie oder Shiho ging“, sprach Camel. „Akai hatte verstanden, was sie wollte und ließ sie machen. Insgeheim bereut er es noch.“

„Und dann nach zwei Jahren kam eine Nachricht von Akemi. Sie bat ihn um einen Neuanfang und ehe Akai ihr antworten konnte, wurde auch schon von ihrem Tod berichtet. Er hatte nicht einmal die Möglichkeit gehabt, ihr zu sagen, dass er auf sie warten würde. Akemi starb ohne dieses Wissen“, entgegnete James.
 

„Und die Organisation fürchtet nun, dass sein Hass so stark sein wird, dass sie vernichtet werden?“, fragte Takagi nach.

„Nein“, schüttelte Hidemi den Kopf. „Sie fürchten viel eher, dass Akai noch besser in den vergangenen Wochen und Monaten geworden ist. Sie haben Angst vor ihm, selbst der Boss, der ganzen Mannschaft. Wenn von Akai gesprochen wird, nennt man ihn nur noch 'Silver Bullet'. Die Silberkugel, die einen vernichten kann. Gin sagt immer wieder, dass es eine einfache Kugel nicht gegen eine Kanone gegen die Organisation schafft, aber selbst der Boss ist verängstigt, wenn sich Akai in einen ihrer Aufträge einmischt. Deswegen soll er auch umgebracht werden.

Die Organisation weiß, wenn einer sie vernichten kann, dann wird es Akai sein. Durch sein Leben in der Organisation, das ganze Training und auch sein jetziges Leben hat er sich sehr verändert. Er hat einen Sinn für die Organisation aufgebaut und kann ihre Mitglieder immer und überall erkennen. Ebenso weiß er, wann man ihn in einen Hinterhalt locken will und handelt demnach. Ich weiß noch, als er mich in die Organisation eingeschleust hat, sagte er, dass wir die Organisation nur kurz damit verwirren könnten. Sie würden darauf kommen, dass es zu einfach war. Aber auch, dass sie von mir einen Beweis haben wollten.“

„Und wie sah der Beweis aus?“, wollte Megure wissen.

„Ich sollte Akai umbringen, während Gin mir dabei, aus der Entfernung zusah. Akai ahnte es. Wir hatten schon vorher einige Pläne ausgeheckt, was wir machen würden. Er war auf jede Situation vorbereitet, auf wirklich jede. Da konnte man sehen, wie gut er die Organisation kannte. Von dem Anschlag wusste er, aber nicht, wie ich ihn durchführen musste. Letzenendes aber hatte ihm genau das, sein Leben gerettet. Gerade weil wir es planten, konnte er gut reagieren und alle dachten, er sie nicht mehr am Leben. Selbst das FBI konnten wir täuschen, bis er sich dann wieder in das Geschehen mischte“, warf Hidemi ein.

„Das war gemein von euch. Das werd ich euch sicher nicht verzeihen“; murrte Jodie und verschränkte ihre Arme. Und noch immer hatte sie keine Ahnung davon gehabt, was die Gruppe sich zusammen überlegte. Es wollte auch keiner irgendwas darüber sagen.

„Du weißt doch, wir dürfen nicht darüber reden. Kommt es an Licht, wie wir für Akais Verschwinden sorgten, können wir eine ähnliche Aktion nicht noch einmal durchführen. Und wenn du es wissen willst, dann frag ihn doch selber“, murmelte Camel.

„Das ist einfach gesagt. Er sagt es mir ja nicht. Er meint auch, dass man es in ähnlicher Art und Weise dann nicht wiederholen kann“, sprach Jodie. „Ja, ich weiß. Das ist verständlich“, nickte Jodie. Sie selber verstand es ja auch, auch wenn ihre Neugier hin und wieder die Oberhand gewann.

„Das ist ja eine sehr verzwickte Sache“, murmelte Kogoro nachdenklich.

„Ist es. Ich geh mal nach Shu sehen“, Jodie beeilte sich und lief dann den Gang entlang. Die junge Frau sah sich auf dem Treppenhaus um und entschloss dann nach oben zu laufen. Sie wusste wie sehr Shu es mochte nach einem harten Tag nach oben aufs Dach zu gehen und zu rauchen.
 

„Da bist du ja, Shu“, sprach sie und ging zu ihm.

„Hey“, kam es von Akai.

„Und was machst du hier?“, wollte sie wissen.

„Meine Ruhe genießen“, sagte Shu. Sofort steckte er sein Handy wieder in die Hosentasche und sah nach oben. Er konnte nie die letzten Worte von Akemi vergessen und immer wenn es ging, las er ihre Kurzmitteilung.

„Denkst du noch oft an sie?“, fragte die Blonde nach.

„Eigentlich jeden Tag und vor allem dann, wenn ich nichts zu tun habe“, seufzte er. Akai warf seine Zigarette zu Boden und fuhr sich durch die Haare.

„Meinst du, du kannst irgendwann darüber hinweg kommen?“

„Ich weiß nicht, kann sein“, danach zuckte er mit den Schultern und stellte sich direkt vor Jodie. „Wieso fragst du?“

„Ach nur so. Ich war ein wenig neugierig. Ich wünschte mir, du würdest über ihren Tod hinweg kommen und wärst wieder offen für eine neue Liebe in deinem Leben“, murmelte sie.

„Das werde ich sicher, aber noch ist es einfach zu früh für mich. Ich arbeite schon daran, aber es ist nicht gerade einfach.“ Akai legte seine Hände auf ihre Schultern. „Ich weiß, was du alles durch gemacht hast und wie es für dich gewesen sein muss, als es Aus war. Es tut mir Leid, doch Akemi...sie war mehr für mich und wird es immer sein. Ich will dir keine falschen Hoffnungen machen, Jodie“, waren seine nächsten Worte.

„Ich weiß. Ich mach mir auch keine Hoffnungen“, nuschelte die Blonde. Sie wandte ihr Gesicht dann ab.

„Das glaub ich dir nicht. Ich kann es in deinen Augen sehen. Du sehnst dich danach“, mit seiner Handfläche streichelte er ihr Gesicht. „Ich wünschte, ich könnte es dir geben“, Akai fakelte nicht lange und beugte sich nach unten.

Er legte seine Lippen auf ihre, zog Jodie näher an sich und schloss die Augen...um zu vergessen...

Freitag der 13.

Hallöchen,

zuerst möchte ich mich entschuldigen, dass das Kapitel so lange auf sich warten ließ. Zuerst wollte ich ja zwei Schreiben, aber irgendwie wurde es dann doch nur eines, dafür aber länger. Ich habe absichtlich einige Stellen offen gelassen, immerhin will ich ja noch einen dritten Teil schreiben, wenn es meine Zeit zulässt.

Und ich hoffe, ihr seid mir für einige Szenen nicht böse, aber diese habe ich absichtlich immer ein wenig zweideutiger gestaltet. Ich will auch nicht mehr sagen, sondern euch einfach viel Spaß mit dem Kapitel wünsche. Dann lehnt euch nach hinten, holt euch was zum Knabbern und lasst es euch gut gehen.

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In den vergangenen Tagen kümmerte sich das FBI zusammen mit der Polizei um die Begebenheiten. Es wurde darauf geachtet, das keiner den Tower betritt. Alles wurde per Kamera aufgezeichnet, damit man was für nachher hatte. Außerdem wurde jeden Tag trainiert. Shinichi war ebenso dabei gewesen. Er konnte nicht untätig dasitzen, während die Anderen sich um die Sache kümmerten.

Er war schließlich auch Schuld daran gewesen. Selbst Shiho kam zur Polizei. Sie wollte sich freiwillig stellen, um das Massaker zu verhindern, auch wenn sie wusste, dass es sich Gin nicht nehmen lassen würde.

„Also gut, wir müssen heute handeln, ehe die Menschen verletzt werden“, sagte Megure. Es gab ein Nicken. Der Tower war abgeriegelt und nur die Polizei hatte Befugnis gehabt, einzutreten. Kein Mensch sollte in Gefahr gebracht werden. Kein Einziger.

„Es wird nicht einfach sein“, nickte Shinichi grübelnd. Er ahnte schon, dass das FBI andere Seiten aufziehen würde, dass sie es sich nicht so einfach machen würden und, dass sie die japanische Polizei nicht in alles mit einbeziehen wollten.

„Solange jeder das tut, was er tun soll, müssen wir uns keine Sorgen machen“, warf Akai ein. Aus seiner Jackentasche zog er wieder seine Zigarette und blickte in die Runde. Schon gleich vernahm er einige Blicke und seufzte. „Ist ja schon gut“, murrte der Agent und ging nach draußen, wo er sich anschließend die Zigarette anmachte.
 

„Herr Akai“, eine bekannte Stimme erklang. Es war Ran. Auch sie ließ es sich nicht nehmen und kam zur Quartier der Polizei. Sie konnte nicht einfach zu Hause sein, während sich Shinichi hier um alle Sachen kümmerte. Das ging einfach nicht.

Akai blickte kurz zu dem Mädchen und wandte seinen Blick anschließend wieder ab. „Was ist?“, er sah nach oben und zog an seiner Zigarette.

„Stimmt es....was Shinichi sagte?“, wollte sie wissen.

„Was sagte Shinichi denn?“

„Naja....es sei die härteste Konfrontation mit dieser Organisation, die Sie alle je hatten“, murmelte das Mädchen.

„Kann schon sein. Die anderen waren auch nicht gerade harmloser als das hier“, sprach der Agent.

„Das mag sein...aber Shinichi hatte angemerkt, dass nicht jeder es schaffen würde“, sie verstummte für einen Moment und blickte Akai an. Er sollte ihr helfen und ihr sagen, dass alles gut werden würde, egal wie schlecht es aussah.

„Nicht alle es schaffen“, wiederholte er die Worte, die er heraus hörte und nickte einfach nur. „Das kann gut möglich sein. Unser Feind ist stark, aber du solltest dir nicht so viel Gedanken darum machen.“

„Wie meinen Sie das?“, schluckte sie. Er gab also zu, dass man bei diesem Job sterben konnte. Aber was hieß das genau? Und was für sie selbst? Ran hatte Angst, sie wich ein wenig nach hinten und blickte in den Raum, in welche sich Shinichi befand. Auch der Agent blickte schließlich dort hin.

„Hast du Angst, dass ihm was passiert?“, wollte Shu wissen.

Ein stummes Nicken kam von Ran. „Ich mach mir wirklich Sorgen. Und wenn Sie auch schon sagen, dass jemand dabei sterben kann, hab ich erst recht Angst“, nickte das junge Mädchen.

„Du solltest nicht so viel auf meine Worte halten. Auch wenn ich es so sehe, es trifft nicht immer ein“, warf der Agent ein. Natürlich konnte er nicht in die Zukunft sehen, doch meistens hatte ihn sein Gefühl nicht getäuscht und das wussten wohl alle.

„Shinichi hat aber gesagt, dass Sie meistens immer wissen, was vorher passiert.“

„Und woher weiß er das?“, fragte Akai.

„Er hat wohl viel von Ihnen gehört“, entgegnete das Mädchen leise. „Und ich denke auch, dass Sie wissen, was passieren wird. Einem FBI Agenten sind doch solche...Begebenheiten bekannt“, warf sie ein.

„Das mag sein. Das heißt aber nicht, dass ich auch mit Sicherheit sagen kann, dass einer von uns drauf gehen wird“, meinte Shu und drückte seine Zigarette anschließend auf dem Boden aus.

„Meinen Sie? Ich weiß nicht so Recht“, murmelte Ran und sah auf den Boden.

„Du hast wegen Shinichi Angst, oder?“, fragte Shu einfach mal nach.

„Nein, nicht nur. Es ist...Sie sind da drin, Miss Jodie, und dann noch die Polizisten. Ich will nicht, dass jemanden irgendwas passiert“, warf Ran ein.

„Das kommt für mich auf das Gleiche hinaus. Die größten Sorgen machst du dir wegen deinem Freund“, meinte Akai.

„Ich...“, Ran errötete und blickte ihn leicht verlegen an. „Ja, schon“, musste sie dann nickend zu geben. Akai kannte sie viel zu gut und er schien, genau in ihren Kopf sehen zu können, ihre Gedanken zu lesen.

„Deine Sorgen um ihn, sind völlig unbegründet“, sprach der FBI Agent.

„Ich bin mir sicher, dass Sie recht haben, aber ich hab dennoch Angst. Shinichi redet auch über die Sache am Tower kaum mit mir. Er macht sich Sorgen, dass ich auch dort hin komme und deswegen weiß ich von nichts. Was wird er da machen, wird es gefährlich sein....?“, gab Ran von sich.

„Die Fragen kann auch ich dir beantworten. Shinichi sollte sich zusammen mit einigen Agenten im Erdgeschoss aufhalten und darauf achten, dass keiner der anwesenden Organisationsmitglieder über den Ausgang verschwindet, wenn wir oben sind“, erzählte er.

„Aber dann....dann ist er noch mehr in Gefahr. Wenn sie verschwinden wollen und sich Shinichi ihnen in den Weg stellt, werden sie ihn umbringen“, meinte Ran aufgebracht.

„Er hat Agenten, die mit ihm da sein werden“, warf Shu ein.

„Das ist mir egal. Er kann dabei starben.“

„Meinst du wirklich, ich wüsste das nicht?“, Akai zog die Augenbraue nach oben und seufzte. Er war doch der FBI Agent, der sich mit diesen Sachen auskannte und nun schien es so, als hätte Ran ihn gerade degradiert.

„Nein...das wollte ich so nicht sagen“, sie schüttelte vehement den Kopf.

„Sondern?“, wollte Shu nun wissen.
 

„Bald ist es soweit“, sagte Jodie leise und sah auf die Uhr. Sie hatten zwar noch Zeit, allerdings brauchte es auch genau diese, um sich im Tower einzufinden und alles soweit bereit zu machen.

Im Raum war es still, weswegen sich die Blonde auch nun zu Wort meldete. „Sie sind sich sicher, dass Sie da mit machen wollen?“, die Frage wandte sich an die gesamte Polizei von Tokyo.

„Aber natürlich“, nickte Megure und räusperte sich. „Unsere Männer sind darauf vorbereitet und jeder weiß, dass es bei der Polizei nicht immer leicht ist“, fing er an.

„Das wollte ich Ihnen auch nicht unterstellen, allerdings sind Ihre Einheiten nicht gerade darauf spezialisiert, sich mit einer solchen Organisation anzulegen...zumal Sie auch Jahre nicht bemerkt haben, dass es diese gibt“, warf Jodie ein.

„Dafür tun wir nun etwas gegen diese“, sprach Sato. Sie war ein wenig verärgert, da es so aussah, als würde Jodie die Polizei extra ein wenig herunter machen, nur damit das FBI besser da stand. „Und Sie, Miss Starling, sollten nicht vergessen, dass das FBI hier in Japan keinerlei Befugnisse hat. Sie müssen mit uns zusammen arbeiten, nicht wir mit ihnen.“

„Sato“, nuschelte Wataru und versuchte sie ein wenig zur Seite zu ziehen.

„Nicht jetzt, Takagi“, winkte die Polizistin ab und fixierte Jodie mit ihrem Blick.

„Natürlich haben Sie Recht, ich gebe nur zu Bedenken, dass wir schon seit Jahren wissen, was wir in einem solchen Fall tun müssen“, meinte Jodie, die das Gesicht ein wenig verzog. „Hab ich nicht Recht, Camel?“

„Eh....?“, gab der Gefragte nur von sich. Sofort bildeten sich Schweißperlen auf seinem Gesicht und er nickte zustimmend, wobei er dann auch zu Sato sah, die nicht gerade erfreut drein schaute. Er schluckte und sah dann zu Jodie. Beide Frauen machten ihm ein wenig Angst.

„Nur weil Sie wissen, mit wem wir es hier zu tun haben, heißt es nicht, dass unsere Männer nicht auch Jahre lang für einen solchen Einsatz vorbereitet wurden“, entgegnete Miwako.

„Auch das hab ich nicht gemeint.“

„Aber gedacht“, sagte Sato mürrisch.
 

„Meine Damen...bitte beruhigen Sie sich“, ergriff James das Wort, da er es nicht mehr mit ansehen konnte, wie sehr die zwei miteinander stritten.

„Mister Black hat Recht“, nickte Megure. „Wir haben wichtigeres zu tun, als hier zu streiten.“

„Und wir stehen doch alle auf der gleichen Seite, das sollten wir nicht vergessen“, meinte Shiratori.

„Halten Sie sich daraus“, kam es von Sato und Jodie gleichzeitig, die die drei Männer ansahen und dann wieder zu einander schauten.

„Wir klären das untereinander“, sprach Jodie, worauf Sato nickte.

„Ganz genau. Wir sind Frauen und wir diskutieren es aus“, entgegnete Sato.

„Da möchte ich aber nicht dabei sein“, nuschelte Takagi leise und erstarrte, als Sato zu ihm herüber sah.

„Was hast du da gesagt?“, fragte sie.

„Ach gar nichts. Ich glaub ich hol uns allen mal einen Kaffee“, wechselte dieser schnell das Thema.

„Kaffee?“, Jodie hob die Augenbraue und stellte dann schockiert fest, dass sie was vergessen hatte. „Ah...dann geh ich uns mal die Tassen holen. Wer von euch will was? Was ist mit dir, Cool Kid, was willst du trinken?“, fragte sie.

„Hmm?“, Shinichi blickte nach oben. Der Oberschüler stand die ganze Zeit über am Fenster und blickte nachdenklich hinaus. Erst durch Jodies Frage, wurde er wieder in die Welt der Jetzigen Zeit geholt. „Entschuldigung, ich möchte nichts“, sprach er.

„Ach komm, wie wäre es mit einem Tee, der beruhigt die Nerven und wird dir auch gut tun“, warf sie ein.

„Ich finde, du solltest das Angebot eines Tees annehmen“, musste Sato zustimmen. Sie gab Jodie recht, das warme Getränk würde ihn sicher auf andere Gedanken bringen.
 

„Das macht mir Angst“, flüsterte Camel zu Takagi. Zuerst standen Beide auf den unterschiedlichsten Seiten, doch sobald Jodie das Thema wechselte und auch Sato darauf einging, schlichten die beiden Männer zueinander.

„Das geht mir gerade auch so“, nickte der Polizist und schluckte. „Frauen sind manchmal schon komisch“, fügte er hinzu.

„Das können Sie laut sagen“, stimmte Camel zu.

„Und was wollen wir deswegen nun machen?“, fragte Takagi nach.

„Abwarten?“, schlug der Agent vor.

„Uns bleibt eh nichts anderes übrig“, nickte André.
 

Lange hielt es Jodie drinnen nicht aus, wie sie schon sagte, holte sie die Getränke, damit alle auf andere Gedanken und aufgewärmt wurden. Sie kam wieder rein und reichte jedem das, was er wollte.

„Hier Cool Kid“, sie reichte ihm den Tee und schmunzelte. „Warmer Tee wird dir gut tun“, sprach sie dann lächelnd.

„Oh ja, danke Miss Jodie“, nickte der Angesprochene und nahm die Tasse in die Hand. Shinichi lächelte ein wenig und sah sie an. Danach nahm er direkt einen kräftigen Schluck aus der Tasse heraus. Zuerst dieser Schluck, dann der nächste und der nächste. Als die Tasse leer war, stellte er diese auf einen der kleinen Tische ab.

„Und? Das hat doch gut getan, oder?“, fragte die Blonde nach.

„Ja, sehr“, nickte Kudo. Er gähnte und hielt sich die Hand vor den Mund. „Entschuldigung“, nuschelte er leise.

„Das macht nichts. Wenn du müde bist, leg dich doch kurz hin“, schlug sie vor.

„Nein nein, das geht schon so“, antwortete Shinichi, doch ihm entwich wieder ein Gähnen.

„Das schaut mir aber nicht danach aus“, meinte die Blonde.

„Ach was, das geht schon“, nuschelte er wieder. Shinichi streckte sich. Der Detektiv hatte keine Ahnung gehabt, warum er auf einmal so müde wurde.

„Miss Starling hat Recht“, sagte Sato ruhig. „Du siehst müde aus. Müde bist du uns keine große Hilfe“, warf sie dann ein.

„Wir haben drüben einen Ruheraum, wenn du willst, bringt dich einer dahin. Du ruhst dich aus und wenn es los geht, holen wir dich“, schlug der Inspektor vor.
 

„Ach Sie wissen doch, wie ich das meinte. Das weiß ich genau“, Ran verzog das Gesicht und blickte den Agenten ruhig an. Sie hoffte, dass er es wusste.

„Kann sein“, sagte Shuichi. Er sah auf die Uhr.

„Geht es schon los?“, wollte das Mädchen neugierig wissen.

„Nein, wir haben noch Zeit“, sprach er und sah nach oben. „Kommst du mit rein?“, fragte er nach.

„Gerne“, natürlich ließ es sich Ran nicht entgehen und als Akai rein ging, folgte sie ihm.

„Wieder da“, sagte Shu, als er in den Raum trat.
 

„Wir haben drüben einen Ruheraum, wenn du willst, bringt dich einer dahin. Du ruhst dich aus und wenn es los geht, holen wir dich“, schlug der Inspektor vor. Das waren die Worte, die Ran noch hörte, als sie die Türe öffneten.

„Shinichi“, sofort trat sie weiter nach vorne und sah ihn an. „Geht es dir nicht gut?“, sofort war sie voller Sorge.

„Alles in bester Ordnung, ich bin nur ein wenig müde, aber es ist nichts schlimmes“, rechtfertigte sich der Junge.

„Du solltest das Angebot des Inspektors annehmen“, mahnte die Langhaarige ihren Freund.

„Nicht du auch noch“, seufzte er auf und fuhr sich mit der Hand ins Gesicht.

„Shinichi...du siehst müde aus“, murmelte das Mädchen.

„Du hast gehört, was hier alle wollen. Ab mit dir in den Ruheraum“, sprach nun auch Akai.

„War klar“, säuselte Kudo und ging auf die Tür zu. „Ich leg mich nur hin und werde nicht schlafen“, er war ein wenig bockig und trat aus dem Zimmer. Ran folgte ihm.

„Soll dich nicht einer begleiten?“, rief Wataru fragend.

„Nein nein, ich war hier schon einmal als Conan“, gähnte der Junge und ging weiter.

„Gomen nasai“, entschuldigte sich Ran für das Verhalten des Schülers und folgte ihm dann auch.
 

„Das war doch alles abgekattert“, sprach Shiho, die gerade durch die Türe traf. Bis vor kurzem war sie noch unten gewesen, und wies die Männer ein. Sie gab ihnen wichtige Hinweise über die Art, wie die Organisation kämpfte und auf was sie achten mussten.

„Bitte was?“, wollte der Inspektor wissen.

„Der Tee....darin war doch sicher ein Schlafmittel“, sagte die junge Frau.

„Ein Schlafmittel?“, stieß Wataru aus und sah zu Jodie. „Deswegen sind sie Tee und Kaffee holen gegangen“, schlussfolgerte er. „Damit konnten Sie es in das Getränk tun.“

„Einen Moment“, fing Sato an. Sie spuckte ihren Kaffee aus, den sie so eben zu sich nahm. „Wenn Sie ihm das Schlafmittel gaben, haben Sie das sicherlich auch bei uns rein getan, nur damit sich das FBI alleine um die Angelegenheit kümmert“, schlussfolgerte die Polizistin.

„Was?“, empörte sich Jodie. „Das hab ich nicht...jetzt wo sie es sagen, wäre das aber wirklich eine gute Idee gewesen“, murmelte sie.

„Wer hat Ihnen eigentlich erlaubt, das zu machen?“, Sato war fuchsteufels wild und gestikulierte mit ihren Händen. „Das ist gegen die Menschenwürde.“

„Und was würden Sie machen? Einen 17 Jahre alten Jungen mit an so einen Ort nehmen?“, fragte Jodie. „Sie kennen Cool Kid. Er würde nie im Leben hier bleiben und warten. Er ist jemand, der mit agiert und nicht nur den Erzählungen lauscht“, murrte die Blonde.

„Das gibt Ihnen trotzdem nicht das Recht so zu handeln. Wer gab Ihnen die Erlaubnis?“

„Ich“, die tiefe Stimme meldete sich wieder zu Wort und sofort blickte Sato zu Akai. „Und stellen Sie meine Kompetenzen nicht in Frage“, meinte er dann und sah auf Shiho. „Du bleibst auch hier, verstanden?“

„Nein, das werde ich nicht. Ich werde mich Gin stellen, er will mich, also soll er mich holen“, sagte die Angesprochene.

„Das wäre dein Ende.“

„Du bist doch da, oder nicht? Und außerdem kommt Gin nur heraus, wenn ich dort bin. Ansonsten werdet ihr ihn sicherlich nicht so einfach kriegen. Ich kenne ihn, genau wie du, Akai, er ist ein Monster, er braucht die Jagd, also wird er mich jagen müssen“, entgegnete Shiho.

„Nimm das nicht auf die leichte Schulter“, knurrte der Agent.

„Das tu ich nicht. Ich weiß ganz genau, was ich machen muss“, warf sie ein.

„Das sehen wir ja noch“, gab Akai von sich. Sein Blick ging zu Camel. „Camel“, sprach er nur den Namen aus.

„Hai“, nickte der Mann und ging zu Shiho. Sofort war sie bereit gewesen sich zu wehren, würde er sie mit nehmen wollen. Doch es kam anders. Camel ging an ihr vorbei und zur Tür. Doch ehe er durch diese Schritt, drehte er sich um und schlug Shiho in den Nacken. Sie war unvorbereitet und fiel nach vorne. Es war ein gezielter Schlag auf gesonderte Partien, wodurch sie bewusstlos wurde.

„Bring sie am besten zu Kudo“, entgegnete Shuichi, während er die schockierten Gesichter der japanischen Polizei sah. „Was ist?“
 

„Das war unverantwortlich von Ihnen“, knurrte Sato. So langsam konnte sie das FBI gar nicht leiden. Sie hatten Methoden, die keiner bei der Polizei anwenden würde.

„Wieso? Weil ich dafür Sorge, dass Shiho nicht in Gefahr gerät?“, warf er fragend ein.

„Nein, weil Sie sie bewusstlos schlagen ließen und keiner irgendwas dagegen macht“, meinte Miwako.

„Kann man nicht ändern. Beim FBI muss man auch auf herkömmliche Sachen zurück greifen und nicht nur mit logischem Denken an die Sache heran gehen“, gab Akai von sich. Danach griff er sich einen Kaffee und schlürfte diesen runter.

„Sie hätten sie auch mit Worten überzeugen können.“

„Nein, hätte ich nicht. Sie ist stur, ich kenn sie. So war sie schon immer. Selbst wenn sie nun sagen würde, sie bleibt, sie würde das nicht wirklich machen. Sie k.O zu schlagen, war die einzige Möglichkeit, damit sie noch eine Weile hier bleibt. Seien Sie doch froh, Sie bringen keine Kinder in Gefahr“, grinste Shuichi.

„Wobei Shiho ja kein Kind mehr ist“, murmelte Takagi.

„Doch das ist sie“, entgegnete der Agent.

„Und warum? Sie ist alt genug. Sie hat die Uni abgeschlossen. Ich denke, sie ist reif genug dafür. Und außerdem ist sie nicht gleich ein Kind, weil sie Jahre in einem Kinderkörper lebte“, sagte Sato.

„Das meinte ich auch nicht. Shiho lebte seit sie ein kleines Kind war bei der Organisation. Sie wurde ohne Eltern groß und die ganze Zeit über bestimmten die Männer über ihr Leben. Sie wurde schon in jungen Jahren weg geschickt und musste lernen, immer nur lernen. Meinen Sie nicht auch, dass Sie keine Kindheit in dem Sinne hatte? Und durch ihr Leben als Ai Haibara merkte sie, was sie verpasste und deswegen sehe ich immer noch ein Kind in ihr“, erklärte Akai.

„Ihre Absichten scheinen ja nobel, aber es war dennoch nicht fair gewesen“, warf Miwako ein.

„Mag sein...aber es ist nun passiert“, sprach er. Sein Blick ging an James, der nickte.
 

„Es tut mir wirklich Leid, wir wissen, dass es viele Opfer heute geben wird und es werden noch viel mehr werden, wenn Sie mit uns gegen die Organisation ankämpfen“, sprach der Boss des FBI's, der diesen ganzen Trupp leitete.

„Und das heißt?“, fragte Takagi.

„Das wir, wie Sie schon annahmen, alleine arbeiten werden. Ich hoffe, Sie können das verstehen“, James drehte sich um, wie die anderen der FBI Agenten. Diese traten schon aus dem Raum. James blieb dann stehen. Er drehte sich wieder zu den Anderen. „Es tut mir wirklich Leid.“

„Sie können uns nicht aufhalten“, warf Megure ein und trat einen Schritt nach vorne.

Es war zu spät, James zog aus seiner Jackentasche eine kleine Kapsel heraus, die er auf den Boden warf. Er lief aus dem Zimmer heraus und schloss die Tür hinter sich. Im Raum kam es zu einem Knall.
 

„Wir hatten keine andere Wahl“, sagte Akai, der das Geräusch mit anhörte. Er blickte wieder auf seine Uhr. „Noch zwei Minuten, dann ist auch unten in der Trainingshalle der Knall da“, sprach der Agent.

„Ja, ich weiß. Ich hab auch schon auf die Uhr gesehen“, nickte Jodie. Zusammen mit den Anderen marschierte sie nach unten.

„Sie werden uns nie verzeihen, dass wir sie k.O gesetzt haben“, nuschelte Camel.

„Damit müssen wir Leben, aber es ist immer noch besser, als wenn sich die Polizei in unseren Job einmischt“, warf Jodie ein.

„Schon, nur...du weißt doch wie temperamentvoll sie sein können“, entgegnete der dickere Agenten.

„Deswegen wollten wir sie auch nicht mit dem Tee oder Kaffee zum Schlafen bringen“, grinste Akai. „Und so eine verfeinerte Granate mit einem Schlafmittel ist doch auch eine nette kleine Idee“, fügte er an.

„Nett? Nett ist was anderes“, gab Jodie zu.

„Mir egal. Manchmal muss man für das Wohl der Menschen solche gewagten Schritte unternehmen und nun genug geredet, wir sollten los“, sprach der Agent.
 

„Und Aniki, ist alles bereit?“, fragte Wodka nach. Er grinste und sah auf den kleinen Monitor, welcher vor ihm stand.

„Natürlich“, grinste Gin. „Im Vergleich zu Anderen mach ich keine halben Sachen“, fügte der Gefragte hinzu. Über den Monitor konnten sie genau sehen, was sich abspielte und vor allem wer alles hier her kam. Es war ein leichtes, zu sehen, wenn sich die Polizei oder das FBI nicht an die Durchsage hielt.

„Und dann warten wir nun?“, wollte der Dickere wissen.

„Ja, Korn und Chianti sind auch schon bereit. Egal was passiert, sie können uns nicht aufhalten“, sagte Gin. „Und die Bomben sind auch schon gelegt.“

„Sehr gut“, nickte Wodka. „Und was ist mir Bourbon?“

„Der ist auch auf seiner Position und wird handeln, wenn es was zu machen gibt.
 

„Also“, fing James an. Sie hatten einen Stützpunkt in der Nähe des Tokyo Tower, wo sie sich zurück zogen und immer wieder alles besprachen. Aber nicht nur das, auch gingen sie mental ihre Handlungen durch, damit auch kein Fehler unterlief.

„Damit werden die Teamleiter untereinander verbunden sein“, fügte der Mann hinzu. Jeder dieser Teamleiter bekam ein Headset. James selber blieb am Quartier und gab die Befehle, da jeder Agent eine Nachtsichtkamera bei sich hatte, von der er alles sehen konnte.

„Hai“, nickten die Agenten und stellten sich dann der Reihe nach auf. Vorne weg, standen die Teamleiter. Es waren Jodie, Camel und Shuichi. Hidemi wollte eigentlich auch, doch das FBI machte sich darüber viel mehr Sorgen, zumal die junge Frau im Dienste des CIA's stand und deswegen nicht mit eingesetzt werden konnte.

„Sie werden zusammen in den Tower eindringen und die Organisation festnehmen“, sprach James weiter, worauf alle nickten. „Dann los. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei der Mission.“
 

„Du Shu“, Jodie ging mit ihrem Trupp direkt neben Shuichi und blickte ihn an. „Du warst eben bei der Besprechung so ruhig.“

„Was erwartest du von mir?“, wollte der Agent wissen. Auf seinem Weg steckte er sich eine Zigarette an, worauf Jodie finster drein blickte. „Ist ja schon gut. Wird eh meine Letzte sein“, entgegnete der Mann.

„Du hörst auf damit?“, fragte sie.

„Gezwungenermaßen. Du weißt doch genau wie ich, dass sich die Organisation nicht im Tower aufhalten wird, zumindest nicht Gin. Er wartet lieber im Hinterhalt“, Akai ballte die Fäuste. „Heute mach ich ihn fertig, auch wenn ich selber ins Gras beiße.“

„Sag so was nicht“, sprach Jodie vehement und schockiert ein. „Du wirst nicht sterben. Nein“, sie gestikulierte mit den Händen. „Und wenn du es doch versuchst, dann werd ich dich zurück holen und dir in den Hintern treten.“

„Hört sich gut an“, grinste der Agent und sah zu Jodies Hintern herüber.

„Ich sagte in deinen...nicht meinen“, sie wurde sofort rot, auch wenn es sich selten ergab, dass ihr irgendwas peinlich war. „Shuu! Lass den Unsinn.“

„Ist ja schon gut. Schieb mal keine Panik“, meinte der Mann und ging zu seinem Wagen. „Wir treffen uns beim Tower.“

„Typisch Shu“, murmelte die Blonde, während sie ihm nachsah. Akai war wirklich was besonderes, er handelte so, wie er es für das Beste hielt, und wenn alle zusammen in einem Einsatzwagen zum Ort fuhren, fuhr er lieber in dem Chevrolet.
 

„Gut, seit ihr alle bereit?“, fragte James übers Headset. Er saß an seinem Platz und blickte auf den Monitor, wo der Tower bereits sichtbar war.

„Ready“, sprach Shu murrend in das Mikrofon, welches er dann ein wenig zur Seite tat, da es, in der Nähe des Gesichtes doch nur störte.

„Auch bereit“, sprach Camel und Jodie.

„Dann beginnt die Mission“, nickte James nachdenklich. Er betete. Und er hoffte.

„Alles klar“, nickte Jodie.

Zusammen mit den anderen Agentenpaaren machte sie sich auf den Weg in das Innere des Towers. Es war komisch, dass die Organisation nichts dagegen unternahm. Sie waren ruhig, viel zu ruhig, was Akai Sorgen machte.

Unten angekommen, blickten sich alle um. „Es bringt nichts, wenn wir alle hier unten sind. Ich geh hoch, ihr schafft das hier sicher alleine“, sagte der Agent. Akai ließ es sich nicht nehmen, alleine nach Gin zu suchen, da ihm sein sechster Sinn verriet, dass dieser nicht mehr weit war.

„Aber Shu“, rief ihm Jodie nach. Sie seufzte und rieb sich mit der Hand über die Stirn.

„Komm, lass ihn“, entgegnete Camel. „Wir sichern erst hier unten alles. Akai kommt auch alleine klar“, fügte er an.

„Ich weiß, aber ich mach mir trotzdem Sorgen“, nuschelte die Frau leise.

„Das versteh ich, aber wir sollten deswegen nicht die Arbeit schleifen lassen“, warf er ein.

„Ist gut, dann gehen wir weiter“, nickte die Blonde.
 

„Na los, zeig dich“, rief Akai, als er oben ankam. Er spürte, dass Gin irgendwo in der Nähe war, man konnte sagen, er roch ihn förmlich. Mit einem Grinsen und einer geladenen Waffe in der Hand blickte sich der FBI Agent weiter um. „Oder bist du feige?“, provozierte er den Mann.

„Ich versteck mich nie“, kam es nun von einer Stimme. Die Person, zu welcher diese gehörte, kam hinter einer Säule hervor und blickte in die tiefgrünen Augen des Agenten. Gin, zuvor noch an einem anderen Ort, einem Versteck, wovon er alles im Blick hatte, war nun zum Tower gekommen und ließ sich hier absetzen. Und das nur, um Akai zu begegnen.

„Mein geliebter Feind. Endlich sehen wir uns wieder“, sprach der Agent. Und ehe man sich versah, schoss Shu los. Er wollte Gin keinerlei Möglichkeit geben darauf zu reagieren und sich notfalls einen Vorteil aus der ganzen Situation zu verschaffen. Aber auch Gin blieb nicht untätig. Genau wie Akai, eröffnete auch der Mann in Schwarz das Feuer.

„Meinst du wirklich, du kannst es mit mir aufnehmen?“, grinste Gin.

„Da bin ich mir ganz sicher“, entgegnete Akai. In seiner anderen Hand hatte er schon Munition zum Nachladen seiner Waffe gehabt, da er ja wusste, dass diese nicht auf ewig einfach so schießen würde.

„Armer Irrer. Das gleiche hatte sich Akemi damals auch gedacht. Sie glaubte, sie sei mir voraus und wüsste, wie man mich in die Enge treiben kann. Sie hat sich geirrt“, sprach Gin ruhig. Er setzte ein verschmilztes Grinsen auf, als er sah, wie Shuichi die Faust ballte.

„Halt den Mund. Sprich ja nicht so von ihr“, schrie Shui heraus. Er wurde noch wütender, musste aber versuchen sich zu beruhigen, da man mit Wut sicher keinen Feind erledigen konnte.

„Und wenn ich nicht still bin, was tust du dann?“, fragte Gin, er wollte seinen Feind bis aufs Blut reizen, damit dieser verwundbarer wurde. „Ich teste es mal aus. Akemi war eine dumme Frau. Sie glaubte, sie könnte mich mit einer Waffe bedrohen und erpressen. Sie hat lernen müssen, dass dem nicht so war“, fügte er hinzu.

„Ich sagte, du sollst still sein“, zischte Akai und schoss wieder auf Gin. Dabei ging seine letzte Kugel drauf und er musste das Kugellager auswechseln. Und genau das machte sich Gin zu nutzen. Er selbst hatte noch einen Schuss frei und zielte genau auf Akais linken Arm, seinen Schussarm. Doch Shu wäre nicht Shu wäre er nicht irgendwie darauf vorbereitet gewesen. Der Agent drehte seinen Oberkörper leicht zur Seite, wodurch er an der rechten Schulter getroffen wurde. Schmerzhaft war es, aber wenigstens konnte er noch mit links schießen.

„Denkst du wirklich, ich lass dich ein leichtes Spiel haben?“, zischte der Agent und schoss dann wieder los. Gin wich aus.

Immer und immer wieder schossen beide Männer aufeinander, bis Akai merkte, dass Gin mehrfach von Kugeln getroffen wurde.

„Wie ich sehe, trägst du keine Weste“, grinste er. „Dabei dachte ich, ihr tragt die immer.“

„Hatte heute keine Lust“, murrte der Mann in Schwarz. „So haben wir die gleichen Ausgangsbedingungen und du eine kleine Chance mich zur Strecke zu bringen.“

„Wie freundlich von dir“, doch Akai war alles andere als freundlich. Erneut schoss er und erneut traf er damit Gin.

So langsam fühlte sich der Mann in Schwarz überrumpelt. Er knurrte, humpelte und wich nach hinten aus. Aber dennoch hatte Gin auch einen Plan in Petto. „Los, sag Bourbon Bescheid“, sprach er in ein kleines Mikrofon, welches an seinem Mantel befestigt war.

„Verstanden Gin“, nickte Wodka, der das alles abhörte, was sein Partner sagte. Und nachdem er den Befehl ausführte, startete er einen Helikopter. Wodka machte sich auf den Weg zum Ort des Geschehens. Er musste schnell sein und sobald er in der Nähe war, eröffnete er das Feuer, direkt auf Akai.
 

„Alles klar, hab verstanden, Wodka“, sprach Bourbon in sein Handy. Er grinste und legte dann auf. Direkt danach aktivierte er mit einem Code mehrere kleine Bomben im Tower, die er vorher platziert hatte. „Viel Spaß“, meinte er danach und beobachtete das ganze Geschehen von seinem Posten aus.
 

„Jodie?“, fragte Camel rufend.

„Ja? Was ist?“, rief sie ihm zu.

„Hast du schon was entdeckt?“

„Nein. Hier ist nichts. Es ist wie weg gefegt“, sprach die Frau. Es war zu komisch, selbst bei einer Falle, wären noch einige Mitglieder der Organisation hier gewesen, aber es war leer.

„Das ist doch komisch“, warf der Mann ein.

„Viel zu komisch“, nickte Jodie. Sie grübelte und hörte dann ein helles Tuten. „Hörst du das auch?“

„Da piept was“, nickte der Agent und sah sich weiter um. Immer wieder hatte er seine Waffe vor sich gehabt und war bereit einen Feind niederzuschießen.

„Das Geräusch wird immer lauter, wenn ich nach Norden gehe“, meinte Jodie und ging weiter. Sie duckte sich und sah hinter einer kleinen Anhebung, was sie erwartete. Eine Bombe. „Sie wollen uns in die Luft jagen“, stieß die Frau aus. „Los alle weg“, schrie sie in das Mikrofon.

Doch statt weg zu laufen, lief Camel zu ihr. „Eine Bombe?“, er zog diese ein wenig nach vorne und sah sich den Mechanismus an.

„Das ist viel zu schwer zum entschärfen“, meinte sie.

„Das kriegen wir hin. Wir evakuieren unsere Männer“, murmelte André.

„Wir hätten wissen müssen, dass sie uns so in die Falle locken wollten“, murrte die Blonde. Sie war wütend auf sich selbst. Eigentlich war es wirklich hervorsehbar, zumal keiner der Organisation hier war.

„Es ist nicht mehr zu ändern“, meinte Camel. Er kniete sich hin und sah sich die verschiedenen Drähte und Kabel an. „Schwer.“

„Hör auf, wir sollten sie runter bringen und irgendwie entschärfen“, schlug Jodie vor.

„Keine Zeit. Schau auf den Mechanismus. Wir haben noch 90 Sekunden“, sprach der Agent. Er seufzte und fasste sich an die Stirn, da die Entschärfung wirklich kein Kinderspiel war. Ein falsches Kabel raus gerissen und schon würde die Bombe los gehen.

„Und was nun?“, so langsam lief die Zeit ab.

„Ich hab eine Idee“, gab André von sich, während er nach vorne sah. Sofort sprang er auf, nahm die Bombe in die Hand und lief zum Fenster. Dieses war geschlossen doch mit seinem Ellbogen zerstörte er das Glas und warf anschließend die Bombe nach draußen.
 

„Camel“, schrie Jodie. Gerade als die Bombe seine Hand verlassen hatte, explodierte sie und genau durch diese und dessen Druckwelle wurde Camel nach hinten auf den Boden geworfen. Sofort robbte Jodie zu ihm. „Camel“, sie rüttelte ihn. Er war am Gesicht und Arm verletzt. Immer wieder rüttelte sie ihn.

„Es geht...mir gut“, gab er leise von sich. Er spürte, dass er schwach war und dass ich der Schmerz in seinem Körper langsam ausbreitete.

„Komm, du musst hier raus. Kannst du aufstehen?“, wollte sie wissen.

„Geht schon“, murmelte der Mann und setzte sich langsam auf. Alles drehte sich, doch mit Jodies Hilfe schaffte er es auf die Beine. Schnell befahl die Blonde den anderen Männern den Agenten nach draußen zu bringen, während sie selber noch drinnen war. Sie lief so schnell wie es ging und hörte den Ort, nach weiteren Bomben ab. Es war leise, viel zu ruhig, und schon bald kam sie oben an.
 

Der Lärm des Helikopters hatte Jodie noch gehört, ebenso wie das Feuer, welches von diesem ausging.

„Shu“, rief sie nach ihrem Partner und Freund. Ein fataler Fehler.

Akai drehte sich gerade nach ihr um. „Los in Deckung“, schrie er. Und genau diese Ablenkung nutzte Gin. Er nahm seine ganze Kraft zusammen und lief los. Kurz vor dem Ende der Plattform des Towers sprang er, direkt an eine Strickleiter, die Wodka kurz zuvor herunter ließ. Damit Gin rein kam, hielt er das Feuer aufrecht. Das FBI hatte keine andere Wahl gehabt, als sich in Deckung zu begeben.
 

„Shu“, wimmerte Jodie, als der Lärm vorbei war. Aber war es auch nun wirklich vorbei?

„Verflucht“, knurrte der Agent. Er legte seine linke Hand an die Schulter, die nun verschmiert mit seinem Blut war. Schmerzen tat es schon lange nicht mehr. Akai ging zu ihr, nachdem er das wimmern wahr nahm. „Kannst du mir mal sagen, was du hier machst?“, wollte er wissen.

„Shuu“, weinend fiel ihm die Blonde in die Arme. „Ich dachte, sie hätten dich erwischt“, schluchzte sie.

„Schon gut...so leicht kriegt man mich nicht“, warf Akai ein und hob die Augenbraue.

„Ich hatte aber dennoch Angst“, murmelte Jodie leise. „Ach Shu, tu mir das nicht wieder an“, nuschelte sie.

„Mach ich nicht“, der Agent verzog kurz das Gesicht. Er hatte gehofft, mit Jodie irgendwie von Akemi los zu kommen, doch sobald Gin auch nur ihren Namen erwähnte, konnte er an nichts anderes mehr denken.

Und dann war es wieder da. Ein Piepen. „Shu....Shu hörst du das auch?“, fragte die Blonde nach. Sie blickte sich panisch um.

„Es ist nicht zu überhören“, nickte der Agent.

„Eine Bombe...unten ging auch eine los“, nuschelte sie leise.

„Was? Ich verstehe...das war alles nur eine Finte“, gab Shui zu. Er ließ die Blonde los, stand auf und suchte nach dem Ort, wo das Geräusch am lautesten war. Sobald er diesen fand, riss er die Verkleidung weg und sah auch schon die Bombe. „Jodie noch zwanzig Sekunden, hau ab“, schrie er, sah dann aber genauer hin.

„Was? Shu, Nein“, rief die blonde Frau und lief geradewegs auf ihn zu.

10 Sekunden.

9 Sekunden.

8 Sekunden.

7 Sekunden.

6 Sekunden.

5 Sekunden.

4 Sekunden.

3 Sekunden.

2 Sekunden.

1 Sekunde.

Alles lief wie in Zeitlupe ab. „Shuuuuuuuuuu“, sein Name hatte sich in die Länge gezogen, während Jodie weiter lief. Als die Zeit aber abgelaufen war, passierte nichts. Rein gar nichts.

Ihre Beine hielten sie nicht mehr und kurz vor dem Agenten fiel sie auf die Knie. „Was hat...was hat das zu bedeuten?“, ihre blonden Haare waren zerzaust gewesen.

„Ein Scherz der Organisation“, meinte der Agent. Sobald die Zeit ablief, öffnete sich ein kleines Kästchen und eine Nachricht kam heraus. Natürlich nahm Akai diese in die Hand.

„Beim nächsten Mal, werdet ihr es nicht so leicht haben. Bourbon“, las der Agent vor.

„Bourbon? Wer ist das?“, fragte Jodie.

„Ich weiß nicht“, Shuichi zog sie nach oben. „Wir gehen. Die Polizei kann sich um den Rest hier kümmern.
 

„Aniki?“, fragte Wodka nach.

„Sei still“, knurrte der Mann in Schwarz. Gin nahm wütend das Handy in die Hand und rief bei Bourbon an.

„Ja?“, fragte dieser als er ran ging.

„Wie kannst du es nur wagen und den Plan ändern“, schrie Gin wütend.

„Mach dich mal locker. Befehl vom Boss“, sagte Bourbon. Er hatte keine große Lust auf weitere Erklärungen und legte dann einfach auf. Vor Gin hatte er schon lange keine Angst mehr.

„Dieser...dieser“, zischte Gin wütend und drückte mit all seiner Kraft das Handy zusammen, worauf dieses zerstört wurde.

Wodka schluckte und flog zum Hafen, wo er landete und sie dann in Gins Wagen stiegen. Gemeinsam fuhren sie dann weiter.
 

„Das war wirklich gute Arbeit“, nickte James, als er die ganzen Agententeams recht munter und wohlauf sah. „Wir haben zwar keinen von ihnen bekommen, dennoch berichtete unser Späherteam und unsere Bombenentschärfer, dass keinerlei weitere Bomben gefunden wurden. Gute Arbeit“, sagte er.

„Wie geht es Camel?“, fragte Jodie.

„Er wird wieder. Nur ein wenig Ruhe und dann kann er wieder aus dem Krankenhaus“, sprach der Mann.

„Da bin ich aber erleichtert. Du auch, Shu?“, wollte sie wissen.

„Ja“, murmelte Akai und sah nach oben in die tiefe Nacht, die so langsam einbrach. Sie hatten noch mehrere Stunden gearbeitet und mussten sich auch irgendwie der Polizei erklären, ebenso einem wütenden Schülerdetektiven.

„Jodie?“, fing er an. „Kann ich dich kurz sprechen?“, da sie nickte, ging er mit ihr nach draußen. Akai blieb stehen und setzte zum Reden an.

„Du musst es mir nicht erklären. Ich weiß“, nickte die junge Frau. Innerlich seufzte sie, doch sie konnte ihm einfach nicht böse sein.

„Tut mir Leid.“

„Schon gut“, nuschelte sie leise. „Dann geh ich mal Camel im Krankenhaus besuchen“, sprach sie.

„Grüße.“

„Werd ich tun“, nickte sie.
 

„Hatschi“, nieste Shinichi Kudo. Dadurch wurde er auch wach und sah zu Ran. „Oh Ran“, nuschelte er.

„Du bist ja wieder wach“, sie schmunzelte ein wenig.

„Ja“, nickte Kudo. Er setzte sich auf und schrie dann schockiert los. „Es ist 19 Uhr.“

„Ich weiß“, nickte sie. Ran kicherte leicht.

„Aber das heißt...ich ich....“

„Ja, du hast die ganze Zeit über geschlafen“, nickte das Mädchen.

„Das kann doch nicht sein. Ich war gar nicht so müde...warum haben sie mich nicht geweckt?“, wollte er wissen und sah zu Ran. „Oder hast du nicht erlaubt, dass sie mich wecken?“, wollte er wissen.

„Sie waren gar nicht hier. Und außerdem hatte mir Herr Akai gesagt, dass ich hier auf dich aufpassen sollte“, meinte Ran.

„Bitte was? Das darf doch nicht wahr sein“, seufzte er. „Weißt du wenigstens was los war?“

„Es war eine Finte“, murmelte Shiho. Auch sie war im Zimmer und Stunden vor Kudo aufgewacht. Zusammen mit Ran aber, hatten sie sich köstlich amüsiert und unterhalten. „Die Organisation hatte nur die ganze Zeit über vorgehabt die Menschen in die Luft zu jagen, die ihnen im Wege standen“, erzählte sie. Direkt nach dem ganzen Vorhaben hatte sie Akai angerufen und ihr alles mit geteilt. Sie waren zwar nicht frei, konnten aber erstmals in Ruhe leben.

„Na toll“, grummelte der Oberschüler.
 

Es vergingen einige Tage. Das Leben der Menschen in Tokyo normalisierte sich so langsam wieder, und die Polizei verkündete, dass die ganze Sache am Tower nur eine Übung war, für den Ernstfall. Erleichtert konnten die Menschen nun wieder weiter leben.

„Hallo, Camel“, lächelte Jodie. Mit einem Strauß Blumen kam sie in das Krankenzimmer, wo der Agent lag und steckte diese in die Vase.

„Hey“, sagte der Mann und setzte sich ein wenig auf.

„Wie geht es dir heute?“, wollte sie wissen.

„Schon viel besser. Danke, dass du mich besuchen kommst, dann ist es wenigstens nicht so langweilig“, meinte er.

„Ich weiß, ich kenn das. Als ich hier im Krankenhaus lag, kam James auch selten vorbei, und sonst hatte ich nur von Ran und Sonoko Besuch“, erzählte sie.

„Es ist immer schön, dich zu sehen“, sagte der Agent leise, doch kurz darauf entschuldigte er sich schon wieder.

„Nicht doch. Das ist doch ein sehr nettes Kompliment“, lächelte Jodie. „Und weißt du was? Ich würde sehr gerne mit dir ausgehen.“
 

„Und wir haben fürs erste wirklich Ruhe?“, fragte Kudo nach.

Shuichi nickte. „Wie es schaut. Gin ist angeschlagen, das hab ich ihm ansehen können. Es ist nicht vorbei, aber sie werden auch nicht innerhalb der nächsten Tage zuschlagen. Wir haben noch Zeit“, meinte er.

„Und was dann?“, wollte Shinichi wissen.

„Dann warten wir ab. Ich bin auf jeden Fall auf diesen Bourbon gespannt“, grinste Akai.

„Das Mitglied, welches Ihnen die Nachricht schrieb?“

„Genau..“, nickte Shu. Nun war es für ihn eigentlich wirklich von Vorteil, hätte er Kontakt zu Vermouth, doch diese verschwand einfach so. „Wir werden sehen, wie er oder sie so ist.“

„Sie freuen sich schon wieder darauf“, Shinichi ließ den Kopf sinken und seufzte. Es war so klar, dass Akai die einzige Person war, die sich wirklich auf eine solche Konfrontation freute.
 

„Professor Agasa?“, rief Shiho. Sie war oben in ihrem alten Zimmer und räumte alle Sachen weg, die auch nur in irgendeiner Verbindung zum APTX 4869 und dessen Antidot standen, weg.

„Ich komme“, kam es von dem alten Mann, der nun wieder genesen war. Zwar sollte er sich ausruhen, doch das Krankenhaus ließ ihn gehen, da er doch der 'Opa' von Shiho war.

Weit kam Agasa aber nicht, da es an der Tür klingelte. Er ging zu dieser und öffnete. „Oh, hallo Miss Jodie.“

„Hallo“, lächelte die Blonde. „Kann ich mit Shiho sprechen?“, fragte sie nach.

„Bestimmt“, nickte der Alte. „Shiho“, rief er dann, als er wieder rein trat. „Kommst du bitte runter?“

„Ja, sofort“, und das tat sie auch. Sofort machte sich die junge Frau auf den Weg nach unten. „Hallo...“, murmelte sie.

„Das ist doch gut, dass du hier bist“, grinste Jodie.

„Und was wollen Sie von mir?“, fragte die Kurzhaarige nach.

„Ich möchte dir ein Angebot machen.“

„Um was geht es?“, Shiho wurde hellhörig. Ihr wurde schließlich schon einmal ein Angebot von Jodie gemacht, wo sie aber nur ins Zeugenschutzprogramm aufgenommen werden sollte. „Wenn es um das ZSP geht, ich lehne ab“, fügte sie an.

„Keine Sorge. Darum geht es nicht. Ich habe mit meinem Boss gesprochen und wir wollen dir anbieten, mit uns in die Staaten zu kommen und für uns zu arbeiten“, erzählte die Blonde.

„Ich soll für das FBI arbeiten?“, Shiho hob die Augenbraue.

„Ganz genau“, nickte Jodie.

„Als Wissenschaftlerin?“

„Natürlich.“

„Und was springt für Sie dabei heraus?“

„Gar nichts. Aber wir brauchen immer gute Wissenschaftler, vor allem, wenn sie so gut sind, wie du“, sprach die Blonde.

„Ich verstehe.“

„Und? Nimmst du an?“, wollte sie auch gleich wissen.

„Ich weiß nicht“, nuschelte Shiho. Aus dem Augenwinkel sah sie zu Professor Agasa. Sie konnte ihn doch nun nicht alleine lassen, auch wenn das Angebot verlockend war, doch zu viel sprach dagegen, aber ebenso viel auch dafür.

„Wenn es wegen dem Professor ist...er kann mit kommen. Mein Boss hat nichts dagegen“, schmunzelte Jodie. „Ich hab mir nämlich schon gedacht, dass du ihn nicht hier lassen würdest.“

„Sie haben?“, sie war total erstaunt.

„Ja“, nickte Jodie und sah zu Professor Agasa. „Aber nur, wenn Sie wollen.“

„Es spricht für mich nichts dagegen“, lächelte der Alte. Natürlich mochte er es hier, hier war seine Heimat, aber er war auch bereit gewesen, mit in die Staaten zu gehen.

„Also was ist, Shiho?“, fragte Jodie ein weiteres Mal nach....
 

_________
 

Ich noch einmal. Ich hoffe, euch hat das Kapitel gefallen und ich möchte euch dafür Danken, dass ihr diese FF gelesen habt. Ohne euch, hätte ich sicher nicht so viel geschrieben.
 

mein persönlicher Dank gilt aber auch meiner Favoritenliste, ihr habt mich sehr glücklich gemacht, da ich bislang noch nie so viel Favoriten hatte. Ebenso ein herzlichstes Danke an die, die mir die vielen Kommentare geschrieben haben. Also Danke an:

-Akemi-

- Akemi-kun

- Akemi_Akai

- biene123451

- CaptainCalvinCat

- Chevelle

- dc_freak

- Digi-Fan95

- Gins_Psychaterin

- gumbario

- heero_girl

- Kaitou-Kid

- LadySherry

- LightningFantasy

- Lucyole-Maya

- Mileys

- Pikachu001

- Pursuit_Of_Justice

- RoseAkaShi

- Rukia-sama

- Ryoko

- Saiyajin_Ranma

- Sellius

- Sha_Na

- Sherry17

- ShinichiRan

- Shini_Holmes

- sky-ai

- Sternenpriesterin

- Sunchan

- Wolflein

- Wolkentaenzerin

- xXAiXx

- Yukiko16

- Yun-Yun93

- _-kazumi-_

- _Shinsengumi-Shizu_
 

und ein herzlichen Dank an die, die mir Kommis geschrieben haben:

- Shini_Holmes

- Saiyajin_Ranma

- Akemi_Akai

- Wolkentaenzerin

- Yun-Yun93

- Shuu-chan-

- Rukia-sama
 

Und jetzt geht die Serie weiter, ich freue mich, euch mitzuteilen, dass der dritte Teil names Living Lies http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/272734/ beginnt.



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Kommentare zu dieser Fanfic (75)
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Von:  CelestialRayna
2009-11-02T15:46:35+00:00 02.11.2009 16:46
Hi!!!

Sorry, dass es so lange gedauert hatte bis ich endlich dein finales Kapitel lesen konnte. Aber nun habe ich es geschafft und war wie immer hellauf begeistert. Du bist mit Abstand meine absolute Lieblings-FF-Schreiberin! ^0^ Ich liebe deine Conan FFs, besonders, wenn das FBI und Subaru vor kommt. Aber auch einige Mitglieder der BO. *___*
Ich hoffe, dass es noch mehr FFs von dir zu Conan mit den Charas gibt, die ich auch mag. ^0^

Ich fand die Stelle so lustig, wo Shuu ne Zigarette holte, ein paar Blick vernahm und dann meinte: „Ist ja schon gut.“ Und geht raus. Brav Shuu. xD *shuichis kopfstreichel*
Shuichi: *mich böse anknurrt*
Ich hör schon auf... ._. *angst kriegt* xD

Die Szene mit Shuu und Ran fand ich auch super und an einigen Stellen echt süß. Aber besonders lachen musste ich bei dieser Stelle:
„Er war doch der FBI Agent, der sich mit diesen Sachen auskannte und nun schien es so, als hätte Ran ihn gerade degradiert.“
Weiß nicht, find das irgendwie lustig mit dem degradiert. Man vorzustellen, wenn das wirklich so passieren würde. xD

Oh mein Gott, ist das genial! Armer Camel. Jetzt macht ihn nicht nur Jodie Angst sondern auch Sato. xD Das ist einfach nur der hammer, der arme Kerl. *schnief* *camel tröst*

Oh je, Jodie und Sato... die beiden sollten vielleicht besser nicht zusammenarbeiten... xD

Und jetzt werden auch noch James, Megure und Shiratori „zur Schnecke gemacht“... ich möchte jetzt nicht mit einen der dreien tauschen. Wenn Blick töten könnten... *gg*

Hihi und das mit Takagi und Camel war echt lustig. xD
Takagi: „Frauen sind manchmal schon komisch.“
Camel: „Das können Sie laut sagen“
Besser nicht Camel... *gg*

Das fand ich auch sowas von genial!! xD
Shuichi: „Du hast gehört, was hier alle wollen. Ab mit dir in den Ruheraum“
Shinichi: „War klar“
Nicht stöhnen Shinichi, tu das, was Shuu befiehlt!!! xD

Und das war auch so voll lustig:
Sato: „Wenn Sie ihm das Schlafmittel gaben, haben Sie das sicherlich auch bei uns rein getan, nur damit sich das FBI alleine um die Angelegenheit kümmert“
Jodie: „Was? Das hab ich nicht...jetzt wo sie es sagen, wäre das aber wirklich eine gute Idee gewesen“
Also... Jodie... xD

*lach* Oh mann, da sind echt nur geniale Stellen drin. Erst fragte Sato, wer Jodie die Erlaubnis gab in Shinichis Tee nen Schlafmittel reinzutun und Shuu sagt dann „Ich“ und dann die Stelle mit Shiho. Da dachte man erst, Camel wollte wirklich nur an Shiho vorbeilaufen und dann... K.O. geschlagen. Und dann die entsetzten Gesichter von der japanischen Shuu und Shuu...
Shuu: Was ist?
Da habe ich vielleicht gelacht gehabt. xD

Die Erklärung von Shuu an Sato, warum man Shiho bewusstlos geschlagen hatte fand ich echt super. Wirklich sehr gut beschrieben und nachvollziehbar. *nick nick*

*lach*
Shuichi: „Und so eine verfeinerte Granate mit einem Schlafmittel ist doch auch eine nette kleine Idee“
Jodie: „Nett? Nett ist was anderes“
Shuichi: „Mir egal...“
Ja sehr nett... ein paar Polizisten erstmal schlafen zu legen... xD

xD Shuu holt ne Zigarette und Jodie... blickt in finster drein. *gg* Und wo Jodie meinte, wenn er doch versucht zu sterben, dann holte sie ihn zurück und tritt ihn dann in den Hintern... Wenn ich es mir bildlich vorstelle... *vorstell* *lach* Armer Shuu.
Und Shuu dann: „Hört sich gut an“ und schaut auf ihren Hintern. Und dann wird Jodie rot und meint, sie meinte seinen nicht ihren. Oh Shuu... er ist soooo genial!!! xD

Die Konfrontation zwischen Shuu und Gin war echt spannend gewesen. O.O Da konnte einem echt der Atem stehen bleiben. Und Shuu tut mir Leid, ist sicher nicht einfach das zu schlucken, wenn Gin so schlecht über Akemi spricht. *schnief*

Ich fand die Szene mit Shuu und Jodie echt süß, wo Jodie in seine Arme fiel und weinte. *_*

Also DAS hätte ich nun wirklich nicht erwartet gehabt. xD Eine tolle Nachricht Bourbon, wirklich. *gg* Dennoch... nochmal Glück gehabt, Shuu und Jodie. Aber ich weiß nicht, irgendwie stelle ich mir die Nachricht so vor, da kommt ein Fähnchen raus und darauf steht ne Nachricht und Shuu guckt etwas mürrisch drauf. xD

Vorsicht Gin... ach zu spät... das Handy kann nichts dafür. ._.
So, so Planänderung... ob das auch wirklich ein Befehl vom Boss war oder Bourbon eher eigenmächtig gehandelt hatte...?

Oh ja... viel Spaß beim Erklären der Polizei und dem wütenden Schülerdetektiven... *gg*

Wui, ist ja süß. Jodie will mit Camel rausgehen! Da wird er sich aber freuen! ^0^

Ein offenes Ende... wie Shiho sich wohl entscheiden würde?

Fazit: Die FF war einfach im Gesamten echt der hammer!!! Es war immer voll lustig und auch spannend. Es hatte echt eine Menge Spaß gemacht es zu lesen.
Ich freue mich auf weitere FFs zu DC mit Shuu, den anderen vom FBI, die BO und vielleicht auch auf Subaru, wenn er denn vorkommen sollte... xD

Liebe Grüße,
Ranma
Von: abgemeldet
2009-10-31T19:19:09+00:00 31.10.2009 20:19
Hallo Varlet!

Ich weiß, ich bin viiiiiiiiiiiiiieeeeeeeeel zu spät dran, aber wie du vielleicht meinem Steckbrief entnehmen wirst, ist es ein nicht allzu großer Zeitraum, was meinen Betritt hier betrifft!

Und bis ich auf deine Geschichten gestoßen bin, war es schon zu spät.

Nun, zum Kommi kann ich nicht viel sagen, außer das es eher den Allgemein dieser Fic beschreibt.

Ich hoffe es wird dir nicht zu langweilig…*schluck*
Es wird eher eine Gesamtmeinung sein, wobei ich vielleicht paar Punkte vertiefe! ^.~
Dann fang’ ich mal an:

Also in Kap eins wurden Rans Gedanken sehr gut beschrieben.
Grundsätzlich stellst du Shuichi meistens hart und gefühlslos dar, was manche (ich bin auch einer von diesen Personen), etwas erweichen oder ihn gar zu einem ganz normalen Menschen darstellen.
Seine Worte sind irgendwie kalt, gefühlslos und doch irgendwie ist es, als ob sie mit viel Wärme ausgesprochen wurden. Jedenfalls finde ich diesen Aspekt bei deinen Fics gut, besonders diese „Beziehung“ zwischen Ran und Akai.

Nun gut, ich bin zwar kein RanxShuichi- Fan, aber ich glaube eine Beziehung im freundschaftliche Sinne wäre doch eigentlich toll, oder? ;)

Dann wäre noch dieser FBI und schwarze Organisation Punkt!
Ein Thema, worüber du wohl sehr gerne schreibst, wie man eigentlich anhand deiner Tätigkeit auf Mexx sieht! Zwar mag ich sie auch, aber so vertiefen tu ich das nicht!
Es ist dann immer schön, wenn man Fics in verschiedenen Themen-Bereich-Vertiefungen liest, als wenn man nur sich auf einen Punkt bezieht, wobei man bei dir sieht, dass du zu fast jeden Thema, Pairing usw. etwas anderes probiert hast, aber um ehrlich zu sein, bin nicht gerade ein großer ShinichixShiho bzw. ConanxAi Fan!

Dann wäre da ein Punkt, wo du Drama und Humor zusammen vermischst, eine nette Kombination! *g* Jedenfalls hat man dann auch etwas zum Lachen! Ich glaube ich muss nicht die Stellen jetzt hier aufzählen; das hat schon Saiyajin_Ranma ja schon getan, was ich flüchtig bemerkt habe.

Nächster Punkt:

Als ich den Untertitel von dieser Fic gelesen habe, gebe ich zu, dass ich etwas geschockt war.
Immerhin wie bereits oben erwähnt; ich bin kein großer SxS oder CxA Fan…
Aber am Ende wurde die Zuneigung Shinichis zu Ran deutlich! *lächel*

Dann Shihos kurzzeitiger Gedächtnis Verlust…
Hmm… Viel zu sagen gibt es da nicht!
Trotzdem bin ich froh, dass sie wieder die Erinnerungen zurück hat und gerettet werden konnte.
Ebenso der freundschaftliche Band, der zwischen ihr und Ran entstanden ist, hat mich erfreut!

“„Ich freu mich. Du kannst dann auch Sonoko kennen lernen und natürlich Kazuha. Irgendwann können wir dann auch zu viert was machen. Das wird bestimmt lustig und schön“, schwärmte Ran.“ <- Diese Stelle war zwar etwas süß, aber ich denke, dass du manchmal, um ehrlich zu sein, Ran etwas zu leichtsinnig dargestellt hast.

Nun gut, sie ist zwar manchmal etwas weinerlich, aber ich glaube, es wäre etwas besser, sie schon stark, abgehärtet zu zeigen.

Besonders dann, wenn sie mit Shuichi spricht, z.B. wenn es um „Liebeskummer“ geht; dann hat sie immer so einen weinerlichen Ton und sieht irgendwie verloren in meinen Augen aus.
Und ich glaube, ihre Reaktion, wo Shinichi Shiho sagte, er würde immer bei ihr sein und auf sie aufpassen; da glaube ich, hat sie auch etwas zu heftig reagiert!

Dann die Sache mit der Organisation…
Das wird auch sehr spannend werden, aber ich würde vielleicht Ran noch mehr mit in die Sache reinziehen, so, dass sie der Organisation quasi wichtig wird, allerdings sollte es nicht wegen einem „Mist“ den sie gebaut hatte, stammen.

Jaa… was hat man ja immer so für Wünsche! *g*

Aber ich mag das halt, wenn Ran in Gefahr ist oder als ganz stark, intelligent und bewundernd dargestellt wird! :)

Und die Beziehung Shiho-Agasa ist auch sehr toll beschrieben.
Man lernt dann diese väterliche Seite vom Professor kennen, diese Wärme, die er für Menschen besitzt, das meistens durch seine Erfindungen verdeckt wird! *g*

ShuichixJodie…
Ja, die zwei passen wirklich zusammen, wobei du aber ja, was ich jetzt nach dem Ende schlussfolgere, eine CamelxJodie gemacht hast.


Sonst kann ich nicht viel sagen; das meiste haben ja schon die anderen Leser gesagt, wobei ich denke, dass ich schon hier viele Aspekte wiederholt habe. ^^

Ich hoffe, ich bin mit „Kelly_Holmes’ Wünsche“ dir nicht auf die Nerven gegangen und habe nicht allzu vieles von anderen Kommi-Schreiber wiederholt!*g* ^^

Jedenfalls war es toll, diese Fic zu lesen und ich bin schon sehr gespannt, was noch alles in der Fortsetzung passieren wird!

Sonst war’s das meinerseits; freu`mich schon auf andere Werke von dir und drück` dir die Daumen bei deiner jetztigen Tätigkeit außerhalb von Mexx!

Mit freundlichen Grüßen,
Kelly_Holmes


Von:  xCiel
2009-10-25T18:34:04+00:00 25.10.2009 19:34
Wow,tolles Kapitel :D
Hat mich echt umgehauen
war total spannend!!
Ich freu mich schon auf den dritten Teil!
mach weiter so!
lg
Von:  Shini_Holmes
2009-10-24T20:26:57+00:00 24.10.2009 22:26
*___*
Das Kapitel war überwältigend! Einfach nur wahnsinnig!
Mir fehlen momentan die Worte.... ich hab so mitgefiebert, dass ich schon angefangen hab, an meinen Fingernägeln zu kauen...
Oh mein Gott, ich war so vom ganzen Geschen beeindruckt, dass ich mich wirklich gefragt hab, wie du zu dieser Idee kamst? So toll!
Der Teil, als Jodie und Miwako miteinander gestritten haben, war so witzig, ich hab wirklich lachen müssen xD
Ich fand's wirklich klasse, dass du immer zwischen den Geschehen gesprungen bist, so war es sehr viel spannender, immer weiterzulesen. Das Geschehen im Tower war wirklich sehr interessant und ich konnte gar nicht aufhören zu lesen... obwohl das Kapi lang war, wollte ich nicht, dass es zu Ende geht :) Der letzte Teil war wirklich eine große Überraschung für mich.... das Angebot von Jodie an Shiho war wirklich eine sehr gute Idee...
Ich bin schon so gespannt, wie die Organisation weiter verfahren wird, was wohl aus Jodie und Camel wird (?) und ob der Professor und Shiho wirklich für das FBI arbeiten werden?
Ich freu mich so auf den dritten Teil :D Zunächst auf den Titel und dann natürlich auf die Handlung :)
Du schreibst klasse und hoffe, wir werden immer in den Genuss kommen, deine Werke lesen zu dürfen.
Weiter so^^
Von:  xXAiXx
2009-10-22T12:23:29+00:00 22.10.2009 14:23
Wow, langes Kapitel :O
Aber war spannend :) hat spaß gemacht das kappi zu lesen. Und hat zeit gekostet xD

Hoffe es kommt bald das nächste Kapitel.


Lg xXAiXx
Von:  Shini_Holmes
2009-10-04T18:17:57+00:00 04.10.2009 20:17
*immernoch traumatisiert ist, da sie das Kapi nicht gesehen hatte*
Es tut mir echt schrecklich leid, dass mein Kommi so spät kommt, aber ich hab das Kapi echt nicht gesehen ;__;
Ich finde es nach wie vor zu schön, dass Shinichi als Shinichi in den Kapis auftaucht :D
Ich hab mich fast totgelacht, als Shinichi dann die ganze Wahrheit erzählt hat, und Kogoro leider der bitteren Tatsache ins Auge blicken musste, dass nicht er die Fälle gelöst hat xD Aber am lustigsten war die Stelle, als Shinichi Kogoro antwortet, wieso er sich bei ihm eingenistet hat und dann meinte, dass Kogoro ja schließlich 'Detektiv' sei 'oder so was in der Art' xD
Die Stelle mit dem Tagebuch fand ich sehr interessant :)
Alles in allem war das Kapi wie immer sehr gut! Sowohl sprachlich als auch inhaltlich einfach klasse :)
Ich bin schon so gespannt darauf, wie es weitergehen wird!
Das Ende war wirklich sehr überraschend für mich... aber gut...
Weiter so^^
Von:  CelestialRayna
2009-09-26T16:12:36+00:00 26.09.2009 18:12
Hi!!

Kapitel 22... gelesen und war auch hier wieder mehr als begeistert.

Shinichi erzählt die ganze Geschichte mit der Organisation. Ich finde, du hast es wirklich gut geschrieben, man konnte alles gut vor Augen führen. Zudem war es auch sehr interessant es zu lesen und besonders gut, dass du viele Ereignisse die schon weit zurücklegen wirklich gut erzählt hast. Das mit Itakura lag wirklich sehr weit zurück und auch super, dass du daran gedacht hast, dass sie die Konfrontation mit Vermouth nur als „Kidnapper-Fall“ tarnten um so Jodies wahre Identität geheim zu halten.

Cool!!! Auch das FBI kommt hinzu, nur... wie kamen sie eigentlich in das Gebäude? Es hieß doch, man sorgte dafür, dass keiner in das Gebäude reinkommt, außer Shinichi, der es durch Hilfe von Yumi gelungen war. xD

Sato ist Shuu nicht geheuer? xD Finde ich lustig. Shuu kann man trauen, Sato, da kannst du mir glauben. *nick nick*

„Das erste Mal hatte sie den Mann mit der Strickmütze in der Busentführung getroffen. Er trug einen Skianzug, was ihn da noch ein wenig netter erscheinen ließ, doch anhand seiner Augen, hielt sie ihn für einen falschen Fünfziger.“
xD OMG, das war SO genial. *gg*

Die Geschichte mit Akai fand ich wirklich schon geschrieben und erzählt. Hatte mir sehr gut gefallen. ^_^
Aber der Schluss hatte mir besonders gut gefallen. Die Szene hätte ich zu gerne gesehen! *___*

Ich bin schon sehr gespannt wie das 23. Kapitel so sein wird.

Ich hoffe, dass wir es bald zu lesen bekommen werden. :3

Von:  CelestialRayna
2009-09-26T15:23:14+00:00 26.09.2009 17:23
Hi!!!

Auch das 21. Kapitel habe ich gelesen und es hatte mir auch hier wieder sehr gut gefallen!!! ^0^

Eine Menge Sachen, die Ran erledigen muss, aber das schafft sie sicherlich schon.
Und wieder ist ihr Schnürsenkel gerissen? Ist das ein schlechtes Zeichen? Wir werden sehen.

Hidemi hat es aufgenommen? Wegen Eisuke? Das ist ja süß! ^0^
Was die große Schwester für ihren kleinen Bruder alles macht? ^____^
Dann brauchen sie in der Tat nicht mehr beim Sender nachzufragen.

O.O Wui, Shuu rastet aus. *in Deckung geht* Und am Ende musste Shuu doch nachgeben, weil James der Einzige ist, der ihm den Auftrag entziehen könnte. ._.

Shinichi erzählt nun der Polizei über die Organisation und bei Kogoro war es irgendwie klar, dass er die Geschichte mit dem Schrumpfen nicht so ernst nimmt und das auch irgendwie nicht beeindruckt...

Ah, Bourbon tritt auf der Bildfläche auf, auch wenn wir leider immer noch net wissen wie er aussieht. Ich stelle ihn mir noch immer die ganze Zeit über als schwarze Person vor.
Aber ich fand das Gespräch zwischen Gin und Bourbon echt klasse geschrieben und du hast es auch echt gut zum Ausdruck gebracht, dass Gin Bourbon nicht leiden kann.

So, nun werde ich auch Kapitel 22 lesen und dann bin ich wieder auf dem aktuellen Stand! xD
Von:  CelestialRayna
2009-09-25T22:39:02+00:00 26.09.2009 00:39
Nun habe ich auch das 20. Kapitel von deiner FF gelesen. Ich sage nur eins: HAMMER!!!!

xD Die Szene zwischen Shuu und Jodie war an dieser Stelle echt lustig gewesen:
Shuichi: „Weißt du, eigentlich hab ich das nur getan, um dich ein wenig zu ärgern. Ich find es lustig, wie du dich darüber aufregst. Das hat was.“
Jodie: „Shuuuuuuuu!! Das hast du mit Absicht getan“
xD OMG, die Szene war sowas von genial.

Und Camel gibt Jodie ein Taschentuch, das war echt voll knüffig! ^0^

Aber das ganze Gespräch beim FBI hast du wirklich gut dargelegt und alles was Shuu sagte... DAS ist Shuu! xD

Ayyy, die Szene mit Jodie und Camel war echt voll süß gewesen!!! ^0^ Ja, Camel ist so ein netter Kerl. *nick nick* Und anscheinend kann Jodie ihn wohl jetzt ziemlich gut leiden. :3

Chianti: „Akai hat sie weg geschafft. Wir sind ihm gefolgt, doch er konnte...also er konnte uns abschütteln. Du weißt ja, wie er ist, wenn er im Auto ist“
Jap, wenn Shuu in seinem Chevy sitzt... xD

Das ist also der Plan von der BO? Oha, da bin ich mal gespannt...

Nicht so neugierig sein, Sonoko. xD Und sie Konkurrenz für Shinichi? Schauen wir doch mal... *gg*

Sonoko: „Wie ein altes Ehepaar“
Den Spruch fand ich echt lustig. Und wie Shinichi und Ran geguckt haben.

Das war nun also ihre Ankündigung...

Ich bin echt schon gespannt wie es wohl weitergehen wird... würde gerne weiterlesen, nur... ich bin müde und gehe nun ins Bett. xD

Von:  CelestialRayna
2009-09-25T21:51:30+00:00 25.09.2009 23:51
Hi!!!

Wie schon so oft erwähnt war auch dieses Kappi echt spitze gewesen.

Boah, ich habe schon voll Angst bekommen als Gin erfuhr, dass Vermouth sie verraten hat und sie es auch war die Shiho mitnahm. Was wird mit Vermouth passieren? Hoffentlich nichts Schlimmes..., wenn er schon beauftragt Chianti und Korn zu rufen... ;_____; Du hast die Szene mit Gin und Wodka echt klasse beschrieben. Ich habe echt Angst gekriegt... xD

*lach* OMG, die Szene war wieder so genial.
Vermouth: „Wie bist du hier rein gekommen?“
Akai: „Durch die Tür.“
xD

Aber dennoch... auch da habe ich mich schon ziemlich erschreckt. Ich dachte erst, dass es Gin war, der hinter ihr stand. Ich dachte, grüne Augen... Gin, aber konnte auch Shuu sein... Anhand des Gespräches und später auch die Erwähnung von seinem Namen war ich dann wieder beruhigt. xD

xD Da konnte ich es mir nicht verkneifen... xD
Vermouth zu Shuichi: [...]Du müsstest da ein kleiner Junge gewesen sein. [...]
Ja, bestimmt ein süßer, kleiner Junge, den man am liebsten knuddeln möchte! ^0^

*schnieff* Arme Vermouth! ;_____; Da war ich echt traurig gewesen, ich kann sie verstehen, dass sie sehr traurig als die Organisation ihren Mann und ihr Kind nahm. ;__;

Shuichi: „Versprochen ist versprochen. Ich halte immer mein Wort.“
JAAA! Shuu hält, was er verspricht!!! Ein ehrenvoller Mann!!! ^0^

Das Gespräch zwischen Ran und Shiho war auch sehr schön geschrieben und erzählt worden. Die Gefühle der beiden hast du wirklich gut zum Ausdruck gebracht, besonders das von Shiho.

Ich bin auch schon gespannt wie es im 20. Kapitel weitergehen wird. :3



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