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Die Naruto Märchenstunde

von

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Schneewittchen und die sieben Zwerge - Aufführung, Teil eins

Disclaimer: Die Charaktere von "Naruto" gehören - wie ihr alle wisst - nicht uns, sondern entspringen der Fantasie Masashi Kishimotos. Wir verdienen kein Geld an dieser Fanfic.
 

~°~
 

I.2: Schneewittchen und die sieben Zwerge – Aufführung, Teil eins
 

Blitze zuckten über den pechschwarzen Himmel, Donner zerriss die schwere Luft… Tenten war hellauf begeistert – genau die richtige Atmosphäre für den Beginn der Geschichte. Sie war besonders früh erschienen, um noch einmal zu kontrollieren, ob auch alle Requisiten an ihrem Platz waren.
 

Im Büro des Hokage…
 

… platzte der Kazekage ohne zu klopfen herein, gefolgt von seinen beiden Geschwistern.

„Also – wo sind die Rebellen?“, fragte er ohne Begrüßung.

„Rebellen…?“, fragte Tsunade und rieb sich verschlafen die Augen.

„Ja – Sie haben uns doch wegen der Revolution herbestellt!“, sagte Temari aufgebracht.

„Erst stürzen sie den Hokage und dann…“, brach Kankuro stilvoll ab.

„Revolution… Oh… Ich glaube, da gab es ein Missverständnis. Entspannt euch…“ Tsunade winkte lässig ab.

„Soll das heißen, wir sind umsonst höchstpersönlich erschienen?“, hakte Gaara nach.

„Nicht doch – hier sind eure Karten für Tentens erste Inszenierung ihrer Märchenreihe… Die Generalprobe soll recht vielversprechend ausgesehen haben, berichtete mir Shizune. Ich konnte leider nicht persönlich erscheinen, da ich… etwas Anderes zu erledigen hatte.“

„Karten?“, fragte Kankuro verblüfft.

„Ja, so nennt man die Dinger hier“, erklärte der Hokage und wedelte damit.

„Inszenierung?“ Auch Temari war verwirrt.

„Ja, unser erstes Theaterstück seit langem.“

„Märchen…?“, wiederholte Gaara ebenso verwirrt wie eine Woche zuvor Naruto.

„Das sind diese Geschichten, die kleinen Kindern immer vorgelesen werden. Die, die immer mit ‚Es war einmal‘ anfangen und mit ‚Und sie lebten glücklich und zufrieden bis ans Ende ihrer Tage‘ oder ‚Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute‘ aufhören…“

Gaara starrte den Hokage weiterhin an. „Und… dafür sind wir hergekommen?“, wollte Kankuro noch einmal bestätigt haben.

„Ja. Tenten dachte, da sie die Idee in Suna bekommen hat, solltet ihr mit VIP-Karten belohnt werden.“

„Nun… das ist ja eine äußerst nette Geste von Tenten, aber… vielleicht hätte sie das in ihrem Schreiben erwähnen sollen… Dann hätten wir uns keine Sorgen machen müssen“, fand Temari.

Gaara starrte den Hokage weiterhin an.

„Hm… ich hätte schwören können, Kotetsu und Izumo gesagt zu haben, Tentens Brief noch einmal zu überlesen, bevor sie ihn abschickt… Bei offiziellen Dokumenten kann man schließlich nie vorsichtig genug sein… ein falsches Wort bei einem zimperlichen Verbündeten und schon bricht Krieg aus – das war jetzt natürlich nicht auf euch bezogen.“ „Wohl wahr…“, stimmte Temari Tsunade zu.

Gaara starrte den Hokage weiterhin an.

„Ah! Gaara! Ich weiß, dass ich eine äußerst attraktive Frau bin, also lass den anderen Männern auch noch was übrig und guck nicht alles weg!“, wurde es Tsunade schließlich zu viel. „…“ Gaara richtete seinen Blick stattdessen auf seine Geschwister.

„Ja, Gaara? Was ist?“, fragte Kankuro, der dieses Verhalten seines Bruders nun schon zu Genüge kannte.

„Lest ihr mir heute Abend ein Märchen vor?“

Diese recht gewöhnliche Frage gestellt von einem Staatsoberhaupt kam derart überraschend, dass Tsunade sich an ihrem Sake verschluckte und ein Hustenanfall die Folge war. Temari und Kankuro wechselten einen unsicheren Blick, bevor Kankuro sich daran machte, dem Hokage durch Klopfen auf den Rücken zu assistieren und Temari versuchte, eine geeignete Antwort auf die Frage ihres Bruders zu finden: „Äh.. Gaara, weißt du… nun… Wir wollen dir doch die Überraschung nicht verderben! Bis morgen Abend kannst du dich doch bestimmt gedulden, oder? Wenn es dir jemand vorspielt, ist das doch viel toller, findest du nicht?“

Einen Moment schien der Kazekage zu überlegen, doch dann nickte er schließlich und Temari und Kankuro atmeten auf.

„Schön. Dann sehen wir uns alle morgen um acht im alten Theater. Kommt nicht zu spät“, hatte auch Tsunade ihre Stimme wiedergefunden.
 

Am nächsten Abend um acht im alten Theater…
 

Hatten alle very important persons zu ihren very important Plätzen gefunden und auch die nicht so wichtigen Gäste hatten sich ein Plätzchen gesucht, von wo aus sie das von der Zeitung als grandios, innovativ und unglaublich amüsant betiteltes Spektakel beobachten wollten.

Allerdings mussten alle Gäste, important oder nicht, sich ein wenig gedulden, ehe das Stück losging. Der Vorhang war geschlossen, dahinter hörte man aber neben hektischen Schritten sporadisch Sätze wie: „Hat jemand den Korb mit den Äpfeln gesehen?“ oder „Trottel, du kommst in der ersten Szene nicht vor – komm sofort weg da!“

Um Viertel nach acht öffnete sich schließlich der rote Vorhang und gab den Blick auf Tenten frei, die als alte Frau verkleidet und mit einem dicken Märchenbuch auf dem Schoß in einem Sessel am Bühnenrand saß.

„Schön, dass ihr gekommen seid, liebe Kinderlein. Heute möchten wir euch die Geschichte von Schneewittchen erzählen. Sie beginnt so… ‚Es war einmal mitten im Winter, und die Schneeflocken fielen wie Federn vom Himmel herab…‘“, man sah Kiba am Rand erscheinen und großzügig mit weißen Federn um sich schmeißen, „da saß eine Königin an einem Fenster, das einen Rahmen von schwarzem Ebenholz hatte, und nähte…‘“ Tenten schien auf irgendetwas zu warten. „Sakura, dein Auftritt!“, zischte sie schließlich vernehmlich.

„Ja, ich weiß“, zischte Sakura zurück, die sogleich auf die Bühne gewackelt kam. Sie hatte offenbar mit den hochhackigen Schuhen und dem weiten Kleid zu kämpfen. Sie fiel mehr zum Fenster als dass sie dorthin ging, schaffte es aber immerhin sich Tentens Worten entsprechend hinzusetzen und zu nähen. Nach wenigen Stichen traf sie offensichtlich ihren Finger und heulte unwesentlich übertrieben vor Schmerz auf. Dann blickte sie zu Boden und sagte: „Oh, wie schön sehen die roten Bluttropfen doch auf dem weißen Schnee aus – und dazu der schöne Fensterrahmen! Ich wünschte, ich hätte ein Kind mit einer Haut, so weiß wie Schnee, mit Lippen, so rot wie Blut, und mit Haaren, so schwarz wie Ebenholz… Schneewittchen sollte es heißen…“

Sakura torkelte von der Bühne.

„Und tatsächlich bekam sie ein Kind, weiß wie Schnee, rot wie Blut und schwarz wie Ebenholz“, verriet Tenten. „‚Und wie das Kind geboren war, starb die Königin. Über ein Jahr nahm sich der König eine andere Gemahlin. Es war eine schöne Frau, aber sie war stolz und übermütig, und konnte nicht leiden, dass sie an Schönheit von jemand sollte übertroffen werden.‘ Und so befragte sie jeden Tag ihren Zauberspiegel…“

In einem langen schwarzen Kleid und Diadem im Haar schritt Ino auf die Bühne. Ungeduldig klopfte sie an eine Glasscheibe im Hintergrund der Bühne, hinter der schließlich Hana erschien.

„Was denn, Ihr schon wieder?“, brachte diese genervt hervor.

Ino räusperte sich: „Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Schönste im ganzen Land?“

„Nee, ne? Nicht schon wieder… Ich verfüge über so viele Funktionen – und Ihr wollt immer das Gleiche wissen… Wie wär’s zur Abwechslung mal mit der nächsten Benzinpreiserhöhung?“

Ino räusperte sich erneut: „Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Schönste im ganzen Land?“

Hana seufzte und leierte genervt herunter: „Frau Königin, Ihr seid die Schönste im ganzen La… Nee, Moment mal…“

Ino ballte die Fäuste.

„Also… Frau Königin, Ihr seid die Schönste hier, aber Schneewittchen ist tausendmal schöner als ihr“, erzählte Hana Ino strahlend.

„WAS?!“ Ino war außer sich. „Wie kannst du es wagen, zu behaupten, Sakura wäre schöner als ich!!“

„Psst, Ino, du meinst Schneewittchen“, zischte Tenten.

„Sieh dir doch nur ihre breite Stirn an – wo soll die denn bitte schöner sein als ich?“, keifte Ino weiter. Immerhin war die Stimmung authentisch.

„Da müssen Sie sich schon beim Zauberspiegel-Hersteller beschweren… Ich kann nichts für die Informationen, die ich bekomme“, verteidigte Hana sich, wobei sie sehr froh darüber war, hinter einer Glasscheibe zu stehen, die sie wenigstens etwas abschirmte.

„AAAAAARGH! Ich halt das jetzt nicht mehr aus! Jahrelang muss ich mir diesen Unsinn nun schon anhören! GENUG IST GENUG!“ Das Publikum war gefesselt von Inos authentischem Wutausbruch und wartete gebannt auf die Fortsetzung der Handlung. Gaara lehnte sich zu der neben ihm sitzenden Temari: „…Sind alle Märchenköniginnen so… laut und nervig?“

„Äh… na ja… die bösen Königinnen schon… und nun pssst, sonst verpasst du alles.“

„Getrieben von Wut und Hass auf das schöne Schneewittchen ließ die böse Königin den Jäger zu sich rufen, damit er ihr Schneewittchen auf immer vom Halse schaffte und sie so diesen lästigen Dorn im Auge loswürde…“, las Tenten weiter aus ihrem großen Buch. Naruto betrat die Bühne in grüner Jägerkleidung, mit motivierten Schritten und einem glücklichen Grinsen im Gesicht: „Eure Hoheitlichkeit! Was kann ich für dich tun?“

Tenten und Ino rümpften beide die Nase angesichts der Tatsache, dass Naruto es schon wieder geschafft hatte, diesen einfachen Satz zu vermasseln, doch beließen sie es dabei.

„Jäger! Da bist du ja endlich! Ich habe einen sehr wichtigen Auftrag für dich. Wirst du ihn für deine Königin ausführen?“

„Na ja… wenn’s mir… Äh, ich meine, ich werde alles in meiner Macht stehende tun, Eure Hoheitlichkeit!“

Ino grinste zufrieden: „Sehr schön. Höre also!“

„Ja, mach ich!“ Naruto erntete für diesen Zwischenruf einen bösen Blick von Tenten.

„Höre. Ich möchte, dass du meine Stieftochter in den Wald begleitest…“

„Das kann ich!“, rief Naruto eifrig nickend wieder unpassenderweise dazwischen. „Schließlich bin ich Jäger!“

„Ja, ich weiß!“, fauchte Ino. „Und nun hör weiter zu! Du wirst sie also in den Wald bringen und dann… wirst du sie töten!“

Naruto setzte einen gekünstelt entsetzten Blick auf und wich einige Schritte nach hinten, sodass er sich beinahe im Vorhang verfing: „Das kann ich nicht tun – echt jetzt!“

Ino schnaubte: „Dann lasse ich dich eben umbringen! Ist dir das lieber?!“

„Das ist aber ganz schön … böse“, kommentierte Naruto.

„Deswegen ist sie ja auch die böse Stiefmutter und Königin – denk lieber an deinen Text“, raunte Tenten ihm zu.

„Äh… Also… Na gut, ich mach’s.“

„Vortrefflich… Und bring mir ihr Herz als Beweis für ihren Tod, Jäger!“, verlangte Ino.

„Auch das… Äh, ich meine – selbstverständlich, meine hoheitliche Königin“, versprach Naruto.

Gaara blinzelte. „Ist es normal, dass der Jäger so komisch redet…“

„Tenten wird sich da sicherlich etwas bei gedacht haben“, behauptete Kankuro.

Währenddessen wurde der Vorhang geschlossen und ein Lied eingespielt, das die Umbaugeräusche (neben Scharr- und Schleifgeräuschen hauptsächlich Sätze wie „Wo ist der Pappmaché-Stein?“ oder „Das war mein Fuß, Breitstirn!“) keineswegs übertönte. Als sich der Vorhang wieder öffnete, sah das Publikum einen recht stümperhaften Wald, bestehend aus vier schiefen Holzbäumen und bereits erwähntem Pappmaché-Stein.

Naruto betrat die Bühne, gefolgt von Sakura, die nun ein anderes, schneeweißes Kleid und vor allem Schuhe ohne hohe Absätze trug, also normal gehen konnte, wenn auch nicht allzu damenhaft.

„Wo gehen wir hin, Jäger…?“, fragte Sakura.

„Hierher“, meinte Naruto.

„Und was machen wir hier…?“

„Ich leg dich um und bring deiner Stiefmutter dein Herz.“

Leicht übertrieben torkelte Sakura erschrocken einige Schritte zurück und ließ sich auf einen Stein sinken, wo sie künstlich schluchzte.

„Oh, musst doch nicht weinen, echt jetzt!“, meinte Naruto betroffen.

„Ich soll sterben, da ist es mein gutes Recht, zu weinen“, keifte Sakura.

Gaara wandte sich verwirrt an Temari: „Sind Prinzessinnen in Märchen immer so… zickig?“

„Äh… Sie hat doch noch gar nicht viel gesagt. Warte erst einmal ab...“, erwiderte diese.

Derweil versuchte Naruto recht unbeholfen, Schneewittchen zu beruhigen, woraufhin ein lautes „FASS mich nicht an!“ ertönte.

„Ähhh… Also… Oh, ein Reh!“, sagte Naruto schließlich, woraufhin Shino mit einem Stofftuch, auf das recht dilettantisch ein Reh gemalt worden war, die Bühne betrat. Naruto erschoss das Stoffreh und entnahm das Herz.

„So, Prinzessin – ich bringe deiner Stiefmutter dieses Herz und du haust besser schnell ab, bevor wer was merkt“, beschloss Naruto und verschwand von der Bühne.

„Habt Dank, guter Jäger!“, rief Sakura ihm nach, die sich darauf besonnen hatte, dass es einen vorgegebenen Text gab.

Der Vorhang schloss sich noch einmal und nach einigem „Nein, das soll doch hierhin!“ und „Wo ist meine Mütze? Argh, DU hast meine Mütze!“ öffnete er sich wieder. Zwischen den Bäumen standen nun ein Tisch und sieben Betten. Sakura alias Schneewittchen betrat die Bühne.

„Oh Mann, hab ich einen Kohldampf“, teilte sie dem Publikum mit. „Gut, dass hier genug da ist… Ich kann die Bewohner dieser Hütte ja für das Essen bezahlen, wenn sie irgendwann hier auftauchen sollten…“ Einige Sekunden lang tat sie so als esse sie etwas, dann stand sie auf. „Jetzt bin ich aber müde!“, verkündete sie energiegeladen, warf sich in eines der Betten, drehte sich auf die Seite und begann, sehr undamenhaft zu schnarchen. Tenten erhob sich aus ihrem Sessel und trat vor die Menge, hinter ihr schloss sich der Vorhang.

„Das war der erste Teil unseres Märchens. Nach einer Pause von etwa 15 Minuten geht es weiter, also entfernt euch nicht zu weit!“ Sie verbeugte sich kurz und verschwand ebenfalls hinter dem Vorhang.
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2009-02-06T18:12:29+00:00 06.02.2009 19:12
Gott ist das lolig XDD
Das einzige das stört ist das ihr es immer wiederschafft aus Tsunade einen männlichen Hokagen zu machen -.-
Von:  jassi23jj
2009-02-02T14:08:50+00:00 02.02.2009 15:08
Tolles Kapitel! Ich bin schon auf den nächsten Teil gespannt.. schreib schnell weiter!! xD

Von:  Yuffin
2009-01-30T18:32:34+00:00 30.01.2009 19:32
Hi
Also, ich find die Idee voll klasse
Und überhaupt hast du einen genialen schreibstil!
Mach weiter so!

liebe grüße fane-wolf55

Von:  Nex_Caedes
2009-01-30T18:22:48+00:00 30.01.2009 19:22
Super Kapitel :)

MFG
Nex Caedes


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