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Schuld & Sühne

von

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Kapitel 5

Kato schauderte. Das war wirklich die wahrscheinlich aussichtsloseste Situation seines Lebens.

Nein, Korrektur: Er war ja schon tot. Also die wahrscheinlich aussichtsloseste Situation seiner gesamten Existenz!
 

Luzifer hatte ihn, nach ihrer kleinen Eskapade auf dem Bett, im wahrsten Sinne des Wortes an die Leine genommen.

Kato war so auch endlich die Bedeutung der Schnalle vorne an seinem Halsband klar geworden. Sie diente nämlich dazu, dort die Leine befestigen zu können, an welcher der Teufel ihn danach quer durch die Palastgänge gezerrt zerrte.

Kato hatte natürlich geschrieen und getobt, doch es hatte alles nichts genützt. Der Teufel hatte ihn einfach geflissentlich ignoriert oder etwas fester an der Leine gezogen, wenn Kato sich wieder mal geweigert hatte, weiter zu gehen.

Irgendwann hatten sie dann doch endlich einen Raum erreicht, den Luzifer kurz als 'sein Arbeitszimmer' deklariert hatte.
 

"So, und nun Sklave...." der Dunkelhaarige riss Kato an dem Halsband zu sich heran, so dass er ihm direkt in die Augen sehen musste. "...werde ich dich mit deinen Aufgaben vertraut machen."

Er zog Kato mit sich zu einem riesigen schwarzen Schreibtisch, auf dem sich Unmengen von Papieren stapelten[1]. Irgendwo unter dem Durcheinander lugte noch ein Totenschädel hervor und schaute das neue Haustier seines Herrn aus leeren Augenhöhlen an[2]. Kato hätte schwören können, dass das Teil ihn beobachtete. Nicht, dass ihm nicht schon genug unwohl zumute gewesen wäre. Nein, jetzt musste er sich auch noch von voyeuristisch veranlagten Schädeln begaffen lassen...
 

"Auf die Knie mit dir!" Luzifer hatte es sich auf einem breiten Ledersessel hinter dem Tisch gemütlich gemacht und bedachte den Blonden mit einem Blick der keinen Widerspruch duldete.

Doch Kato, sich der optischen Warnung wohl nicht bewusst, gab nur ein empörtes "Was?!" von sich.
 

Der Teufel ließ sein Opfer nicht aus dem Augen, legte aber ganz nonchalant ein Objekt vor sich auf den Tisch, das Kato nicht ganz klassifizieren konnte. Er wusste, er hatte dieses längliche schwarze Etwas schon mal irgendwo gesehen...
 

Ach ja, genau! Jetzt fiel es ihm wieder ein. Es war im Fernsehen gewesen. Das war eines der Dinger, die die Reiter bei den Dressurshows immer benutzten, um ihre Pferde anzutreiben...

Was zum Teufel konnte der Teufel mit so einem Teil wollen?

Doch das Haustier kam nicht dazu, sich noch weitere Gedanken über die Intentionen seines Herrn zu machen, denn diese wurden ihm innerhalb von Sekundenbruchteilen demonstriert...

Luzifer hatte mit einer Geschwindigkeit, die für Katos Augen nicht erfassbar gewesen war, ausgeholt und ihm mit der Reitgerte[3] einen Schlag quer über die Brust verpasst.

Der Blonde taumelte nach hinten. Ein unsagbarer Schmerz hatte sich in seiner Brustregion ausbreitet und ließ ihn zu Boden gehen.

Keuchend legte er die Hand auf die betroffene Stelle und musste feststellen, dass sie blutete.

"Regel Nummer eins, Sklave: Meinen Befehlen wird Folge geleistet und das unverzüglich und ohne den geringsten Widerspruch! Verstanden?"
 

Kato nahm die Worte des Teufels nur durch einen Schleier wahr, er war einfach noch zu benommen von dem Schlag.

Luzifer hatte sich aus seinem Sessel erhoben und schlich nun langsam, wie eine Raubkatze auf den am Boden liegenden Kato zu.

"Verstanden, Sklave?" donnerte er neben der zusammengekrümmten Gestalt.

"Ja, verstanden..." murmelte dieser.
 

"Regel Nummer zwei: Du wirst mich von nun an immer mit 'Meister Luzifer-sama' anreden! ...Verstanden?"

Kato lag auf dem Rücken und hatte seinen Kopf vom Teufel weggedreht. Noch leiser aus zuvor erwiderte er: "Ja, verstanden"

Doch diese Antwort schien dem Höllenfürsten nicht zu gefallen, denn erneute schnellte die Reitgerte in unmenschlichem Tempo auf den wehrlosen Kato hernieder. Dieses Mal sollte das Ziel jedoch nicht seine flache Brust sein, sondern seine entblößten Oberschenkel.
 

"Wuääähhhh... Bist du verrückt?!? Ich hab doch gesagt, dass ich's verstanden hab!" wimmerte das blonde Häufchen Elend, dessen Stimme nun schon einen etwas belegten Klang bekommen hatte.

"Wie heißt das?

Für einen Moment herrschte Stille, dann ganz langsam kam die Antwort.

"Verstanden, ....Meister Luzifer-sama..."

"Braver Junge..." anerkennend strich der Teufel über die malträtierten Oberschenkel seines Opfers, wo sich bereits rote Striemen abbildeten. Unter ihm zuckte die verängstigte Gestalt zusammen und versuchte sich der Berührung zu entziehen, indem sie ihrem Peiniger den Rücken zuwandte.
 

"Regel Nummer drei...." lasziv fuhr der Dunkelhaarige der schlangenförmigen Linie nach, die von Katos Wirbelsäule gebildet wurde und sich ihm so wunderbar darbot.

"...versuch niemals dich mir zu entziehen..."

Kato wurde schlagartig bewusst, was für einen gravierenden Fehler er gerade begangen hatte, indem er seinem Feind derart ungeschütztes Terrain so leicht zugänglich gemacht hatte. Doch in der Hölle begeht man keinen Fehler zweimal, diese Erfahrung sollte auch er machen.

Die Reitgerte sauste auf den baren Rücken des Blonden hernieder, ließ diesem erneut aufschreien und sich wimmernd zusammenkrümmen.
 

Luzifer beugt sich über die verzweifelte Kreatur. Er ergriff das Halsband und zwang Kato ihn anzusehen. "Das sind drei einfache Regeln, die du befolgen wirst, ansonsten..." demonstrativ wedelte er mit dem schwarzen Stock "...wirst du noch öfters Bekanntschaft hiermit machen!"

Der Herr der Hölle erhob sich wieder und ließ von seinem Spielzeug ab, das wie einen nasser Sack auf den Boden zurückplumpste, wo es liegen blieb.

Luzifer beachtete es gar nicht, sondern begab sich zurück hinter seinen Schreibtisch und widmete sich dem Papierstapel vor sich.
 

So verging die Zeit. Kato lag auf dem kalten Fußboden und badete förmlich in seinem Leid. Er suchte verzweifelt nach einer Position, die möglichst schmerzfrei war. Doch weder sein geschundener Rücken noch seine verletzte Brust ließen zu, dass er sich auf dem einen oder der anderen niederließ. So blieb nur eine unbequeme Seitenlage übrig, die auch nicht gerade als komfortabel zu bezeichnen war. Hin und wieder ließ er ein herzerweichendes Keuchen oder Röcheln vernehmen, was von seinem Herrn allerdings lediglich mit konsequentem Nichtbeachten quittiert wurde...
 

TBC
 

[1] Ja, nicht mal der Fürst der Hölle bleibt vor Papierkram verschont *g*

[2] Kennt ihr das letzte Einhorn? Dort gibt es diese Szene in der das Skelett auf der Uhr sitzt und sich mit dem Zauberer über Wein streitet... Hat mich irgendwie daran erinnert

[3] So heißt das Teil *eg*



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2009-01-25T13:54:42+00:00 25.01.2009 14:54
Ach ich finde dich klasseXD

"er war ja schon tot!" das ist einfach der Burner, ich liebe diesen Spruch! Aber wer gedacht hat, dass es mit dem Tod schon vorbei ist, der irrt, denn Luzis Betthäschen zu sein kann noch weiter aus schlimmer seinXD


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