Zum Inhalt der Seite

Lost Angel - Die Flügel wachsen wieder

Fortsetzung von 'Lost Angel'
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Zweiter Angriff

Lost Angel – Die Flügel wachsen wieder
 

Kapitel 14 – Zweiter Angriff
 

Jesko's PoV
 

„Wieso soll ich nicht gehen?“, grummelte ich und verschränkte trotzig die Arme, nachdem mich Jemil getadelt hatte, ich sollte nicht alleine jetzt aus dem Haus gehen. Ich wollte doch nur schnell noch ein paar Lebensmittel besorgen, da uns die mit der Zeit mal wieder ausgingen. Hoffentlich würde zumindest das Geld nicht zu bald zu schnell schwinden.
 

„Weil diese Werwölfe wieder aufkreuzen könnten!“, fuhr er mich nur an und versuchte halbwegs leise zu sein. Felix und Devin sollten von unserem Zank nichts mitbekommen. Gerade Letzterer von beide nicht, da der noch auf dumme Gedanken kommen könnte und Jemil vielleicht sogar mitnehmen wollte. Ich wusste, dass er nicht wirklich glaubte, dass wir ein perfektes Paar waren. Aber Streit gab es immer.
 

„Die greifen aber nur Vampire wie dich, mein Schatz, an“, erwiderte ich so ruhig wie möglich. Leider gelang mir das wohl auch nicht mehr lange. Ich war doch kein kleines Kind, das nicht auf sich selbst aufpassen konnte. Ich war ein Werwolf und dazu auch noch ein stark genug. Der gestern hatte mich doch nur überrumpelt und immerhin waren sie zu zweit.
 

„Und was, wenn sie dich wieder für einen Vampir halten und diese Wölfin nicht dabei ist, die sie zurückhält? Dann bringen sie dich um!“

Ich wusste, dass er Angst um mich hatte. Darüber war ich mir wirklich im Klaren, aber wir konnten uns hier drinnen nicht ewig verstecken, nur weil wir wussten, dass Werwölfe in den umliegenden Wäldern waren. Scheinbar wagten die sich aber doch auch nicht in die Stadt hinein, sonst hätten wir – oder zumindest ich – sie doch schon längst bemerkt.
 

„Bleib locker! Ich bin doch gleich wieder da... Und wenn ich nicht schnell genug zurückkommen, kannst du ja immer noch hinterher kommen...“, grummelte ich. Klar, es wurde jetzt schon wieder dunkel und eigentlich hätte ich auch warten können, bis die Sonne ganz untergegangen war, da ich dann den anderen Vampir gleich mitnehmen hätte können und ihn zurück zu Talinda bringen könnte. Aber für heute musste ich raus aus dieser stickigen Bude, Jemil ließ mich ja den ganzen Tag über schon nicht weg. Devin würde ich später zu der Vamirin bringen.
 

„Beeil dich aber...“, gab da Jemil endlich nach und ich atmete erleichtert auf.

„Ich bin auch vorsichtig“, meinte ich und drückte ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen. Eigentlich machte er sich ja nur Sorgen, dass mir etwas passieren könnte. Das war doch verständlich.
 

Ich streckte mich vor dem Haus herzhaft. Über mehrere Stockwerke verteilt wohnten in dem Gebäude mit uns noch drei andere Familien, im Grunde waren wir so gut wie sicher. Wer würde es schon darauf ankommen lassen, dass er Zeugen haben könnte? Und hier war das immer möglich. Man konnte immer von irgendjemand gesehen werden, selbst nachts.
 

Langsam schlenderte ich durch die Straßen. Ich war mir sicher, dass der Markt, der über die nächsten Tage sein sollte, noch nicht unbedingt für heute abgebaut sein müsste und das auch noch ein paar Händler da sein sollten. Ich würde also normalerweise noch etwas bekommen. Zwar könnte ich auch in einen der Supermärkte gehen, aber da war es irgendwie nicht so schön.
 

„Hey, Jesko!“, wurde ich da auf einmal gerufen. Die Stimme kannte ich, sogar ziemlich gut. Es war die Tochter von einem der Händler, ich kannte zwar ihren Namen nicht, aber sie meinen. Wahrscheinlich hatte sie mir und Jemil mal zugehört, als wir uns unterhalten hatten. Na ja, eigentlich redete ich mit ihr jedes Mal, wenn ich hier war. Sie war nett.
 

„Suchst du noch irgendwas?“, fragte sie, als ich zu dem Stand ihres Vaters hinüber kam, und fuhr sich dabei locker durch das dunkle Haar.
 

„Na ja, ein wenig was zum Essen brauchen wir noch für die nächsten Tage.“

Mein Blick schweifte über den Stand, während ich mich leicht nervös hinter dem Ohr kratzte. Nein. Das lag sicher nicht an dem netten Mädchen, dessen Namen ich doch wirklich immer noch nicht wusste, dabei kannten wir uns jetzt schon einige Wochen. Es musste es irgendwas anderes sein.
 

„Soll ich mal das einpacken, was du immer nimmst?“, fragte sie da auf einmal und sofort nickte ich. Am liebsten wäre ich schon längst wieder zu Hause und dabei wollte ich doch eigentlich unbedingt raus.
 

„Wie geht’s dir und Jemil...?“, wollte sie da auch schon wissen, als sie mir eine volle Tüte hinhielt und ich ihr auch gleich das Geld dafür hab, als ich sie entgegen nahm. Und jetzt ab nach Hause, bevor noch mein kleiner Vampir hier aufkreuzen würde, weil er sich Sorgen macht. Ich war ja auch schon fast eine halbe Stunde weg.
 

„Ganz gut...“, erwiderte ich schließlich knapp und ließ meinen Blick noch einmal über den Stand schweifen.

„Brauchst du sonst noch was?“, fragte mich das Mädchen noch. Zuerst blickte ich sie etwas verwundert an, doch dann meinte ich einfach: „Deinen Namen vielleicht endlich...“

Etwas schüchtern lächelte sie, bevor sie antwortete: „Toki.“

Mir entlockte es ein Grinsen.

„Na endlich“, murmelte ich und fügte noch hinzu: „Ich hab jetzt aber wohl mal wieder alles.“
 

Nur einige Minuten später, war ich wieder auf den Rückweg. Immer wieder blickte ich mich um, da ich meinte etwas zu hören, aber dann war dort nichts. Jetzt war es aber auch schon dunkel geworden, es war nicht nur die Zeit für uns Wesen der Nacht, auch billige Diebe würden sich jetzt hier draußen herumtreiben und noch die, die spät unterwegs waren, überfallen.
 

Fast herzzerreißend seufzte ich. Was machte ich mir überhaupt Sorgen? Solange mich kein Werwolf angreifen würde, könnte ich mich wehren, immerhin würde ich doch immer noch gegen einen Werwolf ankommen. So ein Schwächling war ich immerhin auch nicht.
 

Wegen eines Jaulens hielt ich abrupt inne und wandte mich dann um. Waren das jetzt wieder die wilden Werwölfe oder nur gewöhnliche Wölfe? Ich spitzte die Ohren und lauschte in die Nacht hinein, da vernahm ich auf einmal einen Aufschrei.
 

Zuerst blieb ich stocksteif stehen, bevor ich die Tüte einfach fallen ließ und los lief. Wieder zurück. Ich achtete nicht mehr darauf, dass die Sachen, die ich gekauft hatte, sich auf dem Boden verteilten. Es war mir egal, denn der Schrei, den ich gehört hatte, klang, als ob er von Toki gekommen wäre.
 

Als ich wieder zurück auf dem Markt war, glich der Stand von Tokis Vater eher so, als ob eine Bombe daneben eingeschlagen hätte. Nur erhob sich da unter den Trümmern schon etwas und Toki kam auf einmal auf mich zugelaufen.
 

„Ein riesiger Wolf“, wimmerte sie und auch war es wohl, was sich da unter dem befreien wollte, was noch von dem Stand übrig war. Ich zog die Augen zu Schlitzen zusammen und fixierte das Tier, das sich vor mir aufbaute. Wirklich ein Wolf, aber kein normaler. Ein Werwolf.
 

„Und dabei dachte ich, die würden sich hier gar nicht hertrauen.“

Kaum dass ich das ausgesprochen hatte, verwandelte sich der Wolf zurück. Es war einer von denen, die Devin gestern angegriffen hatten.
 

„Hui... Der kleine Wolf von gestern... Gut, dass Jessie heute nicht da ist, denn dann kann ich dich endlich in der Luft zerreißen!“, knurrte er wütend. Mehr als schlucken konnte ich nicht tun. Sollte ich mich jetzt wirklich mit ihm anlegen? Jemil würde sich doch nur aufregen.
 

„Hey, können wir das nicht auch anders klären?“, fragte ich und versuchte dabei so ruhig wie möglich zu klingen. Gerade das fiel mir schwer. Verdammt, ich hatte doch wirklich Angst. Ich würde gegen diesen Wolf nicht ankommen, wenn wir erst einmal angefangen hätten zu kämpfen. Wahrscheinlich könnte man meine Eingeweide vom Boden aufkratzen.
 

„Willst du dich etwa drücken, Schosshündchen?“

Wieder schluckte ich. Nein, ich wollte mich nicht drücken, aber ich war mir auch über meine Grenzen bewusst und konnte ja schon fast riechen, dass ich verlieren würde. Doch weiter konnte ich gar nicht darüber nachdenken, da sich der andere auf mich stürzte. Nur noch Toki konnte ich wegstoßen. Ihr sollte nichts passieren.
 

Der wilde Wolf schnappte nach mir, als ich ihn etwas von mir weggedrückt hatte, da er sich wieder verwandelt hatte.

Wütend knurrte er, als ich ihm einen stärkeren Stoß von mir weggegeben hatte und von ihm weg kroch. Mein Blick schweifte kurz zu Toki, die mich verängstigt ansah. Sollte ich mir vor ihr verwandeln? Dann müssten wir auf alle Fälle von hier weg! Und alles nur wegen uns.
 

„Hör schon auf! Ich will nicht gegen dich kämpfen!“, brüllte ich, als der Wolf schon wieder in Angriffposition ging. Doch er hörte nicht auf mich und sprang. Seine Zähne gruben sich in meinen rechten Arm und ich schrie auf. Wieso war nur niemand mehr da, der mir helfen hätte können?
 

Da erfüllte auf einmal ein Jaulen die Stille und abrupt ließ der Werwolf von mir ab. Verwirrt blickte er sich um. War das ein Mitglied seines Rudels, das ihn rief?
 

So schnell konnte ich gar nicht schauen, wie er sich wieder in seine menschliche Gestalt zurück verwandelt hatte.

„Du hast wirklich mehr Glück als Verstand, Schossköter!“, fauchte er und lief weg. Ich wollte schon zuerst hinterher, doch dann entschied ich mich, bei Toki zu bleiben, die völlig verängstigt auf dem Boden saß.
 

„Jesko...“, flüsterte sie, als ich mich vor sie hinhockte.

„Geht es dir gut?“, fragte ich und sie nickte langsam, doch da fiel ihr Blick schon auf meinen Arm. Die Wunde begann schon längst zu heilen, aber so schlimm war es auch nicht. Dabei hätte er doch mit Leichtigkeit die Kraft gehabt, mir den Arm zu brechen.
 

„Wie... Wieso hat der dich angegriffen...? Ich meine, dieses Tier oder was das war.“

Ich zuckte nur mit den Schultern als Antwort. So recht war ich mir ja wirklich nicht sicher, was dieser Werwolf eigentlich gegen mich hatte. Vielleicht hätte ich Devin gestern nicht helfen sollen. Hatte ich damit womöglich für ihn meine Art verraten? Wenn der wüsste.
 

„Soll ich... soll ich deinen Arm versorgen?“

Ich schüttelte sofort den Kopf.

„Ist schon in Ordnung... Sieht ohnehin schlimmer aus, als es ist.“

Mühsam versuchte ich zu lächeln, doch es war mir gar nicht möglich. Verdammt.
 

„Du musst nach Hause“, meinte ich schließlich und erhob mich wieder. Nur schüttelte da Toki schon den Kopf.

„Sag mir, was der von dir wollte!“, fuhr sie mich an, als sie vor mir stand. Auf einmal war wohl die ganze Angst aus ihren Gliedern gewichen und sie blickte mich fest an.
 

„Ist zu kompliziert...“, murmelte ich, „geh lieber heim.“

Toki ließ sich davon aber nicht abwimmeln und packte mich an meinem verletzten Arm. Vor Schmerz jaulte ich auf. Musste sie das jetzt tun?
 

„Nicht jeder wird so von einem solchen Monster angegriffen und wie ich das verstanden habe, hattet ihr euch auch gekannt... So kompliziert kann das ja nicht sein!“
 

Abrupt riss ich mich los.

„Ist es aber“, murmelte ich und verschwand in einer Gasse. Sie würde mir schon nicht hinterher laufen, zumindest konnte ich das hoffen.
 

Nach einer Weile suchen hatte ich meine Einkaufstüte wieder gefunden und auch die Sachen waren bald eingesammelt. So schlimm sah das meiste nicht einmal aus, womöglich würde es Jemil nicht einmal merken, dass es auf dem Boden gelegen war.
 

Aber mein Arm würde ihm auffallen und wenn ich wartete, bis er ganz verheilt war, würde er erst recht misstrauisch werden, da ich dann zu lange weg gewesen wäre. Das Beste würde es sein, wenn ich es ihm einfach erzählte. Dann hätte er es aber wieder geschafft, dass er recht gehabt hatte. Immerhin meinte er ja schon, dass ich von einem dieser Wölfe angegriffen werden würde.
 

Wütend schnaubte ich. Wenn ich jetzt schon so schwächlich wäre, wie sollte ich dann Jemil vor diesem Vampir beschützen, der sich an ihm rächen wollte oder vor sonst jemanden. Wenn ich ganz viel Pech hatte, könnten mich doch sicherlich auch Menschen überwältigen, dabei meinte ich immer, dass es nicht so wäre.
 

Ich tapste langsam zurück nach Hause, immer wieder testete ich, ob ich auch ja noch meine Hand und meinen Arm bewegen könnte, eine bleibende Verletzung konnte ich mir nicht leisten.
 

„Jesko!“

Abrupt riss ich den Kopf hoch, da schlang aber der Vampir schon die Arme um mich und drückte mich an sich. Wieso hatte ich ihn denn nicht bemerkt? Sonst hörte ich doch auch immer alles. War ich vielleicht so sehr in Gedanken versunken gewesen?
 

„Was ist passiert?“

Verwirrt blickte der Vampir von meinem Arm zu mir auf, doch ich senkte nur den Blick und murmelte schließlich: „Einer von den Werwölfen hat mich angegriffen...“

Vorsichtig sah ich nun wieder zu ihm und erkannte den besorgten Ausdruck in seinem Gesicht.
 

„Ich hab es dir doch gesagt! Wieso hast du denn nicht auf mich gehört?“, fragte er auf einmal und wirkte dabei regelrecht panisch. Was war denn los mit ihm?
 

„Mir geht es ja gut...“, murmelte ich und tapste an ihm vorbei. Jetzt hätte ich es nicht mehr weit bis nach Hause und Jemil war doch auch schon bei mir. Da umarmte der mich aber auf einmal wieder von hinten.
 

„Ich mach mir doch nur Sorgen“, flüsterte er.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (4)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Ilona_Delagun
2009-10-28T12:19:10+00:00 28.10.2009 13:19
Schönes Pittel. Aber immer wieder zu kurz *heul* Die anderen Wölfe sind ja auch von der ganz feinen Sorte. Schade das Jesko sich nicht andeln konnte, hätte bestimmt einen tollen Kampf gegeben.
Und das Mädchen ob sie wohl noch hinter Jeskos Geheimnis kommt, sie scheind ja auf ihn zu stehen. *grins*
Auf alle fälle freu ich mich auf mehr.
Viel spaß beim Schreiben.
Hochachtungsvoll
Ilona
Von:  claw3
2009-10-27T16:42:35+00:00 27.10.2009 17:42
hey
sry das ích mich erst jetzt melde,
hab aber in letzter Zeit probleme auf
animexx zu kommen *heul*
fand das kapitel voll klassse
jesko ist süss *hehe* ;-)
freu mich schon ´drauf wies weiter geht
mach weiter so
lg claw
PS: super stroy übrigens
Von:  Nik_Wonderland
2009-10-25T16:48:50+00:00 25.10.2009 17:48
ich find es mal wider einnafch nur niedlcih!!!^^
und ich bin ja ein totaler jesko fan!!!!
und cih freu cmih total aufs nächste kappi!!!!!^^

LG Monster
Von:  Flippi
2009-10-25T12:25:11+00:00 25.10.2009 13:25
Das kapi war auch einfach wieder sooooo genial!^.^
Also mir hat es wieder mal super gefallen!!!
Jesko geht nun aber auch schön wieder auf ganze!^.^
Aber ich bin mal gespannt wie es nun wohl so weiter geht?
Aber es wird wieder mal einfach spannent!
Da freue ich mich schon soooo sehr auf mehr!^.^
Lg

Flippi


Zurück