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Kleine verspätete Weihnachts-FF

von

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Eigentlich war es wie jedes Jahr. Es ähnelte dem letzten Jahr sogar sehr - zu sehr könnte man fast sagen. Weihnachten war vorüber, es lag natürlich kein Schnee, die selbstgebackenen Plätzchen von Tea hatte ich schon längst aufgegessen und im Radio liefen keine kitschigen Weihnachtslieder mehr. Inzwischen sprach man überall vom Jahreswechsel und Sylvesterfeiern.

Eigentlich war alles wie immer. Vielleicht mit dem Unterschied, dass ich dieses Jahr nicht mit Tristan Sylvester durch feiern konnte, da er irgendwelche Verwandten besuchen war.

Mit den Händen in den Hosentaschen vergraben schleddere ich also jetzt quer durch Domino City und weiß nichts mit meiner Zeit anzufangen. Eine Truppe von Kleinkindern laufen sich laut streitend an mir vorbei.

Und ich seufze.

Ich hatte keine Lust nach Hause zu laufen. Und zurück zu Yugi wollte ich auch nicht. Tea war einkaufen und Bakura hatte nie Zeit. Und Duke - Duke war einfach anders beschäftigt.

Und mir war langweilig...

Ich sprang den Bordstein runter und kickte eine Coladose über die Straße.

Weihnachten ist ein tolles Fest - doch wirklich. Ich meine, ich bekomme keine Geschenke, also die von Tea und Yugi und Tristan, aber eben nicht so, naja, so wie andere Geschenke bekommen. Und es gibt auch kein Truthahn oder Gans überbacken. Und der Weihnachtsbaum, den ich gekauft habe, ist auch nicht der Brenner. Also brennen tut er, aber... ihr wisst schon.

Im Grunde ist Weihnachten bei mir wie jeder andere Tag auch. Und das hasse ich.

Es ist doch das Fest der Liebe und der Freundschaft und des Kitsches. Und alle haben sich lieb.

In Gedanken bin ich noch immer bei Festessen und Tannenbäumen und ohne dass ich es gemerkt habe, bin ich an meinem Ziel angekommen. Ohne eigentlich zu wissen, was mein Ziel war. Aber meine Füße haben einfach irgendwann aufgehört herum zu laufen. Und als ich aufblicke bin ich eigentlich nicht sonderlich überrascht.

Ich hatte selber dran gedacht. Ich dachte mir, vielleicht ist heute der ideale Tag jemanden auf die Nerven zu gehen. Und es ist nunmal eine Tatsache, dass man ihm am besten nerven kann. Zwar springt er nie drauf an und erträgt mich schweigend, aber irgendwo ist es ganz nett mit ihm. Ich meine dann, wenn er nicht arbeitet oder nicht am PC hockt oder nicht irgendwelche Zettel unterschreibt oder zerreißt. Im Grunde ist "die Zeit dazwischen" sehr gering, aber ich mag sie. Ich mag es, wenn er alles andere mal vergisst und nur für mich da ist. Ich mag es, wenn er so ist, wie ihn eigentlich niemand kennt und wir nicht mehr Wheeler und Kaiba sind, sonder Seto und Joey. Wenn er mich ausnahmsweise mal ernst nimmt und nicht wie eine Witzfigur behandelt. Wenn er naja nett zu mir ist. Und ich auf seinem Bett rumhüpfen darf oder faul auf dem Boden liege und Fernseh. Und besonders dann, wenn ich so müde werde, dass mir die Augen zu fallen und er mich ins Bett trägt.

Manchmal glaube ich, ich bin krank. Geistesgestört, psychisch labil oder sowas.

Also stehe ich hier vor Kaibas Eingangstor und starre durch die Gitter zu dem erleuchteten Haus. Bestimmt arbeitet er. Und Mokuba liegt auf der Couch und spielt irgendwelche Computerspiele.

Ich verstecke mein dämliches Grinsen, das einfach nicht verschwinden will, unter meinem dichten Pony und drücke auf die Klingel. Und im Stillen denke ich: Frohe Weihnachten, Kaiba. Hier kommt dein Weihnachtsgeschenk…



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2009-01-04T17:11:17+00:00 04.01.2009 18:11
süß^^
schade das es schon zu ende ist...will ne längere fortsetzung^^

lg yoko_mia
Von: abgemeldet
2009-01-04T13:40:37+00:00 04.01.2009 14:40
ist ziemlich kurz aber echt klasse
mach weiter so
Von: abgemeldet
2009-01-04T13:38:54+00:00 04.01.2009 14:38
nein wie süß
tolle vorstellung wie seto den schlafende joey ins bett trägt
:)


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