Zum Inhalt der Seite

Nightmare

Märchengeschichten mal anders...
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Third Laughter: Snow White

Third Laughter: Snow White
 

~~~

Nachdem HoroHoro und Ren die angeblich böse Hexe gefunden und sie um Hilfe gebeten hatten, warteten die beiden nun darauf der Geschichte zu lauschen, die ihnen versprochen worden war...

~~~
 

"Lehnt euch zurück und genießt die Geschichte", murmelte die alte Hexe, während sie es sich selbst im Astgeflecht des Baumes gemütlich machte, in dem sie sich bis vor kurzem noch versteckt hatte. "Hauptsache sie fangen schnell an...", murrte Ren leise, setzte sich aber seines Erachtens nach gemütlich hin - hieß also im Klartext, dass er sich im Schneidersitz niederlies.

"Nur keine Eile... Wir haben alle Zeit der Welt...", erklärte die Hexe belustigt und nickte, als würde sie ihre eigene Zustimmung brauchen. HoroHoro sah abwechselnd von Ren zur Hexe und von der Hexe zu Ren. Er wusste es nicht genau, doch irgendetwas in ihm sagte ihm, dass die 'Geschichte' nicht ganz so werden würde, wie er sich das vorstellte. "So... Wo wir nun alle bequem sitzen, möchte ich beginnen", meinte die senil wirkende Zauberin und räusperte sich gekünstelt. "Jaaa!", rief der Ainu voller Vorfreude aus und grinste. Vorahnung hin oder her, er liebte Geschichten und da er davon ausging die Geschichte noch nicht zu kennen, liebte er sie umso mehr.

"Es war einmal vor sehr langer Zeit, in einem weit entfernten Land..."
 

Verwirrt sah HoroHoro sich um. Seine Augen waren nur für eine Millisekunde geschlossen gewesen - er hatte geblinzelt - doch plötzlich befand er sich nicht mehr in einem Wald bei der Hexe, sondern in einem Gemach, das ihn stark an das eines alten Schloßes erinnerte. "Ähm..." Wirklich alles hier deutete daraufhin, dass seine erste Eingebung richtig war, denn das Bett bestand eher aus einem Sack als aus einem richtigen Bett und statt Lampen, hingen in dem Raum nur Kerzen. Gegenüber des Bettes an der Wand fand HoroHoro einen Kamin und neben dem Kamin befand sich ein Kleiderschrank.

HoroHoro legte den Kopf schief, er fand es ein wenig kalt in dem Zimmer, weswegen er zum Schrank lief, um nachzusehen, ob er dort etwas wärmeres fand als seine eigene Kleidung.

Als er an sich hinab sah, bemerkte er jedoch, dass er nichts außer seiner Boxershorts anhatte. „Wuah!“, rief er aus und riss sofort den Schrank auf, um sich schnellstmöglich Klamotten herauszuholen.

Zu seiner Überraschung fand er dort drinnen nur eine Rüstung. „Was zum...?“, fragte er sich selbst, während er die silbernen Teile herausholte und sie sich genauer ansah. „Das ist ja...“

Minuten später hatte der Ainu es tatsächlich geschafft sich das altertümliche Etwas anzuziehen und begutachtete sich so gut er es konnte. „Yeah, baby...“

Ihm war immernoch nicht klar, wo er sich befand, geschweige denn wieso er dort war, doch die Rüstung gefiel ihm und es war besser als nichts über der nackten Haut zu tragen, weswegen er sich nicht weiter darum kümmerte. Just in dem Moment, als er aus dem Zimmer gehen wollte, um herauszufinden, wo er war, klopfte es an der Tür. "J..ja...?", fragte er verwirrt und sah auf den kleinen Jungen, der in der Tür stand. Komisch, doch der Junge erinnerte ihn irgendwie an Manta und das nicht nur aufgrund seiner Größe. "Sir Usui? Der Prinz erwartet sie!"

Prinz? Wie Prinz? HoroHoro kannte keinen Prinzen, wenn man mal davon absah, dass Ren sich manchmal wirklich wie einer aufführte - Moment!? Sollte das etwa heißen..? "Ich komme!", erklärte der Ainu und eilte auch schon an dem Jungen vorbei, bis ihm klar wurde, dass er nicht wusste, wohin ihn sein weg führen sollte und er dem Pagen doch wieder die Führung übergab. Die tadelnden Blicke des Kleinen ignorierte HoroHoro einfach und lief ihm still nach.

Als der Page an einer etwas größeren Türe klopfte, schien HoroHoros Herz fast auszusetzen, denn die Stimme, die er von Innen vernahm, war tatsächlich Rens. Voller Verwunderung und Erwartung betrat er den Saal, doch statt Ren sah er jemand anderen lässig auf dem Thron sitzen. "Horo?", hörte er allerdings eine ebenso verdutzte Stimme, wie es seine war, als er sich umdrehte und Ren in Ritterrüstung dastehen sah. "Ren?!"

"Meine Herren, Sie tun ja gerade so, als habtet ihr Euch seit Jahren nicht gesehen!", sprach der junge Mann auf dem Thron, der zweifelsohne etwas wie eine Krone trug und sich scheinbar gerne wichtig machte.

"Naja, die Umstände sind neu...", murmelte HoroHoro leicht von der Rolle und starrte den Prinzen an. "Stimmt... wir sind schließlich auf der Jagd nach meiner Braut!", lachte dieser und sprang von seinem Thron. Er hatte kurze blasslilane Haare, die im richtigen Schein der Kerzen ins weiß-graue gingen, sein Hemd wie seine Hose waren weiß. Außerdem trug er einen roten Mantel um die Schultern – genau wie man es von einem Adeligen erwartete.

Ren und HoroHoro sahen sich verwirrt an. Seit wann benahmen sich Prinzen denn so? Und was noch viel wichtiger war: Wo waren sie und warum zum Teufel trug nun auch Ren eine Ritterrüstung?

"Mein Herr!", rief der Page, als der Prinz aus der Tür stürmte und sein Schwert ungestüm durch die Luft sausen lies. "Ach du Schande...", murrte Ren und verdrehte genervt die Augen. "Kannst du laut sagen...", pflichtete HoroHoro dem Chinesen bei, während sein Blick an Ren auf und ab glitt und er versunken in Gedanken hinzufügte: "Aber die Rüstung steht dir..."

Für einen kurzen Moment sah man die Gesichtszüge des Lilahaarigen entgleiten, ehe er sich abwand und dem Prinzen nacheilte....
 

"Stopp, Stopp, Stopp! Du willst damit sagen, du bist Prinz Kain? Der dessen Land auch den Teil hinter den Bergen bei den Sieben Zwergen gehört? Du kannst tun und lassen, was du willst! Keiner schreibt dir etwas vor und du hast Ritter! Ren und mich zum Beispiel und wir helfen dir deine Braut zu finden, von der du gehört hast, dass ihr Haar so schwarz wie Ebenholz ist und deren Lippen so rot wie Blutorangen si-" "Lippen so rot wie Blut, du Hammel!" "Ja, doch, mein ich doch! Und ihre Haut soll so weiß wie Schnee sein, nicht wahr? Sie ist deine Traumfrau und Ren und ich - möge er auch noch so rumnörgeln! - werden dir dabei helfen, so gut wir können!!"

Ren seufzte, denn HoroHoro zählte dies schon zum x-ten Mal auf und jedes Mal hatte er von Neuem irgendeine Kleinigkeit falsch erzählt. Prinz Kain hörte allerdings jedes Mal wieder mit großer Freude zu und schmunzelte jedes Mal, wenn Ren seinen Kumpel verbesserte. "Wie lange ist es eigentlich noch, Kain-chan?", fragte HoroHoro irgendwann, denn ihm tat das Gesäß von ihrer Reiterei mehr als weh. Mittlerweile waren sie schon gefühlte drei Stunden unterwegs. "Nenn den Prinzen nicht Kain-chan, du Hans!", meckerte Ren energisch und schüttelte wütend den Kopf. "Ach, Sir Tao, lassen Sie den Jungen ruhig, Ihr gefallt mir, ihr dürft mich so nennen! ... Und um auf Eure Frage zu kommen, Sir Usui, es dürfte nicht mehr lange dauern, keine Sorge! Irgendwo da vorne ist der Wald, indem sie lebt!"

"Gut, dann haben wir das wenigstens bald hinter uns!", erfreute sich der Chinese und trabte sein Pferd so an, dass es noch einen Tick schneller ritt.

Nach einer Weile konnten sie tatsächlich den Wald sehen, den der Prinz ihnen angekündigt hatte und die drei jungen Männer gewannen sichtlich an Elan, als sie die Wegweiser zur Edelsteinmine sahen und sie genau wussten, dass sie nun die sieben Zwerge finden würden. "Bist du den Zwergen schonmal begegnet, Kain-chan?", hakte HoroHoro neugierig nach und blickte sich um. So gesehen war der Wald hier richtig schön, man konnte die Vögel zwitschern hören und ab und an liefen ein paar Eichhörnchen über den Trampelpfad, dem sie folgten. "Nein, aber hier irgendwo ist das Grab meines Bruders", erklärte der Prinz und sah sich grinsend um.

"Wieso? Ist er tot?" HoroHoro schrie auf, als Ren ihn auf diese Frage hin schlug. "Für was war das denn!?" "Depp! Liegst du denn lebendig in deinem Grab!?", fragte der Chinese schnaubend und sah daraufhin Kain an. "Hm... Naja..", fing er an und seufzte, "Das passiert nuneinmal, wenn man ein ganzes Land regieren will.."

Stirnrunzelnd sahen Ren und HoroHoro sich an, sie verstanden zwar nicht genau, was der Prinz damit meinte, doch wollten sie auch nicht weiter darauf eingehen, da sie aus eigenen Erfahrungen wussten, dass nicht jeder so gut auf das Thema 'Tod' anzusprechen war.
 

Nach nicht einmal einer vollen halben Stunde erreichte das Dreiergespann die Mine der Zwerge. Die Schilder hatten ihnen exzellent den Weg beschrieben und dank HoroHoros und Kains munterem Gequatsche waren sogar die Pferde noch gut drauf, als ihre Reiter abstiegen und sie am nächstbesten Baum festbanden. Nur Ren hatte mal wieder schlechte Laune.

„Gott im Himmel, Renchen! Krieg dich wieder ein, wir finden schon noch raus, wieso wir hier sind!“, versuchte der Ainu seinen Freund aufzulockern, doch es wollte nicht so ganz gelingen, auch nicht als Kain einwarf, dass sie immernoch auf seiner Brautschau waren. „Wie oft denn noch? Wir haben keine Zeit für eine Brautschau! Außerdem wissen wir doch längst, mit wem unser Pri-“, entfuhr es dem Chinesen wütend, doch HoroHoro hatte ihm gerade rechtzeitig den Mund zuhalten können, sodass er verhindert hatte, dass Ren zu viel ausplauderte. „Pssst!“

Prinz Kain sah die beiden einen Moment lang verdutzt an, ehe er gekränkt meinte: „Ja, natürlich habt Ihr keine Zeit für meine Brautschau... Ihr habt eure Braut schließlich schon gefunden, nicht wahr?“ Dieses Mal waren es Ren und HoroHoro, die verdutzt aussahen, ehe sie begriffen, wie der Prinz das gemeint hatte, woraufhin HoroHoro rot anlief und Ren wütend keifte: „Ich bin weder schwul noch in den Kerl da verknallt, kapiert?!“ „Klar, er spielt Euch ja auch das Mädchen, seid unbesorgt, ich kann ihn mir sehr gut in einem zartrosa Kleidchen vorstellen!“, erwiderte Kain ungerührt und schaute in die Tiefen des Stollens, vor dessen Eingang sie sich noch immer befanden. „Ach, würde ich das?“ „Ja, würdet Ihr, mein lieber Sir Usui, denn... Mal ganz ehrlich, ich steh auf Eure blauen Haare!“, antwortete der Prinz grinsend, während er mit seiner Hand die Kratzbewegung einer Katze nachmachte. „Uh.. ähm, danke sehr.. mein Prinz“, stammelte HoroHoro zusammen und fuhr sich nervös durch die eben angepriesenen Haare. Ren verdrehte nur genervt die Augen und äffte den Blauhaarigen nach: „Uh~! Dankeschön, mein Prinz! Leg mich doch bitte gleich hier flach, damit Ren sich übergeben muss!“

„Na, na, na, Sir Tao! Der Einzige, den ich je flach gelegt habe, ist Abel gewesen und das wird auch so bleiben! ..Ein Bild von einem Mann und so naiv...“, säuselte der Prinz und bemerkte gar nicht, dass Ren ihn entgeistert anstarrte. „Abel?“ „Ja, Abel... Er hat alles für mich getan... Nur sein Land... Er wollte es mir einfach nicht schenken“ „Also hast du es dir genommen“

Kain lachte, doch es hörte sich mehr nach einem Hilferuf als einem Lachen an. „Ja... Natürlich! Es stand mir zu! Es... Es stand mir doch zu! Ich habe ihn geliebt! Mehr als einen Bruder... Mehr als alles andere auf der Welt! Und trotzdem weigerte er sich mir seinen Körper zu schenken...“ „Hä? Wie jetzt? Körper oder Land?“, fragte HoroHoro verwirrt, da er die komplizierten Gedankengänge der anderen längst nicht mehr nachvollziehen konnte, „Hast du ihn vergewaltigt und dann umgebracht?“ „Andersherum... Ich habe ihn geküsst, doch er wehrte sich. Sein Land gehöre ihm! Als er sich nicht mehr wehrte, merkte ich, dass ich ihm den Hals gebrochen hatte... Doch endlich gehörte sein Land mir! Und ich eroberte es Stück für Stück... Erst mit der Zunge und dann mit meinem Florida!“, erläuterte Kain und sah in HoroHoros ratloses Gesicht. „Abels Land war also sein Körper, ja? Du hast deinen Bruder umgebracht, um ihn vögeln zu können?“, hinterfragte Ren seine Theorien, woraufhin Kain nickte. „Seiner ist nach einem älteren Land benannt, doch meinen habe ich den Zeiten entsprechend umgetauft! Florida passt doch gut, oder nicht?“ Noch ehe dem Ainu wirklich klar wurde, wer oder was 'Florida' war, wurde ihm speiübel und er hätte sich sicherlich ins nächstbeste Gebüsch übergeben, wäre nicht in genau diesem Moment einer der sieben Zwerge aus dem Stollen getreten.

„Was macht ihr hier für einen Radau?!“, erboste sich der Zwerg und fummelte sich unübersehbar an seinem Bart herum. „Wir sind auf Brautschau, werter Herr Zwerg!“, antwortete Prinz Kain ihm, ehe noch ein anderer etwas hatte sagen können.

„Brautschau? Etwa Schneewittchen?“, fragte der Zwerg daraufhin und nickte nachdenklich. Seine Mine erhellte sich, wenn dies auch noch lange nicht heißen mochte, dass er die Drei nun fröhlich anlächelte. „Schneewittchen? Ey, das ist die mit dem Haar so schwarz wie Elbenholz, oder?“, mischte HoroHoro sich ein, woraufhin Ren ihm einen auf den Deckel gab. „Ebenholz! Verdammt, ist das so schwer zu merken?!“, keifte er und schüttelte genervt den Kopf. Als Gott Hirn verteilt hatte, musste der Ainu einen Spaziergang gemacht haben.

„Sorry.. Aber die ist's doch, oder?“, hakte HoroHoro trotzdem nach und grinste, als Ren stumm nickte. So schlecht war sein Gedächtnis ja doch nicht. Manchmal passierten ihm eben einige kleine Verwechselungen. „Führt mich bitte zu ihr!“, bat Kain, den Streit der beiden Jungen ignorierend und in seinen Gedanken schwelgend.

„Arschlecken Hinführen! Such sie doch selber! Um die Uhrzeit dürfte sie am Fluss sein“, murrte der alte Zwerg und deutete dem Prinzen einen kleinen Pfad, der einen kleinen Hügel hinabführte. „Menno... Aber gut, meine tapferen Freunde! Ich werde mich auf die Suche nach meiner holden Braut begeben! Ihr dürft euch solange auf eigene Faust umsehen. Nun denn, lebet denn wohl!“, erklärte der Prinz gelassen und warf seinen Mantel zurück, um so dramatisch wie möglich von dannen zu ziehen.

Ehe Ren oder HoroHoro noch etwas hatten sagen können, war ihr Herr auch schon verschwunden. Seufzend sahen sie sich nun also an, um zu überlegen, was sie nun machen sollten. „Wenn ihr wollt, könnt ihr in unsere Hütte gehen, allerdings wär's dann auch nett, wenn ihr uns was zu Essen machen würdet, oder so“, bot der Zwerg an, während er die beiden Ritter stirnrunzelnd musterte. „Cool, danke!“, meinte der Ainu freudig und riss den Chinesen schon mit sich, ehe dieser etwas hatte sagen können. Schon nach wenigen Metern jedoch, fiel dem Blauhaarigen sein Fehler auf, weswegen er stehen blieb und sich noch einmal herumdrehte: „Wo ist denn ihre Hütte?“ „Einfach weiter geradeaus! Und an der nächsten Abbiegung links, gar nicht zu verfehlen!“, erklärte der Zwerg grinsend und lief wieder zurück in seinen Stollen.

„Gut, also auf geht's“, zwang Ren sich zu sagen und zog seinerseits den Ainu hinter sich her. Summend folgte HoroHoro dem Chinesen und musste unwillkürlich lächeln, als er der Tatsache gewahr wurde, dass Ren Händchen mit ihm hielt, um ihn hinter sich herzuziehen. Von diesem Umstand angespornt, fiel es dem Ainu nicht im Traum ein sein Tempo zu beschleunigen, um neben dem anderen herlaufen zu können.
 

„Das muss es sein, oder?“, fragte HoroHoro, während er die Hütte, vor der sie nun standen, genauer betrachtete. In der Grundform erinnerte die Hütte stark an das Lebkuchenhaus, doch unglücklicherweise bestand dieses Häuschen nur aus Holz und nicht aus Süßigkeiten. „Denke schon“, antwortete Ren ihm seufzend und lies schlussendlich HoroHoros Hand los. Ihm musste nicht einmal aufgefallen sein, dass er sie die ganze Zeit über gehalten hatte.

„Inspektion!“, rief der Ainu grinsend aus und stürmte in die alte Hütte. Der Chinese schüttelte verständnislos den Kopf und lief ihm nach, bis er zwei Schreie vernahm – einer schrill und männlich und der andere überrascht und weiblich. „Horo!? Was ist los?“, fragte Ren und beschleunigte sein Tempo, um nach dem Rechten zu sehen.

„Wer seid Ihr!?“, hinterfragte die Frauenstimme und HoroHoro rang sichtlich nach Atem, um ihr wenigstens diese Frage zu beantworten, doch ehe er es konnte, erhob Ren das Wort: „Wir sind Ritter des Prinzen, wer bist du?“ „Des Prinzen?... Ist er hier?! Ich bin Schneewittchen!“

HoroHoros Kinnlade klappte überrascht nach unten. „Schneewittchen? Deren Haut so weiß wie Klee ist!? - Au! - Du? Hier!?“, rief er aus, riss zusätzlich die Augen weit auf und hob sich den schmerzenden Kopf, den Ren soeben geschlagen hatte. „Ähm, ja... wieso auch nicht?“, fragte Schneewittchen etwas überfordert und lächelte. „Der Prinz sucht dich am Fluss, deshalb“, antwortete Ren statt HoroHoro und zuckte mit den Schultern.

„Oh... Na, Gott sei Dank ist er nicht hier!“, meinte Schneewittchen daraufhin und grinste. „Wieso? Kannst du ihn nicht leiden?“, hakte HoroHoro neugierig nach. „Hm, naja... Er ist schwul und sucht sich trotzdem eine weibliche Braut. Hallo?! Da ist es doch vorprogrammiert, dass er mich betrügt!“, stellte das Mädchen genervt fest und fuhr sich durch ihr ebenholzfarbenes Haar. „Stimmt auch wieder...“

„Aber naja, wo Ihr schon hier seid, wollt Ihr nicht etwas für mich anprobieren? Ich bin sicher es steht Euch total! Die Sachen passen leider nicht zu mir.. Euch allerdings finde ich, würden die Sachen sehr gut stehen!“, säuselte Schneewittchen und winkte die beiden weiter ins Haus hinein. Die beiden Jungs folgten ihr, zwar mit Bedenken, jedoch ohne ein Wort über diese zu verlieren. „Wie heißt Ihr eigentlich?“, fragte das Mädchen noch, ehe es anfing in ihrem Kleiderschrank herum zu wühlen. „Mein Name ist HoroHoro und die Schmollbacke da heißt Ren!“, antwortete HoroHoro, wofür er sich einen bösen Blick und eine weitere Kopfnuss einfing.

„Ah, nett! ...HoroHoro das hier ist für Euch!“, meinte Schneewittchen daraufhin und hielt dem Ainu ein Kleidungsstück hin, dass den Blauhaarigen stark an ein Korsett erinnerte. Moment – Es war ein Korsett! „D-Das soll ich anziehen!?“, fragte HoroHoro verwirrt und starrte das Stück Stoff an, das er mittlerweile in den eigenen Händen hielt. „Aber sicher doch! Das steht Euch sicherlich fabelhaft! Ihr habt so etwas... weibliches an Euch!“, antwortete das Mädchen lächelnd und öffnete die Verschlüsse der Rüstungsteile des Ainus, ohne weiterhin auf dessen Protest zu hören. Ren sah sich die Szene teils belustigt an und setzte sich auf einen viel zu kleinen Stuhl, der zusammen mit sieben weiteren Stühlen im Raum stand. Hätte HoroHoro Zeit gehabt, um den Blick des Lilahaarigen genauer zu deuten, wäre ihm vielleicht sogar aufgefallen, dass er nicht nur lustiges an der Szene fand, die sich ihm bot.

Schnell war die Rüstung des Blauhaarigen entledigt und schon begann das Mädchen dem Jungen das enge Korsett anzulegen. „Uff!“, presste der Ainu hervor, als ihm klar wurde, dass das Kleidungsstück für seinen Körperbau doch um einiges zu eng war. „W-warte mal...!“, begehrte er auf, doch er fand nicht einmal die Kraft sich gegen Schneewittchen zu wehren, und als er Ren hilfesuchend ansah, bemerkte er nur, dass dieser ihn nicht wirklich beachtete sondern nur den Anblick genoß. „Ich... Ich kriege keine Luft... mehr...“, röchelte der Blauhaarige nun und rang sichtlich nach der ihm wegbleibenden Luft. Das Korsett lag nun fest an und HoroHoro konnte seine Lunge nicht einmal mehr einziehen, um Luft zu schnappen, da sie schon so sehr zusammengedrückt war, wie nur irgendmöglich. In diesem Moment hätte HoroHoro schwören können, dass sich seine Organe verschoben, um in den zusammengedrückten Körper zu passen. „Das steht dir doch prima!“, meinte das Mädchen nur und kaute sich auf ihren blutroten Lippen herum. „Ist das nicht etwas eng? Er sieht nicht gut aus“, fiel der Chinese ihr ins Wort und begann die Stirn zu runzeln. So langsam war es wirklich komisch, dass der Ainu blau anlief und nicht lautstark meckerte. Überhaupt schien etwas faul.

„Sch... eiße...“, keuchte HoroHoro und riss verzweifelt an dem Kleidungsstück, um es wenigstens etwas zu lockern, und als er ungeschickt und immernoch nach Atem ringend an dem Teil riss, schaffte er es eine der Schnallen abzureissen, sodass das Korsett kaputt ging und dem Ainu wieder Platz zum Atmen gab. „Oh mein Gott!“, stöhnte er, während er sich auf die Knie sinken lies und kräftig durchatmete. Seine Lungen brannten nach dem Sauerstoff, den sie nun dankbar wieder in sich aufnahmen. „Ich hätte sterben können!“, fluchte der Ainu und sah Ren vorwurfsvoll an. Wieso hatte er ihm nicht geholfen?

"Was habt Ihr denn?", frage Schneewittchen verwirrt und besah sich das zerstörte Kleidungsstück, "Es stand Euch doch so gut" HoroHoro sah sie daraufhin entgeistert an und deutete auf seinen Oberkörper: "Du hast mich fast umgebracht!"

Schneewittchen zuckte unschuldig die Schultern und wandte sich an Ren: "Ihr findet doch auch, dass es ihm stand, oder nicht? ... Na wie dem auch sei. Für Euch habe ich ja auch noch etwas" Damit lief sie wieder zu ihrem Schrank und wühlte darin herum.

"Okay", meinte der Chinese und sah ihr dabei zu. HoroHoro seinerseits starrte die beiden abwechselnd an. Er konnte es nicht fassen, dass sich keiner dafür interessierte, dass er um ein Haar erstickt wäre.

"Da ist er ja!", rief Schneewittchen aus und hielt Ren einen Kamm vor die Nase. "Der wird Euch bestimmt total stehen!" Verwirrt sah Ren das Mädchen an. "Ein Kamm?" "Ja ein Kamm.", antwortete Schneewittchen und lächelte. Ehe Ren noch etwas sagen konnte, steckte sie dem Chinesen schon den Kamm in die Haare. Um ihn besser zu befestigen, steckte sie ihn in den Ansatz seines Zacken, was dem Lilahaarigen jedoch sichtlich missfiel.

"Nimm das Ding da raus!", keifte er und fummelte in seinen Haaren herum. Allerdings schlug ihm Schneewittchen daraufhin auf die Finger und meinte: "Ach, komm schon, das sieht voll süß aus!"

HoroHoro nickte beipflichtend, während er den Chinesen von oben bis unten begutachtete. Die Rüstung allein stand ihm schon so gut, doch kombiniert mit dem Kamm ergab es einen Anblick, den HoroHoro nur göttlich nennen konnte.

Ren zuckte mit den Schultern, während er wie von selbst seine Arme vor der Brust verschränkte.

"Von mir aus, dann lass ich ihn halt drin", murrte Ren während sein Blick an HoroHoro haften blieb. Als dem Blauhaarigen bewusst wurde, dass der andere seinen Blick bemerkte, drehte er sich schnell weg und versuchte so gut es ging nicht rot anzulaufen.
 

Es verstrichen einige Minuten in denen sie sich nur anschwiegen. Urplötzlich fing Schneewittchen an sich die Haare zu raufen und leise vor sich hin zu fluchen. Ren und HoroHoro verstanden es nicht ganz, jedoch wurde ihnen mit einem Mal klar, dass Schneewittchen versucht hatte sie um zu bringen, genau wie die böse Hexe im Ursprungsmärchen es mit ihr versucht hatte. Erst das Korsett, dann der Kamm, also musste als nächstes der Apfel dran sein. Wie abgesprochen tauschten die beiden Blicke aus, um sich zu signalisieren, dass sie hinter das Geheimnis gestiegen waren. Sie sahen überrascht zu, wie Schneewittchen aus dem Zimmer eilte und keine Minute später wieder kam. In ihrer Hand hielt sie einen Apfel. Auf der einen Seite war er saftig grün, während die andere tief rot gefärbt war.

"Sieht der nicht lecker aus?", versuchte sie die Jungs zu überzeugen und roch genüsslich an dem Apfel. Grinsend sah sie Ren und HoroHoro an und hob ihnen den Apfel hin. "Nein danke, wir wollen nichts", meinte Ren und hob ablehnend die Hand. HoroHoro nickte beipflichtend und wand sich danach an seinen Freund: "Wir hatten vorhin Kekse, nicht wahr?" Dieses Mal war es Ren, der nickte.

"Achso? Gut dann ess' ich ihn eben selber", erklärte Schneewittchen lächelnd und biss in die rote Hälfte hinein. Sie grinste, bis sie auf den Apfel hinabsah. Sofort bemerkte sie ihren Fehler und wollte das vergiftete Apfelstück gerade ausspucken, als es ihr im Hals stecken blieb. Verzweifelt röchelte sie etwas, das die beiden nicht mehr verstehen konnten und versuchte das vergiftete Stück Obst aus ihrem Körper zu bekommen. Noch ehe ihr dies gelang fiel sie zu Boden.

Als HoroHoro sich zögerlich dazu entschloss ihren Puls zu messen, hatte sie keinen mehr. "Sie ist tot", meinte der Ainu zu Ren und grinste ihn an. "Gut so", meckerte der Chinese und sah sich kurz um. Von den Zwergen war nichts zu sehen, doch Ren war sich sicher, dass sie bald nach Hause kommen mussten, weswegen er entschied, dass sie die Leiche weg zu schaffen hatten. Ohne Rücksicht auf Verluste zerrten sie den leblosen Körper also in den Brunnen, der draußen im Hof stand. Ein Platschen war zu vernehmen, als die Leiche unten im Wasser aufkam. "So, jetzt müssen wir dem Prinzen nur noch eine Braut liefern", meinte Ren leise und übernahm dabei das Grinsen des Blauhaarigen.
 

„Muss das wirklich sein?“, fragte HoroHoro sichtlich gequält und besah sich zum bestimmt hundersten Mal im Spiegel, den sie in Schneewittchens Schlafzimmer gefunden hatten. „Ja, schließlich steht unser Brudermörder auf dich“, gab Ren zur Antwort und zog den Lippenstift hervor, um HoroHoros Lippen blutrot anzumalen.

„Das ist echt nicht fair...“, murrte der Ainu und schielte nach unten, um zu sehen, was der andere da tat. „Tja, Pech. Aber du verstehst dich doch sowieso so gut mit unserem 'Kain-chan', da wird dir das doch auch nichts ausmachen!“ „Hallo!? Geht’s noch? Was ist eigentlich dein Problem? Da freunde ich mich einmal mit jemandem an und schon musst du kommen und alles kaputt reden!“, erboste sich HoroHoro, dem sofort aufgefallen war, dass Ren immer unfreundlicher geworden war, je mehr HoroHoro sich mit Kain verstanden hatte. „Tu ich doch gar nicht! Aber sieh ihn dir an – Er hat seinen Bruder getötet, nachdem er ihn gevögelt hat!“, verteidigte sich der Chinese und schnaubte.

„Und? Er hat ihn ja nicht absichtlich getötet!“, versuchte HoroHoro nun den Prinzen zu verteidigen, während er wütend aus dem Zimmer stolzierte. „Bla, bla! Hey, bleib gefälligst hier, wenn ich mit dir rede!“ Schnell stürmte Ren ihm hinter her und hielt ihn an seiner Schulter zurück.

„Langsam glaube ich, dass du derjenige bist, der hier ein sichtliches Problem hat!“, stellte der Chinese fest und baute sich demonstrativ vor dem anderen auf. „Und du glaubst wirklich, dass ich dir davon erzählen würde?“, fragte der Blauhaarige leise, während sein Blick gen Boden glitt. Nein, ihm würde er es nie sagen. Nie.

Ren schwieg, wenn es auch ein bedrückendes Schweigen war. Einen kurzen Moment später wurde HoroHoro klar, wie sehr er Ren gekränkt haben musste, doch das war ihm egal. Sollte er sich doch ber ihn lustig machen. Sollte er all seinen Spott und Hohn über ihn ergießen – er würde einfach drüberstehen und ihm den Arsch retten, indem er sich für Kains Braut ausgab.

„Gehen wir ihn suchen“
 

Gerade als die beiden – noch immer schweigend – aus der Hütte liefen, sahen sie, wie Kain aus einem der umliegenden Gebüsche kam. Anscheinend war in Märchen immer alles zeitlich abgestimmt.

„Prinz Kain!“, rief Ren leicht überrascht und warf einen kurzen Blick über die Schulter, um HoroHoro zu mustern, der sich hinter ihm versteckt hatte. Der Ainu fummelte nervös an seinem rosanen Kleidchen herum und wagte es gar nicht seinen Blick vom Boden zu lösen. Er konnte nur inständig hoffen, dass Kain seine Aussage ernst gemeint hatte, als er gemeint hatte, er würde niemals mit jemand anderem schlafen als seinem toten Bruder.

„Oh, Sir Tao! Sir Usui!“, rief der Prinz aus, als er die beiden sah. Kain staunte nicht schlecht, als er bemerkte, dass HoroHoro ein Kleid trug. „Bevor Ihr euch fragt, wieso ...Sir Usui ein Kleid trägt...“, begann Ren, während er auf den Prinzen zulief, zu erklären, „...Wir haben Eure vermeindliche Braut getroffen und... naja... Sie war nicht ähm... edel genug für Euch!“ Stirnrunzelnd versuchte Kain die Worte zu verstehen und wollte gerade etwas sagen, als HoroHoro ihm zuvorkam: „Darum habe ich mich entschlossen sie zu ersetzen!“
 

The end of my third laughter



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (6)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  HoroHoro
2009-12-27T22:16:47+00:00 27.12.2009 23:16
ahaha
das Pitel is ja ma geil xDDD
Oh man Horo im rosa Kleidchen! hihi o////o!
toll~
Von:  Rici-chan
2009-03-25T18:34:58+00:00 25.03.2009 19:34
jetzt bin ich endlich mal dazu gekommen zu lesen xD
Horo und Korsett? Oh gott... so ein ding ist wirklich fies!
Vor allem dachte ich, das Ren viel besser in so ein Ding passen würde! xD
freu mich auf das baldige nächste ^^v
Von: abgemeldet
2009-03-16T07:15:53+00:00 16.03.2009 08:15
das kapitel war, genau wie die anderen beiden, einfach nur toll *___* horos versprecher... weiß wie klee XD ich liebe diesen vergleich^^
ich freu mich schon total auf das nächste kapi, will doch ganz schnell wissen, wie sich horo wieder aus der rolle der braut windet... das kann so nich sein, nein!

lG,
Nitschieh
Von: abgemeldet
2009-03-07T21:22:45+00:00 07.03.2009 22:22
Waaaaaaaaaaas????o_________________O
Horo in einem Korsett??xDDD
Das war das erste, was ich ziemlich erschreckend fand!
Die Geschichte mit Kain und Abel fand ich ja sowas von lustig!x333
auch wenn ich nich weiß, was das ganze mit der hexe zu tun hat,war sie schneewittchen oda wie?
Horo im rosanen Kleidchen,wie hält Ren es aus,ihn dabei nicht auch gleich flachzulegen?
*Lol*
er is doch so vernarrt in unseren Horo...
war aba ma was neues,dass horo das mädchen is und nich er!^^
ich freu mich auf das nächste Pitel,die geschichte und deine einfälle sind einfdach nur GENIAL!;)

lg,-MoonDragonGirl-
Von:  LittleSara
2009-03-02T20:20:28+00:00 02.03.2009 21:20
Huuuh! xD Also ich find das Pitel geil! xDDDD (und jetzt wo ich auch den Anfang kenne versteh ich auch mal alles. *lol*)
Und wahhh! xDDDD Ich fands so geil das du Kain und Abel eingebaut hast! *loooooooooool*
Aber *hust* es sind echt noch viele Tippfehler drin! >D''' Gomen, dass ich dazu gestern keine Lust mehr hatte! ;o;''
Aber es ist auf jeden Fall auch so verständlich und wirklich tollig! >33~ und die Übergänge zwischen dem wann du was getippt hast merkt man kaum, keine sorge! ^^~
ich hatte auf jeden Fall spaß am lesen! <33~
Und freu mich schon auf Pitel 4! *__*v
Immer weiter so! X3~

*knuddelknutsch*
Dein Sarachen
Von:  Renny15
2009-03-02T18:46:06+00:00 02.03.2009 19:46
erste :DD

öhm.. lol?! horo in ner korsage XDD war doch ne korsage oder? *zu faul um nachzuschaun binz*
ach daher kain und abel iwie sieht abel aber eher aus wien prinz für nen "bösen" dann aber auch wieder zu unschuldig XDD der arme wurde getötet T_T *um abel trauer*
das kappi war natürlich wieder super :D mach weiter so ^o^


Zurück