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Ultimate Uke

von

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Ultimate Uke - Reloaded ~ Part IV

Kapitel 5: Ultimate Uke – Reloaded ~ Part IV
 

~Ein erstes Rendezvous, oder: Voulez vous coucher avec moi?~
 

Es ist Samstag Nachmittag, vierzehn Uhr vierundvierzig (wobei mir nur einfällt, dass die Zahl vier in Korea und Japan eine Unglückszahl ist, der Bedeutung gleich wie unsere dreizehn... schauder... Ja, ein bisschen weiß auch ich blindes Huhn!) und ich stehe vor Kais...
 

Ja, ähm... wie nennt man so was? ›Haus‹ bestimmt nicht, das wäre doch glatt 'ne Beleidigung für dieses Monstrum von einem Gebäude!
 

Vielmehr sieht es wie eine Villa oder ein Anwesen aus und ich gehe jede Wette ein, dass dieses Ding eine eigene Postleitzahl hat.
 

Ehrlich, ich hätte nie gedacht, dass es so ein großes Grundstück in unserem bescheidenen Städtchen überhaupt zu finden gibt.
 

Durch eine doch recht informative E-Mail von Kai an meine Schwester – sie hat keine zwei Minuten mit ihm gesprochen und schon Mail-, Wohn- und msn-Adresse sowie icq-, Handy- und Telefonnummer von ihm bekommen! Dieses Mädchen ist der Wahnsinn! – weiß ich bereits folgende Dinge über Kais... einigen wir uns einfach mal auf ›Wohnsitz‹ :
 

1)Der ›Wohnsitz‹ besitzt sechsundvierzig Zimmer, inklusive Swimmingpool und Partyanlage mit Dolby-Surround-System und DJ-Pult im Keller. Einen Wirlpool gibt es auch, allerdings in einem der sechs Badezimmer.

2)Die Familie Pforsdorf hat insgesamt vierzehn Hausangestellte für den Wohnsitz an sich und nochmal sieben Angestellte für die Umgebung.

3)Diese ›Umgebung‹ besteht aus einem Garten, der zirka drei Hektar groß ist, mit allem, was dazu gehört. Sprich: Koi-Karpfen-Teich, Heckenlabyrinth, Pferdekoppel, einem prächtigen Blumengarten, einer kleinen Baum-Allee und – worüber ich mich am meisten wundere – einer kleinen Gokartstrecke.

4)... Gott, sind die reich!!!
 

Diese Familie hat einfach alles. Wirklich alles! Ich hab nämlich noch 5. vergessen. Also...
 

5)Direkt am ›Wohnsitz‹ sind gleich fünf Garagen und in jeder steht vermutlich ein Auto á la Porsche, Mercedes und was es sonst nicht alles gibt.
 

Krass, nicht wahr?
 

Wenn diese Leute nicht mal zu viel Geld verdienen, dann weiß ich auch nicht...
 

Aber leider ändert ihr materieller Reichtum nichts daran, dass ich zu spät gekommen bin!
 

Das Treffen war für dreizehn Uhr vereinbart – am Telefon hat Frau Pforsdorf gemeint, damit ich noch das Mittagessen mitbekommen könnte, wäre die Uhrzeit schier perfekt – und nun ist es bereits eine Stunde und sechsundvierzig Minuten später.
 

Das heißt einhundertsechs Minuten, sechstausenddreihundertsechzig Sekunden und sogar ganze dreihunderteinundachtzigtausendundsechshundert-und-ein-paar-Zerquetschte Zehntelsekunden bin ich bereits zu spät.
 

Sie werden mich ganz sicher vierteilen!
 

Hängen!
 

Steinigen lassen!
 

Köpfen!
 

Oder weiß-Gott-noch-was!!
 

Wie konnte es mir nur passieren, dass ich zu spät bin??!!?!?
 

Na ja... vielleicht deshalb, weil ich vor etwa vier Stunden vollgepackt mit allem möglichem, unnötigen Zeug losgezogen bin, mich auf die Suche nach einer Busverbindung gemacht habe, die bei Kais (damals dachte ich ja noch, es wäre ein stinknormales) Haus vorbeifährt – denn wie sonst sollte er jeden Morgen zur Schule kommen? (Jetzt ist mir natürlich wieder eingefallen, dass er tagtäglich mit einem Auto hergefahren wird) – und feststellen musste, dass es keine einzige gab.
 

Für ein Taxi hatte ich nicht genug Geld mit, also musste ich von der am nahegelegensten Bushaltestelle aus laufen.
 

Ganze drei Stunden lang.
 

Mit einem Rucksack, der sich anfühlt, als ob eine ganze Tonne Steine darin liegen würden und der mich gute fünf Zentimeter in den Boden unter mir drückt. Sei es Erde, Holz oder Asphalt!!
 

Dementsprechend bin ich nicht nur voller Angst und Panik, weil ich befürchte, dass gleich mein letztes Stündlein geschlagen hat, sondern auch noch total gerädert und kaputt, weil ich so lange hierhin gelaufen bin, dass mir jeder verdammte Muskel in meinem Körper wie bescheuert weh tut.
 

Und anstatt, dass mich gleich ein erholsames Entspannungsbad mit Kai erwartet (erröt), muss ich wohl eher mit meinem baldigem Ableben rechnen.
 

Ich bin zu spät gekommen.
 

Welche extrem reiche Familie, die unendlich viel Wert auf Etikette und all so 'n Kram legt, lässt einen kleinen, armen Bürgersjungen schon ungeschoren damit davonkommen?
 

Wer weiß... vielleicht verarbeiten sie mich auch zu ihrem Abendessen.
 

„Du hast unser Mittagessen verpasst, da sollst du doch wenigstens unserem Abendmahl beiwohnen! HAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAAAR!!!“
 

....
 

Schluck.
 

Ich hab Angst.
 

Aber trotzdem! Ich muss da rein.
 

Selbst wenn ich sterben werde, so bin ich doch hergekommen, um Kai wiederzusehen und wenn ich ihn erst gesehen habe, dann kann ich auch beruhigt den Löffel abgeben, wissend, dass ich nichts im Leben verpasst habe.
 

Gut, außer Sex, aber... das ist doch nun wirklich Nebensache...
 

Mit schlotternden Knien, aber mutigen Herzens mache ich mich also auf, die letzten qualvollen Meter bis zum Eingangsbogen – eine riesige Tür ist das, das kann ich euch aber sagen, richtig majestätisch~ – auch noch zu bewältigen.
 

Jetzt stehe ich also davor, meinen Rucksack neben mir und sehe zu der Schelle, die mich nun bald in die ewige Verdammnis führen wird, wenn ich sie erst einmal gedrückt habe...
 

Den letzten Fitzel Mut zusammenkratzend hebe ich die Hand, lege den Zeigefinger auf die Klingel und drücke einmal kurz drauf.
 

Eine hübsche Melodie erklingt.
 

Sie wird dann wohl meinen Tod einleiten, denke ich und bin doch irgendwie froh darüber, dass es eine so schöne, fröhliche Melodie ist.
 

Obwohl eine düstere, melancholische auch nicht unpassend wäre. Mit einem bedrohlichen Unterton, dass man meinen könnte, der Sensenmann persönlich lugt einem über die Schulter und grinst hämisch, während er die Klinge der Sense mit einem Schleifstein wetzt.
 

Aber wer hat denn bitteschön so eine Melodie als Klingelton an der Haustür? Meine Familie kann sich ja noch nicht mal eine richtige Melodie in dem Sinne leisten. Wir haben nur diesen abgedroschenen Dang-Dang-Ton, der jedes Mal rasselnd durch die Türsprecheranlage neben der Küche ertönt.
 

Obwohl wir ja sogar noch genug Geld hatten, um uns zwei Geräte anzuschaffen und jetzt hängt nicht nur, wie bereits erwähnt, neben der Küche eins, sondern auch außerhalb des Arbeitszimmers, weil das die Orte sind, an denen meist jemand von uns ist.
 

Auch wenn Paps die reichlich ungeistreiche Idee gehabt hat, auch in den beiden Badezimmern welche zu installieren. Zum Glück stimmte die ganze Familie mit eins zu drei gegen diesen Vorschlag.
 

Aber warte mal, darum geht’s doch gerade gar nicht! Um Papas komischen Humor kann ich mir auch nach meinem, wohl schon bald einsetzenden Sterben Gedanken machen.
 

Viel wichtiger ist jetzt gerade: wo bleibt mein Sterben denn nun auf einmal?
 

Ich hab doch geklingelt, wieso macht niemand auf und verarbeitet mich zu Hackfleisch?
 

... Vielleicht haben sie es auch einfach nicht gehört. Bei so einem großem Haus kann man ja nicht wissen, wo die einzelnen Familienmitglieder gerade stecken und wie lange sie, wenn sie es denn jetzt überhaupt gehört haben, brauchen, um zur Tür zu kommen, geschweige denn davon, sie zu öffnen und das mit der Hackfleischverarbeitung dauert auch so seine Zeit.
 

Also, auf ein Neues!
 

Und ich drücke noch mal.
 

Erneut erklingt die hübsche Melodie.
 

Und erneut macht mir niemand auf!
 

Hey! Die haben doch genug Angestellte, selbst wenn sie nicht selbst öffnen wollen, weil sie sich zu fein dafür sind, mich auszunehmen und zu kochen, können sie wenigstens James und Jessy schicken!! Oder wie auch immer die Angestellten da heißen.. !!
 

Doch schon leicht verärgert, aber trotzdem auch immer noch total verängstigt, betätige ich die Schelle ein weiteres Mal.
 

Und noch einmal.
 

Und noch einmal.
 

Und nochmal, nochmal, nochmal, nochmal, nochmal...
 

So oft, dass ich die Melodie nicht nur nicht mehr hören kann, bzw. will, sondern sie zu allem Überfluss auch noch mitsummen kann.
 

Mein Finger tut schon weh, so oft drücke ich auf das kleine, blöde, runde Ding an der Hauswand und meine Wut, die sich immer weiter gesteigert hat, wird nun immer mehr zur Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung.
 

Meine Beine brechen unter mir zusammen und ich sitze auf dem Boden, vor der absolut bescheuerten Klingel, die ein letztes Mal die hübsche Filmmusik-Melodie von sich gibt, und stelle vollkommen erschöpft fest:
 

Mit einer Wahrscheinlichkeit von etwa 95.667689 Prozent bin ich am falschen Haus gelandet!!
 

Ich könnte heulen!
 

Da bereitet man sich schon seelisch darauf vor massakriert zu werden und muss dann in den sauren Apfel beißen, als einem die Erkenntnis kommt, dass man sich vier Stunden abgemüht hat herzukommen und dann auch noch am falschen Henkersort ist!
 

Das Leben ist hart und unfair!
 

...und laut!, sagt mir meine innere Stimme noch dazu, als auf einmal hinter mir gleich drei Mal quietschende Reifen über dem Asphalt zu hören sind, die ankündigen, dass einige Autos gerade vor ihren Garagen zum Stehen gekommen sind.
 

Ich drehe mich um. Und mein Mund klappt unwillkürlich auf, reicht mir fast bis zum Erdboden, als mir klar wird, was für superteure Angeberschlitten vorgefahren sind. Ein Ferrari, wie es sich gehört in glänzendem Rot gehalten, ebenso wie der Rolce Roys, der vor der Garage ganz links Halt gemacht hat und in der Mitte trohnt ein nachtschwarzer Lamborghini zwischen den beiden Edelkarosserien.
 

Ich werd nicht mehr! Bin ich hier auf 'ner Autoausstellung gelandet, oder was ist los? Da steigen doch jetzt bestimmt so oberreiche und berühmte Leute aus wie Angelina Jolie, George Clooney und... Kai Pforsdorf!
 

Ja, er ist es tatsächlich! Der blonde, attraktive und einfach unverschämt gut aussehende junge Mann, der in seinem Golferdress, bestehend aus Golfersocken, Kniehose und Poloshirt, gerade aus dem Lamborghini aussteigt, ist kein geringerer als mein Kai Pforsdorf.
 

Mein Kai Pforsdorf? Darf ich das denn so sagen? Das klingt ja irgendwie fast schon, als wäre er mein persönlicher Held. Tihi. Aber irgendwie ist er das ja auch, von daher...
 

Also gut.
 

Mein Kai Pforsdorf steigt extra elegant aus dem Lamborghini, sieht zu mir herüber, erkennt mich, lächelt mich an, winkt mir zu (an dieser Stelle lächle und winke ich verlegen zurück) und kommt schließlich sogar mit gezielt gesetzten Schritten immer näher auf mich zu, bis...
 

... mir plötzlich eine in schwarzen Stoff gehüllte Oberweite die Sicht versperrt.
 

??!?!??!?!
 

Was zum..??
 

Ich schaue auf und blicke in das Gesicht einer Frau. Gut, bei den Brüsten von gerade eben hätte man auch von so darauf kommen können, dass es sich um eine Frau handelt, die mich, dadurch dass sie sich so undezent wie nur möglich in meinen Sichtbereich gestellt hat, daran hindert Kai weiterhin anzusehen. Na danke aber auch!!
 

„Ähm...“, bringe ich meine pure Verärgerung über diese Situation zum Ausdruck. Oder eher doch nicht. So verschüchtert wie ich wieder klinge, würde man alles von mir denken, aber nicht, dass ich verärgert bin...
 

„Bist du Felix?“, fragt mich die Frau, die, wie hier an dieser Stelle mal angemerkt werden sollte, außerordentlich hübsch ist und sehr besorgt scheint. Zumindest hat sich eine kleine Falte zwischen ihre großen Augen geschoben, die bei der sonst so faltenfreien Haut wirklich stark hervorsticht.
 

Ich nicke nur, weil ich gerade irgendwie noch ein bisschen zu überwältigt bin, als dass ich jetzt großartig was sagen könnte.
 

Plötzlich umarmt mich diese mir völlig unbekannte Frau aus heiterem Himmel heraus und fängt fast theatralisch-dramatisch an, sich bei mir zu entschuldigen.
 

„Es tut uns allen ja so leid, Felix! Wirklich! Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sehr es uns leid tut. Anton hat seinen Kumpels bestimmt hundert Mal gesagt, dass wir heute noch Besuch bekommen und er deswegen ausnahmsweise mal etwas früher gehen muss, aber sie wollten ihn irgendwie erst nicht gehen lassen und dann noch dieser dumme Stau, in den nicht nur er, sondern alle von uns dreien reingeraten sind. Und dann hab ich auch noch total vergessen, dass Kai ja sowieso noch Golfunterricht bis 14 Uhr hat und deswegen erst später kommt. Was bedeutet, dass du gar nicht so früh hättest hier sein müssen. Oh, mein armer Felix und dann wartest du hier schon ganze zwei Stunden auf uns, es tut uns ja so schrecklich leid.“
 

... Moment mal. Was geht hier ab?! Könnte es sein.. ?? Ist das vielleicht.. ??
 

Ich werfe noch mal einen genaueren Blick auf die Frau: blonde Haare, blaue Augen, großgewachsen...
 

„Mutter“, höre ich dann auf einmal Kais Stimme, der offenbar auch endlich an der Tür, wo ich die ganze Zeit stand, angekommen ist, und bestätigt damit meinen kleinen Verdacht. Die Frau vor mir ist tatsächlich Kais Mutter!
 

„Lass doch mal Felix endlich los, er kriegt ja kaum noch Luft.“ Da hat Kai noch nicht mal so unrecht...
 

Frau Pforsdorf hört auf ihren Sohn und lässt mich los. Ich atme erst einmal tief durch und sehe danach sofort wieder zu Kai, diesmal ohne einen störenden weiblich-humanen Körper dazwischen und im Weg stehen zu haben.
 

Er ist es. Unverkennbar sehe ich es bestimmt nicht an der ziemlich 'nerdig' wirkenden Kleidung, sondern vielmehr an seinem Gesicht, seiner Haltung, dem Ausdruck in seinen klaren dunkelblauen Augen... kurzum: seine gesamte Ausstrahlung verrät mir, dass er es ist, der da vor mir steht und mich ganz lässig anlächelt und mir zuzwinkert.
 

„...wartet? ... Hallo, Felix?“ Eine Hand wedelt vor meiner Nase. Zuerst denke ich, es wäre Fibis. Denn normalerweise kenne ich so was nur von ihr. Aber als ich zu dem Eigentümer der Hand schaue, ist es nicht Fabienne Schoppenberg, sondern Frau Pforsdorf, die mich zehnmal besorgter anschaut, als vorhin noch. „Alles in Ordnung, Felix?“, fragt sie.
 

Ich nicke schnell. „Ähm... ja klar. W-was haben Sie gerade noch mal gefragt?“, erkundige ich mich, sichtlich peinlich berührt, weil ich mit meinen Gedanken wieder mal soooooo weit woanders war, nur nicht auf diesem Planeten, dass ich zwar noch mitbekommen habe, dass Frau Pforsdorf mir offenbar eine Frage gestellt hat, aber nicht welche, geschweige denn davon, wie oft sie sie bereits wiederholt hat...
 

Kai lacht leise auf. „Wir wollten nur wissen, ob du wirklich schon seit dreizehn Uhr hier hockst und auf uns wartest.“, erklärt er mir mit einem Lächeln und wuschelt mir durch die Haare, ehe er in den ›Wohnsitz‹ geht und plötzlich lautes Hundegebell von drinnen zu hören ist.
 

„Und?“, hakt Frau Pforsdorf noch einmal nach, ungeachtet dem lauten Bellen, das weiterhin vom Innern des Hauses aus nach draußen klingt.
 

„Naja, also eigentlich...“, setze ich an, als plötzlich Kai in der Tür erscheint mit einem Riesen von einem Hund, der mich geifernd anbellt und dabei aus seinen großen, dunklen Augen aus fixiert wie ein Jagdhund seine Beute.
 

Hab ich eigentlich schon erwähnt, dass ich panische Angst vor großen Hunden habe ...?
 

„Eigentlich... bin ich selbst... HILFE!!!“, höre ich mich selber noch entsetzt schreien, ehe sich der riesige Hund aus dem Griff von Kai loszerrt, sich mit einem großen Sprung auf mich wirft und mich damit unter sich begräbt.
 

Na toll, denke ich mir noch so, ehe ich gar nichts mehr denke und nur noch schwarz sehe. An die Tötungsmethode hab ich gar nicht gedacht. Jetzt werde ich zum Abendessen für den Familienhund T-Rex, der mich mit Haut und Haren verschlingen wird...
 

~*~*~*~*~*~
 

Ein lautes Uhrwerk tickt.

Der Geruch von warmen Kakao steigt mir in die Nase.

Eine Hand legt sich auf meine Stirn. Sie ist ganz warm. Schön warm...
 

„Na, wieder wach?“, lächelt mir Kai entgegen, als ich blinzelnd zu ihm aufsehe.
 

Blitzschnell setze ich mich auf, starre ihn aus großen Augen an und ernte mal wieder einen Lacher, diesmal damit, dass ich mit meinem Kopf richtig schön gegen die Standlampe knalle, die über mir hängt.
 

„Aua...“, wimmere ich leise und reibe mir den Hinterkopf.
 

„Du kleiner Tollpatsch.“, meint Kai nur und stellt die Lampe vorsichtshalber etwas weiter nach hinten.
 

Ich sehe ihn nur an, wie dieser Smiley, der aus zwei Bindestrichen und einem Punkt besteht. Und einem Apostroph als ›drop‹-Zeichen. Also ungefähr so: -.-'
 

Kai lacht abermals und setzt sich neben mich auf die Coach, auf der ich liege. Er reicht mir den Becher mit dem leicht dampfenden Kakao darin. Hmmm~ Riecht der lecker.
 

„Hier, bitteschön. Ich hoffe, er ist wohl temperiert.“
 

Schüchtern nehme ich ihn entgegen und nippe daran.
 

Waaaaah! Der ist ja perfekt!! Nicht so wie Mama den immer macht, kochendheiß, dass man sich die Zunge daran verbrennt, sondern genau so wie Kai es vorhin gesagt hat: wohl tempotiert. Oder so... Und es sind auch keine Bröckchen drin, wie bei mir Zuhause. Ohhhhh, schmeckt der gut~
 

Und anscheinend kann man es mal wieder deutlich meinem Gesicht ablesen, dass es mir schmeckt, denn Kai schlägt scherzhaft vor: „Und? Willst du hier einziehen, damit du jeden Tag einen warmen Kakao trinken kannst?“
 

Ich sehe zu ihm und mir fällt erst jetzt auf, dass er die Streberklamotten gegen ein wesentlich cooleres Outfit gewechselt hat. 'Cool' im wahrsten Sinne des Wortes, er trägt nämlich wirklich nur eine Boxershorts und ein Unterhemd und mehr nicht.
 

Jammi, sieht er wieder verboten aus~
 

Verboten gut, versteht sich.
 

Ich nicke eifrig. »Wenn ich wirklich... jeden Tag... was bekomme...« Wieso bin ich eigentlich in Kais Nähe immer so nervtötend nervös? Ehrlich, ich halt das nicht mehr aus! Nicht mal einen klitzekleinen vernünftigen Satz bringe ich ohne Rumstotterei zustande. Das muss ihm doch langsam auch fürchterlich auf die Nerven gehen.
 

„Aber natürlich. Jeden Tag.“, raunt er und befindet sich dabei unmittelbar an meinem Ohr. Wie ist er da nur wieder hingekommen, ohne dass ich es gemerkt habe?? „Wenn ich dann auch was bekomme~“
 

Er leckt über meine Ohrmuschel.
 

Böse Stelle, gaaaanz böse Stelle! Und das weiß er auch! Mist!
 

Dieser schamlose, geile Heng... nein, streich das! Dieser schamlose... Typ (Hah! Was für 'ne Beleidigung!) nutzt schamlos einfach meine Schwachstellen aus! Wie... schamlos!!
 

„U-und w-was willst du...?“ Meine Stimme ist zittrig. Ich schlucke.
 

Kai grinst mich lasziv an. „Was wohl~“, haucht er und nimmt mir den halbvollen Becher aus der Hand, an den ich mich richtig fest geklammert habe und stellt ihn sicher auf dem Wohnzimmertisch neben uns ab. Dann wendet er sich wieder seinem Lustobjekt Numero Uno zu: Mir.
 

Schreck lass nach. Soooooo lüstern hat er mich wirklich noch nie angesehen! Kommt das vielleicht daher, dass wir in seinem ›Revier‹ sind? Hier, in der trauten Umgebung seines Zuhauses lässt Kai Pforsdorf das Tier in ihm raushängen.
 

Wieso ist auf einmal das Bild eines Tigers in meinem Kopf, der sich mit geschmeidigen Bewegungen an seine Beute – ein kleines, verängstigtes Rehkitz – anschleicht und sich mit der Zunge über die messerscharfen Fänge leckt?
 

Hmm, könnte daran liegen, dass Kai gerade in etwa dasselbe macht. Also, er leckt sich zwar nicht über zentimeterlange Hauer, die aus seinem Gebiss ragen, sondern über die Lippen, aber der Ausdruck in seinen Augen ist der gleiche.
 

„Ich will dich.“
 

... Hab... hab... h-hab ich das gerade richtig verstanden? Er... also Kai... will mich?
 

Diese Aussage erfordert erst mal eine genaue Verarbeitung...
 

...............
 

Ich kann mich aber nicht konzentrieren, wenn Kai mich weiterhin so eindringlich ansieht!!!
 

Offenbar erwartet er irgendwas von mir. Vielleicht ein wenig Eigeninitiative, wie ich sie letztens auch schon gezeigt habe. Ein Zeichen, dass ich ihn auch will. Und wenn es nur ein gaaaaaanz kleines Küsschen ist.
 

Und, Mann, da hätt' ich schon Bock drauf!
 

Also, auf das Küsschen, mein ich! Nicht dadrauf!! Was denkt ihr denn wieder von mir?
 

„Was ist mit dir?“, fragt Kai mich jetzt und spricht aus, was sein lustvoller Blick schon die ganze Zeit wissen will.
 

Jetzt lieg ich hier also. Unter Kai... (Wie schaff ich es eigentlich, mich immer in diese brenzligen Lagen zu bringen?? Hab ich vielleicht ein unentdecktes und vollkommen unbrauchbares (!!) Talent dazu?) Und er will mich.
 

Und ich...?
 

Will ich ihn?
 

Will ich's überhaupt...?
 

Will ich's überhaupt wissen?
 

Ich nicke. Ganz leicht nur. Ganz benebelt. Mir ist ganz warm. Von dem Kakao. Und dem Gefühl, der Erahnung, Kai gleich zu küssen.
 

Wie schön...
 

Ende Part IV
 

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HAHA!

Jetzt hab ich einen Cliffhanger reingebaut und jetzt müsst ihr damit leben!

X'D

Ich hoffe, ihr seid mir nicht allzu böse.

Nicht nur wegen dem abrupten Ende des Kapitels, sondern auch, weil es so lange gedauert hat, bis es geschrieben, korrigiert und online gestellt wurde.

Es tut mir wirklich aufrichtig leid! T____T

Aber obwohl es eine so unendlich lange Wartezeit gab, habt ihr mich fortwährend nicht aufgegeben, nein, ihr seid sogar gewachsen!

Also... ihr = die Leserschaft o.o

Ob ihr jetzt persönlich gewachsen seid, weiß ich nicht XD

Nun ja... es sind jetzt schon über 120 Leser und dafür möchte ich euch vielmals danken.

Bis zum nächsten Kapitel – das hoffentlich nicht sooooo lange dauern wird ;-) -, Eure

Kubo-chan ^w^



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Kommentare zu diesem Kapitel (14)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Julii_Freakzone
2011-11-25T13:34:57+00:00 25.11.2011 14:34
wow du hast einfach son UNGLAUBLICHEN sreibstil *__*
hab ja hier schon echt einige gelesen aber ultimate uke ist immer noch das beste!!
Dazu ist es dran schuld das ich Shonen ai total liebe *__* ...kaum zu glauben dass ich das mal nich mögen konnte O.o
und es ist so unglaublich putzig >o< <3
freu mich schon wie on irrer auf das nächste kappi *Q*
Von: abgemeldet
2010-10-27T19:38:22+00:00 27.10.2010 21:38
hii^^
einfach klasse kann ich nur sagen^^
ich freu mich schon riesig auf das nächste kapitel, was hoffentlich bald kommt ^^
*ungeduldig sei*

lg ^^
Von:  SpinoLein
2010-10-17T21:34:05+00:00 17.10.2010 23:34
Hallooo! :D
Ich stolper gestern über diese FF auf dieser mir noch unbekannten Seite und finde eine richtig tolle Fanfiction! Find ich toll.
Das ist auch der Hauptgrund, wieso ich mich gerade hier angemeldet hab. Um einen Kommentar zu schreiben. Denn das muss einfach mal sein. :)
Diese FF find ich sowas von toll (ich find nur blöd, wie du aufgehört hast... grrr! :D) Na ja. Dein Schreibstil ist klasse und die Art wie Felix denkt ist sowas von genial. Hör mal, ich hab mich so schrott gelacht, als ich die FF gelesen habe. Manchmal hab ich echt gedacht, der Jung' hat sie nicht mehr alle. Aber er ist schlau genug um nichts zu überstürzen... braver Junge! :) So. Das war's erst mal, hehe. ^^

Grüßis! :3
Von:  japanfreak91
2010-08-12T18:50:18+00:00 12.08.2010 20:50
Maaaaan... ich weiß nicht, wie oft ich die ganze Story gelesen habe, nur um mich dann immer wieder über das Ende zu ärgern XDD
Nein, so schlimm ist es nicht, aber langsam würde ich schon mal wissen wollen, was noch so kommt^^° (gut, ich sollte mich nicht beschweren, schließlich habe ich es nach einem halben Jahr geschafft, meinen ersten Kommi zu schreiben, aber nuja...*hust*)
Auf jeden Fall warte ich ganz ungeduldig und mit freudiger Erwartung, wie unser kleiner ultimativer Uke auf das kommende reagiert (ich liebe seine Gedankengänge... (liegt vielleicht daran, dass ich mich darin selbst etwas wiederfinde *drop*))^^

So genug geredet... also großes Lob für das bis jetzt entstandene und neue Energie für das Neue^^
*knuddel*
Von:  Reika_Husunaki
2010-04-17T13:32:58+00:00 17.04.2010 15:32
hi^^
was für eine wundervolle story...
*schmacht*
einfach nur göttlich....
aber jetzt aufzuhören ist irgendwie böse XDDD
ich will wissen wies weitergeht...TT^TT
*schniff*
bitte schreib schnell weiter, das was du schreibst ist einfach nur wunderbar^^
*quitsch*
>//////<
*freudig aufs nächste kapitel wart*

*kekse (zur stärkung XD) da lass*
lg reika
Von:  Kimochi-chan
2010-01-30T15:50:05+00:00 30.01.2010 16:50
Gott, was ist das für ne süße Story~ *~*

Ich habs bis hier her gern gelesen.
Ich mag diese inneren Monologe von Felix und Fibi ist auch ein sehr toller Charakter.
Ich bin gespannt, was Felix alles noch erlebt.
Von:  MissHexe
2010-01-23T13:56:30+00:00 23.01.2010 14:56
Aww schon wieder so ein obergeiles Kapi, dass Warten lohnt sich jedes Mal aufs Neue :D
Ich liebe deine Story.
Du schreibst so..aw mit Worten ist es kaum zu beschreiben.
Einfach brillant.
Ich hoffe es geht bald weiter, bin schon sehr gespannt

Von:  Kalehareda
2010-01-18T12:05:56+00:00 18.01.2010 13:05
Hi^^
deine Story ist total klasse
dieser Humor und die Gedanken von Felix einfach genial
man kann ihn sich immer gut vorstellen wie er verwirrt und überfordert reagiert...herrlich
und dann das mit dem schwanger...da stand wohl jemand wirklich neben sich
und Kai...der geht wirklich ganz schön ran...lässt den armen Felix noch nicht mal richtig zeit alles zu verdauen oder bringt es ihm vorsichtig bei...
ich hoffe doch du schreibst schnell weiter
könntest du mir bitte bescheid geben wenn du ein weiteres Kapi on hast
danke dir
ganz lieber Gruß
Kalehareda (^.^)//
Von:  me-luna
2010-01-05T23:44:18+00:00 06.01.2010 00:44
So sweet- bitte schreib doch ganz schnell weiter.

lg
Von:  Florentina
2010-01-03T02:30:17+00:00 03.01.2010 03:30
okay...
ja es hat lange gedauert.
aber das warten hat sich geloht..
nun, eigentlich nicht... das ende war mies..xD
aber der weg dahin, der hat sich gelohnt..xD
hast du gut geschrieben..
wieder mit vielen witzigen Einzügen...
also.. sag an wenn ich endlich erfahre wie es weiter geht, mit unserem ultimativ uke. Felix... ^.^v
ps. das geilste ist, das mein ex Felix heißt.. :DDDDD


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