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Die Angst, die bleibt

von

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'In the cold cold night'

Er schreckt hoch, mitten in der Nacht. Mit zitternden Händen klammert er sich an die völlig verdrehte und verschwitzte Decke und schluckt krampfhaft.

„Sam?“
 

Seine eigene heisere Stimme lässt ihn zusammenzucken. Für einen kurzen Moment wird ihm schlecht vor Angst, denn niemand antwortet. Dann bewegt sich etwas neben ihm

(„Nur ein Fick aus einer Bar?“, durchzuckt es ihn panisch) und sein Bruder richtet sich verschlafen auf, blinzelnd wirft er einen Blick auf sein Handy.
 

2.03 Uhr, Mittwoch, ein schäbiges Motel in irgendeinem Kaff mit einem unaussprechlichen Namen und schlechtgelaunten Einwohnern.
 

Sam setzt sich auf, hellwach und in vollster Alarmbereitschaft.

„Was ist?“, fragt er flüsternd und tastet nach einer Waffe. Dean antwortet nicht, starrt ihn nur mit großen Augen an, als würde er sich fragen, warum zum Henker er mit einem völlig Fremden in einem Zimmer übernachtet. Sam wird unruhig.

„Dean, was ist los?“, fragt er etwas lauter, denn er ist sich fast sicher, dass sich nichts Übernatürliches im Raum befindet. Außer, Dean ist besessen, was eventuell erklären würde, warum er mitten in der Nacht Sam’s Namen ruft und dann völlig apathisch dasitzt und ihn anglotzt, als wäre ihm gerade ein zweiter Kopf gewachsen.
 

Endlich scheint Dean aufzuwachen.

Er räuspert sich und Sam wirft ihm einen irritierten Blick zu.
 

Vier Tage, seit er Sam in den Armen hielt. Vier Nächte voller Alpträume, die ihn weinend aufwachen lassen, glücklicherweise immer vor Sam. Er erwischt sich dabei, wie er ihn verstohlen beobachtet, ihn ab und zu grundlos anfasst, um zu sehen, ob er wirklich... nun, echt ist. Er spürt, wie richtig es war, den Pakt zu schließen – wenn schon der bloße Gedanke, dass Sam nicht mehr da sein könnte, ihn halb wahnsinnig macht, wie wäre es dann, wenn er tatsächlich...? Der bittere Geschmack in seinem Mund will nicht weggehen.
 

Als sich eine warme Hand auf seine Stirn legt, schließt er die Augen.

„Fieber scheinst du keines zu haben“, hört er den vertrauten Tonus und er muss lächeln.

Er öffnet die Augen wieder und schaut in Sam’s Gesicht, in seine Augen, die ihn fragend mustern. Ganz kurz schiebt sich ein anderes Bild über die Realität – ein gebrochener Blick, röchelnder Atem, ein kraftloser, blutender Körper in seinen Armen – und er beisst sich auf die Lippen, um nicht aufzustöhnen.
 

Etwas wie Erkenntnis flackert in Sam auf.

„Ich bin da“, sagt er nur, ganz ruhig und sanft, als ob er zu einem verstörten Kind sprechen würde. Und irgendwie ist Dean das auch, selbst wenn er der Ältere ist.

„Ich weiß“, antwortet Dean leise und räuspert sich erneut. Besonders ich weiß das.

„Sorry, dass ich dich geweckt habe. Geh wieder schlafen.“
 

2.09 Uhr, Mittwoch, ein schäbiges Motel in irgendeinem Kaff mit einem unaussprechlichen Namen und schlechtgelaunten Einwohnern.
 

Eigentlich ist alles wie immer.

Und irgendwie eben doch nicht.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Jumperlady
2009-01-07T00:52:25+00:00 07.01.2009 01:52
cool!
Von: abgemeldet
2008-12-29T10:44:05+00:00 29.12.2008 11:44
tolle gedanken von dean, tolle reaktion von sam, tolle story!!!! :)

LG


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