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Engel träumen nie

von

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Traum oder Wirklichkeit?

Mein Wecker schellte wie jeden Morgen um 6:30 Uhr. Für mich bedeutet dieses Klingeln, dass der Tag des Grauens beginnt. Total übermüdet richtete ich mich auf, obwohl ich lieber noch ein bisschen länger schlafen wollte. Ein Blick durch das Fenster nach draußen. Es war noch dunkel. Ich stand auf und der Laminatboden unter meinen Füßen war eiskalt. Jeder Schritt und es wurde kälter. Ich spürte meine Füße kaum noch. Es ist nicht mehr weit bis zur Tür. 1...2...3...4...5... Und ich war da. Ich öffnete dir Tür und betrat den Flur.
 

„Guten Morgen, mein Schatz!“, sagte meine Mutter.

„Guten Morgen, Mami!“, sagte ich mit total müder Stimme.
 

Sie kam auf mich zu und gab mir einen Kuss auf die Wange. Das tut sie jeden Morgen.

Und mein Vater? Der ist vor 5 Jahren bei einem Unfall gestorben. Seid dem habe ich sein Gesicht nie wieder gesehen. Meine Mutter verbrannte alle Erinnerung. Seid dem Tod ist sie ein anderer Mensch geworden. Sie ist sehr traurig und hat nur noch mich. Ich ging die Treppe nach unten und jeder Schritt wurde durch ein knatschiges Geräusch bekannt. Es war unmöglich ohne dieses Geräusch die Treppe hinauf bzw. hinunter zu gehen. Es sei denn man wäre so leicht wie eine Feder. Ich rieb mir den Schlaf aus den Augen um klarer sehen zu können. Als ich unten war ging ich ins Esszimmer. Dort steht jeden Morgen auf einem dunkelbraunen Tisch Frühstück für mich. Dieses Mal steht dort eine Schachtel Kelloggs, eine Packung Milch und eine weiße Schale mit einem silberglänzenden Löffel. Ich füllte meine Schale voll mit Kelloggs und goss Milch über sie. Anschließend schob ich den Löffel in die Schale und holte einen kleinen Berg voll mit Kelloggs heraus. Kurz bevor ich mir den Löffel in den Mund stecken wollte, verging mir der Appetit. Ich ließ den Löffel in die Schale fallen.

Wie kann ich jetzt nur Essen? Das wäre nicht gut. Ab und zu ändern sie ihre Variante. Es könnte vielleicht wieder hochkommen.

Ich nahm die Schüssel und auch den Rest des Frühstücks und stellte es in die Küche auf die Ablage.

Ich frage mich wann es aufhören wird...

Ich ging in mein Zimmer und zog mir einen schwarzen Pulli und eine schwarze Cargohose an. Dazu zog ich mir Chucks an. Ich huschte ins Badezimmer und putzte mir die Zähne. Dabei dachte ich über eine Menge nach.

Die Zeit läuft ab... Jede Minute die vergeht entspricht einer Minute dem Tod näher...

Wieso die mich eigentlich nicht in Ruhe lassen... Ich habe ihnen nie etwas getan, aber...

Es gibt immer einen in der Klasse der gehasst wird... Warum ich? Das weiß wohl keiner...

Ich sollte mich mal wehren... Ich zeig’s den Dreien noch irgendwann... Hmm... Damit schade ich mir wahrscheinlich wohl nur selber...

Ich schaute auf die Uhr. Es war 7:45 Uhr. Ich spülte meinen Mund mit dem lauwarmen Wasser aus und stellte die Zahnbürste in den Becher, der in einem Spiegelschrank über dem Waschbecken hing. Im unteren Flur Schnappte ich mir einen Schal und eine Mütze, setzte sie auf und packte nach meinem Schulrucksack.
 

„Mama!?!? Ich muss jetzt los! Bin wahrscheinlich um ca. 14:00 Uhr wieder hier!“, rief ich nach oben, wo meine Mutter gerade aufräumte.
 

„Tschüss, mein Schatz!“, antwortete sie.
 

Sie rief noch irgendwas, das ich aber nicht mehr Verstand, durch den Knall der Tür, die ich zugezogen hatte. Es war immer noch ein bisschen dunkel und es war richtig eiskalt.

Man ist das kalt... Hmm... Na ja ist ja auch Winter... Aber trotzdem.... der Schnee und der Nebel könnte auch mal Nachlassen... Jeden Schritt den ich gehe hört man und nichts sieht man, außer einen weißen Schleier der mich umgibt...

Plötzlich hörte ich den Schnee hinter mir knacken. Ich drehte mich um, aber konnte wegen dem verdammten Nebel nichts sehen, außer eine schwarze Gestalt. Nein! Es waren 3 schwarze Gestalten!

Was wollen die? Wer sind das?
 

„Hey! Wer seid ihr? Was wollt ihr?“, rief ich zu ihnen.
 

„Wer WIR sind? Was WIR wollen?“, rief einer der Unbekannten, doch die Stimme kam mir bekannt vor.
 

Jim! Oh Nein! Dann... Dann sind die anderen Beiden... Kai und Benny!!! Was wollen die hier? Die wohnen doch gar nicht hier in der Straße? Gehen die jetzt schon extra Umwege???

„Ben? Kai? Er weiß nicht wer wir sind! Tzz... Schnappt ihn euch!“, befahl er seinen beiden

Cliquen-Mitgliedern.

Oh Scheiße! Ich muss hier weg!

Ich fing an zu laufen. Mal rechts und Mal links. Ich stand nun vor meiner Schule und rannte in den Schulhof, wo eine Menge Schüler standen. Ich lief auf die Toilette und schloss mich ein.

Warum? Was habe ich getan? Ich hasse es... Kann man mich nicht einmal in Ruhe lassen... Ärgert doch wen Anderes... Bitte!!!

Plötzlich ein Knall. Die Tür wurde von jemanden heftig geöffnet.
 

„Ich weiß, dass du hier bist, Chris!“, rief Kai.
 

„Ja, Genau! Komm raus, du Flasche!“, fügte Ben hinzu.
 

Oh Nein! Sie öffnen jetzt eine Tür nach der anderen. Was soll ich tun? Hilft mir doch einer! Ich habe ANGST!

Mittlerweile öffnete sich eine Tür nach der anderen durch einen Tritt. Die Knall-Töne wurden immer lauter.
 

„WUUUMMS“

„WUUUMMS“

„Kai, komm er ist hier!“, schrie Ben.
 

Scheiße, sie haben mich gefunden... Wie konnte ich nur hierher laufen? Ich bin so ein Idiot!

Das Schloss löste sich immer mehr. Plötzlich knallte die Tür auf.
 

„AHHHHH..... ICH WILL HIER WEG“, schrie ich.
 

Ich sprang auf. Plötzlich war ich in meinem Zimmer. Total nassgeschwitzt in meinem Bett.

Wie jetzt? Ein Traum? Alles in Ordnung...zum Glück war es nur ein Traum... Mal sehen wie viel Uhr es ist... 19:00 Uhr ??? Wie? Ehh...
 

„Ich verstehe nicht!?“, flüsterte ich.

„Es fühlte... sich alles so echt an. Die Kälte. Der Schmerz in meinen Beinen, beim Rennen. Die Vibration durch die Tritte.“, stellte ich fest.
 

Ich hab Durst... Ich sollte mich auch mal waschen gehen bevor meine Mutter wieder kommt...

Ich stand auf, um mein Zimmer zu verlassen. Der Boden war wieder wie Eis. Das Mondlicht, das durch mein Fenster fiel, schimmerte blau. Jeder Schritt klebte durch den Schweiß und hinterließ einen Hauch von meinem Abdruck, der aber nach ein Paar Sekunden wieder verschwand. Ich öffnete die Tür und ein Licht blendete. Es war die Lampe im Flur.

Die Lampe habe ich doch vorm Schlafengehen ausgemacht?

So langsam hatte ich mich an das grelle Licht gewöhnt. Ich wagte mich bis zur Tür des Badezimmers vor. Als ich davor stand, hörte ich das Geräusch von Wasser, das in eine Badewanne einlief. Kurz lauschte ich bevor ich die Tür öffnete. Mit einem leichten Knacken öffnete ich die Tür. Ebenfalls brannte auch hier das Licht, obwohl niemand zu Hause war, außer mir.

Wie? Das Licht? Das Wasser? Aber es ist doch, außer mir, niemand zu Hause!? Verdammt! Was geht hier vor sich?

Ich bewegte mich langsam auf die Badewanne zu. Dort sah ich etwas mit langen schwarzen

Haaren.

Was ist das? Ein Mädchen? Wie kommt sie eigentlich hier ins Haus?

Ich ging immer näher heran. Plötzlich sah ich das es sich wirklich um ein Mädchen handelte.

Es ist ja echt ein Mädchen.... Wie? Ahh... Die ist ja... NACKT!

Ich war erstaunt, doch sie hatte ihre Augen geschlossen und lag ohne zu Atmen auf dem Grund des Wassers. Ich ging schneller zu ihr und wollte sie heraus holen. Vor dem Wasserbecken blieb ich stehen, griff mit meinen Händen ins Wasser und wollte sie herausholen, als plötzlich ihre Arme sich um meinen Körper schlangen und mein Gesicht ins Wasser zogen. Ich bekam keine Luft mehr und versuchte zu schreien. Schluckte oft Wasser. Schlug um mich und versuchte mich abzustützen am Rand der Wanne. Doch es war erfolglos. Ich sah ihr in die Augen. Ihre Augen! Sie waren nun geöffnet. Ein kalter, leerer Blick. Ohne ein Gefühl.

Wer ist sie? Ich krieg keine Luft mehr... mir ist schwindelig... Ich...

Ich schloss meine Augen und verlor das Bewusstsein.
 

*
 

„Plupp“
 

Ich öffnete langsam meine Augen.

Wo... Wo bin ich?

Ich schielte auf meine Nase weil ich dort etwas bemerkte.

Nanu... eine Feder?

Ich richtete mich auf und hielt eine weiße, weiche Feder in meinen Händen.

Als ich mich umschaute, bemerkte ich, dass alles um mich herum dunkel war.
 

„Plupp“

„Hallo!?!?!“, rief ich so laut ich konnte. Mein Echo war gut zu hören.

„Plupp“
 

Was ist das für ein Geräusch?

Ich schaute neben mich und dachte eigentlich, dass ich auf Boden sitzen würde. Es war aber Wasser! Ich saß auf Wasser und ging nicht unter.

Wie ist das möglich? Was träum ich nur für einen Mist? Chris... wach auf... wach auf...
 

„WACH AUF!!!“, schrie ich und dachte, dass das helfen würde, doch vergeblich.

„Verdammt!“, jammerte ich. Eine Träne lief mir über die Wangen. Es wurden immer mehr bis ich weinte.

„Warum weinst du?“, fragte eine fremde, weibliche Stimme.
 

Ich schaute auf. Sah aber niemanden. Drehte mich einmal nach links und einmal nach rechts. Als da auch niemand zu sehen war, drehte ich mich um und erschrak. Dort stand sie. Das Mädchen, das mich in Wasser zerrte.
 

„DU! Warum bringst du mich hierher?!?! An diesen schrecklichen Ort?!?!“, schrie ich sie zornig an.
 

Man konnte in meinen Augen den Zorn richtig spüren. Doch ihre Mine veränderte sich kein bisschen. Schon wieder der kalte, leere Blick.
 

„Du wolltest es so.“, sagte sie gelassen als Antwort.
 

„Stimmt doch gar nicht. Was faselst du für’n Mist?“, meckerte ich sie an.

„Erinnere dich an deinen Traum.“, spielte sie an.

„Was soll mit meinem Traum gewesen sein?“, fragte ich verdutzt.

„Ich habe mich in deinen Traum eingeschlichen...“, erzählte sie.

„ Du hast was?, verschlug es mir die Sprache.

„Deswegen dachtest du auch der Traum sei echt.“, klärte sie mich auf.

„Und wo soll ich bitte darauf bestanden haben das du mich fortbringen sollst?“, fragte ich blöd.

„Deine Worte lauteten >AHHHHH..... ICH WILL HIER WEG!< “, antwortete sie mir.
 

Ich erinnerte mich an meinen Traum.

Sie sagt die Wahrheit... Ich habe echt darum gebeten...
 

„Und warum bringst du mich an so einen Ort? Wie heißt du überhaupt?“, fragte ich sie aus.

„Ich... Ich habe keinen Namen und ich brachte dich hier her weil ich hier Hause...“, schilderte sie.

„Wie du hast keinen Namen? Haben deine Eltern dir keinen Namen gegeben?“, fragte ich sie.

„Ich habe keine Eltern...“, erzählte sie.

„Du hast keine Eltern?“

„Nein. Hatte ich noch nie!“, gab sie als Antwort.
 

Sie hatte nie Eltern und haust an so einem komischen Ort... Sie tut mir Leid... Sollte ich sie mit zu mir nehmen? Was Mama wohl dazu sagen würde... Ich sollte ihr erzählen das sie auf der Straße lebt... Dann würde sie es sicher erlauben...

oder auch nicht...
 

„Hast du überhaupt eine Familie?“, wollte ich wissen.

„Nein. Ich hatte nie eine Familie. Ich war seid dem ich zu existieren begann allein.“, antwortete sie kalt.

„Gib du mir doch einen Namen.“, schlug sie mir vor.

„Wie? Ich soll dir einen Namen geben? Warum gibst du dir nicht selber einen?“

„Ich kenne keine Namen.“, sagte sie.

„Du verarscht mich, oder?, fragte ich mit einem grinsen im Gesicht.

„Nein. Tu ich nicht, aber du kennst wohl auch keinen Namen.“, redete sie vor sich hin.

„Warum kommst du nicht mit zu mir? Hier ist es doch total kalt. Vor allem du hast nichts an. Ich könnte dir zu Hause etwas leihen.“, schlug ich ihr vor und lächelte leicht.

„Ich kann nicht. Ich brauche erst einen Namen!“, sprach sie.
 

Ich schaute mich um. Überall war jedoch nur Wasser zu sehen.

Mist... Laura? Nein… Das ist ein normaler Name. Jenny? Ach! Verdammt! Mir fällt nichts ein!

Ich schaute auf und entdeckte den dunkelblauen Himmel. Das einzigste Licht was zu sehen war, war der Mond.

Moment mal... Mond… Mond bedeutet im lateinischen >Luna< ... Der Name gefällt mir und passt zu ihr.
 

„Ich glaube ich hab einen!“, erzählte ich mit einem lächeln.

„Wie lautet er?“, fragte sie.

„Luna!“, sagte ich.

„Sag, dass ich Luna heiße!“, bat sie mich.

„Du heißt Luna!“, sagte ich.

Plötzlich leuchtete sie auf und alles andere erhellte sich. Es war so hell das ich meine Augen schließen musste. Als ich meine Augen wieder öffnete lag ich in meinem Badezimmer neben der Badewanne. Mein Kopf und meine arme waren nass. Als ich mich nach Luna umschaute erblickte ich sie jedoch nicht. Die Badewanne war nicht mehr mit Wasser gefüllt, aber nass. Mein Bademantel hing nicht mehr am Haken.

Was ist geschehen? War es ein Traum oder Wirklichkeit?
 

*



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