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Morgens halb 10 in Sturmwind

Das Frühstückchen
von

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Dosenöffner und was Jäger sonst noch haben

Nichts störte die Ruhe im Park von Sturmwind, bis auf das leise Rascheln der Blätter und dem zarten Zwitschern der Vögel, die von den ersten Strahlen der Sonne berührt, den neuen Tag einläuteten, einzig übertönt von den milden Stimmen, die vom Marktplatz herüberdrangen, zum frühen Morgen gerade nur so mächtig, einem ausgewachsenen Krokolisken das Trommelfell zum jeweils anderen Ohr wieder heraus zu pusten. Kurz gesagt, die Ruhe selbst, wie immer in der Hauptstadt. Trotz dieser atemberaubenden Stille hörte niemand das Jauchzen einer jungen Draenei, die mit einem weiten Satz aus dem Ersatzteileladen von Sturmwind sprang und ihrer Katze durchs Fell wuselte. "Wale wird sich freuen!", meinte sie grinsend und steckte einen kleinen Beutel, den sie in der Hand hielt in ihre Tasche. Auf dem Absatz kehrt machend hopste sie in Richtung Marktplatz, in der Hoffnung, den Krieger dort anzutreffen.

Dicke Schweißtropfen rollten die Stirn des Kriegers hinab, der mit aller Kraft ein Stück Roheisen mit dem Hammer bearbeitete und schon sichtlich mitgenommen aussah, was bei einigen Passanten Mitleid, bei anderen Belustigung auslöste. Doch der stolze Mensch dachte nicht daan, die Blicke der Menge zu erwidern. Unbeirrt schlug er auf das Metall ein und nach nicht allzu langer Zeit formte sich daraus ein Schwert. Ein paar kleine Kinder hatten sich um die Schmiede versammelt und deuteten auf ihn. "So will ich auch mal werden, wenn ich groß bin!", rief ein kleiner Junge, woraufhin er sich eine saftige Kopfnuss von seinem Hintermann einfing. "Mein Papi ist viel cooler als der da!", protzte dieser und verschränkte die Arme vor der Brust. "Außerdem stinkt der Typ hier vor Schweiß!". Rechthaberisch hob er die Nase empor und kniff die Augen zusammen, denn die Sonne blendete ihn, bis etwas großes einen Schatten auf ihn warf. Die anderen Kinder traten hurtig ein paar Schritte zurück, als sich der Krieger in voller Größe vor dem Jungen aufstellte. Als dieser ein Auge öffnete und blinzelte erschrak er heftig und plumpste auf seinen Allerwertesten.

Der Krieger packte ihn mit einer Hand am Arm und zog ihn wieder auf die Beine. Dann tätschelte er ihm den Kopf, woraufhin dem Jungen drei Tonnen Rohstahl vom Herzen fielen und er verlegen versuchte, ein Lächeln aufzusetzen. Der Krieger drehte den Jungen an der Schulter herum und meinte freundlich lächelnd: "Nun geh Heim zu deinem Papi.", woraufhin er dem Kleinen einen heftigen Tritt in den eh schon ledierten Hintern gab und dieser erst eine Weile fliegend, dann taumelnd aufkommend, der Länge nach das Pflaster küsste. Schreiend lief der Junge, so schnell ihn seine kurzen Beine tragen konnten davon, dicht gefolgt von seinen hämisch grinsenden und doch erschrockenen Freunden.

"Nanana, Schatz! Dass du immer so freundlich zu den Kindern bist.", ertönte eine weiche Stimme hinter Kalf. Er drehte sich um und blickte in Felicitaz´ leuchtende Augen, die ihn halb belustigt, halb vorwurfsvoll ansahen. Verlegen legte der Krieger eine Hand an den Hinterkopf und grinste. Die Draenei erwiderte das Lächeln und gab Kalf mit zwei Fingerspitzen einen starken Tipser auf die Stirn, was Kalf fast zum Taumeln brachte. "Wie lang schaust du schon zu?", fragte er die Jägerin. "Hm, lang genug, aber doch viel zu kurz." Sie streckte ihm die Zunge raus und tapste dann eine Runde um ihn herum. "Eigentlich hab´ ich Wale gesucht. Ich hab da was, das ihn sicherlich interessiert.", fuhr sie lachend fort. "Ahja.", entgegnete Kalf schmollend und musste zu seinem Entsetzen feststellen, dass besagter zweiter Krieger gerade um die Ecke bog. Als er die beiden entdeckte, beschleunigte er seinen Schritt. "Hohohooo!!", rief er ihnen von weitem zu und winkte aufgeregt. Feli lief ihm entgegen und Kalf folgte.

"Hey Wale! Du wirst es nicht glauben, aber DICH hab ich gerade gesucht!", rief sie ihm entgegen.

"Bin ich aber begehrt heute!", entgegnete Walemon schallend lachend und hielt sich den Bauch. "Was gibt´s den, kleine?", fragte er neugierig wie immer.

Als hätte Feli auf diese Frage gewartet, hatte sie auch schon den kleinen Beutel herausgeholt, den sie im Ersatzteileladen gekauft hatte. "Ich hab´einen Dosenöffner hergestellt!", meinte sie grinsend und zog eine Brechstange aus dem Beutel. "Damit kriegen wir dich aus jeder Verpackung!" Sie zwinkerte dem Krieger zu. "Hahahaaaahahaa!" Wale fing laut an zu lachen. "Das is ja großartig!", rief er und deute auf seinen Rücken, wo die Rüstung eine tiefe Delle aufwies. "Ein Golem hat mir vorhin den Verschluss demoliert."

"Juhu!", kicherte Feli und machte sich daran, mit der Brechstange Wales Schale zu knacken. "Da fühlt man sich wie Panzerknacker!", rief sie und hebelte mit voller Kraft an der Stange herum.

Einige Kraftakte später:

"Lass mich mal!", schlug Kalf vor und drückte Wale zu Boden, stellte sich mit einem Fuß auf seinen Kopf und drückte den Hebel mit aller Kraft nach unten. Dabei ignorierte er die verzweifelten Schmerzensschreie der wehrlosen Schildkröte die mit Tränen in den Augen sein Leben an sich vorbeiziehen sah. Kalf schien dieses Spektakel nur noch mehr zu motivieren, doch auch mit größter Anstrengung rührte sich der Veschluss keinen Millimeter.

Blau angelaufen und völlig am Ende wurde Walemon von Feli und Kalf wieder auf die Füße gezogen. "Na das war wohl Nix.", stellte Feli fest.

"Nun wirst du wohl den Rest deiner Tage als verbeulte Konserve herumwandeln!", stellte Kalf hämisch grinsend fest.

Als Wale wieder klar sehen konnte, erblickte er eine kleine Todesritterin auf der anderen Kanalseite, die sie schon entdeckt hatte und flotten Schrittes zu ihnen gelaufen kam. "Hey Feli! Hallo Kalf!", rief sie den beiden winkend zu, dann fiel ihr Blick auf wale.

"Du siehst aber garnich gut aus, Chef.", stellte sie fest. "Wohl zu lang im Gasthaus gesoffen, wa?", meinte sie grinsend und klopfte dem Krieger derbe auf die Schulter. Mit einem Klack öffnete sich der Verschluss seiner Rüstung und das schwere Teil fand seinen Weg auf Kalfs Zehen. Freudestrahlend und den die Zähne zusammenkneifenden Krieger hinter ihm ignorierend, hüpfte Wale im Kreis herum, machte Rollen auf dem Pflaster und tanzte fröhlich um Wazurái und Feli herum.

"Hab ich was falsch gemacht?", fargte die Todesritterin und zog eine Augenbraue nach oben. Wale sprang währenddessen um Kalf herum, der sich seinen Zeh hielt und bewarf ihn, die beiden Daenei, die Eichhörnchen und Vögel mit Luftküssen. "Liebe für die Weeeeeeelt!", schrie er so laut er konnte, einzig und allein übertönt von Sturmwinds Stille.



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