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Hund und Kater

Kakashi/Tenzou
von

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Hund und Kater

Hund und Kater
 

Tenzou rannte durch die Straßen von Konohagakure. Den Regen, der unaufhörlich auf ihn niederprasselte ignorierte er, denn er war auf der Flucht.

In einer Seitengasse sank er an einer Hauswand herab, vergrub das Gesicht in den Händen.

Er hatte mit Kakashi geschlafen.

Gut, ihre letzte Mission bei der Anbu war ein totaler Fehlschlag gewesen und sie hatten sich danach beide - mit Verlaub – beschissen gefühlt. Dementsprechend hatten sie auch dem Sake zugesprochen. Aber rechtfertigte das, dass sie sich kurze Zeit später küssend in Kakashis Wohnung auf dem Boden wiedergefunden hatten?

„Gott“, stieß Tenzou aus. Nicht, dass es nicht gut gewesen wäre. Wenn Kakashi etwas tat, dann tat er es richtig. Aber trotzdem war da dieses nagende Gefühl der Ungewissheit. Hatten sie vielleicht an diesem Abend durch zu viel Alkoholgenuss ihre mühsam aufgebaute Freundschaft zerstört?

Tenzou zog seine Beine näher an seinen Körper.

„Shit“, entfleuchte ihm zwischen zusammengepressten Zähnen.

Die Schritte, die sich ihm näherten hörte er wegen des Regens und seinem Gemütszustand nicht. Erst als Kakashi vor ihm stand nahm er ihn wahr. Tenzou verkrampfte sich. Was würde jetzt passieren?

„Komm, Tenzou“, sagte Kakashi leise und streckte ihm die Hand entgegen. „Du wirst dich erkälten.“

Tenzou starrte ihn ungläubig an. Nach all dem, was er sich an Horrorszenen – zumindest in seiner Auffassung – ausgemalt hatte kam nun das?

Kakashis Blick wurde ungeduldig.

„Jetzt komm schon“, sagte er erneut. „Ich will nicht dafür verantwortlich sein, dass mein Kohai krank wird und das Bett hüten muss.“

In seiner Stimme klang etwas wie ein besorgter Unterton mit. Vielleicht war es genau dieser Unterton, der Tenzou letztendlich dazu brachte, die ihm angebotene Hand zu ergreifen. Dieser zog ihn auf die Füße.

„Na also“, meinte er, dann spannte er einen schwarzen Regenschirm auf und hielt ihn so, dass weder er noch Tenzou nass wurden. Tenzou dankte ihm im Stillen dafür. Ohne seine Hand loszulassen setzte er sich in Bewegung.

Als se jedoch an Kakashis Wohnung ankamen packten Tenzou erneut Zweifel. Kakashi bemerkte sein Zögern, sein Griff um Tenzous Hand wurde fester. Er schloss die Tür seiner Wohnung auf und bugsierte Tenzou ins Wohnzimmer.

„Du weißt, wo das Bad ist“, sagte er schlicht. Tenzou wusste, was er ihm sagen wollte. Werd erstmal wieder warm und komm aus deinen nassen Sachen raus.

Er nickte und steuerte auf die Tür zu, welche zum Bad führte.

Er hörte noch, wie Kakashi in die Küche ging und dort zu werkeln begann.

Ich könnte jetzt verschwinden, durchzuckte Tenzou urplötzlich ein Gedanke. Doch er verwarf ihn direkt wieder. Ewig würde er sowieso nicht davonlaufen können, warum sollte er es also nicht gleich hier und jetzt hinter sich bringen?

Er duschte kurz warm und zog die Sachen an, die er in dem kleinen Fach fand, welches mit „Tenzou“ beschriftet war. Dass dieses Fach existierte wusste er schon lange, vor allem, weil in Kakashis Wohnung ständig Sachen auftauchten, die eigentlich ihm gehörten und die hier für Notfälle gelagert waren, etwa wenn sie eine dringende Mission erledigen mussten und Tenzou nicht mehr allzu viel Zeit geblieben wäre um zu seiner Wohnung zu gelangen oder er es nach einer Mission nicht mehr nach Hause schaffte.

Tenzou runzelte die Stirn. Hatte Kakashi die Sachen wohlweislich hier deponiert bevor er ihn suchen gegangen war oder lagen sie immer hier? Unwillkürlich musste er lächeln. Kakashi war manchmal schon komisch.

Er ließ sich Zeit, bis er das Bad endgültig verließ. Im Wohnzimmer warteten eine warm aussehende Wolldecke und warmer Tee auf ihn. Es trieb ihm fast die Tränen in die Augen. Womit hatte er das denn bitteschön verdient?

„Jetzt setz dich schon, die Couch beißt nicht“, hörte er da die vertraute Stimme von Kakashi.

Tenzou sah zu ihm. Sein Hitai-Ate fehlte, genau wie die typische Anbuuniform. Stattdessen trug er eine dunkle Hose und ein in derselben Farbe gehaltenes Oberteil. Über seinem Sharingan befand sich ein einfacher Verband.

Tenzou konnte es sich nicht erklären, aber so sah Kakashi irgendwie … normal aus. Zumindest nicht so wie der Anbu, den er kannte.

Er setzte sich und wickelte sich in die Decke ein. Kurz darauf drückte ihm Kakashi einen Becher mit Tee in die Hand. Der Geruch von Ingwer stieg Tenzou in die Nase. Kakashi schien sich aber auch jede Kleinigkeit über ihn zu merken. Aber nichts anderes hatte er von jemandem wie ihm erwartet.

Eine Weile saßen sie sich schweigend gegenüber, Tenzou nippte ab und zu an seinem Tee.

Schließlich wagte er zu sprechen.

„Danke“, murmelte er. Auf Kakashis Gesicht ließ sich ein Lächeln vermuten.

„Keine Ursache“, sagte er. „Immerhin bin ich ja für dich verantwortlich.“

Tenzou hatte das Gefühl, dass sie um das eigentliche Thema herumschlichen. Auf der einen Seite der Hund, auf der anderen Seite der Kater. Getrennt durch dieses eine Thema.

„Tenzou, so kann das nicht weitergehen.“

Was hatte er gerade noch gedacht? Kakashi war nun einmal jemand der etwas, was ihn beschäftigte nicht einfach so unangesprochen lassen konnte.

„Mhm“, machte Tenzou, sah aber nicht zu Kakashi. Wenn er ehrlich mit sich selbst war hatte er Angst davor ihm in sein nicht bedecktes Auge zu sehen.

Wieder schwiegen sie eine Weile.

„Eigentlich bin ich nicht so … orientiert“, sagte Kakashi. Tenzou verzog seine Lippen zu einem nicht ganz echten Grinsen. Typisch Kakashi. Er brachte die ganze Situation mit einem Satz auf den Punkt. Der Hund hatte gerade den Mittelpunkt des Themas betreten.

„Ich … auch nicht“, erwiderte Tenzou. Kakashi nickte.

„Gut. Okay.“

Tenzou war erstaunt darüber, dass Kakashis Antworten nun sehr einsilbig wurden. Wo war die Eloquenz des Älteren geblieben?

„Das heißt, wir vergessen … es.“

Kakashi nickte.

„Es war ein Ausrutscher. Nichts Ernstes.“

Tenzou fragte sich, ob sie beide sich das nicht einfach nur einredeten. Ob da vielleicht doch mehr war. Aber er würde es für sich behalten. Dafür war ihm seine Freundschaft zu Kakashi doch zu wichtig.

Kakashi erhob sich, um Tenzou Tee nachzuschenken.

„Aber lauf nicht mehr so einfach weg. Ich bin nicht immer da um dich wieder zurückzuholen.“

Tenzou nickte. Wieder einmal. So viel Fürsorge war er von Kakashi gar nicht gewöhnt. Aber er musste zu geben, es gefiel ihm.

Vielleicht würde der Kater für diese Fürsorge und Aufmerksamkeit noch ein paar Mal öfter vor dem Hund davonlaufen …



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  rokugatsu-go
2010-11-03T20:06:03+00:00 03.11.2010 21:06
Mir gefällt die Atmosphäre des ersten Kapitels. Die vermittelten Bilder und die Sprache haben so etwas schönes Ruhiges an sich, das passt alles sehr gut zusammen.
Von:  puchipan
2009-09-24T22:12:02+00:00 25.09.2009 00:12
Das ist so niedlich, aber auch wieder traurig... warum denn bitte nur ein Ausrutscher? *snif*
Aber jetzt mal zum Wesentlichen. Die FF ist super schon geschriebn und das Kakashi so fürsrglich ist... *.* Ich find sie toll! Mal sehen was im nächsten Kapitel so passiert.
Ach und danke für meine aller erste Kakashi/Tenzou FF. Wollte schon lange mal eine mit den beiden lesen. xD

lg
puchipan
Von: abgemeldet
2009-06-21T10:34:06+00:00 21.06.2009 12:34
>Werd erstmal wieder warm und komm aus seinen nassen Sachen raus.
Den Satz habe ich mir mehr mals durchgelesen und ich bin der Meinung, es müsste deine nassen Sachen heiße. Liege ich da falsch?

Mir gefällt das Kapitel. Diese Unsicherheit was passiert jetzt und auch die Metapher mit dem Hund und der Katze gefällt nmir sehr gut.
Die Idee ist nicht neu, es gibt genug Geschichten indem man die Protaganisten so zusammen bringt. Aber mir gefällt deine Schreibweise, diese Spannung zwischen den beiden kann man richtig nachempfinden...
Ich bin auf das nächste Kapitel wirklich gespannt, wir sehen uns also gleich.;)
mfg Mita

Von:  NukeUke
2008-11-24T18:54:40+00:00 24.11.2008 19:54
wie süß ^^

hast das voll schön geschrieben ...
das kommt auf meine Favoliste!


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