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Vampire? Die gibt es doch gar nicht!

von

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Kapitel 69-70

Kapitel 69:
 


 

Der Schlaf tat gut. Ich fühlte mich ausgeruht und die Kopfschmerzen waren weg. Zudem fühlte ich mich grade wie auf einer Wolke. Es wäre so schön gewesen, wenn ich nicht dauernd ein elendes Piepen im Hintergrund vernehmen würde. Ich wollte die Augen öffnen, doch fühlte es sich an, als wenn etwas drauf liegen würde und mich so daran hinderte, sie zu öffnen. Mit viel Mühe und Anstrengung bekam ich es endlich hin und konnte durch einen kleinen Spalt meine Umgebung wahr nehmen. Helles Neonlicht führte jedoch dazu, dass ich sie sofort wieder zusammenkniff. Ich wollte meine Hand so legen, dass mich die Lampe nicht mehr blendete, doch als ich sie nach oben zog, spürte ich einen stechenenden Schmerzen auf meinem Handrücken. Vorsichtig öffnete ich wieder meine Augen und gewöhnte mich nur langsam an das Licht. Als ich es endlich geschafft hatte, sah ich zu meiner Hand. Eine Kanüle war dort angebracht und durch diese floss eine dunkelrote Flüssigkeit. Nun erkannte ich auch, woher das Piepen kam. Es wurde von einem Gerät erzeugt, welches die Flüssigkeit durch die Kanüle zu bewegen schien. Langsam ließ ich meinen Blick um mich herum schweifen. Ich lag in irgend einem Zimmer und war mit einer dicken, weißgelb karierten Decke zugedeckt. Wo war ich hier? Ich versuchte, mich aufzusetzen, doch schaffte es nicht, wurde aber wenigstens munterer. War ich in einem Krankenhaus? Das schien mir grade die einfachste Antwort zu sein. Aber wie kam ich hier her und warum? War vielleicht alles, was ich in den letzten Monaten geglaubt habe zu erleben nur ein Traum gewesen? Hatte ich vielleicht im Koma gelegen? Könnte das möglich sein? Wenn dem so war, sollte ich dann nicht froh sein, warum fühlte ich mich aber so, als wenn mir irgendwas geraubt wurde?

Als eine Tür aufging, drehte ich meinen Kopf vorsichtig dort hin. Ein älterer Mann kam hinein. Seine Haare waren kurz und dunkelbraun, doch zogen sich bereits etliche graue Strähnen dadurch. Er trug eine Brille mir einem viereckigen Gestell auf der Nase, welche viel zu klein wirkte. Zudem trug er einen langen, weißen Kittel. Seine Gesichtszüge wirkten freundlich, als er ein Lächeln aufsetzte und näher trat. Die Tür schloss er dabei hinter sich, so dass ich nicht erkennen konnte, was sich dahinter befand. „Sie sind wach.“

„Wo...bin ich?“ Meine Stimme klang kratzig und genau so fühlte sich mein Hals an. „Sie befinden sich in einem Krankenzimmer im Hellsing-Anwesen.“ Hatte er das eben wirklich gesagt oder ich mir nur eingebildet? „Hellsing-Anwesen?“ Wiederholte ich und versuchte mich erneut etwas aufzusetzen. „Wissen Sie, was geschehen ist?“ Er kam zu mir, half mir, mich etwas aufrechter hinzusetzen. Dabei erkannte ich, dass ich ein hellblaues Nachthemd trug, welches ich nicht kannte. Er schien meinen Blick ebenso aufgefangen zu haben. „Fräulein Victoria war so nett, Ihnen etwas aus ihrem Kleidungsbestand zu leihen.“ Sera, schoss es mir durch den Kopf und damit stand zumindest fest, dass ich nicht geträumt hatte, was meine Erlebnisse begannen. Warum nur erfüllte mich das jetzt wiederum mit Freude und nicht mit Wehmut? „Warum bin ich hier?“ Fragte ich nun endlich und beantwortete gleichzeitig seine Frage damit, denn ich wusste nicht genau, was geschehen war. Ich erinnerte mich an die Kopfschmerzen, welche beinahe meinen Kopf zum Bersten gebracht hätten und daran, dass sich alles drehte. Ebenso, dass meine Haut grau aussah. Als ich daran zurückdachte, sah ich mir wieder meine Hand an, doch war nichts mehr von dem gräulichen Schimmer zu erkennen. „Sie scheinen über längere Zeit verdorbenes Blut zu sich genommen zu haben.“

„Verdorbenes Blut?“ So etwas gab es? Seit wann das denn und vor allem, was meinte er mit verdorbenen Blut? „Das Blut in den Flaschen bei Ihnen war versetzt mit jenes von Ghuls. Wissen Sie, wie es darein gekommen ist?“

„Nein! Woher denn? Alucard hatte es doch gebracht und in den Kühlschrank gestellt gehabt.“ Ich hatte es von dort nur herausgenommen und getrunken, mehr nicht. Doch es hatte ganz normal geschmeckt. Das konnte nicht daran liegen. Oder etwa doch? „Wo ist er?“

„Wer?“ Der Arzt leuchtete mir mit einer Lampe in die Augen, woraufhin ich ihn kurz anfauchte und meinen Kopf schüttelte. Ich konnte das helle Licht grade nicht vertragen. „Alucard.“ Gab ich von mir und öffnete meinen Mund, als er dies von mir verlangte. Was hoffte er denn, dort zu sehen? Seufzend ließ ich ihn jedoch machen und wartete auf eine Antwort. „Das weiß ich nicht. Ich glaube zudem, dass es kaum einer weiß, wo er sich immer aufhält.“ Der Arzt lachte kurz auf und griff meine Hand, hob sie an, um sich die Kanüle anzusehen. „Wie es scheint, sollte es Ihnen bald besser gehen. Bleiben Sie ruhig noch etwas liegen und sollte irgendwas sein, dann rufen Sie. Ich werde Lady Integra informieren, dass Sie aufgewacht sind.“ Ausgerechnet der, dachte ich mir und ließ mich seufzend zurück ins Kissen gleiten. Der Arzt verließ das Zimmer und murrend hätte ich mir selber einen Arschtritt geben können, dass ich ihn nicht gebeten hatte, das Licht auszumachen. Seufzend schloss die Augen und wollte es damit ausblenden.
 

„Verdorbenes Blut, als wenn.“ Und sofort öffnete ich sie wieder, drehte meinen Kopf nach links. „Alucard? Du bist hier?“

„Wo sollte ich sonst sein?“ Irgendwo, wollte ich sagen, beließ es aber dabei und musste lächeln. „Dann anders, seit wann bist du hier?“ Wieder rutschte ich etwas nach oben. Ich brauchte ziemlich viel Kraft um mich etwas aufrechter hinzusetzen. „Wer sagt, dass ich überhaupt weg war?“ Verwunderung breitete sich in mir aus und ich zischte ihn schließlich an. „Als wenn du die ganze Zeit hier gewesen wärst... wie lange lieg ich hier eigentlich schon?“

„Seit vorgestern Mittag.“ Erleichterung machte sich in mir breit, als ich das hörte. Ich hatte schon mit mehr Zeit gerechnet gehabt. „Du glaubst nicht, dass es am Blut lag?“

„Ich habe es selber getrunken und Sorin konnte selbst mit senem Geruchsinn nichts verdorbenes daran feststellen.“

„Und was glaubst du, war dann der Hintergrund?“ Ich wartete auf eine Antwort, doch es folgte keine, daher sah ich resigniert auf meine Hände. Ich hatte diese zusammengefaltet auf der Bettdecke liegen. „Was es auch immer war, solltest du das nächste mal über Kopfschmerzen dich bei dem Wolf ausheulen, sag es ebenso mir! Ich habe noch nie einen Vampir getroffen, der aus keinerlei ersichtlichen Grund über Kopfschmerzen klagte.“

„Was sind denn ersichtliche Gründe bei dir?“ Fragte ich etwas zornig, immerhin woher sollte ich denn wissen, dass es nicht normal war? Meine Mutter hatte früher auch immer über Kopfschmerzen sich beschwert, vor allem wenn das Wetter umschwenkte. „Wenn dir jemand den Kopf abtrennt, kann es danach für kurze Zeit zu Schmerzen kommen.“ Wie er das sagte, als sei dies das Normalste der Welt. Ein Schauer lief über meinen Rücken und ich strich mir über die Kehle. „Ich hoffe nur, dass ich das nie erleben muss.“ Es breitete sich erneut ein Schweigen über das Zimmer aus. Wie es schien, war er mit den Gedanken wo anders und lehnte sich schließlich mit verschränkten Armen vor der Brust gegen die Wand. „Du bereitest einen ziemlich viele Probleme.“

„Na herzlichen Dank für die Blumen!“ Knurrend sah ich zu ihm, woraufhin er mich angrinste. „Gern geschehen.“

„Wenn ich dir so viele Probleme bereite, sollte ich wohl doch schneller abhauen als geplant!“

„Und mich der Freude berauben, Abwechslung im Leben zu erfahren? Wegen mir musst du das nicht tun.“ Fragend sah ich zu ihm, als er sich von der Wand abstieß und zu mir kam. Er legte seine Hand prompt auf meine Stirn und ich bewegte mich keinen Millimeter. „Zumindest fühlst du dich nicht mehr wie ein Eisklotz an.“ Er nahm die Hand von meiner Stirn. „Das war gerade ein Themenwechsel.“ Meinte ich und musste schmunzeln. „Danke Alucard.“ Warum auch immer, irgendwie dachte ich mir, sollte ich das sagen und ließ mich wieder zurück ins Kissen gleiten. „Wenn es dir nichts ausmacht, schlaf ich noch etwas. Ich fühle mich noch immer, als hätte mich ein Laster überrollt.“

„Ich habe nichts dagegen, wir sehen uns in deinem Traum.“

„Nein! Ich will nicht trainieren oder üben! Ich will einfach nur sch...“ Weiter kam ich nicht, denn er hatte sich vorgebeugt und seine Lippen auf meine gelegt. Ein Kribbeln zog sich von meinen Lippen an durch den ganzen Körper und ein leises Stöhnen entfloh meiner Kehle, als er von diesen abließ. „Dann schlaf und wenn du wieder aufwachst, bringe ich dich zurück in die Villa nahe Ipswich.“ Und damit war er schon wieder weg, während ich noch hier im Bett lag und mein Mund immer wieder auf und zu ging, wie bei einem Fisch auf dem Trockenen. Das war eben nicht wirklich geschehen, oder etwa doch? Er hatte eben nicht ... aber wieso? Vorsichtig hob ich meine Hand und strich mit den Fingerspitzen über meine Lippen. Hatte er mich eben wirklich geküsst? Dann war das andere Mal auch wirklich geschehen? Ein Kribbeln breitete sich in mir aus und doch erstarb es auf der Stelle. Ich musste mich zusammenreißen. Bei ihm konnte das eben auch einfach nur ein Spaß gewesen sein um sich zu amüsieren, oder um mich irgendwie fertig zu machen.

Es brachte nichts, weiter darüber nachzudenken, und ich schloss lieber meine Augen. Dennoch konnte ich es nicht verhindern, dass meine Gedanken immer und immer wieder zu dem eben erlebten zurückglitten. Obwohl man das eben wohl eher nur als einen flüchtigen Kuss bezeichnen konnte, fühlte er sich bei weitem intensiver an, als den, welchen ich einst von Sorin bekam oder von diesem einen Kerl in Ipswich. Ich rieb mir übers Gesicht. Von wegen Schlafen, daran war nicht mal mehr zu denken!
 

Irgendwann öffnete sich wieder die Tür und da ich mir sicher sein konnte, das Alucard diese nicht benutzte, sah ich hin. „Hey, na wie gehts dir?“ Es war Sera, welche hinein schaute und dann das Zimmer betrat. Es war schon etwas länger her, seit dem ich sie gesehen hatte und musste schmunzeln. „Hey. Es geht mir gut.“

„Wirklich? Dann bin ich beruhigt.“ Wieder rutschte ich ein kleines Stück nach oben und deutete auf das Nachthemd. „Danke dafür.“

„Schon gut. Du hast was leichtes zum anziehen gebraucht und bei allen anderen Nachthemden, die man dir anziehen wollte, kam nur ein Einspruch von meinem Meister, bevor er es aus den Händen der Pflegerin riss.“ Sie lachte, wohl weil sie sich gerade daran erinnerte, wohingegen ich sie nur fragend ansah und es nicht so ganz verstand. „Warum?“ Brachte ich dann doch von mir und sah sie weiterhin irritiert an. „Keine Ahnung, doch wenn ich die mit dem Nachthemd vergleiche würde ich sagen, die anderen waren zu kurz und vor allem hinten offen.“ Ich erinnerte mich plötzlich daran, als meine Großmutter in einem Krankenhaus war und wir sie besuchen kamen, damals trug sie solch ein komisches Nachthemd, das hinten offen war und ein Schauer lief über meinen Rücken. „Dann sollte ich mich auch bei ihm bedanken.“ Denn so etwas, das hatte ich damals als Kind schon beschlossen gehabt, wollte ich niemals anziehen. „Sonst noch irgendwas, dass ich wissen sollte?“ Sie legte den Kopf etwas schief und schien zu überlegen, doch dann schüttelte sie nur mit dem Kopf. „Nicht das ich wüsste. Nur das ich mir Sorgen um dich gemacht hab. Du sahst aus, als wenn du wirklich tot wärst..also richtig tot. Deine Haut sah schon so aus, wie jene einer tagelang alten Leiche und dann hatten sich schon..“

„Ah! Nicht! Das möchte ich echt nicht wissen!“ Es gab Sachen, Details, die mussten nicht ausgesprochen werden. Und alleine das eben gesagte, veranlasste mich nur dazu, dass ich über die Haut meines Armes strich. „Jetzt jedoch siehst du fast schon wieder so aus wie zuvor.“

„Fast??“

„Ja, deine Wangen sind ganz rot, aber du hast sicher kein Fieber, oder?“ Sofort räusperte ich mich und schüttelte den Kopf. „Nein. Mir ist nur unter dieser dicken Decke etwas zu warm.“ Und schon versuchte ich sie von mir zu strampeln. Woher die wohl roten Wangen wirklich kamen, unterließ ich aufs Äußerste, ihr zu sagen. Endlich war die Decke weg und ich lächelte zu ihr hin. Jedoch schien sie mir nicht ganz zu glauben. Zum Glück jedoch sagte sie nichts dazu und wir unterhielten uns noch über das ein und andere. Ich erfuhr dabei, dass vor Kurzem die letzten Arbeiten an den beschädigten Gebäuden beendet wurden. Angeblich sollte nichts mehr darauf hinweisen, was geschehen war. Ebenso erfuhr ich auch, dass ein Raunen durch die Soldaten hier ging, als sie erfuhren, dass ich wieder hier sei. Wie es aussah, gingen viele davon aus, dass es meine Schuld gewesen sei, dass sie angegriffen wurden. Nun ja, das abstreiten konnte ich wohl nicht, denn es war meine Schuld und das nicht nur das eine mal, so viel war mir bereits klar. Laut Sera sollte ich mir keinen Kopf darum machen, was leichter gesagt als getan war. Jedenfalls wusste ich damit ebenso, warum Alucard vorhin sagte, dass er mich bald zurück nach Ipswich bringen würde. Es ging wohl nicht nur darum, dass ich dort angeblich sicherer war. Ein Seufzer entfloh meiner Kehle und ich legte mich wieder richtig hin, nachdem Sera sich verabschiedet hatte. Vielleicht sah ich sie ja nochmal, bevor es von hier wieder wegging. Dass wir uns ansonsten wann anders wiedersehen, davon ging ich ganz sicher aus. Die Decke zog ich wieder über mich und versuchte nun erneut zu schlafen. Diesmal schaffte ich es sogar.
 

Als ich das nächste mal zu mir kam, stand der Arzt schon wieder bei mir und sah sich erneut die Kanüle an meinem Handrücken an. „Hm?..“ Fragte ich verschlafen und richtete mich etwas auf. „Wie geht es Ihnen?“ Fragte er mich und erneut leuchtete er mir mit der Lampe in die Augen. Zu gern hätte ich ihm diese weg genommen und ihm sonst wo rein gesteckt, doch murrte ich lediglich und ließ meine Schultern etwas kreisen. „Besser. Viel besser als vorhin.“ Und das stimmte sogar. Ich fühlte mich zumindest nicht mehr, als würde ich auf einer Wolke schweben. „Sie sehen auch schon viel besser aus. Ich würde Ihnen dennoch raten bis zum Morgen hier zu bleiben. Danach sollten Sie vorsichtiger sein mit dem, was Sie zu sich nehmen.“ Darauf konnte ich nur die Augen rollen. Wie Alucard war ich ganz sicher, dass dies nicht an verdorbenen Blut liegen konnte, aber beließ es dabei. „Was ist das eigentlich?“ Fragte ich und zeigte auf die rote Flüssigkeit. „Eine Mischung aus Blut und Kochsalzlösung.“ Das mit dem Blut hatte ich mir bereits gedacht. „Und wann kann ich das ab machen?“

„Gar nicht. Wenn werde ich es entfernen und das kurz bevor ich Sie hier raus lasse.“ Er lächelte mich nett an, wobei ich nur ein verschmitztes Schmunzeln zustande bekam. Na ob das funktionieren wird, dachte ich mir und zuckte dann aber mit den Schultern. „Wenn Sie meinen, Doktor.“ Mindestens eine Person kannte ich, welche davon nicht viel halten würde, aber das war nicht meine Angelegenheit. „Wie spät haben wir es eigentlich?“ Er sah auf seine Armbanduhr und danach wieder zu mir, nachdem er noch irgendwas an der Maschine einstellte. „Kurz nach zwei Uhr Nachmittag.“ Also würde es noch einige Stunden dauern bis zum nächsten Morgen. Doch das mir in dieser Zeit langweilig werden würde, ging ich nicht von aus, zumindest jetzt nicht. Obwohl ich wieder geschlafen hatte, hätte ich dennoch weiter die Augen zumachen können. „Ruhen Sie sich weiter aus, wenn was ist, dann...“

„Schon klar, dann ruf ich.“ Beendete ich seinen Satz und schloss meine Augen wieder. „Danke Doktor.“ Ich vernahm sein leises Lachen, als er den Raum verließ. Nun, zumindest bekam ich jetzt den Schlaf, welchen ich seit Tagen beansprucht hatte und das ohne, das sich dabei jemand mit in diesen einmischte. Nur schade, dass er mir ein wenig fehlte. Was dachte ich da nur schon wieder? Ich kniff die Lippen zu einem Strich zusammen und schlief bald wieder ein.
 


 

Kapitel 70:
 


 

Es war bereits Nacht, als ich erneut die Augen öffnete und mich in dem Zimmer umsah. Ein komisches Gefühl hatte sich in mir ausgebreitet. Zuerst dachte ich, es jemand sei im Raum, aber sehen konnte ich keinen. Vielleicht war aber auch nur wieder Alucard hier, den ich nicht wahrnahm. Ob er sich in der Finsternis aufhielt? Ihm zuzutrauen war es jedenfalls. Wieder zog ein Schauer über meinen Körper. Ich rieb über den linken Arm und versuchte, die Gänsehaut zu unterdrücken. Ich brauchte keine Angst zu haben, redete ich mir immer wieder ein. Wer sollte schon hier auftauchen? Vor allem an diesem Ort. Nun gut, die Frage wollte ich mir dann doch nicht lieber selbst beantworten und da das komische Gefühl nicht nach ließ, rief ich doch mal nach jemanden. Nur zur Sicherheit. Manchmal sollte man eben auf sein Bauchgefühl hören. Die Tür ging auf und jemand anderes als der Arzt, welchen ich bereits kannte, betrat den Raum. „Alles in Ordnung?“ Fragte mich eine etwa Mitte 40 jährige Frau, die ihre braunen Haare zu einem Dutt gedreht trug. Sie hatte zudem eine verwaschene Jeans an und ein dunkelgraues Sweatshirt. Auf der Nase trug sie eine halbrunde Brille. „Ja... wer sind sie?“ Fragte ich dann einfach und bekam von ihr ein Lächeln geschenkt. „Die Vertretung von Dr. Wilington.“ Erst wusste ich nicht, wen sie meinte, bis es bei mir klick machte. Sicher meinte sie den Arzt und es war doch auch ganz logisch, dass dieser nicht die ganze Zeit durcharbeitete. „Also, was ist los?“ Sie schloss die Tür hinter sich und kam näher. Sollte ich ihr von meinem eigenartigen Gefühl berichten oder hielt sie mich dann für irre? „Ich müsste mal aufstehen.“ Kam es dann schließlich von mir und ich deutete zu einer Tür, wo ich einfach davon ausging, dass es die Toilette war. Schmunzelnd half sie mir, mich aufzurichten. Ich war etwas wacklig auf den Beinen, doch legte sich das ziemlich schnell und bald schon kam es mir gar nicht mehr so vor, das ich überhaupt zurück ins Bett müsste. Nur als ich auf den Weg zur Toilette war, blieb ich stehen, denn das Gerät, mit welchem die Kanüle an meinem Handgelenk verbunden war, ließ sich nicht bewegen. „Würde es sie stören, das abzumachen?“

„Wenn Sie sich beeilen, nein.“ Mit gezielten Handgriffen hatte sie es abgezogen. „Geben Sie mir Bescheid, sobald Sie fertig sind.“ Damit verließ sie das Zimmer und ich ging ins Bad. Obwohl ich alleine im Raum war, schloss ich die Tür. Sicher war sicher. Nachdem ich fertig war, verließ ich es wieder und streckte mich ausgiebig. Es tat gut sich zu bewegen, auch wenn die Zeit im Bett schön war. Noch hatte ich keine Lust die andere Ärztin zu rufen, damit sie mich für den Rest der Nacht an dem Gerät wieder festmachte. Ich ging zum Fenster und sah in die Nacht hinaus. Der Himmel war bewölkt, man konnte weder die Sterne noch den Mond sehen. Wie schade, dachte ich mir und lehnte mich mit der Schulter gegen die Fensterfront. Meine Gedanken kreisten umher und blieben irgendwann bei meinem früheren Leben hängen. Als ich hier aufwachte, hatte ich zuerst den Gedanken, dass alles Bisherige nur ein Traum sein könnte. Was wenn das wirklich stimmte? Ich wusste, dass es nicht sein konnte, doch gab ich mich einfach den Gedanken hin, was passiert wäre, wenn ich an dem einen Tag nicht beschlossen hätte in den Park zu gehen, bzw. mich in London umzusehen. Wäre ich ihm über den Weg gelaufen? Hätten meine Eltern gewusst wohin mit mir, als ich begann mich zu verändern? Was wenn ich bei ihnen geblieben wäre oder Alucard mich damals im Zug nicht dazu gebracht hätte auszusteigen? Ich fühlte das andere Ich noch immer in mir, wie es wütete und schrie um hinaus zu kommen. Dank des Gegenstandes, welches Alucard in mir gelassen hatte, unterdrückte es mein anderes Wesen und doch schien es ab und an, als wenn ich dessen Krallen an mir spürte und es mich hinab ziehen wollte, nur um meinen Platz einzunehmen. Ich wusste, irgendwann musste ich mich richtig damit auseinandersetzen, auf ewig konnte dieser Gegenstand es nicht verhindern, auch wenn Alucard wohl anderer Meinung war. Ich spürte jetzt schon, dass er nicht für die Ewigkeit hielt. Ein Seufzen entfloh meiner Kehle. Warum nur musste alles so kompliziert sein und konnte nicht so ablaufen wie in den ganzen Filmen oder Büchern? Wurde da einer zum Vampir, dauerte es nie solange, bis er sich richtig eingefunden hatte in deren Welt. Doch bei mir schien diese Findung kein Ende nehmen zu wollen. Ich war sechzehn, als das alles begann und in wenigen Woche würde ich achtzehn werden. Zumindest eine Angst wurde mir bisher genommen, ich musste nicht auf ewig im Körper eines Teenagers verbringen, wenn ich Sorins Worten glauben konnte. Wenn ich mich selber im Spiegel sah, so wie gerade jetzt in der Reflexion des Fensterglases, konnte ich kaum eine Veränderung zu damals feststellen. Meine Haare waren etwas länger und ich hatte Muskeln an stellen bekommen, wo ich nicht mal wusste, das ich dort welche hatte. Schmunzelnd strich ich bei dem Gedanken über meinen Bauch. Die kleinen Polsterchen von damals waren schon lange nicht mehr. Doch lag das bestimmt auch mit daran, dass ich keine Schokolade mehr genießen konnte. Wie gerne hätte ich jetzt ein Stück davon zwischen meinen Zähnen. Alleine als ich an den Geschmack davon zurückdachte, lief mir das Wasser im Mund zusammen. Es war doch schrecklich, dass ich solche Dinge nicht mehr zu mir nehmen konnte. Um so länger ich meine Reflexion im Fensterglas betrachtete, umso mehr schien es so, als wenn das Bild meiner wahren Mutter mich ansehen würde. Ich musste an das eine Porträt von ihr denken, was ich in einem der Gänge hier gesehen hatte. Ich konnte es zwar leugnen, doch schien ich ihr immer ähnlicher zu sehen, umso mehr Zeit verging. Und da war das nächste Problem, was sich mir stellte. Ich wusste, was er für sie empfand und somit auch, dass alles, was er für mich schienbar fühlte, nur ihr gehörte. Ich war kein kleines Kind mehr, um das nicht zu begreifen. Zwar hatte ich noch nie eine Beziehung oder Sonstiges Annäherendes jemals gehabt, aber einen normalfunktionierenden Menschenverstand. Nun gut, oder Vampirverstand, je nachdem wie man es betrachtete. Auf den Kuss bildete ich mich nicht das geringste ein. Er war schön, ließ meinen ganzen Körper prickeln und doch war er einmalig. Ich würde es jedenfalls dabei belassen und straffte innerlich meine Schultern. Wenn er glaubte, mich nach ihr zu formen um mich als deren Ersatz zu haben, dann hatte er sich geschnitten und bisher hatte er keinerlei Andeutungen gemacht, dass dem nicht der Fall war.
 

Als die Tür aufging, drehte ich mich um und stand erneut der Ärztin gegenüber, welche nach mir sehen wollte. Sie ging nicht davon aus, dass es so lange dauern würde, bis ich mich meldete und ich wusste, dass es Zeit war, die Kanüle wieder mit diesem komischen Gerät zu verbinden. Obwohl ich mich jetzt schon wie neu geboren fühlte, wollte ich lieber einen Rückfall vermeiden, setzte mich aufs Bett und ließ sie machen. Als ich die rote Flüssigkeit durchlaufen sah, musste ich lächeln. Noch etwas hatte sich geändert. Früher konnte ich kein Blut sehen, zumindest hatte es mich so sehr fasziniert, dass ich nie wegsehen konnte und mein Gehirn geradezu ausgeschaltet hatte. Doch jetzt war dem nicht mehr so. Seit dem ich gelernt hatte, meine Kontrolle zu waren und dem gelust nicht vollkommen nach zu gehen, schaffte ich es Blut anzusehen ohne mich dabei zu verlieren. Natürlich lief mir des Öfteren das Wasser im Mund zusammen und mein Zahnfleisch fühlte sich an, als würde es aufgerissen werden, aufgrund meiner Eckzähne, die sich in freudiger Erwartung verlängerten. Es gab nichts Schöneres, als wenn ich mit ihnen die Haut durchdrang und die warme Flüssigkeit meine Kehle hinunterfließen ließ. Ich schüttelte den Gedanken schnellstens zur Seite und musste dennoch zu der Ärztin sehen, welche einige Regler an der Maschine betätigte. Ich roch ihre Haut und konnte den Pulsschlag an ihrem Hals wahrnehmen. Obwohl ich mit Blut direkt in meine Ader versorgt wurde, wollte ich nichts lieber als sie zu greifen und mich an ihr zu laben. Noch ehe ich diesen Gedanken beendet hatte, spürte ich bereits, wie ich mich aufrecht hingesetzt hatte und nach ihr greifen wollte. Jedoch in dem Moment, wo ich meine Hand ausgestreckt hatte, wurde ich am Handgelenk festgehalten. Die Ärztin drehte sich just in diesem Moment um und sah überrascht zu mir und Alucard. Deser hielt noch immer mein Handgelenk fest, jedoch hatte er es an seine Lippen gezogen und seine Zähne verweilten genau über die Haut. „Ich sollte lieber raus gehen.“ Meinte die Ärztin und sah zwischen ihm und mir hin und her, verschwand dann schnell nach draußen. Als sie die Tür hinter sich schloss, wollte ich Alucards Hand abschütteln. „Da war ein Fussel auf ihrer Schulter, ich wollte den nur weg machen.“ Verteidigte ich mich. Mir stockte der Atem, als ich die Spitzen seiner Zähne an meiner Haut kratzen spürte. „Selbstverständlich. Als wenn ich davon ausgehen würde, das du dich nach etwas anderem gesehnt hast, als ihre Kleidung von Flusen zu befreien.“ Sein Lachen war leise und zog sich mir durch Mark und Bein. „Lässt du... meine Hand los?“ Fragte ich und versuchte sie abermals weg zu ziehen, doch ließ er sie noch immer nicht los. „In deinen Augen kann ich dir Gier sehen. Verlangen überkommt dich.“ Zischend entriss ich ihm endlich mein Handgelenk und strich mit den Fingern drüber. „Gar nichts überkommt mich!“ Widersprach ich und sah von ihm weg. „Morgen bei Sonnenaufgang werde ich dich zurück bringen.“

„Sobald der Arzt das Ding entfernt hat, ja. Vorher nicht und wenn er es erst gegen Mittag macht, musst du eben so lange warten.“

„Und du glaubst, ich würde darauf warten?“ Nein, würde er nicht und obwohl ich es mir vorhin vorgenommen hatte, schien es dennoch so, als würde ich erneut in seinen Augen versinken, nachdem er mich zwang ihm in die Augen zu sehen. Dabei hatte er seine Finger an mein Kinn gelegt und meinen Kopf zu sich gedreht. „Hast du eine Ahnung, was wirklich geschehen ist?“ Ich wollte das Thema wechseln und zu dem dafür sorgen, das er sich etwas von mir entfernte, weswegen ich seine Hand griff und von mir zog. Er ließ es zu und zum einen war ich froh darüber, doch dann wiederum hatte ich gehofft, er würde sich genau so dagegen streuben, wie als ich versuchte meine Hand von ihm weg zu ziehen. Was war nur los mit mir? Er machte mich einfach wahnsinnig. „Noch nicht. Sobald wir zurück sind, werde ich dem auf den Grund gehen.“

„Dann tauch nur nicht zu tief unter, nachher kommst du nicht wieder hoch.“ Scherzte ich und rieb mir übers Gesicht. „Oh man Alucard, was soll ich nur machen, damit ich endlich mal meine Ruhe habe und nicht solche komischen Sachen geschehen?“ Und damit meinte ich alles. Auch diese anderen Wesen, welche hinter mir her waren, warum auch immer. Die könnten sich doch auch irgendein Hobby suchen. „Ich wette das hat wieder was mit diesen Drachen zutun, du nicht?“ Sprach ich nun einfach meinen Gedanken aus und sah zu ihm, während er sich plötzlich auf die Bettkante setzte. Auf der Stelle rückte ich etwas weiter zur Seite von ihm weg und war froh, das ich nicht an sowas wie einem EKG angeschlossen war. Sicher hätte er sonst bemerkt, dass mein Puls sich um einiges beschleunigte. „Wenn ich wüsste, wer im Hintergrund die Fäden zieht, ich hätte ihn schon längst zu Staub zermalmt. Aber da ich bis vor kurzer Zeit nicht mal annahm, dass Drachen in der Tat sich als menschliche Wesen ausgeben konnten, oder überhaupt noch existierten, hatte ich mich nie mit ihnen auseinander gesetzt.“

„Aber seit Juraj hast du es getan?“

„Ja und ich habe einiges in Erfahrung gebracht. Doch nichts davon bringt mich näher an denjenigen ran, der für alles verantwortlich ist.“

„Was hast du dann erfahren?“ Wollte ich wissen. Immerhin ging es hier in aller erster Linie um mich. Aus diesem Grund sollte ich so vieles wissen, wie es nur ging.
 

„Drachen leben in Clans zusammen. Es gibt nicht mehr viele von ihnen. Vielleicht 4 insgesamt.“ Ich hörte ab diesem Moment nicht mehr richtig zu, sondern ging meine eigenen Gedanken nach. Vier Clans hatte er gesagt und wenn ich davon ausging, das nur ein bestimmter hinter mir her war, dann musste man doch herausfinden, welcher genau. Es bestand die Chance von eins zu vier, den Richtigen aufzuspüren. „Wo leben diese Clans?“ Fragte ich und verstummte augenblicklich. Seinen Blick zu deuten fiel nicht schwer. Ich sollte mich nicht mit diesem Thema beschäftigen. Genau so wenig würde er mir diese Frage beantworten, das stand fest. „Was denn? Denkst du etwa ich würde zu ihnen hin gehen und mit ihnen reden wollen? Falls ja, dann kann ich dich beruhigen. Das hatte ich keineswegs vor. Aber wenn ich weiß, wo diese vier Clans sich aufhalten, kann ich mich leichter von ihnen fern halten.“ Denn ihnen nahe kommen wollte ich ungern. Nachher landete ich wirklich noch in einem Käfig in irgend einer Höhle. Ich stellte es mir bildlich vor und schüttelte dann den Kopf. „Selbst wenn du es weißt, sie halten sich nicht nur in dem Gebiet auf, wo sie leben.“ Ja, das war mir auch irgendwie klar und ich seufzte. „Aber ich muss dir wohl oder übel vertrauen und wenn du irgendwann alleine unterwegs sein solltest, solltest du wissen, wo es für dich gefährlich sein könnte.“ Hatte er das eben echt gesagt? Wenn ich alleine unterwegs sein sollte? Wieder spürte ich einen Schmerz in mir und doch war mir dies von vornherein klar gewesen. Was dachte ich da nur? Ich selber wollte doch irgendwann weg von ihm. „Und welche sind es nun?“ Ich sah dabei auf den Monitor, welcher immer wieder eine kleine Zahl anzeigte. Wohl die Menge an Blut und Kochsalzlösung, die sich zusammen vermischte, ehe sie in die Kanüle zusammenfloss. „Einer lebt in China, in der Nähe von Chengdu.“ Und erneut kam der Wunsch nach einem Atlas in mir hoch. Aber ich wusste zumindest, wo China lag. „Ein Weiterer in Paraguay, nahe Horqueta. Der Dritte Clan soll in Angola beheimat sein. In der Stadt Luanda.“ Damit waren es schon mal drei und bei zweien hatte ich nicht mal im entferntesten eine Ahnung, wo sie lagen. Gut, mit Paraguay konnte ich zumindest Südamerika in Verbindung bringen, aber Angola? Das Land hatte ich noch nie gehört oder in Geographie nicht genau zugehört. Den Gedanken verwarf ich ebenso schnell, wie er gekommen war. Ich hatte in dem Fach nie wirklich zugehört, da es mich nie interessiert hatte. „Und der Vierte?“

„Russland.“ Ich sah ihn abwartend an. „Ähm... Russland ist groß.“

„Ich weiß, doch einen genauen Ort konnte ich bisher nicht ausmachen.“ Tatsächlich? Oder wollte er es mir nur nicht sagen, da er davon ausging, dass jener wirklich dahinter steckte? Denn ich hatte das große Gefühl, das es genau so sein musste. Immerhin jene, also Juraj und Reko sahen für mich nicht asiatisch aus oder südamerikanisch oder..okay, da ich nicht wusste, wo das andere Land lag, konnte ich das nicht sagen. Aber dennoch blieb das Gefühl, dass es sich um den Clan aus Russland handeln musste. „Na gut, halte ich mich also von Russland fern.“

„Und den angrenzenden Ländern. Es wäre besser, du würdest hier in Großbritannien bleiben.“ Fragend sah ich zu ihm hin und schüttelte schließlich den Kopf. „Großbritannien ist toll, aber ich glaube wenn ich von hier weg gehe, werde ich doch eher wieder zurück nach Frankreich gehen.“ Zumal das hier nie meine Heimat wurde. In Frankreich jedoch bin ich aufgewachsen und mit Glück konnte ich doch zu dem Teil meiner Familie zurück, den ich kannte und hoffentlich nichts antat. Vielleicht fand ich auch noch ein bisschen mehr über den Moment raus, an welchem meine Eltern mich weggegeben hatten. Ich war mir sicher, das meine Eltern dazu etwas wussten. Ansonsten hätten sie nicht geahnt, was ich wirklich war. „Ich lasse dich erst gehen, wenn ich mir sicher bin, das ich mich nicht anschließend um irgendwelche Ghulplagen kümmern muss.“ Augenrollend winkte ich ab und tippte danach auf meine Brust. „Wenn du dir so unsicher bist, musst du doch nur niemals diesen Bann aufheben, dann bleibe ich so schwach wie jetzt und kann eh nichts machen.“ Sein Blick veränderte sich und ich wusste nicht genau, ob ich darin Schmerz oder Sorge sehen konnte. Hatte er mir etwas verheimlicht? Mit Sicherheit hatte er das, ansonsten wäre er nicht Alucard. „Wir führen dieses Gespräch wann anders weiter.“ Zu gern hätte ich ihn danach gefragt, doch beließ ich es vorerst dabei und nickte. „Morgen bei Sonnenaufgang werde ich wieder hier sein.“

„Von mir aus.“ Meinte ich nur und wollte mich grade wieder richtig hinlegen, als er sich vorbeugte und erneut seine Lippen mit meinen verschloss. Was war jetzt los? Hatte ich etwas nicht mit bekommen? Warum tat er das? Anscheinend spürte er mein Unbehagen und ließ von mir ab. „Kathrin, was du auch immer denkst, ich wollte das und nicht aus einem Gefühl der Vergangenheit wegen.“

„Hä?“ War das einzige was ich noch raus brachte, ehe er lachend in den Schatten verschwand.



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