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Vampire? Die gibt es doch gar nicht!

von

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Kapitel 49-50

Kapitel 49:
 


 

Die Dunkelheit umhüllte mich noch immer. Ab und an versuchte ich mit einer halbherzigen Geste sie beiseite zu schieben, doch mein Arm wollte sich nicht bewegen lassen. Es war schwer ihn anzuheben und noch schwerer ihn auch nur ein paar Zentimeter zu bewegen. Ich fühlte mich ausgelaugt, müde, zerrissen. An etwas konnte ich mich noch erinnern. Ich hatte einen der Soldaten die Brust aufgerissen und gleich danach war ich an diesen Ort gekommen...nein, ich wurde her gezerrt von Alucard. Seine Gegenwart spürte ich noch immer. Er hielt mich nicht, war aber in der Nähe und schien mich zu beobachten. Ich hingegeben sah nicht einmal meine Hand, welche ich eh nicht vor meine Augen bewegen konnte. Meine Kehle war wie zugeschnürt. Ein Gefühl von Enge und als wenn mir die Luft weg bleiben würde. Nur knapp schaffte ich es, mich nicht in das Gefühl hineinzusteigern und nach Atem zu ringen. Etwas kaltes glitt an meinem Bein entlang und war genau so schnell weg, wie es aufgetaucht war. Der Ort kam mir bekannt vor und als ich immer mehr zu Verstand kam, wusste ich es wieder. Es war der Raum im Keller, im hinteren Flügel des Anwesens. Jener in welchen Alucard mich gut ein Jahr einsperren wollte, wenn ich ihn nochmals mit dem einen Namen ansprach.
 

„Alucard?“ Mit Müh und Not brachte ich das Wort über meine Lippen. Meine Stimme klang kratzig und rau, als hätte ich seit Tagen nichts getrunken. Wie lange war ich schon hier unten? „Ich bin hier.“ Alleine durch seine Worte konnte ich erahnen, dass er wieder ein Lächeln auf den Lippen trug. Langsam versuchte ich erneut meinen Arm zu bewegen, doch nach wenigen Zentimetern, welchen ich ihn anhob, knallte er zurück auf den harten Steinboden. „Was ist passiert?“ Ich schloss meine Augen, denn sehen konnte ich eh nichts und so konnte ich mich besser auf meine Umgebung konzentrieren. Er war rechts von mir und seine Stimme klang nicht so weit weg, doch bei ihm hieß das nie etwas. „Der Zauber beginnt sich von dir zu lösen.“ Wirklich? Tat er das? Wieder erinnerte ich mich an etwas. Die unsagbaren Schmerzen, als ich dachte meine ganze Haut würde aufplatzen und dann aber auch an die Feuchtigkeit meines eigenen Blutes. Das war mit Sicherheit keine Einbildung gewesen. „Ist es noch nicht vorbei?“ Anstelle einer Antwort bekam ich nur sein Lachen zu hören. Ich wollte diese Schmerzen nicht noch einmal erleben, aber etwas in mir drinnen sagte, dass es dazu kommen wird. „Versuch wieder zu schlafen. Dein Körper muss sich weiter erholen.“ Ich wollte vieles, schlafen gehörte nicht dazu. Aus diesem Grund drückte ich mich mit den Schultern vom Boden weg und wollte mich irgendwie aufrichten. Ein Schmerz durchfuhr meinen Arm. Bisher hatte ich nicht mal versucht gehabt diesen der beiden zu bewegen und jetzt bemerkte ich auch wieso. Er begann zu heilen und doch fühlte ich, dass der Oberarmknochen nicht mit der Schulter verbunden war. Hätte ich mich nur nicht bewegt, wäre mir der Schmerz sicher erspart geblieben. „Ich hatte dir gesagt, du sollst versuchen zu schlafen.“ So schnell wie der Schmerz gekommen war, so schnell war er auch wieder weg. Ich war der festen Überzeugung, das Alucard dafür verantwortlich war, genau so wie dafür, das ich wieder in die Bewusstlosigkeit abdriftete.
 

Es war ein traumloser Schlaf aus dem ich wieder erwachte. Doch wenigstens konnte ich dieses mal meinen Arm etwas anheben und mit viel Geduld mir übers Gesicht streichen. Mein anderer Arm schien auch wieder zusammengewachsen zu sein und das obwohl ich mich wunderte, wie dies funktionierte. „Wie fühlst du dich?“

„Beschissen.“ Wie kam er nur dazu, mir so eine Frage zu stellen. Als wenn es mir gerade gut ging. Was dachte er sich eigentlich? Als ich bemerkte, wie reizbar ich gerade war und das meine Stimmung sich zu ändern schien, atmete ich ein paar mal tief durch. Es war eigenartig, als wenn eine andere Person in mir drinnen die Führung übernehmen wollte. Hoffentlich verlor ich nicht den Verstand. Bei meinem Glück jedoch, war dies nur eine Frage der Zeit. „Eine wohl ehrliche Antwort.“ Ich konnte sein Atem auf meiner Haut spüren und danach seine Hände, die unter meine Schultern griffen. Er half mir dabei mich aufzurichten. Ein Glück war alles um mich herum Finster, ansonsten hätte meine Umgebung mehr als nur geschwankt. Es war dennoch eigenartig, wie dicht die Dunkelheit war, denn ich konnte ihn noch immer nicht sehen und das obwohl er mir ganz nahe sein musste. Wie schaffte er es nur in dieser zu sehen? „Geh ein paar Schritte.“ Eine komische Anordnung von ihm und doch setzte ich einen Fuß vor den anderen. Bei den ersten vier Schritten knickte ich jedes mal wieder ein, wurde aber durch ihn gestützt, bis ich auch ohne seine Hilfe vorwärts gehen konnte. „Ich werde dich jetzt ins Bad bringen, wo du dir dein Blut vom Körper waschen kannst und danach wirst du dir etwas frisches anziehen. Wenn du fertig bist, bringe ich dich hier her zurück.“ Ein Schauer ging durch meinen Körper. Ich wollte hier nicht länger als nötig drinnen bleiben, doch bevor ich einen Einwand vorbringen konnte, riss es mir geradezu die Luft aus den Lungen. Die Helligkeit des Badezimmers brachte mich dazu, meine Augen zuzukneifen und die Arme schützend davor zu halten. Bevor ich mich an das Licht gewöhnen konnte, schlug ich auf den Schalter ein und machte es aus. So war es um einiges besser und ich konnte meine Augen wieder öffnen. In dieser Dunkelheit konnte ich zumindest etwas sehen. Alucard stand vor mir. Er trug seinen Mantel nicht und sein Anzug war an den Ärmeln zerrissen, genau so wie sein Kragen nur noch ein ein paar Fäden hing. „Wie es scheint brauchst du dringender neue Klamotten als ich.“ Scherzte ich etwas und wollte gerade lächeln, als ein Schmerz durch mein Gesicht zog. Seit wann tat es so verdammt weh die Lippen zu einem Lächeln zu verziehen? „Du hast mehrere Stunden durch geschrien, deine Muskeln sind müde. Versuche sie nicht zu benutzen.“ Er ging an mir vorbei, als ich die Hände auf meinen Wangen legte um den Schmerz weg zu streichen. Gleich daraufhin war er auch schon verschwunden. Wieder einmal ohne die Tür zu benutzen.
 

Ich brauchte ein bisschen Zeit, bis ich es schaffte mich zu bewegen und in den Spiegel zu sehen. Meine Wangen sahen wie eingefallen aus und ich hatte Augenringe. Selbst bei der Grippe vor drei Jahren sah ich nicht so schlimm aus wie jetzt. Meine Haare waren verklebt und hingen kreuz und quer. Meine Sachen waren nicht nur zerrissen und Blut durchtränkt, sondern hingen nur noch in Fetzen an mir. Zum Glück bedeckten sie weiterhin den Großteil meiner Haut. Ich begann mich langsam aus den Stofffetzen zu schälen und zischte bei fast jeder Bewegung vor Schmerz. Es war schlimmer als jeder Muskelkater in meinem Leben zusammen. Als das Wasser warm genug war, stellte ich mich drunter und seufzte erleichtert auf. Es tat gut und sorgte für ein wenig Entspannung. Bestimmt ganze drei mal wusch ich meine Haare, bis sie nicht mehr zusammen klebten und sich so anfühlten, als käme ich mit einer Bürste durch. Das Wasser musste ich nicht sehen um zu wissen, dass es sich rot gefärbt hatte und wiedereinmal war ich froh darüber, dass es nur mein eigenes zu sein schien. Als ich mich sauber genug fühlte und auch noch den letzten Rest Duschgel aus der Tube verbraucht hatte, machte ich die Dusche aus und stieg raus. Mit dem Tuch trocknete ich mich schnell ab und legte es danach um mich herum. Meine Beine hatten bereits begonnen zu zittern. Die Anstrengung steckte mir noch immer in den Knochen, doch ich würde hier mit Sicherheit nicht auf Alucard warten, vor allem nicht fast nackt. Ich ging aus dem Bad, musste mich an der Wand festhalten. Ein wenig verschwamm die Umgebung, doch ich schaffte es ins Zimmer. Nur der Weg zum Kleiderschrank erschien mir so lang. Ich lies mich auf einen der nahegelegenen Stühle nieder um erst mal zu Kräften zu kommen. Meinen Kopf lies ich dabei etwas zur Seite fallen und schloss für einen Moment die Augen. Während dessen dachte ich daran, wie ich gerade einen der Soldaten oben an mich riss und meine Zähne in seine Haut versank. Ich musste mir über die Lippen lecken, als Speichel an der Seite entlang lief. Doch als mir bewusst wurde, woran ich eben dachte, riss ich meine Augen sofort wieder auf und schüttelte den Kopf. Was waren das nur für Gedanken? Ich wurde echt noch verrückt. Ich richtete mich wieder auf und schaffte es dieses mal auch zum Kleiderschrank. Ich zog einfach eines meiner Kleider über. Ein langes, dunkelblaues. Für Unterwäsche fehlte mir die Geduld und Kraft. Mit dem Kleid am Körper torkelte ich zum Bett und ließ mich auf die Matratze fallen. Mit Abstand viel besser als der Steinboden. Nachdem ich mich richtig hingelegt hatte, konnte ich auch endlich meinen Gedanken etwas nach gehen. Ich versuchte mich an alles zu erinnern was geschehen war. Doch vieles war wie in einem Nebel. Vor allem nachdem ich die Augen auf dem Gras geöffnet hatte. Ich erinnerte mich nur noch an Fetzen. Der Soldat, was wohl mit ihm geschehen war? Als ich die Bilder von ihm wieder sah, knurrte mein Magen und ich legte die Arme darüber. War ja klar, das dies passieren musste. Ich versuchte mich weiter zu erinnern. Alucard hatte mich in den Raum gezerrt, aber danach...war wieder wie alles im Nebel, bis ich aufwachte und versuchte mich zu bewegen.
 

„Fertig?“ Alucard stand neben mir und ich sah ihn kurz fragend an, als er schon nach meinem Arm griff und ich plötzlich wieder in dem Raum mit der Finsternis war. Ich schrie dabei vor Schreck auf und drehte mich einige male um mich selber. „Alucard?..Wieso?“

„Hier wirst du keinen verletzen können, wenn es weiter geht.“

„Wenn es weiter geht? Wann geht es denn weiter?“ Es kam keine Antwort von ihm und ich wurde etwas nervöser. „Du weißt das ich hier drinnen nicht mal die Hand vor Augen sehen kann, oder?“ Denn irgendwie glaubte ich, er hatte eine Geste mit seiner Hand gemacht. Zumindest hatte ich geglaubt ein Geräusch in dieser Richtung zu hören. „Habe ich vergessen.“ Ich konnte mir nur an die Stirn fassen, als er lachte und ich ihn plötzlich an meinem Rücken spürte. Ich hielt für einen kurzen Moment die Luft an, entspannte mich dann aber wieder und nahm die Gelegenheit war, lehnte mich ein wenig gegen ihn. Es tat gut mich nicht die ganze Zeit darauf zu konzentrieren hier umzukippen. „Ich kenne mich selber nicht mit der Aufhebung dieses Zaubers aus. Aber da du dich noch immer nicht wirklich mit deinen Fähigkeiten auseinander setzen kannst, scheint der Zauber nicht ganz von dir gegangen zu sein.“ Wie aufmunternd. Ich seufzte und lehnte mich noch mehr an ihn, als mein Magen schon wieder begann zu knurren. „Okay. Anderes Thema. Ich hab Durst. Ich weiß, das du mir hier nichts mehr geben wolltest, da ich lernen soll meinen Hunger zu kontrollieren, aber echt jetzt, ich könnte eine ganze Kuh verschlingen.“ Konnte ich eigentlich von Tieren trinken? Ich musste kurz darüber nachdenken, bis ich spürte wie er einen Arm um meine Schulter legte. „Ich bin gespannt was geschieht, wenn du deinem Hunger nach gehst.“

„Hä?“ Musste ich das verstehen? Scheinbar nicht und irgendwie änderte er auch schneller seine Meinungen als sonst was. Denn noch ehe ich was anderes sagen oder fragen konnte, zog er mich schon wieder mit sich in die Schatten. Irgendwann einmal würde ich ihm alles heimzahlen und ihn auch ohne Ankündigung von einen Ort zum anderen bringen..wenn ich es denn mal beherrschte.
 

Wir fanden uns in einer dunklen Gasse wieder, dennoch musste ich den Arm über meine Augen halten. Es war Tag und ich sehnte mich zurück in die Dunkelheit. Ein eigenartiges Gefühl begann sich in mir auszubreiten und ich schloss meine Augen. Ich begann Geräusche um mich herum wahr zu nehmen. Schritte von etlichen Personen in der Nähe. Verkehr. Autos bremsten und fuhren wieder an. Eine Fahrradklingel, so wie ein paar bellende Hunde und eine fauchende Katze, die auf eine Feuerleiter zu springen schien. Außerdem hörte es sich an wie ein Schiffshorn. War es von einem Schiff auf der Themse? Als nächstes hörte ich die Glocke von Big Ben und musste dir Ohren dabei zuhalten. Das war eindeutig zu laut gewesen. „Verdammt.“ Zischte ich und öffnete meine Augen wieder. Meine Umgebung fing wieder an zu wanken, doch als Alucard mir helfen wollte, schlug ich seine Hand weg und zischte ihn an. Ich brauchte seine Hilfe nicht und haben wollte ich sie erst recht nicht. Meine Fingerspitzen begannen zu kribbeln und mein Kiefer spannte sich an. „Mhh....Lass uns spielen...“ säuselte ich mit verspielter Stimme und grinste. Die Muskelschmerzen waren mir dabei egal. Es war eigenartig. Ich fühlte mich als wenn ich nicht ich wäre. Ich fühlte mich leichter und zudem so, als wenn ich nicht gerade Stunden oder Tage damit verbracht hätte mir die Seele aus dem Leib zu schreien vor Schmerzen. „Kathrin.“ Ich drehte mich um und neigte meinen Kopf von links nach rechts und danach wieder zurück. „Alucard?“ Ich wusste, ich sprach, doch hörte es sich nicht so an wie meine Stimme, sondern weicher und als wenn ich beim sprechen schnurren würde. Die zwei Schritte zu ihm brachte ich langsam hinter mich und doch war es eher so, als wenn jemand anderes meinen Körper steuern würde. Verlor ich gerade wirklich den Verstand? Ich strich mit dem Finger über einen der Knöpfe an seinem Hemd und schien geradezu fasziniert davon zu sein. Jedenfalls bis meine Aufmerksamkeit etwas anderes auf sich zog. Ein paar Kinder. Sie spielten mit einem Fußball, traten ihn vor sich hin und lachten. Sie kamen hier her. Ich ging an Alucard vorbei und konnte das junge Blut schon auf meiner Zunge schmecken. Es waren drei Kinder. Sie redeten irgendwas von einem Fußballspiel am Abend, das sie sich im Fernsehen ansehen wollten. Als wenn es dazu noch kommen würde.
 

„Wie gerne würde ich das jetzt zulassen, aber du musst dich mit etwas anderem begnügen.“ Seine Worte fachten meine Wut an. Ich wollte keine anderen! Als er nach mir griff, packte ich sein Handgelenk zuerst und drehte es um, bis es knackte. Gleich danach rannte ich los. Dieses mal würde er sich nicht zwischen mir und meinem Essen stellen! Doch noch bevor ich um die Ecke laufen konnte um die Kinder abzufangen, stand er vor mir. Ich fauchte ihn an, als er seinen Arm um meine Taille legte und mit mir in die Dunkelheit verschwand. Wir tauchten in einer anderen Gasse auf, wo es schon nach Tod stank. „Aahhhh...Wieso hast du das getan??“ Ich war außer mir vor Zorn und stieß ihn von mir weg. „Weil du dich an Regeln halten solltest und ich unnötig ärger vermeiden will.“ Er wischte es mit einer Handbewegung weg, als sei es nichts schlimmes gewesen, doch für mich war es dies. Zugern hätte ich ihm sein blödes Grinsen aus dem Gesicht geschlagen, doch erregte meine Aufmerksamkeit danach eine Bewegung hinter mir. Ich drehte mich um und sah, wie ein scheinbar Obdachloser uns fasziniert zu beobachten schien. Ich tat es den Mann gleich und machte seine Kopfbewegungen nach, die von Neugier zu resultieren schienen. Dann aber reichte es mir auch schon und ich bewegte mich schnell auf ihn zu. So schnell, das er nicht mal mit bekam, wie ich plötzlich vor ihm stand und meine Zähne in seine Kehle schlug. Ich trank nicht nur von ihm, ich riss sie ihm regelrecht dabei raus um noch schneller von ihm trinken zu kommen. Sein Blick dabei, ich empfand ihn als süße Nachspeise hierzu, auch wenn ich mir sicher war, dass das Blut der Kinder bei weitem besser gewesen wäre. Doch irgendwann werde ich auch noch dazu kommen..wenn Alucard nicht in der Nähe war. Als nichts mehr bei dem Obdachlosen zu holen war, ließ ich von ihm ab und leckte mir die Lippen ab, wischte den Rest von meinem Kinn und leckte dann auch noch meine Finger ab. „mhhh...als Vorspeise ging es, doch das Hauptgericht sollte nicht so unangenehm dabei riechen.“ Ich trat gegen den leblosen Körper und drehte mich zu Alucard um. „Willst du ihn nicht verschwinden lassen?“ Mein Ziel war es, das er mich alleine ließ und ich mich schnell auf die Suche nach den drei Kindern machen konnte. Vielleicht erwischte sie ja doch noch irgendwo, oder andere. Er kam zu mir und ich ging einen Schritt zur Seite, damit er sich sofort ans Werk machen konnte, doch anstelle sich darum zu kümmern, griff er in mein Haar und zog meinen Kopf zurück. „Zu erst kümmere ich mich um dich.“ Er zog noch etwas kräftiger und leckte über mein Kinn, wobei ich ihn mit dem Knie treten wollte. Doch wisch er dem schnell aus und zerrte mich mit sich in die Schatten. Gleich darauf fand ich mich wieder in dem Raum mit der Dunkelheit und schrie.
 

Ich verfluchte Alucard regelrecht dafür, das er mich hier her zurück gebracht hatte. Immerhin hatte ich doch noch nicht mal angefangen meinen Spaß zu haben!! Als er wieder in meiner Nähe war, was ich spürte, griff ich ihn sofort wieder an. „Kathrin! Reiß dich zusammen!“ Das konnte er vergessen. Stattdessen wich ich seinem Arm aus und drehte mich hinter ihn, biss in seine Schulter. Der Stoff war mir im Wege. Er griff über seine Schulter nach mir und warf mich über diese auf den harten Steinboden, das es mir geradezu die Luft aus der Lunge presste. Als er dann noch sein Knie auf mein Brustbein drückte und mich unten festhielt, verfluchte ich ihn etliche male, bis ich langsam begann mich zu beruhigen und der Nebel aus meinem Verstand begann sich zu lösen. Ich wurde immer ruhiger und atmete dementsprechend. „Alucard...was geschieht mit mir?“ Es war wirklich geschehen, ich hatte keine Kontrolle mehr über mich gehabt und dennoch hatte ich genau gewusst was ich gemacht hatte. Ich konnte mich daran erinnern. „Du fängst an dich wie ein Reinblut zu benehmen und ich muss gestehen, es macht mir Spaß dir dabei zu zusehen und es mit zu erleben.“

„Wie kannst du so was sagen? Ich hatte mich nicht mehr unter Kontrolle!..ich wollte den Kindern.. Oh mein Gott...“ Als ich daran dachte, was für Gedanken ich gehabt hatte wurde mir sogar etwas schlecht. Ich hatte mich ja schon abgefunden damit von Menschen zu trinken, aber doch nicht auf die Art und Weise wie ich es mir vorgestellt hatte in der Gasse. „Hmpf...Du hast wohl mehrere Seiten an dir, welche sich endlich zeigen. Ich bin gespannt wie es sich mit dir weiter entwickelt.“ Und ich wollte diese andere Persönlichkeit von mir ganz sicher nicht nochmal erleben oder auch nur die Führung überlassen...war es das was geschehen war? Eine andere Persönlichkeit von mir? Ich wurde wirklich verrückt. Wie konnte das nur sein? Und wie ließ sich das unterbinden? Es musste damit zu tun haben, dass der Zauber begann sich von mir zu lösen und ich hoffte gerade, dass ich mich selber dabei nicht verlor.
 


 

Kapitel 50:
 


 

Es waren Stunden vergangen seit dem kleinen Ausflug in die Stadt und ich war noch immer in dem Raum, wo ich nichts sehen konnte. Alucard hatte mich alleine gelassen. Ich war mir sicher, das er gerade bei dieser Verrückten war, nur das er mich hier alleine ließ und dies so lange, gefiel mir ganz und gar nicht. Ich hatte mich auf dem Boden gesetzt, die Knie angezogen und die Arme darum geschlungen. Natürlich hatte ich erst versucht hier raus zu kommen, aber nachdem ich etliche male gegen die Wand gelaufen war und selbst, als ich ihr gut eine Stunde gefolgt war, keine Tür fand, hatte ich aufgegeben. So saß ich nun hier am Boden und versuchte mit meiner Umgebung klar zu kommen. Einmal hatte er mir angedroht mich ein Jahr hier unten einzusperren, ich wurde schon nach der kurzen Zeit jetzt ganz verrückt. Wenn etwas an mir vorbei kroch, versuchte ich es weg zu schlagen und wollte mir nicht mal vorstellen, was es sein könnte. Ab und an fühlte es sich pelzig an und ein anderes mal glitschig. Somit stand für mich fest, dass es verschiedene Dinger hier gab, aber was? Keine Ahnung . Ebenso fragte ich mich auch wieder, wozu dieser Raum diente. Ich strich mir durchs Haar und schrie meinen Frust raus. Warum machte ich mir darüber Gedanken? Es gab andere Sachen die mehr Aufmerksamkeit von mir verlangten. Zum Beispiel was genau mit mir geschah. Diese andere Persönlichkeit, dieses andere ich..es lauerte unter meiner Haut. Ich konnte es genau spüren. Es kribbelte richtig und doch hielt es sich zurück. Fast so als wolle es nur raus kommen, wenn es sich auch lohnte. In meinen Gedanken versunken spürte ich erst nach einiger Zeit, wie der Boden unter mir begann zu vibrieren. Ein Erdbeben? Ich stand auf und musste versuchten dabei nicht um zufallen. Es wurde immer stärker und zudem konnte ich spüren wie die pelzigen und glitschigen Dinger über meine Füße liefen...nein, sie liefen nicht nur über meine Füße, sie blieben auf ihnen stehen und versammelten sich darum. Ich versuchte sie immer wieder von mir zu treten und fluchte am laufenden Meter, dabei versuchend nicht umzukippen. Wer wusste schon, was diese Teile mit mir anstellen würden, wenn ich auf dem Boden lag.
 

„Verdammt!!.....Alucard!! Was geht hier vor sich??“ Schrie ich in die Dunkelheit hinein und trat jetzt fest auf eines der Dinger drauf. Ich konnte richtig fühlen wie das Gewebe unter meinem Fuß nachgab und die kleinen Knochen knackten. Mir wurde richtig schlecht dabei und ich dankte für die Finsternis um mich herum. So musste ich das Mus aus Gewebe und Pelz nicht unter mir und meinem Fuß sehen. Es reichte mir schon, es am Steinboden von der Sohle abzukratzen. Nachdem ich einen festen Stand hatte, atmete ich tief durch und versuchte nochmal zu Alucard irgendwie Verbindung aufzubauen. „Ich schwöre dir, wenn du mich absichtlich ignorierst, werde ich dir das irgendwie heimzahlen...AAAHHHH...Scheiß Biester!!!“ Eines der kleinen Teile hatte mich in den Unterschenkel gebissen. Sofort trat ich drauf und kannte dieses mal kein Mitleid. „Sie suchen bei dir Schutz.“

„Sie sollen sich verpissen!!“ Er sprach in meinen Gedanken und doch wusste ich, dass er meine Worte auch verstand, die ich laut ausspuckte. „Und vor was suchen sie Schutz? Was ist das? Und wo bist du? Hol mich hier gefälligst raus!!“

„Dort wo du gerade bist, bist du bei weitem sicherer.“ Wenn er das so ausdrückte, war irgendwas schon wieder im Gange. „Bin ich hier wirklich sicher oder wird alles über mir zusammen brechen?“ Denn so stark wie der Boden wackelte, sah ich mich schon unter etlichen Tonnen Trümmern und war mir ziemlich sicher das nicht zu überleben. „Der Raum ist in vielerlei Hinsicht geschützt. Selbst wenn das ganze Anwesen einstürzt wird der Raum bestehen bleiben.“

„Na welch eine herrliche Aussicht. Sprich, wenn alles einstürzt, verrecke ich hier unten weil keiner weiß wo ich bin und ich nicht alleine raus komme!!“

„Wenn du es so ausdrücken magst, dann ja.“ Oh wie konnte er doch einen beruhigen. Ich biss die Zähne zusammen und sprang schließlich ein paar mal auf und ab, damit diese Viecher merkten, bei mir gab es keinen Schutz!! Sie sollten sich wo anders zusammen rotten. Endlich hatten sie es auch selber gemerkt und ließen von mir ab. Ein Problem weniger. Das nächste war es ihn schnellstens dazu zu bringen mich hier raus zu holen. Es war mir klar, das ich ohne seine Hilfe den Weg aus diesem Raum nicht finden würde. Jedenfalls nicht solange ich in der Dunkelheit nichts sehen konnte. Ob es mir vielleicht jetzt besser gelang meine Augen zu öffnen, wenn ich mit den Schatten verschmelze? Ich hatte es noch nicht ausprobiert, doch war gerade eine gute Gelegenheit dazu. Eventuell nützte es ja was, dass der Zauber mehr von mir gebröckelt war.
 

Ich atmete ruhig vor mich hin und ignorierte weitestgehend den wackligen Boden. Dann ließ ich die Schatten an mich ran und mich einhüllen, mich zu sich rein ziehen. Die Kälte kroch binnen Sekunden in mich und doch wehrte ich mich nicht gegen sie oder versuchte mich aufzuwärmen. Als ich meine Fingerspitzen nicht mehr spüren konnte, begann ich mich darauf zu fokussieren die Augenlider anzuheben. Noch immer schien es, als wenn ein Gewicht drauf liegen würde und doch war ich erstaunt. Es war nicht mehr so schwer wie früher. Mit sehr viel Mühe und Konzentration, die schon beinahe dafür sorgte, dass mein Kopf sich anfühlte als würde er gleich zerbersten, schaffte ich es endlich meine Augenlider einen kleinen Spalt zu öffnen. Es war nicht viel das ich sehen konnte, doch was ich sah, verschlug mir die Sprache. Alles war in Grautönen gehalten und wirkte verschwommen. Ich konnte unter mir den Steinboden sehen. Doch auch dieser war verschwommen und es schien so, als wenn ein zweiter Boden nur cm weit über den anderen wäre. Die Luft um mich herum bewegte sich wie in dünnen, grauen Schwaben. Ich streckte meine Hand nach oben und ließ den Nebel darüber gleiten, spüren tat ich nicht das geringste. Als ich meine Hand wieder senkte, wirbelte ich die Schwaben darum auf und sie begannen sich schneller zu bewegen, drifteten etwas auseinander, nur um danach sich wieder zu verbinden. Jetzt drehte ich mich um mich selber und versuchte mehr zu erkennen von dem Ort, an welchem ich gerade war, bis ich dachte eine schnelle Bewegung gesehen zu haben. Ich richtete meine Aufmerksamkeit auf diese und mir wurde bewusst, dass ich mich ziemlich schwerfällig bewegte. Es war als wenn der Nebel um mich herum mich einhüllte und versuchte mich dazu zu bringen, mich nicht zu bewegen. Wieder eine Bewegung, dieses mal deutlicher zu erkennen. Etwas schwarzes und flinkes. Aber was genau konnte ich nicht erkennen. Die Gestalt war verschwommen und wirkte nicht fest.So fasziniert wie ich auch von der Umgebung war, genau so sehr erschauerte sie mich und ich drehte mich weiter um. Die Wand nahe hinter mir war zu erkennen und ich streckte den Arm wieder aus, wollte die Handfläche auf sie legen. Durch die erste Schicht fasste ich einfach hindurch und spürte erst danach etwas. Aber es fühlte sich nicht an wie eine Steinwand. Wenn ich etwas Druck ausübte gab sie nach. Ich zog meine Hand weg und drehte mich weiter.
 

Gut drei mal hatte ich mich gedreht bis ich schließlich einen leichten, rötlich glänzenden Schimmer wahrnahm. Er war sehr dünn und hätte ich mich nicht mehr darauf konzentriert, wäre er mir wieder entgangen. Langsam versuchte ich darauf zu zu gehen und jetzt konnte ich auch sehen, dass die Nebelschwaden sich um meine Beine schlangen. Sie wollten mich an Ort und Stelle festhalten. Das war jenes Gefühl sonst immer gewesen. Als ich mich endlich vorwärts bewegte, was mich erneut zu zerreißen schien, stockte mir kurz der Atem. Meine eigene Gestalt blieb dort zurück und verblasste erst nach wenigen Augenblicken. Sie war genau so verschwommen wie alles andere hier auch und nur in dunklen Grau-Schattierungen gehalten. Ich musste mich zusammen reißen und ging weiter, sah aber einige male zurück, alleine um diese Bilder zu verstehen. Es war unheimlich mich selber zu sehen und wie ich in der Dunkelheit verschwamm und mich schließlich auflöste. Nach für mich einer gefühlten Ewigkeit und ziemlich großer Kraftanstrengung war ich endlich bei dem kleinen Farbschimmer angekommen. Es war der einzige Ort, wo es nicht nur Schwarz und Grau war. Selbst an mir konnte ich keine Farben ausmachen. Ich stand nicht vor einer Wand, sondern vor einer Tür. Sie war gewaltig und schwankte immer wieder hin und her, zudem verblasste sie ab und an etwas und war dann jedoch wieder deutlicher zu erkennen. Es gab etliche Verzierungen an ihr, die sich aber wie ein Hologramm darüber abzuheben schienen. Dort wo der Türgriff eigentlich sein sollte, war nur verdichtetes Grau in Grau, das aussah wie Wolkenschleier. Ich nahm einfach meinen Mut zusammen und griff danach, fasste aber hindurch. Vielleicht war es wie alles andere auch, das jenes weiter dahinter sich befand? Also streckte ich meine Hand durch das Gebilde und tastete dahinter tatsächlich etwas, aber es wirklich zu greifen, bekam ich einfach nicht hin! Es war zum verrückt werden! Wie sollte ich hier raus kommen, wenn ich die Tür nicht geöffnet bekam? Nachdem ich mich aufgeregt hatte, kam mir aber auch in den Sinn, dass es vielleicht eine von den Sicherheiten ist, welche Alucard vorhin angesprochen hatte. Ebenso sollte es vielleicht nicht so einfach sein, denn ansonsten könnte man hier drinnen sicher keinen einsperren wie er es mir mal angedroht hatte. Ich musste aus den Schatten wieder raus, ehe sie mich noch zu sehr verzehrten und wenn ich Glück hatte, stand ich vielleicht jetzt auch vor der Tür außerhalb der Finsternis. Ich schloss wieder meine Augen und atmete einige male tief durch. Dann begann ich mich von den Schatten zu trennen. Dieses mal schien es fast so, als wenn sie versuchten mich etwas länger bei sich zu behalten, doch konnte ich mich schließlich von ihnen entfernen.
 

Ich war etwas geschafft und doch streckte ich meine Hand in guter Hoffnung aus. Es war kein Stein unter meinen Fingerspitzen, es fühlte sich eher wie Holz an. Sofort tastete ich nach den Türgriffen und als ich diese endlich hatte, versuchte ich die Tür zu öffnen. „Jetzt komm schon!!! Verdammt nochmal!!“ Ich rüttelte daran und stieß sogar mit meiner Schulter dran, doch es nützte nichts, sie blieb verschlossen. Es wäre auch zu einfach gewesen. Resigniert ließ ich mich an ihr zum Boden nieder, mit dem Rücken gegen diese. In den Schatten hatte ich die Vibrationen der Umgebung nicht mehr wahr genommen, jetzt aber fühlte ich sie wieder, jedoch abgeschwächter. Vielleicht war es ja bald ganz vorbei. Nur zu Hoffen das dies nicht für mich zutraf. Noch während ich darüber spekulierte, was dort draußen vor sich ging, fiel ich auf einmal nach hinten weg und schrie dabei überrascht auf. Ich lag plötzlich auf den Rücken und sah in das Gesicht von Walter, welcher die Tür geöffnet hatte. Das dumpfe Licht von draußen schien ihm in den Rücken und erhellte nicht viel von dem Boden unter mir. Ich riss mich schnell zusammen und sprang auf, rannte nach draußen auf den Gang. Wenn er schon so nett war und für mich die Tür öffnete, dann sollte ich nicht zu lange warten. „Eure Sabroa. Ihr werdet sie brauchen.“ Verwundert sah ich zu meiner Waffe und nahm sie schließlich auch in die Hand. Ich checkte schnell das Magazin, welches voll war und sah schließlich wieder zu Walter. „Was ist hier los?“

„Kennen Sie sich mit Ghuls aus?“ als ich das hörte, durchfuhr mich sofort ein eiskalter Schauer. Oh ja, ich erinnerte mich noch genau an diese Dinger und hatte gehofft nie wieder welche sehen zu müssen. „Wie?“

„Das werden wir noch raus finden müssen, genau wie wir diese Unterhaltung verschieben sollten.“ Ich nickte ihm zu und rannte ihm schließlich hinterher. Wir liefen die Treppe des Kellers nach oben und dann den Flur entlang durch eine Seitentür nach draußen. Ich musste mir die Nase kurz zu halten. Es roch nach vergammelten und verbrannten Fleisch. „Junge Dame!“ Sofort drehte ich mich zu Walter und wollte ihn schon fragen was sei, als ich ein paar dieser ekelhaften Kreaturen auf mich zu laufen sah. Mir wurde schon alleine bei ihrem Anblick schlecht, von dem Gestank mal ganz abgesehen. Ich richtete ohne groß zu überlegen meine Waffe auf sie und schoss direkt in ihre Köpfe. Es waren nur drei von ihnen gewesen und ich hatte schon mein halbes Magazin an die verschossen aus angst, sie könnten doch wieder aufstehen.
 

Als ich mich umsah war Walter schon nicht mehr hier und ich rannte in die Richtung, wo er vorhin noch stand. Mein Weg führte mich in den großen Garten und ich blieb fast rutschend stehen als ich gut 50 von ihnen entgegen stand. Es waren nicht nur Männer, auch Frauen...Ihre Sachen waren zerschlissen und wie sie sich bewegten. „Na endlich! Fräulein Dakaria! Wie lange haben wir nach Ihnen gesucht? Wurde auch Zeit!“ Ich hatte meine Waffe schon auf die ersten paar Ghuls gerichtet, als ich diese Stimme hörte und mich zu ihr umdrehte. „...Tereza?“ Fragte ich und sah die Vampiren auf mich zu kommen. Sie trug eine verwaschene Jeans und ein dunkelrotes Shirt. Ihre Haare hatte sie hinten lose zusammengebunden. „Das ist sie? Scheint mir nichts besonderes.“ Ein Mann kam neben sie. Er war etwa 1,75 Meter groß, dunkelbraune Haare und sah Tereza vom Gesicht her etwas ähnlich. Er war eher schmal gebaut, hatte die Hände in seinen Hosentaschen. Er trug eine dunkelblaue Jeans und ein schwarzen Kapuzenpullover. „Im Gegensatz zu uns, ist sie jedoch ein Reinblut...Fräulein Dakaria, wenn ich Euch vorstellen darf, mein Bruder Philip.“ Sollte ich jetzt Grüßen oder Winken? Ich hatte keine Ahnung was hier gerade ablief. „Wart ihr das?“ Fragte ich deutete mit einer Kopfbewegung zu den Ghuls, welche sich in Bewegung gesetzt hatten. Zu meinem Glück nicht direkt auf mich zu. „Ja. Es hat lange gedauert genug zusammen zu bekommen.“

„Am Ende haben wir einfach eine kleine Stadt vor der hier genutzt.“ Philip sagte es einfach so heraus und zuckte dabei mit den Schultern, als sei es nichts besonderes. Als irgendwas hinter mit explodierte, zuckte ich erschrocken zusammen und drehte mich um. Die Soldaten von hier schossen auf die Kreaturen. Ich musste ihnen helfen, wollte aber die beiden auch nicht aus den Augen lassen. „Verdammt...Ruft sie zurück!!“ Schrie ich und sah die beiden zornig an. „Ihr liegt was an diesen Menschen?“

„Soweit ich es richtig mitbekommen hatte, ist sie unter ihnen aufgewachsen und dachte sie sei selber einer bis vor kurzem.“

„Wie jämmerlich.“

„Hey!! Könntet ihr aufhören über mich zu reden als wäre ich nicht anwesend? Ich kann jedes Wort hören!“ Mischte ich mich in die Unterhaltung der beiden ein. „Wir sollten abhauen, bevor der Kerl hier noch auftaucht.“ Tereza stimmte mit einem nicken ihren Bruder zu und sah wieder zu mir. „Lasst uns gehen, Fräulein Dakaria.“

„Ja sagt mal, hakt es jetzt richtig bei euch? Wer sagt denn, dass ich mit euch mit kommen will? Verschwindet lieber und nehmt die mit!“ Die beiden sahen mich nun verwirrt an. „Wir sind hier um Euch zu retten.“

„Ich muss nicht gerettet werden!! Ich muss gar nichts von euch!! Verdammt! Wieso denkt ihr eigentlich, bräuchte ich eure Hilfe??“ Es reichte mir und ich wurde Zunehmens wütender. Ich konnte schon spüren wie mein Körper begann zu kribbeln. Wenn ich jetzt die Kontrolle über mich verlor, wusste ich nicht was passieren würde. Was wenn diese andere Persönlichkeit von mir keinerlei Probleme sah in dem was hier gerade von statten ging?
 

„Das nächste mal müsst ihr die Party doch nicht extra zu mir bringen.“ Sofort versteiften sich die beiden und gingen in eine Abwehrhaltung. Ich drehte mich etwas zur Seite und sah Alucard auf mich zu kommen, der gerade seine Waffe lud und dies so, als hätte er gerade alle Zeit der Welt. Anschließend richtete er sie neben sich und schoss auf den Weg zu uns auf Ghuls in weiter Entfernung. Er sah nicht einmal hin und doch war jeder Schuss ein Treffer. Als die Waffe leer war, stand er direkt neben mir und grinste zu den beiden. „Hab mich schon gefragt, wann ihr euch endlich zeigt.“ In meinem Kopf ratterte es, bis mir ein Gedanke kam. Hatte Walter mich etwa dort nur raus geholt um die beiden herzulocken? Ich ballte meine Hand zur Faust und biss die Zähne fest zusammen. „Geh uns aus dem Weg!“

„Oder was?“ Er schob ein neues Magazin in seine 454 Casull Magnum und lud diese schließlich durch, sah noch immer grinsend zu den beiden Geschwistern. Schneller als ich es realisieren konnte, drehte er sich um und schoss mehrere male. Jetzt erst sah ich, dass gut 10 von den Ghuls auf uns zugelaufen waren. Ich rückte automatisch zwei Schritte näher an Alucard, als dieser sich wieder zu den beiden Geschwistern umdrehte, die aber nicht mehr da waren. „Spielen wir jetzt verstecken?“ Ohne mich weiter zu beachten, ging er und ließ mich hier alleine. „Alucard...warte!!“ Ich lief ihm hinterher, als er über seine Schulter hinweg mir eine Packung zuwarf. Ich fing diese auf. Es waren Patronen für meine Sabroa. Ich lud sofort meine Waffe nach und entsicherte sie. „Die Soldaten!“ Schrie ich, da diese noch immer mit den Ghuls beschäftigt waren. „Seras kümmert sich drum. Ich werde mich lieber um das andere Gesindel kümmern.“

„Und was soll ich in der Zeit tun?“ Denn Erfahrung hatte ich mit solchen Situation nicht wirklich. Am liebsten hätte ich mich jetzt irgendwo verkrochen und gewartet bis alles vorbei war. Ein anderer Teil von mir wollte aber auch die Fähigkeiten ausprobierten, welche ich so lange trainiert hatte. „Geh und hilf ihr...und versuche hier zu bleiben.“ Er sah kurz zu mir und zog seine Brille dabei etwas runter, so das ich ihm in die Augen sehen konnte. „Was wenn nicht?“

„Wie letztes mal, ich würde dich finden und dich danach in dem Raum für einige Zeit anketten.“ Wie er das sagte, mit absoluter Gewissheit war es von ihm ernst gemeint. „Ach und Kathrin...bleib bei Sinnen.“ Ich schüttelte verständnislos den Kopf, als er plötzlich verschwunden war. Dieser Typ machte mich noch irre! Doch es war keine Zeit darüber nachzudenken. Ich rannte sofort zurück in der Hoffnung Sera tatsächlich etwas helfen zu können. Ich lief dabei an etlichen Leichen auf dem Boden vorbei und musste mich zwingen nicht runter zu sehen. Wie viele hatten die beiden nur in Ghuls verwandelt? Es mussten hunderte sein. Wie konnten sie das nur tun?
 

Ich rannte aus dem großen Garten raus und sah eine Einheit von Soldaten, die versuchte ein dutzend der Kreaturen zurück zu halten. Die Mauer hinter ihnen war zerstört, wodurch sie scheinbar rein kamen. Erst wollte ich weiter, Sera finden, doch entschied ich mich dann zu ihnen zu laufen und richtete meine Waffe auf die Ghuls. Ich schoss so gut ich konnte auf sie und musste dabei mehrmals meine Waffe nach laden. Es war schon etwas anderes auf ein sich bewegendes Ziel zu feuern, als auf eines, das nur still stand. Gut 15 Meter von mir entfernt wurde einer der Soldaten von gleich 3 Ghuls zu Boden gerissen. Ich wollte noch auf die Dinger schießen, als der Soldat mich geradezu flehend ansah und ich statt dessen ihm zu erst eine Kugel verpasste. Danach aber die Kreaturen ins Nirwana schickte. „Es sind zu viele!“

„Reißt euch zusammen und haltet die Linie!!“ Die Soldaten um mich herum schossen weiter, während immer neue Ghuls von draußen durch den Riss in der Mauer rein strömten. Ich lud die letzten Patronen aus dem kleinen Kästchen in meine Waffe und hoffte, das dies hier bald ein Ende hatte.



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