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SoulCollectors

Wir sammeln die zerrissenen Seelen.
von

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-Zusatz Kapitel 1- Kros (Teil 1)

Ein schreiendes Bündel im hohen Gras wurde bekam von vielen kein Gehör geschenkt. Doch ein alter Landstreicher in Lumpen gekleidet, welcher sich nicht allzu weit von dem Geschrei unter einem Baum saß, konnte es nicht mehr länger ertragen. Mit Stöhnen und schweren Knochen stand er auf und begab sich zu der Quelle. Er bückte sich nieder und schob die Grashalme zur Seite. In einem zerflederten Weidenkorb lag unter wenigem Stoff ein Säugling, das schon rot vom Geschrei war. Verwundert über diese Tatsache strich er sich durch seiner verfilzte Haare. „So was aber auch. Wer setzt den heut zu tage noch Kinder aus?“ Mit dem nächsten Griff hob er einer der Stofffetzen hoch. „Und dann noch ein Knabe.“
 

„Von wo hast du denn diesmal dieses Kind geklaut, alter Gauner!“, schnauzte eine korpulente Bauersfrau ihn auf ihrem Hinterhof an während sie den Säugling an ihrer Brust nährte.

„Nirgends, Weib. Ich habe ihn Gras in dem alten Weidenkorb da gefunden.“ Dabei zeigte er auf den Korb neben der Frau, danach schwang er das Beil wieder, welches sofort niedersauste um das Holz zu spalten. Es war seine Bezahlung für das Nähren des Jungen.

„Ausgesetzt?“ Liebevoll strich sie die pechschwarzen Haare aus dem Gesicht des Säuglings. Obwohl er nur einige Wochen oder Monate alt war, hatte dieses Kind schon die blaue Farbe der Augen verloren und genauso das helle Haar. „Dieses Kind wurde wegen seiner Erscheinung wohlmöglich ausgesetzt. Ein Dämon wohnt bestimmt in diesem süßem Kind, Boris.“

Mitten im Schlag hielt er inne, den Stiel legte er auf seine rechte Schulter und sah das Weib an. „Da wohnt kein Dämon in ihm, Weib. Er hat nur eine besondere Begabung bekommen von den Göttern. Sonst hätte er nie die edle Farbe des Göttervaters Orin bekommen.“ Das Beil sauste nieder, stellte ein neues Holzscheitel hin und sprach wieder. „Es ist zwar hier wirklich ungewöhnlich in diesem Alter schon das schwarze Haar zu haben doch ich habe schön öfter schon Knaben im jungen Alter bei den Priestern der Götter gesehen. Ich denke“, das Holz wurde gespaltet, „dass die Mutter dies nicht wusste und ihn deshalb ausgesetzt hatte weil sie genau wie du dachte er sei besäßen.“

„Und was willst du jetzt mit ihm machen?“ Sie hob den Säugling an die Schulter und klopfte sanft auf seinem Rücken. „Ich werde ihn in einer Priesterschule abgeben. Hab in Klouisona einige Bekannte in jener Schule.“

„Klouisona? Das sind mehre Wochen Fußmarsch. Das überlebt der Knabe nicht, in allen Ehren deiner Geschwindigkeit Boris. Aber dafür ist das Kind viel zu jung und zu schwach. Du bleibst mit ihm hier bis ich sage, er ist stark genug um solch einen Marsch zu überleben!“ Sie wickelte den Knaben in ein Tuch ein und legte ihn in den Korb zurück. Dort schliff er auch gleich ein.

„Hat dein Mann nichts da geben, Weib?“

Sie stand auf und stemmte ihre Hände in die Hüfte. „Nenn mich nicht immer Weib, Johanna, wenn ich bitten darf. Mein Mann und meine Söhne sind für den Lehnsherrn in die Schlacht gezogen. So lange sie weg sind brauche ich ein Mann im Haus.“

„Das kann ja heiter werden“, murmelte er in seinen Bart während er mit dem Holzhacken weiter machte.

„Hast du was gesagt?“, fragte Johanna ihn.

„Nein.“

Sie wischte sich die Finger an ihrer Schürze sauber. Ihre zweitjüngste Tochter kam mit ihrem Bruder auf dem Arm. Die Mutter nahm den Sohn auf die Arme. „Gleich gibt es was zum essen.“ Noch mal drehte sie sich zu Boris um und fragte ihn. „Wie willst du den Knaben den nennen?“

Wieder einmal legte er das Beil nieder und dachte kurz nach bevor er sprach: „Krosbirin.“
 

Krosbirin erholte sich gut und schnell. Die Kraft wohnte schon fast in ihm selbst. Es war eine gute Entscheidung von Boris diesen Jungen nicht einfach zurück zu lasen.

Tage vergingen, Wochen verschwanden und eher man sich um sah verweilte Boris mit dem Jungen schon fast ein Jahr bei der Bauersfrau Johanna und ihre zwei verbliebene Kinder.

Die böse Nachricht von dem Verbleib ihres Mannes und die drei Söhne kam vor einigen Wochen mit der Rückkehr ihres zweiten Sohnes. Er war der Einzigste, der lebend zurück kam, doch leider starb er im Bett eine Woche später an seinen Verletzungen.

Johanna war wie jeder Mutter in solch eine Situation nieder geschlagen und ging ihre Arbeit nur mechanisch nach. Sie lies den jetzt ein jährigen Krosbirin nicht von ihrer Seite genauso ihren letzten und jüngsten Sohn. Beim melken der Kuh stellte Boris sie vor die Wahrheit. „Ich würde ja nichts lieber tun als dir Krosbirin bei dir zu lasen. Doch es wird nicht lange dauern und seine Kräfte werden erwachen.“

„Es ist mir egal. Ich habe ihn an meiner Brust genährt und ich werde es nicht zu lassen, dass er mir genommen wird!“ Etwas zu kräftig zog sich an der Zitze der Kuh, welche mit dem Hinterhuf ungemütlich aufstampfte. „Ist es denn überhaupt sicher, dass er solche Fähigkeiten besitzt?!“ Sie sah über ihre Schulter zu den zwei Knaben. Sie saßen nebeneinander und spielten mit dem Holzspielzeug, welches einst ihr dahingegangener Ehemann geschnitzt hatte. Plötzlich fing Krosbiri in die Luft zugreifen. Schnell zog Boris ein kleines Mettalplättchen aus der Tasche raus. Es war schmuckvoll verziert und für einen Landstreicher viel zu wertvoll war. Jenes hatte ein Loch in der Mitte und durch dieses sah er durch. Was er zu Gesicht bekam waren kleine Lichter, die freudig mit dem kleinen Krosbiri spielten. Mit einem zufriedenem Gesichtsausdruck wollte er schon das Amulett runter nehmen als plötzlich Krosbirin sich umdreht und die Geste machte auf den Arm genommen zu werden. Ungewollt ging sein Auge in die Richtung. Seine Mundwinkel gingen so schnell runter wie ein Beil. Denn bei den Jungen kniete eine Frau, dessen blonde Haare zu drei Zöpfe verflochten waren. Eine hellblaue Robe mit einem weiten Umhang und goldene Stickerei bestimmte ihre Kleidung. Sanft hatte sie ihre Hand auf den Kopf des Jungen gelegt und streichelte ihn. Krosbirin lächelte sie an und wollte unbedingt auf den Arm genommen werden. Als die Frau den Blick von Boris spürte hob sie ihren Kopf und lächelte ihn an. Ihre Lippen bewegten sich doch er war nicht im Stande die Wörter zu verstehen und schon war sie mit samt den ganzen Lichtern verschwunden. Krosbirin sah etwas betrübt drein aber fand so gleich wieder Freude an dem Spielzeug.

Langsam senkt er das Amulett, verstaute es in der Tasche und sprach dann zu Johanna, die ohne was zu bemerken weiter gemelkt hatte. „Es ist sicher, vertrau mir. So bald er sicher laufen kann, werde ich mich mit ihm auf den Weg gehen um ihn an jemanden zu übergeben, der sich seiner Fähigkeiten annimmt.“

Mit diesen Worten verläst er den Stall und lies die Mutter mit dem schweren Herzen zurück.
 

Teil 1 ende.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  fahnm
2011-07-26T20:00:11+00:00 26.07.2011 22:00
Klasse Kapi^^


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