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Dreams

Die Träume eines Diebes
von

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Dreamdancer - Der Replay eines Traums

Hallo an alle, die sich auch das zweite Kapitel antun wollen. Habe den `Traum´ noch ein bisschen ausgearbeitet, auch Shinichis Gedanken finden sich auf dem Papier wieder. Ich hoffe es gefällt…
 


 

Dreamdancer – Der Replay eines Traums
 

Er stand auf dem höchsten Gebäude Tokios, der weiße Umhang flatterte um ihn herum, er hielt den Saphir, den er angekündigt hatte zu stehlen, fest in der Hand und er ließ den Blick über die Stadt schweifen. Irgendwie kam das ihm alles bekannt vor, zu bekannt, es ließ ihn schaudern und die Gänsehaut, die sich auf seinen Armen gebildet hatte, noch deutlicher spüren. Er versuchte sich zu beruhigen, schließlich hatte er den Stein gestohlen. Trotzdem zierte kein zufriedenes Lächeln seine Lippen. Nein, sein Gesicht war zu einer traurigen Grimasse verzogen. Ohne es zu wollen schlich sich immer wieder ein Gedanke in ihm ein: Er war nicht gekommen. Kaito KID dachte an Shinichi Kudo, der als einziger Mensch auf dieser Welt fähig war, ihn zu fangen, da war er sich sicher. So wie Shinichi ihm als einziger Kopfschmerzen bereitete, so war auch Kaito für ihn der einzige würdige Gegner, der einzige Verbrecher, der ihm mehrmals entwischt war. Ja, sein Gegner, sein Feind, sein Rivale … sein Meisterdetektiv.

Er hatte erwartet ihn zu treffen, hatte sich darauf gefreut, war nur wegen ihm gekommen, doch wer hatte auf ihn gewartet, wer hatte ihm eine Falle gestellt? Nur die SoKo KID, mit der Schnarchnase Nakamori als Anführer. KID schnaubte. Er, der Meisterdieb, würde mit ziemlicher Sicherheit nie in eine mit Ästen getarnte Fallgrube hineinfallen, geschweige denn auf ein Fangnetz, welches mit Blättern bedeckt war obwohl nirgendwo ein Fenster offen war, treten. Kudos jedoch…seine waren leicht zu übersehen, genau wie seine Augen: sie waren unauffällig, doch hatten sie einen erst einmal gefangen, kam man nur schwer, wenn überhaupt, von ihnen los. KID lächelt. Das klang fast als meine er eine Sucht. Nun ja, im Falle von Shinichis Augen war es auch so ähnlich: hatte man erstmal Blut geleckt, wollte man sich nur noch in ihnen verlieren. Bei diesen Gedanken stoppte er sich sofort, konnte aber nicht vermeiden leicht zu erröten. Er klang ja fast als wäre er verliebt… „Moment“ stoppte er sich diesmal laut „ich sollte diese Gedanken an ihn später, wenn überhaupt irgendwann, weiterverfolgen, schließlich bin ich auf der Flucht, da sollte ich mir überlegen, wie ich hier wegkomme, und nicht darüber nachdenken, ob dieses Gefühl das schlimmste ist, was mir passieren kann.“ Wieder eine Ahnung, ein Gedanke, den er nicht zu fassen bekam. Und sein Gefühl betrog ihn nicht: „Was ist denn das schlimmste was dir passieren kann?“ fragte eine leise Stimme hinter ihm, halb belustigt, halb wirklich in dem Interesse die Frage wirklich beantwortet zu bekommen. Kaito KID erstarrte augenblicklich zur Salzsäule. Diese Stimme kannte er nur zu gut…

„Hast du auf mich gewartet, KID?“ fragte die leise Stimme wieder, als klar war, das sie auf die erste Frage keine Antwort bekommen würde. Langsam drehte der Angesprochene sich um. Und tatsächlich, da stand er, locker an einen der eisernen Schornsteine angelehnt: der Wind zerrte an seine Haaren und an seiner Kleidung und das Licht der Sterne und des Mondes spiegelte sich in seinen Augen wieder und gab ihnen einen überirdischen Glanz. Auch Shinichi hatte ein komisches Gefühl bei der ganzen Sache, doch seine Lippen formten andere Worte als er vorhatte, wie als wäre er von etwas besessen: „Alle Achtung, selbst ich habe eine Weile gebraucht, das mit `dem Mount Everest Tokios´ dieses Gebäude gemeint ist.“ Kaito lächelte, dem anderen schien es genau wie ihm zu gehen, seine Worte klangen vertraut und selbstsicher, doch die Augen straften Shinichi Lügen: er schien verwirrt zu sein, als hätte er eigentlich etwas anderes sagen wollen. Er fühlte sich wahrscheinlich wie er selbst: Wie eine Spielfigur, deren Worte und Taten vorprogrammiert waren. Trotzdem, ja, das war er. Als er einmal gefragt worden war, wer dieser gut aussehende Kerl war, hatte er geantwortet: „Der Geliebte, dem man besser nie begegnet wäre.“ Und genau das war Shinichi für ihn, stellte KID in diesem Moment fest. Das komische Gefühl in seiner Gegenwart und wenn er an ihn dachte und das er sich in seinen Augen verlieren wollte, das alles waren Zeichen, das er, der Meisterdieb Kaito KID, sich in den Meisterdetektiven Shinichi Kudo verliebt hatte. Ganz langsam, Stück für Stück. Welch Ironie. Er wurde von Shinichi aus seinen verwirrenden Gedanken gerissen, als der sich mit einem leisen `klong´ von dem Schornstein abstieß und auf ihn zukam. Als sie nur noch gut eine Armeslänge von einander entfernt waren blieb er stehen und schaute KID direkt in die Augen. Und wie sehr der auch versuchte, Shinichis Blick auszuweichen, er scheiterte kläglich daran. „Wie lange bist du schon hier?“ fragte Kaito KID, um von sich und der misslichen Lage, in der er steckte, abzulenken. „Oh, ein oder zwei Stunden werden es wohl schon sein, schließlich kann mit `wenn die Zwei sich küssen und zur doppelten Unendlichkeit verschmelzen´ sowohl 7:40 als auch 8:40 gemeint sein.“ antwortete Shinichi gelassen. Ein erstaunter Laut verließ nicht beabsichtigt KIDs Lippen: „Das hast du alles nur wegen mir gemacht?“ „Zweifelst du etwa an mir?“ gab Shinichi gespielt beleidigt die Frage zurück, konnte sich ein neckisches Grinsen aber nicht ganz verkneifen. Er ging noch einen Schritt auf den Dieb zu, doch der hatte damit gerechnet und tat gleichzeitig den letzten Schritt über die Dachkante. Nach einigen Sekunden freien Falls hatte er seinen Gleiter geöffnet und flog dem Mond entgegen. Mit einem letzten Blick zurück stellte er erstaunt fest, das Shinichi, der von Anfang an mit diesem Abgang gerechnet hatte, an der Dachkante in sich zusammengesunken war, den Arm ausgestreckt, einen sehnsüchtigen Ausdruck in den Augen.
 

In genau diese Szene platzte Kommissar Nakamori, der selbst ernannte Kid-Jäger hinein. Der junge Meisterdetektiv richtete sich gerade wieder auf, den Arm immer noch ausgestreckt, doch das Funkeln war aus seinen Augen verschwunden. Der Kommissar folgte dem ausgestreckten Arm mit den Augen und sah KID davon fliegen. Wie ein wütendes Nilpferd stapfte er auf den jungen Mann zu und rief: „Ich hasse es mit Amateuren zusammenzuarbeiten.“ Nun kam auch Inspektor Megure und der Rest der SoKo KID schwer atmend auf dem Dach an: „Zügeln sie ihr Temperament, Nakamori!“ Doch das Unglück war schon geschehen: in seiner Wut hatte der Kommissar Shinichi von sich gestoßen. Sie standen immer noch an der Dachkante und so hatte der Detektiv keinen Boden mehr unter den Füßen und stürzte mit einem überraschten Aufschrei in die Tiefe…
 

Shinichi schloss die Augen, versuchte die Stockwerke rückwärts mitzuzählen, doch er fiel zu schnell. Überrascht riss er die Augen auf, als ihm klar wurde, woher das Gefühl kam, gerade ein Déjà Vu zu erleben. „Der Traum.“ rief er aus, doch niemand hörte ihn, nicht mal er selbst. Der Wind rauschte in seinen Ohren und verschluckte alle Geräusche.

Außerdem half ihm diese Erkenntnis auch nicht wirklich weiter. Langsam, aber so sicher wie die Erde sich dreht, kam der Erdboden ihm unaufhaltsam immer näher, oder eher er dem Erdboden. Er wusste, dass sein Leben, wenn er unbeabsichtigt den Boden küssen würde, vorbei war. Also ergab er sich seinem baldigen Ende, da er es sowieso nicht verhindern konnte, und gab sich der warteten Schwärze hin. So würde er wenigstens kaum etwas spüren. Doch der letzte einigermaßen klare Gedanke, den er fassen konnte, überraschte ihn. Das letzte, was er sah bevor er in die Bewusstlosigkeit glitt, war das Gesicht KIDs, das plötzlich vor seinem inneren Auge erschien.

Was er nicht mehr mitbekam, war, dass er viel zu früh von zwei starken Armen aufgefangen wurde und genau dieses Gesicht besorgt auf ihn hinunter blickte.

Kaito KID war nicht weit weg gewesen, da sein ungutes Gefühl sich verstärkt hatte, als er davon geflogen war. Nun flog er mit Shinichi Kudo, dem Jungen in den er sich verliebt hatte, auf den Armen dem Mond entgegen und wünschte sich fast, dass der scheinbar unmächtige Junge freiwillig in seinen Armen lag. Doch auch diesmal stoppte er sich, wusste er doch, dass die Gesundheit Shinichis vor seinen Gefühlen kam. Und so machte er sich auf zu sich nach Hause.
 

Das erste, was Shinichi wahrnahm, war der starke Geruch von Früchtetee, der ihn in der Nase kitzelte. Als sich nach und nach auch seine anderen Sinne dazuschalteten fühlte er die Wärme einer Decke und einer Matratze, hörte das leise Atmen einer Person in seiner Nähe und schmeckte Blut. Offensichtlich hatte er sich während des Fallens auf die Zunge gebissen. Er war ganz offensichtlich nicht Tod, doch wie er diesem entkommen war, konnte er sich noch nicht erklären. Doch das würde sich schneller ändern, als ihm lieb war. Die Augen, die er bis jetzt fest geschlossen gehalten hatte, öffnete er nun doch einen Spalt breit…und blickte in die schönsten Augen die er je gesehen hatte. Die Iriden waren in allen erdenklichen Blautönen gefärbt, die Iris war bei beiden Augen pechschwarz und der Ausdruck in ihnen war warm und besorgt. Als die Person die über ihn gebeugt war, merkte dass er wach war, zuckte sie zurück. „Musst du mich so erschrecken!“ grummelte eine ihm wohlbekannte Stimme. „KID…“ hauchte Shinichi leise, denn zu mehr war er nicht im Stande.

Der angesprochene nickte nur und setzte Shinichi eine Tasse mit Tee an die Lippen. „Trink, das wird dir gut tun.“ sagte er nur. Nachdem er gezwungenermaßen einige Schlucke hinunter gewürgt hatte, stieß er die Tasse leicht beiseite: „Wo sind wir?“ „In Sicherheit.“ antwortete KID. Er seufzte, denn er wusste das Shinichi sich mit dieser Antwort nicht zufrieden geben würde. „Wenn du es genau wissen willst, wir sind bei mir zu Hause.“ „Wie soll ich dich nennen? Ich denke du trägst keine Maske und wenn wir uns irgendwann einmal über den Weg laufen sollten, wäre es für dich nicht gerade hilfreich, wenn ich dich mit KID anspreche, oder?“ Shinichis Stimme wurde immer leiser, doch diese eine Frage wollte er unbedingt stellen, bevor ihm die Stimme versagte. Wieder ein Seufzer, dann die Antwort: „Kuroba, Kaito Kuroba. Bevor du fragst: Ja, es ist mein echter Name und nein, wie du schon sagtest, ich trage keine Maske. Frag mich bitte auch nicht, warum ich dir das alles erzähle, denn wenn ich das wüsste, wäre ich selbst um einiges schlauer. Außerdem, was verleitet dich zu der Annahme, das du allzu bald wieder aus diesem Bett herauskommst?“ Als Shinichi sich halb aus den Kissen erhob und protestieren wollte, drückte Kaito ihn mit sanfter Gewalt zurück aufs Bett. Als Shinichi ihm erneut in die Augen schaute, sah er zu seiner Verwunderung ehrliche Sorge und einen Hauch von…Liebe? darin. Konnte das sein? fragte Shinichi sich, tat es aber als Halluzination und Wunschdenken ab. Er hielt in seinen Gedankengängen inne. Wunschdenken? War er etwa in den smarten Dieb verliebt? Er wusste es nicht, doch was er wusste, war, dass er von jemandem nur ein bisschen gebraucht werden wollte, so wie er war. Und in KIDs Nähe war er so wie er war, musste sich nicht verstellen, denn der Meister der Verkleidung hätte ihn sofort durchschaut. Jetzt fiel ihm auch auf, was ihn mit KID sympathisieren lies: KID verstellte und verkleidete sich zwar, doch nahm er seine Maske ab, war er ehrlich und auch zu Shinichi er selbst. Als er zum sprechen ansetzen wollte, legte ihm Kuroba den Finger auf die Lippen und sagte: „Psst, jetzt hör mir zu. Du bist noch schwach, und solange es dir nicht wieder gut geht, kümmere ich mich um dich und genieße deine Gesellschaft, okay? Meine Mutter ist nämlich zu ihrem neuen Freund gezogen, Geschwister habe ich auch keine und ich bin nicht gerne allein, verstehst du?“ Dabei lächelte er ihn so aufrichtig und bittend an, das Shinichi ihm diese Bitte nicht abschlagen konnte, wobei auch er die Anwesenheit des anderen genoss. Hier konnte er er selbst sein und er wurde anscheinend gebraucht. Diese Erkenntnis löste in ihm ein noch nie da gewesenes Gefühl aus, ein warmes Prickeln das durch seinen ganzen Körper rollte und ihm die Röte ins Gesicht trieb. Anscheinend war er tatsächlich verliebt…

„Hast du mich gerettet?“ fragte Shinichi Kaito schwach. Dieser nickte nur wortlos. „Na dann, danke!“ murmelte Shinichi, während er langsam in das Reich der Träume hinüber glitt. Lächelnd stand Kaito von Shinichis Bettkante auf. Er hatte alles, was er wollte.
 


 

Ich hoffe das Kapitel war nicht zu langweilig, aber ich wollte nicht gleich den nächsten Traum einbauen. Hoffe, ihr seid nicht eingeschlafen und lest auch das nächste Kapitel.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  xXrainbowflowerXx
2009-02-13T21:33:04+00:00 13.02.2009 22:33
Also, das Kapitel war alles andere als langweilig XD
Mich wundert es nur, dass Kaito einfach seine Identität offebart...
Von:  michi-007
2008-11-30T02:29:56+00:00 30.11.2008 03:29
gutes kapi gefällt mir gut
freu moch schon auf nächtes kapi


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