Sehnsüchte?
„Ist sie wirklich deine Mutter?“
Frage ich Remus noch immer reichlich verwirrt, kaum das sich die Türe hinter ihr geschlossen hat. Remus sieht mich ernst an bevor er mir antwortet.
„Nein Sakura, sie ist nicht meine leibliche Mutter, wenn du es genau wissen willst! Die hab ich nie gesehen.“
„Sie hat mich einfach zurückgelassen nachdem sie mich hier in aller Heimlichkeit entbunden hat, ohne sich noch einmal nach mir um zu drehen! Ich weiß bis heute nicht, wer meine echte Mutter ist. Eliva oder besser „Mutter Dalia“ ist meine Mutter, die einzige die ich kenne. Sie hat mich hier aufgenommen und groß gezogen. Sie war immer gut zu mir. Ich bin ihr einiges schuldig. Bist du jetzt zufrieden?“
Sein Blick wird abweisend, dann verstummt er. Ich lege meine Hand begütigend auf seinen Arm und antworte ihm leise.
„Entschuldige das....das wusste ich nicht, das tut mir ehrlich Leid.“
Er zieht seinen Arm hastig weg und antwortet mir schroffer als er offensichtlich wollte.
„Ach spar dir dein Mitleid Sakura. Das hilft mir auch nichts!“
Verletzt drehe ich mich um, das hat weh getan, stille Tränen füllen meine Augen ich habe das Gefühl, das ich gleich weinen muss. Doch plötzlich spüre ich wie seine Hände sich auf meine Arme legen und er mich sanft herumdreht, so dass ich direkt in seine wunderschönen blauen Augen sehe.
„Mir tut es auch Leid, es war nicht so gemeint, kannst du mir nochmal verzeihen Sakura?“
Raunt er mir leise ins Ohr und zieht mich dabei ganz nah zu sich heran. Ich nicke leicht, dann lege ich meine Arme vorsichtig um ihn herum und halte ihn für einen Augenblick ganz fest.
Remus erstarrt augenblicklich, ein leiser erstickter Seufzer dringt aus seiner Kehle. Erschrocken weiche ich zurück. Verdammt ich habe vergessen, das er verletzt ist.
„Remus ich....ohhhh....entschuldige.“
Hauche ich verwirrt.
"Komm lass mich nach der Wunde sehen, wir müssen sie verarzten.“
Remus schiebt mich energisch von sich weg, dann antwortet er mir bestimmt.
„Das geht nicht, nicht bevor ich mich gewaschen habe. Ich will erst duschen, dann kannst du meinetwegen den Verband wechseln, aber der Dreck muss runter.“
"Deiner übrigens auch, du duftest nämlich genauso unwiderstehlich wie ich. Also los komm schon wasch dich!“
Ohne weitere Umschweife zu machen packt er mich urplötzlich mit einem unergründlichen Lächeln im Gesicht am Handgelenk, wirbelt mich herum und zieht mich anschließend direkt hinter sich her ins Bad.
„Hey....hey wa....was wird das...?“
Frage ich ihn erschrocken, doch mir bleiben jäh die Worte im Hals stecken, als plötzlich angenehm warmes Wasser wie ein heftiger Regenschauer über uns niederprasselt.
Die Dusche füllt beinahe den ganzen Raum, hier gibt’s keine Wanne oder so was in der Art. Alles ist hier flach, orientalisch gefliest und schön mit Kerzenlicht ausgeleuchtet. Doch welchem Zweck das ganze Tamtam dienen soll, ist mir ehrlich gesagt ein Rätsel.
Ich kann meine Gedanken jedoch nicht weiter ausführen, denn einen Augenblick später ist er da. Ich spüre ihn, seinen warmen Atem, seinen Körper, seine Kleider triefen vor Nässe.
Der Dreck rinnt an uns beiden in kleinen Bächen langsam und traurig den Abfluss hinunter. Ich sehe ihm wehmütig nach, denn ich weiß was gleich passiert.
