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Goldenes Herbstlaub

Unter Eichen, unter Linden wirst du einen Dämon finden
von

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Nachtmahren

Akira wachte mitten in der Nacht auf. Er lag in seinem Zimmer und neben ihm auf dem Boden lag Equall. Das Gewitter hatte sich verzogen, nur noch leichtes Wetterleuchten war zu sehen.

„Er hat mich wohl hergebracht, nachdem ich eingeschlafen bin!“, vermutete der Junge und sah zu dem Verletzten runter. Seine Haare waren so wunderschön im Mondlicht und Akiras Herz schlug auf einmal sehr schnell. Er hatte das Gefühl, Equalls Geruch wäre ein wunderschönes Parfüm, welches das Zimmer in einen wohltuenden Duft legte. Sanft streichelte Akira ihm durch die Haare, darauf bedacht, ihn nicht zu wecken.

Plötzlich zuckte er wieder zusammen. Das Wetterleuchten war stärker geworden und hatte wie ein Blitz das Zimmer für einige Sekunden in strahlendes Licht getaucht. Und in dem Licht sah Akira sie wieder; Die Silhouette der blutigen Frau. Er wollte schreien, doch seine Kehle war wie zugeschnürt. Sie kam immer näher, bis ans Fenster heran und der Wind sang ein schauriges Lied:

*Komm mit mir, Junge

Ich zeig dir den Weg

In meine Welt

Die aus Dunkelheit besteht*

Akira presste sich an die Wand. Die blutige Frau durchdrang die Fensterscheibe und kam auf ihn zu und fast gab er alle Hoffnung auf, als sich Equall aufrichtete und den Nachtmahr in der Mitte teilte. Ein grausiger Schrei war zu hören und der Alptraum verschwand.

Akira zitterte heftig, noch immer war er platt an die Wand gepresst und atmete schwer. Doch er hatte seine Stimme wieder gefunden. So setzte er an zu schreien, doch Equall hielt ihm den Mund zu.

„Bitte sei ruhig. Dein Vater war so besorgt. Willst du ihm noch mehr Sorgen bereiten?“, flüsterte er und streichelte ihm dabei mit der anderen Hand über den Kopf.

Akira weinte. Er wollte nicht mehr schreien, aber er wollte auch nicht, dass Equall ihn losließ. Wenn er so dicht bei ihm war, fühlte sich der Junge sicher und so drückte er sich feste an ihn und legte seinen Kopf auf Equalls Schulter.

Der Einäugige seufzte leise und legte seine Arme um den verängstigten Jungen. „Du hättest mir diese Schauergeschichte nicht erzählen sollen. Du bist ja ganz am Ende!“, flüsterte er leise und drückte Akira sanft aufs Bett, damit er wieder ruhig atmete. Er selber legte sich daneben und zeigte ihm so, dass er nicht alleine war, und dafür war Akira sehr dankbar.

Der Junge schlief zum Glück schnell wieder ein und Equall stellte sich ans Fenster. Dann sah er in den Spiegel. „Welche Geister auch immer hier hausen, ich lasse es nicht zu, dass ihr ihm etwas antut!“, tat er kund und lauschte dann. Der Wind sang weiter sein schauriges Lied:

*Mit all meiner Kraft

Zeig ich dir den Weg

Wie dein Traum erwacht

Und Hoffnung, Illusionen*

Equall kam diese Stimme bekannt vor, doch er konnte sie nicht zuordnen. Noch zu ungenau waren seine Erinnerungen an die Welt, aus der er stammt.

Im nächsten Moment hörte er ein trauriges Spiel einer Geige, das aus der unteren Etage kam. Leise ging Equall die Treppe runter und kam zu der Tür, hinter der das Spiel am lautesten war. Er versuchte sie zu öffnen, doch sie war verschlossen. Das Spiel war wunderschön, doch auch traurig. Equall wusste nicht, wie ihm geschah, als plötzlich die Tür aufschwang und er den Keller betrat. Wie in Trance ging er die Steintreppe runter.

Das Spiel wurde immer lauter und fast hektisch. Equalls Herz klopfte im Takt dieser Melodie und er wollte zu dem Wesen, das diese wunderbaren klänge spielte. Sein eigener Willen war wie ausgelöscht. Der Einäugige bewegte sich nur noch im Takt der Melodie und sah nun, wie eine Frau in einem weißen Kleid im Keller auf einem Stuhl saß und spielte.

Equall konnte nichts genaues erkennen, doch die Frau hatte keinen Kopf. Der Hals endete in einer blutigen Wunde, doch in diesem Moment und unter Einwirkung dieser Melodie schien es ihm das normalste der Welt zu sein.

Er war nur noch einige Schritte von der Frau entfernt, als sie die Arme nach ihm ausstreckte. „Komm zu mir, mein Sohn!“, sagte sie leise und es klang wie das rauschen des Windes, nur klarer und feiner. Equall sah sie an. Der Zustand der Trance hielt weiter an. Immer noch war er verzaubert von dem Klang der Geige und ließ sich in die Arme der Frau fallen.

„Komm mit mir, mein Sohn. Dein Vater schleppte dich fort, doch nun bin ich wieder da!“, seufzte sie und streichelte ihm über den gesenkten Kopf. Dabei verwandelte sich jedoch die blutige Wunde oberhalb des Halses in ein grausames, mit Zähnen besetztes Maul und senkte sich zu dem Kopf des Einäugigen, als plötzlich Ike die Treppe runter stürzte, ein Beil nahm und die blutige Frau spaltete. In Nebel löste sich die Gestalt auf und Equall fiel zu Boden. Noch immer wirkte er abwesend und bewegte sich nicht.

„Eqi... he Eqi!“, Ikigo schüttelte ihn und fühlte seine Stirn. Er hatte kein Fieber, doch es war kalt, fast schon unterkühlt. Ike nahm ihn auf den Arm und brachte ihn ins Wohnzimmer. Er selber konnte sich nicht erklären, was immer in Gewitternächten in diesem Haus passierte. Doch nun war auch noch ihr Schützling diesem Grauen zum Opfer gefallen. Ike hatte noch immer Angst doch er wusste, dass man sich den Nachtmahren gegenüber stellen musste.

Equall öffnete langsam seine Augen und sah in die Grünen Ikes. „Du bist wach, Gott sei Dank!“, seufzte der Anwalt erleichtert und kniete sich zu ihm. „Was ist passiert?“

Der Einäugige rieb sich den Kopf. „Akira wurde von dieser blutigen Frau angegriffen worden. Ich habe ihn beschützt, dann, als er wieder schlief, hörte ich diese Geigenmusik...danach.... fehlt mir jede Erinnerung!“, erklärte er und setzte sich auf. Ikigo sah ihn besorgt an. „Bist du anfällig für Geister?“

„Nicht, dass ich wüsste!“, wunderte sich Equall, dann schmerzte sein Kopf stark. „Ober vielleicht doch!?“ „Wenn noch mal so etwas passiert, komm bitte sofort zu mir, okay, Eqi?“

„Eqi?“

„Ja, ich finde den Namen niedlich!“, Ike kicherte. Equall kam es vor, als wäre er selber noch ein halbes Kind. „Okay, Mister Suda! Dann nennen Sie mich ruhig Eqi!“, lachte er und ließ es sich gerne gefallen. „Aber nur, wenn du mich Ike nennst!“, schlug Akiras Vater vor. Equall war einverstanden.

„Was hat es mit diesem Haus auf sich?“, fragte Equall und sah sich um. Ike seufzte: „Wir haben das Haus preiswert bekommen, weil das schon öfter vorgekommen ist. Ich glaubte nicht daran, Aki auch nicht und das Haus an sich hat uns gefallen! In der ersten Nacht dann bekamen wir den Schock unseres Lebens und ich recherchierte ein wenig in der Kanzlei. Angeblich wurde hier vor Jahren mal eine Frau ermordet. Ihr soll wohl die Hälfte des Kopfes mit ätzender Säure entfernt worden sein....!“

„Das ist merkwürdig“, murmelte Eqi, „als ich mit Akira alleine hier war, stand aber ein Mann im Garten!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  BexChan
2008-11-09T19:30:34+00:00 09.11.2008 20:30
Hmmmm ich denke mal, diese Frau solle angeblich Eqis Mutter sein^^! Die Szene hat mich i-wie an die erste EP vom DMC Anime erinnert ;)! Nur wer ist dieser Mann aus dem Garten .____."?!
Wirklich sehr spannend und unheimlich! Bin echt gespannt, wies weitergeht :3!


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