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Out of the dark

Co-work Fanfiction
von

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Co-Work mit Pascale *fertig*

:::::::::::::::::::::::::::::::::::::: Vorhang auf xD ::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::
 

Du hast dir geschworen, diese verlogenen Worte niemals auszusprechen! Und bis vor wenigen Minuten warst du auch der Auffassung, dass du es niemals wollen würdest! Dass diese so sehr gehassten Worte, -diese Lüge, die 12 Buchstaben, 3 Worte und eine Bedeutung umfasst- für dich niemals jenseits deiner Gedanken existieren würden!
 

Gedanken, die selbst dein Vater, mit seiner geballten Faust, die dein Gesicht mindestens einmal zu oft traf, nicht aus deinem Kopf prügeln konnte. Gedanken verbunden mit Erinnerungen an deine Mutter, deine Mutter die sich mehr um die Kirche und Gott scherte, als um ihren eigenen Sohn. Deine Mutter die jeden Tag nach billigem Schnaps roch und dich für alles Elend dieser Welt verantwortlich machte. Aber selbst deine Schwester ist ein Teil dieser Lüge. Claire, ja, die arme Claire, die doch nichts dafür kann! Daddy's little Princess. Die dir schon so oft, selbst als du noch ein kleiner Junge warst -das ungewollte Kind Jack Kinney's - die Schuld an allem gab, was in ihrem Leben schief lief. Und als sie dann auch noch erfuhr, dass du dich nicht für 'Weiber auf dem Rücksitz deines Wagens' interessiertest, war der Zug ganz abgefahren. Sie hatte es deinen Eltern zwar nie erzählt, aber durch ihr Wissen allein, hatte sie dich in eine Ecke gedrängt, sie zwang dich dazu, zu tun was sie wollte. Und das tat sie schamlos.

Diese drei Menschen, die jeder Außenstehende als „Familie“ bezeichnen würde, hatten dir schon in jungen Jahren gezeigt, dass Worte allein nicht genug waren, niemals!
 

Aber es ist ja nicht so, dass es nur diese drei hasserfüllten, bemitleidenswerten Kreaturen in deinem Umfeld gab, gibt oder geben wird.

In deinem Leben gibt es sogar viele Menschen, -eigentlich zu viele- bei denen du diese drei kleinen Worte niemals als Lüge abtun würdest. Du würdest es ihnen nicht auf die Nase binden, aber in deinem Innersten war dir immer unweigerlich klar, dass es keine Lüge sein konnte.
 

An erster Stelle die Novotny's, die kleine unnormale Vorstadt-Familie. Allen voran Debbie, die alleinerziehenden Mutter, die für ihre Familie mehr als das letzte Hemd geben würde und sich tagtäglich den Arsch aufreißt, um ihrem Sohn und bis vor kurzem auch ihrem HIV-infiziertem Bruder, irgendwie etwas zu essen auf den Tisch stellen zu können. Von dem Dach überm Kopf und den Rechnungen seiner Mediakamente ganz zu schweigen.

Onkel Vic, schwer krank aber immer noch zu viel Spaß am Leben, um abtreten zu können, so war er -auch wenn es nicht immer gut um ihn gestanden hatte. Vic, der dir immer einen Rat geben konnte, immer wusste wie es weiterging und dich aus so mancher Miesere raus gebombt hatte. Und dann ist da noch Michael. Der schmächtige Michael, der Punching-Ball für das gesamte Football-Team, der dir alle Titel von Superhelden-Comics aufsagen konnte und nicht davor zurückschrak, eben dies bei eurer ersten Begegnung auch zu tun. Dein bester Freund, Michael Novotny. Der Mensch, von dem du zum ersten Mal in deinem Leben gehört hast, das dich jemand aufrichtig liebt. Der es immer getan hatte und niemals aufhören würde.
 

Und irgendwann warst du ein Teil dieser unnormalen, und doch perfekten Familie geworden. Hattest dort Unterschlupf finden können, wenn du nicht nach Hause konntest oder eben von dort abgehauen warst, wenn Jack wieder einmal dem Anschein nach einen ganzen Schnapsladen leergetrunken hatte und nach einer Schonfrist von maximal 5 Minuten, wie ein wildes Tier auf dich losging, wenn du auch nur im selben Raum warst.
 

In diesen Nächten, wenn dein Erzeuger dich doch erwischt hatte oder du ihm nur so eben entkommen konntest, hattest du Steine an Michael's Fensterscheibe geworfen und gewartet, dass in seinem Zimmer das Licht anging.

Und du warst nie wirklich überrascht, wenn stattdessen in Debbie's Schlafzimmer das Licht anging, und die korpulente Frau, nach wenigen Minuten in der Haustür stand, um dich hinein zu beordern, und in schlechten Nächten, deine Wunden zu versorgen.

Um den seelischen Schaden, sofern du es zulassen wolltest oder konntest, kümmerte sich Vic. Mit beruhigenden Worten und unerschöpflichem Verständnis versuchte er ihn in Grenzen zu halten.

Und wenn du dann schließlich versorgt warst und die beiden zurück in ihre Betten gingen, war es Michael, der die Bettdecke zurückschlug, wenn du sein Zimmer betreten hattest ,und dich in seine Arme zog, sobald dein Körper die Matratze berührte. Und er hatte sich nie beschwert, wenn das Kopfkissen mitten in der Nacht von deinen Tränen durchtränkt war und dein Körper, von unterdrücktem Schluchzen, solange geschüttelt wurde, bis seine Hand auf deinem Rücken oder in deinem Haar, dich wieder beruhigte.
 

Die Novotny's hatten dir immer ein warmes Bett, eine Schulter zum anlehnen -nicht das du diese Schulter oft genutzt hättest, aber sie war da und du wusstest es- und am wichtigsten, ein offenes Ohr und Verständnis entgegen gebracht. Alles was dir 'zu Hause' verweigert wurde.
 

Doch alles Verständnis dieser Welt, alle gut gemeinten Ratschläge, alle warmen Betten auf diesem Planeten, hatten es dir nicht ausreden können, dich an der Uni einzuschreiben und für ein paar Jahre deiner persönlichen Hölle, im Hause Kinney, zu entgehen.
 

Das war die Zeit, in der du deine beste Freundin kennengelernt hattest. Lindsay Peterson, das kleine verwöhnte Mädchen aus reichem Hause. Die Idealistin, die noch immer an das Gute in jedem Menschen glaubte, auch wenn sie schon oft eines besseren belehrt wurde.
 

Die Zeit, die du nun nicht mehr mit Michael verbringen konntest, da du Unmengen von Büchern lesen und bearbeiten musstest, dir Nächte mit den verschiedensten Abhandlungen um die Ohren schlugst und eine Klausur nach der Anderen geschrieben hattest, denn sein wir mal ehrlich, du konntest nur auf die Uni gehen, weil du ein Fußball - Stipendium erhalten hattest... denn wer hätte auch für die Uni bezahlen sollen? Deine Eltern? Sicher...

Deine freie Zeit, wenn denn welche vorhanden war, hast du mit Lindsay verbracht, der hübschen, intelligenten Kunststudentin, mit der du sicherlich etwas angefangen hättest, wenn du nicht Jahre zuvor festgestellt hättest, dass du erstens nicht dafür gemacht warst Frauen zu beglücken und zweitens, eine feste Beziehung nicht in das Leben eines schwulen Mannes passte. Was dich allerdings auch nicht davon abhielt, das ein oder andere Mal, mit ihr dein Bett und einiges mehr zu teilen.
 

Lindsay war unkompliziert und auf ihre eigene, fast liebenswürdige Art, naiv. Aber genau aus diesem Grund, gabst du ihr die Gelegenheit dich besser kennenzulernen, etwas mehr in deine Welt vorzudringen. Ihr etwas mehr über den Menschen zu verraten, der du nun einmal bist und immer sein würdest. Du hattest ihr das Privileg zugesprochen ein Stück weit hinter deine Fassade zu blicken und sie nahm mit der Zeit den gleichen Platz in deinem Leben ein, wie Michael damals in der Highschool.
 

Das erste Aufeinandertreffen, deiner beiden besten Freunde verlief, milde gesagt, sehr unschön. Es war die totale Katastrophe, die allerdings eher von Michael und seiner Unart ausging, dich nicht teilen zu wollen.

Wenn du heute daran zurückdenkst, wie Lindsay, nachdem Michael ihr an den Kopf geworfen hatte, wie dämlich sie doch sei und das sie sich auf ihre Freundschaft zu dir bloß nichts einbilden sollte, aufgestanden war und Michael ein volles Glas Wasser über den Kopf geschüttet hatte, damit er sich wieder abregte, kannst du nur den Kopf schütteln und müde lächeln. Ist das alles wirklich schon so lange her? Mein Gott du wirst alt!
 

Das zweite Aufeinandertreffen war überraschender Weise, nicht von solch nasser Natur. Aber vor allem war es auch nicht geplant.

Du hattest dich mit Michael in dem Diner verabredet in dem Debbie arbeitet, und warst wohl an die 20 Minuten zu spät, dachtest dir gerade einen passenden Spruch aus der dich zurück in seine Gunst katapultieren würde, als die Welt, wie du sie kanntest, mit einem Mal auf dem Kopf zu stehen schien.

Dein bester Freund und deine beste Freundin, saßen gemeinsam an einem Tisch, auf derselben Bank und lachten über etwas, das in der Zeitung stand, die sie zwischen sich hielten.

Das war der Tag, an dem Michael, Lindsay an deiner Seite akzeptierte, und lernte, dass er dich nicht teilen musste, es aber durchaus konnte.
 

Nach dem College, der zweitbesten Zeit in deinem Leben, hast du nur noch 3 Monate bei deinen Eltern gewohnt und warst dann, Hals über Kopf in ein viel zu teures Apartment gezogen, als du die Zusage einer renommierten Werbeagentur erhalten hattest.

Das war dein Weg in die Freiheit gewesen und du hattest die Chance genutzt und bis auf den letzten Tropfen ausgekostet.
 

Monty war bis auf wenige Ausnahmen ein fairer Chef gewesen und hatte dir die Möglichkeit gegeben dich hoch zu arbeiten. Wo du dir anfangs vorkamst, wie eine unterbezahlte Sekretärin die dazu verdonnert war, Kopien anzufertigen, Kaffee zu kochen und Präsentationen beizuwohnen, aber nicht den Mund aufmachen durfte, bekamst du innerhalb von einem Jahr, ein eigenes kleines Büro, Mitspracherecht an kleineren Kampagnen und was wohl das Beste war, eine Gehaltserhöhung, wodurch das Loft um einiges leichter finanziert werden konnte.
 

Die Überstunden, die du damals gemacht hast, konntest du bereits zu diesem Zeitpunkt nur schwer im Auge behalten, aber die harten Stunden ermöglichten dir ein Leben, von dem du immer geträumt hattest.
 

Als du in den letzten Highschooljahren angefingst in Clubs zu gehen und wie sollte es auch anders sein, Michael immer mitgeschleppt hast, blieben natürlich Erfahrungen mit härteren Drogen nicht aus, und auch der Alkohol kostete in diesem Etablissement fast ein Vermögen, doch durch deinen Job, die vielen Überstunden und deine Kreditwürdigkeit, die dein Gehalt mittlerweile zu decken vermochte, stellte das alles kein Problem mehr da.
 

Du musstest dir keine Gedanken mehr darüber machen, wie es in deinem Portemonnaie aussah, bevor du für dich und deine Freunde, zu denen sich mit der Zeit auch Emmett -die Obertunte schlechthin- und Theodore -der ewig spießige Buchhalter- gesellten, einen Drink bestelltest. Einzig über die Qualität der Drogen, die Anita dir verkaufte und von denen sie immer wieder meinte, sie seien das Beste auf dem Markt, hast du dir Gedanken gemacht, wenn du am nächsten Morgen mit höllischen Kopfschmerzen aufgewacht bist und deine Erinnerungen nur noch bis zu dem Moment zurückreichten, als du irgendeinen, natürlich deinen Ansprüchen gerecht werdenden, Trick abgeschleppt und mit nach Hause genommen hattest.
 

Als dein Vater von deinem Erfolg erfuhr, Gott sei Dank nur dem Beruflichen, dauerte es keine 2 Wochen und er meldete sich das erste mal seit 1 1/2 Jahren bei dir. Er rief dich auf dem Handy an -woher er diese Nummer hatte, weißt du bis heute nicht, aber du hast eine sich geradezu aufdrängende Vermutung - und lud dich in seine wahre Heimat ein, seine Stammkneipe. Und auch wenn du eigentlich nichts mehr mit deiner Familie zutun haben wolltest und nur so hart gearbeitet hattest um es nicht mehr zu müssen, hattest du seine Einladung nicht abgeschlagen. Und in deinem Kopf meldete sich eine kleine Stimme zu Wort, die dir immer wieder zuflüsterte, dass er sich vielleicht doch geändert hatte, dass er dich, seinen sunny Boy, vielleicht doch gerne sehen würde, dass er dich vielleicht doch als seinen Sohn akzeptierte.
 

Wie so oft in deinem Leben, wurde diese kleine, leise Stimme in deinem Kopf, bitter enttäuscht. Er hatte dich sehen wollen, ja... aber nicht deinetwegen, sondern nur wegen des Geldes. Geld das du hattest und das er wollte.

Und auch wenn du dir immer wieder gesagt hast, dass du den beiden Menschen, die dich gezeugt hatten, nichts schuldig bist, standest du, kaum 10 Minuten später, mitten in der Nacht an einem gottverdammten Geldautomaten und drücktest deinem Vater ein Bündel bunter Scheine in die Hand. Bunte Scheine, die du dir hart erarbeitet hattest.
 

Ohne ein Wort des Dankes oder irgendeiner gutgemeinten Geste machte dein Vater sich auf den Weg nach Hause, während du in die nächstbeste Bar gingst um deiner Herkunft gerecht zu werden. Erst am nächsten Morgen, als Michael dir leise ins Ohr flüsterte, dass es Frühstück gibt, hast du realisiert, dass dein eigener “Vater“ dich nur benutzt hatte.
 

Das war das erste von vielen Malen gewesen, dass dein Vater dich, nach allem was passiert war, um einen Gefallen bat, dessen Erfüllung du nicht ausschlagen konntest.

Jack war schließlich nicht auf den Kopf gefallen, nein, vieles konnte man ihm nachsagen, doch das nicht. Wo es einmal etwas zu holen gab, würde auch beim nächsten Mal etwas zu holen sein, und er behielt Recht.

Und du verfluchst, dieses kleine, hoffnungsvolle Flüstern in deinen Ohren, das es dir unmöglich machte, endlich damit aufzuhören und an dem Geldautomaten vorbei zu gehen.
 

Im Normalfall, wenn dir eine Person wirklich etwas bedeutet –also Mitglied deiner Wahlfamilie ist- hast du kein Problem damit, ihr finanziell etwas unter die Arme zu greifen. Du hattest und hast das nötige Kleingeld.
 

Wenn Lindsay, die sich irgendwann auf eine wahnsinnige Kampflesbe eingelassen hatte, die dich am liebsten tot sehen würde, dich auf ihre eigene zurückhaltende Arte, um etwas finanziellen Rückhalt bat, zücktest du dein Checkbuch, das du deiner ersten richtig großen Kampagne zu verdanken hattest und schriebst wohlwollend viele kleine Zahlen auf ein weißes Stück Papier.

Und sie umarmte dich, drückte dir einen Kuss auf die Wange oder lehnte ihre Stirn an die deine und schloss die Augen, flüsterte leise ein 'Danke' und du spürtest förmlich wie eine Last von ihr abfiel.
 

Und für einen kleinen Moment, willst du sie, jedesmal wenn sie so etwas tut, in deine Arme ziehen und ihr sagen, dass sie sich nicht bedanken muss, dass es selbstverständlich ist.

Doch dann siehst du deinen Vater vor deinem geistigen Auge und deine Arme, die du unbewusst schon fast um sie gelegt hast, fallen zur Seite und die Worte können plötzlich nicht mehr über deine Lippen kommen.
 

Jack und Joanne wussten wirklich, wie man einen Menschen, von frühster Kindheit an, so zurechtbog, das er sich für den Rest seines Lebens, hinter hohen, undurchdringbaren Mauern verschanzte. Du bist der lebende Beweis.
 

Das war wohl der Grund dafür, dass du dir eigentlich ziemlich früh in deinem Leben darüber klar geworden bist, dass du niemals, wirklich niemals, ein Kind in diese verkorkste Welt setzten wolltest.

Nun ja, du warst dir darüber klar, bis Lindsay Peterson und ihr heutiges Frauchen Melanie Marcus, die von Linds auserkorene wahnsinnige Kampflesbe, dich auf einem E-Trip erwischten, der alles andere als produktiv zu deine Prioritäten gewesen war. Und kurzerhand hattest du den beiden zugesichert, dass sie deine Gene gerne zur Fortpflanzung benutzen könnten, es allerdings außer Frage stand, dass es Lindsay sein würde, die sich dein Sperma einverleiben sollte. Denn mal ganz ehrlich, die kleinen, fleißigen Soldaten hätten sich bei Melanie schon kampflos ergeben, wenn sie auch nur in die Nähe ihrer Fortpflanzungsorgane geraten wären.
 

Und nach einem eher minimal befriedigendem Hand-Job, weil dir der Gedanke nicht aus dem Kopf wollte, was mit dieser Körperflüssigkeit geschehen sollte, wenn sie ihren Tempel erst einmal verließ und genau einen künstlichen Befruchtungsversuch später, teilten die mittlerweile überfröhlichen Lesben, dir drei Monate später mit das du Vater werden solltest.

Worauf hattest du dich da nur wieder eingelassen? Du hättest Anita zur Rede stellen sollen!
 

Aber zu deiner großen Verwunderung, vor allem aber großen Erleichterung, planten die zwei Lesben dich nicht mit in ihr glückliches Familienleben ein. Du warst der biologische Vater, nicht mehr und nicht weniger. Deine Rechte sollten Melanie überschrieben werden, sobald Lindsay die Geburt hinter sich gebracht hätte und erst einmal wieder aus dem Krankenhaus entlassen würde.
 

Alles war von vorneherein geplant und festgelegt. Dass es im Endeffekt anders kommen sollte, konntest du zu diesem Zeitpunkt ja noch nicht wissen.
 

Und alle Änderung traten an dem Tage in Kraft, als Justin Taylor -seines Zeichens Hobby-Stalker und naiver, kleiner Junge- beschloss, dich auf Schritt und Tritt zu verfolgen, nachdem du ihn in der Nacht zuvor mit nach Hause genommen hattest. Dich als seine erste große Liebe abzustempeln und auf das Recht zu bestehen, das du ebenfalls so zu denken hattest! Der Kleine hatte Mut gehabt, verdammt viel Mut für einen Siebzehnjährigen. Und es imponierte dir leicht, das er dich wirklich nicht mehr in Ruhe lassen wollte, dass du ihm anscheinend wirklich soviel bedeutetest, wie er immer beteuerte.
 

Und Justin war der zweite Mensch in deinem Leben gewesen, der dir sagte, dass er dich aufrichtig liebte und es wirklich so meinte. Allerdings versprach er dir nicht, dass es immer so bleiben würde.
 

Aber immerhin hatte seine Liebe zu dir viele, nicht zuletzt auch durch dich verursachte, Schicksalsschläge überlebt!
 

Eine Mutter, die in ihrer Besorgnis um ihren kleinen Jungen, keinen besseren Rat wusste, als ihn vor seinem homophoben Vater zu outen. Was dir geprellte Rippen und eine aufgeplatzte Lippe bescherte. Und du hast ihm durch deinen ungezügelten Zorn über deine gestohlenen Wertgegenstände einen Trip -mit deiner Kreditkarte wohlbemerkt- nach New York aufgezwungen, mit der unglaublich naiven Vorstellung Gogo-Boy zu werden.

Und als die Realität ihn dann wieder eingeholt hatte, die sich in Form von dir und den Jungs entpuppte, musste er wohl oder übel einsehen, dass er jetzt nicht einmal mehr ein richtiges Zuhause hatte.

Denn bei dir konnte er nicht bleiben und sein Vater wollte ihn nicht mehr. Warum kam dir diese Situation so bekannt vor?
 

Und wie sollte es anders sein, hatte er letztendlich bei Debbie, ein warmes Bett, eine Schulter zum anlehnen und Verständnis gefunden und als Bonus gab es eine zweite Mutter, die seiner Mutter noch das Ein oder Andere beibringen konnte.
 

Justin war bereits zu diesem Zeitpunkt ein fester Bestandteil deines Lebens gewesen und auch wenn du es nicht wirklich wahrhaben wolltest, machte es dir nicht wirklich etwas aus, dass er mehr als einmal in deinem Bett gelandet war. Dass er fast jede Nacht bei dir verbrachte.
 

Und mit der Zeit, wart ihr fast so etwas wie Freunde geworden, auch wenn es sich komisch anhört und du niemals etwas mit Freunden anfängst. Er war so etwas wie dein Schatten geworden, immer da. Im Babylon brauchtest du dich nur umdrehen und sein Blick oder seine Hände hafteten an dir, als wollte er dich nie mehr loslassen.
 

Im Diner stellte er dir ungefragt einen Kaffee vor die Nase, wenn er gerade Schicht hatte, packte dir ein Truthahn Sandwich, natürlich ohne Mayo ein, oder vertauschte es mit den Zitronenschnitten von Michael wenn ihr zwei mal wieder eine „wir lieben uns nicht mehr Phase“ am laufen hattet.
 

Und nun, siehst du dich bereits zum zweiten Mal mit der Tatsache konfrontiert, dass dieser Junge und selbst du „der ewig jung gebliebene, fucking – Brian Kinney“, dass ihr beide, auch wenn du es kaum zu Ende denken willst, nicht unsterblich seid.

Ja, das Schicksal meinte es beide Male gut mit euch, doch welchen Sinn hat das, wenn du nicht endlich die Gelegenheit ergreifen würdest um deinem Herzen eine Stimme zu verleihen? Endlich auszusprechen was schon so lange hätte gesagt werden müssen und auch in deinem Leben unweigerlich hatte Einzug halten müssen, die Liebe zu einem Menschen der deine Gefühle erwidert. Die Liebe zu ihm, dem Einen der es schaffte deine Mauer zu durchdringen, dein Herz zu ergreifen… Justin!
 

Jetzt stehst du hier vor ihm und es gibt keine Möglichkeit es zu umgehen, keine Ausreden mehr, du wirst es ihm sagen!
 

Ich liebe dich!
 

Und als er dich fragend anblickt, weil er seinen Ohren nicht trauen will, da sagst du es noch einmal, diesmal so laut das auch deine Ohren es unweigerlich vernehmen müssen!
 

Ich liebe dich!
 

Und diesmal hörst du nicht nur ihm einen Stein vom Herzen fallen, was du noch viel Lauter vernimmst, ist der Stein der dir vom Herzen, ja von deiner Seele abfällt.
 

Ich liebe dich! 12 Buchstaben, 3 Worte, deren Bedeutung jetzt auch außerhalb deiner Gedanken existiert.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2011-07-03T15:22:05+00:00 03.07.2011 17:22
Ich frage mich, warum noch niemand hier kommentiert hat, denn was ich gelesen habe war... Fantastisch. Wirklich.
Ich war gefesselt, obwohl nicht wirklich etwas drin stand, das ich noch nicht wusste. Aber es geht ja auch nicht darum, immer neue Dinge zu erfahren, sondern darum, Vergnügen zu haben. Und das hatte ich beim Lesen definitiv, denn das, was du (ihr xD) geschrieben habt, kam fantastisch rüber. Ich bin beeindrukt *Hut vor euch zieh*
Meiner Meinung nach hat dieses Werk um einiges mehr Aufmerksamkeit verdient. Es gibt so wenig gute FFs über Queer as folk - was ich sehr Schade finde - da muss man es einfach mal würdigen, wenn man trotzdem was wunderbares findet :)
Gut, ich mache dann mal Schluss hiermit.

Greetings
das HotDog


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