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Soldatenleben

Du darfst keine Gefühle zeigen!
von

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Getrennt!

Kapitel 8: Getrennt!
 

~Demyx~
 

Mir kommen die Minuten wie Stunden vor. Jetzt sind wir auf dem Weg nach Hause, wenn man das Lager so nennen kann, und ich kann mich nicht darüber freuen. Dafür bin ich zu aufgeregt und voller Sorge um Xigbar.

Larxene hat die Behandlung beendet und meinte, dass wir abwarten müssen. Bisher hat er aber noch kein Lebenszeichen von sich gegeben. Mit jeder Minute, die vergeht, wächst meine Sorge, dass er es nicht schaffen könnte.

Dann spüre ich eine Hand auf meiner Schulter. Larxene versucht mich zu beruhigen: “Er wird durchkommen, keine Angst.”

Da fällt mir ein, dass ich ja nicht alleine bin. Oh scheiße, hoffentlich merkt sie nichts! Aber bestimmt kann man mir meine große Sorge um Xigbar ansehen und merken, dass es mehr ist als reine Freundschaft oder eine Vater-Sohn-Beziehung oder ähnliches.

Etwas verstellt meine ich mit aufrechter Haltung: “Danke sehr, vielleicht hast du Recht.” Uff, mir fällt das jetzt in meiner Lage noch schwerer als es schon ist.

“Du brauchst dich nicht zu verstellen. Ich weiß über eure Beziehung bescheid”, sagt Larxene flüsternd. Was? Sie weiß es? Oh nein …

Entsetzt schaue ich sie an.

“Aber ich werde es für mich behalten. Der Commander muss ja nicht alles wissen”, gibt sie noch zwinkernd und lächelnd dazu. Das Entsetzen in meinen Augen wandelt sich zum Überraschten. Sie will stillschweigen bewahren? …

Langsam bildet sich ein Lächeln auf meine Lippen und ich antworte: “Danke … “ Ja, ich glaube, Larxene ist wirklich jemand, die still sein kann …

Dann höre ich ein Stöhnen, als ob jemand gerade von einem langen Schlaf aufstehen würde. Ich dreh mich zur Liege um und stell fest …

Xigbar ist wach! Er ist wirklich wach!!!

Langsam komme ich auf ihn zu und falle vor ihm auf die Knie. Mit glasigen Augen schaue ich mein Gegenüber an.

“Also wirklich, Demyx, unsere Mission war ein Erfolg und du heulst hier rum wie ein zu groß geratenes Baby”, versucht er rumzuscherzen. Ja, er ist wieder da, er ist wieder bei uns, bei mir.

Ich kann nicht mehr anders, als ihn zu drücken und meine Freudentränen freien Lauf zu lassen. Gespielt schmollend antworte ich auf seine Aussage: “Du bist blöd! Ich habe mir voll die Sorgen um dich gemacht … “

Xigbar schlingt seinen Arm um mich und streichelt mir beruhigend über den Rücken. “Ja, ich weiß … “

Er versucht sich aufzurichten, um mir einen Kuss zu geben, es will aber nicht so ganz klappen. “Lass mich das machen”, sage ich ihm darauf und küsse ihn auf die Lippen. Xigbar erwidert das mit Freude.
 

“Hey, Leute, wir sind da!”, ruft unser Pilot uns entgegen, als er den Hubschraubern langsam zu Boden sinken lässt.

Ich helfe Xigbar auf die Beine und stütze ihn. So kommen wir aus dem Hubschrauber raus. Endlich wieder festen Boden unter den Füßen. Kaum zu glauben, dass ich das denken würde, aber es ist schön wieder da zu sein, im Soldatenlager.

Das erste, was mir dazu in den Sinn kommt, ist es nachzuschauen, wie es während unserer Abwesenheit Roxas und Axel ergangen ist. Ich werde ja Xigbar in unser Zimmer bringen, dass er sich ausruhen kann. So kann ich dem auch nachgehen.

“Also dann, Xiggy, gute Besserung”, verabschiedet sich Larxene von ihrem Patienten und begibt sich zur Krankenstation. Und wir zwei machen uns auf den Weg in unser Zimmer.
 

Was die zwei wohl gerade machen? Na, wenn sie ziemlich “beschäftigt” sind, dann sollten wir lieber nicht reinplatzen.

Angekommen öffne ich doch langsam die Tür. Nichts zu hören … Das ist schon mal gut. Hehe.

Was mir und Xigbar stattdessen ins Auge fällt, ist aber alles andere als schön …

Auf dem Bett, die Beine an den Körper angezogen und die Knie mit den Armen umschlungen, hockt Roxas. Sein Gesicht hat er zwischen seine Arme versteckt. Zudem ist von Axel nirgendwo eine Spur. Was ist denn passiert, als wir weg waren?

Ich setze Xigbar auf seinem Bett ab und nähere mich vorsichtig dem kleinen Blondschopf.

Er scheint noch nicht mal bemerkt zu haben, dass jemand ins Zimmer gekommen ist. Erst als ich leise seinen Namen sage, hebt er seinen Kopf. Was ich da sehe, raubt mir einfach den Atem. Sein Gesicht ist schrecklich verweint. Oh mein Gott, was ist bloß passiert?

Gerade, als ich fragen wollte, was geschehen ist, kommt mir Roxas zuvor mit den Worten: “Er hat uns gesehen … “

Seine Stimme klingt verzweifelt und er ist wieder den Tränen nahe.

Axel und er wurden gesehen? Etwa, als sie sich mal geküsst haben oder wie? Und wer überhaupt? “Roxas, ganz ruhig, wer hat euch gesehen?”, frage ich ihn. Dann entkommt ihm die schlimmste Antwort auf meine Frage, die es hätte geben können: “ … der Commander.”
 

~Roxas~
 

Es ist furchtbar! Warum? Warum waren wir nicht vorsichtiger? Nein … besser gesagt … warum bin ich so blöd gewesen, Axel im Schießstand dazu zu verführen? Ich bin so ein Idiot! Ich könnte mich selbst verfluchen! Es ist alles allein meine Schuld!

Und diese Bilder … ich kann sie einfach nicht mehr vergessen …
 

Wir waren kurz davor zu einem zweiten Kuss anzusetzen, als diese dröhnende Stimme erklang: “Was zum Teufel tut ihr da?!”

Voller Panik schrecken wir hoch und erblicken am Eingang das wutverzerrte Gesicht des Commanders. Wir wurden erwischt … vom Kommandante persönlich!

Ich fühlte mich so ertappt und ich zitterte am ganzen Körper.

“Mitkommen, alle beide, sofort!”, kam der Befehl von ihm. Nicht mehr weiter wissend, was wir anderes machen sollten, folgten wir ihm.

Ich hatte furchtbare Angst … auf das, was passieren würde. Und wir konnten nichts dagegen tun …

Dann spürte ich seine warme Hand meine halten. Axel hatte meine Angst wohl bemerkt. Das nahm mir ein wenig die Ängste, aber nur ein wenig …

Im Büro des Commanders angekommen, setzten wir uns auf die zwei freien Stühle vor dem Schreibtisch. Es sah fast so aus, als wären sie extra für uns reserviert, als hätte er schon lange über uns Bescheid gewusst.

… diese Stille macht mich sehr nervös. Egal, was wir sagen würden, rausreden könnten wir uns nicht. Dafür war das Bild viel zu offensichtlich.

“Axel!”, brüllte der Commander und mein Freund erhob sich daraufhin. Mit strammer Haltung fragte er ihn: “Du bist schon sehr lange bei uns. Erklär also deinem kleinen Freund: Wie lautet unser oberstes Gesetz?” “Gefühle sind auf dem Schlachtfeld verboten … “, antwortete der Rothaarige scheinbar geistesabwesend. “Na schön”, fuhr der Commander fort, “und damit es dazu nicht kommt, sind auch Gefühle wie Liebe und Zuneigung im Lager nicht gestattet.”

Nun näherte er sich mir und schaute mich wutentbrannt an. Dann warf er mir Folgendes an den Kopf: “Als ich erfahren habe, dass du von einer Soldateneinheit stammst, dachte ich, du würdest dich an unsere Regeln halten, aber anscheinend irrte ich mich da. Du bist nur ein kleines, sensibles Kind, ein undankbarer Gesetzesbrecher, ein Nichtsnutz. Ich sollte dich zurück zu der Einheit schicken, aus der du gekommen bist, damit man dir Respekt und Disziplin beibringt!”

“Lassen sie ihn in Ruhe! Roxas trifft keine Schuld!”, mischte sich Axel ein.

Der Commander wurde hellhörig, wendete sich von mir ab und drehte sich zu ihm um. Dann sprach der Rothaarige aus: “ … ich war es! Ich habe ihn dazu verleitet. Lassen sie Roxas also gehen, ich trage die Verantwortung.”

Was?! Aber … nein! Ich habe ihn dazu verleitet, nicht umgekehrt! … er hat gelogen … damit ich nicht bestraft werde …

… für eine Weile kam von niemanden ein Mucks. Dann unterbrach der Commander die Stille: “Roxas, aus meinen Augen!” “Ja, aber … “ “LOS!!!”

Obwohl ich protestieren wollte, hatte ich nach diesem lauten Tonfall doch den Mut verloren und bin gegangen …

Axel hat sich für mich eingesetzt und wie habe ich ihm gedankt? Ich bin wie ein Feigling weggelaufen und habe ihn im Stich gelassen … ich fühlte mich so nutzlos …
 

Später kamen Zexion und Marluxia in unser Zimmer und haben einige Sachen, die meinem geliebten Rothaarigen gehören, mitgenommen. Sie sagten, dass der Commander ihn in ihr Zimmer verfrachtet und ihm den Kontakt mit mir verboten hat.

Es war für mich wie ein Schlag ins Gesicht. Jetzt kann ich mich nicht mal mehr bei ihm für mein feiges Verhalten entschuldigen. Ich darf nie mehr seine Wärme spüren …

Diese Erkenntnis lässt mir Tränen in die Augen steigen. Langsam bannten sie sich ihre Wege über meine Wangen. Das wird wohl für lange Zeit meine einzige Beschäftigung für alle Tage sein: auf meinem Bett hocken, einsam, weinend … und völlig hilflos …
 

~Axel~
 

Verdammt! Warum?! Xigbar hat mich x-tausendmal gewarnt! Warum habe ich nicht auf ihn gehört? Jetzt ist es zu spät …

Wir wurden gesehen, vom Commander selbst … aber das ist noch nicht das Härteste …

Kurz nachdem Roxas aus dem Büro verschwunden war, werde ich erstmal von unserem Kommandanten “diszipliniert”, wie er es nennt. Mit Schlägen. Jeder einzelne brannte wie Feuer auf meiner Haut und einer ins Gesicht brachte mich zum Blutspucken. Wenigstens blieb Roxas verschont …

Der Commander beruhigte sich nach einer Weile. Dann verkündete er das Schlimmste, was uns überhaupt passieren könnte: “Du wirst ab sofort mit Zexion und Marluxia in einem Zimmer sein. Von nun an verbiete ich dir jeglichen Kontakt zu Roxas. Ich werde dafür sorgen, dass man dich die ganze Zeit im Auge behält. Denk dran, ein Verstoß und ich kenne kein Erbarmen mehr. Dann wird auch der Kleine nicht ungeschehen davon kommen. Wegtreten!”
 

Jetzt bin ich in diesem Zimmer, Marluxia und Zexion haben meine Sachen aus meiner früheren Unterkunft geholt.

Gerade bin ich alleine in diesem Raum. Ich spüre so eine Leere in mir. Es zerreißt mich von innen. Ohne Roxas, mein kleines Sternchen, kann ich nicht leben.

Endgültig am Ende schlage ich meine Faust gegen die Wand. Meine schmerzende Hand übertrifft die Pein in meinem Herzen jedoch nicht. Verdammt! Warum?! Roxas …



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2008-11-05T17:45:15+00:00 05.11.2008 18:45
Das Kapitel bricht mir mein Herz =/
Axel nimmt für Roxas solche Schmerzen auf sich...
.__.
Ich hoffe, für die beiden wird noch alles gut.
Von: abgemeldet
2008-11-04T19:08:39+00:00 04.11.2008 20:08
nächstes mal engel *kicher* hdl ^^ gefällt mir gut *_*


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