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Sometimes just one of us knows what’s best for us

Sidestory - kann man aber auch so lesen
von

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4. Kapitel: restained

Der Mond war aufgegangen, ich versuchte ihn zu sehen, durch das kleine Fenster, doch eine andere Hauswand versperrte mir die Sicht. Von meinem Kerker aus konnte ich nicht einmal den Himmel sehen.

Ich lag auf meinem Holzbrett und bewegte mich nicht. Hier, in dem kleinen, abgeschlossenen Raum gab es auch nichts wofür es sich zu bewegen lohnte. Meine Hände, sowie meine Füße lagen in Ketten. Diese Ketten wurden an einem schweren Eisenring befestigt der um meinen Hals geschlungen war. Ich konnte so nicht einmal mehr aufrecht stehen und mein Rücken schmerzte dadurch ununterbrochen. Hunger hatte ich auch keinen mehr, auch wenn ich nur selten etwas zu essen bekam und dieses noch seltener anrührte. Meine Haut war bereits so blass als wäre ich schon tot. Kraft, die hatte ich nur noch wenn ich mich gegen den Kaiser wehrte und oft genug schon hatte sein Diener mich hinterher nur noch mehr geschlagen wenn der Kaiser mit mir fertig war. Ich bin nicht gut genug für ihn.


 

Wieder einmal ließ ich Jui zu mir bringen. Anfangs war ich alles andere als begeistert gewesen als wir Jui in Ketten legen musste, aber er hatte wiederholt versucht aus dem Palast zu flüchten, war aber glücklicherweise nie so weit gekommen das es ihn das Leben gekostet hätte. Aber so langsam gefiel mir Jui so, wie ein Engel in Eisenketten, und der Blick als wäre er wahrlich vom Himmel gefallen.

Doch, wie er heute zu mir kam, den kopf gesenkt, den ganzen Körper gebeugt, wackelig auf den Beinen und so blass wie sein weißer Kimono, nein so konnte er mir kaum gefallen.
 

Hiroko hatte Jui mit der an seinem Halsband befestigten Kette hereingeführt, band ihn nun an einem Stützpfeiler fest. Dann verließ er wortlos den Raum, Jui wandte den Blick ab, sah mich nicht an. Am liebsten hätte ich ihn von den Ketten befreit, aber es ging nicht, denn wir konnten keinen weiteren Fluchtversuch von ihm dulden. Irgendwann würde es nämlich einmal schief gehen und das letzte was ich wollte war Jui zu verlieren.
 

Ich wollte den Kaiser nicht ansehen, wollte eigentlich gar nicht wahrnehmen, wollte den Schmerz nicht spüren, auch wenn ich keine Wahl hatte. Schmerzhaft spürte ich seinen Griff um mein Kinn, wie er mir seine Lippen erneut aufzwängte, und wieder schnappten meine Zähne nach ihm, war es doch die einzige Möglichkeit der Rache die ich hatte. Und schon spürte ich seine flache Hand. Er schlug wieder zu, und auch wenn er dies öfter tat, ließ es mich wie jedes Mal erschrocken aufkeuchen, was ich sogar noch viel mehr zu gefallen schien.


 

Ich hatte nicht lange gebraucht um Juis Schwachstelle zu finden, so wie er immer wieder aufstöhnte wenn ich ihm wehtat war es auch nicht schwer herauszufinden gewesen.

Meine Finger krallten sich in seine Seiten, denn er sah so unglaublich aus wenn sich seine Lippen zu einem atemlosen Keuchen öffneten, die Augenlider wie im Widerwillen fest zusammengepresst. Natürlich biss er mir auf die Zunge als ich sie in seinen heißen Mund schlängelte, aber ich liebte Juis rebellisches Verhalten, wie er sich immer wieder zu wehren schien, obwohl er natürlich keine Chance hatte.

Wie gerne hätte ich ihn von seinen Fesseln befreit, denn so konnte ich kaum etwas mit ihm anstellen, aber ich wusste schon wie ich das anstellen würde.
 

Erneut nahm ich mir was mein war, ohne Rücksicht, nur um seine wundervolle Stimme zu hören. Ich verbiss mich in seiner Schulter, was ihn nur noch lauter schreien ließ. Wunderschöne Tränen fanden ihren Weg über seine blassen Wangen.

Mein Vater hatte mal nach einigen Gläsern Sake gesagt das es nichts schöneres, nichts perfekteres gäbe als mit einem Mann zu schlafen und jedes Mal wenn ich Jui nahm erinnerte ich mich an seine Worte. Er hatte so Recht gehabt.

Schwach brach Jui unter mir zusammen als ich fertig war und mich wieder aus ihm herauszog.
 

Wie er da so lag, so völlig bewegungslos, da kam mir eine Idee. Langsam stand ich auf, ignorierte das Hiroko mich gebeten hatte ihm nie den Rücken zuzudrehen, da er schon oft versucht hatte zu fliehen, aber da er dies nie in meiner Gegenwart getan hatte, fühlte ich mich sicher.

Es dauerte eine Weile ehe ich den Schlüssel fand und ich spürte förmlich die Erleichterung als ich ihn endlich in den Händen hielt. So sehr mich Juis Anblick in den Ketten auch faszinierte, er sollte frei sein, er sollte lachen können.

Sein Gesicht war so wunderschön, er sollte das können.

Außerdem konnte ich mich des Eindrucks nicht verwehren das er darunter litt, das es ihm alles andere als gut tat so behandelt zu werden.

Auch wenn ich es mir nicht erklären konnte zitterten meine Knie als ich wieder auf ihn zuschritt, es sah so gebrochen aus, gebrochen zwar, aber dennoch schöner als alles was ich je gesehen hatte.
 

Als ich ihn von den schweren Ketten befreit hatte, streckte er sich vorsichtig, als ob ihm etwas wehtat. Sein Blick war so ungläubig, das ich nicht umhin kam zu schmunzeln. So war er fast am schönsten.

Vorsichtig fuhr ich über seinen Rücken, er versuchte zwar ein Stück von mir wegzurücken, doch schnell hatte ich ihn wieder am Oberarm gepackt, hielt ihn fest.

„Was hast du nur Jui?“, fragte ich eindringlich. Sein Verhalten verwirrte mich immer wieder. Aber er antwortete mir nicht, blieb einfach stumm. „Jui!“ Meine Stimme wurde herrischer. Ich ertrug die Stille einfach nicht mehr, außerdem wollte ich seine wundervolle Stimme wieder hören. Doch sein ängstlicher Blick entschädigte mich fast, er faszinierte mich über alle Maße und ich strich zart über seine Wange. „Nun sag es mir doch schon…“, spornte ich ihn noch einmal an.

„Es… ist nichts, Kaiser. Ich hatte nur Schmerzen von den Ketten.“ Trotz der Worte, die er von sich gab, ich konnte einfach nicht anders als ihn anzulächeln, seine Stimme trieb mich einfach dazu.
 

Einfach nur daliegend nahm ich kaum mehr wahr was überhaupt noch geschah. Jeder Teil meines Körpers schien mir zu schmerzen. Ich störte mich nicht einmal mehr daran, wollte es schon gar nicht mehr wahrnehmen, denn Fliehen konnte ich so oder so nicht. Es sollte einfach aufhören, alles sollte aufhören.

Hiroko hatte mir oft gesagt das es nur dies sei wozu ich geboren wurde. Es war mein Schicksal und das hatte ich zu ertragen. Und das ich dankbar für dieses Leben sein sollte das mir geschenkt wurde. Sonst wäre ich jetzt tot. Der Kaiser hatte mich auserwählt diese Schmerzen zu ertragen und so hatte ich dies nun zu tun. Ich hatte nicht den Wert diesen Mann anzusprechen, geschweige denn mich darüber zu beschweren was er mir Tag für Tag antat. Und schon jetzt, indem ich ihm nur antwortete, da spürte ich das schlechte Gewissen – und das nur weil Hiroko es verboten hatte – weil es mir nicht zustand mit dem Kaiser zu reden…

Wer war ich schon das ich mich wehrte?


 

Ich legte einen Arm um ihn und zog ihn an mich. Seine Haut war ganz ausgekühlt. Am liebsten hätte ich ihn gefragt warum das alles so war, warum er nicht mit mir redete, warum er immer so kalt und traurig war und vor allem, warum er nie antwortete. Doch wer war ich schon das ich ihn so etwas fragte? Wie gerne hätte ich wieder sein kindliches, fast verschrecktes Gesicht gesehen, dieser atemberaubende Blick, das furchtsame Glitzern in seinen Augen. Doch nun, da war sein Blick leer, fast schon so traurig das er hoffnungslos wirkte, doch warum?

Ich drehte ihn zu mir, er wehrte sich nicht mehr. „Ai shiteru.“, flüsterte ich wieder in sein Ohr. Er sollte es wissen, so einfach war es.

Ich erwartete gerade nicht einmal, dass er mir antwortete, was er auch nicht tat.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  kaburu
2009-02-05T14:42:20+00:00 05.02.2009 15:42
so hier gibts wieder nen kommi von mir!
und ich bin wieder ERSTE^^ das ist echt toll.

ich frage mich wie blöd ein mensch sein muss, dass er nicht versteht, dass er einen menschen, den er eigentlich liebt(um es mal so zu nennen), mit seinem verhalten zerstört?!
*kopf schüttel*
jetzt wird es aber auch klar warum jui sich mehr oder weniger in ihn "verliebt" hat, schließlich war die jahrelang die einzige bezugsperson für ihn gewesen, egal wie sch***** er zu ihm war.

aber sonst war es wieder ein schönes kapi.
mach weiter so.

bis dann


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