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Slum

von

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Ihre Kindheit war schwer gewesen.

Der Vater hatte das ganze Geld versoffen und regelmäßig die Mutter geschlagen. Ihre zwei Brüder waren bald seinem Beispiel gefolgt, waren auf Diebstour gegangen. Jetzt saßen sie im Gefängnis.

Zwei ihrer Schwestern waren davongelaufen, als sie neun und zwölf waren, die anderen drei waren als Kinder gestorben.

Dann war ihr Vater im Rausch niedergestochen worden.

Von da an saßen sie und ihre Mutter auf der Straße. Die beiden hatten sich getrennt, als sie zehn gewesen war. Sie hatte Essen aus Mülltonnen und von Märkten gestohlen, war verschiedenen Banden beigetreten und wieder ausgestiegen.

Mit fünfzehn hatte sie Alfonso kennen gelernt. Er hatte etwas Geld, hatte ihr Hoffnung gegeben.

Er hatte sie verführt und ihr Drogen geschenkt. Sie hatte sie genommen.

Dann hatte er sie fallen gelassen, abhängig und verzweifelt.

Sie konnte nicht lesen, nicht schreiben, hatte keine Hoffnung für die Zukunft. Um an Drogen zu kommen, musste sie für ihn dealen.

Doch bald hatte auch dafür das Geld nicht mehr gereicht und sie hatte begonnen, ihren Körper zu verkaufen.

Wahrscheinlich hatte sie sich längst mit AIDS infiziert – es war ihr egal.
 

So saß sie verzweifelt vor einem Haus irgendwo in Südamerika.

Vor der Zweigstellte einer Organisation, die Hilfe anbot, für arme, drogenabhängige Jugendliche – direkt unter dem Schild.

Das Mädchen konnte nicht lesen.

Niemand sprach mit ihr.

Es gab ja tausende, die das gleiche Schicksal hatten.



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