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serenade

someday, somewhere in the sky… may we meet again.
von

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overdose of LOVE

vi. overdose of LOVE

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Hinatas Herz hämmerte wie verrückt in ihrer Brust. Sie hatte jetzt schon drei Mal versucht, diese E-Mail so professionell wie möglich zu formulieren, aber es wollte ihr einfach nicht gelingen. Die richtigen Worte fehlten ihr, sie verschrieb sich ständig und musste mehrmals nachsehen, wer denn ihr eigentlicher Ansprechpartner war. So gründlich sie sonst auch ihre Arbeit machte, dieses Mal wollte es ihr einfach nicht gelingen.

Und der Grund dafür saß etwa fünfzehn Meter von ihr entfernt. Es war ihr nicht möglich, ihn von ihrem Büro aus zu sehen, aber sie wusste, dass er in dem kleinen Wartezimmer saß, dass für die Kunden gedacht war, die mit ihren verschiedensten Anliegen zu HYU-Events kamen. Sie hätte nur aus ihrem Büro raus und einmal links um die Ecke gehen müssen, dann würde sie direkt vor ihm stehen. Aber zuerst einmal musste sie ihre Arbeit beenden.

Zum wiederholten Male fiel ihr Blick auf die Uhr an der Wand, die ihr verkündete, dass sie eigentlich seit einer Stunde Feierabend hatte. Es war äußerst selten, dass sie überhaupt mal vor 19 Uhr zuhause war, und sie konnte sich nicht erinnern, wann sie das letzte Mal pünktlich Schluss gemacht hatte.

Heute war es anders. Hinata schloss ihre Augen, versuchte noch einmal, all ihre Konzentration zu bündeln und schaffte es, eine halbwegs passable Antwort niederzutippen. Es war nicht gerade ihre beste Arbeit, das wusste sie, aber es würde schon genügen. Und sie konnte es nicht mehr abwarten, endlich zu ihm zu gehen.

Naruto.

Sie konnte kaum glauben, dass er wirklich hier war, dass er den Weg auf sich genommen hatte, und bereit war, eine ganze Stunde sinnlos herumzusitzen, bis sie frei hatte. Wer weiß, vielleicht war es ihm doch irgendwann zu langweilig geworden und er war gar nicht mehr da…?

Hinata fing an, nervös zu werden. Über diese Möglichkeit hatte sie nicht nachgedacht, sie hatte ihm einfach vollkommen vertraut, als er ihr zugesichert hatte, dass er warten würde, bis sie fertig mit ihrer Arbeit war, egal, wie lange es auch dauern würde. Ihre Freude, ihn wiederzusehen, hatte jeglichen Zweifel vertrieben.

Und wenn er doch nicht mehr da war?

Aufgeregt und ängstlich zugleich packte sie ihre Tasche, griff nach ihrem Mantel und hastete aus ihrem Büro, durch die Glastür und einmal links um die Ecke.
 

Das schwarze Sofa vor ihr war leer.
 

Er war doch gegangen.

Ihr wurde schwindelig und sie hatte das Gefühl, als würde sie ihr Gleichgewicht verlieren, während ihre Gedanken zu rasen begannen. Sie kramte in ihrer Tasche, fischte ihr Handy heraus; keine Nachricht von ihm.

Seufzend ließ sie es wieder in die Handtasche fallen und begann, ihren Mantel anzuziehen. In ihr machte sich Enttäuschung und vielleicht sogar ein wenig Verzweiflung breit. Langsam ging sie los, sie brauchte dringend frische Luft.

Wieder, als würde es etwas ändern, nahm sie ihr Handy in die Hand, starrte fast wie besessen darauf, während sie um eine weitere Ecke bog, und krachte direkt mit jemand anderem zusammen.

„Whoa! Vorsichtig!“

Ihre Augen schnellten hoch – diese Stimme.

Naruto fing an zu grinsen. „Da bist du ja! Ich musste nur kurz telefonieren.“ Er hatte sein Handy noch in der Hand und ließ es in die Hosentasche seiner Jeans rutschen. Dann sah er sie an, über das ganze Gesicht strahlend, und gab ihr einen Kuss auf die Wange, als wäre es das Normalste der Welt. „Hast du Feierabend?“

Ihr blieb die Luft weg und sie konnte nichts anderes tun als nicken.

Als Naruto wie selbstverständlich ihre Hand nahm und sie lächelnd nach draußen führte, begann sie zu realisieren.

Er war hier. Bei ihr. Er hatte gewartet.

Und die Enttäuschung wich absolutem Glück.
 


 

„Und, wie schmeckt dir das Sushi?“

Hinata sah auf die schwarzen Rollen, die auf dem Teller vor ihr lagen und mit allerlei ihr unbekannten Lebensmittel garniert waren. Es glich fast einem Kunstwerk, so besonders waren sie angeordnet. Natürlich hatte sie schon häufiger Sushi gegessen, aber das hier war nochmal eine ganz andere Kategorie.

Sie überlegte einen Moment. „Es ist wirklich lecker… auch, wenn ich gar nicht genau weiß, was das eigentlich alles ist.“

Naruto fing an zu grinsen und schob sich ein Stück Bambussprosse in den Mund. „Das ist ja das aufregende daran, oder?“, sagte er mit vollem Mund. Hinata machte es nichts aus, allerdings fragte sie sich schon, wie er mit seinem Hintergrund so – und sie konnte es nicht anders bezeichnen – normal sein konnte. Er musste doch bestimmt spezielle Trainings bekommen haben, die sich mit Umgangsformen, sprachlichem Ausdruck und Auftreten beschäftigt hatten. Hinata war nun wirklich alles andere als die Tochter eines Präsidenten, aber sie kam auch aus einem eher noblen Elternhaus und ihr Vater hatte sehr auf ein penibles und einwandfreies Verhalten geachtet.

Naruto deutete mit seinen Stäbchen hinter sich in Richtung Küche. „Der Küchenchef hier ist ein guter Freund meiner Eltern, er überlegt sich ständig etwas neues und besonderes. Ich mag es hier sehr!“, lächelte er und widmete sich weiter seinem Essen.

Hinatas Blick gleitete durch das Restaurant. Nur wenige Gäste hatten sich heute Abend hierhin verirrt, aber vielleicht war das auch den Sicherheitsvorkehrungen geschuldet, zumindest saßen in ihrer direkten Nähe keine anderen Menschen. Der gesamte Raum war abgedunkelt und es schien ein absolut erstklassiges Restaurant zu sein. Klassische Musik erreichte ihre Ohren, noch wahrnehmbar, aber nicht so laut, dass es stören würde. Die Kellnerinnen und Kellner hatten alle die nötige Diskretion und ließen sie überwiegend in Ruhe, es schien sogar, als wüssten sie schon anhand kleinster Bewegungen, was sie brauchten. Sie fühlte sich dennoch ein wenig fehl am Platz. Selbstverständlich war sie durch ihren Job immer gut gekleidet – heute hatte sie sich für ein bordeauxfarbenes Etuikleid mit halblangen Ärmeln und schlichte Ballerinas entschieden – aber dennoch sah sie nicht als Klientel eines solchen Ladens an.

Naruto hingegen passte mit seinem schwarzen Sweatshirt, der Jeans und den Chucks erst recht nicht hier rein, aber er versprühte eine seltsame Sicherheit, die keine Zweifel aufkommen ließ, dass er genau hier in solchen Kreisen unterwegs war. Während Hinata ständig das Bedürfnis hatte, sich bedanken zu müssen, auch wenn ihr nur eine Gabel gereicht oder das Wasserglas nachgeschenkt wurde, nahm Naruto es einfach stillschweigend hin und nickte höchstens leicht die Kellnerin an – nicht unfreundlich, aber so, als geschehe es aus reiner Gewohnheit.

Diese ganze Welt – seine Welt – kam ihr immer noch so unwirklich vor, auch wenn sie nun schon das ein oder andere Mal Zeit mit Naruto verbracht hatte. Sie war nicht so schockiert wie beim ersten Mal gewesen, als sie vor ein paar Stunden in die schwarze Limousine gestiegen waren, aber es fühlte sich immer noch befremdlich an, in diesem sündhaft teuren Auto chauffiert zu werden und in einem der wohl exklusivsten Restaurants in New York zu essen – oder sagte man nicht eher dinieren? Sie würde lügen, wenn sie sagen würde, es gefiele ihr nicht – natürlich war es ein schönes Gefühl, sich um nichts kümmern zu müssen, ein großartiges Essen zu verzehren und einen Einblick in dieses luxuriöse Leben zu bekommen. Aber sie brauchte das alles nicht. Für sie war es schon das Wunderschönste, einfach nur in Narutos Nähe sein zu können, ganz egal wie besonders das Drumherum war.

Hinata nahm noch einen Schluck aus ihrem Wasserglas. „Es ist sehr schön hier… danke für die Einladung.“, lächelte sie und sah, wie sich Narutos Gesicht sofort erhellte.

„Gerne, es freut mich, dass es dir gefällt! Das habe ich gehofft.“ Er lachte einen Moment leise auf, und Hinata bemerkte, wie ihre Knie weich wurden. „Normalerweise bin ich mit meinen Eltern hier, oder irgendwelchen angeblich wichtigen Menschen…“, sagte er und hielt inne.

Anscheinend wägte er ab, ob er tatsächlich da sagen sollte, was er dachte. Seine Hand fuhr ganz automatisch durch seine blonden Haare, vermutlich war er ein wenig nervös. „…aber mit dir gefällt es mir hier viel besser, Hinata…“, fügte er hinzu und sah ihr in die Augen, ein leichtes Lächeln auf seinen Lippen.

Sofort spürte sie, wie sie errötete. Es gelang ihr nicht, seinem intensiven Blick standzuhalten, und so sah sie schnell auf ihren Teller, während sie ihr Herz wie wild in ihrer Brust hämmern hörte. „I-ich…“, versuchte sie, eine Antwort zu finden, aber ihre Stimme versagte vor lauter Aufregung.
 

So verging ein Augenblick.
 

Plötzlich räusperte sich Naruto und lachte nervös auf. „Hier, probier mal das!“ Mit seinen Stäbchen spießte er einen rosafarbenen Streifen auf, vermutlich ein Stück eingelegter Lachs, und hielt ihn ihr hin. Hinatas Versuch, ihn mit ihren eigenen Stäbchen abzunehmen, scheiterte kläglich, und Naruto hielt ihr grinsend die Stäbchen direkt vor ihren Mund. Da ihr nichts anderes übrigblieb, öffnete sie ihn zögernd und ließ sich von Naruto füttern. Während sie kaute, nickte sie anerkennend, und murmelte lächelnd „Ja, sehr lecker.“.

Sie erntete ein Grinsen von Naruto, das sich aber nur einen Augenblick später in eine irritierte Miene verwandelte. Er nahm sein Handy aus seiner Hosentasche, und während Hinata das hell erleuchtete Display entdeckte, das einen Anruf signalisierte, wusste sie doch irgendwie, dass dieser Abend schneller als sie es gehofft hatte zu Ende gehen würde. Naruto bedeutete ihr, dass er rangehen musste, und hatte eine Sekunde später schon das Telefon am Ohr. „Ja?“

Während er zuhörte, verdunkelte sich seine Miene immer schneller. „Verstehe. Sagt Jiraiya Bescheid. In 30 Minuten bin ich da.“

Er legte auf, hielt noch einen Moment inne, versuchte wohl, das Gehörte irgendwie einzuordnen, und sah dann mit entschuldigender Miene zu Hinata. Sein Mund formte ein Lächeln, das allerdings auch vor Enttäuschung strotzte. „Es tut mir so Leid, Hinata. Ich muss leider dringend los und mich um eine Angelegenheit kümmern, die mit meinem Vater zu tun hat.“, seufzte er.

Sie konnte ihm kaum böse sein, er schien selbst so traurig darüber, dass er gehen musste, dass sie ihn sofort beruhigte. „D-das macht doch nichts… wirklich, ich verstehe das.“, sagte sie.

Auf einmal griff Naruto über den Tisch und nahm ihre Hand. Wieder fing ihr Herz an, schneller zu schlagen. „Ich hatte überlegt, ob du – das heißt natürlich, nur wenn du möchtest – ob du vielleicht am Freitag mit mir einen kleinen Ausflug machen würdest. Nur wir zwei. Dann haben wir ein bisschen mehr Zeit zusammen.“

„I-ich… ja, das klingt wunderbar… aber ich will dir wirklich keine Umstände bereiten…“, stammelte sie und war doch gleichzeitig überwältigt vor Glück.

Naruto winkte ab. „Überhaupt nicht! Dann hole ich dich Freitag Abend bei dir zuhause ab. Oh, und gibst du mir mal dein Handy?“, fügte er noch hinzu.

Hinata reichte es ihm verwirrt und sah zu, wie er eine Telefonnummer einspeicherte. „Das ist meine richtige Nummer. Eigentlich dürfte ich sie dir nicht geben, aber ich will, dass du mich immer erreichen kannst, ok?“ Grinsend gab er es ihr wieder.

Dann schien er zu überlegen, und umrundete kurzerhand den Tisch, bis er direkt hinter ihr stand und sich zu ihr runterbeugte. Seine Stimme drang direkt an ihr Ohr und sie hörte ihn flüstern. „Bis Freitag, Hinata. Ich kann es kaum erwarten.“, murmelte er und küsste sie auf die Wange – ein wenig zu lange vielleicht, und definitiv zu zärtlich für eine einfache Verabschiedung. Sofort bekam sie am ganzen Körper Gänsehaut und alles in ihr fing an zu kribbeln.

Sie bekam kein Wort heraus. Anscheinend war das auch nicht nötig, denn Naruto lächelte nur ein letztes Mal sanft und verschwand nur einen Augenblick später aus ihrem Blickfeld.

Hinata fiel auf, dass sie ihren Atem angehalten hatte, und atmete nervös aus. Sie schloss ihre Augen.

„Miss? Noch etwas Wasser?“, fragte neben ihr plötzlich eine Kellnerin, das leichte Lächeln auf ihrem Gesicht war fast etwas zu wissend.

Hinata sah sie perplex an, versuchte sich zu sammeln und nickte.

„D-d-danke.“ Schnell stürzte sie das Wasser hinunter. „K-Könnte ich die Rechnung dann haben, bitte?“

Die Kellnerin sah sie überrascht an. „Miss, es ist alles bereits von Mister Uzumaki übernommen worden.“ Sie schenkte ihr noch einmal Wasser nach. „Fühlen Sie sich einfach frei, alles zu bestellen, was Sie gerne möchten.“

Wieder brachte Hinata nur ein Nicken zustande. Es war alles so unwirklich.

Während die Kellnerin wieder in der Dunkelheit des Raumes verschwand, sah Hinata in Richtung Ausgang, aber natürlich war von Naruto nichts mehr zu sehen. Instinktiv wanderte ihre Hand zu ihrem Gesicht und berührte die Stelle, an der Naruto sie geküsst hatte. Sie hätte schwören können, dass die Haut unter ihren Fingern brannte.

Ihr Herz raste nur weiter und weiter.

Sie war ihm komplett verfallen.
 


 

Direkt vor dem Restaurant wartete bereits ein Taxi auf sie, dass sie bis vor die Haustür ihrer Wohnung brachte – ohne, dass sie einen Cent dafür bezahlen musste. Fast schon erschöpft von all ihren Gedanken und Gefühlen schleppte sie sich hoch bis in den zweiten Stock, brachte gerade genug Kraft auf, um noch die Schuhe und Tasche in eine Ecke zu legen, und ließ sich erledigt auf ihr Sofa fallen.
 

Kurze Zeit später wachte sie auf, sie musste wohl eingeschlafen sein. Schlaftrunken griff sie nach ihrem Handy, rieb sich gähnend die Augen und sah auf das Display. 7:47 Uhr.

Moment.

„Oh- nein, nein, nein…!“, entfuhr es ihr panisch, als sie realisierte, dass sie verschlafen hatte.

In Windeseile sprang Hinata auf, hetzte in ihr Bad und versuchte, so schnell wie möglich wieder ihr Aussehen zu richten. Sie band sich einen hohen Pferdeschwanz, legte nur Puder und etwas Wimperntusche auf und schlüpfte in eine schwarze Bluse, eine dunkelgraue Stoffhose und ihre Ballerinas, die sie gestern bereits getragen hatte. Ein letzter Blick in den Spiegel zeigte ihr auch die Schatten unter ihren Augen, die etwas zu blasse Haut und die trockenen Lippen. Sie beschloss, dass es so gehen musste, sonst wäre sie noch viel später dran, griff nach Mantel und Tasche und hastete aus der Tür.
 


 

Gähnend und nur mit einer dunkelblauen Jogginghose bekleidet schlurfte Naruto in seine Küche. Sein Flieger war gestern erst spät in der Nacht gestartet, und er hatte nur ein paar Stunden Schlaf abbekommen.

Verschlafen fuhr er sich durch die Haare, in dem sinnlosen Versuch, sie zu bändigen, und sah auf das Tablet, das vor ihm auf der Küchentheke lag. Eine E-Mail von seiner Mom, eine Erinnerung an ein bevorstehendes Seminar und die Aussicht auf regnerisches Wetter begrüßten ihn. „Großartig“, murmelte er.

Nur halb anwesend registrierte er, dass neben ihm eine dampfende Tasse Kaffee stand, mit viel Milchschaum getoppt. Leicht irritiert griff er danach und nahm einen Schluck, als sich gerade seine Haustür öffnete und eine ältere Dame hineintrat, voll mit Einkaufstaschen bepackt.

Beim Anblick des noch verschlafenen Naruto erhellte sich ihr Gesicht.

„Guten Morgen, mein Lieber! Schön, dass Sie wach sind!“

Naruto schmunzelte. „Morgen, Emmeline.“

„Ich sehe, Sie haben den Kaffee gefunden. Ich bin nur gerade noch los…“, sie hievte die Einkäufe auf die Theke und stemmte dann die Hände emsig in die Hüften, „…um Eier zu kaufen. Die hatte ich tatsächlich vergessen, unglaublich, nicht wahr? Da habe ich gleich noch ein paar andere Kleinigkeiten auf dem Markt mitgenommen, die Pastinaken sahen heute so schön aus. Also, haben Sie Lust auf ein paar Spiegeleier?“

Naruto lachte leise und nickte.

Emmeline machte sich ans Werk, die fast weißen Haare in einem eleganten Zopf zurückgebunden. Sie war knapp fünfundsechzig und kräftiger gebaut, aber vor allem eine gute Seele und in Narutos Universum so ziemlich die beste Köchin und Haushälterin, die es gab. Er hörte, wie sie mit den Pfannen klirrte und schon das Brutzeln der Butter, während er noch kurz auf seinen Balkon ging, um frische Luft zu schnappen.

Als er wieder in die Küche zurückkam, stand bereits ein Teller mit Spiegeleiern, Brot, einem kleinen Obstsalat und ein frisch gepresster Saft auf seinem Esstisch. Emmeline summte leise vor sich hin – dieses Mal ein Klassiker aus ihrer Heimat, La vie en Rose.

„Oh, mein Handy…“, fiel Naruto plötzlich ein und er ging schnell zurück ins Schlafzimmer, um es zu holen. Beim Blick darauf stellte er fest, dass es keine neue Nachricht von Hinata gab. Eigentlich sollte er nicht enttäuscht sein, denn sie hatte ihm noch nie geschrieben oder ihn angerufen, aber er wünschte sich trotzdem ein Lebenszeichen von ihr.

„Naja, noch drei Tage…“, murmelte er grinsend vor sich hin und dachte daran, wohin er sie entführen wollte. Seine Vorfreude war so groß, er konnte das Grinsen kaum von seinem Gesicht wischen.

„Und dann sehen Sie Ihre Auserwählte wieder?“, mischte sich Emmeline ein, ein wissendes Lächeln auf ihren Lippen, während sie eine Pfanne abtrocknete.

„…woher wissen Sie das, Emmeline?“, fragte Naruto überrumpelt, erntete aber nur ein herzliches Lachen von ihr.

„Mein Lieber, ich glaube es gäbe keinen, der nicht merken würde, dass Sie Hals über Kopf verliebt sind. Nur kenne ich Sie eben besonders gut.“, zwinkerte sie.

Naruto lachte. „Ich bin wohl nicht besonders gut darin, mich bedeckt zu halten.“, grinste er.

„Und was ist sie für ein Mädchen?“, fragte Emmeline, natürlich viel zu ungeniert für ihre Position, aber wohl übermannt von ihrer Neugier.

Naruto spürte, wie sein Puls anfing zu rasen, wenn er an Hinata dachte. Augenblicklich begann er zu lächeln.

„Sie… sie ist einfach wundervoll. Sie ist so lieb und gutmütig, sie würde keiner Fliege was zuleide tun. Und süß ist sie vor allem. Wenn ich in ihrer Nähe bin, fühle ich mich so, als ob ich wirklich ich selbst sein kann. Oh, und natürlich ist sie wunderschön.“ Sein Lächeln wurde sanfter. „Wirklich, sie ist die schönste Frau, die ich je gesehen habe.“

Emmeline nickte wissend. „Selbstredend.“ Einen Moment später wurde sie besorgter. „Wissen der Präsident und die First Lady schon davon?“

Naruto nippte an seinem Kaffee und schüttelte dann den Kopf. „Ich lasse mir schon was einfallen.“, murmelte er gedankenverloren.

Das wäre ein Problem, um das er sich später kümmern würde.

Am liebsten so spät wie möglich.
 


 

„Hinata! Hey, warte mal!“

Überrascht kam Hinata zum Stehen und drehte sich verwirrt um.

Verwundert sah sie Sakura auf sich zu hasten, genauso verspätet wie sie selbst. Schnaufend blieb sie vor Hinata stehen und stemmte die Hände auf die Knie.

„Du… bist auch… zu spät dran?“ Sakura rang nach Luft.

„J-ja, ich bin gerade von der U-Bahn hergelaufen.“

Sakura atmete erleichtert auf. „Super, ich hab schon gedacht, das sowas nur mir passiert… also, was meinst du, können wir uns irgendwas ausdenken, was wir dringend besprechen mussten, damit keiner was merkt?“, grinste sie.

Ein leises Lachen entfuhr Hinata, und während Sakura sich weiter Ausreden überlegte, bemerkte sie einen kleinen roten Fleck an ihrem Hals.

War das etwa… ein Knutschfleck?

Hinata war zwar kein Experte, aber das was sie sah, war mehr als deutlich. Und es machte sie stutzig. Sicher, sie hatte auch ihre eigenen Geheimnisse, was Naruto anging, aber dass Sakura jemanden datete – davon wusste sie nichts.

Und die große Frage war nur – wer war der Glückliche?!



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Kaninchensklave
2019-01-03T22:38:32+00:00 03.01.2019 23:38
Ein Klasse Kap nach so langer Zeit

tja Emmeline kann Naruto nichts vormachen sie kennt ihn dafür schon viel zu lange
aber auch viel zu gut um es Ihm nicht an der Nasenspitze anzusehen das er Horfungs und Rettungslos
in Hinata verliebt ist doch das beruht auf Gegenseitigkeit

um seine Eltern muss er sich weniger Gedanken machen, diese werden nur erleichtert sein
das man in Absehbarer Zeit Enkelkinder verwöhnen könnte xD

Hinata freut sich schon auf den Ausflug mit Naruto der sich als perfekter Gentleman erweist
und sobald Hiashi davon erfährt wird es ihm nichts ausmachen warum auch, den Sohn eines Presidenten
bekommt man nicht alle Tage zum Schwiegersohn egal wer Hinata versucht den Hof zu machen es ist Sinnlos

GVLG


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